[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Schaltungsanordnung für eine Entladungslampe
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Eine solche Schaltungsanordnung ist aus Sturm,
"Vorschaltgeräte und Schaltungen für Niederspannungs-Entladungslampen", 5. Auflage,
1974, Verlag Girardet, Essen, Seite 338, Bild 2.1-267 unter dem Begriff "Sicherheitsleuchte"
bekannt.
[0002] Im Zusammenhang mit explosions- und schlagwettergeschützten Leuchten ist es aus der
genannten Veröffentlichung, Seite 164, Position 5 weiterhin bekannt, ein induktives
Vorschaltgerät in Reihe mit einem Kompensationskondensator zu schalten.
[0003] Aus Seite 554, Mitte der genannten Veröffentlichung ist es bekannt, daß die von Entladungslampen
erzeugten hochfrequenten Störspannungen über die Anschlußleitungen fortgeleitet und
von ihnen verbreitet werden. Zur Unterdrückung höherfrequenter Störsignale ist es
allgemein bekannt, entsprechende Filter (Hochpaß, Tiefpaß, Bandpaß) einzusetzen. Beispielsweise
kann ein RC-Filter zur Reduzierung von Netzrückwirkungen beim Betrieb von Entladungslampen
mit Hilfe eines batteriegespeisten Wechselrichters zwischen die Wechselspannungs-Anschlußklemmen
der Sicherheitsleuchte geschaltet werden. Im Notstrombetrieb wird bei Kurzschließen
der Klemmen ein Strom über das Vorschaltgerät und den Kompensationskondensator hervorgerufen,
der ein zündfähiges Gasgemisch zur Explosion bringen kann.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine zum Einsatz in explosionsgefährdeten
Räumen geeignete Schaltungsanordnung für eine Entladungslampe der eingangs genannten
Art anzugeben, die bei Notstrombetrieb einen möglichen Klemmenkurzschlußstrom auf
einen eigensicheren Wert begrenzt, auch wenn durch anormale Betriebszustände, wie
Windungsschluß oder Körperschluß im Vorschaltgerät, deaktivierte oder fehlende Entladungslampe
ein Ansteigen des Stromes zu erwarten wäre.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 gekennzeichneten Merkmale gelöst.
[0006] Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, daß durch
die Unterdrückung unzulässiger Ströme eine explosionsgeschützte Sicherheitsleuchte
geschaffen wird. Die Schaltungsanordnung ist dabei wenig aufwendig aufgebaut und preiswert
herstellbar. Der eingesetzte Schalenferritkern verursacht während des Netzbetriebes
der Entladungslampe keine Beeinträchtigung.
[0007] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
[0008] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist im folgenden anhand der Zeichnung erläutert.
[0009] In der Zeichnung ist eine Entladungslampe 1 gezeigt, die sowohl im Netzbetrieb als
auch im Notstrombetrieb betreibbar ist. Die erste Klemme der Entladungslampe 1 ist
mit der Reihenschaltung eines Schalenferritkern 2 (Ferrit = nichtmetallischer Magnetwerkstoff),
eines Kompensationskondensators 3 und eines Vorschaltgerätes 5 verbunden. Das Vorschaltgerät
5 ist andererseits an den Pol L eines Wechselspannungsversorgungsnetzes angeschlossen.
Die zweite Klemme der Entladungslampe 1 ist direkt mit dem Pol N des Wechselspannungsversorgungsnetzes
verbunden.
[0010] Zwischen den Polen L, N des Wechselspannungsversorgungsnetzes ist die Reihenschaltung
eines Widerstandes 6 mit einem Kondensator 7 angeordnet. Widerstand 6 und Kondensator
7 bilden ein RC-Filter 8. Das Filter 8 dient zur Reduzierung von Netzrückwirkungen
bei Notstrombetrieb der Entladungslampe 1, d.h. höherfrequente elektrische Störsignale
werden unterdrückt (Funkstörschutzmaßnahme).
[0011] Die beiden Klemmen der Entladungslampe 1 sind ferner mit einer Batterie 9 über einen
Wechselrichter 10 verbunden. Batterie 9 und Wechselrichter 10 bilden zusammen mit
eventuell weiteren Baueinheiten (z.B. Ladegerät für Batterie, Netzüberwachungs- und
Umschaltstufe) eine Notstromversorgungseinrichtung 11.
[0012] Der Netzbetrieb der Entladungslampe 1 erfolgt über die Pole L, N des Wechselspannungsversorgungsnetzes,
das Vorschaltgerät 5, den Kompensationskondensator 3 und den Schalenferritkern 2.
Bedingt durch die Hochpaßcharakteristik des RC-Filters 8 weist die Impedanz des Filters
8 bei Betrieb mit Netzfrequenz 50 Hz einen sehr hohen Wert auf, d.h. der über das
Filter 8 fließende Strom ist bei Netzbetrieb sehr gering.
[0013] Der Schalenferritkern 2 ist so ausgelegt, daß bei fließendem Netzstrom (f = 50 Hz)
die magnetische Induktion des Kernes so hoch wird, um den magnetischen Fluß zu sättigen.
Die Impedanz des Schalenferritkerns 2 setzt sich dann fast ausschließlich aus dem
ohmschen Anteil des Spulendrahtes des Kerns zusammen, der sehr gering ist. Bei Netzbetrieb
wird der fließende Netzstrom durch den Einsatz des Schalenferritkerns 2 deshalb kaum
begrenzt und beeinträchtigt.
[0014] Der Notstrombetrieb der Entladungslampe" 1 erfolgt über den Wechselrichter 10 aus
der Batterie 9. Der Wechselrichter 10 bildet aus dem Batterie-Gleichstrom einen hochfrequenten
Wechselstrom (z.B. f = 10 kHz).
[0015] Durch die Überbrückung der Pole L, N des Wechselspannungsnetzes mittels des RC-Filters
8 wird im Notstrombetrieb zwar die an den Polen L, N anliegende Spannung vermindert
bzw. begrenzt, nicht jedoch ein möglicher Kurzschlußstrom zwischen den Polen. Infolge
der Hochpaß-Charakteristik des Filters 8 weist die Impedanz bei Betrieb mit dem hochfrequenten
Notstrom einen sehr niedrigen Wert auf. Bei Auftreten eines anormalen Betriebszustandes,
d.h. bei einer deaktivierten oder fehlenden Entladungslampe 1 oder bei einem Windungs-oder
Körperschluß im Vorschaltgerät 5, wird der Kurzschlußstrom durch den Schalenferritkern
2 begrenzt. Der Schalenferritkern 2 besitzt eine mittels einer Wicklung eingeprägte
Strom-Spannungs-Charakteristik, die im Netzbetrieb keine Beeinflussung des Stromes
hervorruft, im Notstrombetrieb für den Kurzschlußstrom jedoch eine große Impedanz
darstellt.
[0016] Der Schalenferritkern 2 ist so ausgelegt, daß er bei fließendem Notstrom (f = 10
kHz) im linearen Teil der Magnetisierungskurve arbeitet. Damit wird die strombegrenzende
Induktivität voll wirksam. Auch bei Auftreten eines anormalen Betriebszustandes kann
es deshalb nicht zur Ausbildung eines zündfähigen Kurzschlußstromes kommen. Durch
die Begrenzung des Kurzschlußstromes werden Zündquellen im explosionsgefährdeten Bereich
vermieden.
[0017] Der Schalenferritkern 2 kann zusammen mit dem Kompensationskondensator 3 in einer
Baueinheit integriert werden. Beispielsweise kann der Schalenferritkern 2 in den Becher
des Kondensators 3 eingebracht werden und diese Anordnung erhält zweckmäßigerweise
die Zündschutzart Sandkapselung q nach VDE 0171, Teil 1/12.70 (siehe hierzu z.B. Sturm
"Vorschaltgeräte ....", Seite 160). Da der Kompensationskondensator 3 vielfach schon
diese Schutzart besitzt, ist somit kein Mehraufwand an Bauteilen erforderlich.
[0018] Diese Anordnung Schalenferritkern 2 plus Kompensationskondensator 3 kann auch nachträglich
in alle vorhandenen Notleuchten im Austausch gegen den vorhandenen Kondensator eingebaut
werden , um einen eigensicheren Kreis zu erhalten.
1. Schaltungsanordnung für eine Entladungslampe, die im Netzbetrieb über ein Vorschaltgerät
aus einem Wechselspannungsversorgungsnetz betreibbar sowie im Notstrombetrieb über
einen Wechselrichter aus einer Batterie speisbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß
in Serie zum Vorschaltgerät (5) ein Ferritkern (2) angeordnet ist, der mittels seiner
Wicklung so ausgelegt ist, daß er bei Betrieb mit niederfrequentem Netzstrom im Sättigungsbereich
und bei Betrieb mit höherfrequentem Notstrom im linearen Bereich seiner Magnetisierungskurve
arbeitet.
2. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Ferritkern
(2) zusammen mit einem Kompensationskondensator (3) baulich zu einer Einheit zusammengefaßt
ist.
3. Schaltungsanordnung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Ferritkern (2) als Schalenferritkern ausgebildet ist.