[0001] Die Erfindung betrifft druckempfindliche Aufzeichnungsblätter, insbesondere ein Farbentwicklungsblatt
für druckempfindliche Aufzeichnungsblätter, das ein Aufzeichnungsbild mit erhöhter
Bilddichte und überlegener Lichtechtheit ergibt.
[0002] Im allgemeinen bestehen die druckempfindlichen Aufzeichnungsblätter aus einem oberen
Blatt (CB-beschichtete Unterseite) und einem unteren Blatt (CF-beschichtete Oberseite).
[0003] Die Unterseite des oberen Blattes wird mit Mikrokapseln beschichtet, die einen elektronenabgebenden,
farblosen oder schwachfarbigen chromogenen Farbstoff enthalten, der in einem organischen
Lösungsmittel (Kapselöl) gelöst ist. Die Oberfläche des unteren Blattes wird mit einer
Farbentwicklungsschicht beschichtet, die ein elektronenaufnehmendes Farbentwicklungsmittel
enthält. Wenn die mit Mikrokapseln beschichtete Oberfläche auf die mit einer Farbentwicklungsschicht
beschichtete Oberfläche gelegt und ein lokalisierter Druck, z.B. durch einen Kugelschreiber,
eine Schreibmaschine usw., auf die druckempfindlichen Aufzeichnungsblätter ausgeübt
wird, so zerbrechen die Mikrokapseln unter dem angewendeten Druck, und das den chromogenen
Farbstoff enthaltende Kapselöl gelangt in die das Farbentwicklungsmittel enthaltende
Schicht. Der chromogene Farbstoff reagiert mit dem Farbentwicklungsmittel unter Bildung
eines Bildes in dem gewünschten Aufzeichnungsmuster.
[0004] Die Oberfläche des mittleren Blatts (CFB-beschichtete Ober- und Unterseite) wird
mit einer Schicht beschichtet, die ein Farbentwicklungsmittel umfaßt, und die Unterseite
des mittleren Blatts wird mit Mikrokapseln beschichtet, die den chromogenen Farbstoff
enthalten. Wenn man ein oder mehrere CFB-Blätter zwischen das CB- und CF-Blatt legt,
kann man eine odere mehrere Kopien erhalten.
[0005] Bekannte Farbentwicklungsmittel sind
(1) anorganische feste Säuren, wie aktivierter Ton (beispielsweise in der japanischen
Patentpublikation 7622/1966 beschrieben), Attapulgit (beispielsweise in der US-PS
271 2507 beschrieben)u.s.w.,
(2) substituierte Phenole und Diphenole (beispielsweise in der japanischen Patentpublikation
9309/1965 beschrieben,
(3) p-subst.-Phenol-Formaldehyd-Polymere (beispielsweise in der japanischen Patentpublikation
20144/1967 beschrieben,
(4) Metallsalze aromatischer Carbonsäuren (beispielsweise in der japanischen Patentpublikation
10856/1974 beschrieben),
(5) 2,2'-Bisphenolsulfonverbindungen (beispielsweise in JP-OS 106313/1979 beschrieben)
und so weiter.
[0006] Von diesen Farbentwicklungsmitteln wird der aktivierte Ton hergestellt, indem man
zum Zweck des Auflösens von Aluminium, Eisen und anderen basischen Bestandteilen den
sauren Ton oder dergleichen mit einer Mineralsäure behandelt und dadurch seine spezifische
Oberfläche vergrößert. Eine spezifische Oberfläche von über 200 m
2/g ergibt einen bevorzugten Farbentwicklungseffekt. Aktivierter Ton hat den Vorteil,
daß er viel billiger ist als bekannte organische Farbentwicklungsmittel. Als Farbe
für das Bild der druckempfindlichen Aufzeichnungsblätter gab es früher nur die blaue
Farbe, da Kristallviolettlacton (CVL), BenzoylleucoMethylenblau (BLMB) u.s.w. als
Farbbildner verwendet wurden. Der Markt verlangte jedoch druckempfindliche Aufzeichnungsblätter,
die ein schwarzes Bild liefern. Für diesen Zweck wurden Mischungen von zwei oder mehr
verschiedenen Farbstoffen, die mehrere Farbtöne haben, vorgeschlagen, man vergleiche
die japanischen Patentpublikationen 4698/1970, 4614/1971, usw.
[0007] Beispielsweise kann der eine schwarze Farbe entwickelnde Farbstoff durch die Kombination
von Blau- und Gelborange-Farbstoff, von Blau- und Gelb- und Gelborange- und Rotfarbstoff,
von drei Grundfarbstoffen, wie Blau-Grün-Rotfarbstoffen, u.s.w., oder von zwei Farbstoffen,
die miteinander Gegenfarben bilden, hergestellt werden.
[0008] Dieses Verfahren ist jetzt auf druckempfindliche.Aufzeichnungsblätter unter Verwendung
von anorganischen festen Säuren, wie aktiviertem Ton, Attapulgit, usw., angewendet
worden. Es hat jedoch den Nachteil, daß Farbtonänderungen in der Zeit zwischen Anfangsfarbbildung
und dem Maximum der Farbbildung, bei der Einwirkung von Sonnenlicht oder UV-Strahlung
oder während der Lagerung über längere Zeit stattfinden, weil je nach den Farbstoffarten
die Farbbildungsgeschwindigkeit und die Beständigkeit gegenüber Licht, Temperatur
und Feuchtigkeit verschieden sind. Ferner hat es häufig den Nachteil, daß das Mischen
der Farbstoffe und die Farbbildung viel Zeit benötigen, und daß wegen der Verwendung
von vielen Farbstoffarten in großer Menge die Aufzeichnungsblätter teuer sind und
die Löslichkeit der Farbstoffe in einem Lösungsmittel (Kapselöl) schwierig ist.
[0009] Zur Überwindung der vorstehend angegebenen Nachteile sind Fluoranfarbstoffe, die
selbst eine schwarze Farbe bilden, entwickelt worden. Beispiele für Farbstoffe dieses
Typs sind 3-Diäthylamino-6-methyl-7-anilino- fluoran, 3-(N-Cyclohexyl-N-methylamino)-6-methyl-7-anilinofluoran,
3-Diäthylamino-6-methyl-7- (ortho, para-dimethylanilino)-fluoran, 3-(N-Äthyl-p-toluidino)-6-methyl-7-anilinofluoran,
usw.
[0010] Besonders bei der Verwendung von organischen Farbentwicklungsmitteln, wie p-subst.-Phenol-Formaldehyd-
polymeren, Metallsalzen aromatischer Carbonsäuren, Metallsalzen der 2,2'-Bisphenolsulfonverbindungen,
weisen solche Fluoranfarbstoffe allein oder in Mischung mit ein wenig Farbstoff aus
der Reihe der blauen oder roten Farbstoffe oder dergleichen, der als eine Gegenfarbe
wirkt, folgende Eigenschaften auf:
(1) Man erhält ein schwarzes Bild und
(2) die Farbtonänderung in Abhängigkeit von der Zeit ist gering.
[0011] Solche Fluoranfarbstoffe haben bei Verwendung mit anorganischen Farbentwicklungsmitteln,
wie aktiviertem Ton, die Nachteile, daß sie ein rötlich-schwarzes oder grünlich-schwarzes
Bild ergeben, das erhaltene Bild einer Farbtonänderung oder Verblassung unterliegt,
wobei es rotbraun wird, und daß ein Bild mit einem beständigen Farbton nicht erhalten
werden kann.
[0012] Daher mußte das oben angegebene Verfahren, bei dem Farbstoffe kombiniert wurden,
verwendet werden, obwohl der aktivierte Ton gegenüber organischen Farbentwicklungsmitteln
preisgünstig war und überlegene Farbentwicklunasfähiakeit hatte. Der Erfindung liegt
nun die Aufgabe zugrunde, ein Farbentwicklungsblatt zu schaffen, das mit einem Obertragungsblatt
und einem eine schwarze Farbe bildenden Fluoranfarbstoffs ein rein schwarz gefärbtes
Bild mit erhöhter Bilddichte, überlegener Lichtechtheit und geringer Farbänderung
ergibt. Der Erfindung liegt weiter die Aufgabe zugrunde, ein Farbentwicklungsblatt
zu schaffen, das mit einem Obertragungsblatt und einem eine blaue Farbe entwickelnden
Fluoranfarbstoffs ein blau gefärbtes Bild mit überlegener Farbentwicklungsfähigkeit,
Haltbarkeit und Lichtechtheit ergibt.
[0013] Diese Aufgaben werden erfindungsgemäß mit einem Farbentwicklungsblatt, das in Kombination
mit einem Obertragungsblatt verwendet wird und das aus einem Träger und einer auf
dem Träger befindlichen Farbentwicklungsschicht besteht, gelöst. Die Farbentwicklungsschicht
enthält mindestens aktivierten Ton, eine Zinkverbindung, eine Thioharnstoffverbindung
und eine Bisphenolverbindung.
[0014] Typische Beispiele für erfindungsgemäße, eine schwarze Farbe entwickelnde Farbstoffe
sind 3-(N-Äthyl-N-isoamyl) amino-6-methyl-7-anilinofluoran, 3-(N-Äthyl-N-isoamyl)amino-6-methyl-7-anilinofluoran,
3-Pyrrolidino-6-methyl-7-anilinofluoran, 3-Pyrrolidino-6-methyl-7-anilinofluoran,
3-(N-Cyclohexyl-N-methyl- amino)-6-methyl-7-anilinofluoran, 3-Diäthylamino-7-(m-trifluoromethylanilino)fluoran,
3-(N-Äthyl-p-toluidino)-6-methyl-7-anilinofluoran, 3-(N-Äthyl-p-toluidino)-6-methyl-7-(p-methylanilino)fluoran,
3-Diäthylamino-6-methyl-7-anilinofluoran, 3-Diäthylamino 6-methyl-7-(p-n-butylanilino)fluoran,
3-Diäthylamino 6-methyl-7-(o,m-dimethylanilino)fluoran, 3-Diäthylamino-6-methyl-7-(o,p-dimethylanilino)
fluoran, 3-n-Dibutylamino-6-methyl-7-(o-chloraniiino) fluoran, 3-Diäthylamino-7-(o-chloranilino)-fluoran,
3-Diäthylamino-7-cyclohexylanilinofluoran und 3-Pyrrolidino-7-cyclohexylamlinofluoran.
[0015] Typische Beispiele für eine blaue Farbe entwickelnde Farbstoffe sind Triphenylmethanphthalid-Farbstoffe,
wie 3,3'-Bis(diäthylaminophenyl)-6-dimethylamino- phthalid (Kristallviolettlacton
: CVL); Phenothiazinfarbstoffe, wie 3,7-Bis(dimethylamino)-10-benzoyl- phenothiazin
(Benzoylleucomethylenblau : BLMB); Phenoxazinfarbstoffe,wie 3,7-Bis(dimethylamino)-10-benzoylphenoxazin;
und dgl.
[0016] Diese Farbstoffe können allein oder in Mischung mit anderen Farbstoffen verwendet
werden. Ferner können bei dieser Erfindung auch Farbstoffe verwendet werden, die zur
Bildung einer roten, grünen oder dgl. Farbe führen.
[0017] Die Farbstoffe werden in einem organischen Lösungsmittel gelöst und durch Koazervierungsverfahren(vgl.
beispielsweise US-Patentschrift 2800457), Grenzflächen-Polymerisations-Verfahren (vgl.
beispielsweise japanische Patentpublikation 19578/1963), "in-situ"-Polymerisationsverfahren
(vgl. beispielsweise japanische Patentpublikation 45133/1974) und dgl. eingekapselt.
Sie werden dann auf einen Träger aufgetragen, um einObertragungsblatt herzustellen.
[0018] Die Verwendung von Zinkverbindungen, Thioharnstoffverbindungen und Bisphenolverbindungen
neben aktiviertem Ton in der Farbentwicklungsschicht führt in Verbindung mit dem Fluoranfarbstoff
zu einem rein schwarz gefärbtenBild mit einer erhöhten Bilddichte, und einer verbesserten
Lichtechtheit und Farbtonänderung. Diese Vorteile gelten auch für Bilder, die bei
Verwendung eines blauen Farbstoffes erhalten werden. Bei dieser Erfindung führt die
Zugabe von Thioharnstoffverbindungen zu einem rein schwarzen Farbton, einer verbesserten
Lichtechtheit und einer geringen Farbtonänderung.
[0019] Typische Beispiele für Thioharnstoffverbindungen sind Thioharnstoff, Trimethylthioharnstoff,
Diäthylthioharnstoff, Dibutylthioharnstoff, Dilaurylthioharnstoff, Äthylenthioharnstoff,
Diphenylthioharnstoff und dgl. Von den zuvor erwähnten Thioharnstoffverbindungen sind
Trimethylthioharnstoff, Diäthylthioharnstoff, Dibutylthioharnstoff und Diphenylthioharnstoff
erfindungsgemäß bevorzugt.
[0020] Die Zugabe der Zinkverbindungen führt zu erhöhter Bilddichte, überlegener Lichtechtheit
und verbessertem Farbton. Typische Beispiele für Zinkverbindungen sind Zinkcarbonat,
Zinkhydroxyd, Zinkoxyd und dgl. Von den zuvor erwähnten Zinkverbindungen ist Zinkcarbonat
erfindungsgemäß bevorzugt.
[0021] Die Zugabe von Bisphenolverbindungen ruft erhöhte Bilddichte und stark verbesserte
Lichtechtheit hervor. Diese Effekte sind bei einem blauen Bild besonders ausgezeichnet.
[0022] Typische Beispiele für Bisphenolverbindungen sind 2,2'-Bis(4-hydroxyphenyl)-propan,
2,2'-Bis(4'-hydroxyphenyl)butan, 2,2'-bis(3'-methyl-4'-hydroxyphenyl)propan, 1,1'-Bis(4'-hydroxyphenyl)methan,
1,1'-Bis(4'-hydroxyphenyl)-äthan, 1,1'-Bis(4'-hydroxyphenyl)butan, 1,1'-Bis(4'-hydroxyphenyl)heptan,
2,2'-Bis(3'-phenyl-4'-hydroxyphenyl)propan, 2,2'-Bis(3'-diäthyl-4'-hydroxyphenyl).
[0023] propan, 2,2'-Bis(3'-isopropyl-4-hydroxyphenyl)propan und 2,2'-Bis(3'-cyclohexyl-4'-hydroxyphenyl)propan-Diese
Bisphenolverbindungen können allein oder im Gemisch verwendet werden. Von den zuvor
erwähnten Bisphenolverbindungen sind 2,2'-Bis(4'-hydroxyphenyl)propan (Bisphenol A),
2,2'-Bis(4'-hydroxyphenyl)butan erfindungsgemäß bevorzugt.
[0024] Die Verwendung der Zinkverbindungen, Thioharnstoffverbindungen und Bisphenolverbindungen
führt zu deutlichen Effekten, nämlich zu einem rein schwarzen Bild mit erhöhter Bilddichte,
überlegener Lichtechtheit und geringer Farbänderung bei Verwendung eines übertragungsblatts
mit einem eine schwarze Farbe entwickelnden Fluoranfarbstoff und zu einem farbigen
Bild mit überlegener Farbentwicklungsfähigkeit, Haltbarkeit und Lichtechtheit bei
Verwendung eines Obertragungsblatts mit einem eine blaue, rote oder grüne Farbe entwickelnden
Farbstoff.
[0025] Die Farbentwicklungsschicht kann auch Bindemittel und anorganische Pigmente enthalten.
[0026] Typische Beispiele für Bindemittel sind natürliche oder synthetische Polymere, wie
Stärke, Carboxymethylcellulose, Methylcellulose, Gelatine, Gummiarabikum, Polyvinylalkohole,
Casein, Styrol-Butadiencopolymerlatices und dgl.
[0027] Typische Beispiele für anorganische Pigmente sind natürliche oder synthetische anorganische
Pigmente wie Ton, Talk, Kaolin, Calciumcarbonat, basisches Magnesiumcarbonat, Bariumsulfat,
Bariumcarbonat, Aluminiumhydroxid, Zinkweiß und dgl.
[0028] Bei dem erfindungsgemäßen Farbentwicklungsblatt ist es vorteilhaft, 3 bis 20 Gew.-Teile
Zinkverbindung, 1 bis 30 Gew.-Teile Thioharnstoffverbindung und 0,
1 bis 5 Gew.-Teile Bisphenolverbindung pro 100 Gew.-Teile des aktivierten Tones, und
10 bis 40 Gew.-Teile Bindemittel, bezogen auf 100 Gew.-Teile Gesamtfeststoffgehalt,
zu verwenden.
[0029] Der pH-Wert der Beschichtung ist üblicherweise etwa 7 bis 10, aber es ist wünschenswert,
zur Erzielung einer günstigeren Fluidität und Beschichtungsfunktion einen niedrigen
pH-Wert zu verwenden.
[0030] Das erfindungsgemäße Farbentwicklungsblatt hat den Vorteil, daß es unter Verwendung
der Beschichtungsfarbe mit einem niedrigen pH-Wert eine überlegene blaue Bilddichte
ergibt. Vorteilhafterweise beträgt die Farbmenge in der Farbentwicklungsschicht 3
bis 10 g/m
2.
[0031] Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung:
Beispiel 1
(Obertragungsblatt für ein blaues Bild)
[0032] 20 Gew.-Teile Gelatine mit einem isolektrischen Punkt-pH-Wert von 8 wurden in 160
Gew.-Teilen Wasser aufgelöst. Dazu wurden 80 Gew.-Teile des öls, das durch Auflösen
von 3 Gew-% Kristallviolettlacton (CVL) und 1 Gew.-% Benzoyl-leuco-methylenblau (BLMB)
in alkyliertem Naphthalin hergestellt worden war, zugegeben und emulgiert und dispergiert,
um eine Dispersion zu erhalten.
[0033] Zur Dispersion wurde eine Lösung von 20 Gew.-Teilen Gummiarabikum in 160 Gew.-Teilen
Wasser gegeben, und 550 Gew.-Teile Wasser wurden unter weiterem Rühren zugegeben.
Dann wurde eine 10%ige wäßrige Essigsäurelösung zugefügt, um den pH-Wert der Lösung
auf 4,4 einzustellen, wobei die Komplex-Koazervierung durchgeführt wurde. Alle obigen
Prozesse wurden bei einer Lösungstemperatur von über 50°C durchgeführt. Nach Abkühlung
der Lösung auf 10°C wurden dazu 3,8 Gew.-Teile einer 37%igen wäßrigen Formalinlösung
als Versteifungsmittel zugegeben. Nach dem Umrühren wurde der pH-Wert des Systems
mit einer 20%igen wäßrigen Natriumhydroxidlösung auf 9 eingestellt. Auf diese Weise
wurde eine Beschichtungsfarbe aus Mikrokapseln erhalten, die einen Farbbildner enthalten.
Die Beschichtungsfarbe wurde auf ein Basispapier mit einem Gewicht von 40 g/m
2 in einer Beschichtungsmenge von 5 g/m
2 aufgetragen, dies ergab ein Obertragungsblatt.
(0bertragunsgblatt für ein schwarzes Bild)
[0034] Ein Obertragungsblatt für ein schwarzes Bild wurde in der gleichen Weise hergestellt,
wobei man jedoch 80 Gew.-Teile des öls, das durch Auflösen von 4 Gew-% 3-Diäthylamino-6-methyl-7-anilinofluoran
hergestellt worden war, anstelle des obigen CVL und BLMB enthaltenden öls verwendete.
[0035] 1 Gew.-Teil Natriumpyrophosphat als Dispergier mittel wurde in 300 Gew.-Teilen Wasser
aufgelöst. Zu der Lösung wurden 100 Gew.-Teile des aktivierten Tons gegeben, um eine
Dispersion zu erhalten. Zu der Dispersion wurden 5 Gew.-Teile Zinkcarbonat gegeben.
Dazu wurden 15 Gew.-Teile Diäthylthioharnstoff, 1 Gew.-Teil 2,2'-Bis(4'-hydroxyphenyl)propan
(Bisphenol A) gegeben und dann gerührt, wobei Diäthylthioharnstoff und Bisphenol A
mittels einer Reibmühle, Sandschleifmaschine, usw. fein zermahlen wurde. Zu dem erhaltenen
Gemisch wurden 60 Gew.-Teile Styrol-Butadien-Copolymer-Latex (enthaltend 50 % Feststoffgehalt)
gegeben. Dann wurde eine wäßrige Natriumhydroxidlösung zugefügt, um den pH-Wert des
Systems auf 7 einzustellen.
[0036] Die erhaltene Beschichtungsfarbe wurde auf ein Basispapier mit einem Gewicht von
40 g/m
2 in einer Beschichtungsmenge von 7 g/m2 aufgetragen, wodurch man ein Farbentwicklungsblatt
erhielt.
Beispiele 2 - 6
(Obertragungsblätter)
[0037] Die Obertragungsblätter gemäß Beispiel 1 für ein blaues und ein schwarzes Bild wurden
als solche verwendet.
(Farbentwicklungsblätter)
[0038] Verschiedene Thioharnstoffverbindungen, Zinkcarbonat und Bisphenol A wurden mit aktiviertem
Ton in in Tabelle 1 angegebenen Mischverhältnissen unter sonst gleichen Bedingungen
wie in Beispiel 1 verwendet, um die Farbentwicklungsblätter herzustellen.
Vergleichsversuche 1 - 15
(Obertragungsblätter)
[0039] Es wurden Obertragungsblätter gemäß Beispiel 1 für ein blaues und schwarzes Bild
verwendet.
(Farbentwicklungsblätter)
[0040] Die aus der Tabelle ersichtlichen Farbentwicklungsblätter, die mindestens eine Verbindung
der Gruppe Thioharnstoff-, Zink- und Bisphenolverbindung nicht enthalten, wurden unter
sonst gleichen Bedingungen wie in Beispiel 1 hergestellt.
[0041] Die Obertragungsblätter und die Farbentwicklungsblätter, die gemäß den Beispielen
1 -6 und den Vergleichsversuchen 1 - 16 erhalten wurden, wurden hinsichtlich der Bilddichte,
des Farbtons, der Lichtechtheit und der Farbtonänderung wie folgt geprüft.
1) Bilddichte:
[0042] Ein Obertragungsblatt und ein Farbentwicklungsblatt werden so aufeinander gelegt,
daß sich die beschichteten Oberflächen der Blätter gegenseitig berühren.
[0043] Die gestapelten Blätter beschreibt man mit einer Schreibmaschine, so daß sich eine
Farbe bildet. Der Reflexionsgrad des Blattes 24 Stunden nach der Farbentwicklung wird
unter Verwendung eines Hunter-Reflektometers (von Toyo Seiki Seisaku-Sho, Ltd. hergestellt)
unter Verwendung eines bernsteinfarbenen Filters gemessen.
[0044] Die Farbentwicklungsrate wird aus dem Reflexionsgrad I
o des Blattes vor der Farbentwicklung und dem Reflexionsgrad I
1 des Blattes 24 Stunden nach der Farbentwicklung wie folgt berechnet:

(Bilddichte wird als Farbentwicklungsrate ausgedrückt) Höhere Farbentwicklungsrate
ist besser.
2) Farbton:
[0045] Der Farbton des Farbentwicklungsblattes auf dem gemäß dem unter 1) beschriebenen
Verfahren ein Bild erzeugt worden ist, wird mit dem bloßen Auge 24 Stunden nach der
Farbentwicklung bewertet.
3) Lichtechtheit:
[0046] Das Farbentwicklungsblatt auf dem gemäß dem unter 1) beschriebenen Verfahren ein
Bild erzeugt worden ist, wird 2 Stunden mit Sonnenlicht bestrahlt, worauf die Lichtechtheit
bewertet wird.
4) Farbtonänderung:
[0047] Das Farbentwicklungsblatt, auf dem gemäß dem unter 1) beschriebenen Verfahren ein
Bild erzeugt worden ist, wird 2 Stunden mit Sonnenlicht bestrahlt, die Farbtonänderung
wird mit dem bloßen Auge bewertet.
[0048] Die Prüfungsergebnisse sind in der folgenden TAbelle zusammengestellt.

Wie aus Tabelle 1 ersichtlich, ergeben die Beispiele 1 - 6 ein blaues und schwarzes
Bild mit hoher Bilddichte überlegenem Bildfarbton und ausgezeichneter Lichtechtheit
sowie verbesserter Farbtonänderung.
[0049] Die Vergleichsversuche ergeben dagegen Bildermit ungenügender Lichtechtheit bei blauen
Bildern und mit verschlechterter Farbtonänderung. Weiter ergeben die Vergleichsversuche
1 - 8 Bilder mit einem rötlichschwarzen Farbton bei schwarzen Bildern, ungenügender
Lichtechtheit und großer Farbtonänderung. Sie haben daher keine praktische Verwendungsmöglichkeit.
1. Farbentwicklungsblatt für druckempfindliche Aufzeichnungsblätter, das auf einem
Träger eine Farbentwicklungsschicht aufweist, die zur Entwicklung von Farbbildern
bei der Berührung mit einem Farbbildner befähigt ist, dadurch gekennzeichnet, daß
die Farbentwicklungsschicht mindestens aktivierten Ton, eine Zinkverbindung, eine
Thioharnstoffverbindung und eine Bisphenolverbindung enthält.
2. Farbentwicklungsblatt nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Zinkverbindung Zinkcarbonat ist.
3. Farbentwicklungsblatt nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Thioharnstoffverbindung mindestens eine Verbindung aus der Gruppe Trimethylthioharnstoff,
Diäthylthioharnstoff, Dibutylthioharnstoff und Diphenylharnstoff ist.
4. Farbentwicklungsblatt nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Farbentwicklungsschicht 3 bis 20 Gew.-Teile der Zinkverbindung, 1 bis 30 Gew.-Teile
der Thioharnstoffverbindung und 0.1 bis 5 Gew.-Teile Bisphenolverbindung, bezogen
auf 100 Gew.-Teile aktivierten Tons, enthält.
5. Farbentwicklungsblatt nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bisphenolverbindung
mindestens eine Verbindung aus der Gruppe 2,2'-Bis(4'-hydroxyphenyl)-propan, 2,2'-Bis(4'-hydroxyphenyl)butan,
2,2'-Bis(3'-methyl-4'-hydroxyphenyl)propan, 1,1'-Bis (4'-hydroxyphenyl)methan, 1,1'-Bis(4'-hydroxyphenyl)-äthan,
1,1'-Bis(4'-hydroxyphenyl)butan, 1,1'-Bis 4'-hydroxyphenyl)heptan, 2,2'-Bis(3'-phenyl-4'-hydroxyphenyl)propan,
2,2'-Bis(3'-diäthyl-4'-hydroxy- p phenyl)propan, 2,2'-Bis(3'-isopropyl-4'-hydroxyphenyl)propan
und 2,2'-Bis(3'-cyclohexyl-4'-hydroxyphenyl)propan ist.
6. Farbentwicklungsblatt nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Farbmenge in der Farbentwicklungsschicht auf cem Träger 3 bis 10 g/m2 beträgt.
7. Farbentwicklungsblatt nach Anspruch 1, dadurch gekeinzeichnet,
daß der Farbbildner aus Mikrokapseln besteht, die mindestens einen farblosen oder
schwachfarbigen, eine schwarze Farbe entwickelnden Fluoranfarbstoff enthaltea.