[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Konditionierung der Luft in kühlen Aufbewahruncsräumen
für Lebensmittel, insbesondere in Reifungskammern für Fleisch- und Wurstwaren, mit
wenigstens einem Gebläse und diesem zugeordneten Blasquerschnitt für Kühlluft.
[0002] Die sogenannten Reifungskammern für Fleisch- und Wurstwaren müssen nicht nur bezüglich
der Temperatur sondern auch hinsichtlich der Luftfeuchte bestimmte Bedingungen erfüllen,
da zu hohe Luftfeuchtigkeit den Reifungsprozeß verschlechtert, zu geringe Luftfeuchte
ihn sogar unterbindet. Die in Reifungskammern verwendeten Gebläse werdenüblicherweise
an der Kammerwandung festgelegt und blasen unter Bildung einer Blaszone parallel zur
vertikalen Kammerwandung auf-oder abwärts.
[0003] Hierdurch wird zum einen der nutzbare Kammerquerschnitt vermindert, zum anderen ist
der erzeugte Luftstrom nicht besonders wirkungsvoll.
[0004] Angesichts dieser Gegebenheiten hat sich der Erfinder das Ziel gesetzt, eine Vorrichtung
der eingangs erwähnten Art zu schaffen, welche -- unter Meidung der erkannten Nachteile
-- bei einfacher Montage und Wartung ein optimales Konditionierverhalten anbietet.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe führt eine im Aufbewahrungsraum in dessen Deckenbereich
angeordnete Konditioniervorrichtung mit drehbar angetriebenem Laufrad und zumindest
einem an diesem etwa horizontal angebrachten, mit dem Laufrad drehbaren Blasquerschnitt
für die Kühlluft. Bevorzugt ragen vom Umfang des Laufrades mehrere -- im Idealfall
drei -- Luftrohre mit jeweils zumindest einer Ausnehmung als Blasquerschnitt ab. Diese
Blasquerschnitte drehen sich also unterhalb der Decke und führen an mehreren Stellen
gleichzeitig die Kühlluft zu. Eine optimale Konditionierung wird dann erreicht, wenn
erfindungsgemäß die Luftgeschwindigkeit an den Blasquerschnitten gesteuert und unterschiedlich
eingestellt werden kann.
[0006] Nach weiteren Merkmalen der Erfindung sind die Ausnehmungen in der Front- und/oder
Seitenwandung der Luftrohre angebracht, wobei letztere;-etwa radial unter Verjüngung
ihres Querschnittes vom Laufradumfang abragen. Dieser Querschnitt ist bevorzugt rechteckig
und endet am freien Ende des Luftrohres -- wie beschrieben als Blasquerschnitt --
oder an einer Vorderwand des Luftrohres mit darin eingebrachter Ausnehmung. Außer
diesen -- einen radialen Luftstrom begrenzenden -Blasquerschnitten können am Luftrohr
auch seitliche Blasquerschnitte oder Ausnehmungen, vorgesehen werden, die dann etwa
tangentiale Strömungsblenden darstellen.
[0007] Eine derartige Anordnung ist vor allem dann von Bedeutung, wenn -- wie ebenfalls
von der Erfindung umfaßt -- nur ein radiales Luftrohr vom Umfang des Laufrades absteht,
welches sich dann bevorzugt etwas mehr als ein mal in der Minute um die Vorrichtungsachse
dreht. Diese Drehbewegung wird von einem Elektroantrieb und bevorzugt über einen Treibriemen
gesteuert, welcher sich zwischen Laufradumfang einerseits und einer Riemenscheibe
anderseits erstreckt; statt des Riementriebes kann auch ein Kettentrieb oder ein Zahntrieb
Verwendung finden - mit diesen Antrieben ist es auf einfache und kostengünstige Weise
möglich, die horizontale Drehbewegung des Laufrades zu erzeugen.
[0008] Jenes Luftrohr ist an einem siebartig ausgebildeten Krümmungsteil des Laufradumfanges
vorgesehen, wobei der Querschnitt jeder Sieböffnung dieses Krümmungsteiles erfindungsgemäß
geringer ist als der Blasquerschnitt selbst.
[0009] Die Lagerung des sich drehenden Laufradumfanges erfolgt erfindungsgemäß durch Laufrollen,
beispielsweise Teflonscheiben,
an etwa radial gerichteten Wellenstümpfen; letztere sind bevorzugt in einer Tragwand
des Laufrades festgelegt - diese Tragwand ist etweder mit Luftdurchtrittsöffnungen
versehen oder als Fachwerk ausgebildet und gestattet so eine freie Luftströmung.
[0010] Die Laufrollen sind bevorzugt mit Umfangsnuten versehen und sitzen dank dieser geführt
auf dem Kopf der Führungsschiene. Eine sehr genaue Führung des Laufrades wird dadurch
erreicht, daß man übereinander zwei Reihen von Laufrädern vorsieht, deren untere auf
einer Führungsschiene ruht und deren obere in einer weiteren, von oben her eingreifenden
Führungsschiene läuft; hierdurch ist ein Verkanten des Laufrades nicht mehr möglich.
Sein Auswechseln wird dadurch erleichtert, daß eine Laufrollenreihe lösbar an der
Tragwand festliegt.
[0011] Um unerwünschte Seitenströme zu vermeiden, ist zwischen dem sich drehenden Laufrad
einerseits und dem stehenden Teil des Lüfters, beispielsweise seinem Gehäuse, anderseits
zumindest eine Dichtung vorgesehen.
[0012] Unterhalb des Lüfters sind Kälte- und Wärmeregister angeordnet sowie an diesen bevorzugt
Tropfenabscheider, welche eine Regulierung der Feuchtetracht im aufsteigenden-Luftstrom
erlauben; dieser durchfährt zuerst das Kälteregister, wird anschließend im Wärmeregister
weiter konditioniert und dann -- nach dem Austreiben von Tropfen an den Tropfenabscheidern
im Laufrad in horizontale Richtung umgelenkt zu werden. In den Auffangrinnen der Tropfenabscheider
gefangenes Kondensat wird durch Ablaufleitungen entfernt.
[0013] Dank der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird die reifende Ware nicht mehr -- wie bislang
-- direkt angeblasen; das Ausblasen geschieht in einer deckennahen Konditionierzone
unter Vergleichmäßigung der Luftzirkulation bei dreiseitiger Luftströmung.
[0014] In der Reifungskammer entfallen dank der Erfindung sogenannte stille Zonen.
[0015] Eine erhebliche Erleichterung ergibt sich bei der Montage dank der Kompaktbauweise
der Vorrichtung, da ortsgebundene Luftkanäle nicht mehr benötigt werden. Zudem kann
der vertikale Abstand der Vorrichtung zum Kammerboden nach Wahl verändert werden.
[0016] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung; diese zeigt
in
Fig. 1 einen schematisierten Querschnitt durch einen Kühlraum für Fleischwaren;
Fig. 2 einen vergrößerten Schnitt durch Fig. 1 nach deren Linie II - II;
Fig. 3 einen Teil der Fig. 1 in Seitenansicht;
Fig. 4 den Teilquerschnitt durch Fig. 2 nach deren Linie IV - IV;
Fig. 5 einen vergrößerten Ausschnitt aus Fig. 4;
Fig. 6 einen Teilschnitt durch Fig. 4 nach deren Linie VI - VI;
Fig. 7 die Draufsicht auf einen Teil eines weiteren Ausführungsbeispiels.
[0017] In einen von einem Boden 1, Seitenwänden 2 und einer Decke 3 begrenzten Kühlraum
4 für zu reifende Fleischwaren 5 ist eine Vorrichtung 10 an der Decke 3 festgelegt.
[0018] Diese Vorrichtung 10 weist gemäß Fig. 1 in einem Rahmen 11 ein Kälteregister 12 sowie
ein Wärmeregister 13 aus einer Kupfer- Aluminiumlegierung auf. Außerhalb des Rahmens
11 ruht auf einer Konsole 14 ein Elektromotor 15 als Antrieb für eine Riemenscheibe
16.
[0019] Ein die Riemenscheibe 16 teilweise umfangender Keilriemen 17 ist anderseits um den
Umfang 18 des Laufrades 19 eines Lüfters 20 gelegt; dieses Laufrad 19 lagert -- um
eine Achse A drehbar -- zwischen dem Wärmeregister 13 und einem an der Decke 3 festliegenden
Tragrahmen 21.
[0020] Vom Umfang 18 des Laufrades 19 ragt in Fig. 1 radial ein Luftrohr 22 rechteckigen
Querschnittes mit in seinen Seitenwänden 23 vorgesehenen Luftöffnungen 24 ab.
[0021] Wie Fig. 2 verdeutlicht, verjüngt sich der Querschnitt des Luftrohres 22 zu dessen
Vorderwand 25 hin von einer inneren Weite i von beispielsweise 400 mm auf eine äußere
Weite b von dann 330 mm bei einer Kraglänge a von 270 mm. Dieses Luftrohr 22 ist vom
Umfang 18 des Laufrades 19 an einem Löcher 26 aufweisenden siebartigen Krümmungsbereich
27 festgelegt, dem gegenüber die Vorderwand 25 des Luftrohres 22 ebenfalls mit einer
Ausnehmung 28 versehen ist.
[0022] Der Umfang 18 des Laufrades 19 weist einen Durchmesser d von beispielsweise 660 mm
auf, eine innerhalb dessen vorgesehene Tragwand 29 einen Durchmesser e von 600 mm.
[0023] Der Umfang 18 des Laufrades 19 ist durch Winkelstücke 30 mit der Tragwand 29 verbunden
und bildet mit dieser das Laufrad 19, dessen horizontale Radkränze 31 unter Zwischenschaltung
von Dichtungen 32 dem Rahmen 11 an- bzw. aufliegen.
[0024] Von der Tragwand 29 ragen zum Vorrichtungsinneren 33 hin Wellenstümpfe 34 für splintgesicherte
Teflonrollen 35 ab, in deren Umfangsnuten 36 Führungsschienen 37 des Rahmens 11 eingreifen.
[0025] Diese sind kreisförmig um die Achse A gelegt und erlauben ein Drehen des Laufrades
19 in einer aus der Zeichnung ersichtlichen Weise. Sowohl die Anordnung dieser Führungsschienen
37 als auch die Ausbildung jener Tragwand 29 mit Ausnehmungen 38 erlaubt eine Luftströmung
quer durch den Lüfter 20.
[0026] Fig. 5 läßt zwei übereinander liegende Reihen von Lauf-oder Teflonrollen 35 erkennen,
von denen die untere durch Schrauben 39 lösbar ist.
[0027] Die untere Führungsschiene 37 ruht auf einem Wannenboden 40, dem Tropfenabscheiderprofile
41 hakenähnlichen Querschnittes zugeordnet sind. Letztere entziehen einer in Pfeilrichtung
x durchziehenden Luft darin enthaltene Flüssigkeitspartikel und erlauben so eine Regulierung
der Luftfeuchtigkeit.
[0028] Bei dem in Fig. 7 wiedergegebenen Ausführungsbeispiel sind am Umfang 18 des Laufrades
19 mehrere Luftrohre 22 in radialer Richtung angeordnet, die eine besonders günstige
horizontale Verteilung eines Luftstromes ermöglichen; dies Art der Luftführung verhindert
zu hohe Turbulenzen im Kühlraum 4 und damit eine besonders günstige Reifung der dort
befindlichen Fleischwaren 5.
[0029] In der Zeichnung nicht erkennbar ist die vorhandene Höhenverstellbarkeit der Vorrichtung
10 insgesamt oder des Lüfters 20 in Verbindung mit der Konsole 14 - und somit des
Elektromotors 15. Der lichte Bodenabstand q für den Lüfter 20 beträgt bevorzugt 250
cm, die Laufradhöhe n etwa 15 cm.
1. Vorrichtung zum Konditionieren der Luft in kühlen Aufbewahrungsräumen für Lebensmittel,
insbesondere in Reifungskammern für Fleisch- und Wurstwaren, mit wenigstens einem
Gebläse und diesem zugeordneten Blasquerschnitt für Kühlluft,
gekennzeichnet durch,
eine im Aufbewahrungsraum (4) in dessen Deckenbereich (3) angeordnete Konditioniervorrichtung
(10) mit drehbar angetriebenem Laufrad (19) und zumindest einem an diesem etwa horizontal
angebrachten, mit dem Laufrad drehbaren Blasquerschnitt (24, 28).
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß vom Umfang (18) des Laufrades
(19) wenigstens zwei Luftrohre (22) mit jeweils zumindest einem Blasquerschnitt (24,
28) abragen, wobei jedes Luftrohr (22) vom Umfang bevorzugt etwa radial abragt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftgeschwindigkeit
an den Blasquerschnitten (24, 28) bzw. den Luftrohren (22) zueinander unterschiedlich
einstellbar ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß sich
der Querschnitt des Luftrohres (22) vom Umfang (18) weg und/oder das Luftrohr einen
rechteckigen Querschnitt aufweist, an dessen freiem Ende der Blasquerschnitt als Ausnehmung
vorgesehen ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß in wenigstens
einer Seitenwand (23) des Luftrohres (22) Blasquerschnitte (24) vorgesehen sind und/oder
das Luftrohr von einem siebartig ausgebildeten Krümmungsteil (27) des Laufradumfangs
(18) abragt, wobei bevorzugt der Querschnitt jeder Sieböffnung (26) geringer ist als
der Blasquerschnitt (24, 28) des Luftrohres.
6. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche ] bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß innerhalb des von einer Wandung gebildeten Umfanges (18) des Laufrades (19) wenigstens
eine Tragwand (29) für Laufrollen (35) vorgesehen ist, die an in der Tragwand sitzenden
radialen Wellenstümpfen (34) lagern, wobei gegebenenfalls wenigstens eine Laufrolle
(35) von der Tragwand (29) lösbar oder den Laufrollen (35) tangential eine horizontale
Führungsschiene (37) zugeordnet ist, deren Kopf vorteilhafterweise in einer Umfangsnut
(36) der Laufrolle (35) sitzt.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest zwei Reihen
von Laufrollen (35) übereinander sowie zwischen zwei Führungsschienen (35) angeordnet
sind, die miteinander bevorzugt fluchten.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Tragwand (29)
mit Ausnehmungen (38) versehen oder als Fachwerk ausgebildet ist und/oder zwischen
Laufrad (19) und dem Gehäuse des Lüfters (20) Dichtungen (32) vorgesehen sind.
9. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß unter dem Lüfter (20) Kälte- und/oder Wärmeregister (12; 13) vorgesehen und zwischen
diesen sowie dem Lüfter (20) gegebenenfalls Tropfenabscheider (41) angeordnet sind,
die bevorzugt jeweils ein hakenartiges Profil mit nach oben offener Profilrinne aufweisen
und in Abstand zueinander parallel verlaufen.
10. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß sie mittels eines Rahmens (11) lösbar mit einem an der Kammerdecke (3) festliegenden
Tragrahmen (21) verbunden und gegebenenfalls gegenüber dem Tragrahmen zumindest teilweise
höhenverstellbar ist.