(19)
(11) EP 0 085 669 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
10.08.1983  Patentblatt  1983/32

(21) Anmeldenummer: 83890014.0

(22) Anmeldetag:  03.02.1983
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3A43B 5/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE FR IT LI SE

(30) Priorität: 03.02.1982 AT 396/82

(71) Anmelder: Koflach Sportgeräte Gesellschaft m.b.H
A-1010 Wien (AT)

(72) Erfinder:
  • Bucheder, Erwin
    A-8580 Köflach (AT)

(74) Vertreter: Kretschmer, Adolf (AT) et al
Gustav Tschermakgasse 14
A-1180 Wien
A-1180 Wien (AT)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Skischuh


    (57) Die Schale eines Skischuhes weist in Abstand vom vorderen Ende (6) und vom hinteren Ende (8) Angriffsstellen (5, 7, 14 und 15) für die Bindung auf, wobei der Abstand zwischen den vorderen Angriffsstellen (5, 15) und den hinteren Angriffsstellen (7, 14) bei allen Schalengrößen gleich ist, so daß für alle Schalengrößen dieselbe Bindung unverändert verwendet werden kann. Die Angriffsstellen bestehen aus Nuten (5,17) an der Seite der Sohle, welche für den Angriff von Teilen der Bindung bestimmt sind, und aus quer zur Schuhlängsachse liegenden Anlageflächen (14, 15) im Bereich der Nuten (5, 7). Diese Anlageflächen (14, 15) dienen dazu, um die Schale gegen die Bindung in Längsrichtung der Schale abzustützen, und durch die Nuten (5, 7), welche für den Eingriff von Bindungsteilen bestimmt sind, wird die Schale in Höhenrichtung und in Seitenrichtung festgehalten. Die Sohle geht über abgerundete Flächenbereiche (3) in das Fersenende (8) der Schale und über abgerundete Flächenbereiche (4) in das spitzenseitige Schalenende (6) über. Dies wird dadurch ermöglicht, daß die Angriffsstellen für die Bindung an den Seiten der Sohle angeordnet sind.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Skischuh mit einer eine Laufsohle aufweisenden Schale, deren Sohlenteil über fersenseitige und schuhspitzenseitige abgerundete Flächenbereiche in die Schale übergeht und Angriffstellen für eine Bindung aufweist, wobei die Angriffstellen in für verschiedene Schalengrößen gleichbleibendem Abstand in Längsrichtung des Schuhes voneinander in Abstand von der Schuhspitze und dem Fersenende oberhalb der Sohlenebene an der Schale angeordnet sind. Eine derartige Ausbildung eines Skischuhes ist beispielsweise der US-PS 4 245 409 zu entnehmen. Diese bekannte Ausbildung weist eine für verschiedene Größen von Schuhen konstante Sohlenfläche auf, welche über abgerundete Sohlenbereiche in die Schale übergeht. Zur Festlegung von Bindungsteilen sind an den beiden Enden der Sohle der Schale sich im wesentlichen parallel zur Sohlenlängsachse erstreckende Sackbohrungen bzw. Vertiefungen vorgesehen. Die für verschiedene Schalengrößen in gleichbleibendem Abstand voneinander angeordneten Angriffstellen für die Bindung haben dabei den Vorteil, daß die Einstellung der Bindung für verschiedene Schuhgrößen in keiner Weise verändert werden muß. Es ist lediglich die Charakteristik entsprechend den jeweiligen Bedürfnissen anzupassen, für die Montage der-Bindung ergibt sich jedoch eine wesentliche Vereinfachung.

    [0002] Nachteilig bei dieser bekannten Ausbildung ist der Umstand, daß die Angriffstellen für die Bindung an der vorderen und an der hinteren Stirnfläche der Sohle vorgesehen sind und daß daher die abgerundeten Flächenbereiche, über welche der Sohlenteil in den Schalenteil übergeht, an den beiden Schuhenden nur verhältnismäßig schmal bemessen werden können. Dadurch wird ein Gehen mit dem Skischuh erschwert und es stehen überdies auch nur kleine Angriffstellen für den Angriff der Bindung am Schuh zur Verfügung. Die Ausbildung der Angriffstellen als Sackbohrungen hat weiters den Nachteil, daß diese Bohrungen durch eintretenden Schnee verlegt sein können, so daß ein sicherer Angriff der Bindungsteile gefährdet ist. Bei Anordnung von Vertiefungen dieser Art ist darüberhinaus der Halt des Schuhes gegen seitliches Verdrehen aus der Bindung nicht immer gewährleistet. Es besteht somit die Gefahr, daß sich der Schuh in unbeabsichtigter Weise von der Bindung löst bzw. daß eine korrekte Verriegelung des Schuhes mit der Bindung überhaupt nicht eintritt.

    [0003] Die Erfindung zielt nun darauf ab, die bekannte Ausbildung dahingehend weiterzubilden, daß ein sicherer Halt des Schuhes an den Bindungsteilen gewährleistet ist. Zur Lösung dieser Aufgabe besteht die Erfindung darin, daß die Angriffstellen sich in Längsrichtung der Sohle erstreckende, an den Längsseiten der Schale sowie an ihren den Schuhenden, d.h. also dem fersenseitigen Ende bzw. dem spitzenseitigen Ende des Schuhes, zugewendeten Enden nach außen offene Nuten aufweisen. Dadurch, daß die Angriffstellen als nach außen offene Nuten ausgebildet sind, kann gegebenenfalls eingetretener Schnee aus diesen Nuten leicht entfernt werden. Da sich die Nuten in Längsrichtung des Schuhes erstrecken, ergeben der Nutgrund, welcher der Längs-Mittelebene der Sohle zugewendet ist, und die die Nuten unten begrenzende Fläche ein gutes Widerlager für den Angriff von Bindungsteilen, und es läßt sich eine sichere Abstützung des Schuhes in der Bindung gewährleisten. Durch diese Nuten ist somit der Schuh gegen ein Abheben von der Bindung und gegen seitliche Verschiebung in der Bindung gesichert.

    [0004] Die Ausbildung ist hiebei vorzugsweise so getroffen, daß die Breite der abgerundeten Flächenbereiche der Sohle dem Abstand zwischen dem Grund einander relativ zur Sohlenmitte gegenüberliegender Nuten entspricht. Dadurch, daß die einander gegenüberliegenden Nuten vom Material der Sohle im Bereich der abgerundeten Flächenbereiche ausgefüllt sind, können Bindungsteile mit relativ hoher Spannkraft ohne Gefahr einer Beschädigung der Angriffstellen verwendet werden, da die Abstützung der Kräfte durch das Material der Sohle erfolgt. Die Sohle wird hiebei quer zu ihrer Längsachse beansprucht. In formtechnisch besonders einfacher Weise schließen die abgerundeten Flächenbereiche der Sohle an die Nuten an. Um ein sicheres Niederhalten der Sohle am Ski bzw. an der Platte einer Plattenbindung zu gewährleisten, ist die Ausbildung in vorteilhafter Weise so getroffen, daß die die Nuten unten begrenzenden Flächen zur Sohlenebene parallel liegen. Die zur Sohlenebene parallelen Flächen der Nuten erlauben auch hier die sichere Aufbringung der erforderlichen Haltekräfte des Schuhes relativ zur Bindung.

    [0005] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Ausbildung so getroffen, daß die den Schuhenden zugewendeten Stirnflächen von die Nuten unten begrenzenden, zwischen den Nuten und der Sohlenebene liegenden Rippen Abstützflächen für den Angriff der Bindung in Längsrichtung des Schuhes bilden. Die Abstützung des Schuhes an der Bindung in Längsrichtung des Schuhes erfolgt somit an freiliegenden Abstützflächen, wodurch vermieden ist, daß zwischen den Abstützflächen am Schuh und den Abstützflächen der Bindung sich Schnee ansammelt.

    [0006] Da diese Abstützflächen freiliegen, wird anliegender Schnee mit Sicherheit verdrängt. Die Abstützung in Längsrichtung ist daher unabhängig davon, ob beim Anlegen der Bindung noch Schnee in den seitlichen Nuten verblieben ist. Vorzugsweise sind weiters die die von den-Schuhenden abgewendeten Enden der Nuten begrenzenden Flächen schräg nach außen geneigt, so daß sie mit dem Nutgrund einen stumpfen Winkel einschließen. Auf diese Weise wird unter allen Umständen vermieden, daß in die Nuten eingedrungener Schnee sich beim Anlegen der Bindung in den Nuten hält.

    [0007] Gemäß der Erfindung weist zweckmäßig die Laufsohle sich quer zur Sohle erstreckende Stege auf, welche durch einen eine Ausnehmung in der Sohle überbrückenden, in Längsrichtung der Sohle verlaufenden Steg miteinander verbunden sind. Dadurch wird eine griffige Profilierung der Sohle geschaffen, welche ein Rutschen beim Gehen im Schnee verhindert. Insbesondere der in Längsrichtung der Sohle verlaufende Steg gibt eine große Sicherheit gegen seitliches Rutschen.

    [0008] Die Erfindung wird nachfolgend an Hand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert. In dieser zeigen: Fig. 1 eine Seitenansicht des erfindungsgemäßen Schuhes, Fig. 2 eine Ansicht des Schuhes von der Ferse und Fig. 3 eine Ansicht der Sohle von unten.

    [0009] In Fig.l ist die Schale 1 eines Skischuhes dargestellt, deren Sohlenteil 2 fersenseitig über einen abgerundeten Flächenbereich 3 und spitzenseitig über einen abgerundeten Flächenbereich 4 in die Schale übergeht.

    [0010] An beiden Seiten des Schuhes sind seitlich von der Sohle in Abstand von der Schuhspitze 6 Nuten 5 und in Abstand vcm Fersenende 8 Nuten 7 vorgesehen. Die die Nuten unten begrenzenden Flächen 10 verlaufen parallel zur Sohlenebene 16, und der Nutengrund ist von Flächen gebildet, welche parallel zur Längs-Mittelebene des Schuhes liegen. Die Nuten 5 sind unten durch Rippen 18 begrenzt und die Nuten 7 sind unten durch Rippen 17 begrenzt. Die Endflächen 15 der Rippen 18 und die Endflächen 14 der Rippen 17 bilden Abstützflächen für die Bindung in Richtung der Längsachse des Schuhes. Die Nuten 5 und 7 sind für den Eingriff von Bindungsteilen bestimmt. Durch die Nuten 5 und 7 wird somit der Schuh in Höhenrichtung und in Seitenrichtung festgehalten. Die Verspannung in Längsrichtung des Schuhes erfolgt durch Anlage der Backen an die Flächen 15 und 14. Die von den Nuten 20 und den Endflächen 15 gebildeten vorderen Angriffsstellen für die Bindung sind in einem Abstand von von den Nuten 7 und den Endflächen 14 gebildeten hinteren Angriffsstellen für die Bindung in einem Abstand angeordnet, welcher für alle Schuhgrößen bzw. Schalengrößen unverändert gleich ist, so daß die Bindung in unveränderter Weise für alle Schuhgrößen bzw. Schalengrößen verwendet werden kann und nicht verstellt werden muß. An dem von der Schuhspitze 6 abgewendeten Ende sind die Nuten 5 durch Schrägflächen 20 begrenzt. Die Nuten 7 sind an ihrem vom Fersenende 8 abgewendeten Ende durch Schrägflächen 19 begrenzt. Diese Schrägflächen 20 und 19 sind schräg nach außen geneigt und schließen mit dem Nutgrund einen stumpfen Winkel ein, so daß in die Nuten eingedrungener Schnee nach außen aus den Nuten herausgedrückt wird und den Sitz der Bindung nicht beeinträchtigen kann. Die Endflächen 15 und 14 liegen frei, so daß dort an sich nicht die Möglichkeit besteht, daß sich Schnee ansetzt. Aus der Unteransicht gemäß Fig.3 ergibt sich, daß die Sohle lediglich über Querstege 11 und 12 sowie einen Teil der abgerundeten Flächenbereiche 3 und 4 am Boden bzw. an der SkiOberfläche anliegt. Ein weiterer Teilbereich der Sohle ist lediglich durch einen in Längsrichtung der Sohle verlaufenden Steg 13 überbrückt. Dadurch wird die Gefahr, daß sich an der Schuhsohle Schnee ansetzt, welcher das Aufliegen des Schuhes auf dem Ski behindert, verringert. Diese Rippe ergibt überdies auch beim Gehen einen Schutz gegen seitliches Abrutschen.


    Ansprüche

    1. Skischuh mit einer eine Laufsohle aufweisenden Schale, deren Sohlenteil (2) über fersenseitige und schuhspitzenseitige abgerundete Flächenbereiche (3,4) in die Schale übergeht und Angriffstellen (5,7,14,15) für eine Bindung aufweist, wobei die Angriffstellen in für verschiedene Schalengrößen gleichbleibendem Abstand in Längsrichtung des Schuhes voneinander in Abstand von der Schuhspitze (6) und dem Fersenende (8) oberhalb der Sohlenebene (16) an der Schale angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Angriffstellen (5,7,14,15) sich in Längsrichtung der Sohle (2) erstreckende, an den Längsseiten der Schale (1) sowie an ihren den Schuhenden zugewendeten Enden nach außen offene Nuten (5,7) aufweisen.
     
    2. Skischuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite der abgerundeten Flächenbereiche (3,4) der Sohle (2) dem Abstand zwischen dem Grund einander relativ zur Sohlenmitte geqenüberliegender Nuten (5,7) entspricht.
     
    3. Skischuh nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die abgerundeten Flächenbereiche (3,4) der Sohle (2) an die Nuten (5,7) anschließen. ,
     
    4. Skischuh nach einem der Ansprüche 1,2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die die Nuten (5,7) unten begrenzenden Flächen zur Sohlenebene parallel liegen.
     
    5. Skischuh nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die den Schuhenden (6,8) zugewendeten Stirnflächen (14,15) von die Nuten (5,7) unten beqrenzenden, zwischen den Nuten (5,7) und der Sohlenebene (16) liegenden Rippen (17,18) Abstützflächen für den Angriff der Bindung in Längsrichtung des Schuhes bilden.
     
    6. Skischuh nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die die von den Schuhenden (6,8) abgewendeten Enden der Nuten (5,7) begrenzenden Flächen (19,20) schräg nach außen geneigt sind und mit dem Nutgrund einen stumpfen Winkel einschließen.
     
    7. Skischuh nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Laufsohle sich quer zur Sohle erstreckende Stege (11,12) aufweist, welche durch einen eine Ausnehmung in der Sohle überbrückenden, in Längsrichtung der Sohle verlaufenden Steg (13) miteinander verbunden sind.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht