[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Anspinnen eines Fadens in einer
Offenend-Spinnvorrichtung, bei dem der Faden durch Rückdrehen einer Spule und eines
Hilfswalzenpaares in die Offenend-Spinnvorrichtung zurückgeliefert und anschließend
durch ein Abzugswalzenpaar wieder aus der Offenend-Spinnvorrichtung abgezogen wird,
sowie eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
[0002] Zum Anspinnen eines Fadens ist es bekannt, durch eine Vorrichtung sowohl die Spule
von der Hauptantriebswalze abzuheben und von dieser getrennt zu halten als auch den
Faden an die Spinnvorrichtung zurückzuliefern, wobei der zurückgelieferte Faden mit
Hilfe einer Saugvorrichtung von der Spulenoberfläche aufgenommen und einem Abzugswalzenpaar
zugeführt wird (DE-OS 2.008.142). Am Hilfswalzenpaar wird der Faden auf eine definierte
Länge gebracht, woraufhin durch weitere Rücklieferung eine vorbestimmte Fadenlänge
in die Offenend-Spinnvorrichtung geliefert wird. Nach erfolgter Rücklieferung wird
der Faden zunächst mit Hilfe des Hilfswalzenpaares aus der Offenend-Spinnvorrichtung
abgezogen, bis nach Erreichen einer gewünschten Spulgeschwindigkeit der Faden in das
Abzugswalzenpaar eingeführt wird.
[0003] Beim Anspinnen steht bei diesem bekannten Verfahren nur ein kurzer Zeitraum zwischen
der Rücklieferung des Fadens in den Spinnrotor und dem Einsetzen des Fadenabzugs aus
dem Spinnrotor zur Verfügung. Wird dieser Zeitraum überschritten, so wird der Faden
überdreht, so daß ein Fadenbruch entsteht. Andererseits kann sich bei der kurzen Zeitspanne,
die das Fadenende während der Anspinnphase im Spinnrotor verbleiben kann, die Drehung
nicht weit in den Faserring hinein fortpflanzen, so daß sich bei einem sehr plötzlich
einsetzenden Fadenabzug, wie dies bei der bekannten Vorrichtung der Fall ist, ebenfalls
die Gefahr von Fadenbrüchen ergibt.
[0004] Es ist auch bekannt, den Faden von Hand von der Spule abzuwickeln und in den Spinnrotor
zurückzuführen. Anschließend wird die Spule wieder in Verbindung mit ihrer Antriebswalze
gebracht, so daß der Faden von der Spule abgezogen wird (DE-OS 1.560.336), bis er
vom changierenden Fadenführer erfaßt und in den Bereich einer Fangkerbe am Druckroller
des Abzugswalzenpaares gebracht wird, welcher den Faden in den Klemmbereich dieses
Walzenpaares bringt. Bei dieser Vorrichtung wird der Faden sowohl beim Einsetzen der
Aufwindung als auch beim Erfassen durch die Fangkerbe ruckartig beschleunigt, was
zu Fadenbrüchen führen kann. Außerdem ist es bei der bekannten Vorrichtung nicht möglich,
ein definiertes Einsetzen des Abzuges zu erreichen, da sich bei dem bekannten Stand
der Technik die Spule auf der Antriebseinrichtung abstützt und die unterschiedliche
Masse der Spule beim Anspinnabzug einen unterschiedlichen Schlupf der Spule bewirkt.
Toleranzen in den Stoßdämpfern und Belastungsausgleichseinrichtungen für die Spulenarme
bewirken darüber hinaus an den verschiedenen Spinnstellen einer Maschine unterschiedliche
Anspinnverhältnisse, was ein Beherrschen des Anspinnens erschwert.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen,
die diese Nachteile vermeiden und ein definiertes Einsetzen des Fadenabzuges beim
Anspinnen auch bei einer Vielzahl von Spinnstellen gewährleisten.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß der Faden nach Beendigung
der Rücklieferung vom Hilfswalzenpaar freigegeben und bis zum Einsetzen des normalen
Spinnabzuges in einer größeren Entfernung von der Offenend-Spinnvorrichtung als dieser
Spinnabzug einem Hilfsabzug unterworfen wird. Durch die Freigabe des Fadens durch
das Hilfswalzenpaar, sobald dieses seine Aufgabe der Fadenrücklieferung in die Offenend-Spinnvorrichtung
erfüllt hat, kann sich somit die im Abzugsrohr durch die Rotation des Spinnrotors
entstehende Drehung im Garn auf eine relativ große Fadenlänge verteilen, so daß nicht
soviel Drehung in den Spinnrotor gelangt. Dadurch steht gegenüber dem bekannten Verfahren
mit Hilfe eines Hilfswalzenpaares während des Anspinnens mehr Zeit als Verweildauer
des Fadens im Spinnrotor zur Verfügung. Diese längere, zur Verfügung stehende Zeit
ermöglicht auch ein weicheres Einsetzen des Fadenabzuges. Dadurch, daß der Faden in
größerer Entfernung als beim normalen Spinnabzug einem Hilfsabzug unterworfen wird,
steht eine noch größere Länge zur Aufnahme der Drehungen zur Verfügung. Durch diese
beiden Maßnahmen werden die Fadenbruchzahlen beim Anspinnen herabgesetzt und die Reißfestigkeit
im Ansetzer wesentlich erhöht, da auf diese Weise eine gewisse Angleichung der Fadenabzugshochlaufkurve
an die Hochlaufkurve der im Spinnrotor wirksamen Faserspeisung auftritt.
[0007] Gemäß einer vorteilhaften Ausführung erfolgt der Hilfsabzug ausschließlich durch
die Spule. Auf diese Weise kann das weichere Einsetzen des Fadenabzuges durch einen
gewissen, jedoch definierten Schlupf der Spule bewirkt werden. Dieser Schlupf ist
auch deswegen von Vorteil, weil beim Anspinnen auch die Faserlieferung in den Spinnrotor
- oder ein anderes Offenend-Spinnelement - nicht schlagartig, sondern sich steigend
einsetzt. Nach einer kurzen Zeit, die ausreicht, daß die Spule ihre volle Geschwindigkeit
erreicht, wird der Faden an das Abzugswalzenpaar übergeben. Da der Faden zu diesem
Zeitpunkt bereits mit voller Geschwindigkeit von der Offenend-Spinnvorrichtung abgezogen
wird, gibt es auch hierbei keine Geschwindigkeitssprünge, so daß auch zu diesem Zeitpunkt
die Gefahr von Fadenbrüchen nicht besteht.
[0008] Es ist jedoch nicht unbedingt erforderlich, daß der Anspinnabzug durch die Spule
erfolgt, sondern es ist durchaus möglich und in Verbindung mit weiteren Arbeitsgängen,
die im Zusammenhang mit. dem Anspinnen durchzuführen sind, oftmals äußerst zweckmäßig,
wenn der Hilfsabzug unabhängig von der Spule erfolgt.
[0009] Zweckmäßigerweise wird der Hilfsabzug in einem im wesentlichen konstanten Verhältnis
zur Hochlaufkurve der in der Offenend-Spinnvorrichtung wirksamen Fasereinspeisung
gehalten. Dadurch ist im Augenblick des Einsetzens des Fadenabzuges weniger Fasermaterial
in der Offenend-Spinnvorrichtung erforderlich, so daß die sonst zu einer Dickstelle
in der Fadenstärke führende übermäßige Fasermenge in der Offenend-Spinnstelle vermieden
werden kann, während gleichzeitig infolge der ansteigenden Drehungsfortpflanzung in
die Offenend-Spinnvorrichtung die Garnfestigkeit gegenüber den bisher auf übliche
Weise erzeugten Fadenansetzern nicht abfällt.
[0010] Um für das Einsetzen des Anspinnabzuges noch mehr Zeit zur Verfügung zu haben, so
daß die Toleranzen hierfür ohne Beeinträchtigung der Anspinnsicherheit noch größer
gewählt werden können, wird vorgesehen, daß die Rücklieferzeit auf eine Minimalzeit
reduziert wird. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß vor der Rücklieferung
des Fadens über einem Abwurforgan eine Fadenreserve gebildet und das der Offenend-Spinnvorrichtung
zuzuführende Fadenende auf eine definierte Länge gebracht wird, daß die Rücklieferung
des Fadenendes durch das Hilfswalzenpaares lediglich in eine Bereitschaftsstellung
innerhalb der Offenend-Spinnvorrichtung erfolgt und daß nach Freigabe des Fadens durch
das Hilfswalzenpaar die Anspinn-Rücklieferung durch Abwerfen des Fadens durch das
Abwurforgan erfolgt. Hierdurch wird nicht nur erreicht, daß die Zeittoleranzen für
das Einsetzen des Anspinnabzuges größer werden, sondern es ergibt sich auch eine weitgehende
Selbststeuerung des Anspinnvorganges, da die Drehungserteilung im Faden sich selbsttätig
an den Garndurchmessern, an dessen Dehnungse-igenschaften etc. anpaßt. Auch diese
selbsttätige Anpassung des Anspinnvorganges an die Garncharakteristiken bewirkt, daß
die Zeittoleranzen für den Beginn des Anspinnabzuges größer gewählt werden können.
[0011] Wenn das Spinnorgan, z.B. ein Spinnrotor, auswechselbar ist, so daß Sammelflächen
unterschiedlichen Durchmessers zum Einsatz kommen, so ist es erforderlich, den Rücklieferweg
hierauf abzustimmen. Um hier konstante Anspinnverhältnisse zu bekommen, soll die eigentliche
Anspinnrücklieferung stets unter konstanten Bedingungen ablaufen. Deshalb erfolgt
die Anpassung an die unterschiedlichen Durchmesser erfindungsgemäß nicht durch das
Abwurforgan, sondern durch das Hilfswalzenpaar. Dies geschieht gemäß einem weiteren
Merkmal der Erfindung dadurch, daß die Bereitschaftsstellung innerhalb der Offenend-Spinnvorrichtung
so gewählt wird, daß unabhängig von dem jeweils gewählten Durchmesser des Spinnorgans
der Weg der Anspinn-Rücklieferung durch das Abwerfen des Fadens stets gleich groß
ist.
[0012] Ausgehend von einer Vorrichtung zum Anspinnen eines Fadens in einer Offenend-Spinnvorrichtung,
mit einem Hilfswalzenpaar zum Aufnehmen, Rückliefern und Freigeben des Fadens an die
Offenend-Spinnvorrichtung, mit einem Abzugswalzenpaar zum Abziehen des Fadens während
des normalen Spinnvorganges ist zur Durchführung des erwähnten Verfahrens erfindungsgemäß
eine Hilfsabzugsvorrichtung vorgesehen, die in größerer Entfernung von der Offenend-Spinnvorrichtung
angeordnet ist als das Abzugswalzenpaar. Durch diese Hilfsabzugsvorrichtung kann der
Anspinnabzug in gewünschter Weise durchgeführt werden. Da die Hilfsabzugsvorrichtung
in größerer Entfernung von der Offenend-Spinnvorrichtung angeordnet ist als das Abzugswalzenpaar.,
kann sich die in der Anspinnphase entstehende Drehung auf eine größere Länge des Fadens
verteilen, so daß die Gefahr des Überdrehens des Anspinn-Fadenendes im Spinnrotor
herabgesetzt wird. Hierdurch wird es ermöglicht, gegenüber herkömmlichen Anspinnverfahren
mit wesentlich höheren Rotordrehzahlen zu arbeiten. Dies bedeutet, daß es in der Regel
nicht erforderlich ist, den Spinnrotor für den Anspinnvorgang auf einer niedrigen
Drehzahl zu halten bzw. dessen Drehzahl zu überwachen, sondern erlaubt das Anspinnen
bei den heute üblichen hohen Produktions-Rotordrehzahlen.
[0013] Bei einer Spuleinrichtung, die Spulenarme zur Aufnahme einer Spule aufweist, mit
einer Hauptantriebswalze zum Antreiben der Spule sowie mit einer Einrichtung zum Abheben
der Spule von der Hauptantriebswalze und zum Antreiben der Spule, wobei diese Einrichtung
einen Schwenkarm und eine in beiden Richtungen antreibbare Rolle sowie einen gegen
die Wirkung eines elastischen Elementes arbeitenden steuerbaren Schwenkantrieb für
den Schwenkarm aufweist, kann erfindungsgemäß vorgesehen sein, daß die Hilfsabzugsvorrichtung
durch die Spuleinrichtung gebildet wird, wobei die Einrichtung zum Abheben und Antreiben
der Spule aus einer Spulenhubeinrichtung zur Bildung eines definierten Abstandes zwischen
der Spule und der Hauptantriebswalze und aus einem durch Einwirkung des elastischen
Elementes auf die der Hauptantriebswalze abgewandte Seite der Spule zur Einwirkung
bringbaren Spulenhilfsantrieb besteht.
[0014] Durch die Spulenhubeinrichtung wird sofort bei Auftreten eines Fadenbruches die Spule
von der Hauptantriebswalze abgehoben. Dies kann so rasch geschehen, daß das Ende des
gebrochenen Fadens die Spule gar nicht mehr erreicht und frei von der Spule herabhängt.
Das Aufnehmen des Fadens für die Rücklieferung ist somit besonders einfach. Aber auch
dann, wenn der Faden auf die Spule gelangt, kann er hier leicht aufgenommen werden
beim späteren Rückdrehen der Spule, da durch das rasche Stillsetzen der Spule verhindert
wird, daß der Faden fest in die Spule eingewalzt wird. Die Spulenhubeinrichtung ist
dabei so ausgebildet, daß zwischen der Spule und der Hauptantriebswalze ein definierter
Abstand gebildet wird, so daß sich auf die Arbeitsstellung des Spulenhilfsantriebes,
welcher mit der der Hauptantriebswalze abgewandten Seite der Spule zusammenarbeitet,
der augenblickliche Radius der Spule auswirkt. Auf diese Weise erhält man je nach
Größe der Spule unterschiedliche Stellungen des Schwenkarmes des Spulenhilfsantriebes
beim Antreiben der Spule.
[0015] Der Schwenkantrieb ist so ausgebildet, daß er ein Abheben der Rolle von der Spule
bewirkt, während bei Freigabe des Schwenkarmes durch den Schwenkantrieb das elastische
Element eine Anlage der Rolle an der Spule bewirkt. Da die Anlageposition der Rolle
an der Spule je nach Spulenradius unterschiedlich ist, besitzt das elastische Element
während der Arbeit der Rolle eine unterschiedliche Vorspannung, so daß auch die Rolle
mit unterschiedlicher Kraft an der Spule anliegt. Durch geeignete Wahl der Kenndaten
des elastischen Elementes, z.B. bei Ausbildung des elastischen Elementes als Feder
durch entsprechende Wahl der Federkonstanten, Abmessungen und Vorspannung kann erreicht
werden, daß ein bei unterschiedlich großen Spulen normalerweise unterschiedlicher
Schlupf vermieden wird, so daß unabhängig vom Spulendurchmesser im wesentlichen ein
stets gleicher Schlupf und somit stets gleiche Anspinnverhältnisse erzielt werden.
[0016] Um einen größeren Arbeitsbereich für die Rolle zu erreichen, ist vorteilhafterweise
vorgesehen, daß die Spulenhubeinrichtung so ausgebildet ist, daß sie einen definierten
Abstand zwischen den Umfangsflächen der Spule und der Hauptantriebswalze bildet. Auf
diese Weise wirkt sich auf die Vorspannung des elastischen Elementes der volle Spulendurchmesser
aus, was eine Kompensation der unterschiedlichen Spulenmasse durch unterschiedliche
Anpreßdrücke der Rolle wesentlich erleichtert.
[0017] Der definierte Abstand zwischen den Umfangsflächen der Spule und der Hauptantriebswalze
kann auf verschiedene Weise erreicht werden. Zweckmäßigerweise weist die Spulenhubeinrichtung
ein mit der der Hauptantriebswalze zugewandten Seite der Spule zusammenarbeitendes
Hubelement auf, wobei der Spulenhubeinrichtung eine mit einem Spulenarm zusammenarbeitende,
den definierten Abstand zwischen den Umfangsflächen der Spule und der Hauptantriebswalze
sichernde Stützeinrichtung zugeordnet ist. Da das Hubelement der Spulenhubeinrichtung
mit der der Hauptantriebswalze zugewandten Seite der Spule zusammenarbeitet, ist hierdurch
auf besonders einfache Weise der definierte Abstand zwischen den Umfangsflächen der
Spule und der Hauptantriebswalze erreichbar. Überwachungseinrichtungen zur Kontrolle
dieses Abstandes wie z.B. gegen Flug anfällige Lichtschranken sind somit nicht erforderlich.
Damit zum Anspinnen die Spule gedreht werden kann, ist erfindungsgemäß die mit einem
Spulenarm zusammenarbeitende Stützeinrichtung vorgesehen, welche den definierten Abstand
zwischen den Umfangsflächen der Spule und der Hauptantriebswalze gewährleistet, auch
wenn das Hubelement die Spule wieder freigibt.
[0018] Besonders vorteilhaft ist bei einer Offenend-Spinnmaschine mit einer Vielzahl von
Offenend-Spinneinrichtungen, wenn lediglich die Spulenhubeinrichtung stationär pro
Spinnstelle, die Stützeinrichtung sowie der Spulenhilfsantrieb jedoch auf einer längs
den Offenend-Spinneinrichtungen verfahrbaren Wartungseinrichtung angeordnet sind.
Auf diese Weise läßt sich eine wenig aufwendige, für das erfindungsgemäße Anspinnen
geeignete Spulvorrichtung schaffen.
[0019] Um berührungslose Überwachungseinrichtungen für die Position der Stützeinrichtung
für die Spule zu vermeiden, da sie störungsanfällig sind infolge möglicherweise auftretendem
Flug, ist vorzugsweise vorgesehen, daß die Stützeinrichtung einen durch einen steuerbaren
Antrieb verschwenkbaren Antriebshebel sowie einen auf diesem angeordneten und zwischen
zwei Endstellungen verschwenkbaren Stützhebel aufweist, der durch ein elastisches
Element in Richtung zur Spule beaufschlagt und dadurch in seine erste Endstellung
und bei Auflaufen auf einen der beiden Spulenarme in seine zweite Endstellung bringbar
ist, der eine Schaltvorrichtung zur Beendigung der Schwenkbewegung des Antriebshebels
zugeordnet ist. Die Schaltvorrichtung wird auf diese Weise mechanisch betätigt. Außerdem
wird mit Hilfe der vorgenannten erfindungsgemäßen Vorrichtung erreicht, daß trotz
unterschiedlicher Stellungen der Spulenarme diese von der Stützeinrichtung stets so
abgestützt werden, daß der definierte Abstand zwischen den Umfangsflächen der Spule
und der Hauptantriebswalze sichergestellt ist, so daß das Hubelement zurückgezogen
werden und die Stützfunktion der Stützeinrichtung überlassen kann. Gemäß einer bevorzugten
Ausführung des Erfindungsgegenstandes ist der steuerbare Antrieb für den Antriebshebel
als elektrischer Motor und die Schaltvorrichtung als ein auf dem Antriebshebel angeordneter
elektrischer Schalter ausgebildet, welcher bei Betätigung durch den Stützhebel die
Stromzufuhr zum Motor unterbricht. Zweckmäßigerweise werden die Endstellungen des
Stützhebels durch zwei am Antriebshebel angebrachte Anschläge festgelegt.
[0020] Das dem Schwenkarm zugeordnete elastische Element kann verschieden ausgebildet sein,
doch wird zur Erzielung einer kompakten Ausbildung des Spulenhilfsantriebes erfindungsgemäß
bevorzugt, daß das dem Schwenkarm zugeordnete elastische Element als Torsionsfeder
ausgebildet ist.
[0021] Um verschiedene während des Anspinnens arbeitende Elemente von ein und demselben
Antrieb aus steuern zu können, ist gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung vorgesehen,
daß der Schwenkantrieb für den Schwenkarm eine drehbare Nockenscheibe sowie ein verstellbares
Zwischengestänge zwischen Nockenscheibe und Schwenkarm aufweist. Dieses Zwischengestänge
ermöglicht auf besonders einfache Weise eine Justierung des Schwenkarmes.
[0022] Zur Vermeidung eines starken Eindrückens der Rolle des Spulenhilfsantriebes in die
Spule auch bei größerem Spulendurchmesser kann erfindungsgemäß weiter vorgesehen sein,
daß die Rolle einen aus einem weichen Material, vorzugsweise Weichgummi, bestehenden
Mantel trägt.
[0023] Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Vorrichtung werden Ansetzer guter Qualität erreicht.
Trotzdem kann es für manche Zwecke vorteilhaft sein, anstelle des Ansetzers einen
Knoten oder eine andere Fadenverbindung vorzusehen. Hierfür ist es vorteilhaft, den
Faden unabhängig von der Spule von der Offenend-Spinnvorrichtung abzuziehen. Hierfür
ist gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung vorgesehen, daß die Hilfsabzugsvorrichtung
durch ein zweites Hilfsabzugswalzenpaar gebildet wird, das auf der der Offenend-Spinnvorrichtung
abgewandten Seite des Abzugswalzenpaares zur Wirkung bringbar ist. Wenn es auch prinzipiell
möglich ist, generell zur Durchführung des Anspinnabzuges ein solches Hilfsabzugswalzenpaar
einzusetzen, so ist ein solches - wie erwähnt - besonders vorteilhaft im Zusammenhang
mit einer den Ansetzer ersetzenden Fadenverbindungsvorrichtung, weshalb in weiterer
Ausgestaltung des Erfindungsgegenstandes zwischen dem Abzugswalzenpaar und dem zweiten
Hilfsabzugswalzenpaar eine Fadenverbindungsvorrichtung in den Fadenlauf bringbar ist.
[0024] Um die für das Einsetzen des Anspinnabzugs zur Verfügung stehenden Zeittoleranzen
weiter erhöhen zu können, erfolgt das Rückliefern in zwei Schritten. Hierzu sind erfindungsgemäß
dem Hilfswalzenpaar eine Fadenschneidvorrichtung und eine Rückliefermeßvorrichtung
zugeordnet, während zwischen dem Abzugswalzenpaar und der Spule ein den Faden umlenkendes
Fadenabwurforgan angeordnet ist. Die Fadenschneidvorrichtung und die Rückliefermeßvorrichtung
haben die Aufgabe, den Faden auf eine definierte Länge und in eine vorbestimmte Bereitschaftsstellung
zu bringen, während das Abwurforgan es dem Faden ermöglicht, in Kontakt mit den der
Offenend-Spinnvorrichtung zugeführten Fasern zu gelangen. Um stets konstante Anspinnrücklieferungen
durch das Abwurforgan und damit auch konstante Anspinnbedingungen zu schaffen, auch
wenn das Spinnorgan gegen ein solches mit anderem Durchmesser der Fasersammelfläche
auswechselbar ist, ist gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung vorgesehen, daß
die Rückliefermeßvorrichtung in Abhängigkeit vom jeweils gewählten Durchmesser des
Spinnorganes einstellbar ist.
[0025] Der Anmeldegegenstand schafft die Voraussetzungen dafür, daß auch bei hohen Rotorgeschwindigkeiten
sicher angesponnen werden kann, so daß eine genaue zeitliche Abstimmung des Ansetzvorganges
an die Hochlaufkurve des Spinnrotors nicht erforderlich ist. Hierdurch wird eine wesentliche
Vereinfachung der Steuerung erreicht, die große zeitliche Toleranzen zuläßt und somit
leicht zu beherrschen ist.
[0026] Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden anhand der nachstehenden Beschreibung
und eines in Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels erläutert. Es zeigen:
Figur 1 den Erfindungsgegenstand in schematischer Seitenansicht,
Figur 2 eine Abwandlung eines Details der in Figur 1 gezeigten Vorichtung in der Draufsicht,
und
Figur 3 eine weitere Abwandlung des Erfindungsgegenstandes und 4 in zwei verschiedenen
Arbeitsphasen in schematischer Seitenansicht.
[0027] Zunächst werden die Vorrichtung und das Verfahren anhand der Figur 1 erläutert. In
dieser Abbildung sind die wesentlichen Teile einer nach dem Offenend-Spinnverfahren
arbeitenden Spinnmaschine 1 wiedergegeben, soweit sie zum Verständnis der Erläuterung
erforderlich sind. Diese Teile sind in der Praxis in der Regel auf die Spinnmaschine
1 und eine längs der Spinnmaschine 1 verfahrbare Wartungsvorrichtung 2 verteilt, doch
ist es auch möglich, alle gezeigten Elemente auf der Spinnmaschine 1 selber vorzusehen
und auf die Wartungsvorrichtung 2 zu verzichten, insbesondere bei Testmaschinen mit
einer oder nur wenigen Spinnstellen.
[0028] Die abgebildete Spinnmaschine 1 weist eine Vielzahl von Spinnstellen auf, von denen
Figur 1 allerdings lediglich eine Spinnstelle zeigt. Pro Spinnstelle ist eine Offenend-Spinnvorrichtung
mit einem in einem Gehäuse 10 angeordneten Spinnelement, ein Abzugswalzenpaar 13 sowie
eine Spulvorrichtung 30 vorgesehen. In der gezeigten Ausführungsform dient beispielsweise
als Spinnelement ein Spinnrotor 11, der einen Faden 3 erzeugt, welcher nach dem Einbinden
von auf übliche Weise mit Hilfe einer Faserliefervorrichtung und einer Auflösevorrichtung
- z.B. in Form einer Auflösewalze - dem Spinnelement zugeführten Fasern mit Hilfe
des Abzugswalzenpaares 13 durch ein Abzugsrohr 12 aus dem Gehäuse 10 abgezogen wird.
Im Fadenlauf zwischen Gehäuse 10 und Abzugswalzenpaar 13 ist ein Fadenwächter 36 angeordnet.
[0029] Zum Aufwinden des Fadens 3 weist die Spinnmaschine 1 eine Spulvorrichtung 30 auf,
die im wesentlichen eine Hauptantriebswalze 31 zum Antreiben der von zwei schwenkbaren
Spulenarmen 32 auswechselbar aufgenommenen Spule 33 besitzt. Die Spulenarme 32 sind
um eine Achse 34 schwenkbar.
[0030] Zum Ausgleich der beim Changieren des Fadens 3 schwankenden Fadenspannung ist in
bekannter Weise im Fadenlauf zwischen dem Abzugswalzenpaar 13 und der Spule 33 ein
Fadenspannungsausgleichsbügel 14 angeordnet.
[0031] An der Spinnmaschine 1 ist ferner pro Spinnstelle ein Teil einer Spulenhubeinrichtung
4 bildendes Hubelement 40 vorgesehen, das durch Einschieben zwischen die Hauptantriebswalze
31 und die Spule 33 letztere um einen bestimmten Wert a von der Hauptantriebswalze
31 abhebt, so daß ein durch die Stärke des Hubelementes 4 definierter Abstand a zwischen
den Umfangsflächen der Spule 33 und der Hauptantriebswalze 31 gebildet wird.
[0032] Auf der Wartungsvorrichtung 2 ist ein Saugrohr 20 angeordnet, das an die Unterseite
der von der Hauptantriebswalze 31 abgehobenen Spule 33 bringbar ist, um dort das Ende
eines gerissenen Fadens 3 aufnehmen zu können. Das Saugrohr 20 besitzt eine gekröpfte
Form und weist auf seiner der Spinnmaschine 1 zugewandten Seite einen Längsschlitz
(nicht gezeigt) auf, so daß der Faden 3 bei zunehmendem Eintreten in das Saugrohr
20 diesen Schlitz in Form einer Sehne teilweise wieder verlassen kann.
[0033] Die Wartungsvorrichtung 2 trägt ferner ein Hilfswalzenpaar 21, das von einem um eine-Achse
22 schwenkbaren Hebel 23 so getragen wird, daß das Hilfswalzenpaar 21 den sehnenartig
zum Saugrohr 20 angeordneten Faden 3 ergreifen und dem Abzugsrohr 12 zuführen kann.
[0034] Außerdem ist auf der Wartungsvorrichtung 2 ein Spulenhilfsantrieb 5 angeordnet. Der
Spulenhilfsantrieb 5 besitzt einen Schwenkarm 50, der auf einer Achse 51 schwenkbar
gelagert ist und an seinem freien Ende eine Rolle 52 trägt, die auf nichtgezeigte
Weise von einem nichtgezeigten Antrieb aus wahlweise in der einen oder anderen Richtung
angetrieben werden kann. Die Rolle 52 ist von einem aus Weichgummi oder einem anderen
weichen Material bestehenden Mantel 53 umgeben.
[0035] Auf der Wartungsvorrichtung 2 ist ferner ein Schwenkantrieb 6 für den Schwenkarm
50 angeordnet, der in der gezeigten Ausführung eine von einem Motor 60 angetriebene
Nockenwelle 61 aufweist, auf welchem eine Nockenscheibe 62 angeordnet ist. Auf einer
von der Wartungsvorrichtung 2 getragenen Achse 63 ist schwenkbar ein zweiarmiger Hebel
64 gelagert, an dessen einem Ende die Nockenscheibe 62 angreifen kann und mit dessen
anderem Ende ein Stellglied 65 verbunden ist. Dieses Stellglied 65, dessen freies
Ende mit dem Schwenkarm 50 verbunden ist, besteht in der gezeigten Ausführung aus
zwei Bolzen 66 und 67, die gegenläufige Gewinde aufweisen und auf denen eine Gewindehülse
68 mit gegenläufigen Gewinden aufgeschraubt ist, so daß durch Drehen der Gewindehülse
68 der Abstand zwischen dem Hebel 64 und dem Schwenkarm 50 geändert werden kann. Auf
diese Weise ist eine genaue Justierung des Hebels 64 zum Schwenkarm 50 möglich. Die
Nockenscheibe 62 bewirkt bei entsprechender Stellung ein Abheben der Rolle 52 von
der Spule 33, während eine am Schwenkarm 50 angreifende Zugfeder 7 bewirkt, daß der
Schwenkarm 50 sich bei Freigabe des Hebels 64 durch die Nockenscheibe 62 an der Spule
33 abstützt.
[0036] Am Spulenarm 32 ist ein zusätzlicher Arm 35 angebracht, mit welchem eine Stützeinrichtung
8 zusammenarbeiten kann. In der gezeigten Ausführung besteht die Stützeinrichtung
8 im wesentlichen aus einem schwenkbar gelagerten Antriebshebel 80, an dessen freiem
Ende ein Stützhebel 81 angelenkt ist.Dieser zweiarmige Stützhebel 81 ist zwischen
zwei am Antriebshebel 80 angebrachten Anschlägen 82 und 83 bewegbar und wird mittels
eines als Druckfeder 84 ausgebildeten elastischen Elementes, das sich mit seinem einen
Ende am Antriebshebel 80 und mit seinem anderen Ende am Stützhebel 81 abstützt, so
beaufschlagt, daß sich der Stützhebel 81 normalerweise am Anschlag 82 abstützt. Am
Antriebshebel 80 ist ein Schalter 85 so vorgesehen, daß der Stützhebel 81 bei Anlage
am Anschlag 83 diesen Schalter 85 betätigt, ohne sich am Schaltergehäuse abzustützen.
Der Schalter 85 ist elektrisch mit einem Motor 86 verbunden, der als Schwenkantrieb
für den Antriebshebel 80 dient und bei Stillsetzen den Antriebshebel 80 in seiner
gegenwärtigen Position sichert. Der Motor 86 ist-mit einer Steuereinrichtung 9 verbunden,
die auch mit dem Motor 60 in Verbindung steht.
[0037] Die vorstehend im Aufbau beschriebene Vorrichtung arbeitet wie folgt:
Wenn ein Fadenbruch auftritt, so löst dieser über den Fadenwächter 36 die Beendigung
der Faserzufuhr in den Spinnrotor 11 sowie ein Abheben der Spule 33 von der Hauptantriebswalze
31 dadurch aus, daß das den wesentlichen Bestandteil der Spulenhubeinrichtung 4 bildende
Hubelement 40 zwischen Spule 33 und Hauptantriebswalze 31 geschoben wird. Die Aufwindung
des Fadens 3 auf die Spule 33 wird somit äußerst rasch unterbrochen, je nach Aufwindegeschwindigkeit
oftmals sogar, bevor das Fadenende die Spule 33 erreicht hat. Durch Einschieben des
Hubelementes 40 zwischen Hauptantriebswalze 31 und Spule 33 bildet die Spulenhubeinrichtung
4 einen genau definierten Abstand a zwischen den Umfangsflächen der Spule 33 und der
Hauptantriebswalze 31, wobei dieser Abstand der Stärke des Hubelementes 40 zwischen
Spule 33 und Hauptantriebswalze 31 entspricht.
[0038] Durch die auch nach Stillsetzen der Faserliefervorichtung weiterlaufende (nichtgezeigte)
Auflösewalze wird der in den Arbeitsbereich der Auflösewalze ragende Faserbart abgefräst
und zusammen mit den in der Garnitur der Auflösewalze befindlichen Fasern dem Spinnrotor
11 zugeführt.
[0039] Von dem erwähnten Fadenwächter 36 wird auf bekannte Weise ein Signal ausgelöst, das
entweder die Wartungsvorrichtung 2 herbeiruft oder welches bewirkt, daß die stetig
umlaufende Wartungsvorrichtung 2 an der gestörten Spinnstelle anhält, um den Fadenbruch
zu beheben.
[0040] Wenn die Wartungsvorrichtung 2 an der betroffenen Spinnstelle ihre Arbeitsstellung
eingenommen hat, so wird von der Steuereinrichtung 9 aus eine nichtgezeigte Rotorreinigungsvorrichtung
vorübergehend eingeschaltet, wodurch die sich im Spinnrotor 11 befindlichen Fasern
in an sich bekannter Weise aus diesem entfernt werden. Weiterhin wird auf nichtgezeigte
Weise von der Wartungsvorrichtung 2 aus der Druckroller des Abzugswalzenpaares 13
von der angetriebenen Walze abgehoben. Außerdem wird mit Hilfe des Motors 86 der Antriebshebel
80 mit dem Stützhebel 81 aufwärts geschwenkt. Bei dieser Bewegung gelangt der am Anschlag
82 anliegende Stützhebel 81 zur Anlage am Arm 35 des Spulenarmes 32. Dadurch wird
der Stützhebel 81 relativ zum Antriebshebel 80 entgegen der Wirkung der Druckfeder
84 verschwenkt, bis er sich an den Anschlag 83 anlegt. In dieser Position betätigt
der Stützhebel 81 den Schalter 85, der hierdurch geöffnet wird und somit die Stromzufuhr
zum Motor 86 unterbricht. Die Hubbewegung des Antriebshebels 80 wird somit beendet
und dieser Hebel in der gegenwärtigen Position fixiert. Jetzt wird von der Steuereinrichtung
9 aus bewirkt, daß das Hubelement 40 zurückgezogen wird, so daß dieser die Spule 33
freigibt. Dies kann durch mechanische Einwirkung von der Wartungsvorrichtung 2 aus
auf das Hubelement 40 geschehen oder durch Betätigung eines nichtgezeigten elektrischen
Elementes, das diese Rückbeziehung bewirkt. Trotz des Rückzuges des Hubelementes 40
bleibt jedoch die Spule 33 in ihrer gegenwärtigen Position, da sie durch den Stützhebel
81 abgestützt wird.
[0041] Nach Freigabe der Spule 33 durch das Hubelement 40 bewirkt die Steuereinrichtung
9 auf nichtgezeigte Weise, daß das Saugrohr 20 in die Fadenaufnahmestellung gebracht
wird. In dieser Stellung befindet sich das Saugrohr 20 an der Unterseite der Spule
33, so daß der Abstand zwischen Saugrohr 20 und Spule 33 unabhängig vom Spülendurchmesser
im wesentlichen stets gleich ist. Außerdem schaltet die Steuereinrichtung 9 den Motor
60 ein, der eine Drehung der Nockenwelle 61 bewirkt. Die Nockenscheibe 62 gibt auf
diese Weise den Hebel 64 frei, so daß durch Einwirkung der Zugfeder 7 auf den Schwenkarm
50 die Rolle 52 zur Anlage an die Spule 33 gebracht wird. Je nach Größe der Spule
33 ist hierbei die Zugfeder 7 mehr oder weniger stark gespannt, so daß bei größerem
Spulendurchmesser die Anpreßkraft der Rolle 52 an die Spule 33 größer ist als bei
kleinerem Spulendurchmesser. Wenn somit jetzt die Rolle 52 über nichtgezeigte Antriebsmittel
zur Rücklieferung des Fadens 3 angetrieben wird, so bewirkt dieser unterschiedliche
Anpreßdruck eine Kompensierung der Massenträgheit und vermeidet einen sonst wegen
der unterschiedlichen Massen der Spule 33 auftretenden unterschiedlichen Schlupf.
[0042] Während des Rückdrehens der Spule 33 wird der Faden 3, der durch das rasche Stillsetzen
der Spule 33 mit Hilfe des Hubelementes 40 nur lose auf dem Spulenumfang liegt, in
das Saugrohr 20 gesaugt, wobei er im Verlauf des Absaugens infolge der gekröpften
Form des Saugrohres 20 in Form einer Sehne teilweise aus dem Saugrohr 20 wieder austritt.
Nachdem eine ausreichende Fadenlänge in das Saugrohr 20 gelangt ist, wird durch Steuerung
von der Steuereinrichtung 9 aus die Rücklieferung des Fadens 3 unterbrochen und das
Saugrohr 20 in seine-gestrichelt dargestellte Position gebracht. Anschließend wird
das Hilfswalzenpaar 21 aus einer Ruhestellung aus um die Achse 22 verschwenkt, wobei
dieses Hilfswalzenpaar 21 den Lauf des in den Schlitz des Saugrohres 20 eintretenden
Fadens 3 passiert. Durch übliche, nichtgezeigte Mittel wird der Faden auf der der
Spule 33 abgewandten Seite des Hilfswalzenpaares 21 abgetrennt und das Hilfswalzenpaar
vor die Mündung des Abzugsrohres 12 geschwenkt. Der Spinnrotor 11 oder ein anderes
Offenend-Spinnelement ist inzwischen wieder in Drehung versetzt und die Faserspeisung
auf die Fasersammelfläche ist wieder eingeschaltet worden. In geeigneter zeitlicher
Abstimmung hierzu wird der Faden 3 erneut durch Drehen von Spule 33 und Hilfswalzenpaar
21 zurückgeliefert, bis er die Fasersammelfläche des Spinnrotors 11 oder eines anderen
Offenend-Spinnelementes erreicht, woraufhin die Klemmung des Hilfswalzenpaares 21
aufgehoben wird, beispielsweise durch Abheben der weiter von der Achse 22 angeordneten
Walze von der näher zur Achse 22 angeordneten Walze. Hierdurch wird der Faden 3 vom
Hilfswalzenpaar 21 freigegeben. Das Hilfswalzenpaar 21 kehrt nun in seine Ruhestellung
zurück. Nach Freigabe des Fadens 3 durch das Hilfswalzenpaar 21 wird die Rolle 52
in umgekehrter Richtung angetrieben, so daß der Faden 3 aus dem Spinnrotor 11 abgezogen
wird. Der Faden 3 wird somit in dieser Anspinnphase ausschließlich durch die Spule
33 aus dem Spinnrotor 11 abgezogen.
[0043] Wie geschildert, wird der Antrieb der Faserliefervorrichtung zu einem auf das Rückliefern
und erneute Abziehen des Fadens 3 abgestimmten Augenblick eingeschaltet. Da sich zunächst
die zuvor geleerte Garnitur der Auflösewalze wieder füllen muß, bis der volle Faserfluß
in den Spinnrotor 11 gelangen kann, ergibt sich im Hinblick auf den Spinnrotor 11
ein weiches Wirksamwerden der Faserlieferung. Entsprechend diesem Wirksamwerden der
Faserlieferung soll auch der Fadenabzug "weich" wirksam werden, um einen Ansetzer
hoher Festigkeit zu gewährleisten und um andererseits einen übermäßig großen Sprung
in der Fadenspannung und damit Fadenbrüche zu vermeiden. Die Rolle 52 wird somit in
einer auf das Wirksamwerden der Faserlieferung im Spinnrotor 11 abgestimmten Relation
auf die normale Spulgeschwindigkeit beschleunigt, wobei der unvermeidbare Schlupf
der Spule 33 bei der Beschleunigung der Rolle 52 berücksichtigt wird. Wie erwähnt,
wird der Schlupf durch Wahl einer entsprechenden Federkonstanten, Länge und Spannung
der Zugfeder 7 unabhängig vom jeweiligen Spulendurchmesser so gehalten, daß er sich
nicht oder lediglich innerhalb tolerierbarer Grenzen verfälschend auf die Fadenabzugsgeschwindigkeit
auswirkt. Wenn die Spule 33 die volle Spulgeschwindigkeit erreicht hat, werden die
Spule 33 durch Verschwenken des Antriebshebels 80 auf die Hauptantriebswalze 31 abgesenkt
und durch Einwirkung der Nockenscheibe 62 auf den Hebel 64 die Rolle 52 von der Spule
33 abgehoben. Ferner wird der Druckroller des Abzugswalzenpaares 13 von der Wartungsvorrichtung
2 freigegeben. Somit erfolgen, wenn der Fadenwächter 36 nicht ein Mißlingen der Fadenbruchbehebung
anzeigt, der Fadenabzug und die Aufwindung des Fadens 3 auf die Spule 33 wieder unabhängig
von der Wartungsvorrichtung 2 durch die Spinnmaschine 1 selber. Die Fadenbruchbehebung,
deren sämtliche Arbeitsschritte durch die Steuereinrichtung 9 der Wartungsvorrichtung
2 gesteuert werden, ist somit abgeschlossen.
[0044] Das beschriebene Verfahren ist nicht auf das gezeigte Ausführungsbeispiel beschränkt.
Auch die Vorrichtung kann Abwandlungen im Rahmen technischer Äquivalente oder anderen
Kombinationen von Merkmalen erfahren.
[0045] Wie erwähnt, ist dem Hilfswalzenpaar 21 in üblicher Weise eine Fadentrennvorrichtung
zugeordnet, die den Faden 3 auf eine bestimmte Länge bringt. Außerdem ist dem Hilfswalzenpaar
21 in bekannter Weise eine Rückliefermeßvorrichtung zugeordnet, welche die Anzahl
Drehungen des Hilfswalzenpaares 21 und somit die Rückliefermenge des Fadens 3 festlegt.
[0046] Wie Figur 1 in gestrichelter Darstellung zeigt, kann im Fadenlauf zwischen dem Abzugswalzenpaar
13 und der Spule 33 ein den Faden 3 umlenkendes Abwurforgan 25 vorgesehen sein. Beim
Absaugen des Fadens 3 von der Spule 33 gelangt der Faden 3 auf das Abwurforgan 25.
Wenn der Faden 3 nach dem Ablängen auf ein vorgegebenes Maß anschließend mit Hilfe
des Hilfswalzenpaares 21 dem Abzugsrohr 12 vorgelegt und zugeführt wird, nimmt der
Faden 3 einen gekrümmten Verlauf. Durch die erwähnte Rückliefermeßeinrichtung - welche
beispielsweise als Zeitglied ausgebildet ist, das die Dauer der Stromzufuhr zum Antriebsmotor
des Hilfswalzenpaares 21 steuert - wird das Hilfswalzenpaar 21 um eine vorgegebene
Anzahl Drehungen in Rücklieferrichtung angetrieben. Hierdurch erreicht das Fadenende
im Fadenabzugsrohr 12 eine genau definierte Stellung, welche in Figur 1 als Stellung
B
1 gekennzeichnet ist. In dieser Stellung B
1 befindet sich das Fadenende zwischen den beiden Enden des Fadenabzugsrohres 12, wo
es durch den in der Spinnvorrichtung wirkenden Unterdruck sicher gehalten wird. Diese
Stellung B
1 ist so gewählt, daß dessen Abstand längs dem Fadenabzugsweg im wesentlichen gleich
groß ist wie die zusätzliche Fadenstrecke, die sich durch die Umlenkung durch das
Abzugsorgan 25 im Vergleich zum normalen Fadenverlauf zwischen dem Abzugswalzenpaar
13 und der Spule 33 ergibt.
[0047] Das Hilfswalzenpaar 21 gibt nun den Faden 3 frei und kann somit aus dem Bereich der
Mündung des Abzugsrohres 12 weggeschwenkt werden. Zum Anspinnen wirft nun das Abwurforgan
25 den Faden 3 ab, dessen Ende aus der Bereitschaftsstellung B
1 bis in den Bereich der Fasersammelfläche des als Beispiel gewählten Spinnrotors 11
gelangt, wo es die inzwischen eingespeisten Fasern einbindet. In zeitlicher Abstimmung
mit dem Fadenabwurf durch das Abwurforgan 25 setzt nun der Anspinnabzug durch die
Spule 33 ein.
[0048] Die freigegebene Fadenlänge hat, wie erwähnt, im wesentlichen dieselbe Länge, wie
die Entfernung der Bereitschaftsstellung B
1 längs des Fadenabzugsweges von der Sammelfläche - d.h. Sammelrille des Spinnrotors
11 - beträgt; dabei ist jedoch in der abgeworfenen Fadenreserve zu berücksichtigen,
daß das Fadenende sich zum Aufbrechen und Einbinden des Faserringes über eine gewisse
Länge des Umfanges in der Sammelrille des Spinnrotors ablegen können muß. Durch die
Freigabe des Fadens 3 sowohl durch das Hilfswalzenpaar 21 als auch durch das Abwurforgan
25 wird der Faden 3 allein durch den in der Offenend-Spinnvorrichtung wirkenden Unterdruck
in den Spinnrotor 11 rückgeliefert. Je nach den Eigenschaften des Fadens 3 erfolgt
dieses Rückliefern unterschiedlich rasch, wobei sich gezeigt hat, daß Fäden, die eine
höhere Drehung aufnehmen können, ehe es zum Abdrehen im Spinnrotor 11 kommt, diesem
Unterdruck rascher folgen als Fäden, die unelastischer sind und daher mehr zum Überdrehen
und Abdrehen neigen. Hierdurch ergibt sich eine gewisse selbsttätige Anpassung des
Anspinnvorganges-an die Garneigenschaften, was die Anspinnsicherheit erhöht.
[0049] Bei Offenend-Spinnmaschinen, in denen Spinnelemente mit unterschiedlichen Durchmessern
ihrer Sammelflächen Anwendung finden können, ist vorgesehen, daß die Rückliefermeßvorrichtung
in Abhängigkeit vom jeweils gewählten Durchmesser eingestellt werden kann. Wenn beispielsweise
die Rückliefermeßvorrichtung als digital einstellbares Zeitrelais ausgebildet ist,
so genügt es, entsprechend dem gewählten Durchmesser die entsprechende Zeit als Digitalwert
vorzugeben, wodurch die Arbeitszeit des Antriebsmotors für das Hilfswalzenpaar 21
und damit auch der Rücklieferweg des Fadens 3 festgelegt wird. In Figur 1 ist gestrichelt
ein Spinnrotor 110 gezeigt, der im Vergleich zum Spinnrotor 11 einen größeren Durchmesser
aufweist. Damit unabhängig von diesem Durchmesser stets der gleiche, durch das Abwurforgan
25 erzielte Weg der Anspinn- rücklieferung vorgesehen werden kann, wird das Zeitrelais
auf eine dem größeren Rotordurchmesser angepaßte, höhere Zeit eingestellt, so daß
das Hilfswalzenpaar 21 den Faden 3 bis in die Bereitschaftsstellung B
2 liefert. Die eigentliche Anspinn- rücklieferung erfolgt auch hier wieder durch das
beschriebene Abwurforgan 25.
[0050] Prinzipiell ist es zwar nicht erforderlich, daß das Abwurforgan 25 bereits vor der
Rücklieferung des Fadens 3 durch das Hilfswalzenpaar 21 in seine Arbeitsstellung gelangt,
doch erspart dies eine mit dem Aufbau der Fadenreserve durch das Abwurforgan 25 synchronisierte
Rücklieferung von der Spule 33, die notwendig ist, wenn das Abwurforgan 25 die Reservelänge
erst zu einem späteren Zeitpunkt aufbaut.
[0051] Wie vorstehend beschrieben, ist es für das Verfahren wesentlich, daß die Drehung
sich während der Anspinnphase von dem Fadenabschnitt aus, in dem die Drehung entsteht,
vorübergehend weiter als während des normalen Spinnvorganges in den dem Spinnrotor
11 abgewandten Teil des Fadens 3 fortpflanzen kann. Hierzu ist es erforderlich, die
Kräfte, die einen Drallstop bewirken könnten, auf der der Spule 33 zugewandten Seite
des erwähnten Fadenabschnittes kleiner zu halten als auf der dem Spinnrotor 11 zugewandten
Seite dieses Fadenabschnittes und so weit, wie dies konstruktiv möglich ist, zur Spule
33 zu verschieben. Dies kann dadurch geschehen, daß Umlenkpunkte für den Faden 3 während
der Anspinnphase beseitigt oder wenigstens so abgeschwächt werden, daß sie keinen
Drehungsstop bilden. Das kann z.B. so erfolgen, daß das Abzugswalzenpaar 13 oder deren
angetriebene Walze während des Anspinnens aus dem Fadenlauf weggeschwenkt wird. Wenn
durch Abheben der Druckwalze von der angetriebenen Walze des Abzugswalzenpaares 13
die Fadenklemmung aufgehoben wird, so kann sich die Drehung in Richtung zur Spule
nahezu ungehindert fortpflanzen, während die Drehungsfortpflanzung in den Spinnrotor
11 durch die Umlenkkante an der dem Spinnrotor 11 zugewandten Mündung des Abzugsrohres
12 erschwert wird.
[0052] Der Hilfsabzug für den Anspinnvorgang erfolgt in der zuvor beschriebenen Ausführung
ausschließlich durch individuelles Antreiben der Spule 33, doch ist es auch denkbar,
diesen Hilfsabzug unabhängig von der Spule 33 vorzunehmen. So kann beispielsweise
von der Wartungsvorrichtung 2 aus für den Anspinnabzug ein zusätzliches Hilfsabzugswalzenpaar
900 in Nähe der Spule 33 in den Fadenlauf gebracht werden. Allerdings ist das Abziehen
des Fadens 3 in der Anspinnphase ausschließlich durch die Spule 33 besonders vorteilhaft,
da auf diese Weise für den Anspinnabzug keine zusätzlichen Elemente benötigt werden,
sondern eine entsprechende Wahl des beispielsweise als Zugfeder 7 ausgebildeten elastischen
Elementes hierfür genügt.
[0053] Anhand der Figuren 3 und 4 wird nachstehend eine derartige Abwandlung mit einem Hilfsabzugswalzenpaar
900 geschildert. Da eine solche Ausführung insbesondere dann zweckmäßig ist, wenn
sie in Verbindung mit einer Fadenverbindungsvorrichtung 97 (z.B. Knoter, Spleißvorrichtung
etc.) Anwendung findet, mit deren Hilfe die beim Anspinnen erzeugte Fadenverbindung
(Ansetzer) durch eine andere Art der Fadenverbindung ersetzt wird, wird diese Abwandlung
im Zusammenhang mit einer solchen Fadenverbindungsvorrichtung 97 beschrieben.
[0054] Das Hilfsabzugswalzenpaar 900 - das auf der dem Spinnrotor 11 abgewandten Seite des
Abzugswalzenpaares 13 vorgesehen ist - befindet sich in dem gezeigten Ausführungsbeispiel,
ebenso wie die nachstehend beschriebenen verschiedenen Elemente, auf der Wartungsvorrichtung
2 und kann bei Bedarf in seine Arbeitsstellung gebracht werden. Der Faden 3 wird in
das Hilfsabzugswalzenpaar, wenn sich dieses in Nähe des Laufes des in das Saugrohr
20 abgesaugten Fadens befindet, mit Hilfe nichtgezeigter und für derartige Zwecke
üblicher Mittel eingelegt. Auf der dem Spinnrotor 11 abgewandten Seite des Hilfsabzugswalzenpaares
900 ist die Mündung 91 einer Fadenabsaugvorrichtung 90 in den Fadenlauf bringbar,
so daß sie bei Nachlassen der Spannung im Fadenabschnitt zwischen Hilfsabzugswalzenpaar
900 und Spule 33 den überschüssigen Faden aufnehmen kann. Der Mündung 91 dieser Fadenabsaugvorrichtung
90 ist eine Schneidvorrichtung 92 zugeordnet, die auf geeignete Weise gesteuert werden
kann. Die Schneidvorrichtung 92 ist in der gezeigten Ausführung auf einem um eine
Achse 93 schwenkbaren Arm 94 angeordnet, doch ist es auch möglich, diese Vorrichtung
vor der Mündung 91 an der Fadenabsaugvorrichtung 90 zu befestigen. Auf der der Mündung
91 abgewandten Seite der Schneidvorrichtung 92 befindet sich ferner eine Fadenklemme
95, die in der gezeigten Ausführung gemeinsam mit der Schneidvorrichtung 92 mit Hilfe
eines Elektromagneten 96 betätigt wird.
[0055] Die bereits erwähnte und beispielsweise als Knoter ausgebildete Fadenverbindungsvorrichtung
97 ist im Fadenlauf zwischen dem Abzugswalzenpaar 13 und dem Hilfsabzugswalzenpaar
900 angeordnet. Zwischen dem Abzugswalzenpaar 13 und der Fadenverbindungsvorrichtung
97 befindet sich eine Fadenspeichervorrichtung 98. Des weiteren ist zwischen der Fadenverbindungsvorrichtung
97 und dem Hilfsabzugswalzenpaar 900 ein Umlenkorgan 99 vorgesehen, das den sich zur
Spule 33 erstreckenden Faden zusammen mit einer Saugdüse 24 auf einem genau definierten
Fadenlauf hält. Diese Saugdüse 24 ist aus einer Fadenaufnahmestellung, in welcher
sie den sich von der Spule 33 zur Fadenklemme 95 erstreckenden Fadenabschnitt aufnimmt,
in die in Figur 4 gezeigte Stellung bringbar.
[0056] Die in den Figuren 3 und 4 gezeigte Vorrichtung arbeitet wie folgt:
Bei Auftreten eines Fadenbruches wird in der Weise, wie dies am Beispiel der Figur
1 erörtert wurde, die betreffende Offenend-Spinnvorrichtung stillgesetzt und die Wartungsvorrichtung
2 in die Anspinnstellung gebracht. Auch das Vorbereiten und Absaugen des Fadens 3
in das Saugrohr 20 erfolgen in der beschriebenen Weise. Wenn eine ausreichende Fadenlänge
in das Saugrohr 20 hineingesaugt wurde, so daß gewährleistet ist, daß der Faden 3
vom Saugrohr 20 sicher gehalten wird, wird der Faden 3 durch übliche, nichtgezeigte
Mittel in die KLemmlinie des in Nähe des Fadenlaufs befindlichen Hilfsabzugswalzenpaares
900 eingelegt. Der durch Rückdrehen der Spule 33 weiterhin abgewickelte Faden wird
nun von der sich in Nähe des Fadenlaufes zwischen Spule 33 und Hilfsbzugswalzenpaar
900 befindlichen Mündung 91 der Fadenabsaugvorrichtung 90 aufgenommen und in Form
einer Schleife 37 abgesaugt. Sowie eine für das Anspinnen ausreichende Fadenlänge
in die Fadenabsaugvorrichtung 90 abgesaugt worden ist, wird die Spule 33 stillgesetzt
und der Faden 38 zwischen Spule 33 und Mündung 91 mit Hilfe der Schneidvorrichtung
92 durchtrennt und durch die Fadenklemme 95 festgehalten.
[0057] Die Saugdüse 24 wird nun in den Bereich des Fadenlaufes zwischen Spule 33 und Fadenklemme
95 gebracht. Die Rückdrehung der Spule 33 wird fortgesetzt. Die Fadenklemme 95 gibt
den Faden 38 frei, der nun von der Saugdüse 24 aufgenommen wird. Wenn die von der
Saugdüse 24 aufgenommene Fadenlänge ein sicheres Halten des Fadens 38 auch bei Verschwenken
der Saugdüse 24 gewährleistet, wird diese in eine Position kurz nach dem Abzugswalzenpaar
13 gebracht - in Richtung des Fadenabzugs aus dem Fadenabzugsrohr 12 gesehen. Sodann
wird das Fadenumlenkorgan 99 in den Lauf des Fadens zwischen der Spule 33 und der
Saugdüse 24 geschwenkt, wodurch der Faden 38 umgelenkt wird.
[0058] Unabhängig hiervon wird der sich von der Fadensaugvorrichtung 90 zum Saugrohr 20
erstreckende und in das Hilfsabzugswalzenpaar 900 eingelegte Faden 3 vom Hilfswalzenpaar
21 aufgenommen, auf die für das Anspinnen erforderliche Länge gebracht und dem Absaugrohr
12 zugeführt. Das Hilfswalzenpaar 21 und das Hilfsabzugswalzenpaar 900 werden nun
gleichzeitig und synchron zurückgedreht, so daß der Faden 3 in den Spinnrotor 11 zurückgeliefert
wird. Sodann wird die Klemmung des Hilfswalzenpaares 21 aufgehoben, woraufhin dieses
Hilfswalzenpaar 21 in seine Ausgangsstellung zurückkehren kann. Die Klemmung des Hilfsabzugswalzenpaares
900, dessen Drehrichtung nun umgekehrt wird, bleibt jedoch aufrechterhalten. Durch
die Drehrichtungsumkehr dieses Hilfsabzugswalzenpaares 900 wird der Faden 3 wieder
aus dem Spinnrotor 11 abgezogen. Der Faden 3 wird hierbei der Fadenabsaugvorrichtung
90 zugeführt, die den gesponnenen Faden 3 aufnimmt.
[0059] Ebenso wie beim Anspinnabzug durch die Spule 33 wird auch hier der Faden 3 in der
Anspinnphase auf einer sehr großen Länge freigegeben. Die durch den mit voller Drehzahl
rotierenden Spinnrotor 11 erzeugten Drehungen im Faden 3 können sich somit auf einer
großen Länge verteilen, so daß der Widerstand gegenüber der Drehungsfortpflanzung
bis auf die Sammelfläche (Sammelrille), der durch die Fadenumlenkung an der dem Spinnrotor
11 zugewandten Mündung des Fadenabzugsrohres 12 erzeugt wird, eine wesentlich längere
Zeit ausreicht, um eine übermäßige Drehung in dem im Spinnrotor 11 befindlichen Fadenabschnitt
zu verhindern. Innerhalb bestimmter Maximalgrenzen kann so je nach Größe des Abstandes
des Hilfsabzugswalzenpaares 900 vom Fadenabzugsrohr 12 eine mehr oder weniger große
Drehzahl des Spinnrotors 11 gewählt werden.
[0060] Die Saugdüse 24 und das Umlenkorgan 99 nehmen in bezug auf den Lauf des durch das
Hilfsabzugswalzenpaar 900 aus dem Spinnrotor 11 abgezogenen Fadens eine solche Stellung
ein, daß der Fadenabschnitt zwischen Saugdüse 24 und Umlenkorgan 99 im wesentlichen
parallel zum Fadenabschnitt zwischen Fadenabzugsrohr 12 und Hilfsabzugswalzenpaar
900 verläuft. Die Spule 33 wird nun stillgesetzt.
[0061] Sodann wird der Fadenspeicher 98 in den Lauf des durch das Hilfsabzugswalzenpaar
900 aus dem Fadenabzugsrohr 12 abgezogenen Fadens geschwenkt. Anschließend wird die
Fadenverbindungsvorrichtung 97 in den Lauf der Fäden 3 und 38 gebracht. Während der
Fadenverbindungsvorgang durchgeführt wird, müssen in seinem Arbeitsbereich beide Fäden
3 und 38 stillgesetzt sein. Dies geschieht dadurch, daß die vom Spinnrotor 11 nachgelieferte
Fadenmenge vom Fadenspeicher 98 zwischengespeichert wird, während der Faden 38 durch
Stillsetzen der Spule 33 ohnehin nicht bewegt wird. Im Verlaufe des Fadenverbindungsvorganges
werden die beiden sich zur Fadenabsaugvorrichtung 90 und zur Absaugdüse 24 erstreckenden
Fäden abgeschnitten und abgeführt.
[0062] Nach Beendigung des Vorganges der Fadenverbindung gibt die Fadenverbindungsvorrichtung
97 den sich nun wieder vom Spinnrotor 11 zur Spule erstreckenden Faden frei. Die Spule
33 wird auf die Hauptantriebswalze 31 abgesenkt und von dieser erneut angetrieben,
wobei sich der Fadenspeicher 98 allmählich wieder entleert. Auch das Umlenkorgan 99
gibt nun den Faden wieder frei, so daß dieser den für die Produktion üblichen Fadenlauf
wieder einnimmt.
[0063] Soll die anhand der Figuren 3 und 4 beschriebene Vorrichtung Anwendung finden, ohne
daß der Ansetzer durch eine andere Art einer Fadenverbindung ersetzt werden soll,
so werden die Schneidvorrichtung 92 und die Fadenklemme 95 nicht betätigt. Gleichzeitig
mit. dem Einsetzen des Anspinnabzuges durch das Hilfsabzugswalzenpaar 900 oder kurz
darauf wird die Spule 33 wieder zur Anlage an die Hauptantriebswalze 31 gebracht und
in zeitgerechter Abstimmung hierzu in an sich bekannter Weise der Faden vom Hilfsabzugswalzenpaar
900 freigegeben.
[0064] Bei niedrigen Arbeitsgeschwindigkeiten kann die Abzugshochlaufgeschwindigkeit frei
gewählt werden; bei hohen Fadenabzugsgeschwindigkeiten jedoch ist es aus den bereits
geschilderten Gründen zweckmäßig, wenn die Hochlaufkurve an die im Spinnrotor 11 wirksame
Hochlaufkurve der Faserspeisung angepaßt ist.
[0065] Beim Antreiben eines Hilfsabzugswalzenpaares 900 gemäß den Figuren 3 und 4 ist das
Einhalten einer bestimmten Hochlaufkurve kein Problem, da die anzutreibenden Massen
dieses Walzenpaares stets konstant sind.
[0066] Um beim Anspinnabzug durch die Spule 33 definierte Schlupfverhältnisse zu erzielen,
ist es erforderlich, daß zum Abheben der Spule 33 von der Hauptantriebswalze 31 und
zum Antreiben der Spule separate Einrichtungen vorgesehen sind. Prinzipiell ist es
dabei möglich, daß die Spulenhubeinrichtung 4 dabei am Spulenarm 32 bzw. einem an
diesem angebrachten Arm 35 angreift und gleichzeitig die Stützeinrichtung 8 bildet,
d.h. die Spule 33 mit ihrer gedachten Achse während der gesamten Fadenbruchbehebung
in einer bestimmten Abhebeposition hält. Auch hierbei ändert sich entsprechend der
Spulengröße die Position des Schwenkarmes 50 des Spulenhilfsantriebes 5, so daß auch
hier die Zugfeder 7 in Abhängigkeit vom Spulendurchmesser eine unterschiedliche Rollenanpreßkraft
erzeugt. Allerdings wirkt sich bei einer solchen Ausbildung lediglich der Radius der
Spule 33, also deren halber Durchmesser, auf die Zugfeder 7 aus.
[0067] Wenn der Spule 33 eine Lichtschrankenüberwachung zugeordnet ist, so kann mit-deren
Hilfe auch ein solches Abheben der Spule 33 bewirkt werden, daß der Abstand a zwischen
dem Umfang der Spule 33 und dem Umfang der Hauptantriebswalze 31 unabhängig von dem
Spulendurchmesser stets gleich ist. Auf diese Weise kann, ebenso wie bei dem anhand
der Abbildung 1 beschriebenen Ausführungsbeispiel, der ganze Durchmesser der Spule
33 für die Änderung der Federspannung ausgenutzt werden.
[0068] Eine solche Lichtschrankenüberwachung kann auch dann Anwendung finden, wenn eine
Stützeinrichtung 8 vorgesehen ist, diese aber nicht separate Antriebs- und Stützhebel
aufweist.
[0069] Wenn eine Stützeinrichtung 8 vorgesehen ist mit separatem Antriebs- und Stützhebel
(80 und 81), so ist eine Schaltvorrichtung vorgesehen, die in der gezeigten Ausführung
als Schalter 85 ausgebildet ist. Falls gewünscht, kann an deren Stelle auch ein Schaltgestänge
vorgesehen sein, das eine Abkupplung des Antriebshebels 80 vom Motor 86 und seine
Fixierung (beispielsweise mit Hilfe einer Klinke) in seiner augenblicklichen Position
bewirkt. Auch können die Anschläge 82 und 83 wahlweise am Antriebshebel 80 oder am
Stützhebel 81 angeordnet oder auch auf beide Hebel aufgeteilt sein.
[0070] Die Stützeinrichtung 8 muß sich nicht an einem zusätzlichen Arm 35 des Spulenarmes
32 abstützen, sondern kann auch an diesem selber oder einer Verlängerung desselben
angreifen.
[0071] Auch die Ausbildung des dem Schwenkarm 50 zugeordneten elastischen Elementes kann
von der Abbildung abweichend sein. So ist es durchaus möglich, anstelle einer Feder
einen hydraulischen oder pneumatischen Kolben vorzusehen. Statt einer Zugfeder 7 kann
auch eine Druckfeder Anwendung finden. Figur 2 zeigt eine weitere Abwandlung der Vorrichtung,
bei welchem eine Torsionsfeder 70 vorgesehen ist, deren einer Schenkel 71 sich am
Schwenkarm 50 und deren anderer Schenkel 72 sich an einem die Achse 51 des Schwenkarmes
50 aufnehmenden Lager 54 abstützt. Wie Figur 2 zeigt, ist eine solche Ausführung besonders
kompakt.
[0072] Die Rolle 52 besitzt in der beschriebenen Ausführung einen Mantel 53 aus Weichgummi
oder einem anderen Material. Hierdurch wird eine Vergrößerung der Anlagefläche der
Rolle 52 auf der Spule 33 erreicht, da der Mantel 53 danach trachtet, dem auf ihn
einwirkenden Auflagedruck seitlich auszuweichen. Die Rolle 52 kann dabei trotz guter
Antriebsmitnahme sogar eine glatte Oberfläche aufweisen, so daß das auf der Spule
33 aufgewickelte Material schonend behandelt wird im Vergleich beispielsweise zu einer
ganz aus Metall bestehenden und am Umfang mit einer Riffelung oder dgl. versehenen
Rolle, die natürlich auch möglich ist.
[0073] Der Antrieb der verschiedenen Elemente - wie Saugrohr 20, Schwenkarm 50 und Antriebshebel
80 oder die angesprochenen, nicht gezeigten Elemente - kann auf verschiedene Weise
erfolgen, beispielsweise mit Hilfe von pneumatischen oder hydraulischen Kolben. Die
gezeigte Ausbildung mit einem einstellbaren Zwischengestänge 64, 65, 66, 67, 68 ist
besonders vorteilhaft, wenn der Motor 60 über die Nockenwelle 61 verschiedene Nockenscheiben
62 antreibt, beispielsweise für die Bewegung des Saugrohres 20 und/oder für das Verschwenken
des Hilfswalzenpaares 21 und/oder für das Abheben des Druckrollers von der angetriebenen
Walze des Abzugswalzenpaares 13. In diesem Fall ermöglicht das Zwischengestänge 64,
65, 66, 67, 68 auf eine besonders einfache Weise eine Anpassung der einzelnen Antriebe
an die Arbeitsbedingungen, insbesondere wenn hierbei möglichst gleiche Dimensionen
der Einzelteile dieses Zwischengestänges vorgesehen werden sollen.
[0074] Es ist ferner möglich, eine andere Richtung des Materialflusses vorzusehen, wobei
die Arbeitselemente in von der Zeichnung abweichender, entsprechend angepaßter Anordnung
vorzusehen sind.
1. Verfahren zum Anspinnen eines Fadens in einer Offenend-Spinnvorrichtung, bei dem
der Faden durch Rückdrehen einer Spule und eines Hilfswalzenpaares in die Offenend-Spinnvorrichtung
zurückgeliefert und anschließend durch ein Abzugswalzenpaar wieder aus der Offenend-Spinnvorrichtung
abgezogen wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Faden nach Beendigung der Rücklieferung
vom Hilfswalzenpaar freigegeben und bis zum Einsetzen des normalen Spinnabzuges in
einer größeren Entfernung von der Offenend-Spinnvorrichtung als dieser Spinnabzug
einem Hilfsabzug unterworfen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Hilfsabzug ausschließlich
durch die Spule erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Hilfsabzug unabhängig
von der Spule erfolgt.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Hilfsabzug in einem im wesentlichen konstanten Verhältnis zur Hochlaufkurve
der in der Offenend-Spinnvorrichtung wirksamen Fasereinspeisung gehalten wird.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß vor der Rücklieferung des Fadens über einem Abwurforgan eine Fadenreserve gebildet
und das der Offenend-Spinnvorrichtung zuzuführende Fadenende auf eine definierte Länge
gebracht wird, daß die Rücklieferung des Fadenendes durch das Hilfswalzenpaar lediglich
in eine Bereitschaftsstellung innerhalb der Offenend-Spinnvorrichtung erfolgt und
daß nach Freigabe des Fadens durch das Hilfswalzenpaar die Anspinn-Rücklieferung durch
Abwerfen des Fadens durch das Abwurforgan erfolgt.
6. Verfahren nach Anspruch 5, wobei die Offenend-Spinnvorrichtung ein gegen ein Spinnorgan
mit anderem Durchmesser auswechselbares Spinnorgan aufweist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Bereitschaftsstellung innerhalb der Offenend-Spinnvorrichtung so gewählt wird,
daß unabhängig von dem jeweils gewählten Durchmesser des Spinnorganes der Weg der
Anspinn-Rücklieferung durch das Abwerfen des Fadens stets gleich groß ist.
7. Vorrichtung zum Anspinnen eines Fadens in einer Offenend-Spinnvorrichtung, mit
einem Hilfswalzenpaar zum Aufnehmen, Rückliefern und Freigeben des Fadens an die Offenend-Spinnvorrichtung,
mit einem Abzugswalzenpaar zum Abziehen des Fadens während des normalen Spinnvorganges,
zur Durchführung des Verfahrens nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet
durch eine Hilfsabzugsvorrichtung (33, 900), die in größerer Entfernung von der Offenend-Spinnvorrichtung
angeordnet ist als das Abzugswalzenpaar (13).
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, mit einer Spuleinrichtung, die Spulenarme zur Aufnahme
einer Spule aufweist, mit einer Hauptantriebswalze zum Antreiben der Spule sowie einer
Einrichtung zum Abheben der Spule von der Hauptantriebswalze und zum Antreiben der
Spule, wobei diese Einrichtung einen Schwenkarm und eine in beiden Richtungen antreibbare
Rolle sowie einen gegen die Wirkung eines elastischen Elementes arbeitenden steuerbaren
Schwenkantrieb für den Schwenkarm aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Hilfsabzugsvorrichtung
durch die Spuleinrichtung (3) gebildet wird, wobei die Einrichtung zum Abheben und
Antreiben der Spule (33) aus einer Spulenhubeinrichtung (4) zur Bildung eines definierten
Abstandes (a) zwischen der Spule (33) und der Hauptantriebswalze (31) und einem durch
Einwirkung des elastischen Elementes (7, 70) auf die der Hauptantriebswalze (31) abgewandte
Seite der Spule (33) zur Einwirkung bringbaren Spulenhilfsantrieb (5) besteht.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Spulenhubeinrichtung
(4) ein mit der der Hauptantriebswalze (31) zugewandten Seite der Spule (33) zusammenarbeitendes
Hubelement (40) aufweist und daß der Spulenhubeinrichtung (4) eine mit einem Spulenarm
(32) zusammenarbeitende, den definierten Abstand (a) zwischen den Umfangsflächen der
Spule (33) und der Hauptantriebswalze (31) sichernde Stützeinrichtung (8) zugeordnet
ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer Offenend-Spinnmaschine
(1) mit einer Vielzahl von Offenend-Spinneinrichtungen die Spulenhubeinrichtung (4)
stationär pro Spinnstelle, die Stützeinrichtung (8) sowie der Spulenhilfsantrieb (5)
auf einer längs den Offenend-Spinneinrichtungen verfahrbaren Wartungseinrichtung (2)
angeordnet sind.
11. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stützeinrichtung (8) einen durch einen steuerbaren Antrieb (86) verschwenkbaren
Antriebshebel (80) sowie einen auf diesem angeordneten und zwischen zwei Endstellungen
verschwenkbaren Stützhebel (81) aufweist, der durch ein elastisches Element (84) in
Richtung zur Spule (33) beaufschlagt und dadurch in seine erste Endstellung (82) und
bei Auflaufen auf einen der beiden Spulenarme (32) in seine zweite Endstellung (83)
bringbar ist, der eine Schaltvorrichtung (85) zur Beendigung der Schwenkbewegung des
Antriebshebels (80) zugeordnet ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der steuerbare Antrieb
für den Antriebshebel (80) als elektrischer Motor (86) und die Schaltvorrichtung als
ein auf dem Antriebshebel (80) angeordneter Schalter (85) ausgebildet ist, welcher
bei Betätigung die. Stromzufuhr zum Motor (86) unterbricht.
13. Vorrichtung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Endstellungen
des Stützhebels (81) durch zwei am Antriebshebel (80) angebrachte Anschläge (82, 83)
festgelegt werden.
14. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 8 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
daß das dem Schwenkarm (50) zugeordnete elastische Element als Torsionsfeder (70)
ausgebildet ist.
15. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 7 bis 14, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schwenkantrieb für den Schwenkarm (50) eine drehbare Nockenscheibe (62) sowie
ein verstellbares Zwischengestänge (64, 65, 66, 67, 68) zwischen Nockenscheibe (62)
und Schwenkarm (50) aufweist.
16. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 7 bis 15, dadurch gekennzeichnet,
daß die Rolle (52) einen aus einem weichen Material, vorzugsweise Weichgummi, bestehenden
Mantel (53) trägt.
17. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Hilfsabzugsvorrichtung
durch ein zweites Hilfsabzugswalzenpaar (900) gebildet wird, das auf der der Offenend-Spinnvorrichtung
abgewandten Seite des Abzugswalzenpaares (13) zur Wirkung bringbar ist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Abzugswalzenpaar
(13) und dem zweiten Hilfsabzugswalzenpaar (900) eine Fadenverbindungsvorrichtung
(97) in den Fadenlauf bringbar ist.
19. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 7 bis 18, dadurch gekennzeichnet,
daß dem Hilfswalzenpaar (21) eine Fadenschneidvorrichtung und eine Rückliefermeßvorrichtung
zugeordnet sind und daß ferner zwischen Abzugswalzenpaar (13) und Spule (33) ein den
Faden (3) umlenkendes Fadenabwurforgan (25) angeordnet ist.
20. Vorrichtung nach Anspruch 19, mit einem gegen ein Spinnorgan anderen Durchmessers
auswechselbares Spinnorgan, dadurch gekennzeichnet, daß die.Rückliefermeßvorrichtung
in Abhängigkeit vom jeweils gewählten Durchmesser des Spinnorganes einstellbar ist.