[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Medikamentenspender aus Kunststoff, mit einem
einstückigen, mehrere in Reihe im Abstand zueinander angeordnete, von Vertiefungen
gebildete Fächer für die Medikamentenaufnahme aufweisenden, in der Grundform eckigen,
vorzugsweise langgestreckten Behälter und einer diese Fächer an ihrer Entnahmeseite
(Fachöffnung) verschließenden und freigebenden Abdeckung, wie ein alle Fächer übergreifender
und nacheinander öffnender Schiebedeckel oder an den Fächern gehaltene und von der
Fachöffnung entfernbäre Einzeldeckel.
[0002] Derartige in verschiedenen Ausführungen bekannt gewordene Medikamentenspender haben
zwar eine verhältnismäßig gute Handhabung und geben eine gewisse Sicherheit für die
richtige Medikamentenentnahme, sind jedoch für eine. optimale Benutzung und einen
sicheren Verwendungszweck zu verbessern.
[0003] Aus diesen Gründen ist es Aufgabe der Erfindung, den nach der eingangs genannten
Art ausgeführten Medikamentenspender dahingehend zu verbessern, daß er bei einfachem
Aufbau und preislich günstiger Fertigung eine äußerst leichte und sichere Medikamentenentnahme
ermöglicht; dabei sollen die Medikamentenfächer direkt oder indirekt ein sehr bequemes
Entnehmen der Medikamente zulassen und die, die Fächer verschließende und freigebende
Abdeckung zur Erhöhung der Entnahmesicherheit günstig ausgebildet und betätigbar sein.
[0004] Diese Aufgaben werden erfindungsgemäß durch die Merkmale der einzelnen Patentansprüche
gelöst, wobei sich der Erfindungsgegenstand nicht nur auf die Merkmale der einzelnen
Ansprüche bezieht, sonaern auch auf deren Kombination.
[0005] Durch die Ausstattung der Medikamentenfächer mit der Auslauf- und Griffmulde ist
das Entnehmen von Hand bzw. durch Kippen des Spenders sehr vereinfacht worden und
insbesondere für kranke oder ältere Patienten erleichtert.
[0006] Die zusätzliche Einbringung von separaten, die Medikamente enthaltenden Schälchen
in die Fächer ergibt eine weitere Sicherheit in der Bestückung des Spenders und ebenfalls
ein erleichtertes Entnehmen der jeweiligen Medikamente.
[0007] Durch die besondere Klemmverschiebung des Schiebedeckels an den Behälterrändern wird
einerseits die herstellung des Schiebedeckels vereinfacht und darin werden eventuelle
Toleranzen ausgeglichen und zum anderen wird ein sicherer, hermetischer Verschluß
der Fachöffnungen erreicht, da die Klemmverbindung den Schiebedeckel fest gegen die
die Fachöffnungen zeigende Behälterseite zieht.
[0008] Die verschiebbare, aufreißbare bzw. verschwenkbare Anordnung der jedem Fach zugeordneten
Einzeldeckel am Verschiebedeckel bzw. am Behälter ist für die Handhabung und die sichere
Medikamentenentnanme ebenfalls von großem Vorteil.
[0009] Die Einzelmerkmale des erfindungsgemäßen Medikamentenspenders, nämlich die Auslauf-
und Griffmulde an jedem Fach, die separaten, in die Fächer eingesetzten Medikamentenschälchen;
die Klemmverschiebung des Schiebedeckels, die quer am Schiebedeckel gelagerten Schieber
als Einzeldeckel, die aufreißbar am Schiebedeckel vorgesehenen Einzeldeckel, die schwenkbar
am Behälter angeformten Einzeldeckel und die jedem Fach zugeordneten Blindenhilfen
stellen für sich jeweils einen eigenständigen Erfindungsgedanken dar, ergeben jedoch
in der Kombination einzelner oder mehrerer Merkmale einen optimalen Medikamentenspender
mit hohem Gebrauchswert. Anhand uer Zeichnungen werden nachfolgend Aus
führungs- beispiele gemäß der Erfindung näher erläutert. Dabei zeigt:
Fig. 1 eine Draufsicht auf einen Medikamentenspender mit einem in Reihe angeordnete
Fächer aufweisenden Behälter und daran angeordnetem Schiebedeckel sowie an den Fächern
vorgesehenen Auslauf- und Griffmulden;
Fig. 2 einen Querschnitt durch denselben Medikamentenspender;
Fig. 3 Querschnitte durch ein Fachbereich mit Aus-und 4 lauf- und Griffmulde in zwei Ausführungen sowie behälterrandseitiger Klemmkante für
eine Klemmverschiebung des Schiebedeckels;
Fig. 5 einen Querschnitt durch einen Teilbereich eines Faches mit behälterrandseitiger
keilförmiger Klemmkante und Schiebedeckel;
Fig. 6 eine Seitenansicht eines Teilbereichs des Behälters mit keilförmiger Klemmkante
gemäß Fig. 5;
Fig. 7 eine Draufsicht auf einen Teilbereich eines Medikamentenspenders mit in der
Grundform kreisförmigen Fächern;
Fig. 8 einen Querschnitt durch den Medikamentenspender nach Fig. 7 mit in das Fach
eingesetztem separatem Medikamentenschälchen;
Fig. 9 eine Draufsicht auf einen Teilbereich des Medikamentenspenders mit in ein Fach
eingesetzten Schälchen gemäß Fig. 8;
Fig. 10 einen Querschnitt durch ein in ein Fach eingesetztes Schälchen mit abnehmbaren
Deckel;
Fig. 11 einen Querschnitt durch ein Medikamentenschälchen mit angelenktem, hochschwenkbaren
Deckel;
Fig. 12 eine Draufsicht auf einen Medikamentenspender mit im Schiebedeckel für jedes
Fach querverschiebbar gelagertem Schieber;
Fig. 13 eine Draufsicht auf einen im Schiebedeckel gelagerten Schieber in der das
Fach teilweise öffnenden Stellung;
Fig. 14 einen Querschnitt durch ein Fach mit Schiebedeckel und querverschiebbaren
Schieber;
Fig. 15 eine Draufsicht auf einen Teilbereich eines Schiebedeckels mit äufreißbarem
Einzeldeckel;
Fig. 16 einen Querschnitt durch den Schieber mit Einzeldeckel gemäß Fig. 15 in teilweise
aufgerissener öffnungsstellung;
Fig. 17 eine perspektivische Ansicht eines Medikamentenspenders mit an einer Längsseite
des die Fächer aufweisenden Behälters angeformten, aufschwenkbaren Einzeldeckeln für
jedes Fach.
[0010] Der erfindungsgemäße Medikamentenspender zur Aufbewahrung und zur Verteilung von
Medikamenten der verschiedensten Art, wie Tabletten, Pillen, Pulver od. dgl., weist
einen einstückig aus Kunststoff bestehenden Behälter 1 auf, der eine eckige, wie quadratische
oder rechteckige, vorzugsweise langgestreckte Grundform besitzt und der mehrere, in
Reihe im Abstand nebeneinander angeordnete Fächer 2 für die Aufnahme jeweils eines
Medikamentes zeigt, wobei diese Fächer 2 von Vertiefungen gebildet sind.
[0011] Die Fächer 2 haben alle den gleichen Abstand zueinander und sind an der Behälter-Oberseite
zum beschicken und Entnehmen der Medikamente geöffnet.
[0012] In bevorzugter Weise haben die Fächer 2 eine rechteckige Grundform, wobei sie mit
der größeren Rechteckausdehnung quer zur Längsrichtung des Behälters 1 angeordnet
sind (vgl. Fig. 1; 12; 13; 15; 17).
[0013] Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform besitzen die Fächer eine kreisförmige
Grundform (vgl. Fig. 7 bis 10).
[0014] In Höhenrichtung sind die Fächer 2 zylindrisch oder aber leicht nach oben aufweitend
ausgeführt.
[0015] Die Beschickungs- und Entnahmeöffnung (Fachöffnung) der Fächer 2 ist durch eine Abdeckung
aus Kunststoff verschließbar und bei Bedarf zu öffnen; dabei läßt sich diese Abdeckung
entweder von einem alle Fächer 2 gemeinsam übergreifenden und nacheinander öffnenden
Schiebedeckel 3 bilden oder aber es sind für die Fächer 2 Einzeldeckel 4 bis 8 vorgesehen,
die abnehmbar am Fach 2, schwenkbar am Schiebedeckel 3 oder am Behälter 1 oder verschiebbar
am Schiebedeckel 3 angeordnet sind.
[0016] Der SchiebedeckeI 3 und die Einzeldeckel 4 bis 8 sind dabei in bevorzugter Weise
aus einem durchsichtigen (klarsichtigen) Kunststoff ausgeführt, wogegen der Behälter
1 aus einem undurchsichtigen (eingefärbten) Kunststoff bestehen kann.
[0017] Nunmehr wird auf die Ausführung gemäß Fig. 1 bis 4 der Erfindung Bezug genommen.
[0018] Bei diesem Medikamentenspender haben die Fächer 2 eine rechteckige, eckseitig abgerundete
Ausführung und verlaufen mit ihrer Fach-Längsrichtung quer zur Behälter-Längsrichtung
und parallel zueinander. Jedes Fach 2 besitzt an einer Seitenwandung 2a eine mindestens
einen Teilbereich der Seitenwandbreite einnehmende Auslauf- und Griffmulde 9, die
die gesamte Fachhöhe (Seitenwandhöhe) einnimmt und schräg (Fig. 3) und/oder bogenförmig,
vorzugsweise konkav gewölbt (Fig. 4), nach oben zur Fachöffnung und nach außen verläuft.
[0019] In der Draufsicht ist diese Mulde 9 vorzugsweise-bogenförmig ausgebildet und hat
eine breite, die einer normalen Fingerbreite eines Benutzers entspricht - beispielsweise
nimmt die Mulde 9 die halbe Fachbreite (vgl. Fig. 1) ein, sie kann jedoch auch die
gesamte Fachbreite (in Behälter-Längsrichtung gesehen) einnehmen und dabei bogen-
oder prismaförmig in der Draufsicht gestaltet sein.
[0020] Durch diese Mulde 9 kann bei geöffnetem Fach 2 das Medikament mit dem Finger leicht
herausgenommen werden oder aber durch Kippen des Behälters 1 das Medikament einfach
herausgeschüttet werden.
[0021] Der Schiebedeckel 3 ist in sich eben ausgebildet und hat an seinen beiden Längsseiten
nach unten und zur Mitte hin umgebogene Randbördelungen 3a, mit denen er die beiden
Längsränder la des Behälters 1 umgreift und dadurch verschiebbar auf,dem Behälter
1 geführt und gehalten ist.
[0022] Um nun den Schiebedeckel 3 in jeder Fach-öffnungsstellung gegen ungewolltes weiteres
Verschieben in öffnungsrichtung zu arretieren, sind an den Behälterrändern 1a Vorsprünge
10 angeformt und in dem Schiebedeckel 3 entsprechende Aussparungen 11 ausgenommen,
so daß in der. deckungsgleichen Stellung ein Ineinanderrasten dieser Teile 10, 11
erfolgt und der Schiebedeckel 3 lagefixiert wird. Zum weiteren Öffnen muß durch einen
gewissen Kraftaufwand in Schieberichtung diese Rastverbindung überwunden werden. Es
besteht selbstverständlich die Möglichkeit, die Vorsprünge 10 auch an den Schiebedeckel
3 anzuformen und die Längsränder la aes Behälters 1 mit den Aussparungen oder Vertiefungen
11 auszustatten. Um nun auch den Schiebedeckel 3 bei teilweiser oder halber Öffnung
des Faches 2 gegen weiteres Verschieben zu arretieren, damit vorzugsweise nur die
Mulde 9 für die Medikamentenentnahme freigelegt wird, sind zusätzlich zwischen den
die gesamte Fach-Öffnungsstellung arretierende Rastmittel, an dem Schiebedeckel 3
und dem Behälter 1 gleiche Rastmittel 10, 11 vorgesehen. Diese teilweise öffnungsarretierung
bringt auch.den Vorteil, daß bei unterschiedlich großen Tabletten oder Pillen in einem
Fach 2 durch die teilweise Fachöffnung zuerst nur die kleineren Medikamente entnommen
bzw. herausgekippt werden können und erst bei vollkommener Fachöffnung die größeren
Medikamente ausgeteilt werden können. Dadurch wird ein gesichertes und zwangsläufiges
Meuikamentenausteilen erzielt.
[0023] Wie aus den Fig. 2 bis 6 zu entnehmen ist, ist der Behälter 1 an der Unterseite eines
oder beider Längsränder 1a mit einer angeformten Klemmkante 12, 13 ausgestattet, die
als angeformte schmale Leiste 12 (Fig. 2 bis 4) oder als von der freien Längsrandkante
zur Fachwandung hin nach unten hin ansteigender'Keil 13 (Fig. 5) ausgeführt ist. Diese
Klemmkante 12, 13 erstreckt sich nahezu über die gesamte Behälterlänge und ist an
einem Längenende, und zwar der Schiebedeckel-Aufschiebeseite mit einer schrägen una/oder
bogenförmigen Aufschiebefläche (-ende) 14 (Fig. 6) ausgestattet. Durch diesen konischen
Auslauf der Klemmkante 12, 13 kann der Schiebedeckel 3 leicht mit seinen Randbördelungen
3a auf die Längsränder 1a aufgeschoben werden, jedoch nach einem geringen Aufschiebeweg
entsteht durch die Klemmkanten 12, 13 eine Schiebebremse und der Deckel 3 läßt sich
dann schwerer verschieben,,was zu einem sicheren und festen Halt des Schiebedeckels
3 auf dem Behälter 1 führt. Weiterhin bewirken diese Klemmkanten 12, 13 eine plane
und somit hermetische Abschließung der die Fachöffnungen zeigenden Behälteroberseite,
indem durch die Klemmkanten 12, 13 die Randbörderlungen 3a leicht aufgeweitet werden
und dadurch den Schiebedeckel 3 mit seinem oberen Deckelbereich fest und dicht gegen
die Behälteroberseite ziehen. Außerdem können durch diese Klemmkanten 12, 13 produktionstechnische
Vorteile bei der Herstellung des Schiebedeckels 3 erreicht werden, da der Deckel 3
nicht in extremer Präzision hergestellt werden muß, da Toleranzen durch die Klemmkanten
12, 13 und die aufweitbaren Handbördelungen 3a ausgeglichen werden- hierdurch wird
eine eventuelle Ausschußquote stark reduziert.
[0024] Die Rastmittel 10, 11 für die Öffnungsstellungreduzierung des Schiebedeckels 3 sind
in bevorzugter Weise bei der Ausführung des Behälters 1 mit den Klemmkanten 12, 13
im Bereich der Klemmkanten 12, 13 und der Randbördelungen 3a vorgesehen, indem die
Klemmkanten 12, 13 und die Randbördelungen 3a die als Gegenstücke zusammenwirkenden
Vorsprünge 10 und Vertiefungen oder Aussparungen 11 aufweisen, so daß die Schiebedeckel-Oberseite
eben und verformungs- bzw. aussparungslos ausgeführt ist.
[0025] Dabei können die Aussparungen 11 bzw. Verformungen 10 sowohl in den Randbördelungen
3a als auch in den Klemmkanten 12, 13 vorgesehen werden.
[0026] Nunmehr wird Bezug auf die weitere Ausführung der Erfindung gemäß Fig. 7 bis 11 genommen.
[0027] Hierbei ist der Behälter 1 mit in der Grundform kreisförmigen Fächern 2 ausgestatt
und in jedem Fach 2 ein separates Medikamentenschälchen 15 herausnehmbar gelagert,
so daß die einzelnen Fächer 2 mit den die bestimmten Medikamente aufnehmenden Schälchen
15 bestückt werden.
[0028] Die Schälchen 15 sind dabei in bevorzugter Weise formschlüssig, und dabei lose oder
aber klemmend in den Fächern;2 gehalten. Für eine einfache Herausnahme des jeweiligen
Schälchens 15 besitzt der Fachboden 2b eine Herausdrückaussparung 16 in Form eines
zentrischen Loches od. dgl., so daß durch einen Finger das Schälchen 15 von unten
nach oben herausgedrückt werden kann. Wie aus Fig. 8 und 9 ersichtlich, sind die Schälchen
15 deckellos ausgestattet und alle in den Fächern 2 untergebrachten Schälchen 15 werden
an ihrer oben offenen Seite durch den Verschiebedeckel 3 verschlossen und durch Verschieben
des Deckels 3 werden die Fächer 2 zur Entnahme der topfartigen Schälchen 15 nacheinander
geöffnet.
[0029] Derartige Schälchen 15 lassen sich auch mit rechteckiger Grundform formschlüssig
und herausnehmbar in dem Behälter 1 nach Fig. 1 einsetzen.
[0030] Weiterhin besteht nach Fig. 10 und 11 die Möglichkeit, den Medikamentenspender schiebedeckellos
auszuführen und dabei die Schälchen 15 mit je einem Deckel 4, 5 auszustatten, so daß
der Medikamentenspender mit Einzeldeckeln versehen ist.
[0031] Gemäß Fig. 10 besitzt jedes Schälchen 15 einen abnehmbaren Deckel 4, der durch einen
Klemmrand 4a in dem Schälchen 15 lösbar gehalten und mit einem Griffsteg 4b versehen
ist.
[0032] Gemäß'Fig. 11 hat das Schälchen 15 einen angeformten Deckel 5, welcher über ein von
der Materialverbindung gebildetes Scharnier 5a aufschwenkbar mit dem Schälchen 15
verbunden und mit einem Klemmrand 5b in dem Schälchen 15 lagefixierbar gehalten sowie
mit einer angeformten - Grifflasche 5c versehen ist; dabei kann auch die Grifflasche
5c als Rastteil fungieren und somit der Klemmrand 5b entfallen.
[0033] Gemäß der weiteren Ausführung des Medikamentenspenders nach Fig. 12 bis 14 ist der
Schiebedeckel 3 für jedes Fach 2 mit einem Schieber 6 als Einzeldeckel ausgestattet,
der quer (rechtwinklig) zur Verschieberichtung des Schiebedeckels 3 zum öffnen und
Verschließen des Faches 2 verschiebbar am Schiebedeckel 3 lagert. Der Schieber 6 ist
in sich eben als Platten- oder Folienteil ausgefünrt und faßt mit seinen beiden Längsrän-
dern in am Schiebedeckel 6 angeformte Führungen 16 ein. Diese Führungen 16 sind von
hochgezogenen Winkelleisten oder Materialverdickungen mit je einer Führungsnut gebildet,
die neben einem Fachdurchbruch 3b im Schieber 3 verlaufen. Für die Verschiebebegrenzung
des Schiebers 6 ist dieser mit mindestens einem angeformten Anschlag 17 ausgestattet,
der in das Fach 2 hineinragt und somit die geschlossene und geöffnete Stellung des
Schiebers 6 durch Anstoßen gegen die sich gegenüberliegenden, aufrechten Fachwandungen
begrenzt. Weiterhin besitzt der Schieber 6 eine angeformte Grifflasche 6a an einem
Längenende oder einen angeformten Griffsteg.
[0034] Die Schieber 6 des Medikamentenspenders sind alle zu derselben Längsseite des Schiebedeckels
3 hin in die Öffnungsstellung bewegbar.
[0035] Fig. 15 und 16 zeigt einen Medikamentenspender, bei dem der Schiebedeckel 3 in weiterer
Ausführung für jedes Fach 2 mit einem Einzeldeckel 7 versehen ist, der aufreißbar
am Schiebedeckel 3 vorgesehen ist. hierbei ist der Schiebedeckel 3 zur Bildung der
Einzeldeckel 7 in jedem Fachbereich mit mindestens zwei parallellaufenden und quer
(rechtwinklig) zur Schiebedeckel-Verschieberichtung geführten Perforationslinien 18
ausgestattet, die von einer Deckel-Längsseite aus über den Schiebedeckel 3 verlaufen
und mit Abstand zur anderen Längsseite enden. Des weiteren zeigt jeder Einzeldeckel
7 an der Aufreiß-Längsseite des Schiebedeckels 3 eine Grifflasche 7a. Durch Erfassen
dieser Grifflasche 7a kann jeder Einzeldeckel 7 am Schiebedeckel 3 hochgezogen werden,
indem durch die Perforationen 18 der Einzeldeckel 7 vom Schiebedeckel 3 zur Freigabe
des Faches 2 teilweise abgetrennt wird.
[0036] Durch die Ausstattung des Schiebedeckels 3 mit den Schiebern 6 bzw. den aufreißbaren
Einzeldeckeln 7 kann das Klinikpersonal mittels des Schiebedeckels 3 den Medikamentenspender
öffnen und in die Fächer 2 die entsprechenden Medikamente einlegen. Dann wird der
Spender durch den Schiebedeckel 3 verschlossen. Die Patienten haben die Möglichkeit,
die Einzelfächer 2 zu öffnen und die Medikamente zu entnehmen. Falls ein Patient die
Medikamente aus dem Fach "Abend" oder "Nacht", welches durch eine Beschriftung, durch
einen Aufkleber od. dgl. dem Fach 2 zugeordnet ist, entnehmen will, braucht nur dieses
eine Fach 2 geöffnet zu werden, weil der gesamte Schiebedeckel 3 nicht verschoben
werden muß. Da die übrigen Fächer 2 geschlossen bleiben, ist es nicht möglich, daß
bei unsachgemäßer Handhabung Medikamente aus einem der übrigen Fächer 2 herausfallen.
Außerdem ist diese Entnahmeart wesentlich hygienischer.
[0037] Produktionstechnisch wird bei dem Schiebedeckel 3 mit Schiebern 6 darauf geachtet,
daß der Schiebedeckel 3 schwerer verschiebbar ist als die Einzelschieber 6.
[0038] Weiterhin können die Einzeldeckel 6 und .7 mit einer bzw. vier punktartigen Erhebungen
und/oder Vertiefungen 19 (vgl. Fig. 12) versehen werden bzw. herstellungsmäßig versehen
sein, so daß auch blinde Patienten den Spender problemlos benutzen können und die
Entnahme falscher Medikamente ausgeschlossen wird.
[0039] Fig. 17 zeigt eine weitere Ausführung eines Medikamentenspenders ohne Schiebedeckel,
sondern mit Einzeldeckeln 8. Hierbei sind an einer Längsseite des Behälters 1 die
Einzeldeckel 8 angeformt und durch jeweils eine als Scharnier 20 wirkende Materialverbindung
mit dem Behälter 1 fest, jedoch gegenüber dem Behälter 1 zum öffnen und Verschließen
der Fächer 2 um etwa 180° verschwenkbar verbunden. Diese Einzeldeckel 8 werden quer
zur Behälter-Längsrichtung um die Längskante des Behälters 1 verschwenkt und werden
durch Rastmittel, vorzugsweise einen an jedem Deckel 8 angeformten und in das Fach
2 klemmend eingreifenden Rast- oder Klemmansatz 21, durch Rastnocken oder Klemmleisten
od. agl., lösbar in der Schließstellung gehalten.
[0040] An der freien öffnungsseite jedes schwenkbaren Einzeldeckels 8 ist eine Griffmulde
22 oder eine Grifflasche zum Erfassen des Deckels 8 angeformt. Auch diese schwenkbaren
Einzeldeckel 8 lassen sich mit den Erhebungen und/ oder Vertiefungen 19 für die Benutzung
durch Blinde ausstatten.
[0041] Dieser Medikamentenspender ist vorzugsweise als Einmalgebrauchsartikel vorgesehen
und besteht aus leichterem Kunststoffmaterial als die herkömmlichen Spender. Er kann
jedoch auch wiederverwendet werden, aa sich die schwenkbaren Deckel 8 wieder verschließen
lassen.
1. Medikamentenspender aus Kunststoff, mit einem einstückigen, mehrere in Reihe im
Abstand zueinander angeordnete, von Vertiefungen gebildete Fächer für die Medikamentenaufnahme
aufweisenden, in der Grundform eckigen, vorzugsweise langgestreckten Benälter und
einer diese Fächer an ihrer Entnahmeseite (Fachöffnung) verschließenden und freigebenden
Abdeckung, wie ein alle Fächer übergreifender und nacheinander öffnender Schiebedeckel
oder an den Fächern gehaltene und von der Fachöffnung entfernbare Einzeldeckel, dadurch
gekennzeichnet, daß jedes Fach (2) an einer Seitenwandung (2a) eine mindestens einen
Teilbereich der Seitenwandbreite einnehmende.Auslauf- und Griffmulde (9) aufweist.
2. Medikamentenspender nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Auslauf- und
Griffmulde (9) die gesamte Seitenwandhöhe des Faches (2) einnimmt und schräg und/oder
bogenförmig, vorzugsweise konkav gewölbt, nach oben und außen gerichtet und in der
Draufsicht-bogen- oder prismaförmig ausgebildet ist (Fig. 1 bis 4).
3. Medikamentenspender nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Auslauf- und Griffmulde (9) die halbe oder die gesamte Fachbreite einnimmt (Fig. 1).
4. Medikamentenspender, insbesondere nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Behälter (1) mindestens an einer, vorzugsweise an beiden Längsrändern (la)
mit einer angeformten Klemmkante (12/13) ausgestattet ist, durch die der Schiebedeckel
(3) mit seinen beiden die Behälter-Längsränder (la) übergreifenden Randbördelungen
(3a) unter planer Auflage auf der die offenen Fächerseiten zeigenden Behälter-Oberseite
aufliegend und die Randbördelungen (3a) aufweitend klemmend verschiebbar am Behälter
(1) gehalten ist.
5. Medikamentenspender nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmkante
(12) von einer an der Unterseite des Behälter-Längsrandes (la) vorstehenden, im Querschnitt
eckigen oder bogenförmigen Leiste gebildet ist (Fig. 3 und 4).
6. Medikamentenspender nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmkante
(13) von einem an der Unterseite des Behälter-Längsrandes (la) vorstehenden, von der
freien Längsrandkante zum Fach (2) hin im Querschnitt ansteigenden Keil gebildet ist
(Fig. 5).
7. Medikamentenspender nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die angeformte,
leisten- oder keilförmige Klemmkante (12,13) in Aufschieberichtung des Schiebedeckels
(3) mit einem schräg und/ oder bogenförmigen Aufschiebeende (14) versehen ist . und
sich nahezu über die gesamte Behälterlänge erstreckt (Fig. 6).
8. Medikamentenspender, insbesondere nach Anspruch 1 und 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Behälter (1) und der Schiebedeckel (3) im Bereich des Behälter-Längsrandes
(la) mit als Gegenstücke zusammenwirkenden, von angeformten Vorsprüngen (10) und ausgesparten
Ausnehmungen (11) gebildeten Rastmitteln für die Arretierung des Verschiebedeckels
(3) in aer teilweisen und/oder vollkommenen öffnungsstellung für jedes Fach (2) ausgestattet
sind (Fig. 1 und 2).
9. Medikamentenspender, insbesondere nach den Ansprüchen 1, 4 und 8, dadurch gekennzeichnet,
daß in die eine eckige oder runde Grundform aufweisenden Fächer (2) jeweils ein separates
Medikamentenschälchen (15) herausnehmbar eingesetzt ist (Fig. 8 bis 11).
10. Medikamentenspender nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Medikamentenschälchen
(15) formschlüssig und vorzugsweise klemmend in dem Fach (2) eingesetzt ist und dabei
das Fach (2) und das Medikamentenschälchen (15) vorzugsweise eine zylindrische Formgebung
aufweisen.
11. Medikamentenspender nach den Ansprüchen 9 und 10, dadurch gekennzeichnet, daß
der Boden (2b) jedes Faches (2) mit einer Öffnung (1b) zum Herausdrükken des eingesetzten
Schälchens (15) ausgestattet ist.
12. Medikamentenspender nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Medikamentenschälchen
(15) deckellos ausgebildet und vom Schiebedeckel (3) verschlossen ist (Fig. 8) und/oder
daß die separaten Medikamentenschälchen (15) mit einem klemmend und abnehmbar gehaltenen
Deckel (4) ausgestattet sind (Fig. 10).
13. Medikamentenspender nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Medikamentenschälchen
(15) mit einem angeformten, durch eine Materialverbindung (5a) scharnierartig mit
dem Schälchen (15) verbundenen Schwenkdeckel (5) ausgestattet sind, der durch Rast-
und/oder Klemmverbindung (5b) mit dem Schälchen (15) in der Schließstellung arretierbar
ist (Fig. 11).
14. Medikamentenspender, insbesondere nach den Ansprüchen 1, 4 und 9, dadurch gekennzeichnet,
daß an dem Schiebedeckel (3) für jedes Fach (2) ein quer zur Schiebedeckel-Schieberichtung
verschiebbarer Schieber (6) als Einzeldeckel vorgesehen ist (Fig. 12 bis 14).
15. Medikamentenspender nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Schiebedeckel
(6) im Bereich jedes Faches (2) angeformte, rechtwinklig zu seiner Verschieberichtung
verlaufende Führungen (16), wie Winkelleisten oder Materialverdickungen mit Nuten,
für die Verschiebelagerung des platten- oder folienartigen Schiebers (6) besitzt (Fig.
13 und 14), die sich beiderseits eines der Fachgröße entsprechenden Durchbruches (3b)
im Schiebedeckel (3) erstrekken, und daß jeder Schieber (6) mit mindestens einem an-
oder eingeformten, in das Fach (2) hineinragenden Begrenzungsanschlag (17) für die
Verschiebegröße des Schiebers (6) ausgestattet ist (Fig. 12 und 13) und daß jeder
Schieber (6) mit einer Grifflasche (6a) oder einem Griffsteg zur Verschiebedurchführung
ausgestattet ist (Fig. 13 und 14).
16. Medikamentenspender, insbesondere nach den Ansprüchen 1, 4 und 9, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schiebedeckel (3) für jedes Fach (2) mit einem durch Perforationen (18) vom
Schiebedeckel (3) trennbaren, quer zur Schiebedeckel-Schieberichtung zum öffnen hochziehbaren
Aufreißdeckel (7) versehen ist, der durch zwei von einer Längskante des Schiebedeckels
(3) aus parallel verlaufenden und mit Abstand zur gegenüberliegenden Schiebedekkel-Längskante
endenden Perforationslinien (18) mit dem Schiebedeckel (3) teilweise trennbar verbunden
ist und einen angeformten Grifflappen (7a) aufweist (Fig. 15 und 16).
17. Medikamentehspender, insbesondere nach den Ansprüchen 1 und 9, dadurch gekennzeichnet,
daß an dem Behälter (1) an einer Längsseite für jedes Fach (2) ein hochschwenkbarer,
am oder im Fach- öffnungsbereich lagefixierbarer Deckel (8) angeformt ist (Fig. 17),
der um 180° quer zur Behälter-Längsrichtung aufschwenkbar am Behälter (1) lagert und
dabei durch eine als Scharnier wirkende Materialverbindung (20)'mit dem Behälter (1)
einstückig verbunden und durch einen Klemmansatz (21), Klemmnocken oder -leisten rastend
im Fach (2) gehalten sowie mit einer eingeformten Griffmulde (22) oder einer angeformten
Grifflasche versehen ist.
18. Medikamentenspender, insbesondere nach den Ansprüchen 1, 4, 9, 14, 16 und 17,
dadurch gekennzeichnet, daß die Einzeldeckel (6 bis 8) mit angeformten Erhöhungen
(19) und/oder Vertiefungen als öffnungshilfen für Blinde ausgestattet sind (Fig. 12).