[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Zuführung von Luft in ein Ansaugrohr
einer Verbrennungskraftmsschins stromabwärts hinter einer Drosselklappe und ggf. einem
Vergaser über eine Luftleitung mit einem Ventil, das durch eine Steuervorrichtung
abhängig von Ausgangssignalen eines Drehzahlgebers bei einer Motorwellendrehzahl oberhalb
der Leerlaufdrehzahl und eines Schubbetriebmelders aufgesteuert wird.
[0002] Es sind verschiedene Vorrichtungen der genannten Art bekannt, z. B. aus der DE-OS
29 52 550, bei denen die Aufgabe darin besteht, das Verhältnis der Luft-Treibstoff-Mischung
abhängig von verschiedenen Lastfällen und Betriebsbedingungen, z. B. Motortemperatur,
zu optimieren. Für diesen Zweck wird eine relativ zum Querschnitt des Ansaugrohrss
enge Luftleitung über ein pneumatisch durch den Unterdruck stromabwärts der Drosselklappe
gesteuertes Ventil geöffnet und das Gemisch bei erhöhtem Unterdruck abgemager.t.
[0003] Die bekannten Vorrichtungen haben den Nachteil, daß der Unterdruck, der zur Steuerung
benötigt wird, durch die Zusstzluft verringert wird, wodurch die Verminderung des
Unterdrucks nur beschränkt möglich ist. Dadurch entsteht ein zu fettes Gemisch und
aus dem Kurbelwellengehäuse wird Ölnebel angeseugt, wodurch ein hoher Schadstoffgehalt
der Abgase entsteht.
[0004] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung zu offenbaren, die
eine weitere Absenkung des Kraftstoffverbrauchs ermöglicht, insbesondere im Schubbetrieb.
[0005] Die Lösung der Erfindung besteht darin, daß das Ventil ein - elektromagnetisch gesteuertes
Ventil ist und der Querschnitt des Ventils und der Luftleitung etwa dem engsten Querschnitt
des Ansaugrohres entspricht und vorzugsweise die Luftleitung an einen Wärmetauscher
und/oder einen Turbokompressor angeschlossen ist, der mit einer Heißwasserlaitung
bzw. einer Auspuffleitung verbunden ist,oder die Luftleitung direkt an die Auspuffleitung
angeschlossen ist.
[0006] Durch die Verwendung einer Luftleitung und eines Ventils von groBem Querschnitt ist
es möglich, den Unterdruck weitastgehand abzubauen. Es wird dadurch im Schubbetrieb
ein Freilaufeffekt erreicht, da die Ansaugverluste vermieden werden. Weiterhin wird
das Ansaugen von Kraftstoff aus der Leerlaufdüse vermieden, soweit eine solche vorhanden
ist. Es entstehen somit keine Verbrennungsabgase.
[0007] Damit durch die starke Zufuhr von Luft ohne Brennstoff die Wände der Brennkammern
nicht auskühlen, was beim anschließenden Gasgeben Kondensationaverluste des Brennstoffs
bewirken würde, wird vorzugsweise die zugeführte Luft in einem Wärmetauscher oder
Turbokompressor vorgewärmt oder direkt aus dem Auspuffrohr entnommen. Bei Verwendung
des Turbokompressore wird der Freilaufeffekt noch verstärkt, da der Motor dann luftmäßig
im Kurzschluß läuft und im Auspuffrohr kein bremsender Überdruck an dem Kompressor
entsteht. Ein Vorteil der Erfindung besteht darin, daß sowohl der Kraftstoffbedarf
und der Ülverbrauch verringert wird und außerdem die Entstehung von Schadgasen vermindert
wird.
[0008] In bekannten Dosiervorrichtungen für Kraftstoff wird der Schubzustand durch einen
Drosselklappenkontakt oder einen Geepedalkontakt ermittelt. Eine solche Kontaktabfrage
ist mit Toleranzen behaftet gegenüber einer vorzugsweise verwendeten Strömungsmessung
im Ansaugrohr.
[0009] Diese Strömungsmessung wird z. B. entweder durch einen Unterdruckmelder, der stromaufwärts
der Drosselklappe angeordnet ist, oder durch einen Differentialdruckmesser, der mittels
eines Staurohres in der Nähe der Drosselklappe, wo die stärkste Strömung bei nahezu
geschlossener Drosselklappe herrscht, an das Ansaugrohr angeschlossen ist, vorgenommen.
Der Anschluß das Unterdruckmelders oder des Staurohres, durch das die Luftgeschwindigkeit
ermittelt wird, sind so gelegt, daß sie durch die über das Ventil zugeführte Luft
nicht beeinflußt werden, wie dies bei dem bekannten Unterdrucksteuerleitungsanaschluß
stromabwärts der Drosselklappe und auch bei Anbringung eines Abzweiges der Luftleitung
aus dem Ansaugrohr der Fall ist.
[0010] Andere bekannte Luftgeschwindigkeitsmelder, z. B. mit Hitzdreht oder mit mechanisch-elektriachen
Umsetzern statt Kontaktmeldern als Differentialdruck- oder Unterdruckmelder, sind
ebenfalls verwendbar in Verbindung mit einer elektronischen Schwellechaltung, die
bei der Strömung oder dem Unterdruck bei nahezu geschlossener Drosselklappe anspricht.
[0011] Sofern der Kraftstoff über eine Einspritzvorrichtung zugeführt wird, wird zweckmäßig
für eine maximale Kraftstofferspernis die Einspritzung im Schubbetrieb abgeschaltet.
Durch das gleiche Signal der Steuerschaltung, die den Schubbetrieb ermittelt und das
Ventil öffnet, kann ein Kraftstoffventil geöffnet werden, das die Kraftstoffdruckleitung
mit der Kraftstoffrückleitung verbindet und dadurch den notwendigen Einspritzdruck
abbaut.
[0012] Sofern die Einspritzventile elektromechanisch gesteuert sind, kann auch die Regelschaltung
der Einspritzung in bekannter Weise durch das Signal, das den Schubbetrieb anzeigt,
so Übersteuert werden, daß die Einspritzventile gesperrt werden, solangs die Luft
über das Ventil zugeführt wird.
[0013] Da die höchsten Schubverlusta bei hohen Drehzahlen auftreten und die Aufrechterhaltung
einer Mindestdrehzahl (Laerlaufdrehzahl) der Kraftmaschine für eine nachfolgende Beschleunigung
erwünscht ist, wird zweckmäßig die Luftzufuhr über das Ventil bei Erreichen einer
Drehzahl geringfügig oberhalb der Leerlaufdrehzahl geschlossen und die Kraftstoffversorgung
wiader-hergestellt.
[0014] Es sind verschiedene Schaltungen zur Ermittlung der Drehzahl bekannt, die mit der
Welle der Kraftmaschine direkt oder über Getriebe verbunden sind und z. B. die Signale
von dem Zündkontekt auswerten, der abhängig von der Wellendrshzahl periodisch schließt.
Um möglichst genau und nahe oberhalb der Leerlaufdrshzahl abschalten zu können, wird
die mittlere Meßzeit, z. B. die Vsrzögerungszeitkonstante der Drehzahlmeßeinrichtung,
kürzer als die Zeit, in der die Drehzahl um z. B. 10% oberhalb der Leerlaufdrehzahl
absinkt, gewählt; andererseits wird sie auf ein Vielfaches der Impulanbstände bei
der Lasrlaufdrshzahl fastgelegt, um eins möglichst genaue Messung zu ermöglichen.
[0015] Ein digitales Grenzfrequenzfilter oder ein digitaler Impulaabstandsvergleicher zur
sehr genauen und verzögerungafrsisiwm Ermittlung, wann die vorgegebene Drehzahl unterschritten
wird, wird zweckmäßig bei erhöhten Anforderungen oder bei integrierter Herstellung
der Schaltung mit anderen digitalen Scheltelementen verwendet.
[0016] Selbstverständlich können auch andere Drehzahlgsbsreignals, die durch Fliehkraft
betätigte Kontakte oder aus proportionalen elektronischen Signalen über einen Vergleicher
gewonnan werden, für die Steuerung des Ventils benutzt werden.
[0017] Verschiedene Ausführungsformen der Vorrichtung nach der Erfindung sind in den Figuren
1 bis 6 dargestellt.
[0018]
Fig. 1 zeigt eine Vsrgaseranordnung mit der Luftzuführvorrichtung und Unterdruckmelder
im Schnitt; unmaßstäblich,
Fig. 2 zeigt einen Kontaktmelder der Drosselklappenstellung;
Fig. 3 zeigt eine Vergeseranordnung mit Luftzuführvorrichtung und Stausonds zur Luftgeschwindigksitsmessung
im Schnitt; unmaßstäblich,
Fig. 4 zeigt eine Einspritzanordnung und Turbokomprassoranlage in Verbindung mit der
Luftzuführvorrichtung und einem Kraftstoffventil;
Fig. 5 zeigt eine Einspritzanordnung mit Luftzuführvorrichtung verbunden zum Auspuffrohr
und Abacheltsteusrung der Einspritzventile;
Fig. 6 zeigt eine Schaltungsanordnung zur Steuerung der Luftzuführeinrichtung und
der Kraftstoffabschaltung.
[0019] Die dargestellten Ausführungsformen sind ausgewählte Kombinationen der Bauelemente
der Erfindung, die auch in anderen Kombinationen entsprechend der Erfindung zusammengesetzt
werden können. Ebenso können Bauelemente durch Bauteile mit äquivalenten Funktionen,
z. B. der Elektronik, Elektromechanik oder Pneumatik gegeneinander ausgetauscht werden.
[0020] In Fig. 1 ist eine Vorrichtung nach der Erfindung dargestellt, bei der der Kraftstoff
durch eine Kraftstoffleitung.13 über einen Vergaser 14 dem Ansaugrohr 10 der Verbrannungsluft
zugeführt wird, die über das vorgeschaltete Filter 33 gereinigt ist. Der Mengenstrom
des Kraftstoff-Luftgemischs wird über die Drosselklappe 40, die um die Achse 42 schwenkbar
ist, bestimmt. Im Leerlauf ist die Drosselklappe 40 in Stellung 41, in der das Ansaugrohr
fast völlig geschlossen ist. Die Leerlaufkraftstoff-und Luftversorgung ist in bekannter
Weise ausgeführt und hier nicht dargestellt. Stromabwärts der Drosselklappe schliaBt
sich an den Ansaugrohrabschnitt 20 die nicht gezeigte Verbrennungskraftmaschine an.
An den Ansaugrohrabschnitt 20 ist mit einer Luftleitung ein Ventil 22 angschlossen,
das eingangsseitig über Luftleitung 21 an einen Wärmetauscher 31, die über Heißwasserleitungen
91,92 mit dem Motor verbunden sind, angeschlossen, dem Luft über Luftleitung 11 aus
einem Filter 32 zugeführt wird.
[0021] Stromaufwärts der Drosselklappe 40 ist an das Ansaugrohr 10 mit einer Unterdruckleitung
122 ein, z. 8. pneumatischer Unterdruckmelder 52 angeschlossen, der auf einen geringen
Unterdruck, z. B. 70 mbar, gegenüber der Umgebungsluft anspricht und dadurch meldet,
wenn die Drosselklappe 40 geöffnet bzw. nahezu geschlossen ist, da durch die Luftströmung
ein Unterdruck entsteht und auch der Ansaugdruck bei geöffneter Drosselklappe auf
den Melder gelangt.
[0022] Das Meldesignal ist auf eine Steuervorrichtung 50 geführt, in der es in einer Steuerschaltung
50 mit einem Signal eines Drehzahlgebers 51, der an den Motor angeschlossen ist, so
verknüpft wird, daß oberhalb einer Drehzahl, die über der Leerlaufdrehzahl liegt,
von der Steuerschaltung 50 ein Signal zur Aufsteuerung des Ventils 22 abgegeben wird,
wann gleichzeitig der Unterdruckmelder den Schließzustand der Drosselklappe meldet.
[0023] Bei einem Schubzustand, der durch das Schließen der Drosselklappe 40 bei hohen Drehzahlen
gekennzeichnet ist, wird somit gefilterte und vorgewärmte Luft in das Ansaugrohr eingeführt
und damit der Ansaugunterdruck abgebaut, ohne daß die Wände des Verbrennungsraumes
auskühlen. Der Querschnitt der Luftleitung 11,21, des Ventils 22 des Wärmetauschers
31 und des Luftlilters 32 sind so bemessen, daß deren Strömungewiderstand zusammen
etwa gleich ist wie derjenige vom vergaser 14, dem Ansaugrohr 10 und dem Luftfilter
33 zusammen, also sehr viel Luft dem Motor zugeführt wird, wodurch ein Freilaufeffekt
entsteht.
[0024] Da der Ansaugdruck sterk herabgesetzt ist, wird auch kaum Kraftstoff durch eine evtl.
geöffnete Leerlaufdüse angesaugt. Sofern die Leerlaufdüse (nicht dargestellt) steuerbar
ist, könnte sie durch das Steuersignal des Ventils 22 zusätzlich gesperrt werden.
[0025] Sobald die vorgegebene Schaltdrehzahl unterschritten wird, wird das Ventil 22 geschlossen
und der normale Leerlauf tritt ein, bei dem der Unterdruck am Anëâugrohrabschnitt
20 zu Steuerfunktionen für Servosysteme zur Verfügung steht und gespeichert Werdeñkann.
[0026] Eine Begrenzung des Ansaugunterdrucks im Leerlauf kann mit bekannten Mitteln vorgenommem
werden, oder er könnte auch durch eine Teilechließung des Uentils im Leerlaufzustand
bewirkt werden. Die Erfindung wird durch solche ergänzende Verbesserungsmaßnahmen
nicht berührt.
[0027] Anstelle des Unterdruckmelders 52 kann als Schubbetriebmelder auch ein Melder 54
der Drosselklappenstellung, wie in Fig. 2 dargestellt, dienen. Nahe der Drosselklappenwelle
42 ist ein über einen Nocken 43 betätigbarer Kontakt 54 angeordnet, der bei geschlossener
Drosselklappe 40 ebenfalls geschlossen ist und so den Schubbetrieb und Leerlauf signalisiert.
Der Kontakt könnte selbstverständlich auch durch die Drosselklappe 40 selbst oder
das Gaspedal oder Gasgestänge, oder eine ähnliche Vorrichtung, die die Drosselklappe
direkt oder indirekt verstellt, betätigt werden. Statt eines galvenischen Kontaktes
kann auch ein kapazitiver oder induktiver o. ä. Umsetzer verwandt werden. Die Betätigung
aller dieser Schubbetriebsmelder, die von der Drosselklappenstellung und nicht unmittelbar
von der Luftströmung im Ansaugrohr 10 betätigt werden, ist allerdings mit gewissen
Toleranzen behaftet.
[0028] Eine Ausführungsform der Vorrichtung, die mit einem Luftgeschwindigkeitsmelder 53
als Schubbetriebmelder ausgerüstet ist, zeigt Fig. 3. Die Strömungsmessung bietet
den Vorteil, daß sie von absoluten Druckverhältnissen unabhängig ist und auch ein
Druckabfall am Luftfilter oder ein verringerter Amsamgunterdruck vom Motor sich nicht
auf die Messung auswirkt. Sie bietet auch die zusätzliche Möglichkeit, die Luftleitung
11 eingangsseitig mit Anschluß 15 an das Ansaugrohr 10 anzuschließen, wodurch ein
eeparates Luftfilter entfällt. Der durch den Strömungswideratand am Luftfilter 33
entstehende Unterdruck wirkt sich auf die Messung nicht aus; die Sonde 120 des Luftgeschmindigkeitsmeldere
53 ist stromabwärts des Anschlusses 15 der Luftleitung 11 und stromaufwärts der Luftleitung
21 im Ansaugrohr 10 angeordnet und zwar besonders günstig in der Nähe des Restspaltes
der Drosselklappe.
[0029] Die Sonde 120 besteht im dargestellten Beispiel aus einem Staurohr 121, das der Strömung
entgegen gerichtet ist, und einer konzentrisch dazu liegenden Unterdruckleitung 122
mit seitlich gelegenen Öffnungen, die jeweils in Kammern 531,532 eines Differentialdruckmelders
führen, die durch eine gegen die Kraft einer Feder 533 arbeitende bewegliche Membrane
534 getrennt sind. Durch einen bestimmten Differentialdruck wird die Membrane 534
so weit ausgelenkt, daß ein mit ihr verbundener Kontakt 535 öffnet.
[0030] Da nur der Differentialdruck bzw. die Strömung zur Meldung ausgewertet wird, könnte
die Sonde 120 auch stromabwärts der Drosselklappe 40 angeordnet werden. Auch kann
sie in Verbindung mit einem Turbolader 61, Fig. 4 eingesetzt werden, da sich der Ladedruck
nicht auf die Messung auswirkt.
[0031] Bei dem in Fig. 4 dargestellten Einsatz der Vorrichtung nach der Erfindung in Verbindung
mit einem Turbokompressor ergibt sich weiterhin die Möglichkeit, auf einen Wärmetauscher
in der Luftleitung 21 zu verzichten, da die komprimierte Luft bereits durch den Kompressionsvorgang
erwärmt ist. Der Turbokompressor 61 ist dabei in bekannter Weise antriebsseitig in
die Auspuffleitung 62, 63 geschaltet und abtriebsseitig in das Ansaugrohr 10. Das
Ventil 22 wird mit der Luftleitung 21 parallel zur Drosselklappe 40 gelegt. Die Sonde
120 liegt zwischen den Anschlüssen der Luftleitung 21 im Ansaugrohr 10.
[0032] In den bekannten Turbokompressoranlagen liegt ein Strömungsmesser 78 für die Kraftstoffdosierung
in der Luftzuführung vor dem Kompressor 61. Da der Strömungsmesser 78 bei geöffnetem
Ventil 22 einen großen Kraftstoffbedarf signalisiert, ist es vorgesehen, daß gleichzeitig
mit der Öffnung des Ventils 22 die Kraftstoffzufuhr völlig unterbunden wird.
[0033] Für eine bekannte Einspritzanlage ist eine solche Unterbrechung der Kraftstoffzufuhr
im einzelnen dargestellt. Aus dem Kraftstofftank 74 wird über eine Pumpe 70, einen
Speicher 71 und ein Filter 72 auf einer Kraftstoffdruckleitung 93 einer Dosiereinrichtung
75 Kraftstoff zugeführt, die u. a. durch das Signal des Strömungsmessers 78 über eine
Steuerung 77 so beeinflußt wird, daß unter einem kontrollierten Druck Kraftstoff über
die Kraftstoffdruckleitung 95 den Einspritzdüsen 76 zugeführt wird und überschüssiger
Kraftstoff über die Kreftstoffrückleitung 94 in den Tank 74 zurückgeleitet wird. Zwischen
die Kraftstoffdruckleitung 93 und die Kraftstoffrückleitung ist ein Kraftstoffventil
23 geschaltet, das parallel zum Ventil 22 angesteuert wird. Dadurch wird der Einspritzdruck
weggenommen. Bei Schließung des Kraftstoffventils 23 ist aber unmittelbar der volle
Druck wieder vorhanden, und eine evtl. gewünschte Beschleunigung des Motors mit hohem
Kraftstoffbedarf kann verzögerungsfrei einsetzen, da die Dosiervorrichtung 75 weit
aufgesteuert ist. Das Kraftstoffventil 23 kann auch statt an die Kraftstoffdruckleitung
93 an die Leitung 95 angeschlossen werden, um die gleiche Wirkung zu erbringen.
[0034] In Fig. 5 ist eine andere Ausführung der Vorrichtung nach der Erfindung mit einer
weiteren Ausführung einer Kraftstoffeinspritzanlage dargestellt. Dabei ist das Ventil
20 mit der Luftleitung 21 direkt zwischen dem Auspuffrohr 62 und dem Ansaugrohr 20
angeordnet. Ein gesonderter Wärmetauscher entfällt, da die warme Abluft direkt wieder
in das Ansaugrohr 20 geführt wird. Ein Verbrennungsvorgang findet nicht statt, da
die Kraftstoffzufuhr unterbunden wird. Diese Anordnung kann auch vorteilhaft in Verbindung
mit einem Turbokompressor, wie in Fig. 4 gezeigt, angewandt werden. Die Kompressorverluste
werden auf diese Weise zusätzlich verringert, da der Gegendruck absinkt und der Motor
dadurch weniger gebremst wird.
[0035] In der in Fig. 5 gezeigten Kraftstoffeinspritzanlage sind Einspritzventile 761 verwandt.
Diese sind direkt an eine Kraftstoffdruckleitung 93 angeschlossen und werden durch
Signale einer Regelschaltung 771 in bekannter Weise gesteuert, wobei mit dem Signal,
das das Ventil 22 öffnet, die Regelschaltung so beeinflußt wird, daß alle Einspritzventile
761, also auch evtl. vorhandene Leerlaufventile, geschlossen bleiben.
[0036] Da bei der gezeigten Umluftschaltung keine Luftströmung im Ansaugrohr 10 auftritt,
kann bei geeigneter Zusammenfassung der Schaltungsanordnungen 50 und 771 nur eine
Sonde 120 bzw. ein StrömungsmEsser 78 für die Dosierfunktion im Normalbetrieb und
die Schaltfunktionen im Schubbetrieb vorgesehen werden.
[0037] Aus der getrennten Darstellung der Funktionselemente ist leicht deren Unabhängigkeit
von den bereits bekannten Funktionen zu erkennen. Es ergibt sich daraus die einfache
Nachrüstbarkeit für bereits bestehende Verbrennungskraftmaschinen verschiedenster
Art, auch wenn sie mit komplexen Steuer- und Regeleinrichtungen ausgerüstet sind,
da diese nicht beeinflußt werden. Bei Neukonstruktionen oder Anlagen, in denen bereits
eine sogenannte Schubabschaltung der Kraftstoffzufuhr im Schubbetrieb vorgesehen ist,
kann u. U., wie gezeigt,eine Integration der Steuerung vorgesehen werden bzw. können
ggf. vorhandene Signale zur Steuerung des Ventils 20 benutzt werden.
[0038] In Fig. 6 ist eine relativ einfache und zuverlässige Schaltungsanordnung für die
Steuerung des Ventils 22 dargestellt, die sich deshalb auch besonders gut für eine
Nachrüstung eignet. Als Drehzahlgeber 51 dient der Zündimpulsgeber z. B. der Zündkontakt.
Durch ihn wird ein monostabiles Zeitglied angesteuert, das Impulse gleicher Länge
an einen Integrator 81 gibt, an dessen Ausgang ein Spannungssignal entsteht, das der
Impulsfrequenz bzw. der Drehzahl der Motorwelle entspricht.
[0039] Um in dem Drehzahlbereich, in dem von Schubbetrieb auf Leerlaufbetrieb umgeschaltet
werden soll, möglichst exakt und mit geringer Verzögerung zu schalten, wird die Zeitkonstante
des Integrators 81 so gewählt, daß sie ein Vielfaches der Impulsabstände bei einer
vorgegebenen Leerlaufdrehzahl beträgt und andererseits kürzer ist als die Dauer des
Abfalles der Drehzahl um 10% oberhalb der Leerlaufdrehzahl.
[0040] Sofern also bei einer Drehzahl, die 15% über der Leerlaufdrehzahl liegt, umgeschaltet
wird, wird auch bei einer Verzögerung der Meldung um die Zeitkonstante des Integrators
die vorgeschriebene Leerlaufdrehzahl bei der Umschaltung noch nicht unterschritten.
Außerdem kann das Integratorausgangssignal etwas oberhalb des Umschaltwertes durch
geeignete Wahl des Arbeitsbereichs des Integrators begrenzt werden. Die Schaltung
aus den Baugruppen 80 und 81 stellt somit einen Frequenz-Spannungswendler dar.
[0041] Der Wert der Ausgangsspannung der genannten Schaltung für die Drehzahl, die 15% über
der Leerlaufdrehzahl liegt, also der Umschaltwert U, wird in eine Spannungsvergleichsechaltung
82 mit der Ausgangsspannung verglichen. Das entstehende Umschaltsignal, das den Leerlaufzustand
meldet, wird in einer Undschaltung 83 mit dem Signal des Schubbetriebsmelders 52,53
oder 54 logisch verknüpft, so daß in ihr nur im Schubbetrieb bei hohen Drehzahlen
ein Ausgangssignal entsteht, daß durch den Verstärker 84 verstärkt die Steueruicklungen
221,231 des Ventils 22 und ggf. des Kraftstoffventils 23 bestromt und diese öffnet.
[0042] Der gezeigte Frequenz-Spannungsumsetzer 80,81 kann auch durch andere bekannte Schaltungen
ersetzt werden und die Frequenz- überwachungsschaltung 86 kann auch durch bekannte
digitale Grenzfrequenzfilter oder einen digitalen Impulsabstandsvergleicher ersetzt
werden, der z. 8. ein aktives Ausgangssignal oberhalb einer vorgegebenen Frequenz
abgibt.
[0043] Die Undschaltung kann in der dargestellten Weise als Gatter ausgeführt sein oder
durch Anordnung des Schubbetrisbmelderkontaktas in Reihe mit dem Ausgang des Drehzahlgebers
gebildet sein. Sofern auch die Grenzfrequenzüberwachungsschaltung 86 als Kontakt ausgeführt
ist, z. B. in Form eines Fliehkraft gesteuertep Kontaktes, kann die gesamte Schaltung
durch die Reihenschaltung eines solchen Kontaktes mit dem Schubbetriebmelderkontakt
52,53,54 gebildet werden; und auch der Verstärker 84 kann dann entfallen. Eine solche
Anordnung stellt somit eine weitere Lösungsmöglichkeit der Schaltung dar.
[0044] Eine Steuerung der Vorrichtung abhängig von der Temperatur des Motors insbesondere
unter Startbedingungen ist nicht erforderlich, da unter diesen Bedingungen durch die
allgemein vorhandenen automatisch oder von Hand zu bedienenden Hilfsluftzuführungen,
die der Drosselklappe parallel geschaltet sind oder das Schließen der Drosselklappe
begrenzen bzw. verhindern, im Ansaugrohr eine ausreichende Luftströmung bzw. ein Druckabfall
vorhanden ist, daß eine, in diesem Fall unerwünschte, Schubbetriebsmeldung nicht erfolgt.
Dies ist ein weiterer Vorteil, da durch diese Unabhängigkeit ebenfalls eine Nachrüstung
vorhandener Kraftfahrzeuge problemlos möglich ist. Sofern durch die Trägheit vorhandener
Regeleinrichtungen, insbesondere bei der Nachrüstung einer Vorrichtung nach der Erfindung,
Betriebsstörungen bei schneller Betätigung des Ventils 22 auftreten würden, wird es
zweckmäßig durch eine Parallelschaltung mehrerer Ventile ersetzt, die nacheinander,
z.B. abhängig von gestuften Drehzahlen, betätigt werden, oder die Öffnung des Ventilquerschnitts
wird drehzahlabhängig gesteuert, wozu ein kontinuierlich verstellbares Ventil dient.
1. Vorrichtung zur Zuführung von Luft in ein Ansaugrohr (10,20) einer Verbrennungskraftmaschine
(60) stromabwärts hinter einer Drosselklappe (40) und ggf. einem Vergaser (13,14)
über eine Luftleitung (11,21,23) mit einem Ventil (22), das durch eine Steuervorrichtung
(50) abhängig von Ausgangssignalen eines Drehzahlgebers (51) bei einer Motorwellendrehzahl
oberhalb der Leerlaufdrehzahl und sines Schubbetriebmelders (52,53,54) aufgesteuert
wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Ventil (22) ein elektromagnetisch gesteuertes
Ventil ist und der Querschnitt des Ventils (22) und der Luftleitung (11,21) etwa dem
engsten Querschnitt (14) des Ansaugrohres (10,20) entspricht und vorzugsweise die
Luftleitung (21) an einen Wärmetauscher (31) und/oder einen Turbokompressor (61) angeschlossen
ist, der mit einer HeiBwasserleitung (91,92) bzw. einer Auspuffleitung (62,63) verbunden
ist oder die Luftleitung (21) direkt an die Auspuffleitung (62) angeschlossen ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schubbetriebmelder
(54) ein Kontaktmelder ist, der in der geschlossenen Stellung (41) der Drosselklappe
(40) betätigt ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schubbetriebmelder
(52) ein Unterdruckmelder ist, der stromaufwärts der Drosselklappe (40) über eine
Unterdruckleitung (122) mit dem Ansaugrohr (10) verbunden ist und die Luft der Luftleitung
(11) vorzugsweise über ein Filter (32) getrennt von der Ansaugleitung (10) zugeführt
wird, und daß der Unterdruckmelder (52) bei einem Unterdruck bei geringfügiger Öffnung
der Drosselklappe (40) von z. B. 70 m bar unter dem äußeren Luftdruck schaltet, vorzugsweise
ausschaltet.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schubbetriebmelder
(53) ein Luftgeschwindigkeltsmelder ist, der stromaufwärts der Einführung der Luftleitung
(21) in die Ansaugleitung (20) und ggf. stromabwärts eines Anschlusses (15) der Luftleitung
(11) an die Ansaugleitung (10) mit einer Sonde (120) angeschlossen ist und die Sonde
(120) vorzugsweise durch ein Staurohr (121) und eine Unterdruckleitung (122) mit Kammern
(531,532) eines Differentieldruckmelders (53) verbunden ist, und dieser bei einem
Differentialdruck, der bei geringfügiger Öffnung der Drosselklappe (40) entsteht,
schaltet, vorzugsweise abschaltet.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuervorrichtung
(50) eine Steuerschaltung ist, deren Ausgangssignal parallel zu dem Ventil (22) ein
Kraftstoffventil (23) öffnet, das eine Kraftstoffdruckleitung (93,95) und -rückleitung
(94) einer Kraftstoffeinspritzanlage (70-78) miteinander verbindet und den Einspritzdruck
unter einen Düsenaustrittsdruck reduziert.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Ausgangssignal
der Steuerschaltung (50) einer Regelschaltung (771) einer Kraftstoffeinspritzanlage
zugeführt wird, die bei vorhandenem Ausgengssignal alle Einspritzventile (761) sperrt.
7. Schaltungsanordnung zum Betrieb einer Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß das Ausgangssignal des Drehzahlgebers (51) auf eine Grenzfrequenzüberwachungsschaltung
(86) geführt ist, die vorzugsweise aus einem Frequenzspannungsumsetzer (80,81) und
einer Spannungsvergleichsschaltung (82) besteht, dessen einer Eingang mit dem Ausgang
des Frequenzspannungsumsetzers und dessen anderer Eingang mit einer einstellbaren
Vergleichsspannung (U) verbunden ist, wodurch er ein aktives Ausgangssignal oberhalb
einer Frequenz abgibt, die ca. 15% über der Leerlaufdrehzahl liegt, das in einer Undschaltung
(83) mit dem Signal des Schubbetriebsmelders (52,53) verknüpft wird, deren Ausgangssignal
über einen Verstärker (84) Steuerwicklungen (221,231) des Ventils (22) und ggf. des
Kraftstoffventils (23) zugeführt wird.
3. Schaltvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Frequenzspannungsumsetzer
(80,81) aus einem monostabilen Impulsgeber (80) und einem Integrator (81) besteht,
dessen Zeitkonstante ein Vielfaches der Impulsabstände bei einer vorgegebenen Leerlaufdrehzahl
beträgt und kürzer als die Zeit ist, in der die Drehzahl um 10% auf die Leerlaufdrehzahl
absinkt.
9. Schaltungsanordnung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Grenzfrequenzüberwachungsschaltung
(86) ein digitales Grenzfrequenzfilter oder ein digitaler Impulsabstandsvergleicher
ist, der ein aktives Ausgangssignal bei Eingangsfrequenzen oberhalb einer vorgegebenen
Frequenz bzw. Impulsabständen unterhalb einem vorgegebenen Impulsabstand abgibt.
10. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Ventil (22) mit zunehmender
Drehzahl weiter geöffnet wird.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Ventil (22) aus
mehreren Teilventilen, die vorzugsweise parallel angeordnet sind, besteht, die mit
zunehmender Drehzahl nacheinander geöffnet werden.