(57) In dem Mehrzweckboden auf Basis von Gummigranulatmatten und einer Polyurethanbeschichtung
ist zusätzlich zwischen Matte und Beschichtung ein Kunstfaservlies aus bevorzugt Polyester-,
Polypropylen- und/oder Polyamidstapelfasem eingebettet. Dadurch wird ein universeller
Sportboden geschaffen, der auch punktförmige Belastung sowie Begehen durch zahlreiches
Publikum verträgt (Ausstellungs-und Versammlungsräume). Das Kunstfaservlies weist
bevorzugt ein Gewicht von 300 bis 600 g/m
2 und eine Dicke von 1 bis 3 mm vor der Verlegung auf. Die 8 bis 14 mm starke Granulatmatte
besteht aus einem Gemisch von Regeneratgummi unter Zusatz von 10 bis 15 % vernetzten
Schaumstoffen.
[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Mehrzweckboden für die Sportausübung, der in
gleicher Weise die Aufstellung von Bestuhlungen und anderen einen punktelastischen
hohen Druck ausübenden Gegenständen erlaubt, sowie auch als Tanzfläche und dergleichen
geeignet ist.
[0002] Es ist bekannt, für die verschiedenen Arten von Sportausübung wie Tennisspielen,
Fußballspiel, Kunstschifahren und dergleichen die verschiedensten Beläge, insbesondere
aus einer Kombination von Kunststoffen herzustellen. Dabei finden die speziellen Erfordernisse
der jeweiligen Sportart ihre Berücksichtigung und können unter Umständen optimal erfüllt
werden. Darüber hinaus besteht aber mehr und mehr die Notwendigkeit, einen universellen
Sportboden zu haben, der sowohl die Ausübung der verschiedensten Sportmöglichkeiten
gestattet und andererseits aber auch die Aufstellung, insbesondere von punktförmiger
Belastung ausübenden Geräten gestattet sowie auch widerstandsfähig ist gegen Witterung
und Begehen durch zahlreiches Publikum.
[0003] Aufgabe der Erfindung war es daher, einen solchen Sportboden zu finden, der sowohl
weitgehend die Ausübung der verschiedensten Sportarten gestattet als andererseits
auch für Ausstellungszwecke, Versammlungsraum und Tanzfläche gleichermaßen geeignet
ist.
[0004] Erfindungsgegenstand ist daher Mehrzweckboden für Sportausübung, der auch für Ausstellungen,
Versammlungen und Tanzflächen geeignet ist, auf Basis von Gummigranulatmatten und
einer Polyurethanbeschichtung, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich zur Granulatmatte
zwischen dieser und der Polyurethanbeschichtung ein Kunstfaservlies eingebettet ist.
[0005] Nach einer günstigen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung besteht das Kunstfaservlies
aus Stapelfasern auf Basis von Polyestern, Polypropylen- und/oder Polyamid sowie deren
Gemischen. Es ist möglich, sowohl reine Stapelfaser mit 500 bis 100 denier zu verwenden
als auch wiederaufbereitete Vliesstoffe. Diese sollen aber nur in untergeordnetem
Maße bis zu höchstens 20 % mitverwendet werden.
[0006] Das Vliesgewicht soll zwischen 300 und 600 g/m
2 betragen, wobei eine Dicke von etwa 1 bis 3 mm eingestellt, wird. Diese Dicke liegt
vor bei dem noch nicht eingebrachten Vlies und kann durch die aufgebrachten Polyurethanschichten
etwas verkleinert werden.
[0007] Zum Aufbau des neuen Sportbodens geht man von üblichen Grundlagen wie Betonflächen,
Estrichen, Asphalt, Feinbeton, Gußasphalt u. ä. aus. Auf diese werden bekannterweise
Granulatmatten einer Dicke von 8 bis 14 mm aufgeklebt. Diese Granulatmatten bestehen
im wesentlichen aus Kügelchen von Regeneratgummi eines Durchmessers von 0,5 bis 8
mm.
[0008] Sie können darüber hinaus etwa 10 bis 15 % eines Kunststoffschaumes, insbesondere
eines vernetzten Kunststoffschaumes, zum Beispiel auf Basis von Polyurethanschaum
enthalten. Die Verklebung der Granulatmatte kann in bekannter Weise mit einem Zweikomponenten-Polyurethanklebstoff
erfolgen. Selbstverständlich können aber auch andere, insbesondere wetterfeste und
chemikalienbeständige Kleber verwendet werden auf Basis von wäßrigen Dispersionsklebern
sowie Lösungsmittel enthaltende Poly- chloroprenklebstoffe..Weiterhin sind die bekannten
2-Komponenten-Epoxidharz- sowie Polyesterklebstoffe vorzugsweise in von Lösungsmitteln
freier Form einsetzbar.
[0009] Nachdem die Granulatmatte vorbereitet ist, wird auf sie das Faservlies aufgelegt,
wobei gegebenenfalls vorher noch eine dünne Schicht eines reaktiven Klebstoffs aufgesprüht
bzw. gespritzt werden kann. Ein solcher Klebstoff kann aus einem Ein- oder Zweikomponenten-Polyurethansystem
bestehen oder auch ein mit Aktivator versehener ungesättigter Polyester oder dergleichen
sein.
[0010] Auf die Faservliesschicht wird dann zunächst ein thixotrop eingestelltes zweikomponentiges
Polyurethansystem; aufgebracht. Als hydroxylhaltige Komponente wird hier zweckmäßigerweise
ein Gemisch von verschiedenen mehrfunktionellen Alkoholen verwendet wie etwa Butandiol,
Butylenglykol, Hexandiol, Decandiol, Diethylenglykol oder auch OH-Gruppen enthaltende
Ester aus Trimethylpropan, Diethylenglykol, Butylenglykol sowie Phthalsäure, Adipinsäure
und Isophthalsäure.
[0011] Als Isocyanat dient handelsübliches technisches Diphenylmethandiisocyanat, Isophorondiisocyanat
oder Toluylendiisocyanat. Das System soll weitgehend frei sein von flüchtigen Lösungsmitteln.
Die Mitverwendung von Ricinusöl als OH-gruppenhalti
ge Komponente ist ebenfalls bevorzugt. Als Thixotropierungsmittel können die bekannten
anorganischen oder organischen Thixotropierungsmittel eingesetzt werden, wie etwa
hydrophobierte Kreide, silanisierte Kieselsäure oder auch hydriertes Ricinusöl. Nach
dem Aufbringen der ersten, die Poren verschließenden thixotropen Schicht erfolgt eine
weitere Beschichtung ebenfalls mit einem Zweikomponenten-Polyurethangemisch. Die Polyolkomponente
besteht in diesem Fall vorwiegend aus Polyester-Polyether-Gemischen. Auch in diesem
Fall wird bevorzugt Diphenylmethandiisocyanat als mehrfunktionelles Isocyanat verwendet.
Selbstverständlich ist es möglich, auch andere der genannten Isocyanate oder Gemische
von diesen mit für die Herstellung von reaktiven Polyurethansystemen bekannten Isocyanaten
zu verwenden.
[0012] Im allgemeinen wird auf diese eigentliche Beschichtung, die eine Dicke von 1,5 bis
3,5 mm aufweist, noch eine Deckschicht aufgebracht, die ihrerseits etwa 0,1 bis 0,2
mm dick ist. Sie besteht aus einem lösungsmittelhaltigen Polyurethanlack. Diese letzte
Schicht enthält zweckmäßig noch Pigmente oder Mattierungsmittel wie etwa Kieselsäure
oder anorganische Farbstoffe wie Eisenoxid, Titandioxid, Chromoxid und andere mehr.
[0013] Durch die geeignete Einstellung der Viskosität der ersten Polyurethanschicht bzw.
der speziellen Thixotropierung kann erreicht werden, daß die Poren zwischen den Stapelfasern
im Vlies nicht verschlossen werden, so daß die Elastizität in gewissen Grenzen erhalten
bleibt. Dies ermöglicht einerseits eine Federung beim Bespielen des Sportplatzes,
verhindert aber andererseits auch ein Eindringen von Gegenständen bei einer punktförmigen
Belastung. Wenn die Belastung wieder aufgehoben wird, kann sich der alte Zustand relativ
leicht wieder einstellen.
1) Mehrzweckboden für Sportausübung, der auch für Ausstellungen, Versammlungen und
Tanzflächen geeignet ist, auf Basis von Gummigranulatmatten und einer Polyurethanbeschichtung,
dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich zur Granulatmatte zwischen dieser und der Polyurethanbeschichtung
ein Kunstfaservlies eingebettet ist.
2) Mehrzweckboden gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Kunstfaservlies
aus Polyester-, Polypropylen-und/oder Polyamidstapelfaser besteht.
3) Mehrzweckboden gemäß Patentanspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Kunstfaservlies
ein Gewicht von 300 bis 600 g/m2 und eine Dicke von 1 bis 3 mm vor der Verlegung aufweist.
4) Mehrzweckboden gemäß Patentanspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Granulatmatte
eine Dicke von 8 bis 14 mm aufweist und aus einem Gemisch von Regeneratgummi unter
Zusatz von 10 bis 15 % vernetzten Schaumstoffen besteht.