[0001] Die Erfindung betrifft einen elektrostatischen Schallwandler, der in der Schallwiedergabetechnik
Anwendung findet und nach dem Gegentaktprinzip arbeitet.
[0002] Bekannt ist ein elektrostatischer Schallwandler aus zwei parallelen, festen, perforierten
Isolierplatten, deren innere Oberflächen mit einer niederohmigen, elektrisch leitenden
Schicht bedeckt sind. Jede der elektrisch leitenden Schichten weist eine Signalausführung
zur Verbindung mit der schallfrequenten Signalquelle auf. Zwischen den Platten ist
eine flexible, elektrisch leitende, einen hohen elektrischen Widerstand aufweisende
Membran befestigt, die von den elektrisch leitenden Schichten isoliert ist und eine
Ausführung zur Verbindung mit der Polarisationsspannungsquelle aufweist.
[0003] Ein Nachteil des Schallwandlers besteht in der Unmöglichkeit, die Raumcharakteristik
der Ausstrahlung zu regulieren und zu steuern.
[0004] Aus der US-PS 3 773 984 ist ein elektrostatischer Schallwandler mit zwei parallelen,
festen, perforierten Isolierplatten bekannt, deren innere Oberflächen mit einer niederohmigen
elektrisch leitenden Schicht bedeckt sind. Die Schicht ist in voneinander isolierte
konzentrische Ringe geteilt, die durch eine Reihenschaltung aus Spule und Widerstand
in Reihe geschaltet sind. Die Zentralscheiben weisen Signalausführungen zur Verbindung
mit der schallfrequenten Signalquelle auf. Zwischen den Platten ist eine flexible,
elektrisch leitende, einen hohen elektrischen Widerstand aufweisende Membran befestigt,
die von den elektrisch leitenden Schichten isoliert ist und eine Ausführung zur Verbindung
mit der Polarisationsspannungsquelle aufweist.
[0005] Dieser bekannte Schallwandler ist kompliziert aufgebaut und hat eine stufenartig
sich ändernde Frequenz- und Raumcharakteristik der Ausstrahlung und somit eine unregelmäßige
Wiedergabe.
[0006] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen elektrostatischen Schallwandler mit
vereinfachter Konstruktion zu schaffen, der die Möglichkeit einer gleichmäßigen Regulierung
und Steuerung der Raumcharakteristik der Ausstrahlung bietet und der eine regelmäßig
verteilte Raum-und Frequenzcharakteristik der Ausstrahlung aufweist.
[0007] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der elektrostatische Schallwandler
aus zwei parallelen festen perforierten Isolierplatten besteht, deren innere Oberflächen
mit einer elektrisch leitenden Schicht bedeckt sind, wobei jede Schicht eine Signalausführung
zur Verbindung mit der schallfrequenten Signalquelle aufweist. Zwischen den Platten
ist eine flexible, elektrisch leitende Membran mit hohem elektrischem Widerstand befestigt,
die von den elektrisch leitenden Schichten isoliert ist und eine Ausführung und Verbindung
mit der Polarisationsspannungsquelle aufweist. Erfindungsgemäß hat wenigstens auf
einer der perforierten Platten die elektrisch leitende Schicht einen hohen elektrischen
Widerstand.
[0008] Die einen hohen elektrischen Widerstand aufweisende Schicht ist vorzugsweise in elektrisch
einander kontaktierende Abschnitte mit unterschiedlichem elektrischem Oberflächenwiderstand
geteilt, während die Signalausführung mit dem Abschnitt, der den niedrigsten elektrischen
Oberflächenwiderstand aufweist, verbunden ist. Zweckmäßig kann der elektrische Oberflächenwiderstand
progressiv anwachsend sein, und zwar vorzugsweise von der Mitte anfangend und zur
Peripherie steigend. Die elektrisch leitende Schicht mit hohem Widerstand kann spiralförmig
ausgebildet sein.
[0009] Die Vorteile des erfindungsgemäßen Wandlers bestehen in der Einfachheit, der Möglichkeit
der Regulierung und Steuerung der Raumcharakteristik der Ausstrahlung und seiner gleichmäßig
verteilten Frequenz- und Raumcharakteristik der Ausstrahlung.
[0010] Anhand des in der Zeichnung gezeigten Ausführungsbeispiels wird die Erfindung näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Querschnitt eines elektrostatischen Schallwandlers,
Fig. 2 eine Draufsicht auf eine der perforierten Platten, auf der die hochohmig elektrisch
leitende Schicht mit gleichem elektrischem Oberflächenwiderstand ausgebildet ist,
Fig. 3 eine Draufsicht auf eine der/perforierten Platten, auf der die hochohmig elektrisch leitende Schicht in konzentrische
Abschnitte geteilt ist, von denen jeder einen unterschiedlichen Oberflächenwiderstand
aufweist,
Fig. 4 eine Draufsicht auf eine der perforierten Platten, die rechteckig ist und deren
hochohmig elektrisch leitende Schicht in elektrisch einander kontaktierende Streifen
mit unterschiedlichem elektrischem Oberflächenwiderstand geteilt ist,
Fig. 5 eine Draufsicht auf eine der perforierten Platten, deren hochohmig elektrisch
leitende Schicht spiralförmig ausgebildet ist,
Fig. 6 ein elektrisches Ersatzschaltbild und ein Schaltbild eines Wandlers, in dem
die beiden perforierten Platten mit einer hochohmig elektrisch leitenden Schicht bedeckt
sind und
Fig. 7 ein elektrisches Ersatzschaltbild und ein Schaltbild eines Wandlers, in dem
die eine perforierte Platte mit einer hochohmig elektrisch leitenden Schicht und die
andere mit einer niederohmig elektrisch leitenden Schicht bedeckt ist.
[0011] Der elektrostatische Schallwandler (Fig. l) besteht aus zwei parallelen, festen,
perforierten Isolierplatten 1, 2, deren innere Oberflächen mit einer elektrisch leitenden
Schicht 3 bzw. 4 bedeckt ist. Jede elektrisch leitende Schicht 3, 4 weist eine Signalausführung
5 bzw. 6 durch die Mitte der perforierten Platten 1, 2 zur Verbindung mit der nicht
gezeigten schallfrequenten Signalquelle auf. Zwischen den perforierten Platten 1,
2 ist eine flexible, elektrisch leitende Membran 7 mit hohem elektrischem Widerstand
befestigt, die von den elektrisch leitenden Schichten 3, 4 durch Isolierstücke 8 isoliert
ist. Die Membran 7 weist eine Ausführung 9 zur Verbindung mit der Polarisationsspannungsquelle
(nicht gezeigt) auf. Die elektrisch leitende Schicht 3 ist hochohmig, während die
elektrisch leitende Schicht 4 niederohmig ist. Es besteht die Möglichkeit, daß beide
elektrisch leitenden Schichten 3, 4 hochohmig sind.
[0012] In Fig. 2 ist die perforierte Platte 1 rund, während der elektrische Oberflächenwiderstand
der hochohmig elektrisch leitenden Schicht 3 auf ihrer ganzen Oberfläche gleich ist.
[0013] In Fig. 3 ist die hochohmig elektrisch leitende Schicht 3 in Abschnitte 10 geteilt,
die elektrisch einander kontaktieren, wobei der elektrische Oberflächenwiderstand
der Abschnitte 10 untereinander verschieden ist, während die Signalausführung 5 an
den Abschnitt mit dem niedrigsten elektrischen Oberflächenwiderstand angeschlossen
ist. Der elektrische Oberflächenwiderstand der Abschnitte 10 kann progressiv anwachsend
sein, z.B. von der Mitte zur Peripherie.
[0014] In Fig. 4 ist die perforierte Platte 1 rechteckig, während die hochohmig elektrisch
leitende Schicht 3 in streifenförmige Abschnitte 10 geteilt ist, die untereinander
elektrisch verbunden sind. Der elektrische Oberflächenwiderstand eines jeden der Abschnitte
10 ist verschieden, kann aber auch von einem zum anderen Ende oder von der Mitte zur
Peripherie progressiv anwachsen.
[0015] In Fig. 5 ist die perforierte Platte 1 mit einer spiralförmigen hochohmig elektrisch
leitenden Schicht 3 versehen, womit eine Induktivität mit verteilten Parametern erreicht
ist, während die Perforation zwischen den Wicklungen der Spirale ist, deren elektrischer
Oberflächenwiderstand längs ihrer ganzen Länge gleich sein oder von der Mitte zur
Peripherie progressiv anwachsen kann.
[0016] Im Wandler der Fig. 6 ist die Membran 7 durch ihre Ausführung 9 mit der Polarisationsspannungsquelle
12 verbunden, während die elektrisch leitenden Schichten 3, 4 hochohmig leitend mit
von dem einen zum anderen Ende progressiv anwachsendem elektrischem Oberflächenwiderstand
R
I, R , R ... R sind. Die Signalausführungen 5, 6 sind mit der Sekundärwicklung 13 eines
Anpassungstransformators 14 verbunden, dessen Primärwicklung mit der schallfrequenten
Signalquelle verbunden ist.
[0017] Im Wandler der Fig. 7 ist die Membran 7 durch ihre Ausführung 9 mit der Polarisationsspannungsquelle
12 verbunden, während die hochohmig elektrisch leitende Schicht 3 einen vom einen
zum anderen Ende progressiv anwachsenden elektrischen Oberflächenwiderstand aufweist.
Die elektrisch leitende Schicht 4 ist konventionell und hat einen niedrigen ohmschen
Widerstand. Ihre Signalausführung 6 ist mit einem beliebigen Punkt der elektrisch
leitenden Schicht 4 verbunden. Die beiden Signalausführungen 5, 6 sind mit der Sekundärwicklung
eines Anpassungstransformators 14 verbunden, dessen Primärwicklung 15 mit der schallfrequenten
Signalquelle verbunden ist.
[0018] Der Wandler hat folgende Wirkungsweise:
Die Polarisationsspannungsquelle 12 lädt die Kondensatoren auf, die von der Membran
7 und den in ihrer Nähe, an ihren beiden Seiten angeordneten Elektroden gebildet sind,
die ihrerseits von den elektrisch leitenden Schichten 3 und 4 gebildet sind. Die Membran
7 ist der Wirkung des elektrischen Gleichfeldes, das von der Polarisationsspannungsquelle
12 erzeugt wird, und des elektrischen Wechselfeldes, das von der auf die Signalausführungen
5, 6 angewandten Gegenphasenwechselspannung mit Schallfrequenz erzeugt wird, ausgesetzt.
Die Zeitkonstanten der Kreise (Fig. 6 und 7), bestehend aus Kondensatoren, die von
den elektrisch leitenden Schichten 3, 4 und der Membran 7 gebildet sind, und den entsprechenden
Widerständen R , R , R ... RK, die von den hochohmig leitenden Schichten 3, 4 für jede Flächeneinheit des Wandlers
gebildet sind, bestimmen die entsprechenden Trennfrequenzen. Infolgedessen strahlen
die Abschnitte 10 mit niedrigerem elektrischem Oberflächenwiderstand im ganzen Schallbereich
aus, wobei mit dem Anwachsen des elektrischen Oberflächenwiderstandes der entsprechenden
Abschnitte 10 auch die Ausstrahlung der hohen Schallfrequenzen für dieselben Abschnitte
begrenzt wird.
[0019] Durch Änderung des elektrischen Oberflächenwiderstandes der einzelnen Abschnitte
10 nach einem vorgegebenen Gesetz können die Raumcharakterstik und die Frequenzcharakteristik
des Wandlers bei verbesserter Gleichmäßigkeit auf einfache Weise gesteuert und reguliert
werden.
[0020] Als niedrige Widerstände (R = τ /C; τ= Zeitkonstante, C = Kapazität) wurden vorstehend
Widerstandswerte in der Größenordnung von 10
0 bis 10
3 und als hohe Widerstände in der Größenordnung von 10
4 bis 10
8 Ohm bezeichnet. Die Membran hat einen spezifischen Widerstand von 10
8 Ohm/cm; der spezifische Widerstand der die perforierten Isolierplatten 1, 2 bedeckenden
elektrisch leitenden Schichten 3, 4 liegt zwischen 10
0 und 10
5 Ohm/cm.
l. Elektrostatischer Schallwandler mit zwei parallelen perforierten Isolierplatten
(1, 2), deren innere Oberflächen je mit einer elektrisch leitenden Schicht (3, 4)
bedeckt sind, von denen jede eine Signalausführung ( 5 bzw. 6) zur Verbindung mit
einer schallfrequenten Signalquelle aufweist, während zwischen den perforierten Platten
(1, 2) eine flexible, hochohmig elektrisch leitende Membran (7) befestigt ist, die
von den elektrisch leitenden Schichten (3, 4) isoliert ist und eine Ausführung (9)
zur Verbindung mit der Polarisationsspannungsquelle aufweist, dadurch gekennzeichnet
, daß wenigstens auf einer der perforierten Platten (1 bzw. 2) die elektrisch leitende
Schicht (3 bzw. 4) einen hohen spezifischen Widerstand aufweist.
'2. Elektrostatischer Schallwandler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die
hochohmig elektrisch leitende Schicht (3 bzw. 4) in Abschnitte (10) geteilt ist, die
elektrisch verbunden sind, wobei der elektrische Oberflächenwiderstand jedes Abschnittes
sich von dem der anderen unterscheidet, und daß die Signalausführung (5 bzw. 6) an
den Abschnitt (10) mit niedrigstem elektrischem Oberflächenwiderstand angeschlossen
ist.
3. Elektrostatischer Schallwandler nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , daß der
elektrische Oberflächenwiderstand der Abschnitte (10) progressiv ansteigt.
4. Elektrostatischer Schallwandler nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet , daß der
elektrische Oberflächenwiderstand der Abschnitte (10) von der Mitte zur Peripherie
ansteigt.
5. Elektrostatischer Schallwandler nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet , daß die hochohmig leitfähige Schicht (3) spiralförmig ist.