(19)
(11) EP 0 084 087 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
02.04.1986  Patentblatt  1986/14

(21) Anmeldenummer: 82110058.3

(22) Anmeldetag:  30.10.1982
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B65H 51/16

(54)

Fadenabsaugvorrichtung

Yarn suction device

Dispositif d'aspiration de fil


(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR GB IT LI NL

(30) Priorität: 15.01.1982 CH 239/82

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
27.07.1983  Patentblatt  1983/30

(71) Anmelder: MASCHINENFABRIK RIETER AG
CH-8406 Winterthur (CH)

(72) Erfinder:
  • Wetter, Kurt
    CH-8501 Hagenbuch (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Fadenabsaugvorrichtung mit einer zum Fadenlauf im wesentlichen senkrecht angeordneten Fadenabsaugdüse.

    [0002] Solche Fadenabsaugvorrichtungen werden hauptsächlich in Verfahren zum Bearbeiten von Endlosfilamenten verwendet, z.B. bei Streck-Spul- oder Spinn-Streck-Spul-Verfahren.

    [0003] Frühere Verfahren behandelten pro Spinnstelle jeweils nur einen Faden, während in der näheren Vergangenheit die mehrfädige Bearbeitung pro Spinnstelle angewendet wurde und mindestens in der Zukunft aus Rationalisierungsgründen auch weiterhin angewendet wird.

    [0004] Aus der EP-A-Q 001 988 ist eine Vorrichtung gemäss Oberbegriff des Anspruches 1 bekannt, bei weicher ein seitlich auf einen Faden auftretender, von einer Blasdüse abgegebener Luftstrahl den Faden gegen und in einen der Blasdüse gegenüberliegenden Fadeneinlaufkanal transportiert. Dieser Fadeneinlaufkanal erweitert sich zu einem Ringraum, in welchem Bohrungen zur Gasableitung vorhanden sind. Im Anschluss an den Ringraum ist ein wesentlich kleinerer Kanal für den Weitertransport des Fadens vorhanden. Um den Faden von der Blasdüse in den Fadeneinlaufkanal zu transportieren, ist ein kräftiger Treibgasstrahl notwendig, welcher zum grössten Teil in den genannten Bohrungen ins Freie geleitet wird und nur zum kleineren Teil für den Weitertransport genutzt werden kann.

    [0005] Der Nachteil einer solchen Vorrichtung besteht zum einen im grossen Verlust teurer Druckluft und zum anderen in der Problematik einer Mehrzahl von Fäden in freiem Raum mittels Druckluft derart zu bündeln, dass garantiert alle Fäden in den Fadeneinlaufkanal transportiert werden können.

    [0006] Absaugvorrichtungen arbeiten in der Regel mit Fadenüberwachungselementen zusammen, um bei im Fadenlauf an nachfolgenden Verarbeitungsstellen auftretenden Störungen die Fadenzufuhr an diesen Stellen so rasch als möglich zu unterbrechen.

    [0007] Bei mehrfädigen Anordnungen wurde dabei pro Faden je eine separate Absaugvorrichtung verwendet, was aufwendig war.

    [0008] Die Erfindung hat deshalb zur Aufgabe, diesen Nachteil zu beheben und löst sie mit den im kennzeichnenden Teil des ersten Anspruches aufgeführten Merkmalen.

    [0009] Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im wesentlichen darin zu sehen, dass sämtliche Fäden gleichzeitig und gleichmässig intensiv agbesaugt werden, sowie dass die Vorrichtung platz- und betriebsmitteisparend (z.B. Luft) verwendet werden kann.

    [0010] Die Erfindung kann auch mit Vorteil für einzelne Fäden verwendet werden, falls an der Absaugstelle Schwingungen im Faden nicht zu vermeiden sind.

    [0011] Im folgenden wird die Erfindung von lediglich zwei Ausführungswege darstellenden Zeichnungen näher erläutert.

    [0012] Es zeigt:

    Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine erfindungsgemässe Fadenabsaugvorrichtung, halbschematisch dargestellt

    Fig. 2 einen Grundriss der Vorrichtung von Fig. 1

    Fig. 3 einen Längsschnitt durch eine Variante der erfindungsgemässen Fadenabsaugvorrichtung, halb-schematisch dargestellt

    Fig. 4 einen Grundriss der Vorrichtung von Fig. 3.



    [0013] Eine Fadenabsaugvorrichtung umfasst einen Kopfteil 1 und einen Diffusorteil 2. Der Kopfteil 1 ist in einer Bohrung 3 eines Maschinenrahmens 4 geführt und liegt mit einem dazugehörigen Flansch 5 am Maschinenrahmen 4 an. Zwei Schrauben 6 befestigen den Kopfteil 1 am Maschinenrahmen 4. Der Diffusorteil 2 wird mittels Gewinde 7 in den Maschinenrahmen 4 eingeschraubt. An der Stelle, an welcher der Diffusorteil 2 am Kopfteil 1 anliegt, dichtet ein O-Ring 8 den Luftdurchlass quer zur Luftströmungsrichtung S ab. Zum Kopfteil 1 gehört im weiteren ein sogenannt einseitig beaufschlagbarer, gegen Verdrehung gesicherter, Pneumatikkolben 9 mit einem Strömungskanal 10 zur Führung der Luftströmung S.

    [0014] An der gegen eine Anzahl Fäden gerichteten Mündung des Strömungskanales 10 ist ein Mündungsteil 12 aus Keramikmaterial im Kolben 9 fest eingelassen. Im weiteren bildet ein hohlzylindrischer Fortsatz 13 des Kolbens 9 die dem Diffusorteil 2 entgegengerichtete Mündung des Kanales 10.

    [0015] Zum Kopfteil 1 gehört im weiteren ein stationärer Zylinderteil 14 mit einem mit dem Zylinderteil 14 fest verbundenen Zylinderdeckel 15.

    [0016] Der vorgenannte Flansch 5 ist ebenfalls ein Bestandteil dieses Zylinderteiles 14.

    [0017] Der Kolben 9 ist im Zylinderteil 14 sowie im Zylinderdeckel 15 verschiebbar geführt. Die für das Bewegen des Kolbens 9 benötigte Druckluft wird durch eine im Zwischenteil 14 vorgesehene Einlassöffnung 16 geführt. Die Druckluft beaufschlagt primär eine am Kolben 9 vorgesehene ringförmige Fläche 17, wobei anschliessend nach Abheben des Kolbens die sich aus der Differenz der Durchmesser D-d ergebende Ringfläche beaufschlagt wird. Zur Rückstellung des Kolbens 9 in die in Fig. 1 gezeigte Ausgangslage des Kolbens 9 dient eine auf Druck beanspruchte Schraubenfeder 18.

    [0018] Die Druckluft wird ab einer Druckluftquelle 19 über ein Zwei/Zwei-Wegventil 20 oder über ein Drei/Zwei-Wegventil 21 (die Varianten werden später erklärt) sowie via ein Anschlussteil 22 durch Kanäle 23 und 24 in einem Verteilraum 25 und anschliessend in die Einlassöffnungen 16 geführt.

    [0019] Die für das Absaugen der Fäden 11 benötigte Luftströmung S kann entweder durch eine nach dem Diffusorteil 2 verwendete, nicht gezeigte, Unterdruckquelle oder dadurch erzeugt werden, dass im Diffusor nicht gezeigte Bohrungen angebracht werden, welche mit dem Verteilraum 25 derart in Verbindung stehen, dass beim Einströmen der Druckluft durch die Kanäle (nicht gezeigt) in den Diffusorteil ein Unterdruck im Kanal 10 erzeugt wird. In einem solchen Fall wird das Ventil 20 verwendet, da damit die für die Rückwärtsbewegung des Kolbens notwendige Entlüftung durch die nicht gezeigten Kanäle geschehen kann.

    [0020] Im anderen Fall, d.h. bei Verwendung einer Unterdruckquelle, fehlen diese nicht gezeigten Kanäle, so dass die vorgenannte Entlüftung über das Ventil 21 geschehen muss.

    [0021] Als Diffusorteile können auch andere handelsübliche Venturidüsen verwendet werden und der Kanal 10 diesen Düsen angepasst werden.

    [0022] Im Betrieb wird für das Absaugen der Fäden 11 im einen Falle das Ventil 20 für das Durchströmen der Luft von P nach A in die entsprechende Stellung gebracht, so dass einerseits der Kolben 9 einen Hub bis zum Anschlagen eines O-Ringes 26 am Deckel 15 durchführt und dabei der Mündungsteil 12 die Fäden 11 zu einem einzigen Faden gebündelt zusammenschiebt, und andererseits die Luftströmung S auf die erwähnte Art erzeugt wird. Nachdem eine in Fadenlaufrichtung F nachgeschaltete Schneidvorrichtung (nicht gezeigt) die Fäden 11 zerschnitten hat, werden diese gemeinsam und praktisch mit gleicher Intensität abgesaugt.

    [0023] Im anderen Falle wird gleichzeitig mit dem Verschieben des Ventiles 21 für den Durchlass der Druckluft von P nach A die genannte Unterdruckquelle in Funktion gesetzt. Zur Lenkung der Luftströmung vor dem Eintritt in den Mündungsteil 12 dient ein zum Kolben 9 gehörender, mit Schlitzen 27 versehener hohlzylindrischer Fortsatz 28.

    [0024] Im weiteren sind, um zu verhindern, dass Leckluft entweichen kann, Dichtungen 29, 30 und 31 vorgesehen.

    [0025] Letztlich ist der Diffusorteil mittels eines Schlauches 32 direkt oder via Unterdruckquelle mit einem Aufnahmebehälter (nicht gezeigt) verbunden.

    [0026] In der mit den Figuren 3 und 4 gezeigten Variante sind Elemente der mit den Figuren 1 und 2 gezeigten Fadenabsaugvorrichtung mit gleichen Bezugszeichen versehen.

    [0027] In dieser Variante ist ein Kopfteil 100 in der Bohrung 3 geführt und liegt mittels eines dazugehörigen Flansches 101 am Maschinenrahmen 4 und ist durch zwei Schrauben 102 an diesem befestigt.

    [0028] Der Kopfteil 100 umfasst ausserdem einen stationären Zylinderteil 103 mit einem daran befestigten Zylinderdeckel 104 sowie einen gegen Verdrehung gesicherten Pneumakolben 105, welcher auf einem zum Zylinderteil 103 gehörenden koaxialen Dorn 106 verschiebbar geführt ist. Der Kolben 105 ist an einer Ringfläche 107 mit Druckluft für das Verschieben gegen die Kraft einer Feder 108 beaufschlagbar.

    [0029] Der Kolbenhub ist durch die Anschläge 109 und 110 begrenzt.

    [0030] Zum Vermeiden, dass die für das Verschieben des Kolbens benötigte Druckluft als Leckluft einerseits in den Raum in dem sich die Feder befindet und andererseits in die Atmosphäre entweichen kann, wie in Fig. 3 gezeigt, entsprechende O-Ring-Dichtungen 111 und 112 vorgesehen.

    [0031] An einem nach aussen ragenden ebenfalls hohlzylindrischen Fortsatz 113 des Pneumatikkolbens 105 sind Aussparungen 114 für die Fäden 11 vorgesehen. Ebenso ist im Dorn 106 ein Kanal 115 mit einer Mündung 116 für den Durchlass der Luftströmung 5 vorgesehen.

    [0032] Die Beschickung des Kolbens 105 mit Druckluft geschieht wie in Fig. 3 gezeigt durch die Kanäle 23, 117 und 118.

    [0033] Im Betrieb wird nun wie bereits früher erwähnt je nach Variante zur Erzeugung der Luftströmung S das Ventil 20 oder 21 verwendet. In beiden Fällen wird die Fläche 107 über die Kanäle 23, 117 und 118 mit Druckluft beschickt und der Kolben 105 gegen die Kraft der Feder 108 bis zur Begrenzung des Hubes durch den Anschlag 110 verschoben. Durch diese Bewegung verschiebt sich zwangsläufig auch der Fortsatz 113 und damit ein am Fortsatz vorgesehener Mitnehmer 119. Mittels diesem Mitnehmer werden die Fäden 11 bis zur Anlage aller Fäden an der Mündung 116 zusammengeschoben, um, nachdem eine in Fadenlaufrichtung ausgeschaltete Fadenschneidvorrichtung (nicht gezeigt) die Fäden zerschnitten hat, gemeinsam und mit praktisch für alle Fäden gleicher Intensität abgesaugt zu werden.

    [0034] Nach dem Zurückstellen der Ventile 21 oder 20 in die in Figur 3 gezeigte Position werden die Kanäle 23, 117 und 118 wieder entlüftet, so dass der Kolben 105 wieder in die in Fig. 3 gezeigte Ausgangsstellung zurückverschoben wird.

    [0035] Die Luft im Raum, in welcher sich die Feder 18, respektive 108, befindet entweicht beim Kolbenhub durch eine Öffnung (nichtgezeigt) in die Atmosphäre.


    Ansprüche

    1. Fadenabsaugvorrichtung mit einer zum Fadenlauf im wesentlichen senkrecht angeordneten Fadenabsaugdüse (1; 100) zum Absaugen eines oder mehrerer Fäden (11)

    gekennzeichnet durch einen geschlitzten Fortsatz (28; 113) vor den Fadenabsaugdüse (1; 100), wobei der oder die Fäden (11) durch den Schlitz (27; 114) nebeneinander geführt werden und durch ein Mittel (9; 105) zum Verschieben des oder der Fäden (11) längs des Schlitzes (27; 114) bis zur Anlage an der Mündung (12; 116) der Fadenabsaugdüse.


     


    Ansprüche

    2. Fadenabsaugvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel zum Verschieben der Fäden die Mündung (12) der Fadenabsaugdüse (1) selbst ist.
     
    3. Fadenabsaugvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel zum Verschieben der Fäden ein parallel zur Absaugdüse (100) verschiebbarer Mitnehmer (119) ist.
     
    4. Fadenabsaugvorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel zum Verschieben der Fäden pneumatisch betätigbar sind.
     
    5. Fadenabsaugvorrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel zum Verschieben der Fäden Bestandteile von Pneumatikkolben (9; 105) sind.
     


    Claims

    1. Thread suction device with a thread suction nozzle (1 : 100) arranged substantially at right angles to the thread path for suction removal of one or more threads (11)

    characterised by a slotted extension (28 : 113) at the front of the suction nozzle (1; 100), the thread or threads (11) being guided adjacent each other by the slot (27; 114) and by a means (9; 105) for shifting the thread orthreads (11) along the slot (27; 114) into engagement with the opening (12; 116) in the suction nozzle.


     
    2. Thread suction device as claimed in claim 1 characterised in that the means for shifting the threads is the opening (12) of the suction nozzle (1).
     
    3. Thread suction device according to claim 1 characterised in that the means for shifting the threads is a device (119) movable parallel to the suction nozzle (100) and operable to carry the threads along with it.
     
    4. Thread suction device according to claim 1 to 3 characterised in that the means for shifting the threads is pneumatically operable.
     
    5. Thread suction device according to claim 1 to 4 characterised in that the means for shifting the threads is provided by a part of the pneumatic piston (9; 105).
     


    Revendications

    1. Dispositif d'aspiration de fil avec une buse d'aspiration de fil (1; 100), disposée essentiellement perpendiculaire au sens de déplacement de fil, pour aspirer un ou plusieurs fil(s) (11),
    caractérisé par un prolongement fendu (28; 113), disposé à l'avant de la buse d'aspiration (1; 100), où le ou les fil(s) (11) sont guidés l'un à côté de l'autre par la fente (27; 114) et par un moyen (9; 105), utilisé pour le déplacement du ou des fil(s) (11) le long de la fente (27; 114) jusqu'à ce qu'ils viennent s'appuyer contre l'embouchure (12; 116) de la buse d'aspiration de fil.
     
    2. Dispositif d'aspiration de fil selon revendication 1, caractérisé par le fait que le moyen, utilisé pour le déplacement des fils, est l'embouchure (12) même de la buse d'aspiration de fil (1).
     
    3. Dispositif d'aspiration de fil selon revendication 1, caractérisé par le fait que le moyen, utilisé pour le déplacement des fils, est un entraîneur (119) qui est déplaçable parallèlement à la buse d'aspiration (100).
     
    4. Dispositif d'aspiration de fil selon revendications 1 à 3, caractérisé par le fait que les moyens, utilisés pour le déplacement des fils, peuvent être actionnés pneumatiquement.
     
    5. Dispositif d'aspiration de fil selon revendications 1 à 4, caractérisé par le fait que les moyens, utilisés pour le déplacement des fils, font parties intégrantes des pistons pneumatiques (9; 105).
     




    Zeichnung