[0001] Die Erfindung richtet sich zunächst auf ein Verfahren zum Infaltenlegen einer Gardine,
eines Vorhanges od.dgl., in einem definierten Raffungsverhältnisses, mittels wenigstens
einer Zugkordel, welche entweder unmittelbar im oberen Gardinenrand verläuft oder
mittelbar in einem dort befestigten Tragband eingearbeitet ist. Die Zugkordel dient
bei dem bekannten Verfahren als einziges Faltenlegungsmittel für ein bestimmtes Raffungsverhältnis
der gefalteteten Gardinenbreite gegenüber der Gardinenausgangsbreite. Zu diesem Zweck
ist die Zugkordel auf zweierlei gegensätzliche Weisen eingearbeitet, die abwechselnd
in der Gardine bzw. im Tragband auftreten. Einerseits bildet sie Flottierungsabschnitte,
wo zwischen punktweisen Anbindestellen Teilstücke der Zugkordel flottierend verlaufen
und beim Ziehen der Kordel ein Faltenbüschel erzeugen. Andererseits durchläuft die-Zugkordel
auch noch unfaltbare Streckabschnitte, wo-ein Längenstück der Kordel durch einen Kanal
in der Gardine bzw. im Tragband geführt ist.
[0002] In Abhängigkeit von der Art Gardine und ggf. den Verhältnissen am Fenster ist es
erwünscht, die Gardine in unterschiedlicher Weise zu raffen. So ist es in einem Fall
nötig, ein Raffungsverhältnis 1 : 2,5 anzuwenden, um einer dichteren Qualität der
Gardine gerecht zu werden. In einem anderen Fall, wo eine feinere Gardinenqualität
vorliegt, müßte die Gardine z.B. in einem Raffungsverhältnis von 1 : 3 gefaltet werden.
Bei den bekannten Gardinen war es erforderlich, für jeden solchen Anwendungsfall ein
gesondertes Tragband vorzusehen, dessen jeweilige Abschnittlängen aus Flottierungsabschnitten
und Streckabschnitten der entsprechenden Längen gebildet sind, um das gegebene
[0003] Raffungsverhältnis der Gardine zu erhalten. Es war daher bisher erforderlich gewesen,
unterschiedliche Tragbänder herzustellen und auf Lager zu halten, um sie in Abhängigkeit
vom jeweiligen Anwendungsfall mit der Gardine zu verbinden. Eine umfangreiche Lagerhaltung
war erforderlich.
[0004] Bei dem bekannten Verfahren wurden U-förmige, mit Halteschenkeln versehene Aufhänger
lediglich zum Aufhängen der Gardinen an einer Tragstange, Schiene od.dgl. verwendet,
indem die Schenkel je in eine Tasche im oberen Gardinenrand bzw. Tragband eingeführt
wurden. Taschen waren auch in den beiden Endbereichen des Streckabschnitts vorgesehen,
die zwecks eindeutiger Bezugnahme nachfolgend als "Begrenzungstaschen" bezeichnet
werden sollen. Auf die Raffungsverhältnisse der Gardine hatte der Aufhänger keinen
Einfluß.
[0005] Es wäre möglich, unterschiedliche Raffungsverhältnisse in einer Gardine bzw. ihrem
Tragband dadurch vorzusehen, daß man mehrere Zugkordeln mit zueinander unterschiedlicher
Flottierung parallel nebeneinander vorsieht, so daß in Abhängigkeit davon, welche der
verschiedenen Zugkordeln betätigt wird, unterschiedlich lange Flottierungsabschnitte
und Streckabschnitte in der Gardine bzw. im Tragband sich ergeben. Ein solches Erzeugnis
ist aber teuer herzustellen und umständlich zu bedienen.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein bedienungsfreundliches Verfahren zum
Infaltenlegen einer preiswert herzustellenden Gardine zu entwickeln, welches unterschiedliche
Raffungsverhältnisse an der Gardine zu erzeugen gestattet.
[0007] Dies wird verfahrensgemäß dadurch erreicht, daß der Flottierungsabschnitt beiderends
mit einer kurzen Endflottierung der Zugkordel versehen wird, in deren Bereich wenigstens
eine
Nachbartasche eingearbeitet wird, und daß der Aufhänger zur gezielten Veränderung des
Raffungsverhältnisses der
Gar- dine mit je einem Schenkel beiderends des Flottierungsabschnitts, wahlweise, statt
in die Begrenzungstasche in die Nachbartasche eingesteckt wird und dabei die effektive
Länge des Streckabschnitts jeweils um dasjenige Endstück des Flottierungsabschnitts
vergrößert wird, welches außerhalb des von den beiden Schenkeln des Aufhängers erfaßten
Mittelstücks des Flottierungsabschnitts liegt.
[0008] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird durch die besondere Positionierung des Aufhängers
auf das gegebene Raffungsverhältnis der Gardine eingewirkt und dieses nachträglich
im gewünschten Sinne verändert. Durch das Einstecken in die Nachbartasche wird das
zwischen diesen befindliche Mittelstück des Flottierungsabschnitts zu einem Faltenbüschel,
während das jeweils außerhalb davon liegende Endstück dem Streckabschnitt zugeschlagen
wird. In diesem Endstück wird nämlich die kurze Endflottierung der Zugkordel ausgebildet,
die folglich faltungssteifer als die übrigen, eine normal lange Flottierung aufweisenden.Mittelstücke
des Flottierungsabschnitts ausgebildet sind. Dadurch kann das Endstück des Flottierungsabschnitts
sowohl den Charakter des Streckabschnitts annehmen, als auch, wenn weiter außenliegende
Taschen oder gar die Begrenzungstasche gebildet wird, eine Quetschfalte bilden, die
das Faltenbüschel endseitig abstützt und es zur Schauseite der Gardine herausdrückt.
Man kann dabei eine zusätzliche Nachbartasche auch im Ubergangsbereich zwischen der
kurzen Endflottierung und der normalen Flottierung der Zugkordel im Flottierungsabschnitt
vorsehen, wodurch sich eine weitere Einsteckmöglichkeit eines Aufhänger-schenkels
ergibt. Auf diese Weise ist es möglich, wenigstens drei verschiedene Raffungsverhältnisse
der Gardine durch gezieltes Setzen des Aufhängers in ausgewählte Taschen der am Ende
des Flottierungsabschnitts vorgesehenen Gruppe herbeizuführen, obwohl web- oder wirktechnisch
die Zugkordel in der Gardine bzw. ihrem Tragband nur in einem einzigen definierten
Raffungsverhältnis eingearbeitet ist.
[0009] Die Vielzahl der Raffungsverhältnisse läßt sich noch erhöhen, wenn man die-Schenkel
des Aufhängers beidseitig des Flottierungsabschnitts nicht in die jeweils einander
entsprechenden Taschen in dieser Gruppe einführt, sondern zueinander unterschiedliche
Taschen auswählt. Man wird dabei normalerweise die beidseitig des Flottierungsabschnitts
liegenden Gruppen von Taschen zueinander spiegelbildlich gleich anordnen. Sofern man
die beidseitig des Flottierungsabschnitts liegenden Taschen hinsichtlich ihrer Länge
und in ihrem
Taschenabstand zueinander unterschiedlich gestaltet, ergibt sich noch eine größere
Variationsvielfalt der durch das erfindungsgemäße Setzen des Aufhängers modifizierbaren
Raffungsverhältnisse der Gardine.
[0010] Die Erfindung richtet sich auch auf eine Gardine bzw. ein Tragband zur Durchführung
dieses Verfahrens. Dazu wird erfindungsgemäß vorgeschlagen,die im Bereich der kurzen
Endflottierung anfallende Endfalte des Faltenbüschels durch taschenunterschiedliches
Setzen des Aufhängers formveränderlich zu machen. Je größer die Endfalte ausfällt,
um so höher ist die dabei erzielte Raffung. Die nicht zur Faltenbildung benutzten
Teilstücke der Endfalte fallen dem Streckabschnitt zu. Die geringste Raffung ergibt
sich, wenn die Endfalte ganz verschwindet, weil der Aufhänger in je eine die an die
beidseitigen kurzen Endflottierungen sich zum Flottierungsabschnitt hin anschließende
Zusatztasche eingesteckt ist. Besonders vorteilhaft ist es dabei, die Begrenzungstasche
und die Nachbartasche aus einer in sich zusammenhängenden Stufentasche auszubilden,
die zur gegenseitigen Abgrenzung der Taschen höhenmäßig abgesetzt ist. Im Höhenbereich
der Abstufung liegt die Trennung zwischen der Begrenzungs- und Nachbartasche vor,
während im restlichen Höhenbereich beide Taschen eine zusammenhängende Gesamttasche
bilden. Dadurch läßt sich bei sparsamem Einsatz der Rapportlänge in der Gardine auch
eine Änderung des Raffungsverhältnisses zwischen 1 : 3 und 1 : 2,5 herbeiführen. Die
Taschen lassen sich mit sehr preiswerten Mitteln überraschend eng setzen und sind
dennoch ausreichend breit bemessen zur bequemen Handhabung beim Durchfädeln des Aufhänger-Schenkels.
Zur besseren Unterscheidung der verschiedenen Taschen empfiehlt sich deren Markierung,
z.B. durch farbige Kennfäden.
[0011] In der Zeichnung ist die Erfindung in einem
Ausführungs- beispiel dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht auf ein erfindungsgemäß gestaltetes Tragband in dessen gestrecktem
Verlauf, vor Infaltenlegung,
Fig. 2 und 3 einen dabei verwendbaren, zweischenkligen Aufhänger im geschlossenen
und im offenen Zustand,
Fig. 4, 5 und 6 in schematischer Darstellung und im Schnitt längs der Schnittlinie
IV-IV; V-V und VI-VI von Fig. 7 bis 9, durch die Schenkel des Aufhängers, eine Draufsicht
von oben auf das in Falten gelegte Tragband von Fig. 1, wo durch unterschiedliche
Einführung der Schenkel der Aufhänger drei unterschiedliche Raffungsverhältnisse der
mit dem Tragband versehenen Gardine erreicht sind,
Fig. 7, 8 und 9 die halbperspektivische Seitenansicht des gemäß Fig. 4, 5 und 6 in
Falten gelegten Tragbandes von Fig. 1.
[0012] Aus Platzgründen ist die am Tragband befestigte Gardine in den Fig. 4 bis 9 nicht
mit dargestellt. Das in Fig. 1 gezeigte Tragband ist durch Weben hergestellt und dazu
bestimmt, am oberen Rand einer Gardine durch Nähen od.dgl. befestigt zu werden. Ein
solches Tragband könnte auch durch Wirken hergestellt sein, wobei sich die unmittelbare
Einarbeitung dieses Tragbandes im oberen Gardinenrand anbietet. Ein Paar von Zugkordeln
11 ist in besonderer Weise längsverlaufend in das Tragband 10 eingearbeitet und durchläuft,
in abwechselnder Reihenfolge miteinander, zwei zueinander gegensätzlich gestaltete
Abschnitte 12, 13.
[0013] Es gibt zunächst einen Flottierungsabschnitt 12, wo die Zugkordeln 11 in Bandverlaufsrichtung
mit langen Teilstücken 14 und einem kurzen Endstück 19 auf der zur Gardine abgekehrten
Seite flottierend verlaufen, zwischen denen punktweise Anbindestellen 15 liegen, durch
welche die Kordeln 11 durchziehbar sind. Werden die Zugkordeln 11 gezogen, so rafft
sich dieser Flottierungsabschnitt 12 in der aus Fig. 6 ersichtlichen Weise. Es entstehen
aus der fünffachen Flottierung 14 und der kurzen Endflottierung ein Faltenbüschel
16 aus fünf großen Einzelfalten 17 und einer kurzen Endfalte 34. Die kurze Endflottierung
19 ist annähernd nur halb so groß wie das flottierende Kordel-Teilstück 14 zur Bildung
der Einzelfalte 17 des Faltenbüschels 16.
[0014] Jeder Flottierungsabschnitt 12 ist beidseitig durch einen Streckabschnitt 13 begrenzt,
wo ein Längenstück 18 der Kordel 11 in einen Kanal des Tragbandes 10 hindurchgeführt
ist und daher nicht zu einem Faltenwurf beiträgt. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
beträgt die Länge des Streckabschnitts 18 etwa 80 mm, wobei die von einem Flottierungs-
und Streckabschnitt 12, 13 erzeugte Rapportlänge des Tragbandes 10 bei etwa 240 mm
liegt. Im Bereich der kurzen Endflottierung 19 liegen verschiedene Taschen, die zur
wahlweisen Aufnahme von Aufhängern 20 dienlich sind.
[0015] Der Aufhänger 20 besteht üblicherweise aus einem Laufteil 21, welches hier mit Rollen
versehen ist und daher im Innenraum einer Schiene längsverschieblich geführt werden
kann. Am Laufteil sitzt ein U-förmiger Befestigungsteil 22, dessen einer Schenkel
23 am Laufteil 21 festsitzt und dessen anderer Schenkel 24 zu Einführungszwecken in
die erwähnten Taschen zunächst vom Laufteil 21 entkuppelbar ist, wie aus Fig. 3 zu
erkennen ist. Nach Durchfädelung des Aufhängers 20-wird der lose Schenkel 24 wieder
mit dem Laufteil 21 gekuppelt. Derartige Aufhänger sind in vielfacher Version an sich
bekannt. Nach ihrer Verbindung mit dem Tragband dienen sie dazu, die am Tragband sitzende
Gardine an einer Tragstange, Schiene od.dgl. verschieblich festzuhalten. Man könnte
auch Aufhänger 20 verwenden, die statt eines Laufteiles 20 ortsfest an einer Tragstange
angebracht werden.
[0016] In den beiden Endbereichen des Streckabschnitts 13 ist im vorliegenden Fall eine
besondere Stufentasche 25 angeordnet, die durch ihren Stufenabsatz eine Doppeltasche
entstehen läßt, nämlich eine im Streckabschnitt 13 ausschließlich liegende Begrenzungstasche
26 und eine in den Bereich der Endflottierung 19 hineinragende Nachbartasche 27. Diese
Doppeltasche kommt dadurch zustande, daß im oberen Höhenbereich 28 eine kürzere Taschenlänge
als im unteren Höhenbereich 30 vorliegt, so daß eine stufenbildende Abbindung 29 in
diesem Höhenbereich gegen der Nachbartasche 27 entsteht. Im darunter liegenden Höhenbereich
30 hängen aber die beiden Taschen 26, 27 an einem Stück zusammen und es ergibt sich
eine durchgehende Tasche, die sich also längenmäßig aus der Summe der Begrenzungstasche
26 und Nachbartasche 27 ergibt. An der übergangsstelle zwischen der kurzen Endflottierung
19 und dem eigentlichen Flottierungsabschnitt 12 befindet sich noch eine weitere Zusatztasche
31, die einfach ausgebildet ist. Durch eine Mehrfachstufung wäre es natürlich auch
möglich, diese Zusatztasche 31 als ein weiteres Glied an die vorerwähnt doppelt ausgebildete
Stufentasche 25 anzubinden, wodurch sich dann eine Dreifachtasche ergeben würde. Um
die Gesamthöhe einer solchen Vielfachtasche zu reduzieren, ist davon im vorliegenden
Fall kein Gebrauch gemacht. Um die einzelnen Taschen voneinander zu unterscheiden,
sind farbige Kennfäden 32, 33 in die einzelnen Taschen 26, 27 mit eingewebt, um die
verschiedenen Taschen voneinander optisch gut unterscheiden zu können. Dies ist in
Fig. 1 durch einen gestrichelten und punktierten Randfaden bei der Begrenzungs-und
Nachbartasche 27 angedeutet; wodurch unterschiedlich farbige Fäden verdeutlicht werden.
[0017] Obwohl das Tragband 10 aufgrund der gegebenen flottierenden Einbindung seiner Zugkordeln
11 im Abschnitt 12 und in den Endflottierungen 19 nur ein einziges bestimmtes Raffungsverhältnis
zulassen würde, ist es bei der Erfindung möglich, durch gezieltes Einführen des Aufhängers
20 verändernd auf die Faltenbildung einzuwirken, die noch zwei weitere unterschiedliche
Raffungsverhältnisse mit dem Tragband zu erzeugen gestattet. Im vorliegenden Fall
ist die Taschenanordnung 31, 26, 27 beidendig eines Flottierungsabschnitts 12 jeweils
zueinander spiegelbildlich gleich ausgebildet; d.h., die Taschenlage und die Taschenlängen
sind bei entsprechenden Taschen jeweils einander entsprechend gestaltet. Um eine größere
Raffungsvielfalt zu erzielen, könnte man natürlich die Längen der einzelnen Taschen
und/oder den Ort ihrer Anordnung auch unterschiedlich beidseitig eines solchen Flottierungsabschnitts
12 ausbilden.
[0018] Werden zur Anbringung eines Aufhängers 20 die beidseitig eines Flottierungsabschnitts
12 befindlichen Begrenzungstaschen 26 verwendet,-so daß der eine Schenkel 23 in die
linke Tasche 26 und der andere Schenkel 24 in die rechts vom Abschnitt 12 liegende
Tasche 26 eingefädelt sind, und wird dann die Zugkordel 11 gezogen, so entstehen die
kompletten Faltenbüschel 16 gemäß der vorgesehenen
Kordelflottierung. Wegen der kurzen Endflottierung 19 entstehen in jedem Büschel 16
kürzere Endfalten 34 gegenüber den eigentlichen Einzelfalten 17. Die beiden Begrenzungstaschen
26 werden von dem Aufhänger 20 auf einem Abstand 35 zueinander gehalten, der dem Abstand
35 zwischen den beiden Schenkeln 23, 24 gemäß
Fig. 2 entspricht. Das Faltenbüschel 16 drückt sich einseitig aus der Anordnungsebene
des Aufhängers 20 heraus. Zwischen benachbarten Faltenbüscheln 16 liegen die durch
den Tunnenverlauf 18 bestimmten Streckabschnitte 13 des Tragbandes. Die Länge des
Flottierungsabschnitts beträgt im vorliegenden Ausführungsbeispiel etwa 160 mm. Die
beiden Schenkel 23, 24 des Aufhängers 20 legen sich an die einander zugekehrten Kanten
der beiden durchgefädelten Begrenzungstaschen 26, 26' an und befinden sich im vorliegenden
Fall in einem Abstand von etwa 6 mm, woraus sich gemäß, Fig. 9, ein Aufhängerabstand
39 von 80 mm ergibt. Das Raffungsverhältnis, also das Verhältnis der fertiggefalteten
Gardinenbreite gegenüber der gestreckten Gardinenausgangsbreite, die hier 240 mm lang
ist, beträgt folglich im vorliegenden Fall 1 : 3. Das ist in Fig. 6 und 9 gezeigt.
[0019] Ist es erwünscht, die mit dem gleichen Tragband 10 ausgerüstete Gardine an eine größere
Fensterbreite anzupassen, so werden die beiden Schenkel 23, 24 je durch eine Nachbartasche
27 beiderseits eines Flottierungsabschnitts hindurchgeführt, welche bei der Handhabung
dieser gestuften Doppeltasche 25 anhand des übereinstimmenden Kennfadens 33 zu unterscheiden
sind. Die Doppeltasche 25 ermöglicht eine bequeme Durchfädelung des Aufhängers trotz
der dichten Anordnung der jetzt verwendeten Nachbartasche 27 gegenüber der unbenutzt
bleibenden Begrenzungstasche 26. Die beiden Schenkel 23, 24 legen sich an die nach
innen weisenden Kanten der beidseitigen Nachbartaschen 27 an und gestatten beim Ziehen
der Zugkordel 11, daß lediglich der dazwischenliegende Bereich 12' des
Flottierungsab- schnitts sich in Falten legen und das aus Fig. 5 und 8 ersichtliche
besondere Faltenbüschel 16' bilden kann. Durch die Lage der beiden Schenkel 23, 24
in den Nachbartaschen 27 können sich die beiden Endflottierungen 19 nicht im vollen
Umfang zu einer vollen Endfalte 34 ausformen, sondern rollen sich über einen Teilbereich
zu Quetschfalten 36 gemäß Fig.5 und 8 zusammen,welche das restliche Faltenbüschel
16' endseitig abstützen und zur Schauseite der Gardine herausdrücken. Die Endstücke
37 des Flottierungsabschnitts 12 bleiben jetzt ungenutzt und es wird lediglich das
geringere Teilstück 12' in Falten gelegt. Die beidseitig dieses gefalteten Teilstücks
12' anfallenden Endstücke 37 werden durch die Schenkel des Aufhängers versteift und
jetzt additiv dem vorausgehenden Streckabschnitt 13 hinzugefügt, so daß sich jetzt
die effektive Länge des Streckabschnitts auf das höhere Maß 13' verlängert. Im Ausführungsbeispiel
beträgt dieser verängerte Streckabschnitt 13' etwa 90 mm, was unter Berücksichtigung
des vom Aufhänger 20 vorgegebenen Schenkelabstands 35 von 6 mm in diesem Fall nach
dem Falten einen Aufhängerabstand von 96 mm und ein Raffungsverhältnis der Gardine
von 1 : 2,5 liefert. Man kann also mit dem Tragband beim Ziehen der Kordel 11 eine
Anpassung der Gardine an ein völlig anderes Fenstermaß erhalten. Dazu ist lediglich
die Einfädelung der Aufhänger-Schenkel 23, 24 in die beidseitigen Nachbartaschen 27
eines
Flot- tierungsabschnitts erforderlich. Die Aufhänger 20 wirken auf das Raffungsverhältnis
der Gardine verändernd ein.
[0020] Schließlich ist es möglich, das Raffungsverhältnis noch weiter dadurch zu verändern,
daß man die beiden Schenkel 23, 24 eines Aufhängers 20 in die Zusatztaschen 31 einfädelt,
die um ein Teilstück 38 beiderends eines Flottierungsabschnitts nach innen gesetzt
sind und sich im Übergangsbereich zwischen der kurzen Endflottierung 19 und der eigentlichen
Kordelflottierung 14 befinden. Es kommt daher beim Ziehen der Kordel 11 lediglich
der aus Fig. 1 ersichtliche Mittelbereich 12'' des Flottierungsabschnitts zur
Faltenlegung, der das aus Fig. 4 ersichtliche Faltenbüschel 16" entstehen läßt, welches
lediglich aus fünf Einzelfalten 17 besteht, die im Bereich der langen Kordel-Teilstücke
14 beim Infaltenlegen entstehen. Die kurze Endflottierung 19 auf beiden Seiten dieses
Mittelbereichs 12'' ist deutlich faltungssteifer als die länger flottierenden Kordel-Teilstücke
14, die sich zwischen den beiden Aufhängerschenkeln 23, 24 zum Büschel zusammenfalten
können. Weil der Aufhänger sie.nicht mehr erfaßt, werden die Endflottierung 19 steif
belassen und zum Streckabschnitt geschlagen, der sich jetzt an seinen beiden Enden
jeweils sowohl um das Endstück 37 als auch um das Teilstück 38 auf das große Maß 13"
verlängert. Dieser steife Abschnitt 13'' beträgt im vorliegenden Fall etwa 114 mm.
Berücksichtigt man den Schenkelabstand 35 von 6 mm, so ergibt sich ein Aufhängerabstand
39'' von 120 mm, was bei einer Ausgangsbreite der Gardine von 240 mm zu einem Raffungsverhältnis
von 1 : 2 führt. Die Einfädelung des Aufhängers 20 in diese Zusatztaschen 31 wirkt
auf die Faltenbildung der mit dem Tragband 10 versehenen Gardine so ein, daß diese
auf ein weiteres, noch breiteres Fenstermaß sich bei gleichbleibender Flcttierung
der Kordel 11 verändern ließe.
[0021] Die Raffungsverhältnisse könnten bei dem beschriebenen Tragband 10 auch noch auf
Zwischenwerte einfach dadurch verändert werden, daß man die Aufhängerschenkel 23,
24 nicht durch analoge, sondern gegensätzliche Taschen beidseitig des Flottierungsabschnitts
einfädelt, also z.B. auf einer Seite in eine Begrenzungstasche 26 und an einer anderen
Seite in die Nachbartasche 27. Weitere Raffungsunterschiede ergeben sich, wenn man
einerseits eine Zusatztasche 31 und andererseits eine Nachbartasche 27 bzw. eine Begrenzungstasche
26 für das Durchfädeln der beiden Schenkel 23, 24 an einem Flottierungsabschnitt verwendet.
Durch eine Anordnung weiterer Taschen ließe sich die Vielfalt natürlich auch noch
vergrößern. Unterschiedliche Taschenlängen auf beiden Seiten eines Flottierungsabschnitts
bringen eine weitere Variante zur Veränderung des Raffungsverhältnisses, worauf bereits
hingewiesen wurde. Schließlich ist es möglich, durch unterschiedliche Einfädelung
der Aufhänger 20 in verschiedenen Bereichen der Gardine bereichsweise unterschiedliche
Raffungsverhältnisse zu erzeugen, um damit die verfügbare Gardinenbreite auf jede erforderliche
Fenstergröße anzupassen. Durch Umhängen von Aufhängern läßt sich das leicht korrigieren.
[0022] Wie aus Fig. 9 bzw. 6 ersichtlich, ist bei der größten Raffung, d.h. bei dem Raffungsverhältnis
1 : 3, die Endfalte 34 des Faltenbüschels 16 am größten. Die Aufhänger 20 stehen in
der Begrenzungstasche 26 der Stufentasche 25. Bei der nächstfolgenden Raffung, die
dem Raffungsverhältnis 1 : 2,5 entspricht, hat sich, wie anhand der Fig. 5 und 8 erläutert
wurde, die Endfalte zu einer Quetschfalte 36 verkürzt, weil die Aufhänger 20 jetzt
in die Nachbartasche 27 der Stufentasche 25 eingefädelt werden. Der Streckabschnitt
13' ist dementsprechend länger geworden. Bei der kleinsten Raffung, gemäß Fig. 4 und
7, wo also das Raffungsverhältnis 1 : 2 beträgt, hat die Endfalte ihre kürzestmögliche
Form, erreicht, sie ist nämlich verschwunden, und das ihr zugeordnete Tragbandstück
dient zur maximalen Verlängerung des Streckabschnitts 13". Dabei ist der Aufhänger,
außerhalb der Stufentasche 25, jeweils in die Zusatztasche 31 am Übergang zwischen
der kurzen Endflottierung 19 und dem Mittelbereich 12" des'Flottierungsabschnitts
eingesteckt.
[0023] Zur Erzielung des gewünschten Raffungsverhältnisses der Gardine wird zunächst die
Gardine teilstückweise auf den Zugkordeln aufgeschoben, wodurch sich die Faltenbüschel
16 zu bilden beginnen. Ist diese Arbeit über die ganze Gardinenbreite ausgeführt,
so werden Aufhänger in ausgewählte Taschen-Paare eingesteckt. Dann wird die Gardine
wieder etwas aufgezogen, wodurch die Aufhänger, in Abhängigkeit ihrer Einfädelung
auf die Faltenbildung rückwirken und, in Abhängigkeit von der Einfädelung, auf die
Größe der Endfalte 34 rückwirken können, die entweder beim Raffungsverhältnis 1 :
3 stehenbleibt, oder zur Quetschfalte 36 beim Raffungsverhältnis 1 : 2,5 verkürzt
wird oder schließlich ganz verschwindet, um das Raffungsverhältnis 1 : 2 zu erzeugen.
B e z u g s z e i c h e n l i s t e
[0024]
10 Tragband
11 Zugkordel
12 Flottierungsabschnitt
12' Teilstück des Flottierungsabschnitts
12" Mittelbereich des Flottierungsabschnitts
13 Streckabschnitt
13' verlängerter Streckabschnitt
13 " verlängerter Streckabschnitt
14 Kordel-Teilstück
15 Anbindungsstelle Höhenbereich
16 Faltenbüschel
16' Faltenbüschel
16" Faltenbüschel
17 Einzelfalte
18 kanalgeführtes Längenstück von 11
19 kurze Endflottierung
20 Aufhänger
21 Laufteil
22 Befestigungsteil
23 fester Schenkel
24 loser Schenkel
25 Stufentasche, Doppeltasche
26 Begrenzungstasche
27 Nachbartasche
28 gestufter Höhenbereich
29 Abbindung
30 durchgehender
31 Zusatztasche
32 Kennfaden
33 Kennfaden
34 Endfalte
35 Taschenabstand
36 Quetschfalte
37 Endstück des Flottierungsabschnitts
38 Reststück des Flottierungsabschnitts
39 Aufhängerabstand im Faltzustand,
39', 39"
1.) Verfahren zum Infaltenlegen einer Gardine, eines Vorhanges od.dgl., in einem definierten
Raffungsverhältnis, mittels wenigstens einer Zugkordel (11),
die entweder unmittelbar im oberen Gardinenrand oder mittelbar in einem dort befestigten
Tragband (10) verläuft,
und zum Aufhängen der Gardinen an einer Tragstange, Schiene od.dgl., mittels U-förmiger,
zwei Schenkel (23, 24) aufweisender Aufhänger (20),
die schenkelweise in Taschen im oberen Gardinen- rand bzw. im Tragband eingeführt werden,
wobei die Zugkordel (11) abwechselnd in zwei faltungsmäßig gegensätzlichen Abschnitten
(12, 13) bestimmter Länge im Gardinenrand bzw. Tragband eingearbeitet wird, nämlich
einerseits einem zu einem Faltenbüschel (16) faltungsfähigen Flottierungsabschnitt
(12) aus mehreren,
zwischen punktweisen Anbindestellen (15) flottierend verlaufenden Kordel-Teilstücken
(14) und
andererseits einemunfaltbaren Streckabschnitt (13) aus einem in einem Kanal der Gardine
bzw. des Tragbandes (10) verlaufenden Kordel-Längenstück,(18),
und in beiden Endbereichen des Streckabschnitts (13) je eine Begrenzungstasche (26)
eingearbeitet wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Flottierungsabschnitt (12) beiderends
mit einer kurzen Endflottierung (19) der Zugkordel (11) versehen wird, in deren Bereich
wenigstens eine Nachbartasche (27, 31) eingearbeitet wird, und daß der Aufhänger (20)
zur gezielten Veränderung des Raffungsverhältnisses der Gardine mit je einem Schenkel
(23, 24) beiderends des Flottierungsabschnitts (12), wahlweise, statt in die Begrenzungstasche
(26) in die Nachbartasche (27, 31) eingesteckt wird und dabei die effektive Länge
(13', 13'') des Streckabschnitts jeweils um dasjenige Endstück (37, 38) des Flottierungsabschnitts (12) vergrößert wird, welches außerhalb des von den beiden Schenkeln
(23, 24) des Aufhängers (20) erfaßten Mittelstücks (12', 12'') des Flottierungsabschnitts
liegt.
2.) Gardine zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die im Bereich der kurzen Endflottierung (19) anfallende Endfalte (36, 34) des
Faltenbüschels (16; 16'; 16") durch taschenunterschiedliches Setzen des Aufhängers
(20) formveränderlich gemacht ist.
3.) Gardine zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Begrenzungstasche (26) und die Nachbartasche (27) aus einerzusammenhängenden,
höhenmäßig (28) in sich abgesetzten Stufentasche (25) gebildet sind.
4.) Gardine nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß im Übergangsbereich (15) zwischen der kurzen Endflottierung (19) und der normalen
Flottierung (14) der Zugkordel (11) eine zusätzliche Nachbartasche (31) im Flottierungsabschnitt
(12) angeordnet ist, zum wahlweisen Durchstecken eines der Aufhänger- Schenkel (23,
24).
5.) Gardine nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die kurze Endflottierung (19) im Falle der Benutzung der Nachbartasche (27) eine
Quetschfalte (36) bildet, die das Faltenbüschel (16') endseitig abstützt und zur Schauseite
der Gardine herausgedrückt hält.
6.) Gardine nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5 , dadurch gekennzeichnet,
daß die beidseitig eines Flottierungsabschnitts (12) angeordneten Gruppen (26, 27,
31) von Taschen eine zueinander spiegelbildlich gleiche Anordnung aufweisen.
7.) Gardine nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß einander entsprechende Taschen (26, 27, 31) der beidseitig des Flottierungsabschnitts
(12) angeordneten Gruppe einen zueinander unterschiedlichen Taschenabstand und/oder
Taschenlänge aufweisen.
8.) Gardine nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß einander entsprechende Taschen (26, 27, 31) der beidseitig des Flottierungsabschnitts
(12) angeordneten Gruppe mit gleichen Marken, wie einem Kennfaden (32, 33) einer bestimmten
Farbe, gekennzeichnet sind.