[0001] Die Erfindung betrifft einen geschirmten, in isolierende Vergußmasse eingebetteten
Transformator für ein insbesondere bei höheren Frequenzen betriebenes Schaltnetzteil,
insbesondere Sperrwandlernetzteil in einem Farbfernsehempfänger, mit einem mehrschenkligen,
mindestens einen Spulenwickel tragenden Kern aus ferromagnetischem Material, der nur
innerhalb eines Spulenwickels in einem von diesem umhüllten Schenkel wenigstens einen
Luftspalt aufweist und im übrigen magnetisch geschlossen ist.
[0002] In der Fernsehempfangstechnik, insbesondere in Farbfernsehempfängern benötigt man
Schaltnetzteile, die einen Sperrwandler mit einem Transformator zur Lieferung bestimmter
Arbeitsspannungen enthalten. Der Sperrwandler arbeitet üblicherweise entweder mit
der Zeilenfrequenz oder einer nicht synchronisierten Frequenz von 18 bis 25 kHz. Die
zugehörigen Transformatoren haben einen ferromagnetischen Kern, der gewöhnlich aus
Ferriten in E- oder U-Form zusammengesetzt ist. Ein wesentliches Problem ist dabei
die hohe Gleichstrommagnetisierung des Transformators. Um deren nachteilige Auswirkung
auf die Wechselstrominduktivität herabzusetzen, ist es erforderlich, den ferromagnetischen
Kern mit Luftspalt auszuführen. Ein Kern mit einem nennenswerten Luftspalt hat andererseits
gegenüber einem magnetisch geschlossenen Kern ein erhöhtes magnetisches Streufeld,
das in Fernsehempfängern, beispielsweise mit seinem Einfluß auf. die Bildröhre, schädlich
ist. Wollte man zur Streufeldverminderung einen Luftspalt innerhalb des Spulenkörpers
anordnen, ergäben sich in der über dem Luftspalt liegenden Wicklung erhebliche Wirbelstromverluste
mit der Gefahr einer Überhitzung der Spule.
[0003] Zur Abschirmung solcher störender Streufelder ist es aus dem Siemens-Datenbuch 1981/82
"Ferrit-Wickelbauteile", z. B. Seite 92, bekannt, um die Außenschenkel der E-Kerne
eine Kupferfolie anzuordnen, die als Abschirmung wirkt, wobei der so geschirmte Transformator
mittels geeigneter Hilfsmittel in elektrisch isolierende Vergußmasse eingebettet ist.
Die Ausführung dieser Schirmung ist jedoch umständlich. So müssen beispielsweise die
einander überlappenden Folienenden miteinander verschweißt oder verlötet und die üblich
verwendeten Vergußbehälter häufig vor jedem erneuten Gießvorgang zusätzlich von Rückständen
aus dem vorhergehenden Gießvorgang befreit bzw. gereinigt werden.
[0004] Zur elektrischen und magnetischen Abschirmung von Transformatoren ist es auch bekannt,
anstatt der vorerwähnten Schirmung den Transformator in einen Metallbecher einzusetzen
und die Freiräume mit Vergußmasse, insbesondere Epoxidharz, auszufüllen. Abgesehen
von den verhältnismäßig hohen Kosten für die Metallbecher, sind diese auch in all
den Fällen unerwünscht, in denen die Gefahr einer Berührung mit elektrisch leitenden,
nicht isolierten Teilen benachbarter Bauelemente auftreten kann.
[0005] Ein Transformator der eingangs genannten Art, der die widersprüchlichen Forderungen
nach ausreichender Wechselstrominduktivität, Streufeldarmut und geringer Verlustleistung
voll erfüllt, ohne einen ferromagnetischen Schirm zu benötigen,ist durch die DT-AS
23 05 957 bekannt. Die unmittelbar über dem Luftspalt befindliche Wicklung besteht
dabei aus einer Hochfrequenzlitze.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen geschirmten, in isolierende Vergußmasse
eingebetteten Transformator der eingangs erwähnten Art zu schaffen, dessen Verguß
und Schirmung mit möglichst geringem Aufwand erstellbar sind.
[0007] Zur Lösung dieser Aufgabe wird bei einem Transformator gemäß Oberbegriff des Patentanspruches
1 erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß der Transformator in einen Kunststoffbecher eingegossen
ist, dessen Innen- und/oder Außenfläche mindestens in dem zum Luftspalt benachbarten
Bereich eine zumindest ringförmig geschlossene Metallisierung trägt.
[0008] Dieser metallisierte Kunststoffbecher ersetzt den bisher zum Teil verwendeten Metallbecher.
Da dieser Kunststoffbecher als quasi verlorener Becher Bestandteil des fertigen, d.h.
vergossenen Transformators ist, entfällt auch die erwähnte Befreiung der Gießform
von eventuellen Gießharzrückständen. Die auf die Innen- und/oder Außenfläche aufgebrachte,
insbesondere aufgedampfte Metallschicht übernimmt die elektrische beziehungsweise
magnetische Abschirmung des Transformators; die ringförmig angeordnete, verlötete
oder verschweißte Metallfolie erübrigt sich damit. Ein so geschirmter und in Vergußmasse
gebetteter Transformator besitzt, abgesehen von seiner verbilligten Herstellungsweise,
auch eine gesteigerte Qualität.
[0009] Soll der Transformator in Schaltnetzteilen in gedrängter Bauweise, d.h. eng benachbart
zu anderen Bauelementen angeordnet werden, so empfiehlt es sich, den Kunststoffbecher
nur auf seiner Innenfläche zu metallisieren, um die Isolationswirkung des Kunststoffgehäuses
aufrecht zu erhalten.
[0010] Je nach Bedarf kann selbstverständlich auch die gesamte Innen- und/oder Außenfläche
des Kunststoffbechers mit einer Metallschicht bedeckt sein.
[0011] Die Erfindung wird nachstehend anhand der Figur, die einen Transformator nach der
Erfindung in geschnittener Darstellung zeigt, näher erläutert.
[0012] Der Transformator besitzt einen mit einem Flanschteil 7 ausgestatteten Spulenkörper
6, der die Primär-und Sekundärwicklungen 4 des Transformators trägt. Auf den Spulenkörper
sind E-Kerne 1, 2, insbesondere Ferritkerne, aufgeschoben. Die zueinander gekehrten
Stirnflächen der Mittelbutzen der E-Kerne 1, 2 begrenzen dabei einen Luftspalt 5.
In den Spulenkörperflansch 7 sind elektrische Anschlußstifte 8 mit ihren einen Enden
eingebettet.
[0013] Die Anordnung, bestehend aus den E-Kernen, dem Spulenkörper 6, 7 und den Wicklungen
4, ist in einen Kunststoffbecher 3 eingesetzt und mittels Vergußmasse 9, insbesondere
Gießharz, in diesen Becher eingebettet. Zur Schirmung ist die Innenfläche des Kunststoffbechers
3 mit einer Metallschicht 10 bedeckt.
[0014] Wie bereits erwähnt, kann die Metallschicht 10 auch durch eine Metallschicht ersetzt
sein, die lediglich den zum Luftspalt benachbarten Bereich ringförmig umschließt.
1. Geschirmter, in isolierende Vergußmasse eingebetteter Transformator für ein insbesondere
bei höheren Frequenzen betriebenes Schaltnetzteil, insbesondere Sperrwandlernetzteil,
in einem Farbfernsehempfänger mit einem mehrschenkligen, mindestens einen Spulenwickel
tragenden Kern aus ferromagnetischem Material, der nur innerhalb eines Spulenwickels
in einem von diesen umhüllten Schenkel wenigstens einen Luftspalt aufweist, und im
übrigen magnetisch geschlossen ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Transformator
in einen Kunststoffbecher (3) eingegossen ist, dessen Innen- und/oder Außenfläche-mindestens
in dem zum Luftspalt (5) benachbarten Bereich eine zumindest ringförmig geschlossene
Metallisierung (10) trägt..
2. Transformator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die gesamte Innenfläche
des Kunststoffbechers (3) mit einer Metallschicht (10) bedeckt ist.
3. Transformator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die gesamte Außenfläche
des Kunststoffbechers (3) mit einer Metallschicht bedeckt ist.