(19)
(11) EP 0 082 260 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
29.06.1983  Patentblatt  1983/26

(21) Anmeldenummer: 82109372.1

(22) Anmeldetag:  09.10.1982
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3B65H 9/10
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 18.12.1981 DE 3150169

(71) Anmelder: M.A.N.-ROLAND Druckmaschinen Aktiengesellschaft
63012 Offenbach (DE)

(72) Erfinder:
  • Galster, Hans-Peter
    D-6453 Seligenstadt (DE)

(74) Vertreter: Marek, Joachim (DE) 
c/o M.A.N.-ROLAND Senefelderhaus Borsigstrasse 19
D-63165 Mühlheim
D-63165 Mühlheim (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zum seitlichen Ausrichten von Bogen an einer Druckmaschine


    (57) Die Vorrichtung zum seitlichen Ausrichten besteht aus einem Saugschieber (8). der auf einem Saugerschlitten (7) kurvengetrieben hin- und herbewegbar ist. Der Unterdruck ist entsprechend fer Folge der auszurichtenden Bogen durch ein Steuerventil gesteuert. Zwecks Verwendung dieser Vorrichtung wahlweise zum beidseitigem Ausrichten sind zwei Steuerkurven (4, 5) vorgesehen, die wahlweise zur Wirkung gebracht werden können.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum seitlichen Ausrichten von Bogen mittels einer umstellbaren Seitenausrichtvorrichtung, welche die Bogen mittels eines Saugschiebers an einen Anschlag fördert.

    [0002] Es ist bekannt, daß an Druckmaschinen Mittel vorgesehen sind, mit denen die zu verarbeitenden Bogen lagegenau ausrichtbar sind. Insbesondere sind für das seitliche Ausrichten der Bogen sogenannte Seitenausrichtvorrichtungen vorgesehen, die die Bogen gegen einen Anschlag fördern und somit seine seitliche Lage bestimmen.

    [0003] Je nach Art der Bogenverarbeitung ist es erforderlich, die zu verarbeitenden Bogen in der Maschine links oder rechts anzuschlagen bzw. nach links oder rechts auszurichten. Ein Wechsel der Anschlagseite in der Maschine wird insbesondere dann notwendig, wenn Vorder- und Rückseite eines Bogen registergenau bedruckt werden müssen. In diesem Falle muß die Bogenseitenkante, die beim Bedrucken der Vorderseite angeschlagen wurde, auch beim Bedrucken der Rückseite angeschlagen werden.

    [0004] Aus diesem Grund sind fast alle Druckmaschinen mit zwei derartigen Seitenausrichtvorrichtungen ausgerüstet.

    [0005] Es sind bereits Vorrichtungen bekannt, welche umstellbar ausgebildet sind, d.h. nach zwei Seiten hin arbeiten.

    [0006] Eine derartige Vorrichtung zeigt z.B. die DE-PS 1 950 305. Bei dieser Vorrichtung handelt es sich um eine von Ziehen auf Schieben umstellbare Seitenausrichtvorrichtung. Zum Umstellen von Ziehen auf Schieben ist diese Seitenausrichtvorrichtung mit austauschbaren Oberteilen versehen, wobei das eine Teil als Schieberteil und das andere als Ziehteil ausgebildet ist.

    [0007] Der Nachteil dieser Vorrichtung besteht jedoch darin, daß die Seitenausrichtvorrichtung bei einer Umstellung von Ziehen auf Schieben umgebaut werden muß. Auch ist es als Nachteil anzusehen, daß für vorgenannten Fall zwei dieser Seitenausrichtvorrichtungen vorgesehen werden müssen.

    [0008] In einer weiteren Patentschrift (DE-PS 1 278 449) wird eine Vorrichtung beschrieben, bei der je ein Saugschieber rechts und links an der Maschine vorgesehen ist. Diese Saugschieber sind miteinander gekoppelt und werden gemeinsam von einer Kurve angetrieben. Zur Umstellung von Rechts- auf Linksanschlag werden der Bogenanschlag und ein am Saugschieber befestigter Bogenmitnehmer gegeneinander ausgetauscht. Durch Verschieben der Kurve ist eine Verschiebung der Saugschieber in eine entgegengesetzte Richtung möglich. Auch diese Vorrichtung hat den Nachteil, daß zur Umstellung von Rechts- auf Linksanschlag erhebliche Umrüstarbeiten anfallen.

    [0009] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu schaffen, welche an der Druckmaschine rechts und links verwendbar ist, ohne daß umfangreiche Umstellarbeiten an der Vorrichtung vorgenommen werden müssen. Weiterhin soll die Vorrichtung kompakt ausgebildet sein, so daß sie in der Druckmaschine wenig Raum benötigt.

    [0010] Gelöst wird diese Aufgabe entsprechend dem Kennzeichen des ersten Patentanspruchs.

    [0011] Der Vorteil dieser Vorrichtung liegt insbesondere darin, daß eine Druckmaschine nur mit einer Seitenausrichtvorrichtung versehen werden muß. Weiterhin ist es von Vorteil, daß die Umstellung von Rechts- auf Linksanschlag mit nur zwei Handgriffen erfolgen kann. Bei einer besonderen Ausgestaltungsvariante ist die Vorrichtung so ausgebildet, daß nach Ausrichten der Bogen an dem Seitenanschlag, d.h. nachdem die Saugerbewegung gleich Null ist, dem Sauger Blasluft zuführbar ist. Hierdurch ist ein sicheres Trennen zwischen Sauger und Bogen gewährleistet.

    [0012] Nachfolgend ist die Vorrichtung an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert.

    Fig. 1 zeigt eine Ansicht der Erfindung teilweise im Schnitt.

    Fig. 2 zeigt eine Seitenansicht von Fig. 1.

    Fig. 3 zeigt einen Ausschnitt aus Fig. 1 in einer Draufsicht.

    Fig. 4 zeigt eine weitere Ausgestaltungsvariante der Erfindung.



    [0013] Die Seitenausrichtvorrichtung 1 besteht im wesentlichen aus einem Gehäuse 2, einer im Gehäuse 2 gelagerten Antriebshülse 3, die mit Steuerkurven 4, 5 versehen ist, welche spiegelbildlich zueinander angeordnet sind, einem Saugrohr 6, auf dem ein Saugschlitten 7 verschiebbar gelagert ist und einen Sauger 8 trägt und einem umsteckbaren Anschlag 9,der in entsprechende Bohrungen 10 des Gehäuses 2 einsteckbar ist. Weiterhin weist das Gehäuse 2 eine Saugluftkammer 11 auf, die über einen Luftanschluß 12 mit Saugluft beaufschlagbar ist. Das Saugrohr 6 ist über eine Saugluftleitung 13 und ein Ventil mit der Saugluftkammer 11 verbunden. Die die Steuerkurven 4, 5 tragende Antriebshülse 3 ist im Gehäuse 2 in Radiallagern 15, 16 gelagert.

    [0014] Weiterhin ist eine über einen Exzenter 17 betätigbare Schaltgabel 18 vorgesehen, zwischen deren Klauen 19, 20 über das Saugrohr 6 geschobene Federn 21, 22 angeordnet sind, welche den Saugerschlitten 7, der mit einer Kurvenrolle 23 versehen ist, je nach Stellung der Schaltgabel 18 gegen eine Steuerkurve 4 oder 5 drücken.

    [0015] Die Steuerkurve 4 ist, wie gezeigt, an ihrer der Kurvenrolle 23 gegenüberliegenden Seite mit einer Ausnehmung 14 versehen und wirkt mit der Saugluftkammer 11 als Ventil. Die Ausnehmung 14 ist dabei so angeordnet, daß der Sauger 8 während seiner Bewegung in Richtung Anschlag 9 mit Saugluft beaufschlagbar ist. Damit die Steuerkurve 4 dicht gegenüber der Saugluftkammer 11 anliegt, ist eine Druckfeder 24 mit hoher Federkonstante so angeordnet, daß sie die Antriebshülse 3 und damit die Steuerkurve 4 wie in Fig. 1 dargestellt nach links drückt. Zwischen Gehäuse 2 und Steuerkurve 5 ist ein Axiallager 25 vorgesehen.

    [0016] Die Funktion der Vorrichtung ist wie folgt:

    Wird die Antriebshülse 3 z.B. von einer Antriebswelle 27 in Rotation versetzt, folgt die Kurvenrolle 23 der Steuerkurve 4, und der Sauger 8 bewegt sich in Richtung Anschlag 9. Die Ausnehmung 14 an der Steuerkurve 4 ist so angeordnet, daß kurz bevor sich der Sauger 8 in Bewegung setzt, ein auszurichtender Bogen angesaugt wird. Dies wird dadurch erreicht, daß die Ausnehmung 14 die Saugluftkammer 11 mit der Saugluftleitung 13 verbindet. Die Saugluft gelangt nun über das Saugerrohr 6 und einen im Bereich des Saugschlittens 7 im Saugerrohr 6 vorgesehener Durchbruch 26 zum Sauger 8. In dem Moment, in dem sich der Sauger 8 an seinem Umkehrpunkt befindet, wird die Saugluft durch das Ventil abgestellt. Der auszurichtende Bogen gelangt vorher an den Anschlag 9 und wird ausgerichtet,indem er am Anschlag 9 abgestreift wird.



    [0017] Soll nun die Vorrichtung an der gegenüberliegenden Maschinenseite verwendet werden, so wird sie an ihre erforderliche Position verschoben, der Anschlag 9 wird in die vorhandenen Bohrungen 10 umgesteckt und die Schaltgabel 18 mit dem Exzenter 12 so verstellt, daß die Feder 21 in Wirkung und die Feder 22 aus ihrer Wirkung gesetzt wird. Die Kurvenrolle liegt nun an der Kurve 5 an. Der Ausrichtvorgang erfolgt dann gleich wie vorher beschrieben. Durch die spiegelbildliche Anordnung der Steuerkurven 4, 5 ist gewährleistet, daß sowohl die Saugerbewegung als auch die Saugluftzufuhr für Rechts- und Linksanschlag absolut gleichzeitig erfolgt. Eine Umstellung von Kurven oder dgl. ist nicht erforderlich.

    [0018] Die Steuerkurve 5 könnte ebenso wie die Steuerkurve 4 als Ventilschieber ausgebildet sein, so daß mit einer zusätzlichen Luftleitung und Luftkammer auch Blasluft in das Saugerrohr 6 einblasbar ist.


    Ansprüche

    1.) Vorrichtung zum seitlichen Ausrichten von Bogen mittels einer umstellbaren Seitenausrichtvorrichtung, welche die Bogen mittels eines Saugschiebers an einen Anschlag fördert, dadurch gekennzeichnet, daß der Saugschieber in bekannter Weise als Saugschlitten (7) mit Sauger (8) ausgebildet ist und eine Kurvenrolle (23) aufweist, welche mittels einer auf den Saugschlitten (7) einwirkenden Kraft von Federn (21, 22) mittels einer Schaltgabel (18) an eine wahlweise an eine erste oder zweite Steuerkurve (4, 5) anstellbar ist, daß mindestens eine Steuerkurve (4) mit einer Ausnehmung (14) versehen ist und mit ihrer der Kurvenrolle (23) abgekehrten Seite gegen eine Saugkammer (11) als Ventilschieber abdichtend an dieser anliegend vorgesehen ist, wobei die Steuerkurven (4, 5) spiegelbildlich gegeneinander auf einer Antriebshülse (3) angeordnet sind, daß der Saugschlitten (7) mit Sauger (8) je nach Anlage der Kurvenrolle (23) an eine der Steuerkurven (4, 5) in Richtung eines umsteckbaren Anschlages (9) bewegbar ist, und daß die Vorrichtung je nach Bedarf für Rechts- oder Linksanschlag in der Druckmaschine verschiebbar vorgesehen ist.
     
    2.) Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand der Steuerkurven (4, 5) an ihrem hohen Punkt geringfügig größer ist als der Durchmesser der Kurvenrolle (23).
     
    3.) Vorrichtung nach Anspruch 1, . dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebshülse (3) mit den Steuerkurven (4, 5) mittels der Kraft einer Druckfeder (24) so in Achsrichtung verschoben wird, daß die Steuerkurve (4) gegenüber der Saugluftkammer (11) abdichtend an ihr anliegt.
     
    4.) Vorrichtung nach Anspruch 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß die Federkonstante der Druckfeder (24) größer ist als die Federkonstante der Feder (18).
     
    5.) Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebswelle (27) als Sechskantwelle ausgebildet ist.
     
    6.) Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse eine zweite als Blasluftkammer (28) ausgebildete Luftkammer aufweist und die Steuerkurve (5) als Ventilschieber für Blasluft ähnlich der Steuerkurve (4) ausgebildet ist.
     
    7.) Vorrichtung nach Anspruch 1 - 6, dadurch gekennzeichnet, daß dem Saugrohr (6) und damit dem Sauger (8) in seiner jeweils dem Anschlag (9) nächsten Position Blasluft über eine Blasluftleitung (29) zuführbar ist.
     




    Zeichnung













    Recherchenbericht