[0001] Die Erfindung betrifft eine Anschlusseinrichtung für Armaturen, wie sie im Oberbegriff
von Anspruch 1 gekennzeichnet ist.
[0002] Bei bestimmten Systemen von Sanitärinstallationen ist es erforderlich, dass die unter
der Wandoberfläche verlegten Rohranschlüsse für die Auslaufarmaturen, wie z.B. Warm-und
Kaltwasserbatterien, auch nach Fertigstellung der Installation und der Wandoberfläche
für spätere Wartungs- bzw. Auswechselarbeiten zugänglich sein müssen. Insbesonders
ist dies erforderlich, wenn die verwendeten Rohre Kunststoffrohre sind. Durch die
CH-PS 593 394 ist eine derartige Anlage zur Führung von Brauchwasser in einem Bauwerk
bekanntgeworden, wobei die hier verwendeten Anschlüsse für Auslaufarmaturen die Merkmale
des Oberbegriffes von Anspruch 1 aufweisen. Hierbei ist das gesamte
Anschlussstück mit dem Rohrleitungsanschluss in einer Anschlussdose angeordnet und
mit Schrauben darin befestigt. Auch bei der Erstmontage muss für die Herstellung der
Verbindung zwischen dem Rohr und dem Anschlussstück ersteres aus den in den Mauern
gesetzten und mit Leerrohren verbundenen Anschlussdosen so weit herausgezogen werden,
dass der Klemmverbinder bzw. die Ueberwurfmutter gut zugänglich sind. Danach wird
das Anschlussstück mit dem dicht verschraubten Klemmverbinder und der Rohrleitung
in die Anschlussdose zurückgezogen und darin befestigt. Erst danach kann das andere
Ende der Rohrleitung an dem Verteil-Anschlussstück befestigt werden.
[0003] Diese Montageart ist sehr umständlich und zeitaufwendig, so dass mit diesem System
keine rationelle Erstellung einer Sanitärinstallation in einem Bauwerk gewährleistet
ist.
[0004] Ausgehend vom aufgezeigten Stand der Technik ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
eine Anschlusseinrichtung für Armaturen der eingangs genannten Art zu schaffen, bei
welcher die Rohranschlüsse bei der Erstmontage ohne Herausziehen der Rohre in der
Anschlussdose zugänglich sind. Ausserdem sollen in einer Anschlussdose zwei oder drei
Rohranschlüsse eines Anschlussstückes zugänglich sein, so dass die vorteilhafte Verlegung
von Zirkulations- bzw. Ringleitungen von Armatur zu Armatur gewährleistet ist.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe sind die im Anspruch 1 angegebenen kennzeichnenden Merkmale
vorgesehen.
[0006] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen
gekennzeichnet.
[0007] Durch die erfindungsgemässe Ausbildung der Anschlussdose sind die Rohranschlüsse
ohne Herausziehen der Rohrleitung zugänglich. Rohrverbindungsteile und auch Rohre
können somit ohne grossen Aufwand verbunden und montiert werden.
[0008] Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung sind Anschlussstück und Anschlussdose für den
Anschluss von zwei Rohrleitungen zur Bildung einer Ringleitung bzw. zur Verlegung
der Rohrleitung von Armatur zu Armatur ausgebildet. Dies ergibt kurze Rohrleitungen
und gewährleistet bei einer Warmwasser-Zirkulationsleitung immer warmes Wasser direkt
bis zur Auslauf-Armatur.
[0009] Die Erfindung ist in den beiliegenden Zeichnungen beispielsweise dargestellt und
nachfolgend beschrieben.
[0010] Es zeigen:
Fig. 1 eine erste Ausführungsvariante einer Anschlusseinrichtung im Schnitt,
Fig. 2 eine Ansicht von vorn von Fig. 1,
Fig. 3 die Einzelteile gemäss Fig. 1 in einer Montage-Phase,
Fig. 4 eine zweite Ausführungsvariante einer Anschlusseinrichtung im Schnitt,
Fig. 5 eine Ansicht von vorn von Fig. 4,
Fig. 6 die Einzelteile gemäss Fig. 4 in einer Montage-Phase,
Fig. 7 eine Ausführungsvariante der in den Fig. 4 bis 6 gezeigten Anschlusseinrichtung
in Frontansicht,
Fig. 8 eine Seitenansicht von Fig. 7,
Fig. 9 ein Schnitt entlang der Linie IX - IX von Fig. 7, und
Fig. lO ein Schnitt entlang der Linie X - X von Fig. 7.
[0011] Die Fig. 1 bis 3 zeigen eine Anschlusseinrichtung für eine weiter nicht dargestellte
Armatur - insbesonders einer Auslaufarmatur für Kalt- oder Warmwasser. Fig. l zeigt
die Anschlusseinrichtung 1 fertig montiert und unter Putz in einer Wand 2. Die Anschlusseinrichtung
1 weist eine Anschlussdose 3 auf, welche aus einem Unterteil 4 und einem Deckel 5
besteht.
[0012] Am Boden 6 des Unterteils 4 ist eine Halterung 7 durch eine Schnappverbindung befestigt.
Die Halterung 7 weist einen Flansch 8 mit Bohrungen 9 auf,welcher für die Befestigung
der Halterung 7 zusammen mit dem Unterteil 4 der Anschlussdose 3 mittels Schrauben
in einer Aussparung 10 der Wand 2 vorgesehen ist. Die Halterung 7 ist mit einer halbkreisförmigen
Ausnehmung 11 versehen, in welcher das als Winkelstück ausgebildete Anschlussstück
12 zentrisch gehalten und mittels einer Ueberwurfmutter 13 befestigt ist. Das Anschlussstück
12 weist ein Innengewinde auf, welches den Armaturen-Anschluss 14 einer weiter nicht
dargestellten Auslauf-Armatur bildet. Eine, vorzugsweise aus Kunststoff wie z.B. aus
vernetztem Polyäthylen bestehende Rohrleitung 15 wird mittels einer Klemmverbindung
16 oder einer anderweitigen Rohrverbindung an dem Anschlussstück 12 befestigt.
[0013] Die das Medium wie z.B. Kalt- oder Warmwasser zuführende Rohrleitung 15 ist in einem
Leerrohr 17 geführt, welches vorzugsweise als flexibles gewelltes Kunststoffrohr ausgebildet
ist und unter Putz verlegt ist. Das Leerrohr 17 reicht jeweils bis in die Anschlussdose
3, wobei der Deckel 5 und das Unterteil 4 je eine Ausnehmung 18, 18a (siehe Fig. 3)
aufweisen, welche zusammen eine Halterung 19 für das Leerrohr bilden (siehe Fig. l).
[0014] Wie aus der Fig. 3 ersichtlich, wird zuerst das Unterteil 4 der Anschlussdose 3 zusammen
mit der Halterung 7 in der Aussparung 10 der Wand 2 z.B. mittels Schrauben befestigt.
Das Ausrichten der Halterung 7 in Bezug auf die Mitte des Armaturenanschlusses erfolgt
durch eine weiter nicht dargestellte Richtstange, welche in ein, an der Halterung
7 angeordnetes Gewinde 20 einschraubbar ist. Anschliessend wird die im Leerrohr 17
verlegte Rohrleitung 15 mittels der Klemmverbindung 16 mit dem Anschlussstück 12 verbunden
und alles zusammen von vorn in das Unterteil 4 der Anschlussdose 3 eingelegt, wobei
das Anschlussstück 12 in der Halterung 7 zentrisch zum Armaturenanschluss liegend
mittels der Ueberwurfmutter 13 befestigt wird. Danach wird der Deckel 5 auf das Unterteil
4 aufgesetzt und die Wand 2 fertig verputzt und eventuell, wie aus Fig. 1 ersichtlich,
mit Fliesen 21 belegt, wie dies in Badezimmern üblich ist. Der Deckel 5 weist eine
Oeffnung 22 auf, welche durch Umfangswände 23 gebildet wird. Die über die Wandoberfläche
24 hinausragenden Partien 25 der Umfangswände 23 werden dann abgeschnitten. Deckel
5 und Unterteil 4 sind deshalb vorzugsweise aus Kunststoff hergestellt. Die anzuschliessende
Armatur kann nun in das Innen-Gewinde 14 eingeschraubt werden wobei die Oeffnung 22
durch eine Rosette abgedeckt wird.
[0015] Trotz der hier beschriebenen einfachen Erst-Montage ist eine nachträgliche Zugänglichkeit
des Anschlussstückes 12 mit der Klemmverbindung 16 zwecks Kontrolle oder Auswechseln
der Rohrleitung l5 gewährleistet. Hierfür wird nach Demontage der Armatur mittels
eines Steckschlüssels durch die Oeffnung 22 die Ueberwurfmutter 13 gelöst und das
Anschlussstück 12 zusammen mit der Rohrleitung 15 soweit aus der Anschlussdose 3 herausgezogen,
dass die Klemmverbindung 16 zugänglich ist.
[0016] Bei der in den Fig. 4 bis 6 gezeigten Ausführungsvariante weist das Anschlussstück
12a zwei Rohranschlüsse mit Klemmverbindungen 16a und 16b auf, welche miteinander
und mit dem Armaturen-Anschluss 14 verbunden sind. Eine zuführende Rohrleitung 15a
kann so mit einer weiterführenden Rohrleitung 15b verbunden werden, wodurch Rohre
eingespart und bzw. oder Ring- bzw. Zirkulationsleitungen erstellt werden können.
Das Anschlussstück 12a kann, wenn erforderlich, auch drei oder mehr Anschlüsse für
Rohrleitungen aufweisen.
[0017] Am Unterteil 4 der Anschlussdose 3 ist eine Platte 26 z.B. mittels einer Schnappverbindung
befestigt, welche die Halterung für das mittels Schrauben 27 befestigte Anschlussstück
12a bildet. Mittels dieser Platte 26 kann das Unterteil 4 in der Aussparung lO an
der Wand 2 befestigt werden.
[0018] Der Deckel 5 weist zwecks eines leichten Ausbaues des Anschlussstückes 12a eine vorzugsweise
quadratische Oeffnung 22 auf.
[0019] Erstmontage und Auswechseln der Rohrleitungen erfolgen wie bereits zu den Fig. 1
bis 3 beschrieben.
[0020] Damit jede der beiden Rohrleitungen 15a bzw. 15b getrennt ausgebaut werden kann,
ist das Anschlussstück 12a wie in den Fig. 8 bis 9 ersichtlich zweiteilig ausgebildet.
Die Trennebene 28 der beiden Teile 29 und 30 verläuft quer zur Achse 31 des Armaturen-Anschlusses
14, wobei in der Trennebene 28 eine Dichtung 32 angeordnet ist.
[0021] Das Teil 29 weist die Klemmverbindung 16a und das Teil 30 die Klemmverbindung 16b
auf, wobei beide Rohranschlüsse miteinander und mit dem Armaturenanschluss 14 verbunden
sind.
[0022] Die beiden Teile 29, 30 werden gleichzeitig mit den Schrauben 27 zur Befestigung
an der Platte 26 fest und nach aussen flüssigkeitsdicht miteinander verbunden.
1. Anschlusseinrichtung für Armaturen bei einer Anlage zur Führung eines Mediums,
insbesonders von Brauchwasser, in flexiblen Rohrleitungen, welche in Leerrohren in
einem Bauwerk verlegt sind, mit einem unter der Wandoberfläche in einer Anschlussdose
befestigten Anschlussstück, welches mindestens einen Rohrleitungsanschluss aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlussdose (3) ein Unterteil (4) sowie einen darauf
steckbaren Deckel (5) mit einer Oeffnung (22) für den Armaturen-Anschluss (14) aufweist
und dass das Anschlussstück (12, 12a) mit der bzw. den angeschlossenen flexiblen Rohrleitung
bzw. Leitungen (15, l5a, l5b) von vorn in das Unterteil (4) einlegbar, befestigbar
und durch den Deckel (5) abdeckbar ist.
2. Anschlusseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Unterteil
(4) eine Halterung (7) mit einer halbkreisförmigen Ausnehmung (11) aufweist, in welcher
das als Winkelstück ausgebildete Anschlussstück (12) zentriert und mittels einer Ueberwurfmutter
(13) befestigt ist. (Fig. 1 bis 3)
3. Anschlusseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Anschlussstück
(12a) mindestens zwei miteinander und mit dem Armaturen-Anschluss (14) verbundene
Rohranschlüsse für die Rohrleitungen (15a, 15b) aufweist. (Fig. 4 bis 6)
4. Anschlusseinrichtung nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Anschlussstück
(12a) mittels Schrauben (27) an einer mit dem Unterteil (4) verbundenen Platte (26)
befestigt ist.
5. Anschlusseinrichtung nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass
das Anschlussstück (12a) zweiteilig mit einer Trennebene (28) quer zur Achse (31)
des Armaturenanschlusses (14) ausgebildet ist, wobei an jedem der beiden Teile (29,
30) des Anschlussstückes (12a) ein Rohranschluss angeordnet ist.
6. Anschlusseinrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Teile
(29, 30) zugleich mit den Schrauben (27) zur Befestigung miteinander verbindbar sind.
7. Anschlusseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
dass die Anschlussdose (31) aus Kunststoff besteht, wobei die über die Wandoberfläche
(24) hinausstehenden Partien (25) der die Oeffnung (22) bildenden Umfangswände (23)
des Deckels (5) auf gleicher Ebene mit der Wandoberfläche (24) abschneidbar sind.
8. Anschlusseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
dass der Deckel (5) und das Unterteil (4) mindestens je eine Ausnehmung (18) aufweisen,
welche zusammen jeweils eine Halterung (19) für ein Leerrohr (17, 17a, 17b) bilden.
9. Anschlusseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass
die flexiblen Rohrleitungen (15, 15a, 15b) aus Kunststoff, vorzugsweise aus vernetztem
Polyäthylen hergestellt und mittels einer Klemmverbindung (16, 16a, 16b) mit dem Anschlussstück
(12, 12a) verbindbar sind.