[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Skischuh mit einer eine Laufsohle aufweisenden
Schale, deren Sohlenteil über fersenseitige und schuhspitzenseitige abgerundete Flächenbereiche
in die Schale übergeht und Angriffstellen für eine Bindung aufweist, wobei die Angriffstellen
in für verschiedene Schalengrößen gleichbleibendem Abstand in Längsrichtung des Schuhes
voneinander in Abstand von der Schuhspitze und dem Fersenende oberhalb der Sohlenebene
an der Schale angeordnet sind. Eine derartige Ausbildung eines Skischuhes ist beispielsweise
der US-PS 4 245 409 zu entnehmen. Diese bekannte Ausbildung weist eine für verschiedene
Größen von Schuhen konstante Sohlenfläche auf, welche über abgerundete Sohlenbereiche
in die Schale übergeht. Zur Festlegung von Bindungsteilen sind an den beiden Enden
der Sohle der Schale sich im wesentlichen parallel zur Sohlenlängsachse erstreckende
Sackbohrungen bzw. Vertiefungen vorgesehen. Die für verschiedene Schalengrößen in
gleichbleibendem Abstand voneinander angeordneten Angriffstellen für die Bindung haben
dabei den Vorteil, daß die Einstellung der Bindung für verschiedene Schuhgrößen in
keiner Weise verändert werden muß. Es ist lediglich die Charakteristik entsprechend
den jeweiligen Bedürfnissen anzupassen, für die Montage der-Bindung ergibt sich jedoch
eine wesentliche Vereinfachung.
[0002] Nachteilig bei dieser bekannten Ausbildung ist der Umstand, daß die Angriffstellen
für die Bindung an der vorderen und an der hinteren Stirnfläche der Sohle vorgesehen
sind und daß daher die abgerundeten Flächenbereiche, über welche der Sohlenteil in
den Schalenteil übergeht, an den beiden Schuhenden nur verhältnismäßig schmal bemessen
werden können. Dadurch wird ein Gehen mit dem Skischuh erschwert und es stehen überdies
auch nur kleine Angriffstellen für den Angriff der Bindung am Schuh zur Verfügung.
Die Ausbildung der Angriffstellen als Sackbohrungen hat weiters den Nachteil, daß
diese Bohrungen durch eintretenden Schnee verlegt sein können, so daß ein sicherer
Angriff der Bindungsteile gefährdet ist. Bei Anordnung von Vertiefungen dieser Art
ist darüberhinaus der Halt des Schuhes gegen seitliches Verdrehen aus der Bindung
nicht immer gewährleistet. Es besteht somit die Gefahr, daß sich der Schuh in unbeabsichtigter
Weise von der Bindung löst bzw. daß eine korrekte Verriegelung des Schuhes mit der
Bindung überhaupt nicht eintritt.
[0003] Die Erfindung zielt nun darauf ab, die bekannte Ausbildung dahingehend weiterzubilden,
daß ein sicherer Halt des Schuhes an den Bindungsteilen gewährleistet ist. Zur Lösung
dieser Aufgabe besteht die Erfindung darin, daß die Angriffstellen sich in Längsrichtung
der Sohle erstreckende, an den Längsseiten der Schale sowie an ihren den Schuhenden,
d.h. also dem fersenseitigen Ende bzw. dem spitzenseitigen Ende des Schuhes, zugewendeten
Enden nach außen offene Nuten aufweisen. Dadurch, daß die Angriffstellen als nach
außen offene Nuten ausgebildet sind, kann gegebenenfalls eingetretener Schnee aus
diesen Nuten leicht entfernt werden. Da sich die Nuten in Längsrichtung des Schuhes
erstrecken, ergeben der Nutgrund, welcher der Längs-Mittelebene der Sohle zugewendet
ist, und die die Nuten unten begrenzende Fläche ein gutes Widerlager für den Angriff
von Bindungsteilen, und es läßt sich eine sichere Abstützung des Schuhes in der Bindung
gewährleisten. Durch diese Nuten ist somit der Schuh gegen ein Abheben von der Bindung
und gegen seitliche Verschiebung in der Bindung gesichert.
[0004] Die Ausbildung ist hiebei vorzugsweise so getroffen, daß die Breite der abgerundeten
Flächenbereiche der Sohle dem Abstand zwischen dem Grund einander relativ zur Sohlenmitte
gegenüberliegender Nuten entspricht. Dadurch, daß die einander gegenüberliegenden
Nuten vom Material der Sohle im Bereich der abgerundeten Flächenbereiche ausgefüllt
sind, können Bindungsteile mit relativ hoher Spannkraft ohne Gefahr einer Beschädigung
der Angriffstellen verwendet werden, da die Abstützung der Kräfte durch das Material
der Sohle erfolgt. Die Sohle wird hiebei quer zu ihrer Längsachse beansprucht. In
formtechnisch besonders einfacher Weise schließen die abgerundeten Flächenbereiche
der Sohle an die Nuten an. Um ein sicheres Niederhalten der Sohle am Ski bzw. an der
Platte einer Plattenbindung zu gewährleisten, ist die Ausbildung in vorteilhafter
Weise so getroffen, daß die die Nuten unten begrenzenden Flächen zur Sohlenebene parallel
liegen. Die zur Sohlenebene parallelen Flächen der Nuten erlauben auch hier die sichere
Aufbringung der erforderlichen Haltekräfte des Schuhes relativ zur Bindung.
[0005] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Ausbildung so getroffen,
daß die den Schuhenden zugewendeten Stirnflächen von die Nuten unten begrenzenden,
zwischen den Nuten und der Sohlenebene liegenden Rippen Abstützflächen für den Angriff
der Bindung in Längsrichtung des Schuhes bilden. Die Abstützung des Schuhes an der
Bindung in Längsrichtung des Schuhes erfolgt somit an freiliegenden Abstützflächen,
wodurch vermieden ist, daß zwischen den Abstützflächen am Schuh und den Abstützflächen
der Bindung sich Schnee ansammelt.
[0006] Da diese Abstützflächen freiliegen, wird anliegender Schnee mit Sicherheit verdrängt.
Die Abstützung in Längsrichtung ist daher unabhängig davon, ob beim Anlegen der Bindung
noch Schnee in den seitlichen Nuten verblieben ist. Vorzugsweise sind weiters die
die von den-Schuhenden abgewendeten Enden der Nuten begrenzenden Flächen schräg nach
außen geneigt, so daß sie mit dem Nutgrund einen stumpfen Winkel einschließen. Auf
diese Weise wird unter allen Umständen vermieden, daß in die Nuten eingedrungener
Schnee sich beim Anlegen der Bindung in den Nuten hält.
[0007] Gemäß der Erfindung weist zweckmäßig die Laufsohle sich quer zur Sohle erstreckende
Stege auf, welche durch einen eine Ausnehmung in der Sohle überbrückenden, in Längsrichtung
der Sohle verlaufenden Steg miteinander verbunden sind. Dadurch wird eine griffige
Profilierung der Sohle geschaffen, welche ein Rutschen beim Gehen im Schnee verhindert.
Insbesondere der in Längsrichtung der Sohle verlaufende Steg gibt eine große Sicherheit
gegen seitliches Rutschen.
[0008] Die Erfindung wird nachfolgend an Hand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles
näher erläutert. In dieser zeigen: Fig. 1 eine Seitenansicht des erfindungsgemäßen
Schuhes, Fig. 2 eine Ansicht des Schuhes von der Ferse und Fig. 3 eine Ansicht der
Sohle von unten.
[0009] In Fig.l ist die Schale 1 eines Skischuhes dargestellt, deren Sohlenteil 2 fersenseitig
über einen abgerundeten Flächenbereich 3 und spitzenseitig über einen abgerundeten
Flächenbereich 4 in die Schale übergeht.
[0010] An beiden Seiten des Schuhes sind seitlich von der Sohle in Abstand von der Schuhspitze
6 Nuten 5 und in Abstand vcm Fersenende 8 Nuten 7 vorgesehen. Die die Nuten unten
begrenzenden Flächen 10 verlaufen parallel zur Sohlenebene 16, und der Nutengrund
ist von Flächen gebildet, welche parallel zur Längs-Mittelebene des Schuhes liegen.
Die Nuten 5 sind unten durch Rippen 18 begrenzt und die Nuten 7 sind unten durch Rippen
17 begrenzt. Die Endflächen 15 der Rippen 18 und die Endflächen 14 der Rippen 17 bilden
Abstützflächen für die Bindung in Richtung der Längsachse des Schuhes. Die Nuten 5
und 7 sind für den Eingriff von Bindungsteilen bestimmt. Durch die Nuten 5 und 7 wird
somit der Schuh in Höhenrichtung und in Seitenrichtung festgehalten. Die Verspannung
in Längsrichtung des Schuhes erfolgt durch Anlage der Backen an die Flächen 15 und
14. Die von den Nuten 20 und den Endflächen 15 gebildeten vorderen Angriffsstellen
für die Bindung sind in einem Abstand von von den Nuten 7 und den Endflächen 14 gebildeten
hinteren Angriffsstellen für die Bindung in einem Abstand angeordnet, welcher für
alle Schuhgrößen bzw. Schalengrößen unverändert gleich ist, so daß die Bindung in
unveränderter Weise für alle Schuhgrößen bzw. Schalengrößen verwendet werden kann
und nicht verstellt werden muß. An dem von der Schuhspitze 6 abgewendeten Ende sind
die Nuten 5 durch Schrägflächen 20 begrenzt. Die Nuten 7 sind an ihrem vom Fersenende
8 abgewendeten Ende durch Schrägflächen 19 begrenzt. Diese Schrägflächen 20 und 19
sind schräg nach außen geneigt und schließen mit dem Nutgrund einen stumpfen Winkel
ein, so daß in die Nuten eingedrungener Schnee nach außen aus den Nuten herausgedrückt
wird und den Sitz der Bindung nicht beeinträchtigen kann. Die Endflächen 15 und 14
liegen frei, so daß dort an sich nicht die Möglichkeit besteht, daß sich Schnee ansetzt.
Aus der Unteransicht gemäß Fig.3 ergibt sich, daß die Sohle lediglich über Querstege
11 und 12 sowie einen Teil der abgerundeten Flächenbereiche 3 und 4 am Boden bzw.
an der SkiOberfläche anliegt. Ein weiterer Teilbereich der Sohle ist lediglich durch
einen in Längsrichtung der Sohle verlaufenden Steg 13 überbrückt. Dadurch wird die
Gefahr, daß sich an der Schuhsohle Schnee ansetzt, welcher das Aufliegen des Schuhes
auf dem Ski behindert, verringert. Diese Rippe ergibt überdies auch beim Gehen einen
Schutz gegen seitliches Abrutschen.
1. Skischuh mit einer eine Laufsohle aufweisenden Schale, deren Sohlenteil (2) über
fersenseitige und schuhspitzenseitige abgerundete Flächenbereiche (3,4) in die Schale
übergeht und Angriffstellen (5,7,14,15) für eine Bindung aufweist, wobei die Angriffstellen
in für verschiedene Schalengrößen gleichbleibendem Abstand in Längsrichtung des Schuhes
voneinander in Abstand von der Schuhspitze (6) und dem Fersenende (8) oberhalb der
Sohlenebene (16) an der Schale angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Angriffstellen
(5,7,14,15) sich in Längsrichtung der Sohle (2) erstreckende, an den Längsseiten der
Schale (1) sowie an ihren den Schuhenden zugewendeten Enden nach außen offene Nuten
(5,7) aufweisen.
2. Skischuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite der abgerundeten
Flächenbereiche (3,4) der Sohle (2) dem Abstand zwischen dem Grund einander relativ
zur Sohlenmitte geqenüberliegender Nuten (5,7) entspricht.
3. Skischuh nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die abgerundeten Flächenbereiche
(3,4) der Sohle (2) an die Nuten (5,7) anschließen. ,
4. Skischuh nach einem der Ansprüche 1,2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die die
Nuten (5,7) unten begrenzenden Flächen zur Sohlenebene parallel liegen.
5. Skischuh nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die den
Schuhenden (6,8) zugewendeten Stirnflächen (14,15) von die Nuten (5,7) unten beqrenzenden,
zwischen den Nuten (5,7) und der Sohlenebene (16) liegenden Rippen (17,18) Abstützflächen
für den Angriff der Bindung in Längsrichtung des Schuhes bilden.
6. Skischuh nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die die
von den Schuhenden (6,8) abgewendeten Enden der Nuten (5,7) begrenzenden Flächen (19,20)
schräg nach außen geneigt sind und mit dem Nutgrund einen stumpfen Winkel einschließen.
7. Skischuh nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Laufsohle
sich quer zur Sohle erstreckende Stege (11,12) aufweist, welche durch einen eine Ausnehmung
in der Sohle überbrückenden, in Längsrichtung der Sohle verlaufenden Steg (13) miteinander
verbunden sind.