[0001] Die Erfindung betrifft eine Zeichenunterlage zum Anfertigen technischer und schematischer
Zeichnungen. bestehend aus einer flexiblen Kunststoffolie, die einseitig einen orthogonalen
Raster aus feinen, einander kreuzenden, V-förmigen Führungsrillen mit einer Teilung
von 0,5 oder 1 mm eingeprägt hat, die pyramidenförmige Ausprägungen umschließen.
[0002] Eine derartige Zeichenunterlage ist aus der AT-PS 358 952 bekannt. Dabei ist der
Flankenwinkel der Rillen mit 90° gewählt. Durch die Flexibilität bzw. Nachgiebigkeit
eines aufgelegten Papierblattes erhält ein aufgesetztes Zeichengerät, beispielsweise
eine Bleistiftspitze oder die Kugel eines Kugelschreibers in den Rillen eine gewisse
Führung, die das Ziehen von einzelnen Rillen des Rasters folgenden, geraden Linien
erleichtert. Solche Linien können schon nach kurzer Gewöhnungszeit gezogen werden,
wobei es auch möglich wird, die Rasterteilung als Maßstab zu verwenden, also maßstabgetreue
Zeichnungen mit geraden Linien von freier Hand aus herzustellen.
[0003] Als nachteilig hat sich bei der bekannten Zeichenunterlage erwiesen, daß sich die
verhältnismäßig scharfen Spitzen der Pyramiden in die Rückseite des Papiers einprägen
können und daß eine wirklich gute Führung der Spitze des Zeichengerätes nur dann erhalten
wird, wenn verhältnismäßig feine Spitzen verwendet werden.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, die aufgezeigten Nachteile zu vermeiden und eine Zeichenunterlage
der genannten Art zu schaffen, bei der auch für Schreib- und Zeichengeräte mit stark
unterschiedlichen Spitzendurchmessern eine einwandfreie Führung gewährleistet ist
und bei der Einprägungen in das Papier oder das sonstige Zeichenmaterial vermieden
werden. Eine Teilaufgabe der Erfindung besteht darin, mit einfachen Mitteln eine ausreichende
Fixierung des Zeichenpapiers oder des sonstigen Zeichenmaterials auf der Zeichenunterlage
zu ermöglichen.
[0005] Bei einer Zeichenunterlage der genannten Art wird die gestellte Aufgabe dadurch gelöst,
daß die Rillenflanken im Anschluß an den Rillengrund einen steilen und im oberen Bereich
einen flacheren Flankenwinkel aufweisen, so daß Auspressungen in Form von Knickpyramiden
entstehen.
[0006] Bei der erfindungsgemäßen Ausführung haben die entstehenden Knickpyramiden verhältnismäßig
stumpfe Spitzen, so daß Einprägungen in das Papier oder das sonstige Zeichenmaterial
kaum vorkommen. Die Rillenflanken bilden in ihrem Steilhangbereich Führungen für sehr
spitze, also einen kleinen Durchmesser aufweisende Zeichengeräte und im flacheren
Bereich Führungen für Zeichengeräte mit größerem Durchmesser. Vorzugsweise sind die
Nutflanken am Nutengrund um etwa 90° und im oberen Bereich um etwa bzw. mindestens
120
0 gegeneinander geneigt. Durch den flacheren Verlauf des oberen Bereiches der Nutenflanken
erhalten sogar noch Zeichengeräte eine ausreichende Führung, bei denen der Spitzendurchmesser
größer ist als die Rasterteilung. Insbesondere werden noch verhältnismäßig stumpfe
Zeichengeräte, also stumpf gespitzte Bleistifte und Kugelschreiber, deren Kugeldurchmesser
größer als die Rasterteilung ist, noch ausreichend geführt. Die Auspressungen in Form
der Knickpyramiden lassen sich mit heißen Kalanderwalzen leichter als die bekannten,
spitzen Pyramiden herstellen. Zur Erleichterung des maßstabgetreuen Zeichnens kann
die Zeichenunterlage aus einer transparenten Kunststoffolie mit rückseitig kongruent
zum Raster aufgedrucktem Millimeterraster hergestellt sein bzw. es besteht auch die
Möglichkeit, kariertes oder vorliniertes Zeichenpapier zu verwenden, bei dem aber
der Raster gröber ist als der Rillenraster, wobei durch den Rillenraster die Unterteilung
des Zeichenpapierrasters bei maßstabgetreuen Zeichnungen erleichtert wird.
[0007] Durch den flacheren Verlauf der oberen Pyramidenteile verbessert sich die Auflage
des Zeichenmaterials, und es wird das Ziehen von dem Raster nicht folgenden Linien
erleichtert.
[0008] Durch den flacheren Verlauf der oberen Pyramidenteile ergibt sich auch eine einfache
Lösung für die gestellte Teilaufgabe der leichten Fixierung des Zeichenmaterials an
der Zeichenunterlage bzw. umgekehrt der Zeichenunterlage am Zeichenmaterial. Diese
Teilaufgabe wird dadurch gelöst, daß auf die Unterlage entlang wenigstens eines Längsrandes
der gerasterten Seite ein an beiden Seiten Klebebeschichtungen, deren Haftkraft unterschiedlich
ist, aufweisender Klebestreifen mit seiner die stärkere Haftkraft aufweisenden Klebebeschichtung
auswechselbar aufklebbar ist. Dieser Klebestreifen findet an dem flachen Oberteil
der pyramidenförmigen Auspressungen einen für den Gebrauch ausreichenden Halt. An
der anderen Seite des Klebestreifens findet das Zeichenmaterial soviel Halt, daß es
während der Zeichenarbeit nicht verrutscht. Bei Verwendung eines Zeichenblockes wird
man den Klebestreifen an der am freien Blockende liegenden Seite der unter das oberste
Blatt des Blockes eingeschobenen Zeichenunterlage anbringen. Erfahrungsgemäß wird
die zum Festhalten des Zeichenmaterials bestimmte Seite des Klebestreifens im Lauf
der Zeit verschmutzen bzw. ihre Haftkraft verlieren. Man kann dann den Klebestreifen
von der Zeichenunterlage entfernen und durch einen neuen Klebestreifen ersetzen. Bis
zum Gebrauch können die Klebebeschichtungen des Klebestreifens durch abziehbare Folien,
Papierauflagen oder Schutzhüllen vor Verunreinigungen gesichert werden.
[0009] In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise veranschaulicht. Es
zeigen
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Zeichenunterlage schematisch in Draufsicht und
Fig. 2 in starker Vergrößerung einen Schnitt durch die Zeichenunterlage.
[0010] Eine beliebig große Zeichenunterlage 1 aus einer transparenten, flexiblen Kunststoffolie
besitzt einseitig einen orthogonalen Raster 2 aus eingeprägten V-förmigen Rillen mit
einer Teilung von 0,5 oder 1 mm. Die Teilung 3 wurde in Fig. 2 für die in der einen
Richtung verlaufenden Rillen angegeben. Im Bereich des Rillengrundes 4 besitzen die
Rillenflanken 5 einen steileren Flankenwinkel 6 von beispielsweise 90°. Im oberen
Bereich sind die Rillenflanken 5a unter einem flacheren Winkel 7 vorgesehen,so daß
die entstehenden, pyramidenförmigen Auspressungen 8 die Form von Knickpyramiden erhalten.
In Fig. 2 ist angedeutet, daß auf diese Weise Zeichengeräte mit unterschiedlichem
Spitzendurchmesser bzw. des Durchmessers der Kugeln 9, 10 von Kugelschreibern immer
eine einwandfreie Führung entweder an den Flanken 5 bzw. an den Flankenbereichen 5a
erhalten. Der Flankenwinkel 7 beträgt beispielsweise 120°. Es ist sowohl, wie dargestellt,
ein scharfkantiger Übergang zwischen den Flankenbereichen 5 und 5a als auch ein bogenförmiger
Übergang zwischen diesen Flankenbereichen möglich.
[0011] Entlang des einen Längsrandes ist auf die Unterlage 1 rasterseitig ein Klebestreifen
11 aufgeklebt, der an seiner zum Raster weisenden Seite eine Klebebeschichtung mit
stärkerer Haftkraft und an seiner nach oben weisenden Seite eine Klebebeschichtung
mit schwächerer Haftkraft besitzt. Bei der Verwendung wird diese Unterlage unter das
oberste Blatt eines Schreib- oder Zeichenblockes eingeschoben, so daß ihr Ende 12
im gehefteten Ende des Blockes liegt und das freie untere Ende des obersten Blattes
durch leichtes Andrücken am Klebestreifen 11 für die Zeichenarbeit fixiert, aber anschließend
leicht wieder abgezogen werden kann. Bei einer Verwendung der Zeichenunterlage 1 für
Einzelblätter kann man Klebestreifen 11 an wenigstens zwei Seiten der Unterlage 1
anbringen.
[0012] Selbstverständlich ist auch ein Einsatz der Zeichenunterlage in Verbindung mit einer
Papierhalterung möglich, die meist eine steife Unterlage und eine Randhalterung für
das Papier und die vorliegende Zeichenunterlage aufweist.
1. Zeichenunterlage zum Anfertigen technischer und schematischer Zeichnungen, bestehend
aus einer flexiblen Kunststoffolie, die einseitig einen orthogonalen Raster aus feinen,
einander kreuzenden, V-förmigen Führungsrillen mit einer Teilung von 0,5 oder 1 mm
eingeprägt hat, die pyramidenförmige Ausprägungen umschließen, dadurch gekennzeichnet,
daß die Rillenflanken (5) im Anschluß an den Rillengrund (4) einen steileren Flankenwinkel
(6) und im oberen Bereich einen flacheren Flankenwinkel (7) aufweisen, so daß Ausprägungen
in Form von Knickpyramiden (8) entstehen.
2. Zeichenunterlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Nutflanken (5)
am Rillengrund einen Winkel von etwa 90° und im oberen Bereich (5a) einen Winkel von
etwa 1200 miteinander einschließen.
3. Zeichenunterlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß auf die Unterlage
(1) wenigstens entlang eines Längsrandes der gerasterten Seite (2) ein an beiden Seiten
Klebebeschichtungen, deren Haftkraft unterschiedlich ist, aufweisender Klebestreifen
(11) mit seiner die stärkere Haftkraft aufweisenden Klebebeschichtung aufklebbar ist.