[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Waschmittel, das einen hohen Gehalt an anionaktiven
Tensiden aufweist und sich durch eine gegen mechanische bzw. ungünstige witterungsbedingte
Einflüsse widerstandsfähige Kornstruktur auszeichnet und insbesondere zur manuell
durchgeführten Wäsche geeignet ist. Solche Mittel eignen sich insbesondere für die
Anwendung in Entwicklungsländern, in denen meist noch unter vergleichsweise einfachen
Bedingungen, d.h. im Bottich und ohne zusätzliche Wärmeanwendung gewaschen wird.
[0002] Mittel, die in derartigen Fällen zur Anwendung kommen, müssen eine Reihe von besonderen
Anforderungen erfüllen. Da sie auf dem Wege vom Hersteller bis zum Verbraucher nicht
selten mehrfach umgefüllt und meist über lange, vielfach mangelhafte Transportwege
verfrachtet werden, müssen erhöhte Anforderungen an die Kornfestigkeit gestellt werden.
Die Festigkeit und einwandfreie Rieselfähigkeit sollen auch unter ungünstigen klimatischen
Bedingungen, insbesondere hoher Luftfeuchtigkeit erhalten bleiben. Die Mittel sollen
nicht nur als Alleinwaschmittel verwendbar sein, sondern auch mit im jeweiligen Verbraucherland
üblichen und leicht zugänglichen Zusatzmitteln, wie Seifenpulver, Bleichmittel und
dergl., leicht mischbar und verträglich sein, wobei die Kornstruktur auch bei einem
nicht unter optimalen Bedingungen durchgeführten Mischprozeß weitgehend erhalten bleiben
und so abgestimmt sein soll, daß es beim Weitertransport der Produkte nicht zu Entmischungserscheinungen
kommt. Andererseits soll das Korn trotz seiner Festigkeit beim Einbringen in kaltes
Wasser schnell zerfallen und sich nach kurzem Rühren lösen.
[0003] Ein nicht ausreichend informierter, u.U. leseunkundiger Verbraucher beurteilt die
Wirkung eines Waschmittels in der Regel nach der Schaumentwicklung und bemißt danach
die Einsatzmenge, weshalb Starkschäumer zu bevorzugen sind, um eine Überdosierung
und daraus resultierende Umweltschäden zu vermeiden. Nichtionische Tenside sind wegen
ihrer geringen Schaumneigung für diesen Zweck daher weniger geeignet, zumal sie die
Eigenschaft besitzen, die Haut besonders nachhaltig zu entfetten und ein unangenehmes
Hautgefühl zu hinterlassen.
[0004] Es sind bereits Waschmittel bekannt, die aus kompakten Körnern und darin einverleibten
Waschaktivsubstanzen bestehen, so z.B. der DE-OS 25 36 594 bzw. der DE-OS 27 42 683
(US-PS 4 269 722). Hierbei handelt es sich um sogenannte Trägerkörner, die durch Sprühtrocknung
bzw. gezielte Formgebung ohne Detergenszusatz hergestellt und anschließend mit flüssigen
bzw. geschmolzenen nichtionischen Tensiden beaufschlagt werden. Eine solche Arbeitsweise
verlangt mehrere Verfahrensschritte und ist vergleichsweise aufwendig. Für salzartige
Aniontenside kommt eine solche Arbeitsweise nicht in Betracht. Außerdem weisen derartige
Pulver eine sehr kompakte Kornstruktur und ein vergleichsweise hohes Schüttgewicht
von über 500 g/l, meistens von 600 bis 800 g/1 auf. Solche dichten, spezifisch schweren
Waschmittelkörner lösen sich jedoch nur sehr langsam in kaltem oder mäßig erwärmtem
Wasser. Da sie im Gegensatz zu lockeren Sprühpulvern in der Waschlauge sofort zu Boden
sinken, bildet sich bei Anwendung im Waschbottich ein Bodensatz, der sich erst nach
sehr langem Umrühren vollständig auflöst. Zusätzlich ist in solchen Fällen die Beurteilung,
ob der Lösungsvorgang beendet ist, sehr erschwert.
[0005] Bekanntlich lassen sich körnige Waschmittel auch durch Zerstäubungstrocknung herstellen,
jedoch entstehen bei der Sprühtrocknung üblicher Waschmittelzusammensetzungen im allgemeinen
verhältnismäßig weiche, lockere Pulver mit Hohlkugelstruktur. Ihr Schüttgewicht liegt
in der Regel deutlich unter 500 g/1 und beträgt im allgemeinen 200 bis 350 g/l. Derartige
Pulver, die üblicherweise durch Versprühen eines wasserhaltigen Detergensbreies unter
hohem Druck mittels feststehender Düsen hergestellt werden, weisen zwar ein optimales
Lösungsverhalten auf, sind jedoch gegen mechanische Beanspruchung verhältnismäßig
empfindlich. Ältere, mit rotierenden Sprühorganen ausgerüstete Trocknungsanlagen liefern
zwar ein festeres, aber sehr viel feineres Korn mit hohem Staubanteil. Derartige Pulver
neigen sehr zum Verklumpen und weisen ein ungünstiges Schüttverhalten auf. Problematisch
ist ferner die Zerstäubungstrocknung von Waschmitteln mit hohem, d. h. über 40 % liegendem
Anteil an organischer Substanz bei den üblicherweise in den Sprühtürmen herrschenden
hohen Trocknungstemperaturen wegen der Gefahr von Staubexplosionen und Autoxidationsvorgängen,
die zu einer Verbräunung des Pulvers führen können.
[0006] Durch die vorliegende Erfindung werden die aufgezeigten Nachteile vermieden und die
sich daraus ergebenen Aufgabenstellung gelöst.
[0007] Gegenstand der Erfindung ist ein starkschäumendes, körniges, sprühgetrocknetes Waschmittel
mit erhöhter Kornstabilität, enthaltend Aniontenside, Natriumtripolyphosphat, Natriumalumosilikat
und Natriumsilikat, gekennzeichnet durch ein Schüttgewicht von nicht mehr als 450
g/l sowie einen Gehalt an
A) 35 bis 50 Gew.-% linearem Natriumalkylbenzolsulfonat mit 10 - 14 C-Atomen in der
Alkylkette,
B) 0 bis 15 Gew.-% Natriumfettalkoholsulfat mit 10 - 20 C-Atomen im Alkyl- bzw. Alkylenrest,
wobei die Summe der Komponenten (A) und (B) 35 bis 50 Gew.-% beträgt,
C) 5 bis 25 Gew.-% Natriumtripolyphosphat,
D) 5 bis 25 Gew.-% feinkristallinem Natriumaluminiumsilikat der Formel :

das gebundenes Wasser enthält, ein Calciumbindevermögen von wenigstens 100 mg CaO/g
Aktivsubstanz (AS) und eine Teilchengröße von weniger als 25 Mikron aufweist, wobei
wenigstens 80 Gew.-% der Teilchen eine Größe von weniger als 10 Mikron besitzen,
E) 5 bis 20 Gew.-% Natriumsilikat der Zusammensetzung Na2O : SiO2 = 1 : 1,5 - 1 : 3,6,
F) 0 bis 10 Gew.-% Natriumsulfat und/oder Natriumcarbonat und
G) 8 bis 15 Gew.-% Wasser einschließlich des in den Komponenten (C) bis (F) gebundenen
Wassers bzw. Kristallwassers,
wobei die Summe der Bestandteile (C) bis (G) 50 bis 65 Gew.-% beträgt.
[0008] Bevorzugt sind solche Mittel, in denen die Summe der Komponenten (A) und (B) 40 bis
48 Gew.-% und die Summe der Komponenten (C) bis (G) 52 bis 60 Gew.-% beträgt.
[0009] Die Komponente (A) besteht aus linearem Natriumalkylbenzolsulfonat mit 10 bis 14
C-Atomen in der Alkylkette. Bevorzugtes Beispiel dieser Verbindungsklasse ist Dodecylbenzolsulfonat.
[0010] Als Komponente (B) kommen Natriumfettalkoholsulfate in Frage, die sich von gesättigten
und/oder einfach ungesättigten primären Fettalkoholen natürlichen oder synthetischen
Ursprungs ableiten und vorzugsweise 12 bis 18
[0011] C-Atome aufweisen. Beispiele hierfür sind Cocos- bzw. ; Talgfettalkohole, Oleylalkohol
sowie synthetische, durch Ethylenpolymerisation oder Oxosynthese erhältliche Alkohole,
wobei letztere aus Gemischen von linearen und α-methylverzweigten Alkoholen bestehen.
Besonders bevorzugt sind Cocosfettalkoholsulfate sowie ähnlich zusammengesetzte Gemische
gesättigter C
12-C
18-Fettalkoholsulfate.
[0012] Die in den Mitteln enthaltenen Tenside können ausschließlich aus Alkylbenzolsulfonaten
bestehen. Vorzugsweise wird jedoch ein Tensidgemisch verwendet, in dem die Menge der
Fettalkoholsulfate (Komponente B) so bemessen wird, daß der Gehalt der Mittel an dieser
Komponente (B) bis zu 15 Gew.-%, insbesondere 3 - 10 Gew.-% beträgt. In diesem Fall
ist die Menge der Alkylbenzolsulfonate entsprechend zu erniedrigen, so daß der Gesamtanteil
an Tensiden 50 Gew.-% nicht übersteigt und der Anteil an Alkylbenzolsulfonat, insbesondere
35 bis 45 Gew.-% beträgt.
[0013] Der Anteil des Natriumtripolyphosphats (Komponente C) beträgt, auf wasserfreies Salz
bezogen, 5 bis 25 Gew.-%, vorzugsweise 8 bis 20 Gew.-% und insbesondere 10 bis 17
Gew.-%. Das Tripolyphosphat liegt üblicherweise als Hexahydrat vor, wobei der darauf
entfallende Wasseranteil der Komponente (
G)
zugerechnet wird. Üblicherweise liegt das Tripolyphosphat im Gemisch mit geringen Mengen
seiner im wäßrigen Ansatz bzw. im Verlauf der Sprühtrocknung gebildeten Hydrolyseprodukte,
d.h. Diphosphat und Orthophosphat vor, jedoch beträgt deren Anteil weniger als 20
Gew.-%, vorzugsweise weniger als 15 % des zur Sprühtrocknung eingesetzten Tripolyphosphats.
[0014] Die Komponente (D) besteht aus zum Kationenaustausch befähigten, feinkristallinen
Natriumaluminiumsilikaten der vorstehend angegebenen Formel (I). Vorzugsweise werden
Alumosilikate der Formel

eingesetzt. Das in den Alumosilikaten gebundene Wasser wird ebenfalls dem Wasseranteil
der Komponente (G) zugerechnet. Die Alumosilikate weisen eine Teilchengröße von weniger
als 25 Mikron auf, wobei wenigstens 80 Gew.-% der Teilchen eine Größe von weniger
als 10 Mikron besitzen. Sie weisen ein Calciumbindevermögen von wenigstens 100 mg
CaO/g AS, vorzugsweise von 120 - 200 mg CaO/g AS auf, wobei das Calciumbindevermögen
wie folgt bestimmt wird: 1 1 einer wäßrigen, 0,594 g CaC1
2 (= 300 mg CaO/1 = 30° dH) enthaltenden und mit verdünnter NaOH auf einen pH-Wert
von 10 eingestellten Lösung wird mit 1 g Alumosilikat versetzt (auf AS bezogen). Dann
wird die Suspension 15 min lang bei einer Temperatur von 22 °C (± 2 °C) kräftig gerührt.
Nach Abfiltrieren des Alumosilikates bestimmt man die Resthärte x des Filtrates. Daraus
errechnet sich das Calciumbindevermögen in mg CaO/g AS nach der Formel: (30 - x) .
10.
[0015] Der Anteil der Alumosilikate beträgt 5 bis 25 Gew.-%, vorzugsweise 8 bis 18 Gew.-%,
bezogen auf wasserfreie Aktivsubstanz. Besonders geeignete Alumosilikate sind synthetische,
feinteilige Zeolithe vom NaA-Typ und NaX-Typ sowie deren Gemische.
[0016] Als Natriumsilikate (Komponente E) eigenen sich Verbin-
dungen der Zusammensetzung Na
2O : SiO
2 = l : 1,5 bis 1 : 3,6, wobei auch Gemische unterschiedlich zusammengesetzter Silikate
verwendet werden können. Vorzugsweise beträgt das Verhältnis 1 : 2 bis l : 3,5. Der
Gehalt der Mittel an Natriumsilikat beträgt 5 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise 8 bis 18
Gew.-% und insbesondere 12 bis 16 Gew.-%. Diese Angaben beziehen sich auf wasserfreies
Silikat.
[0017] Als fakultativer Bestandteil (F) können die Mittel Natriumsulfat und/oder Natriumcarbonat
in Mengen bis zu 15 Gew.-%, vorzugsweise nicht mehr als 10 % enthalten. Soweit die
Komponente (F) aus Natriumsulfat besteht, beträgt dessen Anteil im allgemeinen 0,2
bis 5 Gew.-%. Während die Komponenten (C) bis (E) integrierende Bestandteile darstellen,
denen sowohl für die Korneigenschaften als auch für die Reinigungswirkung eine wesentliche
Bedeutung zukommt, handelt es sich bei der Komponente (F) um Begleit- und Füllstoffe,
die keine wesentliche Produktverbesserung bewirken.
[0018] Einen wesentlichen Bestandteil des Mittels stellt der Wassergehalt dar, der insgesamt
5 bis 12 Gew.-% beträgt. Ein Teil des Wassers ist vergleichsweise fest gebunden, beispielsweise
als Bestandteil des Natriumalumosilikats. Der bei einer Trockentemperatur von 140
°C entfernbare Anteil des Wassers beträgt vorzugsweise 4 bis 8 Gew.-%. Dieser Anteil
ist so bemessen, daß es einerseits bei der Sprühtrocknung nicht zu oxydativen Veränderungen
und Verbräunungen, insbesondere nicht zu Staubexplosionen kommt, andererseits aber
die erwünschten Korneigenschaften, wie hohe Festigkeit, gute Rieselfähigkeit und geringe
Neigung zur Klumpenbildung auch unter ungünstigen Bedingungen sowie eine ausreichend
hohe Lösungsgeschwindigkeit resultieren. Werden diese Grenzen deutlich unterschritten,
so nehmen die oxidativen Änderungen zu; werden sie wesentlich überschritten, verschlechtern
sich die Korneigenschaften im Sinne einer verringerten Festigkeit und Rieselfähigkeit.
[0019] Weitere fakultative Bestandteile, die in geringer Menge, d.h. im Einzelfall bis zu
etwa 2 Gew.-% anwesend sein können, sind organische Komplexbildner, wie Alkalimetallsalze
der Aminoalkanpolyphosphonsäuren oder Hydroxyalkanphosphonsäuren, beispielsweise Aminotrimethylenphosphonsäure,
Ethylendiamintetramethylenphosphonsäure und 1-Hydroxyethan-1,1-diphosphonsäuren der
Aminopolycarbonsäuren, wie Nitrilotriessigsäure oder Ethylendiamintetraessigsäure
sowie der höheren Homologen der genannten Polysäuren. Auch polymere Carbonsäuren,
die ggf. Hydroxy-Ether- und/oder Carbonylgruppen enthalten können, sind als Komplexbildner
brauchbar. Weitere fakultative Bestandteile sind optische Aufheller und vergrauungsverhütende
Bestandteile, zu denen insbesondere die Celluloseether, wie Carbbxylmethyl- bzw. Methylcellulose
zählen. Die Summe aller organischen Bestandteile einschließlich der Bestandteile (A)
und (B) muß so bemessen sein, daß ihr Anteil 50 Gew.-% nicht wesentlich überschreitet.
[0020] Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung der Mittel,
dadurch gekennzeichnet, daß man die wäßrige 30 bis 45 Gew.-% Wasser enthaltende Aufschlämmung
der Komponenten (A) bis (F) in einer Sprühvorrichtung zerstäubt, wobei die im Gleich-
oder Gegenstrom geführten Trocknungsgase eine Eintrittstemperatur von 150° bis 350
°C und eine Austrittstemperatur von 65° bis 95 °C aufweisen. Auch die fakultativen
Bestandteile werden in die wäßrige Aufschlämmung eingearbeitet und mitzerstäubt. Vorteilhaft
geht man beim Ansetzen der wäßrigen Aufschlämmung von einer stabilisierten Suspension
des Natriumalumosilikats aus, wie sie beispielsweise nach den Verfahren gemäß DE-OS
25 27 388, DE-OS 26 15 698 und DE-OS 27 04 310 erhältlich sind. Zwecks Herabsetzung
des Wassergehaltes des wäßrigen Ansatzes im Interesse eines geringeren Energieverbrauchs
können bei der Weiterverarbeitung zusätzlich trockene oder wasserärmere Alumosilikate
zugesetzt werden. Derartige stabilisierte Alumosilikat-Suspensionen enthalten in der
Regel geringe Mengen an Stabilisierungsmitteln, beispielsweise nichtionische Tenside
oder wasserlösliche Polymere, die auf diesem Wege dem Endprodukt einverleibt werden.
Der Gehalt der erfindungsgemäßen Mittel an derartigen Suspensionsstabilisatoren liegt
aber mit Rücksicht auf die geringen Einsatzmengen in den Suspensionen im allgemeinen
erheblich unter 1 Gew.-% meist unter 0,5 Gew.-%.
[0021] Die übrigen Komponenten des Mittels lassen sich in der wäßrigen Aufschlämmung problemlos
verteilen, wobei sie ebenfalls als Trockensubstanz oder - wenn die Gesamtwasserbilanz
dieses zuläßt - auch als wäßrige Paste eingesetzt werden können. Letzteres gilt vielfach
für die Tenside, insbesondere für das Alkylbenzolsulfonat, das z.B. als Natriumsalzlösung
oder auch als freie Säure unter Zusatz der entsprechenden Menge an Natriumhydroxid
dem wäßrigen Ansatz einverleibt werden kann.
[0022] Das Versprühen erfolgt in der Regel unter hohem Druck mittels Düsen. Als Trockengas
dient in erster Linie Luft sowie Verbrennungsgase, die unmittelbar in den Turm eingeführt
werden können. Das Trockengas kann im Gleich-oder Gegenstrom zum Sprühprodukt geführt
werden; vorzugsweise bedient man sich des Gegenstromprinzips und führt das Trockengas
tangential in den Trockenturm ein, so daß eine cyclonartige Strömung entsteht.
[0023] Das erhaltene Sprühprodukt weist eine mittlere Korngröße von 0,4 bis 0,8 mm auf,
wobei der Anteil der Partikel mit einer Korngröße von weniger als 0,1 mm weniger als
10 Gew.-%, insbesondere weniger als 5 Gew.-% und einer Korngröße über 1,2 mm weniger
als 5 Gew.-%, insbesondere nicht mehr als 2 Gew.-% beträgt. Von diesem Kornspektrum
abweichende Anteile werden zweckmäßigerweise ausgesiebt und können in den wäßrigen
Ansatz zurückgeführt werden. Das Schüttgewicht liegt im Bereich von 250 bis 450 g/l,
vorzugsweise von 300 bis 400 g/l.
[0024] Die sprühgetrockneten Mittel weisen eine poröse Kornstruktur auf, die sich von üblichen
sprühgetrockneten Voll- oder Feinwaschmitteln durch eine erhöhte Kornfestigkeit unterscheidet,
ohne daß die Lösungseigenschaften dadurch beeinträchtigt werden. Trotz hoher Anteile
an organischer Substanz kommt es bei der üblichen Verarbeitung nicht zu einer Bildung
explosiver oder brennbarer Stäube. Sie sind gut schüttfähig und neigen nicht zur Klumpenbildung.
[0025] Die Mittel können ohne weitere Zusätze als Waschmittel verwendet werden. Es können
aber auch nachträglich, d.h. zum fertigen Produkt, zusätzlich weitere übliche Waschmittelbestandteile,
wie anionische und/oder nichtionische synthetische Tenside, Seife, Gerüstsalze, z.B.
Phosphate, Waschalkalien, z.B. Soda, sowie Bleichmittel,. wie Perverbindung oder Aktivchlorträger
in körniger oder pulvriger Form zugemischt oder auch in anderer Form unmittelbar vor
bzw. während der Anwendung zugefügt werden.
Beispiel 1
[0026] Einer 50gewichtsprozentigen, mittels ethoxyliertem Talgalkohol (5 EO-Gruppen) stabilisierten
Natriumalumosilikat-Suspension wurden die nachfolgend aufgeführten Bestandteile zugemischt,
wobei das Dodecylbenzolsulfonat als 55%ige wäßrige Lösung eingesetzt wurde. Die 56,3
Gew.-% an Feststoffen enthaltende, wäßrige, auf 75 °C erwärmte Aufschlämmung wurde
unter einem Druck von 20 bar über Düsen in einem Trockenturm versprüht. Das im Gegenstrom
geführte, aus Luft und Verbrennungsgasen bestehende Trocknungsgas wies eine Eingangstemperatur
von 180 °C und eine Ausgangstemperatur von 87 °C auf. Das Sprühprodukt war wie folgt
zusammensetzt (Gew.-%):
1) Die Mengenangabe bezieht sich auf Eingabemenge; der Erhaltungsgrad des Tripolyphosphats
betrug 85 %.
2) Das Natriumalumosilikat vom NaA-Typ wies eine Korngröße von 0,1 bis 6 Mikron und
ein Ca-Bindevermögen von 170 mg CaO/g AS auf.
[0027] Die durch Siebanalyse bestimmte Korngrößenverteilung ergab folgende Werte (in Gew.-%):

[0028] Das Schüttgewicht betrug 320 g/l.
[0029] Die nach dem GEIGY-Staubtest durchgeführte Bestimmung ergab eine Bewertungszahl für
die Brennbarkeit von BZ = 2 und eine Staubexplosionsfähigkeit (Zündung mit einer Glühwendel
bei einer Konzentration von 30 bis 500 g/m ) von St = 0, wobei folgende Bewertungszahlen
zugrunde gelegt werden:

[0030] Das Schüttverhalten wurde mit dem sogenannten "Paket-Test" geprüft. Hierzu werden
Pakete aus Karton bis zur Normfüllhöhe mit dem Produkt gleichmäßig gefüllt, mittels
eines aufsetzbaren Deckels verschlossen und in einer maschinell angetriebenen Rüttelmaschine
unter definierten Bedingungen durch gerichtete Stöße gestaucht, wodurch eine reproduzierbare
Verdichtung des Inhalts bewirkt wird. Das Paket wird geöffnet und in einer Vorrichtung
befestigt, die ein Ausschütten unter definierten Kippwinkeln gestattet. Zusätzlich
können die Pakete mittels einer motorisch angetriebenen Schlagvorrichtung gerüttelt
werden. Die ausfließende Pulvermenge wird in einem Meßzylinder aufgefangen. Es werden
folgende Bewertungen vergeben, wobei die angegebenen Winkelgrade die Stellung des
Pakets angeben:

[0031] Der Verbraucher registriert die Noten 1 bis 3 als sehr gut bis gut, die Note 4 als
befriedigend und die Noten 5 und 6 als mangelhaft bzw. unbefriedigend. Die Bestimmung
des Pulvers ergab unmittelbar nach der Sprühtrocknung die Note 4, nach 3tägiger Lagerung
die Note 3.
[0032] Bei dem ebenfalls durchgeführten Klumptest werden 15 ml des Pulvers in einen Hohlzylinder
mit einem Innendurchmesser von 25 mm überführt und mittels eines Stempels, der zusätzlich
mit 500 g belastet wird, während 30 Minuten gepreßt. Der unter entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen
herausgestoßene zylindrische Preßling wird anschließend in senkrechter Stellung unter
definierten Bedingungen bis zum Zerbrechen belastet. Die aufgebrachte Last (in Gramm)
ist ein Maß für die Verklumpungstendenz.
[0033] Im vorliegenden Fall betrug der Testwert bei frisch gesprühtem Pulver 30 g und nach
3tägiger Lagerung 0 g. Bei handelsüblichen Waschmitteln beträgt der letzte Wert im
allgemeinen 10 bis 60 g.
[0034] Die Bestimmung des Lösungsverhaltens wurde wie folgt durchgeführt.
[0035] In einem Becherglas (Volumen 500 cm ) werden 200 ml auf 30 °C temperiertes Leitungswasser
(15 °dH) mit Hilfe eines motorisch angetriebenen Rührers, der mit 4 im Winkel von
30° nach unten gebogenen Rührflügeln ausgestattet ist, mit einer konstanten Tourenzahl
von 700 U/min. umgerührt. Der Abstand der Rührflügel zum Boden des Gefäßes beträgt
2,5 cm. 1 g der Probe wird vorsichtig und unter Vermeidung von Klumpenbildung in den
gebildeten Rührkege7 eingeschüttet. Nach 90 sec. wird die Lösung durch ein tariertes
Sieb mit einer Maschenweite von 0,1 mm und einem Durchmesser von 7 cm gegossen und
mittels einer Saugflasche abgesaugt. Im Becherglas verbliebene Substanzreste werden
mittels möglichst wenig eingespritzten Wassers auf das Sieb überführt. Das Sieb wird
nach einer Trocknungszeit von 24 Stunden an der Luft zurückgewogen.
[0036] Im vorliegenden Fall betrug die Rückstandsbildung 1,6 %.
[0037] Die angegebenen Werte für das Schüttverhalten den Klumptest und das Lösungsverhalten
sind Mittelwerte aus 10 Parallelversuchen. Die Ergebnisse zeigen, daß die erfindungsgemäßen
Mittel günstige Korneigenschaften besitzen. Waschversuche bei 30 und 50 °C im Bottich
an Baumwoll-und Synthetik-Geweben, die unter Verwendung von
a) 5 g/l des Mittels
b) 5 g/l des Mittels zuzüglich 1 g/l Natriumperborat
c) 5 g/l zuzüglich 10 ml 10%ige Chlorbleichlauge durchgeführt wurden, ergaben ein
einwandfreies, mit konventionellen Hochleistungswaschmitteln vergleichbares Waschergebnis.
Beispiele 2 bis 5
[0038] Wie vorstehend beschrieben, wurden Mittel folgender Zusammensetzung hergestellt (in
Form der Na-Salze):

[0039] Die Verfahrensparameter und Produkteigenschaften sind in Tabelle 2 zusammengefaßt.

1. Starkschäumendes, körniges, sprühgetrocknetes Waschmittel mit erhöhter Kornstabilität,
enthaltend Aniontenside, Natriumtripolyphosphat, Natriumalumosilikat und Natriumsilikat,
gekennzeichnet durch ein Schüttgewicht von nicht mehr als 450 g/l sowie einen Gehalt
an
A) 35 bis 50 Gew.-% linearem Natriumalkylbenzolsulfonat mit 10 - 14 C-Atomen in der
Alkylkette,
B) 0 bis 15 Gew.-% Natriumfettalkoholsulfat mit 10 - 20 C-Atomen im Alkyl- bzw. Alkenylrest,
wobei die Summe der Komponenten (A) und (B) 35 bis 50 Gew.-% beträgt,
C) 5 bis 25 Gew.-% Natriumtripolyphosphat,
D) 5 bis 25 Gew.-% feinkristallinem Natriumaluminiumsilikat der Formel

das gebundenes Wasser enthält, ein Calciumbindevermögen von wenigstens 100 mg CaO/g
Aktivsubstanz (AS) und eine Teilchengröße von weniger als 25 Mikron aufweist, wobei
wenigstens 80 Gew.-% der Teilchen eine Größe von weniger als 10 Mikron besitzen,
E) 5 bis 20 Gew.-% Natriumsilikat der Zusammensetzung Na2O : SiO2 = 1 : 1,5 - 1 : 3,6,
F) 0 bis 10 Gew.-% Natriumsulfat und/oder Natriumcarbonat und
G) 8 bis 15 Gew.-% Wasser einschließlich des in den Komponenten (C) bis (F) gebundenen
Kristallwassers, wobei die Summe der Bestandteile (C) bis (G) 50 bis 65 Gew.-% beträgt.
2. Mittel nach Anspruch 1, worin die Summe der Komponenten (A) und (B) 40 bis 48 Gew.-%
und die Summe der Komponenten (C) bis (G) 52 bis 60 Gew.-% beträgt.
3. Mittel nach Anspruch 1 und 2, worin der Anteil der Komponente (A) 35 bis 45 Gew.-%
und der Anteil der Komponente (B) 3 bis 10 Gew.-% beträgt.
4. Mittel nach Anspruch 1 bis 3, worin der Anteil der Komponente (C) 8 bis 20 Gew.-%
beträgt.
5. Mittel nach Anspruch 1 bis 4, worin der Anteil der Komponente (D) 8 bis 18 Gew.-%
beträgt.
6. Mittel nach Anspruch 1 bis 5, worin der Anteil der Komponente (E) 8 bis 18 Gew.-%
beträgt.
7. Mittel nach Anspruch 6, worin die Komponente (E) die Zusammensetzung Na20 : SiO2 = 1 : 2 bis 1 : 3,5 aufweist.
8. Mittel nach Anspruch 1 bis 7, worin die Komponente (F) aus Natriumsulfat besteht,
dessen Anteil 0,2 bis 5 Gew.-% beträgt.
9. Mittel nach Anspruch 1 bis 8, worin der bei einer Trocknungstemperatur von 140
°C entfernbare Anteil des Wassers 4 bis 8 Gew.-% beträgt.
10. Mittel nach Anspruch 1 - 9, gekennzeichnet durch ein Schüttgewicht von 300 bis
400 g/l.
11. Verfahren zur Herstellung des Mittels nach Anspruch 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß man ein 30 bis 45 Gew.-% Wasser enthaltendes Gemisch der Komponenten (A) bis (F)
in einer Sprühvorrichtung zerstäubt, wobei die im Gleich- oder Gegenstrom geführten
Trocknungsgase eine Eintrittstemperatur von 150° bis 350 °C und eine Austrittstemperatur
von 65° bis 95 °C aufweisen.