[0001] Die Erfindung betrifft einen keramischen Brenner für die Verbrennung eines Gas-Luft-Gemisches,
der im unteren Teil eines Winderhitzer-Brennschachtes angeordnet ist. Der Brenner
weist in den Brennschacht einmündende Eintrittsstutzen für Gas und Verbrennungsluft
mit zugehörigen Gas- und Luftkammern auf, die in nebeneinanderliegende, senkrecht
verlaufende voneinander getrennte Gas- und Luftschlitze von langgestrecktem horizontalen
Querschnitt übergehen. Oberhalb der Gas-und Luftschlitze werden die beiden Medien
in einer oder mehreren Verteilerlagen gemischt und an der Brennerkrone verbrannt.
[0002] Keramische Brenner dieser Gattung sind z.B. aus der DE-AS 12 90 285 und der DE-OS
15 26 027 bekannt. Sie werden insbesondere in Hochofen-Winderhitzern zur Erzeugung
des für den Hochofenbetrieb benötigten Heißwindes eingesetzt. Mit ihnen kann eine
gute Durchmischung und gleichmäßige Verteilung der Medien erreicht werden. Bei der
Inbetriebnahme eines Winderhitzers ist ein Anfahrvorgang erforderlich, um den kalten
Winderhitzer aufzuheizen. Mit den bekannten keramischen Brennern kann dieser Anfahrvorgang
wegen eines begrenzten Regelbereiches nicht durchgeführt werden. Es ist daher erforderlich,
einen kalten Winderhitzer, der mit einem keramischen Brenner der beschriebenen Gattung
ausgerüstet ist, mit einem separaten Hilfsbrenner anzufahren. Nach Erreichen der Anfahrtemperatur
von ca. 500 - 700° C wird der Hilfsbrenner, bei dem es sich im allgemeinen um einen
Maschinenbrenner mit entsprechendem Regelbereich handelt, abgebaut. Das weitere Aufheizen
des Winderhitzers kann dann mit dem eingebauten keramischen Brenner fortgesetzt werden.
[0003] Bei Betriebsstillständen, die kürzer als drei Monate sind, ist es vorteilhaft, den-Winderhitzer
nicht vollkommen kalt zu fahren, sondern auf einer Temperatur von ca. 600° C zu halten.
Zur Durchführung dieses sogenannten Warmhaltebetriebes sind die gattungsgemäßen keramischen
Brenner ebenfalls nicht geeignet. Dies trifft insbesondere zu, wenn bei einem Betriebsstillstand
auch die Schwachgaszufuhr (Gichtgas) vom Hochofen ausfällt und nur Starkgas (Erdgas,
Koksofengas) für den Warmhaltebetrieb zur Verfügung steht. Bisher war daher für den
Warmhaltebetrieb der Einsatz eines zusätzlichen Warmhaltebrenners erforderlich, dessen
Montage und Demontage einen erheblichen Aufwand darstellt.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen keramischen Brenner vorzuschlagen,
mit dem die begrenzten Steuerungsmöglichkeiten der bisherigen Brenner überwunden und
die Nachteile, insbesondere im Hinblick auf die Montage und Demontage separater Hilfsbrenner
für den Anfahrvorgang und den Warmhaltebetrieb,vermieden werden können. Diese Aufgabe
wird bei einem keramischen Brenner der eingangs beschriebenen Gattung dadurch gelöst,
daß zwischen den Gas- und Luftkanälen mindestens ein diesen und der Gas- und Luftkammer
gegenüber abgeschlossener von der Brennersohle bis zur Brennerkrone führender Gas-
und mindestens ein Luftschlitz angeordnet ist, in die unter der Brennersohle gesonderte
absperrbare Zuleitungen zusätzlich Gas bzw. Luft einspeisen.
[0005] Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen keramischen Brenners sind in den
Unteransprüchen gekennzeichnet.
[0006] Der mit der Erfindung erzielte Vorteil liegt insbesondere in der sektionsweise möglichen
Steuerung des keramischen Brenners, wodurch sich insbesondere die Anordnung separater
Hilfsbrenner erübrigt. Der Hilfsbrenner ist im Hauptbrenner integriert.
[0007] Mit dem integrierten keramischen Hilfsbrenner kann das lineare Aufheizen des Winderhitzers
von 20 auf 1100
0 C durchgeführt werden. Von 0,5 - 5% der Gesamtbrennerleistung im Schwachgasbetrieb
wird nur ein Gas- und ein Luftschlitz über die gesonderten Gas- und Luftzuleitungen
beaufschlagt. In diesen Zuleitungen wird gemessen und geregelt.
[0008] Ferner kann mit dem integrierten keramischen Hilfsbrenner das energiesparende Warmhalten
der Winderhitzer im Temperaturbereich über 600° C entweder mit Schwachgas oder mit
Starkgas durchgeführt werden. Beim Betrieb mit Starkgas im Bereich unter 5% der Gesamtleistung
werden Starkgas und die zur einwandfreien Verbrennung erforderliche Brennluftmenge
ebenfalls über den keramischen Hilfsbrenner gefahren. Luftüberschüsse werden temperaturabhängig
über die Luftschlitze des Hauptbrenners geregelt. Es ist dabei möglich, mit einem
Luftüberschuß bis 150% zu fahren.
[0009] Gasdruckschwankungen, besonders beim Schwachgasbetrieb, können mit einem automatisch
arbeitenden, auf Sollwertmenge eingestellten Regelorgan, ausgeglichen werden.
[0010] Im Normalbetrieb arbeitet der keramische Hilfsbrenner zusammen mit dem Hauptbrenner
als Einheit. Der integrierte Hilsbrenner kann auch die Aufgabe eines Zündbrenners
übernehmen..
[0011] Weitere Vorteile ergeben sich dadurch, daß durch die über die senkrechte Mittelebene
des Brennschachtes hinweggeführten und dadurch langgestreckten Gas- und Luftschlitze
der Querschnitt im Brenner an der engsten Stelle bis zu 30% größer wird. Werden kaltes
Gas und kalte Verbrennungsluft benutzt, kann der Winderhitzer mit geringerer Ventilatorleistung
gefahren werden. Wird die Verbrennungsluft vorgewärmt, so ist es aufgrund des vergrößerten
Brennerquerschnitts möglich, mit gleichem Vordruck der Ventilatoren zu fahren, d.h.
größere Ventilatoren brauchen nicht zum Einsatz zu kommen.
[0012] Eine gute Durchmischung von Gas und Luft des Haupt- und Hilfsbrenners ergibt sich
durch die abwechselnde Anordnung von Gas- und Luftschlitzen und die Integration der
Gas- und Luftschlitze des Haupt- mit denen des Hilfsbrenners.
[0013] Beim keramischen Brenner der Erfindung sind bevorzugt die Wände und seitlichen Abschlüsse
der Gas- und Luftschlitze aus übereinander angeordneten keramischen Formsteinen und
Formplatten erstellt. Zur Verbindung derselben untereinander sind Nut-Feder- bzw.
Noppen-Vertiefungs-Elemente vorgesehen. In weiterer Ausgestaltung sind Formsteine
mit beidseitigen Vorsprüngen gleichmäßig verteilt in den Wänden der Gas- und Luftschlitze
angeordnet und die Vorsprünge angrenzender Wände stehen zur Abstützung miteinander
in Berührung.
[0014] Der erfindungsgemäße keramische Brenner kann sowohl in einem Winderhitzer mit außenliegendem
als auch mit innenliegendem Brennschacht angeordnet werden.
[0015] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von zwei Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf die schematischen Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 einen horizontalen Querschnitt durch einen erfindungsgemäßen keramischen Brenner
gemäß Linie I-I in Fig. 2, der im außenliegenden Brennschacht eines Winderhitzers
angeordnet ist;
Fig. 2 einen lotrechten Querschnitt durch den keramischen Brenner gemäß Fig. 1 nach
der Linie II-II;
Fig. 3 einen lotrechten Querschnitt durch den keramischen Brenner gemäß Fig. 1 nach
der Linie III-III;
Fig. 4 einen horizontalen Querschnitt nach der Linie IV-IV in Fig. 2 und 3;
Fig. 5 einen horizontalen Querschnitt durch einen erfindungsgemäßen keramischen Brenner
gemäß Linie A-A in Fig. 6, der im innenliegenden Brennschacht eines Winderhitzers
angeordnet ist;
Fig. 6 einen lotrechten Querschnitt durch den keramischen Brenner gemäß Fig. 5 nach
der Linie B-B;
Fig. 7 einen lotrechten Querschnitt durch den keramischen Brenner gemäß Fig. 5 nach
der Linie C-C.
[0016] Der in den Fig. 1 bis 3 dargestellte erfindungsgemäße Brenner ist im unteren Teil
eines außenstehenden Winderhitzer-Brennschachtes 1 mit kreisförmigem Querschnitt angeordnet.
Auf gegenüberliegenden Seiten des Brennschachtes münden Eintrittsstutzen 2, 3 für
Gas bzw. Verbrennungsluft, in die im Brennschachtinneren angeordnete Gas- bzw. Luftkammer
4, 5 ein. Im Brennschacht sind keramische Formsteine bzw. Formplatten so neben- und
übereinander angeordnet, daß sie nebeneinanderliegende, senkrecht verlaufende gegeneinander
abgeschlossene Gas-und Luftschlitze 6, 7 bilden, wobei jeweils die Gasschlitze 6 nur
mit der Gaskammer 4 und die Luftschlitze 7 nur mit der Luftkammer 5 in Verbindung
stehen.
[0017] Wie in Fig. 4 ausschnittsweise dargestellt, sind die keramischen Formsteine und Formplatten
miteinander über Feder-Nut-Elemente 8, 9 bzw. Noppen-Vertiefungselemente 10, 11 verbunden.
[0018] Die die Gas- und Luftschlitze 6, 7 mit langgestrecktem horizontalen Querschnitt begrenzenden
Wände ruhen auf der Brennersohle 12 und erstrecken sich von beiden Seiten über die
Mittelebene 13 des Brennschachtes hinaus. Im unteren Teil des Brennschachtes ist die
Ausdehnung über die Mittelebene begrenzt wegen der dort vorgesehenen Gas-und Luftkammer
4, 5. Oberhalb der Gas- und Luftkammern erweitert sich die Ausdehnung der Schlitze
6, 7 allmählich auf den gesamten Brennschachtdurchmesser, wie insbesondere Fig. 3
zeigt, wodurch die Gas- und Luftkammern 4 bzw. 5 vom Brennschacht abgeteilt sind.
Oberhalb der Gas- und Luftschlitze 6, 7 sind die Verteilerlagen der Brennerkrone 14
angeordnet.
[0019] Wie Fig. 1 zeigt, sind ein Gasschlitz 15 und ein Luftschlitz 16 gegen die Gas- bzw.
Luftkammer 4, 5 und gegen die Gas- und Luftschlitze 6, 7 durch Formsteine 17 abgeschlossen.
Auf diese Weise werden zwei von der Brennersohle 12 bis zu den Verteilerlagen der
Brennerkrone 14 reichende separate Gas- und Luftschlitze gebildet. Unterhalb der Brennersohle
12 sind, wie Fig. 2 und 3 zeigen, ein Gas- und ein Luftkasten 18, 19 angeordnet, die
jeweils mit dem separaten Gas- bzw. Luftschlitz 15, 16 in Verbindung stehen und von
separaten Gas- und Luftzuleitungen 20, 21 zu- und abschaltbar sowie steuerbar mit
Gas und Luft für den integrierten Hilfsbrenner versorgt werden. Die zugehörigen Absperrorgane,
Regelorgane und Mengenmeßeinrichtungen sind nicht dargestellt.
[0020] Zur Abstützung der die Gas- und Luftschlitze bildenden Wände untereinander sind,
wie insbesondere Fig. 4 zeigt, an den Wänden gleichmäßig verteilte Formsteine 22 angeordnet,
die beidseitig in die Schlitze ragende Vorsprünge 23 aufweisen. Die Vorsprünge angrenzender
Wände berühren sich gegenseitig und geben dadurch dem Brenner ausreichende Stabilität.
[0021] Der in den Fig. 5 bis 7 dargestellte erfindungsgemäße Brenner ist im unteren Teil
eines innenliegenden Brennschachtes 1 mit ovalem Querschnitt eines Winderhitzers angeordnet.
In den Brennschacht münden zu beiden Seiten der Mittelebene der kurzen Achse 13 des
Brennschachtquerschnittes Eintrittsstutzen 2, 3 für Gas und Vorbrennungsluft ein,
an die sich im Brennschachtinneren eine Gas- bzw. eine Luftkammer 4 bzw. 5 anschließen.
Die Gas- und Luftschlitze 6, 7,die einen langgestreckten horizontalen Querschnitt
haben, reichen bis zur Brennsohle 12 und erstrecken sich in ihrer horizontalen Ausdehnung
mit ihrem freien Querschnitt über die Mittelebene der kurzen Achse 13 des ovalen Brennschachtquerschnitts
hinaus.
[0022] Auch bei dieser Ausführungsform ist die Ausdehnung im unteren Teil des Brennschachtes
begrenzt wegen der erforderlichen Gas- und Luftkammern 4, 5. Oberhalb der Gas- und
Luftkammern erweitert sich die Ausdehnung allmählich auf den gesamten Brennschachtquerschnitt,
wie insbesondere Fig. 7 zeigt. Mit 14 sind wieder die Verteilerlagen der Brennerkrone
sowie mit 15 und 16 ein separater Gas- und Luftschlitz und mit 17 Formsteine bezeichnet,
zum Abschließen der Schlitze 15 und 16.
[0023] Wie Fig. 6 und 7 zeigen,ist unterhalb der Brennersohle 12 ein Luftkasten 19 angeordnet
sowie ein dahinter liegender nicht dargestellter Gaskasten 18, der mit dem se - paraten
Gas- bzw. Luftschlitz 15, 16 des integrierten Hilfsbrenners in Verbindung stehen und
von separaten in Fig. 5 dargestellten Gas- und Luftzuleitungen 20, 21 zu-und abschaltbar
sowie steuerbar mit Gas und Luft versorgt werden. Die zugehörigen Absperrorgane, Regelorgane
und Mengenmeßeinrichtungen sind nicht dargestellt.
1. Keramischer Brenner im unteren Teil eines Winderhitzer-Brennschachtes zur getrennten
Zuführung von Gas und Verbrennungsluft, bei dem von getrennten Gas- und Luftkammern,
in die Eintrittsstutzen für Gas bzw. Luft münden, ausgehende nebeneinanderliegende,
senkrecht verlaufende voneinander getrennte zur Brennerkrone führende Gas- und Luftkanäle
mit langgestrecktem horizontalen Querschnitt vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet
, daß zwischen den Gas- und Luftkanälen (6, 7) mindestens ein diesen und der Gas-und
Luftkammer (4, 5) gegenüber abgeschlossener von der Brennersohle (12) bis zur Brennerkrone
(14) führender Gas- und mindestens ein Luftschlitz (15, 16) angeordnet ist, in die
unter der Brennersohle (12) gesonderte absperrbare Zuleitungen (20, 21) zusätzlich
Gas bzw. Luft einspeisen.
2. Keramischer Brenner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die auf der Brennersohle
(12) ruhende, die Gas-und Luftschlitze (6, 7; 15, 16) begrenzende Wand in Querschnittsebene
meanderförmig und beidseits über die senkrechte Mittelebene (13) des Brennerschachtes
(1) hinaus verläuft.
3. Keramischer Brenner nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß die Gas-
und Luftschlitze (6, 7) in abwechselnder Reihenfolge auf beiden Seiten der Gas- und
Luftschlitze (15, 16) angeordnet sind.
4. Keramischer Brenner nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet ,
daß die Wände und seitlichen Abschlüsse der Gas-und Luftschlitze (6, 7; 15, 16) aus
übereinander angeordneten keramischen Formsteinen (8) und Formplatten (9) bestehen,
die untereinander durch Nut/Feder-Anordnung bzw. durch Noppen-VertiefungsElemente
(10, 11) verbunden sind.
5. Keramischer Brenner nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet ,
daß Formsteine (22) mit beidseitigen Vorsprüngen (23) gleichmäßig verteilt in den
Wänden der Gas- und Luftschlitze (6, 7; 15, 16) angeordnet sind und die Vorsprünge
(23) angrenzender Wände einander berühren.