[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Querschneiden von Bahnen aus thermoplastischem
Kunststoff, vorzugsweise von Schlauchbahnen bei der Herstellung von Beuteln, mit einem
die Bahn taktweise um eine Bahnabschnittlänge vorziehenden Vorzugsrollenpaar, einem
vorzugsweise parallel zu einer Querschweiß-einrichtung angeordneten, beheizten Querschneidmesser
mit Gegendruckleiste und mit einer sich auf den oder die getrennten Abschnitte absenkenden
Druckleiste.
[0002] Bei beispielsweise aus den DE-OS 22 54 448 und 29 40 399 sowie der DE-AS 19 30 841
bekannten Vorrichtungen dieser Art wird das vordere Ende einer Schlauchbahn durch
einen von beidseits von dieser angeordneten Blasluftdüsen erzeugten Blasluftstrom
gestreckt vorgetragen und durch
Ab-senken einer Querschweißleiste und eines Querschneidmessers wird der jeweils einen
Beutel bildende vordere Bahnabschnitt abgetrennt und neben dem Trennschnitt an dem
vorderen Ende der Bahn eine Querschweißnaht angebracht, die die Bodennaht des bei
dem folgenden Takt abgetrennten Beutels bildet.
Da die Querschneidmesser durch ihre Nähe zu der beheizten Schweißleiste ebenfalls beheizt
sind, kann es bei einem Schneiden von mehrlagigen Folien, beispielsweise einer Schlauchbahn,
zu einem Verblocken der Folienbahnen an der Schnittfläche kommen, was insbesondere
unerwünscht ist, wenn durch den Schnitt die Öffnungsränder eines Beutels gebildet-werden
sollen. Weiterhin können die Schnittflächen der Folienbahn an dem Schneidmesser ankleben,
was Betriebsstörungen zur Folge haben kann.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung der eingangs angegebenen Art
derart zu verbessern, daß die Schnittflächen mehrlagiger Bahnen, beispielsweise von
Schlauchbahnen, durch den Trennschnitt nicht miteinander verblocken können und daß
weiterhin ein Ankleben von Schnittflächen an dem Schneidmesser vermieden wird.
[0004] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß parallel zueinander zwei auf
den oder die getrennten Abschnitte absenkbare und hebbare Druckleisten vorgesehen
sind von denen die in Vorschubrichtung vordere das zwischen dem Schneidmesser und
der Gegendruckleiste vorgetragene Bahnende gegen eine Unterlage festklemmt und die
zwischen dem Schneidmesser und der vorderen Druckleiste angeordnete Druckleiste die
zwischen dem Vorzugsrollenpaar und der vorderen Druckleiste eingeklemmte Bahn.spannt,
bevor das beheizte Schneidmesser diese durchtrennt. Nachdem also die von dem Vorzugsrollenpaar
vorgezogene Bahn beispielsweise durch einen Blasluftstrom zwischen die geöffneten
Schweiß- und Schneideinrichtungen vorgetragen worden ist, senkt sich zunächst die
erste Druckleiste ab, so daß der Bahnabschnitt, an dem die Querschweißung und das
Querschneiden erfolgt, zwischen dem Vorzugsrollenpaar und der Druckleiste eingespannt
ist. Wird nun die zweite Druckleiste dicht vor der
Gegendruckleiste abgesenkt, wird die Bahn elastisch gespannt, da die Gegendruckleiste
mit der tiefer liegenden Ebene, in der das vordere Bahnende festgeklemmt ist, eine
Stufe bildet. Wird nun die elastisch gespannte Bahn durch das beheizte Messer mit
einem Querschnitt versehen, schnellen die Schnittflächen von dem beheizten Messer
weg.
[0005] Besteht die Bahn bei der Beutelherstellung aus einer Schlauchbahn, löst sich zunächst
die obere Lage der Bahn von dem Schneidmesser und anschließend die tiefere.Da sich
also beim Schneiden mehrlagiger Bahnen die Schnittflächen dieser Bahnen nacheinander
von dem Schneidmesser lösen, werden diese auch relativ zueinander bewegt und voneinander
weggezogen, so daß ein Verkleben oder Verblocken dieser Schnittflächen ausgeschlossen
ist.
[0006] Werden die Bahnabschnitte oder Beutel nach dem Trennschnitt gestapelt, führt zusätzlich
die elastische Spannung dazu, daß die hinteren Enden der Beutel oder Abschnitte glatt
auf den sich bildenden Stapel aufgeschlagen werden.
[0007] Die die Bahn nach ihrem Festklemmen spannende Druckleiste kann in-weiterer Ausgestaltung
der Erfindung auch gleichzeitig die Funktion eines die Abschnittränder auf eine Nadelreihe
zu ihrer Fixierung aufnadelnden Schiebers bilden.
[0008] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben
worden.
[0009] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher
erläutert. In dieser zeigt
Fig. 1 eine Seitenansicht der Querschweiß- und Querschnedeinrichtung in schematischer
Darstellung,
Fig. 2 die Vorrichtung nach Fig. 1 in einem Zustand, in dem der zwischen den Vorzugsrollen
und einer Druckleiste festgeklemmte Bahnabschnitt durch eine weitere Druckleiste vor
dem Trennschnitt gespannt wird,
Fig. 3 die Vorrichtung nach Fig. 1 mit auf die Nadelreihe aufgenadlten Öffnungrändern
der Beutel und
Fig. 4 die Vorrichtung nach Fig. 1 zu Beginn des Abtransportes des fertigen Stapels
nach Zurückziehen der Nadelreihe.
[0010] Bei der in der Zeichnung dargestellten Vorrichtung ziehen die Vorzugswalzen 1 und
2 die Kunststoffschlauchbahn 3 taktweise jeweils um eine Beutellänge vor und klemmen
diese zwischen sich fest. Zum gestreckten Vortragen des vorderen Bahnendes können
nicht dargestellte Blasluftdüsen vorgesehen werden. Ist nun durch die Vorzugsrollen
1 und 2 ein genügend langes Schlauchbahnstück vorgezogen worden, senkt sich zunächst
der aus der Druckleiste 4 bestehende Niederhalter anf ein Gegenlager ab, so daß die
Bahn in der aus Fig. 2 ersichtlichen Weise zwischen den Vorzugswalzen 1, 2 einerseits
un der Druckleiste 4 und dem Gegenlager 5 eingeklemmt ist. Unmittelbar danach fährt
die Druckleiste 6 aus der in Fig. 1 dargestellten Lage in die in
Fig. 2 dargestellte und drückt die Bahn dabei so stark nach unten, daß sich die Bahn
mit Spannung über die Nut 7 der Gegendruckleiste 8 legt. Die Bahn 3 wird sodann durch
Herunterfahren des oberen Trennmesserhalters 9 mit dem an diesem befestigten Querschneidmesser
10 durchtrennt und gleichzeitig bzw. unmittelbar danach wird durch das dauerbeheizte
Schweißbackenpaar 11 die Bodennaht gebildet.
[0011] Unmittelbar nach dem Schnitt fährt die Druckleiste 6 in die in Fig. 3 dargestellte
Lage und drückt dabei den von der Bahn abgetrennten Beutel auf die mit der Gegendruckleiste
8 verbundene Auflageleiste 13. Während dieses Arbeitsschrittes sind die Schweißbacken
11 noch geschlossen und die Querschweißnaht wird gebildet. Die Auflageleiste 13 weist
Durchgangsbohrungen auf, durch die Nadeln 12 nach oben hervorragen, so daß der abgetrennte
Beutel gleichzeitig aufgenadelt wird. Die Nadeln 12 sind fest mit dem abgewinkelten
Profil des Gegenlagers 5 verbunden.
[0012] Auch die Druckleiste 6 weist Bohrungen auf, so daß die einzelnen Beutel auf die Nadeln
12 gegen die Auflageleiste 13 aufgeschoben werden können. Die Einbuchtung 14 unter
der Nut 7 in der Gegendruckleiste 8 dient der stauchungsfreien Ablage der Beutelkanten.
[0013] Aus der in Fig. 3 gezeigten Lage fahren die einzelnen Elemente' sodann wieder in
die in Fig. 1 dargestellte Lage zurück, so daß von den Vorzugsrollen 1, 2 die Bahn
3 um eine weitere Abschnittlänge, ggf. unter Zuhilfenahme von Blasluftdüsen, vorgezogen
werden kann. Sobald genügend Beutel gestapelt worden sind, fährt das Gegenlager 5
nach unten, wobei sich die Nadeln 12 aus dem Beutelstapel herausziehen. Sobald dies
geschehen ist, senkt sich die Tipperwalze 15, die über die Kolben-Zylinder-Einheit
16 gesteuert wird, auf das Förderband 17 ab, das sodann zum Abtransport der gebildeten
Stapel 18 eingeschaltet wird.
1. Vorrichtung zum Querschneiden von Bahnen aus thermoplastischem Kunststoff, vorzugsweise
von Schlauchbahnen bei der Herstellung von Beuteln, mit einem die Bahn taktweise um
eine Bahnabschnittlänge vorziehenden Vorzugsrollenpaar, einem vorzugsweise parallel
zu einer Querschweißeinrichtung angeordneten, beheizten Querschneidmesser mit Gegendruckleiste
und mit einer sich auf den oder die getrennten Abschnitte absenkenden Druckleiste,
dadurch gekennzeichnet, daß parallel zueinander zwei auf den oder die getrennten Abschnitte
(18) absenkbare und hebbare Druckleisten (4, 6) vorgesehen sind, von denen die in
Vorschubrichtung vordere (4) das zwischen dem Schneidmesser (10) und der Gegendruckleiste
(8) vorgetragene Bahnende gegen eine Unterlage (5) in einer tiefer als die Gegendruckleiste
(8) liegenden Ebene festklemmt und die zwischen dem Schneidmesser (10) und der vorderen
Druckleiste (4) angeordnete Druckleiste (6) die zwischen dem Vorzugsrollenpaar (1,
2) und der vorderen Druckleiste (4) eingeklemmte Bahn (3) spannt, bevor das beheizte
Schneidmesser (10) diese durchtrennt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß unterhalb der die Bahn
(3) spannenden Druckleiste (6) eine Nadelreihe (12) auf einem Nadelträger (5) angeordnet
ist, auf die die mit entsprechenden Aussparungen oder Löchern versehene Druckleiste
(6) die Abschnittränder nach dem Trennschnitt aufnadelt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß unter der Gegendruckleiste
(8) des Schneidmessers (10) zur stauchungsfreien Ablage der Abschnittränder eine Einziehung
(14) vorgesehen ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Gegendruckleiste
(8) mit einer Nut (7) zum Eintauchen des Schneidmessers (10) versehen ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Nadelträger
(5) absenkbar ausgebildet und die Nadeln (12) eine mit der Gegendruckleiste (8) verbundene
Ablageleiste (13) durchsetzen.