[0001] Die Erfindung betrifft eine Rundstrickmaschine zur Herstellung von Schneidplüsch,
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Das in das Herstellungsverfahren integrierte Aufschneiden von Plüschhenkeln ist von
besonderer wirtschaftlicher Bedeutung, da ein nachträgliches Aufschneiden durch Schervorgänge
während der Ausrüstung einen hohen Abfall von Polmaterial bedingt und zusätzliche
Arbeitsgänge erfordert.
[0003] Bekannte Lösungsversuche hierfür lassen sich im wesentlichen in vier Gruppen unterteilen.
[0004] Bei der ersten Gruppe werden die Plüschhenkel dadurch aufgeschnitten, daß sie unter
Zugspannung einer messerartigen scharfen Schneidkante ausgesetzt werden, die infolge
der Zugspannung in das Fadenmaterial eindringt und dieses so durchtrennt. Wie beispielsweise
aus der US-PS 1 546 790 hierzu bekannt ist, kann die Schneidkante eine Fortsetzung
der Abschlagkante für den Plüschfaden an einer Plüschplatine sein, die in einem Platinenring
gelagert . ist; ähnlich kann die Schneidkante in der aus der DE-OS 2 917 378 ersichtlichen
Weise an einer im Zylinder gelagerten Plüschplatine vorgesehen werden. Die Schneidkante
ist dabei gegenüber der Bewegungsrichtung der Platinen geneigt und setzt so den Faden
bei der Abzugsbewegung der Platine unter steigenden Zug, bis er über der Schneidkante
zertrennt wird. Weiterhin kann eine solche Schneidkante an einem Plüschhaken unterhalb
der Hakenöffnung angeordnet werden, wie dies beispielsweise aus der DE-OS 27 04 295
ersichtlich ist. Dann wird der durch den Plüschhaken gebildete Plüschhenkel in seinem
Grund durch einen Niederhalter fixiert, während der Plüschhaken zum Zwecke der Zertrennung
des Plüschhenkels weiter ausgetrieben wird und durch die dabei erzeugte zunehmende
Zugspannung den Faden trennt. Es liegt auf der Hand, daß die Aufbringung einer steigenden
Zugspannung auf die Plüschhenkel zu deren Schnitt in vielerlei Hinsicht problematisch
und im Erfolg relativ ungewiß ist. So ist ein über längere Zeit sicheres Aufschneiden
nur dann gewährleistet, wenn als Plüschmaterial möglichst dünnes, wenig gedrehtes
Material mit geringer Reißfestigkeit verwendet wird, welches darüber hinaus nur sehr
begrenzt dehnbar ist, damit beim Führen des Fadens über die Schneide eine Durchtrennung
auch tatsächlich erfolgt. Durch das Entlanggleiten des Fadens mit steigender Zugspannung
nützen sich die Schneidkanten rasch ab, es kommt zu Brüchen der Plüschelemente und
somit zu Warenfehlern, Maschinenstillständen und hohen Ersatzteilkosten für auszutauschende
Plüsch-oder Schneidelemente. Die vorstehenden Nachteile können zwar dann in gewissem
Umfang vermieden werden, wenn etwa gemäß der Lehre der DE-OS 25 35 197 ein bewegliches
messerartiges Schneidorgan zwischen zwei unmittelbar benachbart nebeneinander angeordneten
Plüschhaken angeordnet wird, die den Plüschfaden für den Schnitt durch das bewegliche
Schneidorgan gespannt halten. Das bewegliche Schneidorgan ist mit einer oberen schrägen
Schneidkante versehen und wird hierzu zwischen den beiden im Zylinder sitzenden Plüschhaken
nach oben zwischen deren Köpfe hindurch bewegt, um den dort gespannten Faden zu zertei-
l
en. Wenn dabei auch immer noch erheblicher Verschleiß zu befürchten ist, so sind dennoch
die oben geschilderten Nachteile bei einer solchen Rundstrickmaschine wesentlich vermindert,
jedoch treten dafür andere Nachteile auf, die weiter unten noch näher erläutert werden.
[0005] Bei der zweiten Gruppe werden die Plüschhenkel durch Quetschwirkung eines Quetschrades
zertrennt. Hierzu wird beispielsweise nach der Lehre der US-PS 1 596 527 der Plüschhenkel
über einer in der Rippscheibe sitzenden Platine ausgeformt, die Platine sodann von
unten her ab
= gestützt und von oben her mit einem Quetschrad beaufschlagt, um den Faden abzuquetschen.
Im Falle der US-PS 2 933 907 ziehen in der Rippscheibe sitzende Plüschhaken den Plüschhenkel
an einen Steg, an dem der Faden von einem Quetschrad zerrieben wird. Im Falle der
GB-PS 891 937 werden die Plüschhenkel über einer gebogenen Platinennase ausgebildet
und wandern auf dieser im Zuge der weiteren Maschenbildung nach hinten, wo sie von
einem Quetschrad erfaßt und zerrieben werden. Das Abquetschen bzw. Zerreiben von Plüschhenkeln
kann nur dann erfolgreich angewandt werden, wenn dafür ausreichend Zeit zur Verfügung
steht. Dies ist nur bei Maschinen mit geringen Geschwindigkeiten möglich. Besondere
Probleme ergeben sich bei einer Verarbeitung von hochreißfestem Garn.
[0006] Bei der dritten Gruppe werden die Plüschhenkel auf ein separates Schneidelement übertragen
und dort geschnitten. Gemäß der GB-PS 813 357 etwa durch eine entsprechend ausgebildete
Rippscheibe oder gemäß der GB-PS 849 710 durch ein Verdrängungsrad wird einer der
beiden Schenkel des Plüschhenkels so zum anderen versetzt, daß in den Plüschhenkel
ein Übernahmeelement eingeführt werden kann, welches als Halterung für den Schnitt
dient. Ein solches Einfädeln von Schneidelementen oder Abstützungen in die Plüschschleifen
ist jedoch nur bei groben Maschinenteilungen möglich, da bei feineren Teilungen die
beiden Teile des Plüschhenkels zu nah beisammenliegen und somit nicht mit der erforderlichen
Gewißheit in die unterschiedliche Lage gebracht werden können.
[0007] Bei der vierten Gruppe erfolgt das Aufschneiden der Plüschhenkel mittels zweier gegeneinander
bewegter Schneidkanten. Hierzu ist es etwa aus der DE-PS 11 53 482 bekannt, bewegliche
Plüschplatinen in der Rippscheibe anzuordnen und an ihrem den Plüschhenkel hintergreifenden
Ende mit einem Vorsprung zu versehen, der eine aufrechte Schneidkante dem Plüschhenkel
benachbart trägt.
[0008] Im Führungskanal für die Plüschplatine ist weiterhin ein Messerschaft für ein feststehendes
Gegenmesser angeordnet, welches auf der gegenüberliegenden Seite des Plüschhenkels
eine aufrechte Gegenschneidkante besitzt. Wird die Plüschplatine eingezogen, so nimmt
sie mit ihrer Schneidkante den Bogen des Plüschhenkels in Richtung auf die Gegenschneidkante
mit und schert diesen an der Gegenschneidkante ab. Aus der DE-PS 1 585 051 ist eine
entsprechende Anordnung bekannt, wobei das Gegenmesser in Richtung auf die Plüschplatine
geringfügig gebogen und so die Gegenschneidkante an die Seitenfläche der Plüschplatine
federnd angedrückt ist, um dort ein Klaffen zwischen Schneidkante und Gegenschneidkante
mit größerer Gewißheit zu vermeiden. Ähnlich ist es ausder DE-OS 24 23 700 bekannt,
den Schaft der Plüschplatine in einem U-förmigen Messer laufen zu lassen, das an seinem
Vorderende zwei Gegenschneidkanten zu beiden Seiten der Plüschplatine trägt; dabei
soll die einstückige, stabile Ausführung des Messers die beiden Gegenschneidkanten
zu beiden Seiten der Plüschplatine sauber positionieren, um auf diese Weise ein Klaffen
zwischen Schneidkante und Gegenschneidkante beim Schnitt zu vermeiden.
[0009] Durch das Zusammenwirken einer Schneidkante mit einer Gegenschneidkante bei der Bewegung
der Plüschplatinen soll erreicht werden, daß - anders als bei der ersten Gruppe mit
nur einer Schneidkante - die Schnittkräfte nicht durch überhohe Zugspannung am Plüschhenkel
erzeugt werden müssen, sondern durch Relativbewegung zweier Schneidkanten ohne wesentliche
zusätzliche Zugspannung des Plüschhenkels erzielt werden können. Weiterhin brauchen
die Schneidkanten nicht als Ziehkanten ausgebildet sein, über welche der Plüschhenkel
mit hoher Spannung schabt, so daß durch ein Schneidkonzept mit gegeneinander beweglichen
Schneidkanten sowohl der Verschleiß der Schneidkanten durch Poliereffekte vom Plüschfaden
her vermindert wird als auch vermieden wird, daß der Plüschfaden beim Lauf über die
Schneidkante ganz oder teilweise aufgeschabt wird. Nachteilig ist hierbei jedoch insbesondere,
daß die Plüschplatine und das Gegenmesser, das im Falle der DE-OS 24 23 700 überdies
zu beiden Seiten des Schaftes der Plüschplatine angeordnet ist, in einem gemeinsamen
Führungskanal liegen und hierin gegeneinander beweglich gehalten werden müssen. Die
gegenseitige Beweglichkeit setzt voraus, daß kein übermäßiger gegenseitiger Anpreßdruck
auftritt. Das zur leichten gegenseitigen Beweglichkeit erforderliche Spiel wirkt sich
andererseits beim Schneidvorgang schädlich aus, da dann auch die Schneidkante und
die Gegenschneidkante entweder ein entsprechendes gegenseitiges Spiel besitzen müssen,
wie im Falle der DE-OS 24 23 700, oder aber relativ leicht voneinander weggebogen
werden können, wie im Falle der DE-PS 1 153 482. Selbst die federnde Vorspannung des
feststehenden Messers gegenüber der Platine, wie sie im Falle der DE-PS 1 585 051
vorgesehen ist, kann ein solches Klaffen nicht vermeiden, da wegen der erforderlichen
Leichtgängigkeit nur geringe Federkräfte aufgebracht werden können, die dann auch
ein Auseipanderfedern von Schneidkante und Gegenschneidkante ermöglichen. Sobald daher
die Schneidkanten erste Verschleißerscheinungen zeigen und gar noch weitere, in der
Praxis unvermeidliche Störfaktoren wie Beschädigung oder auch nur Verschmutzung der
aneinander geführten Teile etwa durch Faserstaub oder verharzendes Schmieröl auftritt,
werden die Plüschhenkel daher nicht mehr geschnitten, sondern nur noch eingeklemmt.
[0010] Ein noch größerer prinzipieller Nachteil einer Führung gegeneinander beweglicher
Teile in einem gemeinsamen Führungskanal, wie dies auch für das bewegliche messerartige
Schneidorgan der DE-OS 2 535 197 zwischen den benachbart angeordneten Plüschhaken
erforderlich ist, besteht darin, daß sich hierdurch zwangsläufig eine zu grobe Maschinenteilung
ergibt. Die überwiegende Masse an Plüschmaschinen wird mit 18 bzw. 20 Nadeln pro englischem
Zoll gebaut. Von den allenfalls 1,4 mm für die Nadelteilung entfallen bereits 0,5
mm auf die Nadel selbst. Zwischen den Nadeln müssen die Plüschelemente geführt werden,
wobei für den Fadendurchgang gewisse unvermeidliche Abstände zwischen den Nadeln und
den Plüschelementen eingehalten werden müssen. Daher kann das Plüschelement auch nur
eine Stärke von allenfalls etwa 0,5 mm aufweisen. Dies bedeutet, daß etwa im Falle
der DE-PS 1 153 482 oder der DE-PS 1 585 051 die Plüschplatine und die Gegenschneidplatine
nur jeweils etwa 0,25 mm stark sein können. Damit ist weder ein ausreichender Anpreßdruck
der beiden Schneidelemente gegeben, noch eine ausreichende Stablilität der Schneidkanten,
so daß derart geringe Elementstärken in der Praxis nicht gangbar sind. Dies führt
zu einer entsprechenden Notwendigkeit einer gröberen Nadelteilung.
[0011] Ein allen bekannten Möglichkeiten zu einem in das Strickverfahren integrierten Aufschneiden
der Plüschhenkel gemeinsames Problem besteht darin;ein gleichmäßiges Maschenbild zu
erzielen,-bei dem der Grundfaden den Plüschfaden auf der Maschenseite durch Plattieren
abdeckt.
[0012] Beim Austreiben der Nadeln werden die Nadelmaschen durch das Gleiten über die Nadelbrust
und die Zungenspitze sowie beim Abziehen durch das Durchziehen des Nadelkopfes ausgeweitet.
Da die Nadelmaschenbogen aus den Grundfäden seitlich und übereinander mit Maschen
verbunden sind, nehmen sie danach ihre ursprüngliche Form wieder ein. Werden die Plüschschleifen
hingegen unmittelbar nach ihrer Ausformung durchschnitten, besteht keine Möglichkeit
mehr, den ausgeweiteten Maschenbogen des Plüschfadens nach der Bildung der darauffolgenden
Masche nachzuspannen. Bei Einbindung der Plüschhenkel in der Nadelmasche ist es somit-
zur Erzielung eines ruhigen Maschenbildes erforderlich, daß die Plüschhenkel zumindest
teilweise solange gespannt bleiben, bis deren Maschen durch eine weitere Maschenreihe
abgestrickt wurden und keine Veränderung der Maschen durch das Aufliegen auf den sich
bewegenden Nadeln mehr erfolgen kann.
[0013] Um dies zu erreichen, sind mehrere Möglichkeiten bekannt. Einige davon sind in unterschiedlichen
Ausführungsformen einer bekannten Rundstrickmaschine gemäß der DE-OS 2 918 903 veranschaulicht,
bei der im übrigen das Aufschneiden der Plüschhenkel entsprechend der obigen ersten
Gruppe der bekannten Lösungsmöglichkeiten ähnlich der Lehre der DE-OS 27 04 925 dadurch
erfolgt, daß Plüschhaken nach der erfolgten Ausformung des niedergehaltenen Plüschhenkels
zusätzlich ausgetrieben werden und den Plüschhenkel mit einer unterhalb der Hakenöffnung
liegenden Schneidkante durchtrennen; die Plüschhäken sind dabei in der Rippscheibe
angeordnet. Nach der Ausführungsform gemäß den Fig.-2 bis 9 der DE-OS 2 918 903 wird
ebenso wie nach der Lehre der DE-OS 2 913 378 oder der US-PS 1 596 527 nach jeder
Plüschreihe eine normale Maschenreihe gebildet, um so die Verankerung der Plüschhenkel
in einer Nadelmasche zu erzielen; hierdurch wird der Plüsch natürlich weniger dicht,
die Anzahl der aus dem Gestrick vorstehenden Plüschhenkel also halbiert. Nach der
Ausführungsform gemäß den Fig. 10 bis 19 der DE-OS 2 918 903 werden zwei Plüschhaken
in jedem Führungskanal der Rippscheibe angeordnet, die abwechselnd die Plüschhenkel
ausbilden und schneiden; hierdurch ergibt sich in der weiter oben erläuterten Weise
bei der erforderlichen Dimensionierung der Plüschhaken eine zu grobe Maschinenteilung,
wobei darüber hinaus auch gegenseitige Behinderungen der Plüschhaken sowie ein Einklemmen
der Plüschfäden anstelle eines Schnittes auftreten können. Gemäß der Ausführungsform
nach den Fig. 20 bis 25 der DE-OS 2 918 903 wird ähnlich wie auch nach der Lehre der
DE-PS 1 153 452 jede Maschenreihe nur von einem Teil der Nadeln und Plüschelemente
gebildet; hierdurch wird jedoch an jeder Arbeitsstelle nur eine Teilreihe und keine
vollständige Reihe erzeugt und so die Produktivität der Rundstrickmaschine glatt halbiert.
[0014] Eine grundsätzlich andere Möglichkeit einer sauberen Einbindung der Plüschhenkel
in Nadelmaschen ist aus der GB-PS 891 973 bekannt, die im übrigen der oben erläuterten
zweiten Gruppe der Lösungsvorschläge angehört und bei der die Plüschhenkel über gebogenen
Platinennasen in der Rippscheibe ausgebildet, nach ihrer Ausbildung aber nicht sofort
durchtrennt werden. Vielmehr wandern die Plüschhenkel auf der gebogenen Platinennase
nach hinten, während neue Plüschhenkel ausgebildet werden. Jeder Plüschhenkel wird
erst nach vollständigem Abstricken des nachfolgenden Plüschhenkels im Zuge der Ausformung
des übernächsten Plüschhenkels mittels eines Quetschrades durchtrennt, so daß die
aufgetrennten Plüschhenkel dann von der Platinenase freikommen und im Zuge des Warenabzugs
mit dem hergestellten Gestrick nach unten abgeführt werden können. Die Biegung der
Platinennase ist so ausgelegt, daß die Warenabzugskräfte den bereits abgestrickten
Plüschhenkel in den Wirkungsbereich des Quetschrades rutschen lassen. Dabei ergibt
sich natürlich die Schwierigkeit, daß der eigentliche Plüschbildungsbereich der gebogenen
Plüschnase im wesentlichen horizontal oder nur schwach geneigt liegen muß, um ein
Wegrutschen der Plüschhenkel bei ihrer Ausformung durch die im Zylinder sitzenden
Nadeln sicher zu verhindern, während gleich anschließend die in dieselbe Richtung
wirkenden Warenabzugskräfte umgekehrt eine Rutschbewegung des Plüschhenkels entlang
der gebogenen Platinennase bewirken müssen, obwohl die Warenabzugskräfte im wesentlichen
quer zur Auflagefläche des Plüschhenkels auf der Platinennase wirken. Auf diese Weise
behindert die die abgestrickten Plüschhenkel führende Platinennase den Warenabzug
ganz erheblich und sind hohe Warenabzugskräfte erforderlich, ohne daß dabei etwa infolge
der Verstrickung unterschiedlichen Garns mit unterschiedlicher Reibung auf der Platinennase
Störungen ausgeschlossen werden können. Die hohen, auf die Platinennase wirkenden
Kräfte, zu denen noch die Einwirkung vom Quetschrad her kommt, erfordern eine stabile
Ausbildung der Platinennase, was wiederum die Notwendigkeit einer entsprechend groben
Maschinenteilung ergibt.
[0015] Ein Einfluß der maschenbildenden Zungennadeln auf die Plüschschleifen ist natürlich
nicht gegeben, wenn diese als Fangmaschen im Grund eingebunden werden, wie dies im
Falle der US-PS 2 933 907, der DE-OS 27 04 295, der DE-OS 24 23 700 oder der DE-OS
25 35 197 erfolgt. Durch nahezu spannungsloses Schneiden der Plüschschleifen gemäß
der vorliegenden Erfindung ist bei Fangeinbindung ein Verziehen der Plüschschleifen
praktisch ausgeschlossen.
[0016] Die Erfindung geht im Oberbegriff des Anspruchs 1 aus von der Rundstrickmaschine
nach der DE-OS 2 535 197, bei der Zungennadeln in der Rippscheibe und Plüschelemente
im Zylinder gelagert sind, und bei der jedem Plüschelement - hier bestehend aus zwei
parallel angeordneten, eng benachbarten Plüschhaken - je ein relativ bewegliches Schneidorgan
zum Auftrennen der Plüschhenkel zugeordnet ist. Für jedes zweiteilige Plüschelement
ergibt sich daher zusammen mit dem beweglichen Schneidorgan in jedem Führungskanal
des Zylinders eine erforderliche Kanalbreite entsprechend der Stärke dreier Teile,
und eine entsprechende grobe Teilung in Zylinder und Rippscheibe. Diese grobe Teilung
ist infolge der erforderlichen Stärken der Elemente im Zylinder, die die Nadelreihe
durchdringen müssen, nicht zu unterschreiten. Der Schnitt selbst erfolgt im unmittelbaren
Anschluß an das Ausbilden jedes Plüschhenkels im Ziehhaken des zweiteiligen Plüschhakens,
so daß die oben geschilderten Probleme einer fehlenden Nachspannkraft zur Erzeugung
eines ruhigen Maschenbildes bei Einbindung des Plüschfadens in der Nadelmasche auftreten
würden. Die dortige spezielle Verknüpfung,des Plüschfadens in der Grundmasche mittels
Spezialnadeln vermindert ein Verziehen der Plüschschleifen; eine Einbindung in Nadelmaschen
unter Erzielung eines ruhigen Maschenbildes wäre nicht möglich.
[0017] Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Rundstrickmaschine der
im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Gattung zu schaffen, mit der bei im Bedarfsfalle
feiner Maschinenteilung eine Ware beiliebiger Konstruktion durch gemeinsames Verstricken
von Grund- und Plüschfaden ohne Störung der Maschenbildung durch den Schneidvorgang
hergestellt werden kann.
[0018] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die Merkmale des Anspruchs 1.
[0019] Dadurch, daß die Plüschelemente eine mit Abstand unterhalb des Plüschbildungsbereichs
angeordnete Schneidkante aufweisen, erfolgt der Schnitt jedes Plüschhenkels entsprechend
dem gewählten Abstand zwischen Plüschbildungsbereich und Schneidkante gegenüber der
Henkelausbildung ggf. verzögert, erst nachdem wenigstens ein hinter dem zu durchtrennenden
Plüschhenkel liegender Plüschhenkel gemeinsam mit dem Grundfaden abgestrickt ist.
Dieser Gesichtspunkt entspricht im wesentlichen dem aus der GB-PS 891 973 grundsätzlich
bekannten Konzept einer
Ver- meidung der Beeinflussung des Maschenbildungsvorgangs durch den Schneidvorgang
dadurch, daß der Schneidvorgang gegenüber dem Maschenbildungsvorgang verzögert ausgeführt
wird und so den Maschenbildungsvorgang nicht mehr nachteilig beeinflussen kann. Im
Unterschied zur Lehre der GB-PS 891 973 jedoch wird erfindungsgemäß dieses Konzept
an im Zylinder liegenden Plüschelementen verwirklicht, an denen die Henkel zwischen
dem Plüschbildungsbereich und dem Beginn der Schneidkante ohne Behinderung des Warenabzugs
in dessen Richtung definiert abgleiten können. Es wird also einfach die frisch gestrickte
Ware etwas länger an den im Zylinder sitzenden aufrechten Plüschelementen gehalten,
bevor sie durch Schnitt der Plüschhenkel freigegeben wird. Dies hat auf den
Me-chanismus des Warenabzugs sowie den Strickvorgang keinerlei nachteilige Auswirkungen,
so daß zunächst erfindungsgemäß das aus der GB-PS 891 973 zur Erzielung eines ruhigen
Maschenbildes trotz Aufschneidens der Plüschhenkel bekannte Konzept gewissermaßen
problem-und reibungslos durch den einfachen Kunstgriff der Herstellung eines Abstandes
zwischen dem Plüschbildungsbereich und einer Schneidkante an den Plüschelementen integriert
werden kann.
[0020] Die Schneidkanten der Plüschelemente sind aufrecht, also im wesentlichen parallel
zur Achse des Zylinders angeordnet und arbeiten mit Gegenschneiden des Schneidorganes
zusammen. Im Unterschied zur Rundstrickmaschine nach der DE-OS 2 535 197 dienen somit
die Plüschelemente nicht einfach zur Spannung des Plüschfadens für die Schneide des
messerartigen Schneidorgangs, sondern bilden selbst eine Schneidkante, die mit der
Schneidkante des Schneidorganes als Gegenschneide zusammenwirkt. Die Bewegung des
Schneidorgans verläuft dabei in Richtung quer zur Längserstreckung der Schneidkante,
also quer zur Achse des Zylinders, und nicht parallel hierzu wie im Falle der DE-OS
2 535 197. Hierdurch wird erreicht, daß das Schneidorgan unabhängig von den Plüschelementen
etwa in einem radialen Führungskanal eines Platinenrings gelagertwerdenkann. und so
nicht zu einer entsprechenden Erhöhung der Kanalbreite im Bereich des Plüschelementes
mit damit einhergehender groberer Maschinenteilung führen muß. Ein gegenseitiger Vorbeilauf
von Plüschelement und Schneidorgan ist lediglich im Zuge des eigentlichen Schnitts
und lediglich im axialen Bereich der .Schneidkante des-Plüschelementes zum Schneidzeitpunkt
erforderlich, und liegt somit unterhalb der Ebene der Nadeln in der Rippscheibe sowie
oberhalb des Führungskanals der Plüschelemente im Zylinder, wo auch bei feiner Maschinenteilung
ausreichend Raum für einen Vorbeilauf der Gegenschneiden der Schneidorgane an den
benachbarten Plüschelementen vorliegt. Dies ermöglicht eine relativ stabile Ausführung
der Schneidorgane und in bevorzugter Weiterbildung der Erfindung sogar auch ein gegenseitiges
Verschränken der Gegenschneide des Schneidorgans zur Schneidkante des Plüschelementes,
um einen echten Schereneffekt zur Erzielung eines sauberen und sicheren Schnittes
einerseits sowie eines automatischen Nachschärfen der Schneidkante und Gegenschneide
andererseits zu erzielen.
[0021] Von wesentlicher Bedeutung ist weiterhin, daß sämtliche für den Schnitt erforderliche
Maschinenbewegungen gleichzeitig und ohne gegenseitige Behinderung mit den Maschinenbewegungen
zur Maschen- und Henkelbildung ablaufen können, also keinerlei Wartestellungen der
Maschine für den Schnitt auftreten, welche die Produktivität mindern.
[0022] Sowohl der Abstand zwischen dem Plüschbildungsbereich einerseits und dem oberen Ende
der Schneidkante andererseits als auch die Länge der Schneidkante des Plüschelementes
und die im wesentlichen entsprechende Länge der Gegenschneide des Schneidorganes können
reichlich bemessen sein, so daß eine Mehrzahl von zunächst ungeschnittenen Plüschhenkeln
zunächst oberhalb der Schneidkante vorliegt und sodann in den Bereich der Schneidkante
gelangt.
[0023] Der Abstand zwischen dem oberen Ende der Schneidkante' und dem Plüschbildungsbereich
ist bei Mascheneinbindung des Plüschfadens regelmäßig so zu wählen, daß zur Erzielung
eines ruhigen Maschenbildes ein Nachspannen der zuvor gebildeten Masche möglich ist,
der Schnitt also in der geschilderten Weise verzögert erfolgt. Bei Fangeinbindung
ist dies ebenfalls vorteilhaft, um einem Verziehen der Plüschschleifen entgegenzuwirken,
jedoch nicht immer erforderlich; vielmehr kann hier der Abstand zwischen Plüschbildungsbereich
und Schneidkante soweit verringert werden, daß der Schnitt sogleich nach Ausbildung
des zu schneidenden Plüschhenkels erfolgt. In jedem Falle aber ist der Abstand bei
angestrebter feiner Maschinenteilung so zu wählen, daß der Schnitt an der Schneidkante
unterhalb der Ebene der Rippnadeln erfolgt, so daß der gegenseitige Abstand der Rippnadeln
für den Schnitt nicht vergrößert zu werden braucht.
[0024] Zur Länge der Schneidkante ist zu beachten, daß bei einwandfreier Durchtrennung zwar
jeder Plüschhenkel sofort durchtrennt wird, sobald er in den axialen Bereich der Schneidkante
des Plüschhenkels gelangt und der Schneidtakt durchgeführt wird, jedoch ergibt sich
hierdurch auch eine vor Betriebsstörungen sichernde Redundanz selbst für den Fall
einer Beeinträchtigung der Schneidwirkung etwa durch Verschleiß; da ein nicht geschnittener
Plüschhenkel auf der Schneidkante weiterwandern kann und sodann mehrfach dem Einfluß
der Wechselwirkung zwischen Schneidkante und Gegenschneide an derselben Stelle der
Henkelbogen ausgesetzt ist. Alternativ kann auch zur Vereinfachung der Steuerung die
Schneidbewegung intermittierend erst nach einem Abstricken einer Mehrzahl von Reihen
' erfolgen, um dann eine entsprechende Anzahl von gemeinsam an der Schneidkante vorliegenden
Plüschhenkeln zu erfassen, so. daß die geschilderte Redundanz zugunsten einer Verminderung
der Anzahl der Schneidbewegungen zu einem Teil entfallen kann.
[0025] Die Unteransprüche haben vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung zum Inhalt.
[0026] Die Erfindung wird nachstehend anhand von zeichnerisch veranschaulichten Ausführungsformen
näher erläutert.
[0027] Es zeigt
Fig. 1 einen Teilschnitt durch eine erfindungsgemäße Rundstrickmaschine in schematischer
Vereinfachung zur Veranschaulichung einer ersten Ausführungsform eines Plüschelementes
mit Schneidorgan in einer Seitenansicht,
Fig. 2 eine Darstellung entsprechend Fig. 1 in einer anderen Betriebsstellung des
Plüschelements,
Fig. 3 ein Bewegungsdiagramm zur Darstellung der Bewegungen der Nadeln, der Plüschelemente
und Schneidorgane bei einer möglichen Arbeitsweise der Rundstrickmaschine gemäß den
Fig. 1 und 2, wobei die Bewegungskurven der Schloßbahn zur Steuerung der Nadeln,.der
Plüschelemente und der. Schneidorgane entsprechen,
Fig. 4 in einer im wesentlichen den Fig. 1 und 2 entsprechenden Darstellung eine andere
Ausfüh- rungsform der Erfindung,
Fig. 5 einen Schnitt gemäß Linie V-V in Fig. 4,
Fig. 6 einen Schnitt gemäß Linie VI-VI in Fig. 4 unter gleichzeitiger Veranschaulichung
einer alternativen Ausführungsform der Anordnung der Schneidorgane, wobei die Stellung
der Nadeln strichpunktiert angedeutet ist,
Fig. 7 eine Fig. 4 entsprechende Darstellung in einer anderen Betriebsstellung der
Rundstrickmaschine,
Fig. 8 in einer Fig. 3 entsprechenden Darstellung ein Bewegungsdiagramm zur Veranschaulichung
der Bewegung der Nadeln, der Plüschelemente und der Schneidorgane der Ausführungsform
gemäß den Fig. 4 bis 7 in einer ebenfalls möglichen Arbeitsweise,
Fig. 9 eine dritte Ausführungsform der Erfindung in einer Fig. 5 entsprechenden Darstellung,
Fig. lO eine vierte Ausführungsform der Erfindung in einer Fig. 9 entsprechenden Darstellung,
Fig. 11 eine Seitenansicht der Ausführungsform gemäß Fig. 10,
Fig. 12 in einer im wesentlichen Fig. 1 entsprechenden Darstellung eine fünfte Ausführungsform
der Erfindung und
Fig. 13 eine sechste Ausführungsform der Erfindung in einer Fig. 12 entsprechenden
Darstellung.
[0028] Wie aus den Fig. 1 und 2 ersichtlich ist, weist eine erfindungsgemäße Rundstrickmaschine
in der üblichen Weise einen Zylinder Z auf, in dem Plüschelemente 1 gehalten sind,
sowie eine in den Fig. 1 und 2 nicht näher dargestellte, jedoch in den Fig. 4, 12
und 13 angedeutete Rippscheibe R, in der als übliche Zungennadeln ausgebildete Nadeln
N horizontal beweglich gelagert sind. Wie etwa aus den Fig. 4 und 7 ersichtlich ist,
wird mit den Nadeln N ein Gestrick G erzeugt und gemäß dem dort eingezeichneten Pfeil
W an der Innenseite der Plüschelemente 1 und des Zylinder Z in Richtung der Längserstreckung
der Plüschelemente 1 abgezogen, wobei die Plüschelemente 1 mit ihren als Ziehhaken
ausgebildeten Plüschbildungsbereichen la im Zusammenwirken mit den Nadeln N durch
Zurückziehen während der Maschenbildung in eine Stellung, wie sie schematisch in Fig.
2 eingezeichnet ist, Plüschhenkel H an der Außenseite des Gestricks G erzeugen, wie
dies an sich bekannt ist.
[0029] Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, erfolgt die Lagerung der Nadeln N mit entsprechendem
Abstand oberhalb des oberen Endes des Zylinders Z. Die Plüschelemente 1 in den entsprechenden
Führungskanälen des Zylinders Z können ggf. durch eine Auswahlvorrichtung über einen
Musterschieber M betätigt werden. Ansonsten erfolgt die vertikale Bewegung der Plüschelemente
1 durch entsprechende Schloßteile über einen Fuß ld.
[0030] Jedem Plüschelement 1 ist ein Schneidorgan 2 zugeordnet, das in derselben Ebene wie
das Plüschelement 1 im gleichen Führungskanal des Zylinders Z radial über diesem mit
einem Schaft 2a angeordnet ist, der eine dem Plüschelement 1 entsprechende Stärke
aufweist. Am oberen Ende weist das Schneidorgan 2 einen Schneidkopf 2b mit einer Gegenschneidkante
2c auf, die in der nachfolgend noch näher erläuterten Weise in Höhe der Schneidkante
lc des Plüschelementes 1 liegt und mit dieser zusammenarbeitet. Der Schneidkopf 2b
ist über eine Abkröpfung 2d aus der Ebene des Schaftes 2a herausgebogen und liegt
seitlich neben dem Plüschelement 1 im Bereich von dessen Schneidkante lc. Wird das
Plüschelement 1 in der aus Fig. 2 ersichtlichen Weise in seinem Führungskanal im Zylinder
Z zurückgezogen, so schwenkt das Schneidorgan 2 mit seinem Schneidkopf 2b nach außen
weg und liegt so über dem Führungskanal, der bei FK angedeutet ist. Auf diese Weise
liegt der Schneidkopf 2b entweder in der Stellung gemäß Fig. l oberhalb des Zylinders
Z und so des Führungskanals FK, oder aber in der Stellung gemäß Fig. 2 radial außerhalb
des Führungskanals FK, so daß dessen Breite lediglich entsprechend der Stärke des
Plüschelementes 1 bzw. des Schaftes 2a des Schneidorganes 2 zu bemessen sein braucht.
[0031] Zur Erzielung der Schwenkbewegung des Schneidorganes 2 ist dieses über einen Mitnehmerkopf
des Plüschelementes 1 und eine Mitnehmeröffnung 2e des Schneidorganes 2, welche den
Mitnehmerkopf le in einer runden Anlagefläche umgreift, schwenkbeweglich gehalten
und wird so zusammen mit dem Plüschelement 1 vertikal verschoben. Auf Füße 2f und
2g des Schneidorganes 2 wirken horizontale, nicht näher dargestellte Druckschloßteile,
um das Schneidorgan 2 selektiv zwischen den Stellungen gemäß den Fig. 1 und 2 hin-
und herzuverschwenken.
[0032] Die Gegenschneidkante 2c am schneidblattartigen Schneidkopf 2b ist, wie dies weiter
unten im Zusammenhang mit den Fig. 4 bis 7 noch näher erläutert wird, gegenüber der
Schneidkante lc des Plüschelementes 1 sowohl fliehend geneigt als auch verschränkt,
um beim Vorbeilauf der Gegenschneidkante 2c an der Schneidkante lc bei Überführung
des Schneidkopfes 2b aus der Stellung gemäß Fig. 2 in die Stellung gemäß Fig. 1 in
der bei Scheren bekannten Art eine ausschließliche Punktberührung unter gegenseitigem
Druck zu erhalten, die ein sauberes Durchtrennen der Plüschhenkel H im Bereich der
Schneidkante lc gewährleistet. Da die gesamte, für den Schnitt benötigte Kraft durch
Druckbeaufschlagung der Füße 2f und 2g des Schneidorganes 2 erzeugt wird, ist zum
Schneiden keinerlei Fadenspannung des Plüschhenkels erforderlich.
[0033] Zur Maschenbildung werden die Nadeln N und die Plüschelemente l ausgetrieben. Vorteilhaft
erfolgt das Austreiben der Plüschelemente 1 vor den Nadeln N, um eine Bewegung des
Gestrickes G mit den Nadeln N durch Abstützung daran zu verhindern. Dabei werden die
Plüschelemente 1 so weit ausgetrieben, daß sie mit ihren Spannbögen lb durch die Plüschhenkel
H geführt werden. Spätestens bei vollem Austrieb der Nadeln N werden die Plüschelemente
1 etwas zurückgezogen, so daß die an den Spannbögen lb anliegenden PlüschhenkelHeventuell
zuvor ausgeweitete Maschenbögen des Plüschfadens an den Nadelschaft ziehen. Zuvor
gebildete Plüschhenkel H rutschen im Zuge der Warenherstellung dabei weiter nach unten
und gelangen in den Wirkungsbereich der am Plüschelement 1 aufrecht angeordneten und
in einem Abstand a vom Plüschbildungsbereich la liegenden Schneidkante lc. Nunmehr
wird über dem Fuß 2f des Schneidorganes 2 und einen entsprechenden Druckschloßteil
die schneidende Schwenkbewegung des Schneidorganes 2 erzeugt, so daß die Gegenschneidkante
2c an der Schneidkante lc entlanggeführt wird und dabei im dortigen Bereich vorliegende
Plüschhenkel H geschnitten werden. Auf diese Weise kommt das Gestrick G von den Plüschelementen
1 frei und kann kontrahieren sowie weiter in Richtung des Warenabzugs W abgezogen
werden. In Fig. 1 ist die Stellung am-Ende des Schnittes veranschaulicht. Durch Einhaltung
des Abstandes a zwischen dem Plüschbildungsbereich la und der Schneidkante lc jedes
Plüschelementes 1 sind die Schneidkanten lc-und 2c so angeordnet, daß zumindest die
Plüschhenkel H der zuletzt gebildeten beiden Reihen als Schlingen zum Nachspannen
erhalten bleiben. Dadurch wird später das Nachspannen über den Nadelkopf gezogener
Maschen ermöglicht. Während des Schneidvorganges werden die Nadeln N in Fadenlegestellung
gebracht. Wie bei Rippscheibenlösungen möglich, kann nunmehr Grund- und Plüschfaden
etwa gleichzeitig zugeführt werden, worauf die Nadeln N und die Plüschelemente 1 zurückgezogen
werden, bis die Stellung gemäß Fig. 2 erreicht ist. Spätestens zu Beginn des Rückziehens
der Plüschelemente 1 sollte durch ein Druckschloßteil über den Fuß 2g das Schneidorgan
2 zurückgeschwenkt werden in die Stellung gemäß Fig. 2, so daß es möglich ist, mit
einem möglichst weit nach oben reichenden Zylinder die Plüschelemente 1 genau zu führen,
ohne daß die Schneidköpfe 2b in den Führungskanal FK gelangen.
[0034] Musterungsmöglichkeiten bestehen dadurch, daß durch an sich bekannte Mustereinrichtungen
die Plüschelemente 1 zur Bildung von Plüschhenkeln H ausgewählt und/oder bei der Henkelbildung
unterschiedlich weit zurückgezogen werden können. Das vorstehend beschriebene Ausführungsbeispiel
hat dabei den Vorteil, daß eine Schneidbewegung nur erfolgt, wenn die Bildung eines
Plüschhenkels H vorgesehen ist, so daß unnötige Schneidbewegungen entfallen, wenn
eine entsprechende Druckschloßbeaufschlagung am Fuß 2f des Schneidorganes 2 nicht
erfolgt. Da andererseits das Schneiden erst nach mehreren Maschenreihen erfolgt, darf
ein Plüschelement 1 nur über wenige Reihen außer Tätigkeit bleiben bzw. muß durch
eigene Schneidsysteme, bei denen alle Plüschelemente 1, aber keine Nadeln N ausgetrieben
werden, ein regelmäßiges Schneiden der Plüschhenkel H sichergestellt sein.
[0035] Um diese Begrenzung bzw. zusätzliche Schneidbewegungen zu vermeiden, können gemäß
Fig. 3 die Nadeln N gemäß Kurve NV, die Plüschelemente 1 mit den daran axial gelagerten
Schneidorganen 2 nach Kurve V und die Schneidbewegung der Schneidorgane 2 nach Kurve
VIa gesteuert werden, wobei die Kurve Va die Position der Schneidkante lc anzeigt,
die in Radialrichtung nicht veränderlich ist. Dabei werden wie zuvor beschrieben alle
Plüschelemente 1 voll ausgetrieben und zum Nachspannen etwas zurückgezogen. Eine Auswahleinrichtung
beginnt kurz vor Beendigung der Schneidbewegung mit dem Rückzug der nicht zur Bildung
von Plüschschleifen vorgesehenen Plüschelemente 1 gemäß Kurve Vs. Den verbliebenen
ausgetriebenen Plüschelementen 1 und den in Fadenlegestellung zurückgezogenen Nadeln
N wird nun der Plüschfaden durch den Plüschfadenführer FP und der Grundfaden durch
den Grundfadenführer FG zuge-. führt, worauf die Nadeln N und die Plüschelemente 1,
letztere gemäß Kurve Vp, zurückgezogen werden. Bei diesem Verfahrensablauf ist eine
beliebige Anordnung der Plüschhenkel H möglich.
[0036] Anstelle einer Mitnahme des Schneidorganes 2 am Plüschelemente 1 mittels dessen Mitnahmekopfes
le in axialer Richtung ist es auch möglich, die Schneidorgane 2 nur lose an den Plüschelementen
1 aufliegen zu lassen und stets in gleicher Höhe zu belassen, so daß diese nur die
zum Schneiden erforderliche Schwenkbewegung durchführen und der Schneidkopf 2b stets
oberhalb des Zylinders Z verbleibt. Dabei kann das Schneidorgan 2 entsprechend der
veranschaulichten Ausführungsform an der radial äußeren Schmalseite des Schaftes des
Plüschelementes 1 anliegen; alternativ können die Schäfte der Plüschelemente 1 jedoch
auch derart verbreitert werden, daß sie radial aus den zugehörigen Führungskanälen
FK ausragen und zwischen sich eigene Führungskanäle bilden, in denen die Schäfte 2a
der Schneidorgane 2 angeordnet werden können, ohne daß dies eine Verbreiterung der
Führungskanäle FK in Umfangsrichtung des Zylinders Z erfordert und zu einer gröberen
Maschinenteilung führt.
[0037] Ein wesentlicher Vorteil der erläuterten Anordnungen besteht darin, daß auch bei
feinen Maschinenteilungen noch ausreichend stabile Plüschelemente 1 und Schneidorgane
2 vorgesehen werden können. Bei groben Teilungen kann ggf. die Anordnung beider Elemente
aufeinander unter entsprechender Verbreiterung des Führungskanals FK vorgesehen werden.
[0038] Durch die Maschenbildung in der Rippscheibe R wird das gebildete Gestrick G parallel
zu den Plüschelementen 1 abgezogen. Es bedarf somit keinerlei weiterer Hilfsmittel,
um die Plüschhenkel H allmählich von dem Plüschbildungsbereich la herab in den Bereich
der Schneidkante lc zu führen. Durch den Abstand der Schneidkante lc von der Unterseite
der in der Rippscheibe R sitzenden Nadeln N bzw. vom Plüschbildungsbereich la kann
- abhängig von der Reihendichte - in etwa festgelegt werden, nach welcher Anzahl weiterer
Reihen die Plüschhenkel H in den Schneidbereich gelangen. Da dazwischen die Plüschhenkel
H das Plüschelement 1 nicht verlassen können, sondern durch diese zumindest teilweise
unter Zugspannung gehalten werden, ist auch die richtige Plattierlage von Grund- und
Plüschfaden zueinander sichergestellt.
[0039] Das beschriebene Ausführungsbeispiel erfordert wegen der dargestellten Zuordnung
des Schneidorganes 2 ein sehr langes Plüschelement 1 und eine relativ aufwendige Steuerung
sowohl des Plüschelementes 1 als auch des Schneidorganes 2. Da eine vertikale Bewegung
der Schneidorgane 2 nicht erforderlich ist, kann die Lagerung der Schneidorgane 2
außerhalb des Zylinders gewissermaßen anstelle von Platinen in einem Führungsring
wie einem Platinenring erfolgen.
[0040] Eine solche Anordnung ist in den Fig. 4 bis 7 veranschaulicht. Da die Anordnung eines
Platinenringes zum Zylinder Z allgemein bekannt ist, wurden diese beiden Teile zur
Verbesserung der Übersichtlichkeit der Darstellung nicht näher dargestellt.
[0041] Bei der Ausführungsform gemäß den Fig. 4 bis 7 sind für entsprechende Teile gleiche
Bezugszeichen wie bei der Ausführungsform gemäß den Fig. 1 und 2, jedoch um 10 erhöht,
vorgesehen. Somit weist auch das dortige Plüschelement 11 einen als Ziehhaken ausgebildeten
Plüschbildungsbereich lla, einen Nachspannbogen llb und eine Schneidkante llc auf,
während auch das dortige Schneidorgan 12 einen - hier im Platinenring geführten -
Schaft 12a, einen Schneidkopf 12b und eine Gegenschneidkante 12c aufweist, sowie einen
Steuerfuß 12f. Zur gegenseitigen Führung von Plüschelement 1 und Schneidorgan 2 ist
bei der Ausführungsform gemäß den Fig. 1 und 2 am Plüschelement ein Führungsvorsprung
lh vorgesehen, an dem das Schneidorgan 2 im Bereich des Schneidkopfes 2b in jeder
seiner Schwenkstellungen geführt bleibt, soweit es nicht durch den Schwenkungswinkel
der Gegenschneidkante 2c abgehoben oder abgedrängt wird. Bei der Ausführungsform gemäß
den Fig. 4 bis 7 hingegen ist am Schneidorgan 12 ein Führungsvorsprung 12h vorgesehen,
der bei zurückgezogenem Schneidorgan 12 die gewünschte Relativstellung zwischen dem
Schneidorgan 12 und dem Plüschelement 11 sichert und ein sauberes Auflaufen der Schneidkanten
llc und 12c aufeinander gewährleistet.
[0042] Auch bei der Ausführungsform gemäß den Fig. 4 bis 7 werden die Plüschelemente 11
durch einen nicht näher dargestellten eigenen Steuerfuß oder durch eine Auswahleinrichtung
vertikal gesteuert. Zusätzlich ist ein Platinenring vorgesehen, in dem anstelle von
Platinen die Schneidorgane 12 gelagert sind und über den Steuerfuß 12f horizontal
gesteuert ausgetrieben oder zurückgezogen werden. Das vordere Ende der Schneidorgane
12 mit der Gegenschneidkante 12c kann ganz oder teilweise zur Achse des Plüschelementes
11 abgewinkelt sein, um einen in Fig. 5 veranschaulichten Schränkungswinkel p zu erhalten.
Bei der Ausführungsform gemäß den Fig. 4, 5 und 7 sind hierzu die Schneidorgane 12
plan bzw. eben ausgebildet und im Platinenring unter Bildung des Schränkungswinkels
A gelagert. Bei der nur insoweit abweichenden Ausführungsform gemäß der Darstellung
in Fig. 6 hingegen sind die Schäfte 12a der Schneidorgane 12 im Platinenring genau
vertikal gelagert, jedoch die Schneidköpfe 12b gegenüber der Ebene des Schaftes 12a
und des Führungsvorsprungs 12h entsprechend abgebogen, wie aus der Draufsicht auf
das Schneidorgan 12 in Fig. 6 ohne weiteres ersichtlich ist. In jedem Falle weist
die Gegenschneidkante 12c gegenüber der Schneidkante llc einen Anstellungswinkel c(
auf, wie er aus Fig. 4 ersichtlich ist; dies trifft für sämtliche Ausführungsbeispiele
zu. Auf diese Weise wird in der aus der Scherentechnik an sich bekannten Art eine
gegenseitige Anlage von Schneidkante und Gegenschneidkante nur in einem wandernden
Punkt erzielt, so daß immer definierte Schneidverhältnisse vorliegen und zugleich
ein gegenseitiges Schärfen der Schneidkantenerfolgen kann. Bei der Ausführungsform
gemäß Fig. 6 sind weiterhin die Schneidorgane 12 im Platinenring zwar vertikal, jedoch
geringfügig in Umfangsrichtung angestellt gelagert, weichen also von der radialen
Orientierung der in Fig. 6 strichpunktiert angedeuteten Nadeln ab, so daß ein federndes
Anliegen der Schneidorgane 12 an den zugeordneten Plüschelementen 11 erleichtert wird,
wobei der Anpreßdruck dieser federnden Anlage durch seitliches Verstellen des gesamten
Platinenrings einstellbar ist.
[0043] Die Bildung der Plüschhenkel H erfolgt wie beim Ausführungsbeispiel gemäß den Fig.
1 und 2. Nach Bildung der letzten Maschenreihe, wie dies in Fig. 4 veranschaulicht
ist, werden die Plüschelemente 11 und die Nadeln N ausgetrieben. Durch die entsprechende
Steuerung der Plüschelemente 11 erfolgt durch deren Nachspannbogen llb das Spannen
der Plüschhenkel H nachdem die Maschen von den Nadelzungen auf die Nadelschäfte gelangt
sind. Während die Nadeln N nunmehr in Fadenlegestellung zurückgezogen werden, erfolgt
die Schneidbewegung durch Vorschieben der Schneidorgane 12 über den Steuerfuß 12f
durch entsprechende Schloßteile, wie dies in Fig. 7 veranschaulicht ist. Während der
Zuführung von Grund- und Plüschfaden vorbzw. hinter dem Plüschelement 11 wird das
Schneidorgan 12 wieder zurückgezogen. Spätestens danach werden die Nadeln N und die
Plüschelemente 11 zur Maschen- bzw. Henkelbildung vollständig zurückgezogen, wie dies
wiederum aus Fig. 4 ersichtlich ist. Durch entsprechende Anordnung der Schneidorgane
12 unterhalb der Nadeln N ist sichergestellt, daß wenigstens die Plüschhenkel H der
zuletzt gebildeten Maschenreihe nicht sofort geschnitten werden. Bei Mustersteuerung
der Plüschelemente 11 erfolgt die Steuerung der Nadeln N, der Plüschelemente 11 und
der Schneidorgane 12 vorzugsweise entsprechend dem zuvor in Verbindung mit Fig. 3
geschilderten Bewegungsablauf.
[0044] Alternativ ist jedoch auch eine Steuerung möglich, wie sie aus Fig. 8 ersichtlich
ist, wobei eine Einbindung der Plüschhenkel als Fangmaschen erfolgt, was zwar nicht
erforderlich, in der nachfolgend geschilderten Weise jedoch durchaus möglich ist.
Bei der Ausführungsform gemäß den Fig. 4 bis 7 wird dazu ein Teil der Nadeln N gemäß
Kurve Nl, und werden alle Plüschelemente 11 gemäß Kurve V ausgetrieben. Da bei Fangeinbindung
der Plüschhenkel H ein Nachspannen nicht erforderlich ist, kann die Schneidbewegung
der Schneidorgane 1
2 in so geringem Abstand a unterhalb der Ebene. der Nadeln N erfolgen,: daß die Plüschhenkel
H sogleich nach Bildung geschnitten werden. Ggf. werden danach nicht zur Aufnahme
des Plüschfadens P vorgesehene Plüschelemente 11 gemäß Kurve Vs zurückgezogen, während
die Nadeln N in ihre zur Plüschschleifenbildung erforderliche Position ausgetrieben
werden. Der Plüschfaden P wird nun durch den Plüschfadenführer FP den weiterhin ausgetriebenen
Plüschelementen 11 zugeführt, worauf diese gemäß Kurve Vp zur Schleifenbildung zurückgezogen
werden. Sobald sich die Plüschelemente 11 nicht mehr im Bereich der Nadeln N befinden,
kann wenigstens ein Teil der bisher im Rundlauf verbliebenen Nadeln N nach Kurve N2
in Strickstellung und/oder nach Kurve N3 in Fangstellung gebracht werden. Vorbestimmte
Nadeln können gemäß Kurve N4 in Rundlaufstellung verbleiben. Nachdem alle ausgetriebenen
Nadeln N in Fadenlegeposition zurückgezogen wurden, führt der Grundfadenführer FG
den Grundfaden zu. Danach werden alle Nadeln zur Maschenbildung zurückgezogen.
[0045] Sobald zur Herstellung ungemusterter (glatter) Schneidplüschware eine Auswahl der
Plüschelemente 11 entfallen kann, ist es auch möglich, die Plüschelemente festsitzend
im Zylinder anzuordnen, ähnlich, wie dies weiter unten im Zusammenhang mit den Ausführungsformen
nach den Fig. 12 und 13 ersichtlich ist. Mit einem Plüschbildungsbereich ragen die
Plüschelemente dann zwischen die ausgetriebenen Nadeln N in der Rippscheibe R. Durch
den Abstand zwischen dem Plüschbildungsbereich in Form einer Auflagefläche der Plüschelemente
für den Plüschfaden bei der Ausbildung der Plüschhenkel und der Abschlagkante der
Rippscheibe wird die Länge der Plüschhenkel H festgelegt. Durch Verwendung von Plüschelementen
mit unterschiedlich hohen Auflageflächen im Plüschbildungsbereich kann durch Auswechseln
oder vorbestimmten Einsatz eine Änderung der Henkelhöhe erzielt werden. Zur Herstellung
einfacher Waren hat eine solche Ausführung den Vorteil, daß keine Zylinderschlösser
zur Bewegung der Plüschelemente erforderlich sind.
[0046] Da das Schneiden der Plüschhenkel H erst nach der Bildung wenigstens einer weiteren
Maschenreihe erfolgt, ist der Schneidvorgang weitgehend, bei feststehenden Plüschelementen
überhaupt, unabhängig vom Maschenbildungsvorgang. Bei längsverschiebbaren Plüschelementen
1 bzw. 11 sollte hingegen die Bewegung der Schneidorgane 2 bzw. 12 bei möglichst geringer
Bewegung der Plüschelemente 1 bzw. 11 erfolgen, d. h. vorzugsweise in deren Rundlauf-oder
Austriebsstellung.
[0047] Wie beim Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1 und 2 näher erläutert ist, muß bei Auswahl
der Plüschelemente 1 bzw. 11 wenigstens nach Bildung einiger Maschenreihen ein Schneidvorgang
vorgesehen sein. Analog dazu kann in denjenigen Fällen, in denen stets alle Plüschelemente
und Schneidorgane am Schneidvorgang teilnehmen, nur an vorbestimmten Arbeitsstellen
oder Systemen der Rundstrickmaschine eine Schneidbewegung der Schneidelemente vorgesehen
sein. Dadurch wird die Abnützung der Schneidkanten verringert.
[0048] Da bei Einbindung der Plüschhenkel H in Form von Fangmaschen vorteilhaft nur ein
Teil der Plüschelemente in einem bestimmten Wechsel in aufeinanderfolgenden Stricksystemen
angehoben wird, kann auch im gleichen oder vorbestimmtem Wechsel nur mit einem Teil
der Schneidorgane eine Schneidbewegung durchgeführt werden. Somit erfolgt ebenfalls
eine Schonung der Schneidkanten. Außerdem ist es dabei-möglich, mit einer geringeren
Anzahl von Plüschelementen und Schneidorganen zu arbeiten, als Strickwerkzeuge angeordnet
sind. Werden jeweils nur über jede vierte Nadel Plüschhenkel gebildet und in aufeinanderfolgenden
Systemen die Einbindung in die Mitte versetzt, wodurch jede zweite Nadel niemals an
der Bildung von Plüschhenkeln teilnimmt, so brauchen im Zylinder und Platinenring
nur die Hälfte an Plüschelementen 1 bzw. 11 und Schneidorganen 2 bzw. 12 gelagert
sein. Dadurch, daß ggf. nur halb so viele Führungen notwendig sind, können diese somit
breiter sein, wodurch auch stärkere Plüschelemente und Schneidorgane verwendet werden
können.
[0049] Bei den erläuterten Ausführungsbeispielen sind die Plüschhenkel H so um das Plüschelement
1 bzw. 11 geschlungen, daß bei Störungen des Funktionsablaufes durch mangelhafte Anlage
der Schneidkanten aneinander, hohe Spannung des Plüschhenkels oder andere Einflüsse
die Gegenschneidkante 2c bzw. 12c vom Plüschhenkel H abgedrängt werden kann. Dies
kann verhindert werden, wenn die Plüschhenkel H durch entsprechende Formgebung der
Auflagefläche des Plüschelementes 1 bzw. 11 letzteres nicht in Anlage an der Schneidkante
lc bzw. llc umschlingen.
[0050] In den Fig. 9 bis 11 sind zwei Möglichkeiten veranschaulicht, wie die dortigen Plüschelemente
21 bzw. 31 zumindest im Bereich der Schneidkante 21c bzw. 31c zweiteilig ausgebildet
sind, wobei zwischen beiden Teilen die Gegenschneide 22c bzw. 32c des dortigen Schneidorganes
22 bzw. 32 hindurchgeführt wird.
[0051] Auch bei diesen beiden Ausführungsformen sind ebenso wie bei den späteren Ausführungsformen
für entsprechende Teile gleiche Bezugszeichen verwendet, jedoch um 10 erhöht.
[0052] Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 9 besteht das Plüschelement 21 aus zwei Einzelteilen,
die seitlich benachbart mit ihren Flachseiten aneinander anliegen, nämlich einem im
Beispielsfalle massiveren Teilelement 21f und einem dünnen Teilelement 21g, die in
der nicht näher dargestellten Seitenansicht deckungsgleich liegen. Beide Teilelemente
21 f und 21g sind im Bereich des Durchtritts des die Gegenschneidkante 22c tragenden
Schneidorgans 22 so geformt, beispielsweise Teilelement 21f ausgespart und Teil 21g
gekröpft, daß das sich gegen die Schneidkante 21c anlegende Schneidorgan 22 zwischen
den Teilelementen 21f und 21g hindurchgeführt wird. Infolge der Schränkung des Schneidkopfes
22b des Schneidorganes 22 wird das Schneidorgan 22 beim Durchtritt durch den so zwischen
den Teilelementen 21f und 21g verbleibenden Schlitz 21h abgedrängt und biegt dabei
auch das dünne Teilelement 21g aus. Deshalb ist vorteilhaft, wenn sich das Teilelement
21g federnd an das Teilelement 21f anlegt. Im axialen Bereich der Schneidkante 21c
ist das dünne, federnde Teilelement 21g gegenüber der Schneidkante 21c bezüglich der
Zylinderachse radial zurückgesetzt, um an der in der Darstellung gemäß Fig. 9 rechten
Seite des Schneidorganes 22 ein Einklemmen des Plüschfadens im Zuge des Schnittes
zu verhindern. Der Plüschfaden überspannt den Schlitz 21h und ist nicht in unmittelbarer
Anlage an die die Schneidkante 2lc aufweisende Wandfläche geführt, sondern von dieser
durch das gegenüberliegende Teilelement 21g abgespreizt, so daß sich günstigere Schnittverhältnisse
ergeben und ein Einklemmen des Plüschfadens zwischen den Schneidkanten 21c und 22c
bei mangelhaftem Schnitt sicher vermieden ist.
[0053] Bei der Ausführungsform des Plüschelementes 31 gemäß den Fig. 10 und 11 wird das
Plüschelement 31 fast vollständig durch das Teilelement 31f gebildet, und ist das
federnde Teilelement 31g zwischen der Schneidkante 31c und dem Plüschbildungsbereich
31a fest mit der Flanke des Teilelementes 31f verbunden, unterhalb der Schneidkante
31c hingegen lose federnd abgestützt. Dadurch wird ein zu starkes Ausformen der Plüschhenkel
vermieden, ohne die Bewegung der Gegenschneidkante 32c und des Schneidorganes 32 zu
behindern. Durch die bei 31b veranschaulichte gewellte Form des Oberteils des Plüschelementes
wird das Nachspannen zuvor gebildeter Plüschschleifen erzielt.
[0054] Wie aus Fig. 11 ersichtlich ist, ist auch hier die Vorderkante des Teilelementes
31g gegenüber der Schneidkante 31c des Teilelementes 31f etwas zurückversetzt, wie
dies weiter oben bereits im Zusammenhang mit der Ausführungsform gemäß Fig. 9 erläutert
wurde, um einerseits den Plüschfaden über dem Schlitz 31h zu halten und von der Schneidkante
31c wegzuspreizen, andererseits aber an der der Schneidkante 31c gegenüberliegenden
Seite des Schneidorganes 32 ein Einklemmen des abgeschnittenen Endes des Plüschfadens
am Teilelement 31g zu vermeiden.
[0055] In den Fig. 12 und 13 schließlich sind Plüschelemente 41 und 51 veranschaulicht,
die im Betrieb nicht vertikal bewegt werden müssen und wie die Plüschelemente arbeiten,
die im Zusammenhang mit der Ausführungsform gemäß den Fig. 4 bis 7 als alternative
Möglichkeit ohne Vertikalverschiebung bereits geschildert sind. Um die Länge der Plüschhenkel
dabei schnell verändern zu können, werden die Plüschelemente 41 und 51 zweckmäßig
um einen Drehpunkt 4le und 5le schwenkbar gelagert. Dadurch erfolgt die Bildung längerer
Plüschhenkel schneller, weil die Nadeln N und die Plüschelemente 41 und 51 gleichzeitig
eine entgegengesetzte Bewegung durchführen und die Bewegung der Plüschelemente 41
und 51 einstellbar ist.
[0056] Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 12 ist das Plüschelement 41 mit einem Teilelement
41g versehen, entsprechend den vorstehenden Gesichtspunkten zu den Fig. 10 und 11,
und mit einem Führungsvorsprung 41h am Zylinder Z radial geführt. Durch einen Schloßring
9 wird das Plüschelement 41 in seiner Lage gehalten. Das Plüschelement 41 ragt mit
einem unteren Steuerfuß 41f nach unten aus seiner Führung im Zylinder Z heraus. Der
Steuerfuß 41f wird in einer aus Schloßteilen 8a und 8b gebildeten Bahn geführt. Die
Schloßteile 8a und 8b sind auf einem verschiebbaren Träger 8c befestigt. Durch Verstellung
des Schloßteilträgers 8c steuern die Schloßteile 8a und 8b eine unterschiedliche Schwenkbewegung
der Plüschelemente 41. Damit ist im Bereich der Schleifenbildung eine einstellbare
Schwenkbewegung der Plüschelemente 41 gegeben, über die Änderungen der Henkellänge
der Plüschhenkel rasch eingestellt werden können.
[0057] Das Plüschelement 51 gemäß Fig. 13 ist um den Drehpunkt 51e schwenkbeweglich im Zylinder
Z gelagert und weist einen zusätzlichen Steuerfuß 51d auf, mittels dessen die Plüschelemente
51 zusätzlich in der Längsachse verschoben werden können. Weitere Steuerfüße 51f und
51'f wirken mit Druckschloßteilen zusammen, welche das Plüschelement 51 in zur Schleifenbildung
gewünschte Lage verschwenken. Weisen die Plüschelemente 51 Steuerfüße 51d unterschiedlicher
Höhe oder unterschiedlicher Anordnung auf, so können dementsprechend vorbestimmte,
derart unterschiedlich ausgebildete Plüschelemente 51 eingesetzt und gegenüber anders
ausgebildeten Plüschelementen 51 unterschiedlich, etwa höher angehoben werden. Dadurch
werden auch die Steuerfüße 51'funterschiedlich hoch sortiert. Durch auf jede Sortierung
unterschiedlich wirkende Druckschloßteile können unterschiedlich lange Plüschhenkel
in einer Reihe gebildet werden. Die Auswahl der Plüschelemente 51 kann auch durch
eine an sich bekannte Auswahleinrichtung erfolgen. Bei dieser Ausführungsform ergibt
sich gegenüber einem Stand der Technik, wie er etwa aus der DE-OS 1 935 224 (dortige
Fig. 5 und 6) oder der DE-PS 656 588 bekannt ist, der zusätzliche Vorteil, daß die
Henkellängen nicht durch unterschiedliche Auflageflächen der Plüschelemente 51 für
jedes System oder jede Arbeitsstelle festgelegt sind, sondern an jeder Arbeitsstelle
wahlweise eingestellt werden können. Ausserdem können durch unterschiedliches Anheben
ausgewählte Plüschelemente 51 so ausgeführt sein, daß die Herstellung von Schlingen-
und Schnittflorware mustermäßig möglich wird.
[0058] Durch in der vorliegenden Beschreibung nicht angesprochene, jedoch eingezeichnete
Bezugszeichen der jeweiligen Ausführungsformen,' die in der geschilderten Weise mit
entsprechenden niedrigeren Bezugszeichen vorher erläuterter Ausführungsformen korreliert
sind, sind in der Zeichnung weitere Einzelheiten veranschaulicht, die bei den unterschiedlichen
Ausführungsformen gleich oder analog vorhanden sein können. Insoweit darf also auf
die vorangehende Beschreibung verwiesen werden, um Wiederholungen der Erläuterungen
bei den unterschiedlichen Ausführungsformen bezüglich gleicher oder analoger Einzelheiten
zu vermeiden.