[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren für die Wärmeübertragung zur Luftkonditionierung
von Räumen für Lebewesen großer Zahl, besonders für die Tierhaltung, wobei die verbrauchte
Luft abgeführt und dafür Frischluft eingeführt wird und die durch die Lebewesen erzeugten
Brüden unter ihren Taupunkt kondensiert werden.
[0002] Bekannt sind Anlagen (vgl. z.B. die HU-PS 174.791) bei denen der größere Anteil der
in Tierzuchträumen erzeugten Brüdenmenge nicht durch Ventilation, sondern durch Brüdenkondensation
abgeführt wird und die so gewonnene Wärme im Winter zur Raumheizung, im Sommer zur
Raumkühlung benutzt wird. Mit der durch Brüdenkondensation gewinnbaren Wärme, deren
Temperatur niedrig ist, läßt sich nur die kalte Frischluft von Außen vorerwärmen,
jedoch nicht der Wärmeübertragungsverlust im Raum ergänzen. Die Kühlanlage kann im
Sommer nur einen geringen Anteil der durch Brüdenkondensation gewonnenen Wärme benutzen,
und daher ist die erzielbare wirtschaftliche Wirksamkeit nicht ausreichend.
[0003] Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß, wenn die durch Brüdenkondensation
gewonnene Wärmemenge von ihrer niedrigen Entstehungstemperatur durch Einschaltung
einer Wärmepumpe auf höhere Temperatur erhöht wird, sich die gewonnene Wärmemenge
viel wirtschaftlicher im Winter zur Erwärmung der Frischluft bzw. der Luft im Raum
und im Sommer zur Inbetriebhaltung der Kühlanlage mit Wärmeenergie verwenden läßt.
[0004] Das entsprechende erfindungsgemäße Verfahren und die zugehörige Vorrichtung gehen
aus den Ansprüchen hervor.
[0005] Das Wesen des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt darin, daß die Temperatur der durch
Kondensation freigemachten Wärmemenge auf eine höhere Temperatur als die Raumtemperatur
auf ansich bekannte Weise erhöht und der an die Umgebung nicht abgegebene Anteil der
durch die Kondensation freigemachten Wärmemenge in das wärmeaufnehmende Medium geführt
und in ansich bekannter Weise genutzt wird.
[0006] Das Wesen der erfindungsgemäßen Vorrichtung liegt darin, daß ihr Wärmeaufnehmer eine
Wärmepumpe, vorzugsweise ein Evaporator des Kühlkreises mit Kompressor ist, und daß
im Kühlkreis ein Wärmeabgeber, vorzugsweise ein Kondensator, angeordnet ist.
[0007] Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist im folgenden anhand eines Ausführungsbeispieles
und der Zeichnung näher erläutert.
[0008] Die einzige Figur der Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel für das Schaltschema
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung.
[0009] Ein Raum 1 mit Lebewesen großer Zahl, vorzugsweise für Tierzucht, wird mittels eines
Gebläses 2 durch eine Luftleitung 3 mit Frischluft versorgt. Das Gebläse 2 hat vorzugsweise
eine veränderliche Drehzahl, um die Versorgung des Raumes 1 mit Frischluft der Änderung
der Zahl der darin gehaltenen Lebewesen anpaßbar zu machen.
[0010] Die Frischluft wird im Winter mittels eines Behandlungssystems 4 vorgewärmt, im Sommer
gekühlt durch die Luftleitung 3 in den Raum 1 eingeführt.
[0011] Die wärmeaufnehmende Oberfläche des Kühlkreises 5 mit Gebläse bildet die Oberfläche
zur Brüdenkondensation unter dem Taupunkt, die vorzugsweise ein Evaporator 6 ist.
Der im Kühlkreis 5 angeordnete Kompressor 7 erhöht die Temperatur der durch die Kondensation
gewonnenen Wärmemenge auf einen höheren Wert, und diese Wärmemenge höherer Temperatur
wird durch einen ebenfalls im Kühlkreis 5 angeordneten Wärmeabgeber, vorzugsweise
durch einen Kondensator 8 an das wärmeaufnehmende Medium abgegeben, welches vorzugsweise
Wasser ist. Das Wasser erwärmt sich durch die Aufnahme der Wärmemenge und wird durch
ein Regelventil, vorzugsweise durch ein Zweiwegventil 9, teils in einen für die mittelbare
Heizung des Raumes 1 geeigneten Lufterwärmer 10 eingeführt, teils durch einen Vorerwärmer
11 des Behandlungssystems 4 zum Vorerwärmen der Frischluft benutzt. Das Durchströmen
der wärmeaufnehmenden und wärmeabgebenden Medien und der Kühlumlauf werden vom Drosselventil
geschlossen.
[0012] Im Sommer, wenn keine Heizung benötigt wird, sondern vielmehr die Luft eher zu kühlen
ist, wird die durch den Kühlkreis 5 abgeführte Wärmemenge einem Kessel 14 eines Absorptionskühlsystems
13 zugeführt, und sie wärmt eine Lösung mit hohem Kühlmittelinhalt durch einen Wärmetauscher
15 vor. Falls notwendig, wird eine weitere Wärmeentnahme aus dem absorbierten Kühlmittel
durch einen zweiten Wärmetauscher 16 mittels zugeführter Energie durchgeführt. Das
durch die Wärmeentnahme geführte Kühlmedium wird in einem Evaporationskondensator
17, vorzugsweise vom Evaporationssystem, kondensiert und durch ein Drosselventil 18
in einen Evaporator 19 des Wasserkühlers eingeleitet. Das evaporierte Kühlmedium wird
von einem Absorber angesaugt, absorbiert die Lösung mit geringem Kühlmittelinhalt,
und die so erzeugte Lösung mit hohem Kühlmittelinhalt wird von einer Pumpe 20 für
Kühlmittellösung durch einen Wärmetauscher 21 für Lösungen mit hohem und geringem
Kühlmittelinhalt in den Wärmetauscher 15 zurückgeführt, wo das Verfahren von neuem
beginnt. Ein Wärmetauscher 23 in einem Absorber 22 zwischen dem Evaporator 19 des
Wasserkühlers und der Pumpe 20 für Kühlmittellösung dient zur Entnahme der Lösungswärme.
[0013] Ist nur ein geringer Bedarf an Wärme vorhanden, z.B. während der Ubergangsjahreszeit,
so entnimmt der Kühlkreis 5 nur die Wärmemenge, die zur Abführung der entstandenen
Brüde notwendig ist. Wird diese Wärmemenge weder zur Heizung noch zur Kühlung benutzt,
so wird das Kühlwasser des Kondensators 8 dem Evaporationskondensator 17 zugeführt,
der nun als Wasserrückkühler arbeitet.
[0014] Der Evaporator 6 und der Lufterwärmer 10 sind bei einer der bevorzugten Ausführungen
in einer gemeinsamem Luftumlaufeinheit 25 mit Luftgebläse 24 angeordnet.
[0015] Die verbrauchte Luft wird durch eine Abgabeöffnung 26 aus dem Raum 1 abgeführt. Vor
der Abgabeöffnung 26 ist ein Wärmetauscher 27 zur Effektivisierung angeordnet, der
praktisch ein solcher ist, der mit einem in dem Behandlungssystem 4 für Frischluft
angeordneten Wärmetauscher 28 verbunden ist. Die durch den Wärmetauscher 27 zur Effektivisierung
aufgenommene Wärmemenge kann so den Wirkungsgrad der Vorerwärmung der eingeleiteten
Frischluft verbessern.
1. Verfahren für die Wärmeübertragung zur Luftkonditionierung von Räumen für Lebewesen
großer Zahl, besonders für die Tierhaltung, wobei die verbrauchte Luft aus den Räumen
abgeführt und dafür Frischluft eingeführt wird und die durch die Lebewesen erzeugten
Brüden unter ihrem Taupunkt kondensiert werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur
der durch Kondensation freigemachten Wärmemenge auf ansich bekannte Weise auf eine
Temperatur, die höher als die Raumtemperatur liegt, erhöht und der an die Umgebung
nicht abgegebene Anteil der durch Kondensation freigemachten Wärmemenge einem Medium
zugeführt und dann ansich bekannter Weise genutzt wird.
2: Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die auf höhere Temperatur
erhöhte Wärmemenge in den Raum zurückgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Frischluft mittels der
auf höhere Temperatur erhöhten Wärmemenge vorgewärmt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Anteil der auf höhere
Temperatur erhöhten Wärmemenge in den Raum zurückgeführt wird, und die Frischluft
durch den anderen Anteil der auf höhere Temperatur erhöhten Wärmemenge vorgewärmt
wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß durch die auf höhere Temperatur
erhöhte Wärmemenge, die in einen Kessel einer Absorptionsvorrichtung zur Entnahme
vom Kühlmittel eingeführt wird, die im Kühlkreislauf befindliche Lösung mit hohem
Kühlmittelinhalt erwärmt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lösung mit hohem Kühlmittelinhalt
durch Einleitung von äußerer Wärmeenergie miterwärmt wird.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Wärmeaufnehmer der Vorrichtung zugleich eine Wärmepumpe, vorzugsweise
ein Evaporator (6) des Kühlkreises (5) mit Kompressor, ist, und daß in dem Kühlkreis
(5) mit Kompressor ein Wärmeabgeber vorzugsweise Kondensator (8), angeordnet ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Medium zur Wärmeaufnahme
des Kühlkreises (5) mit Kompressor Kühlmittel, dagegen des Kondensators (8) Wasser
ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß der
Auslauf des wärmeaufnehmenden Mittels im Kondensator (8) durch ein Zweiwegventil (9)
am für unmittelbare Heizung (1) geeigneten Lufterwärmer (10) und zugleich am Vorerwärmer
(11) des Behandlungssystems (4) angeschlossen ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der
Evaporator (6) und der Lufterwärmer (10) in einer mit einem gemeinsamen Luftgebläse
(24) ausgestattenen Luftumlaufeinheit (25) eingebaut sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß das wärmeaufnehmende
Mittel aus dem Kondensator (8) dem Kessel (14) zur Entnahme vom Kühlmittel im Absorptionskühlsystem
(13) zugeführt ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß im Kessel (14) ein für
die Einführung von Außenwärme geeigneter Wärmetauscher (16) angeordnet ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß eine wärmeaufnehmende
Oberfläche des Absorptionskühlsystems (13) an dem Vorerwärmer (11) des Behandlungssystems (4) für Frischluft angeschlossen ist.