(19)
(11) EP 0 084 832 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
03.08.1983  Patentblatt  1983/31

(21) Anmeldenummer: 83100319.9

(22) Anmeldetag:  15.01.1983
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3B65D 5/52, B65D 5/54
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 23.01.1982 DE 3202129

(71) Anmelder: Henkel Kommanditgesellschaft auf Aktien
40191 Düsseldorf (DE)

(72) Erfinder:
  • Künzel, Werner
    D-4018 Langenfeld (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Faltschachtel


    (57) Die Faltschachtel soll als Verpackung beim Versand und Lagern einerseits sowie als Display-Verkaufshelfer zum Darbieten der verpackten Ware auszubilden sein. Die Aufgabe besteht darin, das Umbilden ohne wesentlichen Materialmehrverbrauch gegenüber einer normalen Faltschachtel zu ermöglichen. Die erfindungsgemässe Versandfaltschachtel besitzt Verschlussklappen (5, 6, 7) abweichend vom üblichen nicht an der Ober- und Unterseite sondern an den Seitenflächen (Fig. 1).




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Faltschachtel, zum Beispiel aus Karton oder Wellpappe, als Verpackung beim Versand und Lagern sowie als Display-Verkaufshelfer zum Darbieten der verpackten Ware mit einem nach dem Befüllen an Verschlußklappen verklebten Zuschnitt, deren vordere und obere Schachtelflächen zum Umbilden als Verkaufshelfer nach Aufreißen längs entsprechender Linien zumindest zum Teil abzuheben sind.

    [0002] Solche sowohl als Umkarton als auch als Verkaufshelfer zu verwendenden Behälter werden im Einzelhandel häufig eingesetzt. Der Vorteil besteht darin, daß die Verkaufseinheiten sowohl die Funktion einer beim Transport schützenden Umverpackung als auch später beim Plazieren im Geschäft die Funktion' einer verkaufsfördernden Darstellung der Ware erfüllen, ohne daß eine gesonderte Präsentation erforderlich wäre. In vielen Fällen wird der jeweilige, beliebige Umkarton sogar einfach dergestalt aufgeschnitten, daß der Inhalt für den Kunden, vorzugsweise in Selbstbedienungsläden, lediglich sichtbar wird. Erfahrungsgemäß werden hierzu die Umkartons an den Seitenteilen schräg bzw. nahezu diagonal aufgeschnitten, so daß nach völligem Entfernen des oberen Umkartonbereichs die sogenannte Display-Verkaufseinheit entsteht, die den Warenblock zwar noch zusammenhält, die Stückentnahme und Preisauszeichnung aber ohne weiteres ermöglicht.

    [0003] Das Interesse des Einzelhandels an der Verwendung von Verpakkungen als Warenpräsentation wird von der Verpackungsindustrie mit entsprechenden Entwicklungen unterstützt. Es gibt daher eine Vielzahl von Umverpackungsvarianten, die sich mit mehr oder weniger großem Aufwand nach dem Transport und der Lagerung zu Verkaufshelfern umwandeln lassen. Beispielsweise wird auf der Innenseite des Umkartons beim Herstellen ein Aufreißband konfektioniert, welches vor der Warenpräsentation aufzureißen ist, so daß der Verkaufshelfer entsteht. Die Kartons können auch aus entsprechenden Zuschnitten mit einem oder mehreren Teilen derart hergestellt werden, daß das Umwandeln von der reinen Verpackung zur Display-Verkaufseinheit erleichtert wird. Die üblichen Maßnahmen in dieser Richtung erfordern jedoch über die reine Versandschachtel-Konstruktion hinaus einen zusätzlichen Kostenaufwand, der für ein Massenprodukt in der Regel kaum zu tragen ist.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine in einen Verkaufshelfer umzuwandelnde Faltschachtel zu schaffen, die die Schutzfunktion beim Transport und Lagern mit der verkaufsfördernden Darbietung im Einzelhandel vereinigt, aber einen im Verhältnis zur reinen Versandfaltschachtel nur vernachlässigbar großen Zusatzaufwand an Material erfordert. Die erfindungsgemäße Lösung ist für die eingangs genannte Faltschachtel ge- kennzeichnet durch einen gestanzten Zuschnitt mit den zu den vorderen, oberen Schachtelflächen senkrechten Seitenflächen der Schachtel zugeordneten, an die Vorder-, Boden- und Rückflächen angeformten sowie nach dem Einschieben der Ware zu verklebenden Verschlußklappen.

    [0005] Im wesentlichen handelt es sich erfindungsgemäß also um einen gestanzten Zuschnitt aus Faltschachtelkarton oder -wellpappe unterschiedlicher Qualität, der vor dem Befüllen geschlaucht, d.h. längsgeklebt, insbesondere maschinell mit Hilfe einer Klebelasche, wobei im Vergleich zu einer herkömmlichen Faltschachtel die Verschlußklappen nicht an der Ober- und Unterseite des Umkartons sondern an dessen Seiten angeordnet und verklebt oder dergl. werden. Der Inhalt der Schachtel wird also ebenfalls von der Seite her eingeschoben. Verbesserungen und weitere Ausgestaltungen werden in den Unteransprüchen beschrieben.

    [0006] Anhand der schematischen Darstellung von Ausführungsbeispielen werden weitere Einzelheiten der Erfindung erläutert. Es zeigen:

    Fig. 1 einen offenen Zuschnitt der Faltschachtel;

    Fig. 2 den geschlauchten Zuschnitt nach Fig. 1;

    Fig. 3 den als Versandschachtel aufgerichteten Zuschnitt nach Fig. 1 und 2;

    Fig. 4 die in einen Verkaufshelfer umgewandelte Faltschachtel nach Fig. 3;

    Fig. 5 einen abgewandelten offenen Zuschnitt der Faltschachtel; und

    Fig. 6 einen aus dem Zuschnitt nach Fig. 5 gebildeten Display-Verkaufshelfer.



    [0007] Der Zuschnitt nach Fig. 1 besteht aus Vorderseite 1, Boden 2, Rückseite 3 und Oberseite 4 sowie den an Vorderseite, Boden und Rückseite anhängenden Verschlußklappen 5 bis 7 und schließlich einer an die Vorderseite 1 angeschnittenen Klebelasche 8. Diese ist über eine Rill-Linie 9 an ein aus der Vorderseite 1 über eine U-förmige Aufreißperforation 10 zu trennendes Fensterteil 11 angelenkt. Die U-förmig mit etwa senkrecht auf die die Klebelasche 8 tragende' freie Kante der Vorderseite 1 stoßenden U-Schenkeln in der Fläche der Vorderseite angeordnete Aufreißperforation 10 kann in ihrem der freien Kante der Vorderseite gegenüberliegenden Bereich ein Daumenloch 12 enthalten. Nach Eindrücken des Daumenlochs 12 läßt sich auf diese Weise das Fensterteil 11 längs der mit den Abmessungen mit der Klebelasche 8 korrespondierenden U-Schenkel der Aufreißperforation 10 heraustrennen. Diese Arbeit erfolgt jedoch erst beim Umwandeln der Faltschachtel in die Display-Verkaufseinheit. Beim Herstellen der Faltschachtel als Umverpackmng wird der Zuschnitt nach Fig. 1 zunächst geschlaucht, indem die Klebelasche 8 mit dem freien Ende der Oberseite 4 entsprechend Fig. 2 verbunden wird. Bei dieser Arbeit handelt es sich um einen Klebevorgang, der in einer Faltschachtel-Klebemaschine ohne weiteres auszuführen ist. Dabei wird die Vorderseite 1 auf den Boden 2 umgelegt und danach die Oberseite 4 im vorgegebenen Bereich mit der Klebelasche 8 verklebt. Während des Durchlaufs durch die Klebemaschine können die Rill-Linien 13 bis 15 jeweils zwischen den Seiten 1 und 2, 2 und 3 sowie 3 und 4 zum erleichterten Aufrichten des geschlauchten Zuschnitts vorgebrochen werden.

    [0008] Die aufgerichtete und verklebte - sowie in der Praxis die jeweilige Ware enthaltende - Faltschachtel wird in Fig. 3 schematisch dargestellt. Je nach Ausführungsbeispiel können zunächst die Verschlußklappen 5 und 7 und dann die Verschlußklappen 6 oder umgekehrt erst die Klappe 6 und dann die Klappen 5, 7 zum Verschließen der Seitenfläche der Faltschachtel nach Fig. 3 und 4 herangezogen werden. Die beiden Alternativen werden in dem Nebenbild von Fig. 4 verdeutlicht.

    [0009] Für das Umwandeln der Faltschachtel nach Fig. 3 in die Display-Verkaufseinheit nach Fig. 4 ist außer der Aufreißperforation 10 die gerillte Mittellinie 16 der Oberseite 4 (vergl. auch Fig. 1) von Bedeutung.

    [0010] Der in Fig. 4 dargestellte geöffnete Verkaufshelfer wird aus der als Umverpackung vorliegenden Faltschachtel nach Fig. 3 hergestellt, in dem man das Daumenloch 12 eindrückt und die Vorderseite 1 längs der Aufreißperforation 10 aufbricht, so daß die nicht verklebte Oberseite 4 mit konstruktionsbedingt anhängender Klebelasche 8 hochzuheben und an der Mittellinie 16 zu knicken ist. Dadurch entsteht zunächst in der Vorderseite 1 das Fenster 11. Ferner läßt sich die aus der Vorderseite 1 herausgebrochene und mittels der Klebelasche 8 an der Oberseite 4 anhängende Materialfläche hinter in dem Ver kaufshelfer befindliche Pakete stecken, so daß aus der Oberseite 4 ein Aufsteller 17 zu bilden ist.

    [0011] Der Zuschnitt nach Fig. 1 erfordert trotz seiner Umwandelbarkeit in einen Display-Verkäufshelfer keinen Materialmehrverbrauch gegenüber einer üblichen Versandfaltschachtel. Es ist darauf hinzuweisen, daß die Verschlußklappen 5, 6 und 7 bei dem Zuschnitt nach Fig. 1 die gleiche Länge haben. Deshalb reicht die mittlere Verschlußklappe 6 (vergl. Fig. 3 und 4) nicht bis zur oberen Kante der Seitenfläche der aufgerichteten Schachtel.

    [0012] Ein weiteres Ausführungsbeispiel des Zuschnitts zum Herstellen einer erfindungsgemäßen Faltschachtel wird in Fig. 5 dargestellt. Der Aufbau des Zuschnitts nach Fig. 5 ist im wesentlichen identisch mit demjenigen nach Fig. 1, lediglich die an die Bodenfläche 2 angelenkten Verschlußklappen 18 sind so verlängert, daß sie gemäß Fig. 6 im aufgerichteten Zustand in der Höhe mit den Verschlußklappen 5 und 7 korrespondieren, also eine der Breite der Klappen 5, 7 etwa gleiche Länge besitzen. Dadurch wird der Verkaufshelfer optisch und stauchtechnisch wesentlich verbessert, es ist aber ein geringer Materialmehrverbrauch gegenüber dem Zuschnitt nach Fig. 1 in Kauf zu nehmen. Ein weiterer Unterschied der Ausführungsbeispiele nach Fig. 1 und 5 besteht darin, daß die gerillte Mittellinie der Oberseite 4 nicht durchgehend gerade sondern U-förmig in Richtung auf die Anlenklinie 15 der Oberseite 4 ausgebuchtet ist. Die U-förmige Ausbuchtung ist dabei als Ausbrechperforation 19 ausgebildet, welche bei der Präsenta- tion der Ware dem Verkaufshelfer gemäß Fig. 6 eine zusätzliche Gestaltungs- und Werbefläche 20 bietet.


    Ansprüche

    1. Faltschachtel, zum Beispiel aus Karton oder Wellpappe, als Verpackung beim Versand und lagern sowie als Display-Verkaufshelfer zum Darbieten der verpackten Ware mit einem nach dem Befüllen an Verschlußklappen (5, 6, 7) verklebten Zuschnitt, deren vordere und obere Schachtelflächen (1, 4) zum Umbilden als Verkaufshelfer nach Aufreißen längs entsprechender Linien (10) zumindest zum Teil abzuheben sind, gekennzeichnet durch einen gestanzten Zuschnitt mit den zu den vorderen und oberen Schachtelflächen (1, 4) senkrechten Seitenflächen der Schachtel zugeordneten, an die Vorder-, Boden- und Rückflächen (1, 2, 3) angeformten sowie nach dem Einschieben der Ware zu verklebenden Verschlußklappen (5, 6, 7).
     
    2. Faltschachtel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Zuschnitt vor dem von einer Seitenfläche her erfolgenden Befüllen geschlaucht ist.
     
    3. Faltschachtel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die seitliche Verschlußklappen (5, 6, 7) nicht aufweisende Oberseite (4) des außerdem aus Vorder-, Rück- und Bodenseite (1, 2, 3) mit seitlich anhängenden Verschlußklappen (5, 6, 7) bestehenden Zuschnitts auf einer parallel zu den Vorder- und Rückseiten (1, 3) verlaufenden Mittellinie (16) zumindest zum Teil gerillt ist.
     
    4. Faltschachtel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Rill-Linie (16) auf der Oberseite nur in dem Randbereich als Mittel-Linie aber im mittleren Bereich eine U-förmige Ausbuchtung in Richtung (19) auf die Anlenk-Linie (15) der angrenzenden Rückseite (3) besitzt.
     
    5. Faltschachtel nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Zuschnitt ein über eine Aufreißperforation (10) aus der Fläche der Vorderseite (1) zu trennendes Fensterteil (11) enthält, an welches am freien Ende der Vorderseite (1) eine zum Schlauchen dienende Klebelasche (8) über eine Rill-Linie (9) angelenkt ist.
     
    6. Faltschachtel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufreißperforations-Linie (10) etwa U-förmig mit an das freie Ende der Vorderseite (1) stoßenden U-Schenkeln in der Fläche der Vorderseite angeordnet ist.
     
    7. Faltschachtel nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufreißperforations-Linie (10) in ihren dem freien Ende der Vorderseite gegenüberliegenden Bereich ein Daumenloch (12) zugeordnet ist.
     
    8. Faltschachtel nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die an der Bodenfläche (2) angelenkten Verschlußklappen (18) beim Aufrichten der Schachtel in der Höhe mit dem Vorder- und Rückseite ('1, 3) sowie den daran angelenkten Klappen (5, 7) abschließen.
     
    D 6473 EP
     
    Bezugszeichenliste

    1 = Vorderseite

    2 = Boden

    3 = Rückseite

    4 = Oberseite

    5 = Verschlußklappe an 1

    6 = Verschlußklappe an 2

    7 = Verschlußklappe an 3

    8 = Klebelasche

    9 = Rill-Linie

    10 = U-förmige Aufreißperforation

    11 = Fensterteil

    12 = Daumenloch

    13 bis 15 = Rill-Linien

    16 = Mittellinie

    17 = Aufsteller

    18 = Verschlußklappe

    19 = Ausbrechperforation

    20 = Werbefläche


     




    Zeichnung













    Recherchenbericht