[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Läufer für Ringspinnmaschinen gemäss
Oberbegriff des Patentanspruches 1. Aus dem Deutschen Gebrauchsmuster 78 14 259 sind
verschiedene Ausbildungen von Läufern für kegelförmige Spinnringe bekannt. Der dort
beanspruchte Läufer weist einen aus zwei symmetrisch liegenden, in einem Winkel zusammenlaufenden
geraden Teilstücken bestehenden Fadenführerteil auf. Mit dieser Ausbildung soll der
Nachteil eines zu engen Durchganges für das Garn zwischen Ring und Läufer behoben
werden,wie es beispielsweise in der Deutschen Auslegeschrift 12 84 338 beschrieben
wird.
[0002] Tatsächlich ergibt sich bei dem aus geraden Teilstücken bestehenden Fadenführungsteil
ein wesentlich grösserer Durchgangsquerschnitt zwischen Ring und Läufer als bei einem
halbbogenförmigen Führungsteil. Allerdings wird durch diese Geometrie des Führungsteiles
mit dem kleinen Radius der Fadenlauf genau definiert. Dies führt zu raschem Verschleiss
des Läufers im Scheitelradius zwischen den geraden Teilstücken.
[0003] Es kann auch nicht vermieden werden, dass sich im Radius Dickstellen und Ansetzer
trotz grossem Durchgangsquerschnitt verklemmen und schlecht durchlaufen. Weiter neigt
diese Läuferform dazu, Einzelfasern an der Garnoberfläche aufzuschieben, was zu haarigem
Garn und zu Nissenbildung führen kann.
[0004] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht nun darin, einen Läufer zu schaffen,
welcher einen genügend grossen Fadendurchgang aufweist und gute Fadenlaufeigenschaften
hat, ohne dass die Masse und damit die Fliehkräfte gegenüber den bekannten Läufern
zunehmen.
[0005] Eine weitere Aufgabe besteht darin, für Dickstellen und Ansetzer einen reibungsarmen
Durchlauf zu gewähren.
[0006] Erfindungsgemäss werden diese Aufgaben gemäss dem Kennzeichen des Patentanspruches
1 gelöst.
[0007] Weitere vorteilhafte Ausführungsformen ergeben sich aus den Ansprüchen 2 und 3.
[0008] Ueberraschenderweise werden die Nachteile der bekannten Läufer durch die vorgeschlagene
neuartige Ausbildung des Führungsteiles behoben, ohne dass die guten Laufeigenschaften
der bekannten Läufer auf dem Ring in irgendeiner Weise beeinträchtigt werden.
[0009] Der gerade Abschnitt des Führungsteiles gewährleistet eine grosse Durchgangsöffnung
zwischen Läufer und Ring und das anschliessende Viertelsbogenstück bringt die für
den Lauf des Garnes notwendige undefinierte Führungsfläche und damit keinen örtlichen
Verschleiss.
[0010] Des weiteren werden durch den grossen Radius des Viertelsbogens keine Einzelfasern
aufgeschoben und Ansetzer können nicht verklemmen. Insbesondere bei sehr feinen Garnen
mit kleinem Ring und Läufer wirkt sich dies besonders vorteilhaft aus.
[0011] Die Erfindung wird nun im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
[0012] Es zeigen:
Fig. 1 und 2 ein Querschnittprofil durch einen Spinnring mit herkömmlichem Läufer,
Fig. 3 ein Querschnittprofil durch einen Spinnring mit einem Läufer gemäss der Erfindung,
Fig. 4 einen Läufer nach Figur 3, vergrössert dargestellt,
Fig. 5 einen Läufer nach Figur 4, jedoch mit v-förmiger Anordnung der Schenkel, speziell
für feine Garnnummern mit entsprechend kleinem Ringprofil und Läufer,
Fig. 6 einen Läufer mit konkreter Vermassung.
[0013] Die in den Figuren 1 und 2 gezeigten, aus dem Stand der Technik bekannten Läufer
1 und 2 sind in Funktionsstellung auf einem Ring 3 dargestellt. Beim Läufer 1 mit
halbbogenförmigem Führungsteil 4 ist deutlich der enge Durchgang für das Garn 5 zwischen
dem Läufer 1 und der Oberkante des Ringes 3 ersichtlich (Fig. 1). Die Ausbildung des
Führungsteiles des Läufers 2 aus zwei symmetrischen, in einem Winkel vorgesehenen
geraden Abschnitten 6,7 (Fig. 2) bringen ganz offensichtlich eine wesentliche Querschnittvergrösserung
für den Garndurchgang. Allerdings läuft das Garn 5 immer genau im Scheitel 8 der beiden
geraden Abschnitte 6,7.
[0014] Die Läufer 9 in Figur 3 und 4 haben einen Führungsteil, welcher zwischen dem kurzen
Schenkel 12 und dem Scheitel 8 einen Viertelsbogen 10 für den Fadendurchlauf und zwischen
dem Scheitel 8 und dem langen Schenkel 13 einen geraden bis leicht gebogenen Abschnitt
14 aufweist.
[0015] Für Garn 5 mit Dickstellen ergibt sich ein grosser Durchgangsquerschnitt und gleichzeitig
auf dem anschliessenden Bogenstück 10 die erwünschte breite, nicht definierte freie
Gleitfläche. Die Radien des Läufers 9 weisen vorteilhafterweise folgende Werte auf:

[0016] Der in Figur 5 dargestellte Läufer 11 unterscheidet sich vom Läufer 9 durch v-förmig
sich erweiternde Schenkel 12, 13 sowie andere Werte für die Radien, welche vorzugsweise
wie folgt angenommen werden: R
1 ≧ 1,5 mm, R
2 ≧ 0,8 mm und r > I mm.
[0017] Figur 6 zeigt einen detailliert vermassten Läufer 15, wie er für den Nummernbereich
Tex 20 Anwendung finden kann. Dieser Läufer 15 entspricht in seiner Masse der ISO-Norm
Nr. 2266, Serie R20, Nr. 45. Klar ersichtlich sind die beiden kleinen Radien r und
R
2 = 1,2 mm beim Abschnitt 14. Der Radius des Bogens R
1 ist bedeutend grösser (1,6 mm).
1. Läufer für Ringspinnmaschinen mit einem langen inneren Schenkel und einem kurzen
äusseren, am Ende umgebogenen Schenkel und einem die Schenkel verbindenden Führungsteil,
dadurch gekennzeichnet, dass der Fadenführungsteil aus einem am äusseren Schenkel
(12) anschliessenden, zum Scheitel (8) des Fadenführerteiles führenden Viertelsbogenstück
(10) und einem den Scheitel (8) und den inneren Schenkel (13) verbindenden, geraden
Abschnitt (14) besteht.
2. Läufer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im Scheitel (8) ein Radius
zwischen dem Bogenstück (10) und dem Abschnitt (14) vorgesehen ist.
3. Läufer nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Radius R2 im Scheitel (8) grösser als 1 mm, der Radius R1 des Bogens (10) grösser als 1,5 mm und der Radius r zwischen dem Abschnitt (14) und
dem inneren Schenkel (13) grösser als 1 mm ist.
4. Läufer gemäss ISO-Norm Nr. 2266, Serie R20, Nr.45, nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
dass die Radien folgende Werte aufweisen: R1 = 1,6mm, R2 = 1,2 mm und r = 1,2 mm.
5. Läufer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schenkel (12,13) v-förmig
gespreizt angeordnet sind.
6. Läufer nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Radius R2 im Scheitel (8) grösser als 0,8 mm, der Radius R1 des Bogens (10) grösser als 1,5 mm und der Radius r zwischen dem Abschnitt (14) und
dem inneren Schenkel (13) grösser als 1 mm ist.