[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Bohrarm, insbesondere für den Untertagbau, z.B.
für eine Schrämmaschine.
[0002] Es sind verschiedene Anordnungen von Mannkörben bei Bohrwagen bekannt. So wird in
der US-PS 4 108 253 ein Bohrwagen mit einem Bohrarm beschrieben, der einen am Bohrwagen
gleitend höhen- und seitenverschieblich befestigten Mannkorb aufweist, der ein Dach
mit daran befestigter Führung für den Bohrstahl trägt. In der US-PS 3 967 686 wird
ein ähnlicher Bohrwagen beschrieben, wobei dieser mehrere Arme aufweist. Einer der
Arme trägt eine Bohrmaschine und ein weiterer einen Mannkorb, welcher für einen Bedienungsmann
dient, der die Bohrlöcher mit Sprengstoff lädt. Der Mannkorb weist weiters einen Dorn
auf, welcher während des Bohrens gegen den Fels gepreßt wird, wobei auch eine Führung
für den Bohrstahl vorgesehen sein kann. Nachdem der Bohrstahl in den Felsen eingedrungen
ist, wird die Führung für denselben verfahren.
[0003] In der GB-PS 1 492 735 ist ein Bohrwagen beschrieben, der eine höhenveränderliche
Plattform aufweist, welche einen Bohrarm mit Bohrmaschine und einen Arm für einen
Mannkorb trägt, wobei beide Arme unabhängig voneinander gesteuert werden können, um
die Einbringung des Sprengstoffes in ein Bohrloch leichter bewerkstelligen zu können.
[0004] Bei Bohrmaschinen, sei es zum Bohren von Ankerlöchern oder Sprenglöchern, ist es
von hoher Bedeutung, daß einerseits die Löcher an den bestimmten erwünschten Stellen
angesetzt werden und daß die Ausrichtung derselben mit der gewünschten Richtung übereinstimmt.
Für diesen Zweck sind die Bohrarme heb-, senk- und schwenkbar ausgebildet, wobei diese
sodann über einen geeigneten Kopf die Bohrmaschine tragen. Es kann nun auch erwünscht
sein, daß unmittelbar vor oder nach dem Bohrvorgang ein Bedienungsmann in Nähe des
Bohrloches bringbar ist, da dieser beispielsweise die Sprengladungen oder auch den
Klebemörtel für die Anker in die Bohrlöcher einbringen muß. Für diesen Zweck ist es
bereits bekannt geworden, auf dem Bohrausleger einen Mannkorb zu befestigen. Mit diesem
Mannkorb ist nun direkt ein Lafettenhalter mit zugehöriger Lafette einer Bohrmaschine
verbunden. Die Lafette ist um eine Achse, die etwa in Ebene der Plattform des Mannkorbes
liegt, drehbar. Durch einen derartigen Bohrarm wird es zwar ermöglicht, daß ohne eine
eigene Hebebühne der Bergmann direkt zur Mündung der Bohrlöcher gelangen kann, jedoch
muß dieser entweder während des Bohrvorganges auf der Plattform verbleiben, wodurch
eine Gefährdung, sei es durch die Bohrmaschine oder durch herabfallendes Gestein eintreten
kann oder es muß jeweils nach einem Bohrloch die Plattform abgesenkt werden, worauf
der Mann die Plattform besteigen kann, dieser wird sodann bis zum Bohrloch verbracht,
verrichtet dort seine Arbeit, worauf die Plattform erneut wieder abgesenkt werden
muß um für die weitere Bohrung wieder in Arbeitsstellung verbracht zu werden.
[0005] Die vorliegende Erfindung hat sich zum Ziel gesetzt, einen Bohrarm zu schaffen, der
die o.a. Nachteile vermeidet und es gestattet, den Bohrarm in einer Stellung sowohl
beim Bohren als auch beim Laden des Bohrloches, sei es mit Sprengstoff od. dgl. zu
belassen, ohne daß eine Gefährdung der Bedienungsmannschaft entsteht und wobei gleichzeitig
eine leichte Positionierung der Bohrlafette bei genauer Einstellung derselben möglich
ist.
[0006] Der erfindungsgemäße Bohrarm, insbesondere für den Untertagebau, z.B. für eine Schrämmaschine
mit einer Konsole, an welcher ein über Hydraulikzylinder heb-, senk- und schwenkbar
gegebenenfalls teleskopierbarer Bohrausleger angelenkt ist, der einen Mannkorb sowie
eine drehbar gelagerte Lafette mit Bohrmaschine trägt, besteht im wesentlichen darin,
daß der Mannkorb über einen Tragarm mit dem heb-, senk- und schwenkbaren Bohrausleger
verbunden ist und eine Parallelführung aufweist, wobei der heb-, senk- und schwenkbare
Bohrausleger über einen Kopf, der eine Dreh- und Schwenkeinrichtung für die Bohrlafette
aufweist,mit dieser verbunden ist, wobei vorzugsweise die Konsole entlang einer Längsverschiebebahn
verschiebbar ist. Durch die derartig erreichte räumliche Trennung von Mannkorb und
Bohrlafette kann einerseits der bedienende Mann außerhalb des Gefahrenbereiches gehalten
werden, wobei eine volle Beweglichkeit der Bohrlafette gegeben ist.
[0007] Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung weist die Parallelführung des Mannkorbes
einen mit der Konsole und dem heb-, senk- und schwenkbaren Bohrausleger verbundenen
hydraulischen Geberzylinden, der mit einem entsprechenden Stellzylinder des Mannkorbes
verbunden ist, auf. Damit ist eine besonders einfache Parallelführung des Mannkorbes
gegeben, die, was insbesondere für den Untertagewerkbau von besonderem Interesse ist,
raumsparend und besonders störungssicher ist.
[0008] Beim Bohren in besonders brüchigem Gestein, oder wenn der Bohrarm auf einer anderen
Arbeitsmaschine z.B. Voll-oder Teilschnittmaschine angeordnet ist, kann es von besonderem
Interesse sein, wenn gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung der Mannkorb am Tragarm
von einer Arbeits- in eine Parkstellung schwenkbar gelagert ist.
[0009] Um ein leichtes Einsteigen in den Mannkorb zu ermöglichen, wobei gleichzeitig keine
Behinderung der normalen Arbeit dadurch bedingt sein darf, kann erfindungsgemäß eine
verschiebbare Einsteighilfe für den Mannkorb vorgesehen sein.
[0010] Eine besonders platzsparende Konstruktion ergibt sich dann, wenn der mit dem heb-,
senk- und schwenkbaren Bohrausleger verbundene Kopf einen um die Längsachse des Bohrauslegers
drehbar gelagerten Schwenkkopf aufweist.
[0011] Ist der Schwenkkopf über eine zur Längsachse des Bohrauslegers ungefähr normal angeordneten
Achse mit dem Bohrlafettenhalter verbunden, so ist eine besonders einfache Konstruktion
für eine Vertikalausrichtung gegeben, wobei keine Störung durch den zusätzlich vorgesehenen
Mannkorb bedingt ist.
[0012] Ist die Bohrlafette am Lafettenhalter schwenkbar gelagert, so ist noch eine weitere
Möglichkeit zur Vertikal- bzw. Horizontalausrichtung gegeben, die insbesondere unter
Berücksichtigung des Platzbedarfes, wie er z.B. bei der Anfertigung von horizontalen
Sprenglöchern gegeben ist, besonders günstig Rechnung getragen wird.
[0013] Wenn die Bohrlafette am Lafettenhalter verschiebbar befestigt ist, so kann dadurch
die Distanz zwischen Bohrloch und Mannkorb auf besonders einfache Art und Weise vergrößert
werden.
[0014] Im folgenden wird die Erfindung an Hand der Zeichnungen näher erläutert.
[0015] Es zeigen Fig. 1 und 2 eine Schrämmaschine mit dem erfindungsgemäßen Bohrarm in Seitenansicht
bzw. Draufsicht, die Fig. 3 und 4 einen Bohrarm mit Mannkorb und Bohrlafette und Fig.
5 einen Bohrarm mit Einsteighilfe.
[0016] Bei der in den Fig. 1 und 2 dargestellten Schrämmaschine 1 ist ein Teilschrämkopf
2 vorgesehen, welcher in Draufsicht nicht dargestellt ist, sondern lediglich sein
Schwenkbereich angeführt ist. Oberhalb des Schrämkopfes ist ein Bohrarm 3 angeordnet,
der über eine Konsole 4 mit der Schrämmaschine 1 verbunden ist. An der Konsole ist
ein heb-, senk- und schwenkbarer Bohrausleger 5 angeordnet. Die Heb- und Senkbewegung
wird über einen schematisch dargestellten Hydraulikzylinder 6 und einen weiteren Hydraulikzylinder
7 bewerkstelligt. Wie insbesondere den Fig. 3 und 4 entnehmbar, ist der Bohrarm 5
teleskopierbar, wobei der Zylinder 8 ein- und ausfahrbar ist. Der Zylinder trägt an
seinem der Konsole abgewandten Ende einen Flansch 9, welcher seinerseits einen Tragarm
10 für den Mannkorb 11 aufweist. Der Flansch trägt seinerseits einen Kopf 12, welcher
über eine Dreh- und Schwenkeinrichtung die Bohrlafette 13 trägt. Mit der Konsole und
dem Bohrausleger ist ein Geberzylinder 14 verbunden, der je nachdem, ob der Bohrausleger
gehoben oder gesenkt wird, die Druckmediumzu-oder -abfuhr im Stellzylinder 15 und
die Parallelführung des Mannkorbes steuert. Wie insbesondere der Fig. 3 entnehmbar,
ist der Stellzylinder sowohl am Mannkorb 11 als auch am Tragarm 10 angelenkt. Der
Kopf 12, weist einen Schwenkkopf 16 auf, der um die Längsachse a des Bohrauslegers
drehbar gelagert ist. Der Schwenkkopf seinerseits trägt weiters eine Schwenkwelle
17 um welche der Lafettenhalter 18 drehbar ist. Der Lafettenhalter 18 kann entweder
nur längsverschieblich oder auch um die Achse b verdrehbar mit der Lafette 13 verbunden
sein. Die Lafette kann über einen Hydraulikzylinder 19 auf dem Lafettenhalter längsverschieblich
sein.
[0017] Wie aus Fig. 5 ersichtlich kann der Mannkorb am Tragarm 10 um eine in diesem gelagerte
Welle 20 von einer Arbeitsstellung A in eine Parkstellung P (strichpunktiert dargestellt)
über einen Hydraulikzylinder 21, welcher am Tragarm und am Mannkorb angelenkt ist,
verschwenkt werden. Weiters kann, wie schematisch in Fig 5 dargestellt, eine Einsteighilfe
22 vorgesehen sein, die z.B. in Form einer parallel zum Mannkorb verschiebbaren Plattform
ausgebildet ist.
[0018] Wird nun mit einer Schrämmaschine unter Tag gearbeitet, so wird der Bohrarm samt
Mannkorb, wie in Fig. 1 deutlich ersichtlich entlang einer Längsverschiebebahn 23
in eine strichpunktiert dargestellte Ruhestellung verbracht. In dieser Ruhestellung
ist keine arbeitsmäßige Behinderung des Schrämkopfes gegeben. Soll nun der Ausbau
der Strecke durch Ankersetzen erfolgen, so wird der Bohrarm entlang der Längsverschiebebahn
23 in die Arbeitsstellung verbracht, worauf die Plattform 22 ausgefahren wird und
der Mann in den in Parkstellung befindlichen Mannkorb einsteigen kann. Sodann wird
der heb-, senk- und schwenkbare Bohrausleger in die Arbeitsstellung gebracht, wobei
gegebenenfalls der Bohrausleger noch ausgefahren wird. In dieser Stellung erfolgt
sodann das Ausrichten der Bohrlafette über die Dreh- und Schwenkeinrichtung des Kopfes.
Die radiale Ausrichtung der Bohrlafette erfolgt durch Schwenken um die Achse b. Der
Mannkorb kann entweder in der Arbeits- oder in der Parkstellung verbleiben, je nachdem
ob beispielsweise mit Wasserspülung oder ohne Wasserspülung gebohrt wird. Nachdem
das Bohrloch fertig ausgeführt ist, wird die Bohrlafette aus dem unmittelbaren Bereich
herausgeschwenkt, worauf das Bedienungsorgan entweder eine Sprengladung oder z.B.
einen Kunststoffkleber für einen Anker in das Bohrloch einbringen kann.
1. Bohrarm, insbesondere für den Untertagebau, z.B. für eine Schrämmaschine (1), mit
einer Konsole (4), an welcher ein, über Hydraulikzylinder (6, 7) heb-, senk-und schwenkbar
gegebenenfalls teleskopierbarer Bohrausleger (5) angelenkt ist, der einen Mannkorb
(11) sowie eine drehbar gelagerte Lafette (13) mit Bohrmaschine trägt, dadurch gekennzeichnet,
daß der Mannkorb (11) über einen Tragarm (10) mit dem heb-, senk-und schwenkbaren
Bohrausleger (5) verbunden ist und eine Parallelführung (14, 15) aufweist, wobei der
heb-, senk- und schwenkbare Bohrausleger (5) über einen Kopf (12), der eine Dreh-
und Schwenkeinrichtung für die Bohrlafette (13) aufweist, mit dieser verbunden ist,
wobei vorzugsweise die Konsole (4) entlang einer Längsverschiebebahn (23) verschiebbar
ist.
2. Bohrarm nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Parallelführung des Mannkorbes
(11) einen mit der Konsole (4) und dem heb-, senk- und schwenkbaren Bohrausleger (5)
verbundenen Hydraulikgeberzylinder (14), der mit einem entsprechenden Stellzylinder
(15) des Mannkorbes (11) verbunden ist, aufweist.
3. Bohrarm nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Mannkorb (11) am
Tragarm (10) in eine Arbeits- (A) und Parkstellung (P) schwenkbar gelagert ist.
4. Bohrarm nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine verschiebbare
Einsteighilfe (22) für den Mannkorb (11) vorgesehen ist.
5. Bohrarm nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der mit dem
heb-, senk- und schwenkbaren Bohrausleger (5) verbundene Kopf (12) einen um die Längsachse
(a) des Bohrauslegers (5) drehbar gelagerten Schwenkkopf (16) aufweist.
6. Bohrarm nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwenkkopf über eine
zur Längsachse des Bohrauslegers ungefähr normal angeordnete Achse (17) mit dem Bohrlafettenhalter
(18) verbunden ist.
7. Bohrarm nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Bohrlafette (13) am Lafettenhalter
(18) schwenkbar gelagert ist.
8. Bohrarm nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Bohrlafette
(13) am Lafettenhalter (18) verschiebbar befestigt ist.