(19)
(11) EP 0 084 804 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
03.08.1983  Patentblatt  1983/31

(21) Anmeldenummer: 83100204.3

(22) Anmeldetag:  12.01.1983
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3A44C 7/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH FR GB IT LI NL

(30) Priorität: 26.01.1982 DE 3202302

(71) Anmelder: Atelier-Juwel Georg Bunz
D-7544 Dobel bei Pforzheim (DE)

(72) Erfinder:
  • Bunz, George
    D-7530 Pforzheim (DE)

(74) Vertreter: Hubbuch, Helmut, Dipl.-Ing 
Patentanwälte Dr. Rudolf Bauer Dipl.-Ing. Helmut Hubbuch Dipl.-Phys. Ulrich Twelmeier Westliche Karl-Friedrich-Strasse 29-31
D-75172 Pforzheim
D-75172 Pforzheim (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Geschliffener Edelstein, insbes. Diamant


    (57) Die Erfindung bezieht sich auf einen geschliffenen Edelstein, insbes. Diamant, wobei es Aufgabe der Erfindung ist, eine neue Brillanzwirkung und Fassungsform durch ein neues Schliffbild verbunden mit einer oft besseren Ausnutzung der Edelsteinkristall-Grundform zu erreichen. Dies erfolgt dadurch, daß bei oben (1) und unteren (2) Seitenfacetten in der Rondistenebene am Umfang Außenfacetten (5) in Rhombenform angeschliffen sind, welche sich bei kranzförmiger Anordnung an ihren Ecken stoßen bei Fassung des Steins von den Steinspitzen aus.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen geschliffenen Edelstein, insbes. Diamant.

    [0002] Die Brillanz eines geschliffenen Edelstein beruht auf der Wahl der angeschliffenen Facetten über und unter der Rondistenebene und der Winkelbildung zueinander, wobei die Rondistenebene Ober- und Unterteil des Edelsteins voneinander trennt. Bei den bekannten Steinschliffen bildet die Rondistenebene zwischen den oberen und unteren Seitenfacetten eine umlaufende Trennkante, wobei die Steinfassung üblicher Weise an einem Konusteil des Edelsteins vorgesehen ist, während der andere Konusteil abgeschnitten wird und der Rest wiederum als kleinerer Edelstein Verwendung findet, wobei von einer mehr oder weniger octaedrischen Edelsteinkristall-Grundform auszugehen ist.

    [0003] Es ist bekannt Edelsteinen, insbes. Diamanten im Ober- und Unterteil über und unter der Rondistenebene eine Vielzahl von Seitenfacetten anzuschleifen, wobei die obere Spitze, wie vorgeschildert, zur Seite des Beschauers bei gefaßtem Stein abgeflacht ist. Einen so geschliffenen Diamanten zeigt beispielsweise das DE-GM 70 19 610 und das US-PS 23 40 659. Hierbei ist die Steinkante in der Rondistenebene zur Kantensicherung und als Verzierung abgeschliffen, vorallem um hier beim Fassen des Steins durch Umlegen der Fassungskrampen ein Ausbrechen zu vermeiden. Dieser Kantenbruch hat kaum Einfluß auf die Brillanz des Diamanten.

    [0004] Es ist nun Aufgabe der Erfindung eine neue Brillanzwirkung und Fassungsform durch ein neues Schliffbild verbunden mit einer oft besseren Ausnutzung der Edelsteinkristall-Grundform zu erreichen.

    [0005] Der geschliffene Edelstein, insbes. Diamant, welchem im Ober- und Unterteil über und unter der Rondistenebene je vier oder mehr Seitenfacetten angeschliffen sind, die im Unterteil in eine Steinspitze auslaufen, wobei in der Rondistenebene am Umfang Außenfacetten angeschliffen sind, kennzeichnet sich gemäß der Erfindung nun dadurch, daß die Seitenfacetten auch am Oberteil in eine Steinspitze auslaufen, daß die Außenfacetten Rhombenform besitzen und sich dieselben bei kranzförmiger Anordnung an ihren Ecken stoßen und daß die Fassung von Seiten der Steinspitzen aus erfolgt. Hierdurch wird vielfach eine bessere Ausnutzung der Grundform der Edelsteinkristalle als Octaeder bei neuartiger Brillanz erreicht, vorallem bei geschliffenen Edelsteinen, welche bei freiliegendem Kranz von Außenfacetten in Rondistenebene von beiden Steinspitzen her in liegender oder stehender Anordnung am Schmuckkörper, insbes. Fingerring gefaßt sind.

    [0006] Weitere Einzelheiten des erfindungsgemäß geschliffenen Edelsteins ergeben sich aus der folgenden Beschreibung an Hand von zwei bevorzugten Ausführungsbeispielen und zwar zeigen:

    Figur 1 und 2 die Seitenansicht und Draufsicht einer ersten Ausführungsform eines erfindungsgemäß geschliffenen Edelsteins und

    Figur 3 und 4 die Seitenansicht und Draufsicht einer zweiten Ausführungsform eines erfindungsgemäß geschliffenen Edelsteins.



    [0007] Wie-aus der Zeichnung beim ersten Ausführungsbeispiel nach Figur 1 und 2 ersichtlich wird, besitzt der geschliffene Edelstein über und unter der Rondistenebene E jeweils acht Seitenfacetten 1 bzw. 2, welche im Konusteil mit Steinspitzen3 und 4 auslaufen. Am Umfang der Rondistenebene E sind Außenfacetten 5 angeschliffen, welche sich über die theoretischen Schnittpunkte der Kanten der Seitenfacetten 1,2 mit der Rondistenebene E erstrecken und Rhombenform besitzen, sowie bei kranzförmiger Anordnung sich an ihren Ecken stoßen und welche parallel zur Stein-Längsache A zwischen den Steinspitzen 3 und 4 verlaufen.

    [0008] Die Seitenfacetten 1 bzw. 2 laufen somit am Umfang der Rondistenebene E in einen Kranz von Außenfacetten 5 ein, welche (5) sich jeweils über Eck stoßen und im Aufriß jeweils rechtwinklig zu den Kanten der oberen und unteren Seitenfacetten 1,2 liegen, welche ihrerseits in gegenüberliegenden Ecken der Außenfacetten 5 enden. Schließlich weist der umlaufende Kranz von Außenfacetten 5 die Form von Rhomben auf und besitzen hier eine Anzahl von Acht.

    [0009] Für die oberen bzw. unteren Seitenfacetten sind beim Edelstein-, insbes. Diamantschliff durch vier teilbare Anzahlen, d.h. vier, acht und zwölf üblich.

    [0010] Beim zweiten Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 und 4 sind zusätzlich zu den oberen und unteren Seitenfacetten 1 bzw. 2 im Aufriß eine Sternform ergebende Facetten 6 bzw. 7 angeschliffen, welche in der Rondistenebene E sodann an die oberen bzw. unteren Ecken der Außenfacetten 5 stoßen. Schließlich weisen bei der neuen Schlifform neben den Außenfacetten auch alle Seitenfacetten vier Eckpunkte auf.


    Ansprüche

    1. Geschliffener Edelstein, insbes. Diamant, welchem im Ober- und Unterteil über und unter der Rondistenebene je vier oder mehr Seitenfacetten angeschliffen sind, die im Unterteil in eine Steinspitze auslaufen, wobei in der Rondistenebene am Umfang Außenfacetten angeschliffen sind, d a - durch gekennzeichnet , daß die Seitenfacetten (1) auch am Oberteil in eine Steinspitze (3) auslaufen, daß die Außenfacetten (5) Rhombenform besitzen und sich dieselben (5) bei kranzförmiger Anordnung an ihren Ecken stoßen und daß die Fassung von Seiten der Steinspitzen (3,4) aus erfolgt.
     
    2. Geschliffener Edelstein nach Anspruch 1, da d u r e h gekennzeichnet, daß der in der Rondistenebene umlaufende Kranz von rhombischen Außenfacetten (5) im Aufriß jeweils rechtwinklig zu den Kanten der oberen und unteren Seitenfacetten (1,2) liegt, welche in gegenüberliegenden Ecken der Außenfacetten enden.
     
    3. Geschliffener Edelstein nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß zusätzlich zu den oberen und unteren Seitenfacetten im Aufriß eine Sternform ergebende Facetten (6) angeschliffen sind.
     
    4. Geschliffener Edelstein nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet , daß neben den Außenfacetten (5) auch alle Seitenfacetten (1,2,6) vier Eckpunkte haben.
     
    5. Geschliffener Edelstein nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet , daß die Flächen der Außenfacetten (5) parallel zur Steinlängsachse (A-A) verlaufen.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht