(19)
(11) EP 0 082 912 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
06.07.1983  Patentblatt  1983/27

(21) Anmeldenummer: 81890212.4

(22) Anmeldetag:  29.12.1981
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3B43L 3/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(71) Anmelder: Patent-Lizenz Gesellschaft m.b.H.
A-4020 Linz (AT)

(72) Erfinder:
  • Irrgeher, Hans
    A-4020 Linz (AT)

(74) Vertreter: Hübscher, Gerhard, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte Dipl.-Ing. Gerhard Hübscher Dipl.-Ing. Helmut Hübscher Dipl.-Ing. Heiner Hübscher Spittelwiese 7
4020 Linz
4020 Linz (AT)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Zeichenunterlage zum Anfertigen technischer und schematischer Zeichnungen


    (57) Es ist eine Zeichenunterlage (1) zum Anfertigen technischer und schematischer Zeichnungen und bestehend aus einer flexiblen Kunststoffolie vorgesehen, in die zur Erleichterung des freihändigen Ziehens gerader bzw. einander rechtwinkelig kreuzender Linien in wählbaren Abständen mittels Bleistift, Kugelschreiber oder Pastenschreiber aus einem aufgelegten Papierblatt einseitig mit einer Teilung (3) von 0,5 bzw. 1 mm ein orthogonaler Raster (2) aus feinen, V-förmigen Führungsrillen eingeprägt ist, die pyramidenförmige Ausprägungen (8) einschließen. Zur Verbesserung der Führung von Zeichengeräten mit Schreibspitzen oder -kugeln (9, 10) stark unterschiedlichen Durchmessers und zur Verhinderung von Einprägungen in das Zeichenpapier weisen die Rillenflanken (5, 5a) im Anschluß an den Rillengrund (4) einen steileren Flankenwinkel (6) und im oberen Bereich einen flacheren Flankenwinkel (7) auf, so daß Auspressungen in Form von Knickpyramiden (8) entstehen. Zur Halterung des jeweiligen Papierblattes dient ein auswechselbarer Klebestreifen (11), der mit einer eine erhöhte Klebekraft aufweisenden Beschichtung auf einem Längsrand der gerasterten Unterlagenseite aufgeklebt ist und an seiner freien Seite eine eine schwächere Haftkraft entwickelnde Klebebeschichtung tragt




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Zeichenunterlage zum Anfertigen technischer und schematischer Zeichnungen. bestehend aus einer flexiblen Kunststoffolie, die einseitig einen orthogonalen Raster aus feinen, einander kreuzenden, V-förmigen Führungsrillen mit einer Teilung von 0,5 oder 1 mm eingeprägt hat, die pyramidenförmige Ausprägungen umschließen.

    [0002] Eine derartige Zeichenunterlage ist aus der AT-PS 358 952 bekannt. Dabei ist der Flankenwinkel der Rillen mit 90° gewählt. Durch die Flexibilität bzw. Nachgiebigkeit eines aufgelegten Papierblattes erhält ein aufgesetztes Zeichengerät, beispielsweise eine Bleistiftspitze oder die Kugel eines Kugelschreibers in den Rillen eine gewisse Führung, die das Ziehen von einzelnen Rillen des Rasters folgenden, geraden Linien erleichtert. Solche Linien können schon nach kurzer Gewöhnungszeit gezogen werden, wobei es auch möglich wird, die Rasterteilung als Maßstab zu verwenden, also maßstabgetreue Zeichnungen mit geraden Linien von freier Hand aus herzustellen.

    [0003] Als nachteilig hat sich bei der bekannten Zeichenunterlage erwiesen, daß sich die verhältnismäßig scharfen Spitzen der Pyramiden in die Rückseite des Papiers einprägen können und daß eine wirklich gute Führung der Spitze des Zeichengerätes nur dann erhalten wird, wenn verhältnismäßig feine Spitzen verwendet werden.

    [0004] Aufgabe der Erfindung ist es, die aufgezeigten Nachteile zu vermeiden und eine Zeichenunterlage der genannten Art zu schaffen, bei der auch für Schreib- und Zeichengeräte mit stark unterschiedlichen Spitzendurchmessern eine einwandfreie Führung gewährleistet ist und bei der Einprägungen in das Papier oder das sonstige Zeichenmaterial vermieden werden. Eine Teilaufgabe der Erfindung besteht darin, mit einfachen Mitteln eine ausreichende Fixierung des Zeichenpapiers oder des sonstigen Zeichenmaterials auf der Zeichenunterlage zu ermöglichen.

    [0005] Bei einer Zeichenunterlage der genannten Art wird die gestellte Aufgabe dadurch gelöst, daß die Rillenflanken im Anschluß an den Rillengrund einen steilen und im oberen Bereich einen flacheren Flankenwinkel aufweisen, so daß Auspressungen in Form von Knickpyramiden entstehen.

    [0006] Bei der erfindungsgemäßen Ausführung haben die entstehenden Knickpyramiden verhältnismäßig stumpfe Spitzen, so daß Einprägungen in das Papier oder das sonstige Zeichenmaterial kaum vorkommen. Die Rillenflanken bilden in ihrem Steilhangbereich Führungen für sehr spitze, also einen kleinen Durchmesser aufweisende Zeichengeräte und im flacheren Bereich Führungen für Zeichengeräte mit größerem Durchmesser. Vorzugsweise sind die Nutflanken am Nutengrund um etwa 90° und im oberen Bereich um etwa bzw. mindestens 1200 gegeneinander geneigt. Durch den flacheren Verlauf des oberen Bereiches der Nutenflanken erhalten sogar noch Zeichengeräte eine ausreichende Führung, bei denen der Spitzendurchmesser größer ist als die Rasterteilung. Insbesondere werden noch verhältnismäßig stumpfe Zeichengeräte, also stumpf gespitzte Bleistifte und Kugelschreiber, deren Kugeldurchmesser größer als die Rasterteilung ist, noch ausreichend geführt. Die Auspressungen in Form der Knickpyramiden lassen sich mit heißen Kalanderwalzen leichter als die bekannten, spitzen Pyramiden herstellen. Zur Erleichterung des maßstabgetreuen Zeichnens kann die Zeichenunterlage aus einer transparenten Kunststoffolie mit rückseitig kongruent zum Raster aufgedrucktem Millimeterraster hergestellt sein bzw. es besteht auch die Möglichkeit, kariertes oder vorliniertes Zeichenpapier zu verwenden, bei dem aber der Raster gröber ist als der Rillenraster, wobei durch den Rillenraster die Unterteilung des Zeichenpapierrasters bei maßstabgetreuen Zeichnungen erleichtert wird.

    [0007] Durch den flacheren Verlauf der oberen Pyramidenteile verbessert sich die Auflage des Zeichenmaterials, und es wird das Ziehen von dem Raster nicht folgenden Linien erleichtert.

    [0008] Durch den flacheren Verlauf der oberen Pyramidenteile ergibt sich auch eine einfache Lösung für die gestellte Teilaufgabe der leichten Fixierung des Zeichenmaterials an der Zeichenunterlage bzw. umgekehrt der Zeichenunterlage am Zeichenmaterial. Diese Teilaufgabe wird dadurch gelöst, daß auf die Unterlage entlang wenigstens eines Längsrandes der gerasterten Seite ein an beiden Seiten Klebebeschichtungen, deren Haftkraft unterschiedlich ist, aufweisender Klebestreifen mit seiner die stärkere Haftkraft aufweisenden Klebebeschichtung auswechselbar aufklebbar ist. Dieser Klebestreifen findet an dem flachen Oberteil der pyramidenförmigen Auspressungen einen für den Gebrauch ausreichenden Halt. An der anderen Seite des Klebestreifens findet das Zeichenmaterial soviel Halt, daß es während der Zeichenarbeit nicht verrutscht. Bei Verwendung eines Zeichenblockes wird man den Klebestreifen an der am freien Blockende liegenden Seite der unter das oberste Blatt des Blockes eingeschobenen Zeichenunterlage anbringen. Erfahrungsgemäß wird die zum Festhalten des Zeichenmaterials bestimmte Seite des Klebestreifens im Lauf der Zeit verschmutzen bzw. ihre Haftkraft verlieren. Man kann dann den Klebestreifen von der Zeichenunterlage entfernen und durch einen neuen Klebestreifen ersetzen. Bis zum Gebrauch können die Klebebeschichtungen des Klebestreifens durch abziehbare Folien, Papierauflagen oder Schutzhüllen vor Verunreinigungen gesichert werden.

    [0009] In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise veranschaulicht. Es zeigen

    Fig. 1 eine erfindungsgemäße Zeichenunterlage schematisch in Draufsicht und

    Fig. 2 in starker Vergrößerung einen Schnitt durch die Zeichenunterlage.



    [0010] Eine beliebig große Zeichenunterlage 1 aus einer transparenten, flexiblen Kunststoffolie besitzt einseitig einen orthogonalen Raster 2 aus eingeprägten V-förmigen Rillen mit einer Teilung von 0,5 oder 1 mm. Die Teilung 3 wurde in Fig. 2 für die in der einen Richtung verlaufenden Rillen angegeben. Im Bereich des Rillengrundes 4 besitzen die Rillenflanken 5 einen steileren Flankenwinkel 6 von beispielsweise 90°. Im oberen Bereich sind die Rillenflanken 5a unter einem flacheren Winkel 7 vorgesehen,so daß die entstehenden, pyramidenförmigen Auspressungen 8 die Form von Knickpyramiden erhalten. In Fig. 2 ist angedeutet, daß auf diese Weise Zeichengeräte mit unterschiedlichem Spitzendurchmesser bzw. des Durchmessers der Kugeln 9, 10 von Kugelschreibern immer eine einwandfreie Führung entweder an den Flanken 5 bzw. an den Flankenbereichen 5a erhalten. Der Flankenwinkel 7 beträgt beispielsweise 120°. Es ist sowohl, wie dargestellt, ein scharfkantiger Übergang zwischen den Flankenbereichen 5 und 5a als auch ein bogenförmiger Übergang zwischen diesen Flankenbereichen möglich.

    [0011] Entlang des einen Längsrandes ist auf die Unterlage 1 rasterseitig ein Klebestreifen 11 aufgeklebt, der an seiner zum Raster weisenden Seite eine Klebebeschichtung mit stärkerer Haftkraft und an seiner nach oben weisenden Seite eine Klebebeschichtung mit schwächerer Haftkraft besitzt. Bei der Verwendung wird diese Unterlage unter das oberste Blatt eines Schreib- oder Zeichenblockes eingeschoben, so daß ihr Ende 12 im gehefteten Ende des Blockes liegt und das freie untere Ende des obersten Blattes durch leichtes Andrücken am Klebestreifen 11 für die Zeichenarbeit fixiert, aber anschließend leicht wieder abgezogen werden kann. Bei einer Verwendung der Zeichenunterlage 1 für Einzelblätter kann man Klebestreifen 11 an wenigstens zwei Seiten der Unterlage 1 anbringen.

    [0012] Selbstverständlich ist auch ein Einsatz der Zeichenunterlage in Verbindung mit einer Papierhalterung möglich, die meist eine steife Unterlage und eine Randhalterung für das Papier und die vorliegende Zeichenunterlage aufweist.


    Ansprüche

    1. Zeichenunterlage zum Anfertigen technischer und schematischer Zeichnungen, bestehend aus einer flexiblen Kunststoffolie, die einseitig einen orthogonalen Raster aus feinen, einander kreuzenden, V-förmigen Führungsrillen mit einer Teilung von 0,5 oder 1 mm eingeprägt hat, die pyramidenförmige Ausprägungen umschließen, dadurch gekennzeichnet, daß die Rillenflanken (5) im Anschluß an den Rillengrund (4) einen steileren Flankenwinkel (6) und im oberen Bereich einen flacheren Flankenwinkel (7) aufweisen, so daß Ausprägungen in Form von Knickpyramiden (8) entstehen.
     
    2. Zeichenunterlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Nutflanken (5) am Rillengrund einen Winkel von etwa 90° und im oberen Bereich (5a) einen Winkel von etwa 1200 miteinander einschließen.
     
    3. Zeichenunterlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß auf die Unterlage (1) wenigstens entlang eines Längsrandes der gerasterten Seite (2) ein an beiden Seiten Klebebeschichtungen, deren Haftkraft unterschiedlich ist, aufweisender Klebestreifen (11) mit seiner die stärkere Haftkraft aufweisenden Klebebeschichtung aufklebbar ist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht