(19)
(11) EP 0 084 863 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
03.08.1983  Patentblatt  1983/31

(21) Anmeldenummer: 83100487.4

(22) Anmeldetag:  20.01.1983
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3B63B 35/82
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT FR NL SE

(30) Priorität: 21.01.1982 DE 3201787

(71) Anmelder: ROTOPLAS LTD.
Jerusalem (IL)

(72) Erfinder:
  • Lutz, Peter-Stephan
    D-8000 München 40 (DE)

(74) Vertreter: VOSSIUS & PARTNER 
Postfach 86 07 67
81634 München
81634 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Sicherheitsfussschlaufe für Segelbretter (Windsurfing)


    (57) Sicherheitsfussschlaufe für ein Segelbrett, das bei Überschreiten einer vorbestimmten, höchstzulässigen Krafteinwirkung den Fuss eines Seglers freigibt. Die Fussschlaufe weist keilförmig ausgebildete Endstücke auf, die auf korrespondierende, keilförmige Hinterschneidungen in einem Befestigungselement auflaufen. Die Hinterschneidungen drücken die Endstücke federnd über einen Auslöseweg um das Mass der Hinterschneidungen bis zu einem Auslösepunkt zusammen.




    Beschreibung


    [0001] Gegenstand der Erfindung ist die Ausbildung einer Fußschlaufe und eine Vorrichtung zu ihrer Befestigung in einem Segelbrett, wobei den Schwerpunkt der Überlegungen das Erreichen einer größtmöglichen Sicherheit des Seglers vor Vorletzungen bildet.

    [0002] Eine der durch die Konstruktion zu erfüllenden Forderungen ist daher, den durch die Fußschlaufe gehaltenen Fuß des Seglers bei Überschreiten einer vorbestimmten, höchstzulässigen Kraft- bzw. Momenteinwirkung freizugeben.

    [0003] Die Fixierung der Fußschlaufe in ihrem Befestigungselement erfolgt erfindungsgemäß durch ihre keilförmig ausgebildeten Endstücke. Diese werden bei der Montage in die korrespondierenden Hinterschneidungen des Befestigungselements eingebracht und dort durch das zusätzliche Einbringen eines Distanzstücks festgesetzt. Das Herausgleiten der Fußschlaufe aus ihrem Befestigungselement bei Überschreiten einer größtzulässigen auf sie einwirkenden Zugkraft erfolgt dadurch, daß eine Feder durch das Auflaufen der keilförmigen Endstücke auf die hinterschnittenen,Keilbahnen im Befestigungselement zusammengedrückt wird. Auf einem Auslöseweg, der durch die Dimensionierung der Keilflächen vorgegeben ist, wird die Feder um das Maß der Hinterschneidung zusammengedrückt und die Fußschlaufe löst sich aus dem Befestigungselement. Der Steigungswinkel der Keilflächen ist so zu wählen, daß die Fußschlaufe bei Verringerung der auf sie einwirkenden Zugkraft durch die Kraft der Feder in ihre Ruhelage zurückgestellt wird, wenn die Auslösekraft nicht überschritten wurde.

    [0004] Die Feder, deren Kennlinie bei vorgegebenem Steigungswinkel der Keilflächen die Auslösekraft bestimmt, kann sich in den Endstücken der Fußschlaufe oder im Befestigungselement befinden. Sie kann als separates Bauteil, z. B. in Form einer auswechselbaren Elastomerfeder, oder durch eine geeignete, federnde Ausbildung der Endstücke der Fußschlaufe, bzw. der Hinterschneidungen im Befestigungselement vorgesehen werden.

    [0005] Durch verschiedene, auswechselbare Federn unterschiedlicher Kennlinie, welche z. B. mit Haftkleber an ihrem Wirkungsort befestigt werden, kann die Auslösekraft der Fußschlaufe verändert, somit also dem Fahrkönnen und der Physis des Seglers angepaßt werden. Bei einer federnden Ausbildung der Endstücke der Fußschlaufe, deren Kennlinie nicht veränderbar ist, kann durch eine Verstellung des Grades der Hinterschneidung der Keilflächen eine Anpassung der Auslösekraft erfolgen.

    [0006] Teile der Fußschlaufe, die mit dem Fuß des Seglers in Berührung kommen, müssen so beschaffen sein, daß eine Verletzungsgefahr ausgeschlossen ist. Ferner muß die Weite der Schlaufenöffnung auf die Fuß- bzw. Schuhgröße des Seglers einstellbar sein. Bei zu weiten Fußschlaufen besteht z. B. die große Gefahr, daß der Fuß des Seglers durch sie hindurchrutscht und dieser so am Segelbrett festgehalten wird, nach einem Sturz womöglich unter Wasser.

    [0007] Eine Einstellbarkeit der Fußschlaufenöffnung auf zwei verschiedene Weiten wird bei vorliegender Erfindung nicht durch eine Längenänderung der Fußschlaufe erreicht, sondern dadurch, daß die Endstücke der Fußschlaufe symmetrisch sind und diese somit gewendet werden kann. Durch eine asymmetrische Ausbildung der Fußschlaufe in der Weise, daß eine Seite durch Noppen, Rippen, einen Auftrag aus Schaumstoff, Luftkammern, o. Ä. bezogen auf ihre Mittelebene "dicker" ist, wird erreicht, daß je nach dem, ob die "dünne" oder die "dicke" Seite nach innen, d. h. dem Fuß zugekehrt montiert wird, eine weitere oder engere Schlaufenöffnung entsteht.

    [0008] Dieses Prinzip kann sinngemäß übertragen werden auf einen schlauchartigen Überzug, welcher über die Fußschlaufe gezogen wird. Die Form des Überzugs ist der Form des Querschnitts der Fußschlaufe anzupassen, um so sein Unbeabsichtigtes Verdrehen um seine Längsachse und damit eine Änderung der Schlaufenweite zu verhindern.

    [0009] Einige mögliche Ausführungsformen einer Sicherheitsfußschlaufenkonstruktion nach oben ausgeführten Funktionsprinzipien sind in den Abbildungen dargestellt und erläutert.

    Fig. 1 zeigt das Befestigungsende einer Sicherheitsfußschlaufe vor ihrer Befestigung im Befestigungselement.

    Fig. 2 zeigt das Fußschlaufenende nach Fig. 1, in dem Befestigungselement befestigt.

    Fig. 3 zeigt ein anders ausgebildetes Ende einer Fußschlaufe.

    Fig. 4 und 5 zeigen das Verhalten eines Endes einer Fuß schlaufe beim Herausziehen aus dem Befestigungselement.

    Fig. 6 und 7 zeigen das Verhalten des Endes einer anderen Fußschlaufe beim Herausziehen aus dem Befestigungselement.



    [0010] Die Fußschlaufen 2 nach den Ausführungsbeispielen weisen keilförmig ausgebildete Endstücke 4, 6 auf, die auf korrespondierende, keilförmige Hinterschneidungen 8, 10 in einem Befestigungselement 12 auflaufen, wenn die Fußschlaufen aus dem Befestigungselement 12 herausgezogen werden sollen. Die Hinterschneidungen 8, 10 drücken die Endstücke 4, 6 dabei federnd über einen Auslöseweg bis zu einem Auslösepunkt zusammen, der dem Maß der Hinterschneidungen 8, 10 entspricht. Die Endstücke 4, 6 der Fußschlaufen 2 oder die Hinterschneidungen 8, 10 sind federnd ausgebildet. Bei den Ausführungsbeispielen nach Fig. 3, 6 und 7 sind Federn 14 als separate Bauteile in Form von auswechselbaren, mit Haftklebern an ihrem Wirkungsort befestigte Elastomerfedern in den gespaltenen Endstükken 6 vorgesehen.

    [0011] Die Endstücke 4 und 6 sind in die Hinterschneidungen 8, 10 über eine nicht hinterschnittene, entsprechend weite Öffnung 16 im Befestigungselement 12 einzubringen und in den Hinterschneidungen durch ein in die - öffnung 16 hineingestecktes Blockierstück 18 festzusetzen.


    Ansprüche

    l. Sicherheitsfußschlaufe für ein Segelbrett, das bei Überschreiten einer vorbestimmten, höchstzulässigen Krafteinwirkung den Fuß eines Seglers freigibt, dadurch
    gekennzeichnet , daß die Fußschlaufe (2) keilförmig ausgebildete Endstücke (4, 6) aufweist, die auf korrespondierende, keilförmige Hinterschneidungen (8, 10) in einem Befestigungselement (12) auflaufen, die die Endstücke (4, 6) federnd über einen Auslöseweg um das Maß der Hinterschneidungen (8, 10) bis zu einem Auslösepunkt zusammendrücken.
     
    2. Sicherheitsfußschlaufe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß sich in den Endstücken (4, 6) der Fußschlaufe (2) oder hinter den Hinterschneidungen (8, 10) Federn (14) befinden.
     
    3. Sicherheitsfußschlaufe nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , daß die Federn (14) als separate Bauteile, vorzugsweise in Form von auswechselbaren, mit Haftkleber an ihrem Wirkungsort befestigten Elastomerfedern, ausgebildet sind.
     
    4. Sicherheitsfußschlaufe nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , daß die Endstücke (4, 6) der Fußschlaufe (2) oder die Hinterschneidungen (8, 10) federnd ausgebildet sind.
     
    5. Sicherheitsfußschlaufe nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet , daß ihr Auslöseweg, insbesondere durch Änderung des Grades der Hinterschneidungen (8, 10), variabel ausgebildet ist.
     
    6. Sicherheitsfußschlaufe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet , daß die Endstücke (4, 6) in die Hinterschneidungen (8, 10) über eine nicht hinterschnittene, entsprechend weite öffnung (16) im Befestigungselement (12) einzubringen und durch Blockierung dieser öffnung (16) mit einem Distanzstück (18) dort festzusetzen sind.
     
    7. Sicherheitsfußschlaufe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet , daß die Weite der Schlaufenöffnung auf zwei verschiedene Größen einstellbar ausgebildet ist.
     
    8. Sicherheitsfußschlaufe nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet , daß die Fußschlaufe (2) zu ihrer Mittelebene asymmetrisch in der Weise ausgebildet ist, daß sie entweder mit einer "dicken" oder einer "dünnen" Seite zur Schlaufenöffnung gekehrt in dem Befestigungselement (12) zu montieren ist.
     
    9. Sicherheitsfußschlaufe nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet , daß die Weite der Schlaufenöffnung durch einen zu seiner Mittelebene asymmetrisch ausgebildeten Überzug auf zwei verschiedene Größen einzustellen ist.
     
    10. Sicherheitsfußschlaufe nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet , daß der Überzug derart über die Fußschlaufe (2) zu schieben ist, daß er entweder mit seiner "dicken" oder mit seiner "dünnen" Seite der Schlaufenöffnung zugewandt ist.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht