(19)
(11) EP 0 084 615 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
03.08.1983  Patentblatt  1983/31

(21) Anmeldenummer: 82110299.3

(22) Anmeldetag:  09.11.1982
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3D01H 7/60
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR GB IT LI

(30) Priorität: 18.01.1982 CH 263/82

(71) Anmelder: MASCHINENFABRIK RIETER AG
CH-8406 Winterthur (CH)

(72) Erfinder:
  • Würmli, Arthur
    CH-8405 Winterthur (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Läufer für Ringspinnmaschine


    (57) Ein u-förmiger Läufer (9) sowie ein v-förmiger Läufer (11) für Ringspinnmaschinen mit kegelförmigem Ring, welcher Läufer (9,11) ein Führungsteil aufweist, das außen aus einem Viertelsbogen (10) und innen aus einem geraden Abschnitt (14) besteht.




    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Läufer für Ringspinnmaschinen gemäss Oberbegriff des Patentanspruches 1. Aus dem Deutschen Gebrauchsmuster 78 14 259 sind verschiedene Ausbildungen von Läufern für kegelförmige Spinnringe bekannt. Der dort beanspruchte Läufer weist einen aus zwei symmetrisch liegenden, in einem Winkel zusammenlaufenden geraden Teilstücken bestehenden Fadenführerteil auf. Mit dieser Ausbildung soll der Nachteil eines zu engen Durchganges für das Garn zwischen Ring und Läufer behoben werden,wie es beispielsweise in der Deutschen Auslegeschrift 12 84 338 beschrieben wird.

    [0002] Tatsächlich ergibt sich bei dem aus geraden Teilstücken bestehenden Fadenführungsteil ein wesentlich grösserer Durchgangsquerschnitt zwischen Ring und Läufer als bei einem halbbogenförmigen Führungsteil. Allerdings wird durch diese Geometrie des Führungsteiles mit dem kleinen Radius der Fadenlauf genau definiert. Dies führt zu raschem Verschleiss des Läufers im Scheitelradius zwischen den geraden Teilstücken.

    [0003] Es kann auch nicht vermieden werden, dass sich im Radius Dickstellen und Ansetzer trotz grossem Durchgangsquerschnitt verklemmen und schlecht durchlaufen. Weiter neigt diese Läuferform dazu, Einzelfasern an der Garnoberfläche aufzuschieben, was zu haarigem Garn und zu Nissenbildung führen kann.

    [0004] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht nun darin, einen Läufer zu schaffen, welcher einen genügend grossen Fadendurchgang aufweist und gute Fadenlaufeigenschaften hat, ohne dass die Masse und damit die Fliehkräfte gegenüber den bekannten Läufern zunehmen.

    [0005] Eine weitere Aufgabe besteht darin, für Dickstellen und Ansetzer einen reibungsarmen Durchlauf zu gewähren.

    [0006] Erfindungsgemäss werden diese Aufgaben gemäss dem Kennzeichen des Patentanspruches 1 gelöst.

    [0007] Weitere vorteilhafte Ausführungsformen ergeben sich aus den Ansprüchen 2 und 3.

    [0008] Ueberraschenderweise werden die Nachteile der bekannten Läufer durch die vorgeschlagene neuartige Ausbildung des Führungsteiles behoben, ohne dass die guten Laufeigenschaften der bekannten Läufer auf dem Ring in irgendeiner Weise beeinträchtigt werden.

    [0009] Der gerade Abschnitt des Führungsteiles gewährleistet eine grosse Durchgangsöffnung zwischen Läufer und Ring und das anschliessende Viertelsbogenstück bringt die für den Lauf des Garnes notwendige undefinierte Führungsfläche und damit keinen örtlichen Verschleiss.

    [0010] Des weiteren werden durch den grossen Radius des Viertelsbogens keine Einzelfasern aufgeschoben und Ansetzer können nicht verklemmen. Insbesondere bei sehr feinen Garnen mit kleinem Ring und Läufer wirkt sich dies besonders vorteilhaft aus.

    [0011] Die Erfindung wird nun im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.

    [0012] Es zeigen:

    Fig. 1 und 2 ein Querschnittprofil durch einen Spinnring mit herkömmlichem Läufer,

    Fig. 3 ein Querschnittprofil durch einen Spinnring mit einem Läufer gemäss der Erfindung,

    Fig. 4 einen Läufer nach Figur 3, vergrössert dargestellt,

    Fig. 5 einen Läufer nach Figur 4, jedoch mit v-förmiger Anordnung der Schenkel, speziell für feine Garnnummern mit entsprechend kleinem Ringprofil und Läufer,

    Fig. 6 einen Läufer mit konkreter Vermassung.



    [0013] Die in den Figuren 1 und 2 gezeigten, aus dem Stand der Technik bekannten Läufer 1 und 2 sind in Funktionsstellung auf einem Ring 3 dargestellt. Beim Läufer 1 mit halbbogenförmigem Führungsteil 4 ist deutlich der enge Durchgang für das Garn 5 zwischen dem Läufer 1 und der Oberkante des Ringes 3 ersichtlich (Fig. 1). Die Ausbildung des Führungsteiles des Läufers 2 aus zwei symmetrischen, in einem Winkel vorgesehenen geraden Abschnitten 6,7 (Fig. 2) bringen ganz offensichtlich eine wesentliche Querschnittvergrösserung für den Garndurchgang. Allerdings läuft das Garn 5 immer genau im Scheitel 8 der beiden geraden Abschnitte 6,7.

    [0014] Die Läufer 9 in Figur 3 und 4 haben einen Führungsteil, welcher zwischen dem kurzen Schenkel 12 und dem Scheitel 8 einen Viertelsbogen 10 für den Fadendurchlauf und zwischen dem Scheitel 8 und dem langen Schenkel 13 einen geraden bis leicht gebogenen Abschnitt 14 aufweist.

    [0015] Für Garn 5 mit Dickstellen ergibt sich ein grosser Durchgangsquerschnitt und gleichzeitig auf dem anschliessenden Bogenstück 10 die erwünschte breite, nicht definierte freie Gleitfläche. Die Radien des Läufers 9 weisen vorteilhafterweise folgende Werte auf:



    [0016] Der in Figur 5 dargestellte Läufer 11 unterscheidet sich vom Läufer 9 durch v-förmig sich erweiternde Schenkel 12, 13 sowie andere Werte für die Radien, welche vorzugsweise wie folgt angenommen werden: R1 ≧ 1,5 mm, R2 ≧ 0,8 mm und r > I mm.

    [0017] Figur 6 zeigt einen detailliert vermassten Läufer 15, wie er für den Nummernbereich Tex 20 Anwendung finden kann. Dieser Läufer 15 entspricht in seiner Masse der ISO-Norm Nr. 2266, Serie R20, Nr. 45. Klar ersichtlich sind die beiden kleinen Radien r und R2 = 1,2 mm beim Abschnitt 14. Der Radius des Bogens R1 ist bedeutend grösser (1,6 mm).


    Ansprüche

    1. Läufer für Ringspinnmaschinen mit einem langen inneren Schenkel und einem kurzen äusseren, am Ende umgebogenen Schenkel und einem die Schenkel verbindenden Führungsteil, dadurch gekennzeichnet, dass der Fadenführungsteil aus einem am äusseren Schenkel (12) anschliessenden, zum Scheitel (8) des Fadenführerteiles führenden Viertelsbogenstück (10) und einem den Scheitel (8) und den inneren Schenkel (13) verbindenden, geraden Abschnitt (14) besteht.
     
    2. Läufer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im Scheitel (8) ein Radius zwischen dem Bogenstück (10) und dem Abschnitt (14) vorgesehen ist.
     
    3. Läufer nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Radius R2 im Scheitel (8) grösser als 1 mm, der Radius R1 des Bogens (10) grösser als 1,5 mm und der Radius r zwischen dem Abschnitt (14) und dem inneren Schenkel (13) grösser als 1 mm ist.
     
    4. Läufer gemäss ISO-Norm Nr. 2266, Serie R20, Nr.45, nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Radien folgende Werte aufweisen: R1 = 1,6mm, R2 = 1,2 mm und r = 1,2 mm.
     
    5. Läufer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schenkel (12,13) v-förmig gespreizt angeordnet sind.
     
    6. Läufer nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Radius R2 im Scheitel (8) grösser als 0,8 mm, der Radius R1 des Bogens (10) grösser als 1,5 mm und der Radius r zwischen dem Abschnitt (14) und dem inneren Schenkel (13) grösser als 1 mm ist.
     




    Zeichnung