[0001] Maßnahmen zur Verbesserung der Wärmedämmung von Hohlblocksteinen sind seit Jahrzehnten
in der Patentliteratur aller Länder beschrieben und haben zu einem beträchtlichen
Teil Eingang in die Baupraxis gefunden. Als zielführende Maßnahme, die Wärmedämmung
von Hohlblocksteinen zu verbessern, hat sich unter anderem das Prinzip rücklaufender
Wärmewege erwiesen. Hierbei werden die senkrecht zum Wärmefluß durch eine Hohlblock-
wand verlaufenden Steinstege soweit aus der Wandebene verschwenkt, daß sich der Weg
des Wärmeflusses durch die Steinstege merklich verlängert. Jener Anteil des Gesamt-Wärmeflusses
durch die Wand, der auf den Wärmedurchgang durch das Steggitter der Hohlblocksteine
entfällt, wird durch diese Maßnahme verringert. Mehrere Patente, u.a. AT-PS 278.319
und 329.836 beziehen sich auf eine derartige Maßnahme im Zusammenhang mit besonderen
Ausbildungsformen der Stege.
[0002] Gleichfalls in der Patentliteratur enthalten ist die darüber hinaus gehende Maßnahme,
auch die parallel zum Wärmefluß liegenden Stege durch Knickung zu verlängern, um nochmals
den Weg des Wärmeflusses zu verlängern.
[0003] Alle diese Maßnahmen berücksichtigen jedoch nicht die Tatsache, daß bei Wänden aus
Hohlblocksteinen, sei es aus Beton, gebranntem Ziegel o.dgl., nur der geringere Teil
der Wärme tatsächlich durch das Steg-Gitter fließt.
[0004] Der größere Teil nimmt seinen Weg etwa parallel zum Wärmefluß durch die hintereinander
liegenden Stege und Luftzwischenräume, also durch ein abstrakt als Luft-Steg-Paket
zu bezeichnendes System. Um hier den Wärmefluß erfolgreich zu verringern, bedarf es
neben entsprechender niedriger Wärmeleitzahlen des Stegmaterials vor allem Maßnahmen
im Bereich der zwischen den Stegen befindlichen Luftzwischenröume.
[0005] Inhalt der vorliegenden Erfindung ist nun eine neuartige Ausbildung des Zwischenraumes
zwischen benachbarten, senkrecht zum Wörmefluß liegenden Stein-Stegen, mit dem Ziel
einer maximalen Verringerung des Wärmeflusses durch das Luft-Steg-Paket. Es sollen
also die parallel zum Wärmefluß - 1 - liegenden Stein-Stege - 4 - einen derart geknickten
Verlauf aufweisen, daß jeweils benachbarte Stege zu einer in der Mitte zwischen ihnen
liegenden Symmetrieebene - 3 - spiegelbildliche Form besitzen. An den Stellen größten
Abstandes voneinander sind diese Stege sodann von etwa parallel zum Wärmefluß laufenden
Verbindungsstegen verbunden, die entweder einfach - 5 - oder mehrfach - 6 - geknickt
sind.
[0006] Parallel zu den Symmetrieebenen - 3 - sind nun erfindungsgemäß von Verbindungssteg
- 5 - oder - 6 - zu Verbindungssteg - 5 - oder - 6 - reichende, an diesen eng anliegende
Platten aus hochisolierendem Material - 8 - angeordnet. Da derartige Platten in aller
Regel parallele Begrenzungsflächen aufweisen, entstehen durch die erfindungsgemäße
Anordnung der Platten zwischen diesen und den Stegen -4 - keilförmige Luftschichten
- 9 -. Diesekeilförmigen Luftschichten, auf deren besondere Eigenschaften tieferstehend
noch eingegangen wird, werden auch an ihrer dünnsten Stelle - 9.2 - durch an den Stegen
- 4 - angeordnete, kleine Distanzrippen mit etwa rechteckigem - 10 - oder z.B. dreieckigem
- 11 - Querschnitt auf einem Dickenmaß größer als Null gehalten.
[0007] Durch diese erfindungsgemäße Ausbildung entsteht anstelle eines Luftraumes zwischen
den Stegen -4 - ein Luft-Isoliermaterial-Luft-System mit bei geeigneter Dimensionierung
signifikant niedrigerer Wärmeleitzahl als die des reinen Isoliermaterials.
[0008] Der besondere Wert der erfindungsgemäßen keilförmigen Luftschichten liegt ferner
darin, daß neben den Stegen - 5 - oder - 6 - der dickste Teil - 9.1 - der Luftschicht
zu liegen kommt, der infolge seines höheren Wärmedurchlaßwiderstandes einen Wärmefluß"
kurzschluß" zwischen den Stegen -4 - und - 5 - (bzw. - 6 -) erschwert.
[0009] Weiters ist als Folge der typischen Eigenschaften von Luftschichten die mittlere
Wärmedämmung der keilförmigen Luftschicht - 9 - größer, als wenn letztere von parallelen
Flächen entsprechend mittleren Abstandes begrenzt wären.
[0010] Dieser Effekt ist umso größer, je niedriger die Strahlungskonstante der Isolierplattenoberfläche
ist.
[0011] Die letzte erfindungsgemäße Maßnahme zur Verringerung des Wärmedurchganges durch
das Luft-Steg-Paket ist der Verzicht auf die üblicherweise stets zum einseitigen Abschluß
der Hohlräume von Hohlsteinen angeordneten Deckel oder Böden. Diese sind normalerweise
immer erforderlich, damit der zum Vermauern der Hohlblocksteine dienende Mörtel der
Lagerfuge nicht in die Hohlräume geraten und .diese ausfüllen kann.
[0012] Bei der erfindungsgemäßen Ausbildung ist die Anordnung derartiger Deckel. oder Böden
nicht erforderlich, da die zwischen isoleirplatten - 8 - und Stegen -4 - liegenden,
keilförmigen Luftschichten - 9 - an ihrer jeweils dicksten Stelle - 9.1 - jenes Maß
- 12 -nicht überschreiten, welches noch ein Hineinfließen von Lagerfugenmörtel unmöglich
macht. Der Verzicht auf diese hohlraumabschließenden Deckel bewirkt ebenfalls eine
wesentliche Verbesserung der gesamten Wärmedämmung der Hohlblock-Wand.
[0013] In der Zeichnung zeigt Fig. das Prinzip des Stegrasters, auf dem die vorliegende
Erfindung aufbaut. Es bezeichnet - 1 - die Richtung des Wärmeflusses durch die Hohlblockwand,
- 3 - die Symmetrieebenen parallel zur Wandebene, zu welchen die Stege - 4 - spiegelbildlich-entgegengesetzten
Verlauf aufweisen, - 4 - die etwa senkrecht zum Wärmefluß liegenden Stege. Die zwischen
letzteren angeordneten Verbindungsstege sind mit - 5 - fUr einfach geknickten und
- 6 - für mehrfach geknickten Verlauf bezeichnet.
[0014] Fig.2 zeigt sodann einen Ausschnitt aus dem Stegraster in erfindungsgemäßer Ausbildung.
Hier bezeichnet wiederum - 4 - die Stege etwa senkrecht zum Wörmefluß, die Stege etwa
parallel zum Wärmefluß werden mit - 5 - für geknickten Verlauf und - 6 - für mehrfach
geknickten Verlauf bezeichnet, zwischen denen die Isolierplatten - 8 - verlaufen.
Der zwischen letzteren und den Stegen - 4 - entstehende Luftzwischenraum - 9 - besitzt
jeweils eine dünnste Stelle - 9.2 - und eine dickste Stelle - 9.1 -. Das zu letzterer
gehörige Dickenmaß ist mit - 12 - bezeichnet. Die den Mindestabstand - 9.2 - gewährleistenden
Distanzrippen sind bei etwa rechteckigem Querschnitt mit - 10 - und bei etwa dreieckigem
Querschnitt mit - 11 - bezeichnet.
1) Wärmeisolierender Hohlblockstein, bei dem in bekannter Weise die etwa senkrecht
zum Wärmefluß - 1 - liegenden Stege - 4 - zur Erzielung rücklaufender Wörmewege aus
der Wandebene u.zwar spiegelbildlich zu Symmetrieebenen - 3 - . verschwenkt sind und
die die Stege - 4 - verbindenden Stege - 5 - einfach geknickten bzw. - 6 - mehrfach
geknickten Verlauf aufweisen, dadurch gekennzeichnet,
daß entlang der Symmetrieebenen - 3 - von Verbindungssteg - 5 - oder - 6 - zu Verbindungssteg
- 5 - oder - 6 - reichende, an diesen eng anliegende Platten - 8 - aus hochisolierendem
Material angeordnet sind, wobei die zwischen diesen Platten und den Stegen - 4 -werbleibenden,
keilförmigen Luftschichten - 9 - an ihrer jeweils dünnsten Stelle - 9.2 - eine Dicke
größer als Null aufweisen, was durch an den Stegen - 4 - angeordnete Distanzrippen
mit etwa rechteckigem Querschnitt - 10 - oder etwa dreieckigem Querschnitt - 11 -
gewährleistet wird.
2) Wärmeisolierender Hohlblockstein nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zwischen Isolierplatten - 8 - und Stegen - 4 - liegenden, keilförmigen Luftschichten
- 9 - an ihrer jeweils dicksten Stelle - 9.1 - ein Maß - 12 - nicht überschreiten,
das noch ein Eindringen des zum Vermauem der Hohlbtocksteine erforderlichen Lagerfugenmörtels
unmöglich macht, wodurch die Anordnung von Hohlraum-abschließenden Deckeln oder Böden
entbehrlich wird.