[0001] Die Erfindung betrifft eine Längsschneide- und/oder Rillmaschine für bewegte Materialbahnen,
insbesondere für Wellpappebahnen nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
[0002] Von Wellpappeanlagen sind für ein Format immer kleinere Aufträge bei kürzeren Laufzeiten,
d.h. höheren Arbeitsgeschwindigkeiten, zu erfüllen. Für Längsschneide- und/oder Rillmaschinen,
die einen Bestandteil einer solchen Wellpappenanlage bilden, werden demzufolge immer
kürzere Umstellzeiten für die Werkzeuge gefordert. Längsschneide- und/oder Rillmaschinen
nach der DE-PS 2 250 125 erreichen mittlere Umstellzeiten von ca. 10 Sekunden bei
Einfachanordnung. Für eine moderne Wellpappenanlage ist dies zu lang. Um kurze Umstellzeiten
realisieren zu können, geht man immer mehr dazu über, zwei Längsschneide- und/oder
Rillmaschinen hintereinander in einer sogenannten Tandem-Anordnung aufzustellen. Während
eine Maschine in Betrieb ist, werden die Werkzeuge der anderen Maschine für den nächstfolgenden
Auftrag positioniert.
[0003] Bei Formatwechsel werden Ober- und Unterwerkzeuge der in Betrieb befindlichen Maschine
getrennt und gleichzeitig die positionierten Werkzeuge der zweiten Maschine eingerückt.
Die erforderliche Umstellzeit von einer Maschine zur anderen beträgt hierbei ca. 1
Sekunde. Die Maschine nach der genannten DE-PS ist zum Einsatz für die Tandem-Anordnurg
zu teuer, da jedes Werkzeug eine eigene Antriebsspindel besitzt und jedem Werkzeugpaar
ein eigener Antriebsmotor, ein eigener IST-Wert-Geber und Auswertelektronik zugeordnet
ist. Es ist weiter eine Längsschneide- und/oder Rillmaschine nach der DE-PS 2 142
117 bekannt. Zum Positionieren findet eine Greiferanordnung Verwendung. Die Werkzeugkörper
werden durch einen Verstellschlitten zum Zwecke des Positionierens bewegt und der
Greifer gibt den jeweils zu positionierenden Werkzeugkörper frei. Sind alle Werkzeugkörper
abgesetzt, werden sie pneumatisch oder hydraulisch auf den Werkzeugwellen verspannt.
Nachteilig ist, daß sowohl beim Verstellvorgang, als auch insbesondere beim Festsetzen
der Werkzeugkörper, erhebliche Maßdifferenzen auftreten können, weil die Werkzeugkörper
im Verhältnis zum Wellendurchmesser sehr kurz sind und daher bei der geringsten Verschmutzung
zum Verkanten neigen.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die eingangs beschriebene, bekannte Maschine
unter Beibehaltung der Trennung von Führungswellen und Antriebswellen so zu verbessern,
daß der hohe Aufwand an Verstelleinheiten vermieden wird.
[0005] Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den Merkmalen des kennzeichnenden Teils des
Patentanspruches 1.
[0006] Die Erfindung bietet den Vorteil, daß die Längsschneide-und/oder Rillmaschine preiswerter
gebaut werden kann, weil nur ein Positionierantrieb notwendig ist. Für eine Maschine
mit drei Werkzeugstationen sind je nach Ausführungsvariante nur je sechs oder nur
je zwei Verstellspindeln und Verschiebekörper notwendig.
[0007] Außerdem ist keine Verschiebung der gesamten Maschine zur Bahnkantenkorrektur mehr
notwendig. Schließlich ist es möglich, ohne Verbreiterung der Maschine zusätzliche
Werkzeugkörper anzubringen, dabei eine minimale Durchbiegung der Querträger zur Führung
für die Werkzeugpaare zu gewährleisten. Zusätzlich werden ein leichter Werkzeugwechsel,
minimale Verstellzeit bei Formatwechsel und hohe Verstellgenauigkeit erreicht.
[0008] Weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0009] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht der Längsschneide-und/oder Rillmaschine;
Fig. 2 einen Vertikalschnitt durch die Führung für die Werkzeugkörper;
Fig. 3 einen vertikalen Längsschnitt durch die Verstellvorrichtung für die Werkzeugkörper,
und
Fig. 4 eine Stirnansicht von Längsschneide- und/ oder Rillmaschinen in Tandem-Anordnung.
[0010] In der nachfolgenden Beschreibung ist die bewegte Materialbahn eine Wellpappenbahn
und diese wird in einer horizontalen Ebene durch die Längsschneide- und/oder Rillmaschine
1 bewegt.
[0011] Die Längsschneide- und/oder Rillmaschine 1 bzw. 1' besitzt einen Rahmen 2, der einen
jochartigen Grundrahmenteil 3 und seitliche Ständerteile 4 und 5 aufweist.
[0012] Der Grundrahmenteil 3 ist über Fundamentschienen 6 ortsfest mit dem Fundament 7 verbunden.
[0013] überhalb und unterhalb der strichpunktiert gezeichneten Wellpappenbahn 8 sind Werkzeige
9, 10 angeordnet. Ein oberes Werkzeug 9 und ein unteres Werkzeug 10 wirken als Werkzeugpaar
zusammen.
[0014] In der Längsschneide-und/oder Rillmaschine 1 sind in mehreren Ebenen, die senkrecht
zur Laufrichtung der Wellpappenbahn 8 verlaufen, in Längsrichtung der Bahn gesehen
hintereinander, unterschiedliche Werkzeuge, wie z.B. Schneidemesser oder Rillwerkzeuge,
angeordnet. Vorzugsweise sind Schneidemesser mit nachfolgenden Rillwerkzeugen kombiniert,
so daß eine durch die Maschine laufende Wellpappenbahn 8 längs geschnitten und entsprechend
herzustellenden Kartonzuschnitten gerillt werden kann. In ein- und derselben Querebene
sind gleiche Werkzeuge, z.B. Schneidmesser oder Rillwerkzeuge, in einer Werkzeugstation
vorgesehen.
[0015] Die in Fig. 1 angedeuteten Werkzeuge oberhalb und unterhalb der Wellpappenbahn 8
sind Schneidmesser, wobei jeweils ein Schneidmesser oberhalb und unterhalb der Wellpappenbahn
8 zu einem Werkzeugpaar zusammengefaßt sind.
[0016] Jedes Schneidmesser 9 oberhalb und jedes Schneidmesser 10 unterhalb der Wellpappenbahn
8 ist in einem schlittenförmigen Werkzeugkörper 11 auswechselbar gelagert. Die Werkzeugkörper
11 der oberen Werkzeuge 9 sind mittels Kugelführungen 12 verschiebbar längs parallelen
Führungsstangen 13, 14 geführt. Die Führungsstangen 13, 14 sind mittels Befestigungen
15 an einem biegesteifen Querträger 16 befestigt. Der Querträger 16, der von im Abstand
voneinander angeordneten, parallelen und an den Enden über Stirnplatten miteinander
verbundenen U-Schienen gebildet ist, verbindet starr die oberen Enden der Ständerteile
4 und 5.
[0017] Die Werkzeugkörper 11 der unteren Werkzeuge 10 sind ebenfalls mittels Kugelführungen
17 verschiebbar an parallelen, im Abstand angeordneten Führungsstangen 18, 19 geführt.
Die Führungsstangen sind mittels Befestigungen 20 an einem Querträger 21 befestigt.
Der biegesteife Querträger 21 wird von zwei parallelen, im Abstand voneinander angeordneten
und an den Enden über Stirnplatten miteinander verbundenen U-Schienen gebildet. Der
Querträger 21 ist in Pfeilrichtung I höhenverschiebbar mit den Ständerteilen 4, 5
verbunden.
[0018] Zur Höhenverstellung des Querträgers 21 sind mit diesem seitliche Hubspindeln 22,
23 verbunden, die über eine endlose Kette 23' gemeinsam von einem doppelseitig beaufschlagten
Druckmittel-Zylinder mit durchgehender Kolbenstange, beispielsweise einem Pneumatik-Zylinder,
angetrieben sind. Hierdurch können die Werkzeuge 9, 10 aus ihrer Wirkstellung durch
Absenken des unteren Querträgers 21 und damit der von diesem getragenen Werkzeuge
10 in die Außerwirkstellung überführt werden, in der eine neue Positionierung der
Werkzeuge möglich ist.
[0019] Die einzelnen Werkzeuge 9, 10 oberhalb und unterhalb der Wellpappenbahn 8 sind jeweils
durch Antriebswellen 25, 26 angetrieben, welche zentrisch durch die Werkzeuge 9, 10,
z.B. Messer, verlaufen. Die Antriebswellen 25, 26 sind längsgenutet, über Paßfedern
wird ihre Drehbewegung übertragen auf die Werkzeuge, die ihrerseits längs der sich
drehenden Wel-7en 25, 26 verschiebbar sind.
[0020] Die Antriebswellen 25, 26 ragen über den Ständerteil 4 hinaus. Außerhalb des Ständerteils
5 sind die Antriebswellen 26, 25 über nicht dargestellte Kardanwellen und über Ketten
27 antriebsmäßig mit einer durchgehenden Welle 28 verbunden, die über eine Kupplung
29 vom nicht dargestellten Hauptantrieb der gesamten Wellpappenanlage angetrieben
wird.
[0021] Die über den Ständerteil 4 hinausragenden Wellenteile 30 und die gleichfalls über
diesen Ständerteil vorstehenden Führungsstangenteile 31 ermöglichen das Überführen
der Werkzeugpaare in einen Parkraum 32.
[0022] Zum Verstellen der Werkzeuge 9, 10 dienen Verschieberohre 33 und 34. Diese verlaufen
zwischen den U-Schienen des oberen Querträgers 16 und des unteren Querträgers 21.
Sie verlaufen dabei parallel zu den Führungsstangen 13, 14 bzw. 18, 19.
[0023] Die Verschieberohre 33, 34 durchqueren Backenbremsen 35, die an den Werkzeugkörpern
11 ausgebildet sind. Jede Backenbremse 35 besitzt eine schwenkbare Backe 36 mit einem
Bremsbelag 37. An der schwenkbaren Backe 36 befindet sich ein Backenarm 38, der an
seinem freien Ende eine Rolle 39 trägt.
[0024] Die Bremsbacken 36 werden über eine Federanordnung 40 in Klemmstellung überführt,
in der dann die Werkzeugkörper 11 auf den zugehörigen Verschieberohren 33 bzw. 34
festgeklemmt sind.
[0025] Zum Verstellen der Werkzeugkörper 11 und damit der Werkzeuge 9, 10 bei gelöster Backenbremse
35 dient eine Verschiebeeinrichtung, welche einen Verschiebekörper 41 umfaßt. Mit
diesem Verschiebekörper 41 fest verbunden ist das eine Ende jedes Verschieberohres
33, 34.
[0026] Mit dem Mutternflansch 42 des Verschiebekörpers 41 fest verbunden ist eine Spindelmutter
43. Diese wird von einer Verstellspindel 44 durchquert. Diese Verstellspindel ist
mittels eines Lagers 45 im Ständerteil 5 bzw. im verstellbaren Querträger 21 gelagert.
Die Verstellspindel 44 durchquert zentrisch jedes Verschieberohr 33, 34. Sein freies
Ende ist über ein Lager 46 schiebbar im Verschieberohr 33 bzw. 34 gelagert.
[0027] Die Verstellspindel 44 ist durch einen Positioniermotor 47 antreibbar. Die Verstellspindeln
44 sind über Zahnriemen 48 miteinander verbunden.
[0028] Die Verschieberohre 33, 34 sind über Gleitlager 49 in den Backenbremsen 35 gelagert.
[0029] Da alle Werkzeugkörper 11 auf die Verschieberohre 33, 34 geklemmt werden können, die
Verstellung aller Verschieberohre 33, 34 über einen einzigen Positioniermotor 47 erfolgt,
kann auch die Bahnkantenkorrektur, dh. die positionsgerechte Einstellung der Werkzeuge
zur jeweiligen seitlichen Kante der Wellpappenbahn, über den Positionierantrieb erfolgen,
so daß die Maschine nicht mehr verschiebbar sein muß.
[0030] Das Ein- und Ausfahren der Werkzeugpaare der einzelnen Werkzeugstationen, die jeweils
von den Werkzeugpaaren einer Vertikalebene gebildet werden, erfolgt über Pneumatikzylinder
24. Jeder Werkzeugstation ist ein Zylinder 24 zugeordnet. Wie aus Fig. 4 ersichtlich,
besitzt im vorliegenden Fall die Längsschneide- und/oder Rillmaschine 1 drei Werkzeugstationen
a, b, c in Bahnrichtung gesehen hintereinander gelegen. Es sind somit auch drei Pneumatikzylinder
24 vorhanden. Die einzelnen Zylinder 24 sind auf einem gemeinsamen Schlitten 50 angeordnet,
der über den Verstellmotor 51 über eine Verstellspindel 52 antreibbar ist. Das Aus-
und Einfahren der Werkzeugpaare der einzelnen Werkzeugstationen kann bei dieser Anordnung
getrennt erfolgen. Die Einjustierung der Werkzeugstationen, die sogenannte Rilltiefeneinstellung,
erfolgt für alle drei Stationen gemeinsam durch Verstellung des Schlittens 50 über
den Verstellmotor 51.
[0031] Die Werkzeugkörper 11 jedes Werkzeuges 9, 10 sind über die Federanordnung 40 und
die Backenbremsen 35 üblicherweise auf den Verschieberohren 34, 33 festgeklemmt. Die
Klemmung der Werkzeugkörper 11 auf den Verschieberohren 33, 34 kann im Bereich des
Parkraumes 32 gelöst werden. Der Parkbereich beginnt hinter einer Sperrklinke 53 (Fig.
3).
[0032] Das Lösen der Klemmung der Werkzeugkörper 11 an den Verschieberohren 33, 34 erfolgt
beim Abräumen der Werkzeugkörper 11 vor einer neuen Positionierung der Werkzeuge.
Hierzu läuft die am Bremsbackenarm 38 angeordnete Rolle 39 auf eine sich über den
Parkraum 32 längserstreckende Auflaufschiene 54 auf, die in einer im Querschnitt C-förmigen
Halteschiene 55 höhenbeweglich gelagert ist. Die Bodenseite jeder Auflaufschiene 54
ist über Druckkissen 56 beaufschlagbar. Wird über Druckkissen 56 die Auflaufschiene
54 bis zur Begrenzung durch die Halteschienen bewegt, wird beim Auflaufen der Rolle
39 und der damit verbundenen beweglichen Bremsbacke die Backenbremse gelüftet, d.h.
die Klemmung des Werkzeugkörpers 11 auf dem Verschieberohr 33 bzw. 34 gelöst. Bei
gelüfteter Backenbremse 35 läßt sich jeder Werkzeugkörper 11 relativ leicht auf dem
zugehörigen Verschieberohr 33 bzw. 34 verschieben. Somit können leicht zusätzliche
Werkzeugkörper 11 auf die vorstehenden Wellenteile bzw. Führungsstangenteile aufgeschoben
bzw. es können Werkzeugkörper getauscht werden.
[0033] Wie aus Fig. 1 ersichtlich, erstreckt sich der Parkraum 32 auch außerhalb des Rahmens
2 der Maschine 1. Dadurch kann die Maschinenbreite trotz vieler Werkzeuge 9, 10 klein
gehalten werden. Die Gefahr der Durchbiegung der Querträger 16 bzw. 21 wird verringert
und die Einstellgenauigkeit erhöht. Die Sperrklinke 53 ist schwenkbar gelagert. Sie
ist über einen Druckmittel-Zylinder 57 durch die Kolbenstange 58 betätigbar. In Sperrstellung
greift die Klinkennase 59 mit einem Sperrteil 60 des Werkzeugkörpers 11. Der Zylinder
57 arbeitet mit zwei unterschiedlichen Schließdrücken. Die Schließstellung der Klinke
53 wird über einen nicht dargestellten Endschalter kontrolliert.
[0034] Ein Positioniervorgang der Werkzeuge 9, 10 erfolgt folgendermaßen:
a) Abräumen:
[0035] Die Werkzeuge 9, 10 befinden sich in ihren positionierten Stellungen. Die Werkzeuge
jeden Werkzeugpaares sind in ihren Positionierstellungen, d.h. auseinandergefahren,
wozu der untere Querträger 21 mit den Werkzeugkörpern 11 und den unteren Werkzeugen
10 nach unten abgesenkt ist.
[0036] Die Sperrklinke 53 ist geöffnet, d.h. die Sperrklinkennase 59 ist im Gegenuhrzeigersinn
etwas hochgeschwenkt und läßt die Sperrteile 60 der Werkzeugkörper 11 frei durchtreten.
[0037] Es wird angenommen, daß der Verschiebekörper 41 zugleich mit dem Werkzeugkörper 11
des ersten Werkzeuges (z.B. Nullmesser) verbunden ist. Bei Einschalten des Positioniermotors
47 werden über die Verstellspindel 44, Verschiebekörper 41, Verschieberohre 33 bzw.
34, die geklemmten Werkzeugkörper 11 unter Beibehaltung ihrer Stellungen zueinander
in Richtung zum Parkraum 32 verschoben. Beim Einlauf in den Parkraum 32 wird die Backenbremse
35 beim Auflaufen der Rolle 39 auf die ausgefahrene Auflaufschiene 54 gelüftet und
damit die Klemmverbindung zwischen Werkzeugkörper 11 und Verschieberohr 33 bzw. 34
gelöst. Die nach und nach ankommenden Werkzeugkörper 11 schieben die bereits entklemmten
Werkzeugkörper 11 immer weiter in den Parkraum 32 hinein. Nachdem alle Werkzeugkörper
11 im Parkraum 32 abgestellt sind und der Verschiebekörper 41 seine Null-Marke mit
nicht dargestelltem Endschalter erreicht hat, ist der Abräumvorgang beendet. Ein anschliessender
Positioniervorgang kann beginnen.
b) Positionieren der Werkzeuge:
[0038] Die Verstellklinke 53 wird durch den Zylinder 57 in die Schließstellung (Fig. 3)
überführt. Der Zylinder 57 arbeitet zunächst mit dem niedrigeren Druck. Die Auflaufschiene
54 ist eingefahren. Dadurch werden alle Werkzeugkörper 11 in ihrer dicht aneinanderliegenden
Stellung im Parkraum auf dem Verschieberohr 33 bzw. 34 geklemmt. Der Positioniermotor
47 treibt die Verstellspindel 44 mit umgekehrter Drehrichtung an. Die Zählung eines
nicht dargestellten Positionszählers beginnt bei Null, wenn der Verschiebekörper 41
einen nicht dargestellten, z.B durch einen Endschalter vorgegebenen Schaltpunkt überfährt.
Der Verschiebekörper 41 wird durch die Verstellspindel 44 in Richtung von dem Parkraum
32 weg bewegt. Der erste nachfolgende Werkzeugkörper 11 läuft gegen die Klinkennase
59 der Sperrklinke 53 und drückt diese bei dem niedrigeren Druck des Zylinders 57
etwas auf. Dadurch wird der nicht dargestellte Klinkenendschalter betätigt. Die Auflaufschiene
54 wird ausgefahren, wodurch die Werkzeugkörper 11 auf dem Verschieberohr 33 bzw.
34 entklemmt werden. Der Zylinder 57 für die Sperrklinke 53 wird auf einen höheren
Druck geschaltet, wodurch der anliegende Werkzeugkörper 11 sicher in seine Null-Position
zurückgedrückt wird. Diese Null-Position muß dem Schaltpunkt entsprechen, bei welchem
der Positionszähler zu Zählen beginnt.
[0039] Sobald das eingestellte Maß zwischen dem ersten Werkzeug und dem nachfolgenden Werkzeug
erreicht ist, wird der-Positionierantrieb gestoppt, die Auflaufschiene 54 fährt ein,
dieJim Parkraum befindlichen Werkzeugkörper werden auf dem Verschieberohr 33 bzw.
34 festgeklemmt und die Sperrklinke 53 öffnet.
[0040] Der Positionierantrieb startet zunächst mit verminderter Stellgeschwindigkeit. Sobald
der Sperrteil 60 des nachfolgenden Werkzeugkörpers 11 die Sperrklinkennase 59 verlassen
hat (Endschalterkontrolle), schließt die Sperrklinke 53 mit niedrigem Druck.
[0041] Die Sperrklinke 53 wird vom nächstfolgenden Werkzeugkörper 11 aufgedrückt, Auflaufschiene
54 ausgefahren, die noch im Parkraum befindlichen Werkzeugkörper 11 werden entklemmt,
Sperrklinkenzylinder 57 auf höheren Druck geschaltet, dadurch: der dritte Werkzeugkörper
11 in Null-Position gedrückt und der Positionierantrieb schaltet auf maximale Verstellgeschwindigkeit
und stoppt wieder bei Erreichen des eingestellten Maßes zwischen zweitem und drittem
Werkzeug. Danach wiederholt sich der beschriebene Vorgang so oft, bis alle Werkzeuge
positioniert sind. Der letzte Positionierschritt besteht darin, alle im richtigen
Abstand zueinander auf den Verschieberohren festgeklemmten Werkzeuge gemeinsam noch
so viel weiter zu verschieben, daß das Null-Messer an der vorgewählten Bahnkante steht.
[0042] Anstatt für jede Werkzeugstation für jede Verstellspindel einen Verschiebekörper
41 vorzusehen, kann nur je ein gemeinsamer Verschiebekörper für alle oberen und alle
unteren Hälften von mehreren Werkzeugstationen, im vorliegenden Fall z.B. drei, vorhanden
sein. Dadurch können Verstellspindeln entfallen und der Verstellantrieb vereinfacht
sich.
1. Längsschneide- und/oder Rillmaschine für bewegte Materialbahnen, insbesondere für
Wellpappebahnen, mit mehreren, auf entgegengesetzten Bahnseiten liegenden, paarweise
zusammenwirkenden, rotierend angetriebenen Werkzeugen, quer zur Längsrichtung der
bewegten Bahn angeordneten Führungen für die längs dieser verschiebbaren Werkzeuge,
Antrieben für die Werkzeuge und Verstellantrieben zum Verschieben der Werkzeuge, die
außerhalb der Materialbahn für zugehörige Werkzeugpaare gekuppelt sind, dadurch gekennzeichnet,
daß der oberen und unteren Reihe von Werkzeugen (9, 10) je eine angetriebene Verstellspindel
(44) zugeordnet ist, daß auf dieser ein Verschiebekörper (41) sitzt, mit dem ein Verschieberohr
(33, 34) fest verbunden ist, daß mit jedem Werkzeugkörper (11) eine steuerbare Bremsvorrichtung
(35) verbunden ist, die mit dem Verschieberohr zusammenarbeitet und daß eine steuerbare
Zurückhaltevorrichtung (53) für die Werkzeugkörper in Null-Position wirksam ist.
2. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an einem Werkzeugkörper (11)
der Verschiebekörper (41) mit ausgebildet ist und der Verschiebekörper eine Spindelmutter
(43) für die Verstellspindel (44) besitzt.
3. Maschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Verschieberohr (33, 34)
die Verstellspindel (44) koaxial umgibt und sein eines Ende am Verschiebekörper (41)
befestigt ist.
4. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstellspindel (44)
am einen seitlichen Ständerteil (5) bzw. Querträger (21) drehbar, aber unverschiebbar,
gelagert ist und sich über die maximale Bahnbreite bis in den Parkraum (32) für die
an den Werkzeugkörpern (11) befestigten Werkzeuge (9, 10) erstreckt.
5. Maschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstellspindel (44)
am freien Ende ein Lager (46) für das Verschieberohr (33, 34) trägt.
6. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Werkzeugkörper (11) jeweils
eine Backenbremse (35) aufweisen, deren eine Bremsbacke (36) über eine Rolle (39)
von einer am Rahmen (2) angeordneten, sich über den Parkraum (32) für die Werkzeuge
erstreckenden, ein-und ausfahrbaren Auflaufschiene steuerbar ist.
7. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zurückhaltevorrichtung
für die Werkzeugkörper (11) von einer Klinke (53) gebildet ist, die mit Anschlägen
(60) an den Werkzeugkörpern zusammenarbeitet.
8. Maschine nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Klinke (53) über einen
Schwenk-Antriebszylinder (57) betätigbar ist, der auf zwei Haltedrücke steuerbar ist
und daß mit der Klinke ein Geber zusammenarbeitet, der den Haltedruck des Antriebszylinders
steuert.
9. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstellspindeln (44)
für Werkzeugpaare (9, 10) miteinander und mit einem Positioniermotor (47) antriebsmäßig
schlupffrei verbunden sind.
10.Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebswellen (25, 26)
für die Werkzeuge (9, 10) und die Führungsstangen (13, 14; 18, 19) für die Werkzeugkörper
(11) über den einen Ständerteil (4) vorragend ausgebildet sind und daß die Verschieberohre
(33, 34) über diesen Ständerteil vorstehend verschiebbar sind.
11.Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebswellen (25, 26)
für die Werkzeuge (9, 10) und die Verschieberohre (33, 34) auf der dem Parkraum (32)
für die Werkzeuge (9, 10) gegenüberliegenden Seite über das Ständerteil (4) vorstehend
ausgebildet sind.
12.Maschine nach Anspruch 1, mit mehreren, in Bahnlaufrichtung hintereinander angeordneten
Werkzeugpaaren, dadurch gekennzeichnet, daß alle Verstellspindeln (44) gemeinsam von
einem Positioniermotor (47) angetrieben sind.
13. Maschine nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß für die oberen und unteren
Werkzeuge (9, 10) mehrere Werkzeugstationen (a, b, c) jeweils nur eine Verstellspindel
(44) und ein gemeinsamer Verschiebekörper (41) vorhanden ist, mit dem mehrere Verschieberohre
(33, 34) fest verbunden sind.
14.Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hubvorrichtung (22, 23)
jedes höhenverstellbaren Querträgers (21) über einen Antrieb (24) antreibbar ist und
daß mehrere Antriebe (24) für mehrere Werkzeugstationen (a, b, c) auf einem verstellbaren
Schlitten (50) angeordnet sind, der über einen Antrieb (51) verstellbar ist.