(19)
(11) EP 0 082 456 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
29.06.1983  Patentblatt  1983/26

(21) Anmeldenummer: 82111555.7

(22) Anmeldetag:  13.12.1982
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3C11D 1/62, C11D 3/00, C11D 1/645, D06M 13/46
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 18.12.1981 DE 3150179

(71) Anmelder: HOECHST AKTIENGESELLSCHAFT
65926 Frankfurt am Main (DE)

(72) Erfinder:
  • May, Adolf, Dr.
    D-6238 Hofheim am Taunus (DE)
  • Bücking, Hans-Walter, Dr.
    D-6233 Kelkheim (Taunus) (DE)
  • Schreiber, Manfred
    D-6230 Frankfurt am Main 80 (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Konzentrierte Vormischungen von Wäscheweichspülmitteln


    (57) Konzentrierte Vormischungen von Wäscheweichspülmitteln bestehend aus

    a) 20 bis 70 Gew.-% einer oder mehrere Verbindungen der Formeln I - 111





    wobei R, Alkyl oder Alkenyl mit 8 - 22 Kohlenstoffatomen, R2 Alkyl mit 1 - 4 Kohlenstoffatomen, R3 Methyl oder Wasserstoff, x eine Zahl von 1-5 und A ein Anion bedeuten

    b) 2 bis 60 Gew.-% eines C8-C22-Paraffins, eines C8-C22-Fettalkohols, einer C8-C22-Fettsäure, eines C8-C22-Fettsäure-C1-C13-Alkylesters, eines Polyethylenglykols mit einem Molgewicht von 200 bis 600, eines Ce-C22-Alkylesters eines Polyethylenglykols mit einem Molgewicht von 200 bis 600 oder eines Polypropylenglykols mit einem Molgewicht von 200 bis 1000,

    5 bis 25 Gew.-% eines Aminoxethylats der Formel

    wobei R, Alkyl oder Alkenyl mit 8 - 22 Kohlenstoffatomen, x und y Wasserstoff oder Methyl, wobei x und y jedoch nicht gleichzeitig Methyl darstellen, n eine ganze Zahl von 2 - 40 und m eine Zahl von 0 bis 3, bedeutet, sowie Wasser entsprechend dem Ausgleich zu 100 Gew.-%




    Beschreibung


    [0001] Es ist bekannt, daß gewaschene Textilien, besonders solche aus Cellulosefasern, nach dem Trocknen eine unangenehme Verhärtung aufweisen. Dies tritt insbesondere dann ein, wenn die Wäsche im Waschautomaten erfolgt. Eine solche unerwünschte Griffverhärtung kann man dadurch beseitigen, daß man die Textilien nach der Wäsche in einem Spülbad mit kationischen Substanzen behandelt, die mindestens zwei langkettige aliphatische Reste im Molekül enthalten. In der Praxis werden für diesen Zweck besonders die in Wasser dispergierbaren Dialkyldimethylammoniumsalze bzw. Imidazolinderivate der Formeln I - III verwendet:







    [0002] In diesen Formeln bedeutet R1 Alkyl oder Alkenyl mit 8 - 22, vorzugsweise 10 - 18, Kohlenstoffatomen, R2 Alkyl mit 1 - 4 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise Methyl, R3 Methyl oder Wasserstoff, x eine Zahl von 1 - 5 und A ein Anion wie z.B. C1(-) , Br(-), CH3OSO3 (-) oder CH3OPO3 (-). Je nach Art des Alkylrestes R1 sind die Produkte dieser Formeln I - III von flüssiger bzw. fester Konsistenz. Ist R1 ein gesättigter Rest, so ist das Produkt bei Zimmertemperatur fest. Der Transport erfolgt dann in geheizten Tankzügen oder Bahnkesselwagen. Für den Transport nach Ubersee wird es in Fässern geliefert. Die Hersteller von Wäscheweichspülmitteln lassen die Produkte dann in beheizbare Tankanlagen umfüllen. Wird der Rohstoff verarbeitet, so erfolgt eine Dispergierung des aufgewärmten Produktes in heißem Wasser. Wird Faßware verarbeitet, so müssen die Produkte zunächst in einer Faßerwärmungsanlage verflüssigt werden und können dann weiterverarbeitet werden.

    [0003] Bestehen dagegen die Alkylreste der Verbindungen I - III aus ungesättigten Einheiten, so sind diese Derivate bei Zimmertemperatur flüssig. Sie können mit kaltem Wasser zu Dispersionen verarbeitet werden. Flüssige Wäscheweichspülmittelrohstoffe weisen aber im Vergleich zu den gesättigten Derivaten einen reduzierten Weichmachungseffekt auf. Um vergleichbare Griffeigenschaften zu erreichen, muß man bei ungesättigten Verbindungen wesentlich mehr kationische Substanz dem Gewebe anbieten. So entsprechen in der weichmachenden Wirkung 1 kg der Verbindungstypen Formel I bis III mit gesättigtem Rest R1 ca. 1,33 kg der Verbindungstypen der Formel I bis III mit ungesättigtem Rest R1.

    [0004] Man bevorzugt daher Verbindungen der Formeln I - III mit gesättigten Alkylgruppen, die aber für den Hersteller von gebrauchsfertigen Wäscheweichspülmitteln die oben geschilderten Nachteile haben. Um diese Nachteile zu vermeiden, stellt sich daher für den Produzenten der genannten quartären Ammoniumverbindungen die Aufgabe, diese Verbindungen in einer solchen Form dem weiterverarbeitenden Betrieb zur Verfügung zu stellen, daß sich eine Erwärmung oder Verflüssigung dieser Rohstoffe erübrigt. Dies erfolgt in der Weise, daß der Hersteller die quartären Am-moniumverbindungen in Form einer hochkonzentrierten flüssigen Einstellung, die als Vorkonzentrat bezeichnet wird,ausliefert. Mit Wasser allein lassen sich jedoch solche hochkonzentrierten Einstellungen nicht herstellen, man erhält damit nur Lö- sungen mit einem sehr niedrigen Gehalt an Wirksubstanz. Es wurde nun gefunden, daß man wesentlich höhere Konzentrationen erreichen kann, wenn man die quartären Ammoniumverbindungen mit einem flüssigen Fettaminoxethylat sowie mit einem Paraffin, einem Fettalkohol, einer Fettsäure, einem Fettsäureester, einem Polyglykol oder einem Polyglykolester oder deren Mischungen kombiniert.

    [0005] Gegenstand der Erfindung sind somit konzentrierte Vormischungen von Wäscheweichspülmitteln die bestehen aus

    a) 20 bis 70, vorzugsweise 35 bis 45 Gew.-% einer oder mehrerer Verbindungen der oben angegebenen Formeln I - III,

    b) 20 bis 60, vorzugsweise 40 bis 60 Gew.-% eines C8-C22 ' vorzugsweise C13 -C18-Paraffins, eines C8-C22-, vorzugsweise C16-C18-Fettalkohols., einer G8-C22-: vorzugsweise C16-C18-Fettsäure, eines C8-C22-, vorzugsweise C16-C18-Fett säure-C1-C13-Alkylesters, eines Polyethylenglykols mit einem Molgewicht von 200 bis 600, eines C8-C22-, vorzugsweise C14-C16-Alkylesters eines Polyethylenglykols mit einem Molgewicht von 200 bis 600 oder eines Polypropylenglykols mit einem Molgewicht von 200 bis 1000,

    c) 5 bis 25 Gew.-% eines Aminoxethylats der Formel

    wobei R1 Alkyl oder Alkenyl mit 8 - 22, vorzugsweise 16 - 18, Kohlenstoffatcmen, x und y Wasserstoff oder Methyl, wobei x und y jedoch nicht gleichzeitig Methyl darstellen, n eine ganze Zahl von 2 - 40 bevorzugt 10,p eine Zahl von 0 bis 1 bevorzugt 0 und m eine Zahl von 0 - 3, für den Fall p = 1 ist m bevorzugt 3, bedeutet, sowie Wasser entsprechend dem Ausgleich zu 100 Gew.-%. Als Komponenten b) kommen in Frage unter anderem handelsübliche Paraffine im C8-C22, bevorzugt im C13-C18 Bereich, Fettalkohole, z.B. Oleylalkohol, Fettsäuren z.B. Isostearinsäure, Fettsäureester, z.B. Butyl-stearat, 2-Ethylhexylstearat, Iso-Tridecylstearat, Polyglykol-400-monolaurat, Polyglykol-400-mono-stearat, Polyglykole mit einem Molgewicht von 200 - 600 oder Polypropylenglykole mit einem Molgewicht von 200 - 1000.



    [0006] Diese unter b) aufgeführten Hilfsweichmacher können jeweils für sich oder in Mischungen miteinander eingesetzt werden.

    [0007] Darüber hinaus können die erfindungsgemäßen Vormischungen noch weitere Substanzen und Hilfsmittel enthalten. Hierbei handelt es sich um Substanzen oder Hilfsmittel, wie z.B. kationische oder nichtionische oberflächenaktive Substanzen, Lösungsvermittler wie z.B. p-Cumolsulfonat, Elektrolyte, Absäuerungsmittel wie z.B. Phosphorsäure, Essigsäure, organische Komplexbildner, optische Aufhellungsmittel sowie Farb- und Duftstoffe. Sie dienen zur zusätzlichen Beeinflussung des Warengriffs oder sonstiger Eigenschaften der zu behandelnden Textilien oder zur Viskositätseinstellung, zur pH-Regulierung oder zur Erhöhung der Kältestabilität.

    [0008] Die Herstellung dieser konzentrierten Vormischungen erfolgt durch einfaches Verrühren der einzelnen Komponenten im angegebenen Verhältnis in Wasser. Man erhält Lösungen oder Dispersionen, die bei Zimmertemperatur flüssig sind und ohne Aufheizung transportiert werden können. Sie lassen sich auch unter normalen Bedingungen in Tanks lagern.

    [0009] Für die Herstellung handelsüblicher Wäscheweichspülmittel mit einem Gehalt an Wirksubstanz von ca. 4 bis 8 % lassen sich diese Vormischungen ohne weiteres mit Wasser verdünnen. Mit entsprechend weniger Wasser kann man aber daraus auch sogenannte 3-fach, 4-fach, 6-fach oder 8-fach-Konzentrate herstellen. Die Anwendung dieser Wäscheweichspülmittel erfolgt wie üblich, indem man sie im Anschluß an die Textilwäsche in das letzte Spülbad gibt und das Textilmaterial dann trocknet.

    [0010] In den folgenden Beispielen sind einige erfindungsgemäße Wäscheweichspülmittel-Vormischungen beschrieben. Prozentangaben sind in allen Fällen Gewichtsprozente. Die Herstellung dieser Vormischungen erfolgt in allen Fällen durch einfaches Verrühren der flüssigen Einzelkomponenten in der Kälte.

    Beispiel 1



    [0011] 



    [0012] Aussehen bei Zimmertemperatur: flüssig, trüb Viskosität: 700 mPas

    Beispiel 2



    [0013] 



    [0014] Aussehen bei Zimmertemperatur: flüssig trüb Viskosität: 650 mPas

    Beispiel 3



    [0015] 



    [0016] Aussehen bei Zimmertemperatur: flüssig trüb Viskosität: 700 mPas

    Beispiel 4



    [0017] 



    [0018] Aussehen bei Zimmertemperatur: flüssig Viskosität: 700 mPas

    Beispiel 5



    [0019] 



    [0020] Aussehen: trüb flüssig Viskosität: 600 mPas

    Beispiel 6



    [0021] 


    Beispiel 7



    [0022] 



    [0023] Aus den erfindungsgemäßen Beispielen lassen sich durch Zusatz von Wasser, Emulgatoren, Säure, Verflüssiger handelsübliche Wäscheweichspülmittel mit ca. 5 - 8 % Gehalt an weichmachender Substanz produzieren. Als Emulgatoren können übliche Substanzen wie z.B. nichtionische Tenside des Typs Nonylphenoloxethylate bzw. Alkoholoxethylate eingesetzt werden. Es bereitet aber auch keine Schwierigkeiten, konzentrierte Wäscheweichspülmittel wie z.B. 3-fach-Konzentrate, 4-fach-Konzentrate, 6-fach-Konzentrate herzustellen.

    [0024] In den folgenden Beispielen sind einige gebrauchsfertige Wäscheweichspülmittel in Form sogenannter 3-fach Konzentrate beschrieben, die aus den oben beschriebenen Vormischungen hergestellt werden.

    Beispiel 8



    [0025] 20 g der Vormischung aus Beispiel 1 werden mit 0,9 g Parfüm und 0,5 g eines nichtionischen Emulgators des Typs Nonylphenol + 10 EO gemischt. Getrennt davon löst man 0,5 g Na-para-Cumolsulfonat (40 %) sowie 8 ml 1n H3P04 in 70,10 ml kaltem Wasser. Diese Lösung wird in die Vormischung eingerührt. Man erhält eine stabile Emulsion. Die Viskosität beträgt ca. 100 mPas.

    Beispiel 9



    [0026] 25 g der Vormischung aus Beispiel 2 werden mit 0,9 g Parfüm. und 1 g eines nichtionischen Emulgators des Typs Isctridecylalkohols mit 10 EO gemischt. Man gibt 5 ml einer 10 %igen CaCl2-Lösung in 61,4 ml kaltem Wasser. Diese Lösung wird in die Vormischung eingerührt. Man erhält eine stabile Emulsion. Die Viskosität beträgt ca. 150 mPas.

    [0027] In der gleichen Weise wie in den Beispielen 8 und 9 angegeben, werden folgende Wäscheweichspülmittel hergestellt:

    Beispiel 10



    [0028] 


    Beispiel 11



    [0029] 


    Beispiel 12



    [0030] 


    Beispiel.13



    [0031] 




    Beispiel 14



    [0032] 




    Ansprüche

    1. Konzentrierte Vormischungen von Wäscheweichspülmitteln bestehend aus

    a) 20 bis 70 Gew.-% einer oder mehrerer Verbindungen der Formeln I - III





    wobei R1 Alkyl oder Alkenyl mit 8 - 22 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise C10 - C18 Kohlenstoffatomen, R2 Alkyl mit 1 - 4 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise Methyl, R3 Methyl oder Wasserstoff, x eine Zahl von 1 bis 5 und A ein Anion bedeuten,

    b) 2 bis 60 Gew.-%, vorzugsweise 40 bis 60 Gew.-%, eines C8-C22-, vorzugsweise C13-C18-Paraiffins, eines C8-C22-, vorzugsweise C16-C18-Fettalkohols, einer C8-C22-, vorzugsweise C16-C18-Fottsäure, eines C8-C22-, vorzugsweise C16-C18-Fettsäure-C1-C13-Alkylesters, eines Polyethylenglykols mit einem Molgewicht von 200 bis 600, eines C8-C22-, vorzugsweise C14-C16-Alkylesters eines Polyethylenglykols mit einem Molgewicht von 200 bis 600 odor eines Polyrropylenglykols mit einem Molgewicht von 200 bis 1000, 5 bis 25 Gew.-% eines Aminoxethylats der Formel

    wobei R1 Alkyl oder Alkenyl mit 8 - 22, vorzugsweise 16 - 18, Kohlenstoffatomen, x und y Wasserstoff oder Methyl, wobei x und y jedoch nicht gleichzeitig Methyl darstellen, n eine ganze Zahl von 2 - 40, bevorzugt 10,p eine Zahl von 0 bis 1 bevorzugt 0 und m eine Zahl von 0 bis 3, für den Fall p = 1 bevorzugt 3, bedeutet, sowie Wasser entsprechend dem Ausgleich zu 100 Gew.-%.


     
    2. Konzentrierte Vormischungen nach Anspruch 1, bestehend aus 35 bis 45 Gew.-% der Komponente a), 40 bis 60 Gew.-% der Komponente b) und 5 bis 20 Gew.-% der Komponente c) sowie Wasser bis zum Ausgleich von 100 %.