(19)
(11) EP 0 084 193 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
27.07.1983  Patentblatt  1983/30

(21) Anmeldenummer: 82201604.4

(22) Anmeldetag:  14.12.1982
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3G04C 21/20, G04F 3/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR GB LI NL

(30) Priorität: 15.01.1982 DE 3201053

(71) Anmelder: Braun Aktiengesellschaft
D-61466 Kronberg (DE)

(72) Erfinder:
  • Schwab, Günther
    D-8051 Kranzberg (DE)

(74) Vertreter: Einsele, Rolf 
Braun Aktiengesellschaft Postfach 1120
61466 Kronberg
61466 Kronberg (DE)

   


(54) Uhr mit Kurzzeitweckeinrichtung


(57) Es wird eine Kurzzeit-Signaleinrichtung für eine Uhr mit Stunden-und Minutenzeiger und einer mit einer Spannungsquelle (10) verbundenen Signalschaltung (11) angegeben. Das bei dieser Kurzzeit-Signaleinrichtung höchstens eine Stunde umfassende Zeitintervall zwischen der augenblicklichen Uhrzeit und der Signalzeit ergibt sich aus der, im Uhrzeigersinn betrachteten, einstellbaren Voreilung des Signalzeigers (31) gegenüber dem Minutenzeiger (41). Kommt durch den Fortgang des Minutenzeigers (41) dieser zur Signalzeit zur Deckung mit dem Signalzeiger (31) wird von der Signalschaltung (10) ein Signalton abgegeben.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Kurzzeit-Signaleinrichtung für eine Uhr mit einem Stunden- und Minutenzeiger und einer mit einer Spannungsquelle verbundenen Signalschaltung.

[0002] Derartige Kurzzeit-Signaleinrichtungen sind z.B. in chemischen Labors oder auch im Haushalt bekannt, wobei diese dort für die Oberwachung von Vorgängen dienen, deren Dauer im Bereich von einigen wenigen Minuten bis zu einer Stunde liegt.

[0003] Nach dem heutigen Stand der Technik sind diese Kurzzeit-Signaleinrichtungen teilweise gemeinsam mit einer Uhr in einem Gehäuse oder auch völlig separat in einem eigenen Gehäuse eingebaut. In beiden Fällen besitzt aber eine solche Kurzzeit-Signaleinrichtung ein eigenes Uhrwerk samt Zeiger und dem dazugehörigen Antrieb, der oft aus einer Uhrfeder besteht. Der Nachteil einer separaten Kurzzeit-Signaleinrichtung bei gleichzeitigem Vorhandensein einer Uhr liegt in dem höheren Aufwand für zwei Laufwerke, und dem damit verbundenen größeren Platzbedarf und der im Vergleich zu einer elektrisch betriebenen Uhr im allgemeinen größeren Ungenauigkeit einer mechanisch angetriebenen Kurzzeit-Signaleinrichtung. Separate Kurzzeit-Signaleinrichtungen haben neben ihrer relativ geringen Genauigkeit weiterhin den Nachteil, daß sie keine Uhrzeit anzeigen können.

[0004] Es war daher Aufgabe der Erfindung, eine Kurzzeit-Signaleinrichtung anzugeben, die in einer Uhr eingebaut ist und zur Zeitmessung das im allgemeinen wesentlich genauere Werk dieser Uhr verwendet.

[0005] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt mit den im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 genannten Mitteln.

[0006] Die Vorteile der Erfindung liegen im niedrigeren Herstellungsaufwand, im geringeren Platzbedarf und der höheren Ganggenauigkeit der erfindungsgemäßen Kurzzeit-Signaleinrichtung. Vorteilhafte Weiterbildungen können den Unteransprüchen entnommen werden.

[0007] Nachstehend werden zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Fig. 1 und 2 beschrieben. Es zeigen:

Fig. 1 einen Längsschnitt durch die Zeigerachse einer die Erfindung enthaltenden Uhr, wobei nur die zum Verständnis der Erfindung wesentlichen Bauteile eingezeichnet sind.Der Uhrzeigersinn wird dadurch festgelegt, daß der links abgebildete Zeiger sich zunächst einmal in die Zeichenebene hinein bewegt.

Fig. 2 eine detaillierte Zeichnung des Verstellknopfes (2) der Fig. 1.



[0008] Der Aufbau der die Erfindung enthaltenden Uhr entspricht in fast allen Punkten dem Aufbau einer z.B. im Haushalt verwendeten Wanduhr, es entfällt lediglich der Sekundenzeiger, während verschiedene Kontaktiereinrichtungen zusätzlich vorhanden sind.

[0009] Ein elektrisch leitender, an seinem Ende um 9o0 abgewinkelter Signalzeiger (31) ist an einem ebenfalls elektrisch leitenden Verstellknopf (2) befestigt. Der Verstellknopf (2) ist einerseits in einem Deckglas (7) und andererseits über eine Bohrung (3) auf einer elektrisch leitenden Mittelachse (32) gelagert. Durch eine in der Bohrung (3) des Verstellknopfes (2) vorhandene elektrisch leitende Spiralfeder (4) werden vier aus dem zylindrischen Schaft des Verstellknopfes (2) austretende Haken (5) gegen das Deckglas (7) gedrückt. Durch die auf diese Weise entstehende Friktion wird verhindert, daß der Signalzeiger (31) aufgrund der Schwerkraft oder infolge von Erschütterungen und dergleichen sich aus der mittels des Verstellknopfes (2) eingestellten Position entfernt. Durch Drücken eines Stiftes (1) lassen sich mit Hilfe einer im Verstellknopf (2) weiterhin enthaltenen, nicht dargestellten Mechanik die vier Haken (5) in ebenfalls nicht dargestellten Schlitzen des zylindrischen Schaftes des Verstellknopfes (2) soweit zurückbewegen, daß dieser sich unter dem Einfluß der Spiralfeder (4) bzw. durch Ziehen nach oben bewegen läßt. Der Verstellknopf (2) kann sich dabei soweit nach oben bewegen, bis ein in einer Nut seines Schaftes sitzender Spannring (6) das Deckglas (7) berührt.

[0010] Das dem Verstellknopf (2) gegenüber liegende Ende der Mittelachse (32) ist über einen Schleifkontakt (8) mit einem Anschluß einer Signalschaltung (11) verbunden, so daß der Signalzeiger (31) mit diesem Anschluß dauernd in elektrischem Kontakt steht.

[0011] Die Mittelachse (32) ist in dem sie konzentrisch umgebenden Minutenrohr (42) gelagert, das aus einem elektrisch nicht leitendem Material besteht. Am unteren Ende des Minutenrohrs (42) ist ein sogenanntes Minutenrad (43) aufgesteckt, über welches der am oberen Ende des Minutenrohrs (42) aufgesteckte Minutenzeiger (41) angetrieben wird. Der Minutenzeiger (41) besteht aus elektrisch leitendem Material und weist einen Schleifkontakt (44) auf, der das ebenfalls elektrisch leitende, konzentrisch angebrachte Stundenrohr (52) kontaktiert. Das Stundenrohr (52) dient auch hier als Lagerung, in diesem Fall für das Minutenrohr (42) und ist selbst im Ziffernblatt (12) gelagert. Analog zum Minutenrad (43) ist auf dem Stundenrohr (52) ein sogenanntes, elektrisch leitendes Stundenrad (53) aufgesteckt, über das der ebenfalls auf das Stundenrohr (52) aufgesteckte Stundenzeiger (51) angetrieben wird.

[0012] Ein weiterer, das Stundenrad (53) berührender Schleifkontakt (9) ist mit dem positiven Pol einer Gleichspannungsquelle (lo) verbunden, deren positiver Pol mit der Signalschaltung (11) verbunden ist.

[0013] Für den Fall, daß der Minutenzeiger (41) den Signalzeiger (31) nicht berührt, ist der an der Signalschaltung (11) liegende Stromkreis nicht geschlossen. Sobald aber aufgrund des Fortgangs des Minutenzeigers (41) eine solche Berührung eintritt, ist dieser Stromkreis geschlossen, und die Signalschaltung (11) löst einen Signalton aus, z.B. einen Summer oder eine Klingel. Das Ausschalten des Signaltons kann auf verschiedene Weise erfolgen, z.B. durch eine hier nicht dargestellte Zeitbegrenzer-Schaltung oder durch Hochziehen des Signalzeigers (31) nach Betätigung des am Verstellknopfs (2) angebrachten Stiftes (1), wodurch das abgewinkelte Ende des Signalzeigers (31) außerhalb der vom Minutenzeiger (41) überstrichenen Eingriffsebene gelangt und somit der Kontakt unterbrochen wird. Im allgemeinen werden beide der zuvor genannten Möglichkeiten der Signalton-Unterbrechung gleichzeit vorgesehen sein.

[0014] Mit Hilfe der vorliegenden Erfindung kann daher, ausgehend von jeder beliebigen Stellung des Minutenzeigers (41) und des Stundenzeigers (51), innerhalb eines sechzig Minuten umfassenden Zeitbereiches durch entsprechende Einstellung des Signalzeigers (31) für jeden beliebigen Zeitpunkt ein Alarmsignal eingestellt werden. Um den Zeitbereich einer vollen Stunde ausnutzen zu können, ist das abgewinkelte Ende des Schleppzeigers (31) auf der dem Betrachter der Fig. 1 zugewandeten Seite mit einem elektrisch isolierenden Belag versehen. Damit wird auch bei einer sechzig Minuten betragenden Voreilung des Schleppzeigers (31) trotz dessen Kontakt mit dem Minutenzeiger (41) kein Alarm ausgelöst.

[0015] Ein zweites Ausführungsbeispiel, dessen Aufbau dem kennzeichnenden Teil des Anspruchs 3 entspricht, unterscheidet sich von dem vorgenannten Ausführungsbeispiel nur durch folgende Abweichungen:

[0016] Das Minutenrohr '(42) besteht nicht gänzlich, sondern nur auf seiner Innenseite aus elektrisch isolierendem Material, seine Außenseite besteht dagegen aus einem elektrisch leitenden Belag. der Schleifkontakt (9) berührt bei diesem Ausführungsbeispiel nicht das Stundenrad (53) sondern das elektrisch leitende Minutenrad (43), der Schleifkontakt (44) entfällt. Auch in diesem Fall ist bei der Berührung des Schleppzeigers (31) durch den Minutenzeiger (41) der an der Signalschaltung (11) anliegende Stromkreis wieder geschlossen, so daß auch hier, wie beim vorgenannten Ausführungsbeispiel ein Signalton auftritt.


Ansprüche

1. Kurzzeit-Signaleinrichtung für eine Uhr mit einem Stunden- und Minutenzeiger und einer mit einer Spannungsquelle verbundenen Signalschaltung, dadurch gekennzeichnet, daß ein mittels eines Verstellknopfes (2) einstellbarer Signalzeiger (31) vorgesehen ist, dessen gegenüber dem Minutenzeiger (41) im Uhrzeigersinn betrachtete Voreilung die Dauer eines Kurzzeit-Intervalls festlegt, an dessen Ende sich Minutenzeiger (41) und Signalzeiger (31) überdecken und von der Signalschaltung (11) ein Signal abgegeben wird.
 
2. Kurzzeit-Signaleinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Signalzeiger (31) elektrisch leitend ist und mit einer, einen Anschluß der Signalschaltung (11) kontaktierenden, elektrisch leitenden Mittelachse (32) verbunden ist, daß der Minutenzeiger (41) elektrisch leitend ist und einen Schleifkontakt (44) aufweist, der das elektrisch leitende Stundenrohr (52) kontaktiert, daß das Stundenrohr (52) über das mit ihm verbundene elektrisch leitende Stundenrad (53) und über die Spannungsquelle (lo) mit dem anderen Anschluß der Signalschaltung (11) elektrisch verbunden ist, und daß das mit dem Minutenzeiger (41) verbundene und zum Minutenrad (43) führende Minutenrohr (42) aus elektrisch isolierendem Material besteht, wobei Mittelachse (32), Minutenrohr (42) und Stundenrohr (52) konzentrisch zueinander angeordnet sind.
 
3. Kurzzeit-Signaleinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Signalzeiger (31) elektrisch leitend ist und mit einer, einen Anschluß der Signalschaltung (11) kontaktierenden, elektrisch leitenden Mittelachse (32) verbunden ist, und daß der Minutenzeiger (41) elektrisch leitend ist, während bei der konzentrischen Anordnung von Mittelachse (32), Minutenrohr (42) und Stundenrohr (52) das Minutenrohr (42) innen isolierend und außen mit einem elektrisch leitenden Belag versehen ist, der über die Spannungsquelle (lo) mit dem anderen Anschluß der Signalschaltung (11) verbunden ist.
 
4. Kurzzeit-Signaleinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung der Signalschaltung (11) mit der Mittelachse (32) und dem Stundenrad (53) über Schleifkontakte (8, 9) erfolgt.
 
5. Kurzzeit-Signaleinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung der Signalschaltung (11) mit der Mittelachse (32) und dem Minutenrad (43) über Schleifkontakte (8, 9) erfolgt.
 
6. Kurzzeit-Signaleinrichtung nach den Ansprüchen 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittelachse (32) aus der Sekundenachse der Uhr besteht.
 
7. Kurzzeit-Signaleinrichtung nach den Ansprüchen 2 oder 3, dadurch aekennzeichnet, daß der Signalzeiger (31) als Schleppzeiger ausgebildet ist und über den elektrisch leitenden, im Deckglas (7) der Uhr gelagerten Verstellknopf (2) und die ebenfalls elektrisch leitende Feder (4) die Mittelachse (32) kontaktiert.
 
8. Kurzzeit-Signaleinrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Feder (4) zur zusätzlichen Friktionserzeugung vorgesehen ist.
 




Zeichnung







Recherchenbericht