[0001] Die Kombinationaerfindung betrifft eine Maschine, mittels der Tunnels oder Schächte
ohne vorheriges Aufreißen des Abräummaterials (Erde, Gestein etc.) - ausgenommen der
Ansatz der Bohrung - in einem Arbeitsgang gebohrt, verschalt, mit Beton, Guß oder
sonstigem Baustoff versteift und kunatstoffversiegelt werden, wobei gleichzeitig das
Aushubmaterial (Erde, Gestein etc.) beim Bohren der Tunnels herausgefördert wird.
[0002] Die konventionelle Art der Herstellung von Tunnels oder Schächten besteht darin,
daß man die Erde aufreißt, abstützt und dann den Tunnel oder Schacht einschalt und
mit flüssigem oder plastischen, später hart werdenden Baustoffen ausfüllt, danach
wieder ausschalt und die entstandenen Hohlräume mit Ausfüllmaterial ausfüllt und verdichtet.
[0003] Die bisher bekannten Verfahren sind ausgesprochen zeitaufwendig, mit hohen Lohnkosten
und durch die jeweilige Absperrung des Bausektors mit Verkehrabehinderungen und erheblichen
Unannehmlichkeiten (Lärmbelästigung etc.) für die Verkehrsteilnehmer und Anwohner
verbunden.
[0004] Nach den bisher bekannten Verfahren kann auch das verwandte Schalmaterial selten
nochmals eingesetzt werden.
[0005] Die bisher bekanntlich anzusetzenden Material- und Lohnkosten fallen nach den umständlichen
Verfahren - abgesehen von erheblichen Lärmbelästigungen und Verkehrsbehinderungen
der Anwohner und Verkehrsteilnehmer - neben in Kauf zu nehmenden langen Dauzeiter
erheblich ins Gewicht.
[0006] Auch die Umweltbelastungen sind nach den bisherigen Verfahren außerordentlich hoch.
[0007] Der Kombinationserfindung liegt die Aufgabe zugrunde eine kombinierte Tunnel- bzw.
Schachtbohrmaschine mit gleichzeitigem Verschalen und Versteifen des Schachttunnels
sowie Rücktransport des Aushubmaterials vorzuschlagen, die die vorstehend aufgezählten
Nachteile der bisher bekannten Verfahren beseitigt, Behinderungen etc. verhindert
und auf ein Mindestmaß beschränkt.
[0008] Damit entfallen:
Absperren ganzer Wohngebiete für den Verkehr, Aufreißen dervorhandenen Straßendecken,
Verbrauch erheblichen Schalungsmaterials, bisher hohe Lärmbelästigungen und Umweltbelastungen
und damit gleichzeitig bisher anfallende enorme Lohnkosten.
[0009] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die kombinierte Maschine einen
windmühlflügelartigen Abraumkopf trügt, der das bestehende Material abbaut und zugleich
in den rrichter unter der Bohrwelle auf das darunterlaufende Förderband transportiert.
[0010] Dabei kann der Abraumkopf, der sich unmittelbar hinter dem eigentlichen Bohrer befindet,
auch so konstruiert sein, daß der Tunnel oder Schacht jeweils fast kantig wird und
lediglich leicht abgerundet wird.
[0011] Die Versteifungen der einzelnen mit harten Haterialien beschichteten Abräumblätter
sind so angelegt, daß beim Bohron und Abräumen des Materials dieses direkt über den
Trichter auf das Förderband gelangt.
[0012] Der mit harten Material beschichtete Bohrer, an den sich der erste Abräumflügel anschlisßt,
wied von einer mindestens 2 m langen, tragenden Welle geführt. Daran anschließend
befinden sich auf der gleichen Welle fent montiert die zweiten - den mindestens 2/3
Durchmesser des ersten Abräumflügels überateigenden - Abräumflügel mit dem eigentlichen
Tunneldurchmesser sowie Versteifungen die so angebracht sind, daß das Abraummaterial
auf das unter der Welle laufende Förderband gelangt.
[0013] Am hinteren Endo der Welle befindet sich ein lager mit Gehäuse.
[0014] Auf der gleichen Welle, aber vorn unmittelbar hinter der Versteifung des Abräumkopfes
sind mindestens drei Hydraulikzylinder - einzeln steuerber aber letzten Endes doch
aufeinander abgestimmt - die ihrerseits wiederum auf fest eingeschweißten Stahlachienen
laufen, aufmontiert.
[0015] Über diese Hydraulikzylinder wird durch Meßgeräte an der Bohrmaschine der Bohr- und
Abräumkopf in der gewünschten Richtung gesteuert.
[0016] Die am Ende der Welle angesetzte Schlagbohrmaschine kann mit Druckluft oder elektrisch
angetrieben werden.
[0017] Zwischen dem Abräumkopf und dem dahinter befindlichen Stahlring sind mehrere Kunststoff-Spritzdüsen
bzw. Schweißgeräte angebracht, die nach dem Abbau der Abraummaterialien durch Auftragen
eines Kunststofffilmes ein Abbröckeln des noch bestehenden Materials nach dem Ausbohren
und Abräumen verhindert.
[0018] Der Stahlring selbst enthält mehrere Stutzen an .seiner Vorderseite, an die wiederum
ein flexibler Schlauch angeschlossen ist, durch den mittels Druck flüssiger oder plastischer,
jedenfalls später hart werdender Baustoff gepreßt wird und zugleich zusammen mit der
Schlagbohrmaschine die ganze Kombination mit vorantreibt.
[0019] Durch die an Baustoffpumpen angeschlossenen flexiblen Schläuche und die ihrerseits
am Stahlring sitzenden Stutzen wird je nach Richtungsänderung - gesteuert über Hydraulikzylinder
- mehr oder weniger Baustoff eingepreßt.
[0020] Der Stablring mit seinen äußeren und inneren Kunststoff-Spritzdüsen und Baustoffanschlußstutzen
muß mit ainem Kugelgelenk auf der gleichen Welle und starken Federn zwischen Abräumkopf,
Kugelgelenk und Halterung des Lagers, auf dem die Hydraulikzylinder aufmontiert sind,
derart versteift werden, daß indirekt der Druck der Baustoffpumpen die Vorwärtsbewegung
der ! kombinierten Maschine mitfördert.
[0021] Der jeweils zur Versteigung des Tunnels benötigte Baustoff wird durch kleine Rollen,
die die innere Plastikverschalung anpreßt auf den ganzen Umfang des Tunnels bis zur
Erhärtung des Baustoffes verteilt.
[0022] Durch den Stahlring hindurch wird mittels Schweißgerät unmittelbar am hinßeren Ende
des Stahlrings eine der mindestens drei notwendigen Stahlschienen aufgeschweißt, auf
denen die Rollen der Hydraulikzylinder laufen, die ihrerseits unmittelbar hinter der
Versteifung auf dem vorstehend erwähnten Lager angebracht sind.
[0023] Mit dem gebohrten Tunnel laufend sind an den Hydraulikzylindern längs- und querschienen
verbunden.
[0024] Diese Schienen mit einer bestimmten Länge müssen mit Kugelgelenken längs und quer
zur Ermöglichung einer Richtungsänderung durch kleine Rollen mit einer Federhalterung
an den Schienen verbunden sein.
1. Verfahren zur Herstellung von Tunneln bzw. Schächten, dadurch gekennzeichnet, daß
durch eine kombinierte, über Computer und Hydraulikzylinder steuerbare Schlagbohrmaschine
in einem Arbeitsgang unmittelbar nach dem Bohren das Abraummaterial herausbefördert,
der Tunnel verschalt und mit isolierten Baustoffen sicher versteift wird.
2. Kombinierte Maschine zum Ausführen des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß unmittelbar hinter dem Bohr- und Abräumkopf Kunststoffspritzdüsen oder auf Rollen
rotierende Schweißgeräte sofort nach dem Bohren auf das stehenbleibende Material eine
Kunststoffschicht aufbringen, hinter der ein auf der Bohrwelle mit Kugelgelenk und
Versteifungen gelagerter Stahlring mit Anschlußstutzen und flexiblen Schläuchen zum
Einpressen von Baustoffen mittels Pumpen an den elastischen Kunststoff gepreßt wird,
wobei auf der Innenseite des Stahlringes wiederum Kunststoffspritzdüsen oder Schweißgeräte
Kunststoff in jeweils bestimmbarer Stärke auftragen, während kleine, auf Federhalterungen
an längs- und querlaufenden, mit Kugelgelenken versehenen Schienen gelagerte Rollen
den eingepreßten Baustoff auf einem jeweils regulierbaren Maß halten, während im Zentrum
die mit Hydraulikzylindern auf eingeschweißten Schienen beweglich geführte Welle an
ihrem hinteren Ende durch eine Schlagbohrmaschine angetrieben wird, wobei der beim
Bohren anfallende Abbraum durch einen unter der Welle befindlichen trichterförmigen
Einlaufstutzen unmittelbar auf das abtransportierende Förderband gelangt, während
an den Hydraulikzylindern Baustoffpumpen und Restmaterialien absaugende Staubsauger
angebracht sind.