[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren für die Ventilation besonders
von grossen Räumen, wie von Werkstätten- und Industriehallen.
[0002] In einem Klima wie in Finnland ist auch die Heizung der Räume en
g verbunden mit der Ventilation von grossen Räumen, wie von Fabrikshallen. Aus den
oberen Teilen des Gebäudes strömt warme Luft nach aussen, und an den unteren Teilen
kalte Luft nach innen. Der Temperaturunterschied zwischen dem oberen Teil des Raums
und der Arbeitshöhe wird beträchtlich, und die Beibehaltung einer ausreichenden Temperatur
bei der Arbeitshöhe verursacht damit beachtliche Kosten.
[0003] Ein Zweck der Erfindung ist die Beseitigung dieses Nachteils.
[0004] Das Verfahren gemäss der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass der Impuls der
Zufuhrluftströmung auf der Grundlage des Unterschieds der im oberen Teil des Raums
vorkommenden Temperatur und der im unteren Teil vorkommenden Temperatur derart geregelt
wird, dass,wenn der Temperaturunterschied einen im voraus bestimmten Wert überschreitet,
der Impuls der Zufuhrluftströmung erhöht wird zur Beibehaltung der erwünschten Temperaturverteilung
im Raum.
[0005] Gemäss der Erfindung kann man die in der Luftmasse des Raums enthaltene Wärmemenge
effektiv für die Heizung der Räume im Zusammenhang mit der Ventilation benutzen.
[0006] Es ist ja an und für sich bekannt, dass ein Luftstrahl an dessen Seiten gelegene
Luft mit sich zieht. Damit man aber die im oberen Teil des Raums gelegene warme Luft
nach unten zur Arbeitshöhe verlagern kann, muss man das Reichen des Zufuhrluftstrahls
bis zur Arbeitshöhe sicherstellen.. Ein b.losses Richten der Zufuhrluft von oben nach
unten mit einem im voraus geschätzten Impuls würde keine ausreichende Massnahme sein,
denn die Wurflänge des Zufuhrluftstrahls wird beträchtlich kürzer bei höherer Temperatur
des Luftstrahls.
[0007] Das Verfahren wird günstig derart ausgeführt, dass der Impuls der Zufuhrluftströmung
proportional zum festgestellten Temperaturunterschied erhöht wird. In dieser Weise
bleibt man ständig-in der Nähe des für zulässig zu betrachtenden, im voraus bestimmten
Temperaturunterschiedes, der z.B. 1 bis 3°C sein kann.
[0008] Die Erfindung bezieht sich auch auf eine Apparatur für die Ausführung des Ventilationsverfahrens,
welche Apparatur eine Zufuhrluftanlage, ein diese Anlage speisendes Gebläse, ein vor
dem Gebläse angebrachtes Heizgerät, eine Reguliervorrichtung für die von aussen zu
nehmende Luftströmung und eine Reguliervorrichtung für die Umlaufluft sowie einen
auf der Arbeitshöhe verlegten Temperaturfühler mit Regler für die Steuerung der genannten
Reguliervorrichtungen und des Heizgerätes umfasst, wobei die Zufuhrluftanlage im oberen
Teil des zu ventilierenden Raums verlegt und wenigstens wesentlich nach unten gerichtet
ist.
[0009] Die Apparatur ist dadurch gekennzeichnet, dass im oberen Teil und im unteren Teil
des Raums Temperaturfühler verlegt sind, die an einem gemeinsamen Regler angeschlossen
sind, dass am Regler die Reguliervorrichtung für die Zufuhrluftströmung angeschlossen
ist, und dass der Regler so angeordnet ist, dass er die Reguliervorrichtung für die
Zufuhrluftströmung auf der Grundlage des im oberen und unteren Teil des Raums festgestellten
Temperaturunterschieds so beeinflusst, dass, wenn der Temperaturunterschied einen
im voraus bestimmten Wert übersteigt, der Impuls der Zufuhrluftströmung zunimmt.
[0010] Nachstehend wird die Erfindung in Einzelheiten beschrieben mit Bezug auf die beiliegende
Zeichnung, die einen Schnitt durch das zu ventilierende Gebäude darstellt und in welcher
Zeichnung die Apparatur gemäss der Erfindung schematisch dargestellt wird.
[0011] Das zu ventilierende Gebäude wird mit Bezugsnummer 21 bezeichnet und kann z.B. eine
Werkstätten-oder eine sonstige Halle sein. Für die Ventilation und für die zugleich
auszuführende Heizung wird sowohl von aussen genommene Luft 19 als auch Umlaufluft
20 von innerhalb des Raums verwendet. Diese Luftströmungen werden mit bekannten Reguliervorrichtungen
1 und 2 in einer nachstehend näher zu beschreibenden Weise geregelt. Im Zufuhrluftkanal
sind ein Filter 3, ein Heizkörper 4, ein Gebläse 9 und eine Zufuhrluftanlage 12 vorgesehen.
Die Zufuhrluftanlage 12 ist im oberen Teil des zu ventilierenden Raums verlegt und
nach unten gerichtet. Der Regler 14 reguliert auf Grundlage des vom Temperaturfühler
15 gegebenen Signals einerseits die Reguliervorrichtungen und 2 der Aussenluftströmung
und der Umlaufluftströmung mittels des Betätigungsgeräts 13 und andererseits den Heizkörper
4 mittels des Betätigungsgeräts 5 und des Ventils 6.
[0012] Darüber hinaus sind im unteren Teil und im oberen Teil des Raums Temperaturfühler
16 und 17 verlegt, die ihre Signale dem Regler 18 geben. Auf der Grundlage des Temperaturunterschieds
zwischen dem oberen und dem unteren Teil des Raums reguliert der Regler 18 die Zufuhrluftströmung
z.B. mit einem vor der Zufuhrluftanlage verlegten Regler 10 mittels des Betätigungsorgans
11, Verbindung a, oder durch Regelung der Leistung des Gebläses 9 mit dem Regler 7
mittels des Betätigungsorgans 8, Verbindung b. Die Organe 10, 11 und 12 können zusammengepasst
sein, und die Regelung des Impulses für die Zufuhrluftströmung kann dadurch ausgeführt
werden, dass die Luftströmung erhöht wird, aber auch dadurch, dass die Einblaseöffnung
der Zufuhrluftanlage 12 verändert wird. Entsprechenderweise können die Organe 7, 8
und 9 eine gemeinsame Einheit gestalten. Die Anzahl der Zufuhrluftanlagen 12 kann
selbverständlich auch grösser als eins sein, so auch die Anzahl der Temperaturfühler
16 und 17 sowie der Regler 18.
[0013] Der Kühlkörper 22, der Heizkörper 23 und das Gebläse 24 können eine separate Umlauflufteinheit
gestalten, die neben der Einnahme 20 der Umlaufluft betätigt werden kann und deren
Tätigkeit, wie auch die Tätigkeit der Einnahme der Umlaufluft, mit dem Regler 14 reguliert
werden kann.
[0014] Die Minimalluftströmung des Systems und der Zufuhrluftanlage wird je nach dem Lüftungsbedarf
des Raums dimensioniert.
[0015] In einer Situation, wo die Temperatur der Luft im Raum sich im erwünschten Bereich
befindet, d.h. in einer Situation, wo im Raum weder Wärmeleistung geschaffen noch
übermässige Wärme daraus entfernt zu werden braucht, ist man bestrebt, die Luft im
Raum auf der Dachhöhe z.B. etwa 1 bis 3°C wärmer zu halten als im Arbeitsbereich auf
der Fussbodenhöhe. Dabei darf die Temperatur der Zufuhrluft dieselbe sein wie die
auf der Fussbodenhöhe, d.h. isothermisch. Der Impuls der Zufuhrluftanlage (Massenfluss
x Geschwindigkeit = Minimalluftströmung x Startgeschwindigkeit in der öffnung der
Zufuhrluftanlage) wird so gewählt, dass die Wurflänge bis zum oberen Teil des Arbeitsbereichs
reicht.
[0016] Wenn eine Messung (oder sonstige Feststellung) des Temperaturunterschieds mittels
der Fühler 16 und 17 angibt, dass der Unterschied grösser als der Sollwert ist und
wenn vorausgesetzt wird, dass die Messung der Temperaturhöhe im Punkte 15 einen Bedarf
an Wärmeleistung angibt, d.h. die Lufttemperatur im Raum niedriger als die Sollhöhe
ist, gibt der Regler 18 des Temperaturunterschieds dem Strömungsregler 10 der Zufuhrluftanlage
12 einen Befehl, die Luftströmung relativ zu erhöhen, wobei (Alternative a) der Impuls
(Massenfluss x Geschwindigkeit) der Zufuhrluftanlage zunimmt und die Wurflänge der
Zufuhrluftanlage erhöht, welche Wurflänge sonst bei zunehmendem Temperaturunterschied
zwischen dem oberen und unteren Teil des Raums kürzer würde. In dieser Weise wird
beigetragen das Vermögen der Zufuhrluftanlage, die oben auf der Dachhöhe gesammelte
Prozesswärme zu induzieren und mit sich zum Arbeitsbereich zu bringen und diese Wärme
für Heizung zu benutzen. Wenn der Raum nur einen Regler 18 für den Temperaturunterschied
aufweist, wird der Einstellbefehl vom Regler direkt zum Gebläse, zum Leistungsregler
7 geleitet (Alternative b).
[0017] Wenn die Gesamtluftströmung des Systems in diesem Falle zunimmt, steuern die Mischbleche
1 und 2 des Geräts die Umlaufluftströmung 20 grösser und halten die Aussenluftströmung
19 in Übereinstimmung mit dem Lüftungsbedarf, während der Temperaturregler 14 die
Temperatur der Zufuhrluft auf erwünschter Höhe hält = Stellwert am Fühler 15.
[0018] Wenn die Raumtemperatur beim Fühler weiter sinkt, beginnt der Regler 14, im Verhältnis
zur Temperaturabweichung vom Stellwert, die Temperatur der Zufuhrluft zu steigern
durch Erhöhung der Heizung mittels des Wärmekörpers 4 und dessen Motorventils 6 und
Betätigungsgeräts 5. Wenn die Temperatur der Zufuhrluft höher wird als die Temperatur
der Raumluft, wird die Wurflänge der'Zufuhrluftanlage 12 kürzer, und der Temperaturunterschied
an den Fühlern 16 und 17 nimmt zu mit der Folge, dass der Regler 18 die Menge und
den Impuls der Zufuhrluft weiter erhöht. Die maximale Luftströmung der Zufuhrluftanlage,
und somit die maximale Geschwindigkeit in der Blaseöffnung, wird in der Situation
gewählt, wo der Heizun
gsbedarf des Raums am grössten ist, d.h. sowohl die Temperatur der Zufuhrluft als auch
die Volumenströmung am grössten sind. Technisch kann dies in der Praxis auch so ausgeführt
werden, dass eine solche Zufuhrluftanlage gewählt wird, deren Blasgrösse stellbar
ist.
[0019] In einer Situation, wo die Temperatur der Raumluft allzu hoch wird, d.h. die Sollhöhe
übersteigt, wird in den Raum eine Zufuhrluft kälter als die Temperatur der Raumluft
zugeführt. Als System wird dabei ein separates Zufuhrluftsystem 22, 23 und 24 oder
die hierzu geführte Zufuhrluft eines existierenden Systems verwendet, in welchem existierenden
System die Regelung der Leistungsparameter, d.h. der Temperatur der Zufuhrluft und
der Luftströmung, sowie die Verteilung der Luft mittels herkömmlicher bekannter Technik
erfolgen.
[0020] Im System werden vorzugsweise ausserdem herkömmliche bekannte Wärmegewinnungsverfahren
benutzt.-In einem grösseren System, d.h. in einem System, das mehrere Regler 18 für
den Temperaturunterschied aufweist, wird der Bedarf an Gebläsearbeit dadurch minimiert,
dass als Einstellgrösse der Gebläseleistung der erwünschte im Zufuhrluftkanal erforderliche
kleinste mögliche statische Druck verwendet wird.
[0021] Während der Heizsaison wird nur so viel Aussenluft verwendet wie von der Lüftung
vorausgesetzt wird. Die für die Verteilung der Heizleistung verwendete Gesamtluftströmung
ist die kleinste mögliche, d.h. der Energiebedarf der Gebläsearbeit wird minimiert.
[0022] Die vom Prozess entwickelte Wärme (z.B. Beleuchtung, Maschinen, Menschen und auch
die passive Sonnenwärme) wird zunächst ausgenutzt, bevor man zur Verwendung der sogenannten
gebührenpflichtigen Wärmeenergie übergeht.
1. Verfahren für die Ventilation besonders von grossen Räumen, wie von Werkstätten-
und Industriehallen, wobei die Zufuhrluft von oben wenigstens wesentlich nach unten
gerichtet wird, dadurch gekennzeichnet, dass der Impuls der Zufuhrluftströmung auf
der Grundlage des Unterschieds der im oberen Teil des Raums vorkommenden Temperatur
und der im unteren Teil vorkommenden Temperatur derart geregelt wird, dass, wenn der
Temperaturunterschied einen im voraus bestimmten Wert überschreitet, der Impuls der
Zufuhrluftströmung erhöht wird zur Beibehaltung der erwünschten Temperaturverteilung
im Raum.
2. Verfahren gemäss dem Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Impuls
der Zufuhrluftströmung proportional zum festgestellten Temperaturunterschied erhöht
wird.
3. Verfahren gemäss dem Patentanspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die
Heizung der Zufuhrluft erhöht wird, wenn der Temperaturunterschied höchstens dem genannten
im voraus bestimmten Wert gleich ist und wenn die im unteren Teil des Raums vorkommende
Temperatur einen anderen im voraus bestimmten Wert untersteigt.
4. Apparatur für die Ausführung des Ver- fahrens gemäss dem Patentanspruch 1, welche
Apparatur eine Zufuhrluftanlage (12), ein diese Anlage speisendes Gebläse (9), ein
vor dem Gebläse angebrachtes Heizgerät (4), eine Reguliervorrichtung (1) für die von
aussen zu nehmende Luftströmung und eine Reguliervorrichtung (2) für die Umlaufluft
sowie einen im unteren Teil des Raums verlegten Temperaturfühler (15) mit Regler (14)
für die Steuerung der genannten Reguliervorrichtungen (1 und 2) und des Heizgerätes
(4) umfasst, wobei die Zufuhrluftanlage (12) im oberen Teil des zu ventilierenden
Raums verlegt und wenigstens wesentlich nach unten gerichtet ist, dadurch gekennzeichnet,
dass im oberen Teil und im unteren Teil des Raums Temperaturfühler (17, 16) verlegt
sind, die an einem gemeinsamen Regler (18) angeschlossen sind, dass am Regler (18)
die Reguliervorrichtung (7, 10) für die Zufuhrluftströmung angeschlossen ist, und
dass der Regler (18) so angeordnet ist, dass er die Reguliervorrichtung (7, 10) für
die Zufuhrluftströmung auf der Grundlage des im oberen und unteren Teil des Raums
festgestellten Temperaturunterschieds so beeinflusst, dass, wenn der Temperaturunterschied
einen im voraus bestimmten Wert übersteigt, der Impuls der Zufuhrluftströmung zunimmt.
5. Apparatur gemäss dem Patentanspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Regler
(10) für die Zufuhrluftströmung vor der Zufuhrluftanlage (12) verlegt ist.
6. Apparatur gemäss dem Patentanspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Regler
(7) für die Zufuhrluftströmung vor dem Gebläse (9) der Zufuhrluftströmung verlegt
ist.