Gebiet der Erfindung
[0001] Die Erfindung betrifft wäßrige Kunststoffdispersionen, die keinen Formaldehyd und
kein Acrylnitril enthalten und diese Stoffe beim Erhitzen der Dispersion oder des
Kunststoffes nicht freisetzen. Die Erfindung betrifft weiterhin ihre Anwendung zum
Verfestigen von textilen Flächengebilden. Für diesen Zweck werden Acrylkunststoffdispersionen
eingesetzt, die N-Methylolamidgruppen oder Formaldehydkondensationsharze als Vernetzungsmittel
enthalten und/oder deren Kunststoffanteil zum Teil aus Acrylnitril aufgebaut sein
kann. Diese Dispersionen oder die darin enthaltenen Kunststoffe geben - zumindest
beim Erhitzen - kleine Mengen von Formaldehyd oder Acrylnitril ab, was insbesondere
dann unerwünscht ist, wenn damit ausgerüstete Produkte im Nahrungsmittel- oder Bekleidungsbereich
eingesetzt werden sollen. Der Gehalt an Acrylnitril bzw. Formaldehyd abgebenden Stoffen
galt bisher als unverzichtbar, um den mit den Dispersionen ausgerüsteten Produkten
eine ausreichende Beständigkeit gegen chemische Reinigungsmittel zu verleihen.
[0002] Es besteht daher ein Bedarf an wäßrigen Kunststoffdispersionen, die frei von Formaldehyd,
formaldehydabgebenden Stoffen und Acrylnitril sind und trotzdem die Herstellung reinigungsbeständiger
verfestigter Fasergebilde gestatten.
Stand der Technik
[0003] Aus der EP-A 12032 ist eine formaldehyd- und acrylnitrilfreie Acrylatdispersion bekannt,
die sich zum Verfestigen von überwiegend hydrophilen Fasergebilden eignet. Der Kunststoffanteil
der Dispersion ist zum größten Teil aus weichmachenden Monomeren, wie höheren Acryl-
oder Methacrylsäureestern, und zum übrigen Teil aus hartmachenden Monomeren, wie Styrol
oder Methylmethacrylat, sowie aus einer ungesättigten Carbonsäure aufgebaut. Derartige
Dispersionen sind seit langer Zeit bekannt. Damit ausgerüstete textile Flächengebilde
haben den Nachteil, daß sie gegenüber den in der chemischen Reinigung gebräuchlichen
Lösungsmitteln wenig beständig sind. Als weitere Comonomere können zum Aufbau des
dispergierten Kunststoffes Acryl- oder Methacrylamid oder Hydroxyalkylester der Acryl-
oder Methacrylsäure oder Gemische davon mitverwendet werden. Dadurch wird keine entscheidende
Verbesserung der Beständigkeit gegenüber organischen Lösungsmitteln erreicht. Die
mit diesen Bindemitteln verfestigten Fasergebilde können daher nicht für Zwecke verwendet
werden, bei denen sie mit organischen Lösungsmitteln, Kunststoff-Weichmachern oder
damit hergestellten Kunststoff-artikeln in Berührung kommen. Ahnliche Bindemittel
werden in der EP-A 12033 für hydrophobe Fasergebilde vorgeschlagen; sie haben die
gleichen Nachteile.
Aufgabe und Lösung
[0004] Zum Verfestigen von Fasergebilden geeignete, acrylnitril-und formaldehydfreie Acrylkunststoffdispersionen
sollen dahingehend verbessert werden, daß die damit verfestigten Fasergebilde eine
ausreichende Beständigkeit gegenüber den in der chemischen Reinigung verwendeten Lösungsmitteln
und gegenüber Weichmachungsmitteln haben. Als Maßstab für eine ausreichende Beständigkeit
können die Eigenschaften solcher Fasergebilde herangezogen werden, die mit herkömmlichen,
selbstvernetzenden Acrylharzdispersionen hergestellt worden sind. Diese Dispersionen
enthalten stets N-Methylolamidgruppen, aus denen kleine Mengen Formaldehyd abgespalten
werden können, sowie in manchen Fällen Acrylnitril. Die gestellte Aufgabe wird durch
Acrylkunststoffdispersionen mit der im Hauptanspruch angegebenen Zusammensetzung des
Kunststoffes erfüllt.
Vorteil der Erfindung
[0005] In der nachfolgenden Tabelle werden Bewertungsergebnisse gegenübergestellt, die an
textilen Flächengebilden, die mit verschiedenen Bindemitteln verfestigt worden waren,
unter standardisierten Prüfungsbedingungen erhalten wurden. Die eine Prüfung besteht
in der Ermittlung des Verlustes an Bindemitteln bei der chemischen Reinigung mit Trichloräthylen
bei 20°C. Bei der anderen Prüfung wird die Quellung bei der 4-stündigen Lagerung in
Methylisobutylketon bei Raumtemperatur bestimmt. Diese Prüfung läßt die Empfindlichkeit
gegen Weichmachungsmittel erkennen. In beiden Fällen werden niedrige Zahlenwerte angestrebt.
[0006] Als Bindemittel wurde eine herkömmliche selbstvernetzende Acryldispersion sowie verschiedene
andere Acryldispersionen eingesetzt, die von Acrylnitril und Formaldehyd abgebenden
Stoffen frei sind und die aus einem Gemisch höherer Acryl- und Methacrylester sowie
einem Hydroxyalkylester, einer ungesättigten Carbonsäure und gegebenenfalls mit Acrylamid
hergestellt worden sind. Es zeigt sich, daß die Empfindlichkeit der verfestigten Fasergebilde
gegenüber organischen Reinigungsmitteln und Weichmachungsmitteln wesentlich größer
als bei der Verwendung bekannter selbstvernetzender Acryldispersionen ist und zu praktisch
unbrauchbaren Resultaten führt.
[0007] Prüfkörper sind bei der Bestimmung des Binderverlustes ein imprägniertes und bei
80°C getrocknetes Polyestergewebe mit einer Binderauflage von 50 Gew.-% und bei der
Bestimmung der Methylisobutylketonaufnahme Polymerisatfilme von 30 x 30 mm Größe und
0,5 mm Dicke, die durch Eintrocknen der Dispersion bei 35°CAhergestellt worden sind.
[0008] *) und Kondensieren bei 140°C während 5 min
[0009]
[0010] Überraschenderweise wird die Beständigkeit gegenüber organischen Reinigungsmitteln
und Weichmachungsmitteln wesentlich erhöht, wenn am Aufbau des Bindemittels geringe
Mengen eines mehrfunktionellen Vernetzungsmittels beteiligt sind. Grundsätzlich ist
es natürlich bekannt, daß die Beständigkeit eines Bindemittels gegenüber organischen
Lösungsmitteln und Weichmachungsmitteln durch Vernetzung verbessert werden kann. Da
die Vernetzung jedoch die Filmbildung beeinträchtigt, wurde es bisher als unerläßlich
angesehen, die Vernetzung, beispielsweise mittels N-Methylolamidgruppen erst nach
der Filmbildung beim Erhitzen herbeizuführen. Die erfindungsgemäßen Kunststoffe werden
daher nur in so geringem Maße vernetzt, daß eine einwandfreie Filmbildung möglich
ist. Es war nicht zu erwarten, daß eine solche geringe Vernetzung die Beständigkeit
gegen organische Lösungsmittel und Weichmachungsmittel nachhaltig beeinflussen könnte.
Tatsächlich beruht die erhöhte Beständigkeit auch nicht allein auf der Vernetzung,
sondern auf einer synergistischen Zusammenwirkung des Vernetzungsmittels mit den Amidgruppen
und Hydroxyalkylestergruppen. Es ist nicht bekannt, wie dieser Synergismus zustande
konmt, jedoch zeigt es sich, daß jeder der drei genannten Bestandteile für die erzielte
hohe Beständigkeit unerläßlich ist.
Gewerbliche Anwendbarkeit
[0011] Dank der erhöhten Beständigkeit der aus den erfindungsgemäßen Dispersionen erzeugten
Filme gegenüber organischen Lösungsmitteln und Weichmachungsmitteln können die neuen
Dispersionen überall da mit Erfolg eingesetzt werden, wo bisher selbstvernetzende
Acrylkunststoffdispersionen mit N-Methylolamidgruppen eingesetzt wurden. Die Verfestigung
von textilen Flächengebilden ist ein bevorzugtes Anwendungsgebiet.
Herstellung der erfindungsgemäßen Dispersionen
[0012] Die überwiegende Aufbaukomponente a) besteht aus den im Hauptanspruch gekennzeichneten
Acryl- oder Methacrylestern, die teilweise, in der Regel jedoch nicht mehr als zur
Hälfte, durch Styrol ersetzt sein können. Unter den Acryl- und Methacrylsäurealkylestern
sind solche mit mindestens 4 C-Atomen im Alkylrest besonders bevorzugt, insbesondere
n-Butyl-acrylat und -methacrylat und 2-Athylhexylacrylat. Hohe Anteile dieser Ester
gewährleisten eine niedrige Mindestfilmbildungstemperatur (nach DIN 53787) und eine
niedrige dynamische Einfriertemperatur (nach DIN 53445). Die minimale Filmbildungstemperatur
der Dispersion liegt vorzugsweise unter 70°C und die dynamische Einfriertemperatur
der daraus hergestellten Filme vorzugsweise unter 40°C. Diese Werte werden im wesentlichen
durch die Wahl der Esterkomponente a) festgelegt. Bekanntlich wirken Styrol und die
niederen Alkylester der Methacrylsäure erhöhend auf diese Werte, während sie durch
Acrylsäureester und höhere Methacrylsäureester herabgesetzt werden.
[0013] Als Hydroxyalkylester-Komponente b) können Ester der Acrylsäure, Methacrylsäure,
Maleinsäure, Fumarsäure oder Itakonsäure eingesetzt werden. Sie enthalten wenigstens
2 und im allgemeinen nicht mehr als 12, vorzugsweise höchstens 4 C-Atome im Hydroxyalkylrest.
Bevorzugte Monomere dieser Art sind Hydroxyäthylacrylat und -methacrylat, 2-Hydroxypropylacrylat
und -methacrylat und 4-Hydroxybutylacrylat und -methacrylat. Der bevorzugte Mengenanteil
der Komponente b) an dem Mischpolymerisat beträgt 3 bis 15 Gew.-%.
[0014] Acryl- und/oder Methacrylamid werden in einer Menge von 1 bis 10, vorzugsweise 2
bis 6 Gew.-% eingesetzt.
[0015] Als vernetzende Comonomere d) mit wenigstens zwei polymerisierbaren Kohlenstoff-Doppelbindungen
können Verbindungen eingesetzt werden, die Doppelbindungen von gleicher oder unterschiedlicher
Reaktivität enthalten. Beispiele für die ersteren sind'Acryl- und Methacrylester von
Glykolen, wie Athylenglykol, Diäthylenglykol, Butandiol-1,4; Methylen-bis-acrylamid
und -methacrylamid, Divinylbenzol, Diallylphthalat und Triallylcyanurat. Vernetzende
Monomere mit unterschiedlicher Reaktivität der Doppelbindungen sind z.B. Vinylmethacrylat,
Allylacrylat und Allylmethacrylat. Die Menge des vernetzenden Comonomeren richtet
sich nach seiner Vernetzungswirksamkeit, die von der Reaktivität der Doppelbindungen
und vom Molekulargewicht des Monomeren abhängt. Bei Anteilen unter 0,05 Gew.-%, berechnet
auf das Gewicht des Mischpolymerisats, wird die erwünschte Verbesserung der Lösungsmittelbeständigkeit
im allgemeinen nicht in ausreichendem Maße erreicht. Bei Anteilen über 3 Gew.-% kann
die Filmbildung gestört werden. Innerhalb des Bereiches von 0,5 bis 3 Gew.-% nimmt
die Lösungsmittelbeständigkeit der Filme mit steigender Vernetzung zu und wird zweckmäßig
so hoch gewählt, daß die Filmbildung gerade noch nicht beeinträchtigt wird. Der bevorzugte
Gehalt an vernetzenden Monomeren beträgt 0,1 bis 1 Gew.-%.
[0016] Ungesättigte Carbonsäuren brauchen am Aufbau des Mischpolymerisats nicht unbedingt
beteiligt zu sein, jedoch kann ein Anteil bis zu 5 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht
des Mischpolymerisats, die Stabilität der Dispersion verbessern. Anteile von 0,5 bis
3 Gew.-% sind dafür meistens ausreichend. Vorzugsweise werden Acryl- oder Methacrylsäure
verwendet. Andere verwendbare ungesättigte polymerisierbare Mono- oder Dicarbonsäuren
sind Crotonsäure, Maleinsäure, Fumarsäure und Itakonsäure.
[0017] In begrenzten Mengen, die 20 Gew.-% nicht überschreiten, können weitere Monomere
am Aufbau des Mischpolymerisats beteiligt sein, sofern es sich nicht um Acryl- oder
Methacrylnitril handelt und keine Formaldehyd abspaltenden Gruppen darin enthalten
sind. Darunter sind solche Gruppen zu verstehen, die zumindest beim Erwärmen zur Freisetzung
von Formaldehyd führen können. Hierzu zählen vor allem N-Methylol-amidgruppen, sowie
verkappte Methylolgruppen, wie Man
hi
bh-Basen oder N-Amid-methylol-alkyläther. Für die Zwecke der Erfindung sind zusätzliche
Monomerkomponenten f) in der Regel nicht erforderlich, können aber zweckmäßig sein,
wenn damit bestimmte Aufgaben erfüllt werden. Als Beispiel sei der Einbau von N-Vinylimidazol
oder von Dialkylaminoalkylestern der Acryl-oder Methacrylsäure oder von deren Salzen
genannt. Diese Comonomeren verbessern in Anteilen von z.B. 1 - 5 Gew.-% die Affinität
des Kunststoffes gegenüber Cellulosefasern. Beispiele weiterer, für andere Zwecke
mitverwendbarer Comonomerer sind N-Vinylpyrrolidon, Vinylacetat und andere Vinylester,
Vinylchlorid, Vinylidenchlorid, Butadien, Äthylen und Propylen.
[0018] Die erfindungsgemäßen Dispersionen können nach den bekannten Verfahren der Emulsionspolymerisation
in Gegenwart der dabei gebräuchlichen anionischen, nicht-ionischen oder kationischen
Emulgiermittel und wasserlöslicher radikalbildender Initiatoren erzeugt werden. Vorzugsweise
werden anionische Emulgatoren oder Kombinationen von anionischen und nichtionischen
Emulgatoren verwendet. Der mittlere Teilchendurchmesser (Gewichtsmittelwert) kann
zwischen 20 und 2000 nm liegen und beträgt vorzugsweise 100 bis 500 nm. Der Feststoffgehalt
liegt vorzugsweise zwischen 50 und 70 % des Gesamtgewichts.
Anwendung
[0019] Das bevorzugte Anwendungsgebiet für die erfindungsgemäßen Dispersionen ist das Verfestigen
von textilen Flächengebilden. Dazu gehören Faservliese, Watten, Gewebe und Gewirke
aus natürlichen oder synthetischen Fasern oder deren Gemischen. Zur Verfestigung können
Mengen von beispielsweise 1 bis über 100 Gew.-% Kunststoff , bezogen auf das Fasergewicht
angewendet werden. Zur Vliesverfestigung werden vorzugsweise 10 bis 30 Gew.-% eingesetzt.
Das Verfahren der Einbringung richtet sich in bekannter Weise nach der Beschaffenheit
des Fasergebildes und der aufzubringenden Menge der Dispersion.
[0020] Die üblichen Auftragsmethoden, wie Sprühen, Imprägnieren, Pflatschen, Rakeln, können
in bekannter Weise angewendet werden. Die Trocknung des behandelten Fasermaterials
sollte bei Temperaturen über 100°C erfolgen, vorzugsweise im Bereich von 120 bis 160°C.
[0021] Andere flächige Substrate, wie Papier, Holz, Kunststofffolien, Bleche, u.dergl. können
mit den erfindungsgemäßen Dispersionen, gegebenenfalls nach Pigmentierung, beschichtet
werden und werden dann ebenfalls bei Temperaturen über 100°C getrocknet. Während der
Trocknung verfestigt sich der Film und erhält seine hohe Beständigkeit gegen organische
Lösungsmittel und organische Weichmachungsmittel.
Beispiele
[0022] Herstellungsverfahren der Dispersionen nach Beispielen 1 bis 6.
[0023] In einem 1 1-Rundkolben, mit Rührer und Kontaktthermometer ausgerüstet, wurden 155
Teile vollentsalztes Wasser unter Rühren auf 80°C erhitzt und mit 0,16 Teilen einer
90 %igen sulfonierten äthoxylierten Alkyl-arylol-maleinsäure, gelöst, in 5 Teilen
Butylmethacrylat, sowie mit 5 Teilen einer 4 %igen Ammoniumperoxodisulfatlösung versetzt.
Dann wurde nach einer Pause von 4 Minuten bei 80°C innerhalb von 4 Stunden eine Emulsion
aus:
240 Teilen vollentsalztem Wasser 1 Teil 90 %iger sulfonierter äthoxylierter Alkyl-arylol-maleinsäure
0,9 Teilen Ammoniumperoxodisulfat 395 Teilen der Monomerenmischung gemäß nachfolgender
Tabelle
[0024] zugetropft. Anschließend wurde die Temperatur 2 weitere Stunden auf 80°C gehalten.
Danach wurde auf Raumtemperatur abgekühlt und der pH-Wert durch Zugabe von Phosphorsäure
auf einen Wert von 2,2 eingestellt. Es wurden stabile, koagulatfreie Dispersionen
erhalten.
[0025] In der nachfolgenden Tabelle sind in den beiden rechten Spalten Ergebnisse der anwendungstechnischen
Prüfung der Dispersionen angegeben. "BTV" bezeichnet den Binderverlust (in Gew.-%,
bezogen auf Bindergewicht) eines mit 50 Gew.-% (bezogen auf Fasergewicht) Binder verfestigten
Polyestergewebes bei der Behandlung mit Trichloräthylen in einer Laborwaschmaschine.
Mit "MIBK-Aufnahme" ist die Quellung bei 4-stündiger Lagerung in Methylisobutylketon
bei 20°C, gemessen in Gew.-%, bezogen auf Bindergewicht, bezeichnet.
[0026] Herstellungsverfahren der Dispersionen nach Beispielen 7 bis 11.
[0027] In einem 1 1 Rundkolben, mit Rührer und Kontaktthermometer ausgerüstet, wurden 155
Teile vollentsalztes Wasser sowie 0,06 Teile eines Emulgators, der durch Umsetzung
von 1 Mol Tributylphenol mit 7 Mol Äthylenoxid, Sulfatierung und Überführung in das
Natriumsalz erhalten worden ist, unter Rühren auf 80°C erhitzt und mit 5 Teilen einer
4 %igen Ammoniumperoxodisulfatlösung versetzt. Dann wurden bei 80°C innerhalb von
4 Stunden eine Emulsion aus

zugetropft. Anschließend wurde die Temperatur 2 weitere Stunden auf 80°C gehalten.
Danach wurde auf Raumtemperatur abgekühlt und der pH-Wert mit Phosphorsäure auf 2,2
eingestellt.
1. Von Formaldehyd, formaldehydabgebenden Stoffen und Acrylnitril freie Acrylkunststoffdispersion,
enthaltend in wäßriger Phase ein dispergiertes Mischpolymerisat aus
a) 70 - 96,95 Gew.-% Alkylestern der Acryl- oder/und Methacrylsäure mit 1 bis 18 C-Atomen
im Alkylrest oder deren Gemisch mit Styrol,
b) 2 -,30 Gew.-% Hydroxyalkylestern einer ungesättigten polymerisierbaren Mono-oder
Dicarbonsäure mit wenigstens 2 C-Atomen im Hydroxyalkylrest,
c) 1 - 10 Gew.-% Acryl- oder Methacrylamid,
d) 0,05 - 3 Gew.-% vernetzenden Comonomeren mit wenigstens zwei polymerisierbaren
Doppelbindungen,
e) 0 - 5 Gew.-% ungesättigten polymerisierbaren Mono- oder Dicarbonsäuren und gegebenenfalls
f) 0 - 20 Gew.-% weiteren Comonomeren, die keine Nitrilgruppen und keine Formaldehyd
abspaltenden Gruppen enthalten.
2. Kunststoffdispersion nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine minimale Filmbildungstemperatur
unter 70°C.
3. Kunststoffdispersion nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch eine dynamische Einfriertemperatur
des dispergierten Mischpolymerisats unter 40°C.
4. Verwendung von Kunststoffdispersionen gemäß den Ansprüchen 1 bis 3 zum Verfestigen
von textilen Flächengebilden.