[0001] Die Erfindung betrifft eine Fadenliefervorrichtung für Textilmaschinen, insbesondere
für mehrsystemige Rundstrickmaschinen, mit wenigstens einem von einer Antriebsquelle
in Umlauf versetzbaren endlosen Zahnriemen, der den einzelnen Fadenverbrauchstellen
zugeordnete, jeweils als Stabkäfig ausgebildete, frei drehbar gelagerte Rollen mit
seinen Zähnen zwischen die Stäbe der Rollen eingreifend,teilweise umschlingt, von
denen jeder Fadenführungen zugeordnet sind, durch die ein Faden,im wesentlichen in
Längsrichtung des Zahnriemens,an einer Seite in den Umschlingungsbereich zwischen
dem Zahnriemen und der Rolle einführbar und an der anderen Seite wieder aus dem Umschlingungsbereich
herausführbar ist.
[0002] Eine solche Fadenliefervorrichtung ist aus der DE-PS 2639 206 bekannt. Die zwischen
die Stäbe der als Stabkäfige ausgebildeten Rollen eingreifenden Zähne des Zahnriemens
pressen den im Umschlingungsbereich mäanderförmig angeordneten Faden einerseits gegen
die Stäbe, andererseits wird dadurch, daß der Faden gezwungen ist, sich im Umschlingungsbereich
an die Profilgestalt des Zahnriemens anzulegen, die zwischen dem Zahnriemen und dem
Faden auftretende Reibung erhöht, mit dem Ergebnis, daß eine schlupffreie Förderung
des Fadens bei allen Betriebsbedingungen und insbesondere auch,beim Anfahren erreicht
wird. Da die Rollen als Stabkäfige ausgebildet sind, treten im Betrieb im Bereiche
der Rollen keine die Fadenförderung störenden Flaumablagerungen oder -verschmutzungen
auf, wie dies beispielsweise bei einer als Zahnrad ausgebildeten Rolle der Fall wäre.
Auch können die Zähne des Zahnriemens zwischen die Stäbe ungehindert eindringen und
somit den Faden an ihren Flanken gegen die Stäbe anpressen.
[0003] Bei dieser Fadenliefervorrichtung ist die Profilgestalt der Zähne des Zahnriemens
trapezförmig und gegebenenfalls derart gewählt, daß sie sich gut an die Profilform
der Stäbe anschmiegt.
[0004] In der Praxis hat sich gezeigt, daß diese Fadenliefervorrichtung eine exakt schlupffreie
Fadenförderung gewährleistet und für die meisten Fadenarten voll befriedigend arbeitet.
Es gibt aber bestimmte, sehr empfindliche Garne und Fäden, die im Umschlingungsbereich
übermäßig beansprucht werden. So kann es beispielsweise auftreten, daß einzelne feine
Filamente von dünnen Polyestergarnen abgerissen werden, was naturgemäß unerwünscht
ist.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, die eingangs genannte Fadenliefervorrichtung
in dem Sinne zu verbessern, daß sie unter Aufrechterhaltung der schlupffreien Förderung
des Fadens auch sehr empfindliche Garne und Fäden fördern kann, ohne dazu besondere
Vorkehrungen getroffen werden müßten. Zur Lösung dieser Aufgabe ist die Fadenliefervorrichtung
gemäß der Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß die Zähne des Zahnriemens eine abgerundete
Profilgestalt aufweisen.
[0006] Überraschenderweise hat sich nämlich gezeigt, daß die bei dem bekannten Zahnriemen
mit trapezförmigen Zähnen an der Stirnseite der Zähne vorhandenen scharfen Kanten
zu einer Beeinträchtigung von empfindlichen Garnen führen können, obwohl ein solcher
Zahnriemen mit seinen Zähnen naturgemäß aus einem elastischen Material besteht. Trotz
des Verzichtes auf diese, im Umschlingungsbereich abrupte Umlenkungen des Fadens bewirkenden
und damit die Mitnahmewirkung des Zahnriemens wesentlich erhöhenden scharfen Kanten
bleibt dennoch eine exakt schlupffreie Fadenförderung gewährleistet. Dies rührt vermutlich
daher, daß sich nun der Faden satt an die abgerundete Profilgestalt der Zähne anlegen
kann.
[0007] In einer zweckmäßigen Ausführungsform weisen die Zähne eine im wesentlichen etwa
halbkreisförmige Profilgestalt auf. Die Anordnung ist mit-Vorteil derart getroffen,
daß die Zähne im Umschlingungsbereich an ihren Flanken an den ihnen jeweils benachbarten
Stäben der jeweiligen Rolle angepreßt sind. Als günstig hat es sich auch erwiesen,
wenn die Zahnflanken und die Grundfläche der Zahnlücken jeweils in zwei getrennten
Bereichen im Umschlingungsbereich an die Stäbe der jeweiligen Rolle angepreßt sind.
Dadurch wird eine besonders schonende, zugleich aber sehr wirksame Mitnahme des Fadens
gewährleistet.
[0008] Die Zahnlücken können jeweils eine dem Stab- durchmesser angepaßte teilkreisförmige
Profilgestalt aufweisen. Die Anordnung kann aber auch derart getroffen sein, daß die
Zähne an ihrer Wurzel jeweils über eine gerundete Fläche in eine im wesentlichen ebene
Grundfläche der Zahnlücke übergehen, womit dann die bereits erwähnte Anpressung des
Fadens an die Stäbe in zwei getrennten Bereichen erreicht wird.
[0009] Um die Biegsamkeit des Zahnriemens zu erhöhen und damit die Anpressung des Fadens
an die Stäbe zu verbessern, ist es zweckmäßig, wenn in der Grundfläche der Zahnlücken
wenigstens eine quer zu dem Zahnriemen verlaufende schmale Nut angeordnet ist. Ist
lediglich eine Nut pro Zahnlücke vorhanden, so ist diese mit Vorteil jeweils symmetrisch
zu den beiden benachbarten Zähnen angeordnet.
[0010] Die Länge der Zähne des Zahnriemens ist so zu bemessen, daß einerseits eine gute
Anpressung des Fadens an die Stäbe der Rolle im jeweiligen Umschlingungsbereich gewährleistet
und und andererseits der Zahnriemen von seiner Antriebsquelle einwandfrei angetrieben
werden kann. Diesen Anforderungen wird eine Ausbildung des Zahnriemens in guter Weise
gerecht, bei der die Zähne jeweils eine, im Umschlingungsbereich etwa bis zum Teilkreis
der Stäbe der jeweiligen Rolle reichende Länge aufweisen.
[0011] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung dargestellt.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Rolle einer Fadenliefervorrichtung gemäß der Erfindung, in einer Seitenansicht,
Fig. 2 den Zahnriemen der Fadenliefervorrichtung nach Fig. 1, in einem anderen Maßstab,
in einer Seitenansicht und im Ausschnitt, und
Fig. 3 die Fadenliefervorrichtung nach Fig. 1, geschnitten längs der Linie III-III
der Fig. 1, in einer Draufsicht, im Ausschnitt und in einem anderen Maßstab.
[0012] Die in Fig. 1 dargestellte Fadenliefervorrichtung weist einen mittels eines Armes
1 an einem nicht dargestellten Gestell, beispielsweise einer Rundstrickmaschine, befestigbaren
Halter 2 auf, an dem eine Rolle 3 um eine vertikale Achse frei drehbar gelagert ist.
Die Rolle 3 ist in Gestalt eines Stabkäfigs ausgebildet, dessen Stäbe 4 auf einem
gemeinsamen Teilkreis 5 liegen und gleiche Abstände aufweisen, wie dies aus Fig. 3
zu ersehen ist. Der typische Stabdurchmesser liegt beispielsweise bei 2,5 mm.
[0013] Über die Rolle 3 ist ein endloser Zahnriemen 6 gelegt, der von einer nicht weiter
dargestellten Antriebsquelle in Umlauf versetzt werden kann. Der Zahnriemen 6 umschlingt
die Rolle 3 in einem Umschlingungsbereich, der etwa 180° oder weniger beträgt. In
diesen Umschlingungsbereich wird ein beispielsweise von einer Spule kommender Faden
7 über eine Fadenführöse 8 eingeleitet, die gleichzeitig einen, beim Auftreten übermäßiger
Fadenspannungen wirksam werdenden Fadenbruchabsteller betätigt. Der so auf einer Seite
in den Umschlingungsbereich eingeleitete Faden 7 wird auf der anderen Seite der Rolle
3 über zwei Faden- ösen 9 aus dem Umschlingungsbereich wieder heraus- geführt und
der nicht weiter dargesteliten Fadenverbrauchsstelle, beispielsweise der Strickstelle
einer Rundstrickmaschine, zugeleitet.
[0014] In dem Umschlingungsbereich dringen die Zähne 11 des Zahnriemens 6 in der aus Fig.
3 ersichtlichen Weise zwischen die zugeordneten Stäbe 4 der Rolle 3 ein, wobei sie
den mäanderförmig gelegten Faden 7 gegen die Umfangsfläche der Stäbe 4 anpressen.
[0015] Wie aus Fig. 2 zu ersehen, weisen die Zähne 11 eine abgerundete Profilgestalt auf,
die, wie bei 12 veranschaulicht, im wesentlichen etwa halbkreisförmig ist. Im Umschlingungsbereich
(Fig. 3) sind die Zähne 11 an ihren Flanken bei 13 an die ihnen jeweils benachbarten
Stäben 4 der Rolle 3 angepreßt, wobei der Faden 7, wie erwähnt, dazwischen verläuft.
[0016] Die Zähne 11 gehen an ihrer Wurzel jeweils über eine gerundete Fläche 14 in eine
im wesentlichen ebene Grundfläche 15 der Zahnlücke 16 über, wobei in jeder Grundfläche
15 jeweils eine, symmetrisch zu den beiden benachbarten Zähnen 11 angeordnete, quer
zu dem Zahnriemen 6 verlaufende schmale Nut 17 vorgesehen ist.
[0017] Durch diese Ausbildung des Zahnriemens 6 wird erreicht, daß die Zahnflanken und die
Grundfläche 15 der Zahnlücken 16 jeweils in zwei getrennten Bereichen 13 und 18 (Fig.
3) im Umschlingungsbereich an die Stäbe 4 der Rolle 3 angepreßt sind.
[0018] Anstelle der einen Nut 17 pro Zahnlücke 16 könnten auch mehrere solcher Nuten vorgesehen
sein.
[0019] In einer anderen Ausführungsform könnte die Anordnung auch derart getroffen sein,
daß die Zahnlücken 16 jeweils eine dem Stabdurchmesser angepaßte,teilkreisförmige
Profilgestalt aufweisen, wie es in Fig. 3 für eine Zahnlücke bei 20 angedeutet ist.
[0020] Die Länge der Zähne 11 ist derart bemessen, daß sie im Umschlingungsbereich (Fig.
3) etwa bis zum Teilkreis 5 der Stäbe 4 der Rolle 3 reichen.
[0021] Der Zahnriemen 6 besteht aus einem biegsamen Kunststoffmaterial, vorzugsweise Polyurethan;
er enthält eine Verstärkung aus Polyamid-Strängen oder dergleichen.
1. Fadenliefervorrichtung für Textilmaschinen, insbesondere für mehrsystemige Rundstrickmaschinen,
mit wenigstens einem von einer Antriebsquelle in Umlauf versetzbaren endlosen Zahnriemen,
der den einzelnen Fadenverbrauchsstellen zugeordnete, jeweils als Stabkäfig ausgebildete,
frei drehbar gelagerte Rollen, mit seinen Zähnen zwischen die Stäbe der Rollen eindringend,teilweise
umschlingt, von denen jeder Fadenführungen zugeordnet sind, durch die ein Faden, im
wesentlichen in Längsrichtung des Zahnriemens,an einer Seite in den Umschlingungsbereich
zwischen dem Zahnriemen und der Rolle einführbar und an der anderen Seite wieder aus
dem Umschlingungsbereich herausführbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Zähne
(11) des Zahnriemens (6) eine abgerundete Profilgestalt aufweisen.
2. Fadenliefervorrichtung nach Anspruch 1,-dadurch gekennzeichnet, daß die Zähne (11)
eine im wesentlichen etwa halbkreisförmige Profilgestalt aufweisen.
3. Fadenliefervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zähne (11) im Umschlingungsbereich an ihren Flanken (bei 13) an die ihnen
jeweils benachbarten Stäben (4) der jeweiligen Rolle (3) angepreßt sind.
4. Fadenliefervorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Zahnflanken
(13) und die Grundfläche (15) der Zahnlücken (16) jeweils in zwei getrennten Bereichen
(13,18) im Umschlingungsbereich an die Stäbe (4) der jeweiligen Rolle (3) angepreßt
sind.
5. Fadenliefervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zahnlücken (16) jeweils eine dem Stabdurchmesser angepaßte,teilkreisförmige
Profilgestalt (20) aufweisen.
6. Fadenliefervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zähne (11) an ihrer Wurzel jeweils über eine gerundete Fläche (14) in eineim
wesentlichen ebene Grundfläche (15) der Zahnlücke (1.6) übergehen.
7. Fadenliefervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß in der Grundfläche (15) der Zahnlücken (16) wenigstens eine quer zu dem Zahnriemen
(6) verlaufende schmale Nut (17) angeordnet ist.
8. Fadenliefervorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß jede Nut (17)
jeweils symmetrisch zu den beiden benachbarten Zähnen (11) angeordnet ist.
9. Fadenliefervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zähne (11) jeweils eine im Umschlingungsbereich etwa bis zum Teilkreis (5)
der Stäbe (4) der jeweiligen Rolle reichende Länge aufweisen.