[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zum Umsetzen von Behältern, wie Containern,
Wechselbehältern oder dergleichen auf seitliche Abstellflächen, vorzugsweise zur Anordnung
auf Eisenbahnfahrzeugen, zum Umsetzen unterhalb der Oberleitung für elektrische Triebfahrzeuge
mittels zweier ausschwenkbarer und hebbarer Ausleger, die im größeren Abstand als
die Länge der umzusetzenden Behälter angeordnet sind und die im vorderen Bereich mindestens
je einen pendelnd aufgehängten Rollkörper tragen, der in einer Führung der Lastaufnahme
in Form eines Spreaders angeordnet ist.
[0002] Bei Ausbildungen dieser Art besteht das Problem, unter dem Fahrdraht für elektrische
Bahnen Umsetzvorgänge durchzuführen. Derzeit werden Großbehälter bei der Eisenbahn
in Terminals, deren Gleise nicht mit elektrischem Fahrdraht versehen sind, umgeschlagen.
Daher wird der von einem elektrischen Triebfahrzeug gezogene Zug vor dem Be- und Entladen
durch den Umschlagkran von dem elektrischen Triebfahrzeug getrennt und mit einer Rangierlok
in den Terminalbereich gebracht. Nach Abschluß des Ladevorganges ist dieser Vorgang
im umgekehrter Reihenfolge zu wiederholen.
[0003] Dieses zeitaufwendige Verfahren führt dazu, daß die Großbehälter in Ganzzügen, die
zielrein von Terminal zu Terminal fahren, transportiert werden. Zwischen den Terminals
können Wagen oder Wagengruppen durch rangieren vom Zug getrennt oder dem Zug zugestellt
werden. Um kurze Zuglaufzeiten zu erreichen, sind jedoch nur sehr wenige Unterweghalte
möglich.
[0004] In verschiedenen Untersuchungen sind die Vorteile des Auf- und Umladens der Container
von den Waggons gegenüber der herkömmlichen Rangiertechnik nachgewiesen und verschiedene
Lösungsvorschläge für das Be- und Entladen auf Zwischenbahnhöfen aufgezeigt worden.
[0005] So ist ein Umschlagsystem für Container und Paletten mit Bereitstellungsrampen bekannt
geworden, welchem Be- und Entladevorrichtungen für Straßenfahrzeuge sowie Gleise für
Containerzüge zugeordnet sind, und welche Rollengänge für rechnergesteuerte Bewegungen
der Container aufweisen.
[0006] Bei diesem bekannten Umschlagsystem weisen die mit querfördernden Rolleneinheiten
versehenen Rampen in ihrer Längsmitte niveaugleiche Längsförderanlagen mit querfördernden
Rolleneinheiten auf, wobei die Rollen der Rolleneinheiten ebenso wie die Rollen von
auf den Waggons angeordneten querfördernden Rolleneinheiten den Laufrillen an der
Container- oder Plattenunterseite formmäßig angepaßt und nach einem Modul angeordnet
sind.
[0007] Sämtliche bestehende Lösungsvorschläge erfordern schon in der Anfangsphase gravierende
Eingriffe in das vorhandene System mit verhältnismäßig großen Investionskosten. Nach
der Einführung der vorgeschlagenen Lösungen wäre keine volle Integration mit dem jetzigen
Rangiersystem der Eisenbahn möglich. Darüber hinaus sind auf Fahrzeugen angebrachte
Umsetzeinrichtungen für Behälter in den verschiedensten Ausführungsformen bekannt.
[0008] Hierbei ist eine Einrichtung vorgeschlagen worden, die aus einem oberhalb der Fahrzeugplattform
angeordneten Rahmen besteht, der mittels hydraulischem Arbeitszylinder in der Höhe
verfahrbar ist. Dieser in Längsrichtung der Fahrzeugplattform verlaufende Rahmen weist
in seinen Endbereichen in einen quer zur Längsrichtung des Plattformwagens teleskopartig
beweglichen Ausleger auf, die an ihren freien Enden je einen Laderahmen zum Einhängen
der Behälter tragen. Jeder Laderahmen ist an dem teleskopartigen beweglichen Ausleger
so angebracht, daß der Laderahmen mit seinem einen Ende an dem freien Ende des äußeren
ausfahrbaren Auslegerahmens befestigt ist, während das rückwärtige Laderahmenende
an dem Ausleger so geführt ist, daß der Laderahmen beim Ausfahren des Auslegers von
dem äußeren Auslegerarm mitgenommen wird, während das rückwärtige Ende des Laderahmens
an dem Ausleger gehalten und geführt ist. Außerdem ist das diese Umsetzeinrichtung
aufweisende Fahrzeug mit Bodenabstützungen versehen, die ein senkrechtes Abstützen
mit der Folge zulassen, daß aus Fahrzeugstandfestigkeitsgründen lange Ausleger nicht
verwendet werden können.
[0009] Durch die Höhenverfahrbarkeit der Ausleger mit den Laderahmen ist ein Übereinanderstapeln
mehrerer Behälter möglich (GB-PS 1 277 001).
[0010] Eine weitere bekannte Umladeeinrichtung für Eisenbahnfahrzeuge besteht aus einer
in Fahrzeugquerrichtung auf Führungsschienen verfahrbaren Kranbrücke, die nach beiden
Seiten, und zwar quer zur Fahrzeuglängsrichtung, ein- und ausfahrbare Ausleger aufweist,
die Laufkatzen und Huborgane in gedrungener Bauweise tragen. Bei dieser bekannten
Umladeeinrichtung ist die vorgesehene Kranbrücke quer zur Fahrzeuglängsrichtung angeordnet
und parallel zur Fahrzeuglängsrichtung verfahrbar, während die Ausleger mit den Laufkatzen
quer zur Fahrzeuglängsrichtung ein- und ausfahrbar sind (DE-PS 827 321).
[0011] Bei einer weiteren bekannten Umsetzeinrichtung, und zwar in Form eines Hebe- und
Schiebewerkes für überdachte Bahnwagen, ist ein unterhalb des Daches eines Eisenbahnfahrzeuges
und quer zu dessen Längsrichtung angeordneter kranbrückenartiger Tragrahmen mit einem
ein- und ausfahrbaren Auslegerarm vorgesehen, über dessen freies Ende ein Aufzugseil
für die umzuladende Ladung angeordnet ist. Der Tragrahmen ist mittels Führungsschienen,
die in Fahrzeuglängrichtung verlaufen, in Fahrzeuglängsrichtung verfahrbar (DE-PS
434 212).
[0012] Eine weitere bekannte Umschlageinrichtung ist auf einem Eisenbahnfahrzeug angeordnet
und derart ausgebildet, daß ein Umsetzen der Ladung zu beiden Seiten der Umschlageinrichtung
und unter dem elektri- sehen Fahrdraht durchgeführt werden kann. Hierzu be- steht
die Einrichtung aus zwei auf einer Fahrzeugplattform angeordneten, senkrechten, portalförmige
Tragrahmen, die in Fahrzeugquerrichtung verlaufende Fahrbahnen für eine Kranbrücke
mit einem Laderrahmen tragen, Die beiden in der Höhe verstellbaren Trag- rahmen tragen
ein- oder beidseitig um senkrechte Achsen schwenbare Ausleger mit in ausgeschwenkter
Stellung sich an die Fahrbahnen anschließenden Fahr- bahnen zum seitlichen Ausfahren
der Kranbrücke. Seitlich sind längenverstellbare Abstützungen vorhanden, die mit den
Auslegern ausgeschwenkt werden und sich auf parallel zu den Schienen angeordnete Flächen
abstützen (DE-OS 2 834 163).
[0013] Eine weitere bekannte Umschlageinrichtung ist derart ausgebildet, daß ein Umsetzen
der Ladung mittels drehbarer Ausleger durchgeführt wird. Die Spitzen der Ausleger
sind in Führungen des Lastaufnahmemittels gelagert. Diese Art der Ausführung bietet
keine Sicherheit gegen Verschiebung der Ladungseinheit, wie Umschlag im geneigten
Gleis (DE-OS 1 531 062).
[0014] Aufgabe der Erfindung ist es, eine einfache Einrichtung der gattungsgemäßen Art zu
schaffen, die neben dem Umsetzen unter elektrischen Fahrdrähten von Bahnen auch zum
Einsatz auf Fahrzeugen mit dem vorgegebenen Fahrzeugumgrenzungsprofil zur Verfahrbarkeit
gewährleistet und ein vielseitiges Be- und Entladen ohne Verschiebung gegenüber der
Umschlageinrichtung auf bzw. von unterschiedlichen Stellplätzen und Fahrzeugen ermöglicht.
[0015] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß dadurch, daß die Rollörper entweder
durch ringartig gekoppelte Zugelemente, wie Seile oder Ketten, die durch an der Lastaufnahme
angeordnete Rollen umge- lenkt werden oder durch Zahnstangen, die mit einem in der
Mitte der Lastaufnehme befestigten Zahnrad in Eingriff stehen, verbunden sind. Hierdurch
wird zu- verlässig verhindert, daß sich die Ladungseinheit durch äußere Einflüsse
(z.B. Umschlag im geneigten Gleis) gegenüber der Umschlageinrichtung verschiebt.
[0016] Um eine gesteuerte Verschiebbarkeit des aufgenommenen Behälters zu erzielen und damit
eine bessere Zuordnung zum Umsetzort zu erhalten, wird vorgeschlagen, daß die Umlenkrollen
oder das Zahnrad an der Lastaufnahme in Richtung der Führungen verschiebbar angeordnet
sind.
[0017] In den Zeichnungen sind Ausführungsbeispiele der Erfindung schematisch dargestellt.
Es zeigen:
Figur 1 eine Seitenansicht einer Umsetzeinrichtung auf einem Eisenbahnfahrzeug,
Figur 2 eine Schnittdarstellung der Befestigung der Lastaufnahme am Ausleger,
Figur 3 eine Draufsicht auf eine Lastaufnahme.
[0018] Bei der dargestellten Einrichtung sind zwei Säulen 3,3' auf einer Plattform 1 in
einem größeren Abstand als der umzusetzenden Behälter 2 angeordnet. Diese Säulen 3,3'
sind um eine senkrechte Achse drehbar gelagert und werden mittels eines nicht näher
dargestellten Motors und Drehkranzes gedreht. Die Säulen 3,3' tragen Ausleger 4,4',
die um eine senkrecht zur Säulenachse angeordnete Achse schwenkbar sind. Die Schwenkbewegung
der Ausleger 4,4' wird durch Hydraulikzylinder 5,5', die zwischen drehbarer Säule
und Ausleger angeordnet sind, bewirkt.
[0019] An der Spitze der Ausleger 4,4 befindet sich jeweils ein Rollkörper in Form eines
Rollenwagens 6,6'. Der Rollenwagen 6,6' besteht aus einem Gerüst 11, das an jeder
der beiden Längsseiten zwei Laufrollen 12 besitzt. Der Rollenwagen 6,6 kann selbstverständlich
zusätzlich mit seitlichen Führungsrollen versehen sein. Die Verbindung zwischen Gerüst
11 und Ausleger 4,4' wird durch ein am Ausleger 4,4' kardanisch und am Gerüst 11 um
eine parallel zu den Laufrollen 12 angeordnete Achse drehbar gelagerte Zugstange 13
hergestellt.
[0020] Die Laufrollen 12 der Rollenwagen 6,6' stützen sich vertikal in Rollenbahnen 8,8'
einer Lastaufnahme ab. Die Rollenwagen 6,6' sind mittels eines Seiles 21 über Umlenkrollen
22,22' verbunden. Die Umlenkrollen 22,22' sind dabei an den Enden der Lastaufnahme
7 in Richtung der Führungen 8,8' verschiebbar angeordnet. Hierzu dienen beispielsweise
nicht näher dargestellte Hydraulikzylinder.
[0021] Die an sich bekannte Lastaufnahme 7 besteht aus einem Rahmen mit Verriegelungselementen
zur Aufnahme der 10", 20", 30", 40" Container 2 bzw. von mehreren Containern 2 sowie
vier am Rahmen angeordneten Greifarmen zur Aufnahme von Wechselbehältern.
[0022] Das Zusammenwirken der beschriebenen Komponenten ist an einem Umsetzvorgang eines
Containers erläutert.
[0023] Auf einer Abstellfläche neben der Umsetzeinrichtung steht der umzusetzende Behälter
2. Aus der Ruhestellung werden die Ausleger 4,4' und damit die Lastaufnahme 7 mittels
der Hydraulikzylinder 5,5' soweit angehoben, daß die Lastaufnahme 7 ihre Arbeitsstellung
erreicht. Durch Verdrehen der Säulen 3,3' wird die Lastaufnahme 7 über den Behälter
2 bewegt. Dabei bewegen sich die Rollenwagen 6,6' in ihren Rollenbahnen 8,8' nach
außen. Durch unterschiedliche Drehwinkel der Säulen 3,3' werden auch größere Abweichungen
in der Parallelität zwischen Container und Umsetzeinrichtung ausgeglichen.
[0024] Durch gleichsinniges Verschieben der Umlenkrollen 22,22' wird die Lastaufnahme 7
in Längsrichtung so verschoben, daß ein einwandfreies Aufnehmen des Behälters 2 gewährleistet
ist. Durch Absetzen der Aus- leger 4,4' wird die Lastaufnahme 7 auf den Behälter 2
abgesetzt und mit diesem verriegelt. Durch Anheben der Ausleger 4,4' und Verdrehen
der Säulen 3,3' über die Mitte der Umsetzeinrichtung hinaus kann der Behälter 2 auf
der gegenüberliegenden Seite abgesetzt werden.
[0025] Mit einer derartigen Umsetzeinrichtung wird erreicht, daß ohne präzise Längspositionierung
des Behälters 2 relativ zur Umsetzeinrichtung mit der beschriebenen Funktionsweise
jederzeit ein schnelles und problemloses Aufnehmen des Behälters 2 möglich ist. Weiterhin
werden größere relative Parallelitätsabweichungen zwischen Behälter 2 und Umsetzeinrichtung
problemlos bewältigt. Dieses ist besonders von Bedeutung für das Be- und Entladen
von Lastkraftwagen.
[0026] Darüber hinaus sind für den Bewegungsablauf lediglich vier aktiv anzusteuernde Antriebsorgane
erforderlich; damit wird der Steuerungsaufwand und die zu erwartende Störanfälligkeit
gering.
1. Einrichtung zum Umsetzen von Behältern, wie Containern, Wechselbehältern oder dergleichen
auf seitliche Abstellflächen, vorzugsweise zur Anordnung auf Eisenbahnfahrzeugen,
zum Umsetzen unterhalb der Oberleitung für elektrische Triebfahrzeuge mittels zweier
ausschwenkbarer und hebbarer Ausleger, die im größeren Abstand als die Länge der umzusetzenden
Behälter angeordnet sind und die im vorderen Bereich mindestens je einen pendelnd
aufgehängten Rollkörper tragen, der in einer Führung der Lastaufnahme in Form eines
Spreaders angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Rollkörper entweder durch
ringartig gekoppelte Zugelemente (21), wie Seile oder Ketten, die durch an der Lastaufnahme
angeordnete Rollen (22, 22') umgelenkt werden oder durch Zahnstangen, die mit einem
in der Mitte der Lastaufnahme befestigten Zahnrad in Zugriff stehen, verbunden sind.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Umlenkrollen (22,22')
oder das Zahnrad an der Lastaufnahme in Richtung der Führungen (8,8') verschiebbar
angeordnet sind.