[0001] Die Erfindung betrifft ein plattenförmiges, aus einem nicht steigfähigen Gemisch
von mit einem wärmehärtbaren Bindemittel vermischten Faserstoffen gepreßtes Verkleidungsprofil
für Gebäude, dessen Oberfläche mit Nuten und das an wenigstens einem Ende mit einer
zurückgesetzten Kante versehen ist.
[0002] Aus einem nicht steigfähigen Gemisch von mit einem wärmehärtbaren Bindemittel vermischten
Faserstoffen gepreßtes Verkleidungsprofil für Gebäude, wie ein als Wand- und Deckenbekleidung
verwendbares Bauprofil, ist bekannt (DE-OS 25 30 263).
[0003] Derartige Verkleidungsprofile werden in bestimmten Standardabmessungen, beispielsweise
in der Größe 20 x 125 cm, verwendet. Es ist sowohl aus technischen als auch aus ästhetischen
Gründen erwünscht, daß die . Fläche des Verkleidungsprofils dadurch optisch unterteilt
ist, daß es in regelmäßigen Abständen mit Nuten versehen ist. Der technische Grund
hierfür ist der folgende:
[0004] Derartige Verkleidungsprofile müssen entsprechend ihrem Muster verlegt werden. Ist
das Muster selbst sehr großflächig, so wird beim Verlegen sehr viel Material benötigt,
weil die Abfallmengen entsprechend groß sind.
[0005] Aus einem nicht steigfähigen Gemisch von mit einem wärmehärtbaren Bindemittel vermischten
Faserstoffen gepreßte Verkleidungsprofile werden in der Regel nicht in den kurzen,
zur Verlegung geeigneten Längen hergestellt, sondern die Herstellungslängen betragen
ein Mehrfaches der Länge des verlegefertigen Verkleidungsprofiles.
[0006] Das nicht steigfähige Gemisch besteht meist aus lignozellulosehaltigen Faserstoffen,
wie zerkleinerten und getrockneten Holzspänen,Bagassefasern u.ä., die mit einem wärmehärtbaren
Kunstharz, wie einem Melamin-Harnstofformaldehyd - oder Phenolformaldehydharz vermischt
sind.Anstelle der zerkleinerten und getrockneten Holz- oder Bagassefasern können aber
auch Fasern anderer Werkstoffe, wie Glasfasern, Steinwolle oder sonstige Mineralfasern,
allein oder mehrere derselben miteinander vermischt, verwendet werden, denen entsprechende
vorzugsweise organische, Bindemittel zugesetzt sind.
[0007] Die Verkleidungsprofile werden in der Weise aus dem nicht steigfähigen Gemisch gepreßt,
daß aus dem Gemisch zunächst durch Kaltpressen ein Vorpreßling hergestellt wird, der
Vorpreßling anschließend gegebenenfalls zusammen mit dekorativen Deckschichten in
eine Heißpresse eingesetzt wird, wo das zu einem Verkleidungsprofil geformte Gemisch
beim Heißpressen aushärtet und gegebenenfalls gleichzeitig allseitig mit einer schützenden
und/ oder dekorativen Deckschicht umhüllt werden kann.
[0008] Diese Herstellungsweise führt bei der Herstellung von Verkleidungsprofilen, die auf
der Sicht- d.h. der Vorderseite - in regelmäßigen Abständen mit Quernuten versehen
sind, dazu, daß die Verkleidungsprofile krumm werden. Außerdem wird die Herstellung
der mit Quernuten versehenen Verkleidungsprofile erschwert, weil der Vorpreßling nach
dem Entnehmen aus der Vorpresse atmet, d.h. wieder um ein bestimmtes Volumen quillt.
Die Quantität dieser Volumensvergrößerung ist nicht konstant, sondern von einer Mehrzahl
von Parametern abhängig. Zu diesen Parametern gehören beispielsweise die Form des
Faserstoffes, der Bindemittelanteil an dem nicht steigfähigen Gemisch, der Feuchtigkeitsgrad
des Gemisches, das beim Pressen angewandte Füllverfahren zum Füllen der Preßformen
mit dem Gemisch, die Vorpreßdauer und die Liegezeit des Vorpreßlings zwischen Vor-
und Heißpressen.
[0009] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Mittel anzugeben, welche die Herstellung
der genannten Verkleidungsprofile, deren Oberfläche in regelmäßigen Abständen mit
vorzugsweise parallel zur Breite verlaufenden Nuten versehen ist, gestatten. Die Nuten
können aber auch längs, schräg oder bogenförmig verlaufen. Das fertige Verkleidungsprofil
soll die erforderliche Qualität, insbesondere Ebenmäßigkeit aufweisen. Außerdem sollen
verfahrenstechnische Mittel für die preßtechnische Herstellung der Verkleidungsprofile
angegeben werden.
[0010] Der erste Aufgabenteil ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß auf der Rückseite
des Verkleidungsprofils zwei Gegennuten angeordnet sind, welche parallel und symmetrisch
zu beiden Seiten der auf die Rückseite projezierten Nut liegen.
[0011] Die preßtechnischen Schwierigkeiten werden gemäß der weiteren Erfindung dadurch behoben,
daß das Vorpressen in einem ebene Flächen aufweisenden Vorpreßwerkzeug und das Erzeugen
der Nuten und Gegennuten in der Heißpresse erfolgt.
[0012] Durch die vorstehend angegebenen Maßnahmen wird nicht nur erreicht,daß die aus einem
nicht steigfähigen Gemisch gepreßten Verkleidungsprofile die erwünschte Ebenmäßigkeit
aufweisen, sondern auch das Herstellen kann in an sich bekannter Weise durch Herstellen
eines Vorpreßlings und dessen anschließendes Heißpressen erfolgen.
[0013] Die Erfindung ist nachstehend anhand der Figuren 1 bis 4 erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 den Ausschnitt aus einer mit plattenförmigen Verkleidungsprofilen verkleideten
Wand,
Fig. 2 ein plattenförmiges Verkleidungsprofil in der Perspektive,
Fig. 3 den Ausschnitt aus dem Längsschnitt eines plattenförmigen Verkleidungsprofils
gemäß Fig. 2 am Ort einer Nut und
Fig. 4 den Ausschnitt aus dem Längsschnitt eines aus mehreren Verkleidungsprofilen
gemäß Fig. 2 bestehenden Preßteils an dem Ort, an welchem zwei Verkleidungsprofilenden
aneinander stoßen.
[0014] Fig. 1 zeigt den Ausschnitt aus einer mit plattenförmigen Verkleidungselementen 1
verkleideten Wand. Die Verkleidungselemente 1 weisen Standardabmessungen, beispielsweise
20 x 125 cm, auf und sind in regelmäßigen Abständen mit Nuten 2 versehen.
[0015] Fig. 2 zeigt als Ausführungsbeispiel ein einzelnes Verkleidungselement 1 in Perspektive,
bei dem die Nuten 2 parallel zur Breite verlaufen.
[0016] Bei der Herstellung der aus einem nicht steigfähigen Gemisch gepreßten Verkleidungslemente
1 werden diese vorwiegend nicht als Einzelstücke gefertigt, sondern es werden jeweils
Preßteile gefertigt, die aus einer Aneinanderreihung von einer Mehrzahl, beispielsweise
fünf, Verkleidungselementen bestehen. Das bedeutet jedoch nicht, daß die Verkleidungselemente
nicht auch einzeln hergestellt werden können.
[0017] Fig. 3 zeigt den Ausschnitt aus dem Längsschnitt eines plattenförmigen Verkleidungsprofils
1 an dem Ort einer Nut 2. Die Nuten 2 sind stets auf der Sichtseite, d.h. der Vorderseite
des Verkleidungsprofils angeordnet. Auf der Rückseite des Verkleidungsprofils 1 sind
die Gegennuten 3 derart angeordnet, daß sie parallel und symmetrisch zu beiden Seiten
der auf die Rückseite projezierten Nut 2 liegen.
[0018] Fig. 4 zeigt die gleichen Enden von zwei Verkleidungsprofilen 1, die im Preßteil
aneinander stoßen und später an der Linie 4 getrennt werden. Dieses Ende des Verkleidungsprofils
ist mit einer zurückversetzten Kante versehen. Das andere - nicht gezeigte- Ende des
Verkleidungsprofils 1 ist in entsprechender Weise ausgebildet, so daß sich die beiden
Enden überlappen können. Auch die Ecke der zurückversetzten Kante ist mit einer Nut
5 versehen, parallel zu der gleichfalls eine Gegennut 6 angeordnet ist.
1. Plattenförmiges, aus einem nicht steigfähigen Gemisch von mit einem wärmehärtbaren
Bindemittel vermischten Faserstoffen gepreßtes Verkleidungsprofil für Gebäude, dessen
Oberfläche mit Nuten und das an wenigstens einem Ende mit einer zurückgesetzten Kante
versehen ist,
dadurch gekennzeichnet , daß auf der Rückseite des Verkleidungsprofils (1) zwei Gegennuten
(3) angeordnet sind, welche parallel und symmetrisch zu beiden Seiten der auf die
Rückseite projezierten Nut liegen.
2. Verkleidungsprofil nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet , daß die Ecke der zurückversetzten Kante auf der Vorderseite
mit einer parallel zur Breite des Verkleidungsprofils (1) verlaufenden Nut (5) versehen
und parallel zu dieser auf der Rückseite eine Gegennut (6) angeordnet ist.
3. Verfahren zur Herstellung des Verkleidungsprofils nach wenigstens einem der Ansprüche
1 und 2, bei dem aus dem Gemisch durch Kaltpressen in einem Vorpreßwerkzeug ein Vorpreßling
hergestellt und dieser danach in einer Heißpresse ausgehärtet und gleichzeitig wenigstens
auf einem Teil seiner Oberfläche mit einer Deckschicht versehen wird, dadurch gekennzeichnet
, daß das Vorpressen in einem ebene Flächen aufweisenden Vorpreßwerkzeug und das Erzeugen
der Nuten und Gegennuten in der Heißpresse erfolgt.