[0001] Die Erfindung betrifft eine Faltschachtel, zum Beispiel aus Karton oder Wellpappe,
als Verpackung beim Versand und Lagern sowie als Display-Verkaufshelfer zum Darbieten
der verpackten Ware mit einem nach dem Befüllen an Verschlußklappen verklebten Zuschnitt,
deren vordere und obere Schachtelflächen zum Umbilden als Verkaufshelfer nach Aufreißen
längs entsprechender Linien zumindest zum Teil abzuheben sind.
[0002] Solche sowohl als Umkarton als auch als Verkaufshelfer zu verwendenden Behälter werden
im Einzelhandel häufig eingesetzt. Der Vorteil besteht darin, daß die Verkaufseinheiten
sowohl die Funktion einer beim Transport schützenden Umverpackung als auch später
beim Plazieren im Geschäft die Funktion' einer verkaufsfördernden Darstellung der
Ware erfüllen, ohne daß eine gesonderte Präsentation erforderlich wäre. In vielen
Fällen wird der jeweilige, beliebige Umkarton sogar einfach dergestalt aufgeschnitten,
daß der Inhalt für den Kunden, vorzugsweise in Selbstbedienungsläden, lediglich sichtbar
wird. Erfahrungsgemäß werden hierzu die Umkartons an den Seitenteilen schräg bzw.
nahezu diagonal aufgeschnitten, so daß nach völligem Entfernen des oberen Umkartonbereichs
die sogenannte Display-Verkaufseinheit entsteht, die den Warenblock zwar noch zusammenhält,
die Stückentnahme und Preisauszeichnung aber ohne weiteres ermöglicht.
[0003] Das Interesse des Einzelhandels an der Verwendung von Verpakkungen als Warenpräsentation
wird von der Verpackungsindustrie mit entsprechenden Entwicklungen unterstützt. Es
gibt daher eine Vielzahl von Umverpackungsvarianten, die sich mit mehr oder weniger
großem Aufwand nach dem Transport und der Lagerung zu Verkaufshelfern umwandeln lassen.
Beispielsweise wird auf der Innenseite des Umkartons beim Herstellen ein Aufreißband
konfektioniert, welches vor der Warenpräsentation aufzureißen ist, so daß der Verkaufshelfer
entsteht. Die Kartons können auch aus entsprechenden Zuschnitten mit einem oder mehreren
Teilen derart hergestellt werden, daß das Umwandeln von der reinen Verpackung zur
Display-Verkaufseinheit erleichtert wird. Die üblichen Maßnahmen in dieser Richtung
erfordern jedoch über die reine Versandschachtel-Konstruktion hinaus einen zusätzlichen
Kostenaufwand, der für ein Massenprodukt in der Regel kaum zu tragen ist.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine in einen Verkaufshelfer umzuwandelnde
Faltschachtel zu schaffen, die die Schutzfunktion beim Transport und Lagern mit der
verkaufsfördernden Darbietung im Einzelhandel vereinigt, aber einen im Verhältnis
zur reinen Versandfaltschachtel nur vernachlässigbar großen Zusatzaufwand an Material
erfordert. Die erfindungsgemäße Lösung ist für die eingangs genannte Faltschachtel
ge- kennzeichnet durch einen gestanzten Zuschnitt mit den zu den vorderen, oberen
Schachtelflächen senkrechten Seitenflächen der Schachtel zugeordneten, an die Vorder-,
Boden- und Rückflächen angeformten sowie nach dem Einschieben der Ware zu verklebenden
Verschlußklappen.
[0005] Im wesentlichen handelt es sich erfindungsgemäß also um einen gestanzten Zuschnitt
aus Faltschachtelkarton oder -wellpappe unterschiedlicher Qualität, der vor dem Befüllen
geschlaucht, d.h. längsgeklebt, insbesondere maschinell mit Hilfe einer Klebelasche,
wobei im Vergleich zu einer herkömmlichen Faltschachtel die Verschlußklappen nicht
an der Ober- und Unterseite des Umkartons sondern an dessen Seiten angeordnet und
verklebt oder dergl. werden. Der Inhalt der Schachtel wird also ebenfalls von der
Seite her eingeschoben. Verbesserungen und weitere Ausgestaltungen werden in den Unteransprüchen
beschrieben.
[0006] Anhand der schematischen Darstellung von Ausführungsbeispielen werden weitere Einzelheiten
der Erfindung erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen offenen Zuschnitt der Faltschachtel;
Fig. 2 den geschlauchten Zuschnitt nach Fig. 1;
Fig. 3 den als Versandschachtel aufgerichteten Zuschnitt nach Fig. 1 und 2;
Fig. 4 die in einen Verkaufshelfer umgewandelte Faltschachtel nach Fig. 3;
Fig. 5 einen abgewandelten offenen Zuschnitt der Faltschachtel; und
Fig. 6 einen aus dem Zuschnitt nach Fig. 5 gebildeten Display-Verkaufshelfer.
[0007] Der Zuschnitt nach Fig. 1 besteht aus Vorderseite 1, Boden 2, Rückseite 3 und Oberseite
4 sowie den an Vorderseite, Boden und Rückseite anhängenden Verschlußklappen 5 bis
7 und schließlich einer an die Vorderseite 1 angeschnittenen Klebelasche 8. Diese
ist über eine Rill-Linie 9 an ein aus der Vorderseite 1 über eine U-förmige Aufreißperforation
10 zu trennendes Fensterteil 11 angelenkt. Die U-förmig mit etwa senkrecht auf die
die Klebelasche 8 tragende' freie Kante der Vorderseite 1 stoßenden U-Schenkeln in
der Fläche der Vorderseite angeordnete Aufreißperforation 10 kann in ihrem der freien
Kante der Vorderseite gegenüberliegenden Bereich ein Daumenloch 12 enthalten. Nach
Eindrücken des Daumenlochs 12 läßt sich auf diese Weise das Fensterteil 11 längs der
mit den Abmessungen mit der Klebelasche 8 korrespondierenden U-Schenkel der Aufreißperforation
10 heraustrennen. Diese Arbeit erfolgt jedoch erst beim Umwandeln der Faltschachtel
in die Display-Verkaufseinheit. Beim Herstellen der Faltschachtel als Umverpackmng
wird der Zuschnitt nach Fig. 1 zunächst geschlaucht, indem die Klebelasche 8 mit dem
freien Ende der Oberseite 4 entsprechend Fig. 2 verbunden wird. Bei dieser Arbeit
handelt es sich um einen Klebevorgang, der in einer Faltschachtel-Klebemaschine ohne
weiteres auszuführen ist. Dabei wird die Vorderseite 1 auf den Boden 2 umgelegt und
danach die Oberseite 4 im vorgegebenen Bereich mit der Klebelasche 8 verklebt. Während
des Durchlaufs durch die Klebemaschine können die Rill-Linien 13 bis 15 jeweils zwischen
den Seiten 1 und 2, 2 und 3 sowie 3 und 4 zum erleichterten Aufrichten des geschlauchten
Zuschnitts vorgebrochen werden.
[0008] Die aufgerichtete und verklebte - sowie in der Praxis die jeweilige Ware enthaltende
- Faltschachtel wird in Fig. 3 schematisch dargestellt. Je nach Ausführungsbeispiel
können zunächst die Verschlußklappen 5 und 7 und dann die Verschlußklappen 6 oder
umgekehrt erst die Klappe 6 und dann die Klappen 5, 7 zum Verschließen der Seitenfläche
der Faltschachtel nach Fig. 3 und 4 herangezogen werden. Die beiden Alternativen werden
in dem Nebenbild von Fig. 4 verdeutlicht.
[0009] Für das Umwandeln der Faltschachtel nach Fig. 3 in die Display-Verkaufseinheit nach
Fig. 4 ist außer der Aufreißperforation 10 die gerillte Mittellinie 16 der Oberseite
4 (vergl. auch Fig. 1) von Bedeutung.
[0010] Der in Fig. 4 dargestellte geöffnete Verkaufshelfer wird aus der als Umverpackung
vorliegenden Faltschachtel nach Fig. 3 hergestellt, in dem man das Daumenloch 12 eindrückt
und die Vorderseite 1 längs der Aufreißperforation 10 aufbricht, so daß die nicht
verklebte Oberseite 4 mit konstruktionsbedingt anhängender Klebelasche 8 hochzuheben
und an der Mittellinie 16 zu knicken ist. Dadurch entsteht zunächst in der Vorderseite
1 das Fenster 11. Ferner läßt sich die aus der Vorderseite 1 herausgebrochene und
mittels der Klebelasche 8 an der Oberseite 4 anhängende Materialfläche hinter in dem
Ver kaufshelfer befindliche Pakete stecken, so daß aus der Oberseite 4 ein Aufsteller
17 zu bilden ist.
[0011] Der Zuschnitt nach Fig. 1 erfordert trotz seiner Umwandelbarkeit in einen Display-Verkäufshelfer
keinen Materialmehrverbrauch gegenüber einer üblichen Versandfaltschachtel. Es ist
darauf hinzuweisen, daß die Verschlußklappen 5, 6 und 7 bei dem Zuschnitt nach Fig.
1 die gleiche Länge haben. Deshalb reicht die mittlere Verschlußklappe 6 (vergl. Fig.
3 und 4) nicht bis zur oberen Kante der Seitenfläche der aufgerichteten Schachtel.
[0012] Ein weiteres Ausführungsbeispiel des Zuschnitts zum Herstellen einer erfindungsgemäßen
Faltschachtel wird in Fig. 5 dargestellt. Der Aufbau des Zuschnitts nach Fig. 5 ist
im wesentlichen identisch mit demjenigen nach Fig. 1, lediglich die an die Bodenfläche
2 angelenkten Verschlußklappen 18 sind so verlängert, daß sie gemäß Fig. 6 im aufgerichteten
Zustand in der Höhe mit den Verschlußklappen 5 und 7 korrespondieren, also eine der
Breite der Klappen 5, 7 etwa gleiche Länge besitzen. Dadurch wird der Verkaufshelfer
optisch und stauchtechnisch wesentlich verbessert, es ist aber ein geringer Materialmehrverbrauch
gegenüber dem Zuschnitt nach Fig. 1 in Kauf zu nehmen. Ein weiterer Unterschied der
Ausführungsbeispiele nach Fig. 1 und 5 besteht darin, daß die gerillte Mittellinie
der Oberseite 4 nicht durchgehend gerade sondern U-förmig in Richtung auf die Anlenklinie
15 der Oberseite 4 ausgebuchtet ist. Die U-förmige Ausbuchtung ist dabei als Ausbrechperforation
19 ausgebildet, welche bei der Präsenta- tion der Ware dem Verkaufshelfer gemäß Fig.
6 eine zusätzliche Gestaltungs- und Werbefläche 20 bietet.
1. Faltschachtel, zum Beispiel aus Karton oder Wellpappe, als Verpackung beim Versand
und lagern sowie als Display-Verkaufshelfer zum Darbieten der verpackten Ware mit
einem nach dem Befüllen an Verschlußklappen (5, 6, 7) verklebten Zuschnitt, deren
vordere und obere Schachtelflächen (1, 4) zum Umbilden als Verkaufshelfer nach Aufreißen
längs entsprechender Linien (10) zumindest zum Teil abzuheben sind, gekennzeichnet
durch einen gestanzten Zuschnitt mit den zu den vorderen und oberen Schachtelflächen
(1, 4) senkrechten Seitenflächen der Schachtel zugeordneten, an die Vorder-, Boden-
und Rückflächen (1, 2, 3) angeformten sowie nach dem Einschieben der Ware zu verklebenden
Verschlußklappen (5, 6, 7).
2. Faltschachtel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Zuschnitt vor dem
von einer Seitenfläche her erfolgenden Befüllen geschlaucht ist.
3. Faltschachtel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die seitliche
Verschlußklappen (5, 6, 7) nicht aufweisende Oberseite (4) des außerdem aus Vorder-,
Rück- und Bodenseite (1, 2, 3) mit seitlich anhängenden Verschlußklappen (5, 6, 7)
bestehenden Zuschnitts auf einer parallel zu den Vorder- und Rückseiten (1, 3) verlaufenden
Mittellinie (16) zumindest zum Teil gerillt ist.
4. Faltschachtel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Rill-Linie (16)
auf der Oberseite nur in dem Randbereich als Mittel-Linie aber im mittleren Bereich
eine U-förmige Ausbuchtung in Richtung (19) auf die Anlenk-Linie (15) der angrenzenden
Rückseite (3) besitzt.
5. Faltschachtel nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Zuschnitt ein über eine Aufreißperforation (10) aus der Fläche der Vorderseite
(1) zu trennendes Fensterteil (11) enthält, an welches am freien Ende der Vorderseite
(1) eine zum Schlauchen dienende Klebelasche (8) über eine Rill-Linie (9) angelenkt
ist.
6. Faltschachtel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufreißperforations-Linie
(10) etwa U-förmig mit an das freie Ende der Vorderseite (1) stoßenden U-Schenkeln
in der Fläche der Vorderseite angeordnet ist.
7. Faltschachtel nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufreißperforations-Linie
(10) in ihren dem freien Ende der Vorderseite gegenüberliegenden Bereich ein Daumenloch
(12) zugeordnet ist.
8. Faltschachtel nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die an der Bodenfläche (2) angelenkten Verschlußklappen (18) beim Aufrichten der
Schachtel in der Höhe mit dem Vorder- und Rückseite ('1, 3) sowie den daran angelenkten
Klappen (5, 7) abschließen.
D 6473 EP
Bezugszeichenliste
1 = Vorderseite
2 = Boden
3 = Rückseite
4 = Oberseite
5 = Verschlußklappe an 1
6 = Verschlußklappe an 2
7 = Verschlußklappe an 3
8 = Klebelasche
9 = Rill-Linie
10 = U-förmige Aufreißperforation
11 = Fensterteil
12 = Daumenloch
13 bis 15 = Rill-Linien
16 = Mittellinie
17 = Aufsteller
18 = Verschlußklappe
19 = Ausbrechperforation
20 = Werbefläche