[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Galvanisieren eines Rotations-Druckzylinders,
die einen mit einer Stromquelle in Verbindung stehenden, stromführenden Drehantrieb
aufweist, mit dem der Druckzylinder über ein axiales Spannelement verbunden ist, wobei
dieser unter Drehbewegung als Kathode wenigstens teilweise in ein Galvanisationsbad
eintaucht.
[0002] Eine derartige Vorrichtung zum Galvanisieren eines Rotations-Druckzylinders ist aus
der einschlägigen Praxis bekannt. Dabei ist es üblich, daß der Drehantrieb mit einer
Abtriebs-Welle ausgestattet ist, die an dem den Achsstummel des Druckzylinders aufnehmenden
Ende mit einer konisch auslaufenden, zylindrischen Bohrung versehen ist, ähnlich einer
Bohr- oder Frässpindel, wobei der konische Auslauf der Bohrung zur Aufnahme eines
mit Außenkonus versehenen Ringspannelementes dient, dessen Innenbohrung mit Paßsitz
auf den Achsstummel des Druckzylinders aufgeschoben ist. Durch ein axiales Spannelement,
das durch eine zentrale Bohrung der Welle hindurchgeführt und mit dem Achsstummel
verschraubt ist, wird das konische Ringspannelement elastisch verspannt, so daß es
mit dem Achsstummel einen Festsitz bildet.
[0003] Die Welle des Drehantriebes ist im übrigen am entgegengesetzten Ende mit einem Schleifring
versehen, der über Kohlebürsten mit dem Minuspol einer Gleichstromquelle verbunden
ist. Der Stromfluß von der Welle in den Druckzylinder erfolgt zum geringeren Teil
über das metallische Spannelement, zum größeren Teil über das Ringspannelement auf
den Achsstummel des Druckzylinders.
[0004] Dabei ergeben sich als Nachteil relativ hohe Widerstände für den mit geringer Spannung
und relativ hoher Stromdichte erfolgenden Stromfluß. Insbesondere beim Übergang von
der Welle über das Ringspannelement in den Achsstummel ergeben sich hohe Widerstände,
da die konische Flanke des Ringspannelementes zum Ausgleich eines nicht exakt axial
ausgerichteten Passungssystemes zwischen Welle und Achsstummel leicht ballig ausgeführt
ist, und sich infolgedessen mehr oder weniger eine Linienberührung ergibt, durch die
der leitende Querschnitt erheblich verringert wird. In der Praxis führten diese Verhältnisse
vielfach zur Widerstandserwärmung, die sowohl bedenkliche Veränderungen des Materialgefüges
an dieser Stelle zur Folge hatten, als auch beachtliche Verluste an elektrischer Einspeisungsenergie.
[0005] Bei der bekannten Anordnung war es zudem notwendig, die Verbindungs- und Stromübergangsstelle
zwischen Welle und Achsstummel durch ein übergreifendes Schutzrohr vorzugsweise aus
Kunststoff vor Benetzung durch den Elektrolyten zu schützen, wozu außer dem Schutzrohr
eine Spannringverschraubung in axialer Richtung und eine Zentrierung durch radiale
Abstandshalter erforderlich waren. Hierdurch, sowie durch eine gegebenenfalls noch
erforderliche radiale Sperrscheibe ergab sich insgesamt zusammen mit den unbefriedigenden
Stromübergangsverhältnissen auch noch ein verhältnismäßig hoher Aufwand sowohl an
Teilen als auch an Montagearbeit.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist eine wesentliche Verbesserung der Stromübergangsverhältnisse
vom stromführenden Drehantrieb zum Druckzylinder, insbesondere zur Energieeinsparung
und Verhinderung lokaler Erwärmung am Achsstummel des Druckzylinders, ferner eine
drastische Vereinfachung der Vorrichtung durch Wegfall von Teilen und Montagearbeit.
[0007] Die Lösung der Aufgabe gelingt bei einer Vorrichtung zum Galvanisieren der eingangs
erwähnten Art dadurch, daß zwischen dem Spannelement und dem Druckzylinder eine zylinderförmige
Hülse angeordnet und mittels Schleifkontakten unmittelbar an die Stromquelle angeschlossen
ist, und daß die Hülse mit ihrer Stirnseite mittels elastischer Spannung unter Zwischenlage
eines ringförmigen Kontaktelementes am Druckzylinder anliegt.
[0008] Mit der Erfindung ergibt sich der Vorteil, daß die zylinderförmige Hülse einen Stromleiter
mit relativ hohem Stromleitungsquerschnitt ergibt, der infolge der Zwischenlage des
speziellen ringförmigen Kontaktelementes den Strom mit geringstmöglichem Widerstand
unmittelbar in den Durckzylinder einleitet, wodurch Widerstandsverluste und schädliche
Erwärmungen vermieden werden. Mit der Erfindung werden im Endergebnis bis 30% elektrische
Energie eingespart bzw. erheblich bessere Leistungen bei der Galvanisation erzielt.
[0009] Um die unvermeidlichen Widerstände beim Stromübergang von der Hülse in den Druckzylinder
auf das geringstmögliche Maß zu beschränken, wird weiter vorgeschlagen, daß das Kontaktelement
aus einem elastischen und/ oder plastisch verformbaren, einen möglichst geringen elektrischen
Widerstandswert aufweisenden Metall wie Reinkupfer, Silber, oder Silberlegierung,
Blei oder ähnlichem hergestellt ist. Hierdurch werden die Leitungswiderstände an der
Übergangsstelle in vorteilhafter Weise weitestgehend minimiert.
[0010] Weiter ist vorgesehen, daß die Hülse an der Stirnseite des Druckzylinders anliegt.
[0011] Hierdurch ergibt sich der weitere Vorteil, daß die Stromeinleitung von der Hülse
in den Druckzylinder unter Umgehung des Achsstummels über einen großen ringförmigen
Kontaktquerschnitt unmittelbar in den Körper des Zylinders erfolgt. Dies hat einen
weiteren Vorteil. Während nämlich die herstellungsbedingte Ausrichtung des Materialgefüges
im interkristallinen Bereich bei zentraler Stromeinleitung durch den Achsstummel geringe
Widerstandsunterschiede und damit Stromdichten in verschiedenen Ebenen senkrecht zur
Rotationsachse zur Folge hat, welche bei zentraler Stromeinspeisung die Gleichmäßigkeit
des Galvanisationsvorganges am Umfang des Druckzylinders beeinträchtigen, wird diese
nachteilige Erscheinung durch die erfindungsgemäße Stromeinleitung an der Stirnseite
des Zylinders und in einem Ringquerschnitt weit außerhalb der Rotationsachse vorteilhaft
vermieden.
[0012] Um eine satte und gleichmäßige, dabei unter allen Betriebsbedingungen elastische
Flächenpressung zwischen Stirnseite der Hülse, dem Kontaktelement und dem Druckzylinder
zu erreichen, wird weiter vorgeschlagen, daß das Spannelement als Federlement ausgebildet
oder mit einem solchen ausgestattet ist.
[0013] Eine unkomplizierte mechanische Integration der unmittelbar an die Stromquelle angeschlossenen
Hülse mit dem Drehantrieb ergibt sich dadurch, daß nach einem weiteren Vorschlag die
Hülse von einer Hohlwelle aufgenommen und mit dieser fest verbunden ist, welche ihrerseits
eine drehbare Lagerung und den Drehantrieb aufweist.
[0014] Eine unkomplizierte Zentrierung zwischen Druckzylinder und Drehantrieb wird bei einem
Druckzylinder mit stirnseitigem Achsstummel dadurch erreicht, daß zwischen diesem
und der den Achsstummel umgebenen Hülse ringförmige Zentrierkörper eingepaßt sind.
[0015] Weil diese Zentrierkörper im Gegensatz zum Ringspannelement außerhalb der Stromführung
angeordnet sind, können sie mit wesentlich großzügigeren Toleranzen ausgestattet sein
und erfordern daher sowohl bei der Anfertigung als auch bei der Montage einen wesentlich
geringeren Arbeitsaufwand.
[0016] Für den Fall, daß zwischen der Hülse und der Stirnseite des Druckzylinders ein erheblicher
Durchmesserunterschied besteht, wie es beispielsweise bei einem Druckzylinder mit
sehr kleinem Durchmesser der Fall sein kann, sieht ein weiterer Vorschlag vor, daß
zwischen der Hülse und der Stirnseite des Druckzylinders ein rotationssymmetrischer
Formkörper zum Ausgleich unterschiedlicher Durchmesser angeordnet ist, und daß zwischen
Hülse und Formkörper sowie zwischen Formkörper und Druckzylinder je ein Kontaktelement
angeordnet ist.
[0017] Zur weiteren Verbesserung der Stromübergangsverhältnisse und Verringerung des Übergangs-Widerstandes
wird weiter vorgeschlagen, daß die Hülse an der das Kontaktelement aufnehmenden Stirnseite
eine ringförmige Nut mit schräg zusammenlaufenden Flanken aufweist, und daß das Kontaktelement
im Querschnitt einen halbkugelförmigen Wulst aufweist.
[0018] Hierdurch ergibt sich als weiterer Vorteil im Querschnitt eine Kegel/Kugel-Passung,
die insbesondere infolge der elastischen und/oder plastischen Verformbarkeit des Kontaktelementes
eine hervorragende metallische Doppel-Linienberührung im kreisförmigen Querschnitt
zur Folge hat, und somit einen relativ großen Stromführungs-Querschnitt mit geringen
Kontaktwiderständen ergibt.
[0019] Zur weiteren Ausgestaltung der Vorrichtung ist vorgesehen, daß der Stromübergangsbereich
von Hülse und Druckzylinder mit einer Manschette aus elastischem Material abgedeckt
ist. Und schließlich kann dabei weiter vorgesehen sein, daß die Hülse an der Durchtrittsstelle
durch die Behälterwand des Galvanisationsbades mit einer radialen Dichtlippe aus elastischem
Material ausgestattet ist.
[0020] Im folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen in der Zeichnung
näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1 eine Vorrichtung zum Galvanisieren eines Rotations-Druckzylinders nach dem
Stand der Technik, im Schnitt,
Figur 2 eine andere Ausführung einer Galvanisierungsvorrichtung nach dem Stand der
Technik, mit einem im Verhältnis zum Drehantrieb kleinen Durchmesser des Druckzylinders,
ebenfalls im Schnitt,
Figur 3 eine Ausführung der Vorrichtung zum Galvanisieren eines Rotations-Druckzylinders
nach der Erfindung, im Schnitt,
Figur 4 eine andere Ausführung der Vorrichtung gemäß Figur 3 mit einem im Verhältnis
zur Hülse kleinen Durchmesser des Druckzylinders, im Schnitt,
Figur 5 eine vergrößerte Detaildarstellung der Hülse mit einer ringförmigen Nut mit
schräg zusammenlaufenden Flanken und einem Kontaktelement mit im Querschnitt halbkugelförmigem
Wulst, ebenfalls im Schnitt,
Figur 6 ein als Federelement ausgebildetes Spannelement, ebenfalls im Schnitt,
Figur 7,eine am Stromübergangsbereich von Hülse und Druckzylinder angeordnete Manschette
aus elastischem Material mit einer radialen Dichtlippe, ebenfalls im Schnitt.
[0021] Eine Vorrichtung vom Stand der Technik zum Galvanisieren eines Rotations-Druckzylinders
nach Figur 1 zeigt den Druckzylinder 1 mit dem stirnseitigen Achsstummel 2. Der Drehantrieb
3, welcher den Druckzylinder 1 aufnimmt, umfaßt die Welle 4, an deren hinterem Ende
der Schleifring 5 aufgepreßt ist, der über die federnd anliegenden Kohlbürsten 6 mit
dem Minuspol einer nicht dargestellten Gleichstromquelle die leitende Verbindung zur
Welle 4 herstellt. Der Schleifring 5 ist, wie bekannt, aus Kupfer hergestellt, während
die Welle 4 üblicherweise aus Stahl besteht. Diese hat eine zentrale Bohrung 8, welche
einen Bolzen 9 als Spannelement aufnimmt, dessen Gewindeende 10 mit dem Achsstummel
2 des Druckzylinders 1 fest verschraubt ist. Die Bohrung 8 ist in Richtung auf den
Achsstummel zu einer größeren Bohrung 11 erweitert, die sich gegen den Druckzylinder
1 mit einem konischen Auslauf 12 erweitert. Zwischen dem konischen Auslauf 12 der
Welle 4 und dem Lagersitz 26 des Achsstummels 2 ist das Ringspannelement 13 angeordnet,
das zunächst mit leichtem Paßsitz über den Lagersitz 26 geschoben und infolge Verspannung
mit konischen Auslauf 12 der Welle 4 durch das Spannelement 9 derart kontrahiert wird,
daß es zwischen dem Lagersitz 26 und dem konischen Auslauf 12 eine Verbindung mit
Festsitz herstellt. Weil jedoch eine absolut fluchtende Ausrichtung zwischen der Rotationsachse
27 des Druckzylinders 1 und der Rotationsachse 28 der Welle 4 nicht immer gegeben
ist, muß üblicherweise der konische Außenmantel des Ringspannelementes 13 ballig ausgeführt
sein. Dies hat zur Folge, daß im grundegenommen zwischen dem konischen Auslauf 12
und dem Außenmantel des Ringspannelementes 13 nur eine Linienberührung stattfindet,
die den elektrisch leitenden Querschnitt an dieser Stelle beträchtlich reduziert.
Hierbei ist zu berücksichtigen, daß von der Gleichstromquelle ein Galvanisationsstrom
von niedriger Spannung, z.B. 12 V, mit hoher Stromdichte über die Kohlebürsten 6 und
den Schleifring 5 durch die Welle 4 in den Achsstummel 2 fließt. Davon gelangt ein
Teilstrom auf dem Wege über den Bolzen 9 des Spannelementes in den Achsstummel, während
der überwiegende Teil des Stromflußes durch die Welle 4 über das Ringspannelement
13 in den Lagersitz 26 des Achsstummels 2 fließt.
[0022] Von dort fließt der Strom in den Körper des Druckzylinders 1, der als Kathode teilweise
in das Galvanisierbad 25 eintaucht. Um zu verhindern, daß ein galvanischer Niederschlag
von Metall auch auf den Achsstummel 2 gelangt, ist dieser, sowie ein Teil der Welle
4, von einem Schutzrohr 18 aus Kunststoff abgedeckt, das durch einen Spannring 20
in axialer Richtung gegen die Stirnseite 21 des Druckzylinders 1 angedrückt wird und
mit Hilfe der ringförmigen Weichdichtung 19 dichtend an der Stirnseite 21 des Druckzylinders
1 anliegt. Radiale Zentrierkörper 22 und 23, die vorzugsweise ebenfalls aus Kunststoff
gefertigt sind, halten das Schutzrohr 18 in konzentrischer Position. Eine radiale
Sperrscheibe 24, ebenfalls aus Kunststoff, verhindert das weitere Fließen eines Elektrolytfilmes
an der Welle 4 in Richtung auf den Schleifring 5. Der Drehantrieb 3 umfaßt außer der
Welle 4 die Hülse 14, die mittels Scherbolzen 17 mit der Welle 4 fest verbunden ist,
und welche ihrerseits das Lager 15 und das Antriebsrad 16 trägt. Das Galvanisierbad
25 befindet sich in dem Trog 29.
[0023] Bei der Vorrichtung zum Galvanisieren des Rotations-Druckzylinders 1 nach dem Stand
der Technik, wie sie in der Figur 1 dargestellt ist, ergibt sich als Nachteil ein
hoher Widerstand für den Stromfluß insbesondere an der Linienberührung zwischen der
Innenflanke des konischen Auslaufes 12 und der ballig ausgeführten Außenflanke des
Ringspannelementes 13, wobei es an dieser Stelle nach ständiger Betriebserfahrung
zu erheblichen Erwärmungen durch den elektrischen Widerstand kommt, die teilweise
sogar zu schädlichen Gefügeveränderungen im Achsstummel 2 führten. Dabei ergab sich
auch eine erhebliche Verlustleistung bei der Einspeisung der elektrischen Energie,
welche die Wirtschaftlichkeit des Galvanisationsverfahrens nachteilig beeinflußte.
Es zeigte sich ferner, daß bei der Einspeisung des Stromes über den stirnseitigen
zentralen Achsstummel 2 geringfügig unterschiedliche Auftragsergebnisse am Umfang
des Druckzylinders 1 erzielt wurde, was auf geringfügige, in der Auswirkung aber noch
erkennbare Unterschiede in der Leitfähigkeit des Materialgefüges des Druckzylinders
1 zurückzuführen ist.
[0024] Eine ähnliche Anordnung vom Stand der Technik, die aus der Praxis bekannt wurde,
zeigt Figur 2. Hierbei ist der Druckzylinder 1 an seiner Stirnseite 21 nicht mit einem
Achsstummel ausgestattet, sondern mit einem eingeschweißten Kopfstück 20, das zum
Aufspannen auf eine Arbeitswelle einer Rotationsdruckmaschine eine konische Bohrung
31 aufweist. Bei einer derartigen Ausgestaltung des Druckzylinders 1 war es beim Stand
der Technik üblich, zwischen der Welle 4 des Drehantriebes 3 und dem Druckzylinder
1 ein Zwischenstück 32 mit beidseitig konischen Enden 33 und 34 einzusetzen, und dieses
gemeinsam mit der Welle 4 durch ein durchgehendes Spannelement 9 in Form einer langen
Gewindestange zu verspannen. Weil dabei ebenfalls die beiden konischen Enden 33 und
34 zum Ausgleich nicht exakter Fluchtungen ballig ausgeführt sein mußten, ergaben
sich an den beiden konischen Enden 33 und 34 gegenüber den übergreifenden konischen
Bohrungen, nämlich der konischen Bohrung 12 der Welle 4 und der konischen Aufnahme
31 des Kopfstückes 30, im wesentlichen je eine Linienberührung mit verhältnismäßig
geringem Leitungsquerschnitt für den Stromfluß und entsprechend hohen Widerständen,
die im Endergebnis zu den nachteiligen Folgen insbesondere der Erwärmung und des Energieverlustes
führte. Die nach der Erfindung weiterentwickelten und verbesserten Vorrichtungen zum
Galvanisieren eines Rotations-Druckzylinders sind beispielhaft aus den Figuren 3 und
4 sowie im Detail aus den Figuren 5 bis 7 erkennbar.
[0025] Die Vorrichtung nach Figur 3 weist erfindungsgemäß zur Aufnahme des Druckzylinders
1 sowie zur Stromeinleitung die Hülse 40 auf, die an ihrem hinteren Bereich 40' mit
dem Schleifring 5 aus Kupfer ausgestattet ist, der in leitender Berührung mit den
rein schematisch dargestellten Kohlebürsten 6 mit einer andeutungsweise durch den
Pfeil 41 symbolisierten Stromquelle in Verbindung steht. Die Hülse 40, welche demnach
einen Stromleiter von relativ großem Leitungsquerschnitt darstellt, steht am anderen
Ende 44 mit ihrer Stirnseite 45 über ein Kontaktelement 43 unmittelbar mit der Stirnseite
21 des Druckzylinders 1 in Verbindung und wird durch das Spannelement 42 unter relativ
hoher elastischer Spannung gegen den Druckzylinder 1 verspannt. Diese Anordnung ist
gegenüber der Ausführung gemäß Figur 1 und Figur 2 mit den dort verwendeten konischen
Verendungen 12, 13 sowie 33 und 34 nicht nur wesentlich unkomplizierter, sondern gewährleistet
auch einen ungehinderten Fluß des einzuleitenden elektrischen Stromes ohne jede Verringerung
des leitenden Querschnittes von der Stromquelle 41 über die Hülse 40 bis hin unmittelbar
zur Stirnseite 21 des Druckzylinders 1.
[0026] Dabei sorgt das zwischen der Stirnseite 45 der Hülse 40 und der Stirnseite 21 des
Druckzylinders 1 festeingespannte Kontaktelement 43 in Form eines relativ großkalibrigen
Ringes aus einem gutleitenden metallischen Werkstoff, infolge seiner elastischen und/oder
plastischen Verformbarkeit, für optimalen Kontakt und demgemäß geringe Übergangswiderstände
zwischen Hülse 40 und Druckzylinder 1.
[0027] Durch die damit erzielte wesentliche Verbesserung einer ungehinderten Stromeinspeisung
mit geringem Widerstand werden die schädlichen Materialerwärmungen vermieden, ebenso
wie die dadurch verursachten Energieverluste. Es hat sich in der Praxis gezeigt, daß
mit der erfindungsgemäßen Anordnung außer der Vermeidung der geschilderten Nachteile
Energieeinsparungen in der Größenordnung von 30% erzielt werden konnten, bzw. bei
gleicher Energieeinspeisung um einen ähnlichen Betrag höhere Niederschlagsergebnisse
auf dem als Kathode eingesetzten Druckzylinder 1.
[0028] Um bei der erfindungsgemäßen Anordnung eine stets gleichbleibend satte, elastische
Anpreßkraft zwischen Hülse 40 und der Stirnseite 21 des Druckzylinders 1 zu erzielen,
ist das Spannelement 42 entweder, wie im ausgeführten Beispiel nach Figur 3, als Dehnungsbolzen
ausgebildet, der die Wirkung eines Federelementes mit hoher Progression erzielt, oder
besser noch mit einer Federanordnung zusätzlich ausgestattet, wie dies Figur 6 zeigt,
wobei zwischen dem Spannelement 42 und der den Gegenhalt ergebenden Spannplatte 46
eine Anordnung von Tellerfedern 47 vorgesehen ist. Dabei liegt es im handwerklichen
Ermessen des Fachmannes, statt dessen auch zwei Spannplatten mit einer elastischen
Zwischenlage aus Gummi oder einem elastischen Kunststoff vorzusehen, etc.
[0029] Wie aus der Figur 3 weiter erkennbar, ist die Hülse 40 durch zwei Zentrierkörper
48 und 49 konzentrisch um die Rotationsachse 28 geführt. Weiter ist die Hülse 40 in
die Hohlwelle 50 eingeschoben, die einen Bestandteil des Drehantriebes 3 bildet, und
mit der Lagerung 51 sowie dem Antriebsrad 52 verbunden ist.
[0030] Figur 4 zeigt die Hülse 40 in Verbindung mit einem im Durchmesser wesentlich kleineren
Druckzylinder 1 im Schnitt. Zwischen der Hülse 40 und dem Druckzylinder 1 ist in diesem
Falle ein reduzierendes Zwischenstück 60 angeordnet, das beispielsweise ein rotationssymmetrisches
Formteil aus Kupfer ist. Sowohl zwischen der Hülse 40 und dem Zwischenstück 60, als
auch zwischen dem Zwischenstück 60 und dem Druckzylinder 1 sind je Übergangsstelle
Kontaktelemente 43, 43' eingespannt und durch das rein schematisch angedeutete Spannelement
9 unter elastischer Spannung zusammengehalten. Damit der Druckzylinder 1, der in diesem
Falle von der Seite gesehen im Schnitt dargestellt ist, in den Elektrolyten des Galvanisationsbades
eintauchen kann, ist das Zwischenstück 60 mit einer ringförmig umlaufenden Nut 61
versehen, die den Rand 62 des Troges 29 übergreift.
[0031] Die unmittelbare Stromeinspeisung mit großen Leitungsquerschnitten und geringem Leitungswiderstand
in die Stirnseite 21 des Druckzylinders 1 in einem kreisförmigen Querschnitt nahe
der Peripherie des Druckzylinders 1 ergibt einen optimalen Stromfluß und eine sehr
gleichmäßige Stromverteilung über den Umfang des Druckzylinders 1, wodurch das Ergebnis
der Galvanisation, wie sich in der Praxis mit der Erfindung gezeigt hat, mit wesentlich
höherer spezifischer Leistung und gleichmäßigerem Ergebnis erzielt wird. Damit erweist
sich, daß mit der Erfindung die gestellte Aufgabe voll und ganz erfüllt wird.
[0032] Den für die Stromführung wichtigen Übergangsbereich zwischen der Stirnseite 45 der
Hülse 40 und der Stirnseite 21 des Druckzylinders 1 zeigt im vergrößertem Maßstab
und im Schnitt die Figur 5. Dabei weist die das Kontaktelement 43 aufnehmende Stirnseite
45 der Hülse 40 eine Nut 53 mit schräg zusammenlaufenden Flanken 54 auf, während das
Kontaktelement 43 im Querschnitt einen halbkugelförmigen Wulst 55 besitzt. Dadurch
und durch die Auswahl eines elastisch und/oder plastisch verformbaren, gut leitfähigen
Materiales für das Kontaktelement 43, ergibt sich sowohl eine ausgezeichnete Zentrierung
des Kontaktelementes 43 durch die Flanken 54, als auch eine sehr starke doppelte Linienberührung,
ähnlich einer Kugel/Kegel-Dichtung zwischen dem Wulst 55 und den Flanken 54. Auf diese
Weise entsteht ein hervorragender Stromübergang mit minimierten Widerständen. Fertigungstechnisch
sind die entsprechenden Teile unkompliziert und kostengünstig herstellbar sowie vielfach
wiederholt verwendbar.
[0033] Schließlich zeigt Figur 7 den Übergangsbereich zwischen der Hülse 40 und der Stirnseite
21 des Druckzylinders 1 mit einer darübergezogenen elastischen Schutzmanschette 56,
die zur Abdichtung des horizontal in den Galvanisationstrog 29 durch eine seitliche
Öffnung 57 eingeführten Drehantriebes 3 mit einer radialen Lippendichtung 58 ausgestattet
ist.
1. Vorrichtung zum Galvanisieren eines Rotations-Druckzylinders, die einen mit einer
Stromquelle in Verbindung stehenden, stromführenden Drehantrieb aufweist, mit dem
der Druckzylinder über ein axiales Spannelement verbunden ist, wobei dieser unter
Drehbewegung als Kathode wenigstens teilweise in ein Galvanisationsbad eintaucht,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Spannelement (9, 42) und dem Druckzylinder
(1) eine zylinderförmige Hülse (4) angeordnet und mittels Schleifkontakten (6) unmittelbar
an die Stromquelle (41) angeschlossen ist, und daß die Hülse (40) mit ihrer Stirnseite
(45) mittels elastischer Spannung durch das Spannelement (9, 42) unter Zwischenlage
eines ringförmigen Kontaktelementes (43) am Druckzylinder (1) anliegt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Kontaktelement (43)
aus einem elastisch und/ oder plastisch verformbaren, einen möglichst geringen elektriscren
Widerstand aufweisenden Metall wie Reinkupfer, Silber oder Silberlegierung, Blei oder
ähnlichem hergestellt ist.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Hülse (40) an der Stirnseite (21) des Druckzylinders anliegt.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Spannelement
(9, 42) als Federelement ausgebildet oder mit einem solchen (47) ausgestattet ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse
(40) von einer Hohlwelle (50) aufgenommen und mit dieser fest verbunden ist, welche
ihrerseits eine drehbare Lagerung (51) und ein Antriebsrad (52) aufweist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem
Druckzylinder (1) mit stirnseitigem Achsstummel (2) zwischen diesem und der den Achsstummel
(2) umgebenden Hülse (40) ringförmige Zentrierkörper (48, 49) eingepaßt sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Hülse (40)
und der Stirnseite (21) des Druckzylinders (1) ein rotationssymmetrischer Formkörper
(60) zum Ausgleich unterschiedlicher Durchmesser angeordnet ist, und daß zwischen
der Hülse (40) und dem Formkörper (60) sowie zwischen Formkörper (60) und Druckzylinder
(1) je ein Kontaktelement (43, 43') angeordnet ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse
(40) an der das Kontaktelement (43, 43') aufnehmenden Stirnseite (45) eine ringförmige
Nut (53) mit schräg zusammenlaufenden Flanken (54) aufweist, und daß das Kontaktelement
(43) im Querschnitt einen halbkugelförmigen Wulst (55) aufweist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Stromübergangsbereich
von Hülse (40) und Druckzylinder (1) mit einer Manschette (56) aus elastischem Material
abgedeckt ist.
o. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse (40) an der
Durchtrittstelle (57) durch die Behälterwand (29) des Galvanisationsbades (25) mit
einer radialen Dichtlippe (58) aus Elastikmaterial ausgestattet ist.