[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Regelung der Farbzuführung in einer Rotationsdruckmaschine,
mit fernverstellbaren Farbzonenstellgliedern an einem Farbwerk, einer Meßvorrichtung
zum Erfassen des zonenweisen Farbbedarfes entsprechend der zu bedruckenden Fläche
zwecks Voreinstellung von Farbzonenstellgliedern und einer Auswerteschaltung zum zonenweisen
Ermitteln der Stellgröße zum Nachregeln der Farbzonenstellglieder aus einem Soll-Ist-Vergleich.
[0002] Aus der DE-AS 22 29 500 ist ein Verfahren zur Vorherbestimmung der Einstellung der
Farbzonenschrauben eines Farbwerkes einer Rotationsdruckmaschine bekannt, bei der
zur Ermittlung der Dichteverteilung der Druckform eine Vorlage lichtelektrisch vermessen
wird. Die abgespeicherten Ergebnisse der lichtelektrischen Vermessungen dienen der
Bedienungsperson der Druckmaschine als Anhalt für die Einstellung der Farbzonenschrauben
am Farbkasten für die verschiedenen Zonen der Druckform. Bekanntlich steuern die Farbzonenschrauben
die den einzelnen Zonen der Farbauftragwalze zugeführte Druckfarbenmenge, indem sie
den Zwischenraum zwischen einem Farbmesser bzw. -schieber und der Farbkastenwalze
bestimmen. Es ist außerdem bekannt (DE-AS 27 28 738) die Farbführung nachzuregeln,
wobei das Druckbild mittels Farbdichtemeßgeräten abgetastet wird um die Meßergebnisse
in einer Soll-Ist-Vergleichsschaltung zu verarbeiten, so daß aus dem Soll-Ist-Vergleich
ein Verstellwert für die einzelnen Farbdosierelemente erzeugbar ist.
[0003] Bei den bekannten Regelsystemen für die Farbführung ist es von Nachteil, daß der
Regelalgorithmus für alle Farbzonen gleich ist, d. h., daß lediglich in Abhängigkeit
von der Soll-Ist-Wertdifferenz eine Stellgröße für die Farbzonenschrauben erzeugt
wird. Zwangsläufig mußte dabei das Regelverhalten so festgelegt werden, daß in Farbzonen
mit minimalem Farbbedarf bei Farbabweichungen noch eine ausreichende und exakte Nachstellung
der Farbzonenschrauben möglich war,so daß eine instabile Regelung vermieden wurde.
Dadurch reagierte jedoch die Nachregelung in Zonen mit hohem Farbbedarf sehr träge
(schlechte Regeldynamik), da bei einer bestimmten Soll-Ist-Wertdifferenz in diesen
Farbzonen mit hohem Farbbedarf die zugeordneten Farbzonenstellschrauben nur um den
gleichen Betrag nachgestellt wurden, wie es bei gleicher Differenz bei den Farbzonen
mit geringem Farbbedarf der Fall ist. Durch eine derartig träge Regelung war eine
unverhältnismäßig hohe Produktion von Makulatur bei festgestellten Farbabweichungen
unvermeidbar.
[0004] Die Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung der eingangs bezeichneten Gattung
so weiterzubilden, daß die Regeldynamik und somit die Genauigkeit der Farbführung
sowohl für Farbzonen mit geringem Farbbedarf als auch für Farbzonen mit hohem Farbbedarf
gleichermaßen gut ist.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die Anwendung der Merkmale im Kennzeichen des Patentanspruchs
1 gelöst. Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen sowie aus der Beschreibung
in Verbindung mit den Zeichnungen.
[0006] Die Erfindung basiert auf der Erkenntnis, daß die zonale Farbdichte umgekehrt proportional
der gedruckten Fläche ist, d. h., je größer die zu bedruckende Fläche ist, umso größer
ist die benötigte Farbmenge um eine gleiche Farbdichte zu erzielen. Wie bereits erwähnt,
ist die Messerstellung in den einzelnen Farbzonen wiederum proportional zu der benötigten
Farbmenge eingestellt. Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird dem Regler für jede
Farbzone ein zur bedruckenden Fläche proportionaler zusätzlicher Wert eingegeben.
Der Regler ermittelt daraus für jede Farbzone quasi einen Korrekturwert, der bei der
Nachregelung der Farbzonenstellschrauben berücksichtigt wird. Dieser genannte farbflächenproportionale
Wert kann bei Druckmaschinen mit Voreinstellsystemen dem Film-/Plattenabtastgerät
entnommen werden. Bei Druckmaschinen ohne Voreinstellsystem kann ersatzweise die Stellung
der Farbdosierelemente (Farbmesser, Farbschieber) verwendet werden, wobei der Übernahmezeitpunkt
nach dem Einrichten der Druckmaschine liegen muß. Durch die erfindungsgemäße Vorrichtung
wird das Regelverhalten im Vergleich zu den bekannten Vorrichtungen wesentlich verbessert,
da bei einem bestimmten Farbdichtedifferenzwert das Farbdosierelement in Zonen mit
geringem Farbbedarf wesentlich weniger stark nachgestellt wird als in Farbzonen mit
hohem Farbbedarf. Die Nachregelung erfolgt somit für alle Farbzonen gleichermaßen
schnell, wodurch die Produktion von Makulatur wesentlich reduziert wird.
[0007] Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen beschrieben, wobei
Bezug auf die beiliegenden Zeichnungen genommen wird. In diesen zeigen:
Fig. 1 eine Offsetrotationsdruckmaschine für Schön- und Widerdruck mit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung zur Regelung der Farbzuführung;
Fig. 2 eine detailliertere Darstellung der in Fig. 1 verwendeten Vorrichtung zur Regelung
der Farbzuführung als Funktionsblockschaltbild;
Fig. 3 ein Kennlinienfeld zur Erläuterung des Regelverhaltens;
Fig. 4 einen Auszug aus dem Funktionsblockschaltbild gemäß Fig. 2;
Fig. 5 einen in dem Funktionsblockschaltbild gemäß Fig. 2 verwendbaren Verstärker
und
Fig. 6 eine alternativ zu dem Verstärker gemäß Fig. 5 verwendbare Speichertabelle.
[0008] Fig. 1 zeigt zwei hintereinander angeordnete Druckwerke 1, 2, in denen eine von einer
Vorratsrolle 3 kommende Papierbahn 4 jeweils beidseitig bedruckt werden kann. Die
Druckwerke 1, 2 können gleich aufgebaut sein, weshalb im folgenden für gleiche Bauteile
jeweils die gleichen Bezugszeichen verwendet werden. Die bedruckte Papierbahn 4 kann
in einem nachgeordneten schematisch angedeuteten Falzapparat 5 weiterverarbeitet werden.
[0009] Jedes der Druckwerke 1, 2 umfaßt in herkömmlicher Weise zwei Plattenzylinder 6, 7
und zwei Gummizylinder 8, 9. Dem oberen Platten-/Gummizylinderpaar 6, 8 ist ein Farbwerk
10 und dem unteren Platten-/Gummizylinderpaar 7, 9 ein Farbwerk 11 zugeordnet. Die
Feuchtwerke wurden der Einfachheit halber weggelassen. In jedem der Farbwerke 10,
11 ist ein Farbkasten 12, 13 vorgesehen, an dem jeweils eine Farbkastenwalze 14, 15
angeordnet ist. Die Farbdosierung erfolgt mittels Farbmesser bzw. -schieber 16, 17,
die in herkömmlicher Weise hinsichtlich ihres Abstandes zu den Farbkastenwalzen 14,
15 durch motorisch betätigbare Farbzonenschrauben 18, 19 einstellbar sind.
[0010] Von einem Farbsteuerpult 20 aus sind die Farbzonenstellschrauben 18, 19 einstellbar
und deren Lage abfragbar. Die Voreinstellung der Farbzonenstellschrauben erfolgt über
das Steuerpult 20 von einem Abtastgerät 21 aus, in dem ein Speicher 22, beispielsweise
eine Magnetbandkassette, vorhanden ist, in dem die individuellen Einstellwerte für
die Farbzonenstellschrauben gespeichert sind. Diese Werte wurden in bekannter Weise
durch eine vorausgegangene zonenweise Abtastung der Filmmontage oder der Platte erzeugt,
deren Druckbild im nachfolgenden in den Druckwerken 1, 2 auf die Papierbahn 4 übertragen
werden soll.
[0011] Nach erfolgter Voreinstellung der Farbzonenstellschrauben in Druckwerken 1, 2 können
diese in Betrieb genommen werden, so daß durch Farbdichtemeßköpfe 23, 24, die oberhalb
und unterhalb der Papierbahn 4 angeordnet sein können, die Farbintensität in den verschiedenen
Farbzonen auf den Druckbildern abtastbar ist. Die von den
Farbdichtemeßköpfen 23, 24 erzeugten Signale D gelangen über einen Meßwertaufbereiter
25 an einen Regler 26. Dieser Regler 26 ist vorzugsweise ein Mikroprozessor oder ein
Bestandteil eines solchen.
[0012] Die von den Meßköpfen 23, 24 erzeugten Signale werden in dem Regler 26 einem Soll-Ist-Wertvergleich
unterzogen und aus diesem Vergleich wird bei festgestellten Farbabweichungen ΔD in
einer oder mehreren Zonen über das Farbsteuerpult 20 ein Signal At zur Nachregelung
der Farbzonenstellschrauben 18, 19 abgeleitet. Dieses Signal At zur Nachregelung der
Farbzonenstellschrauben 18, 19 wird jedoch im Regler 26 erfindungsgemäß entweder unter
Berücksichtigung der die Stellung der Farbmesser bzw. -schieber in den einzelnen Farbzonen
anzeigenden über die Leitung 27 an den Regler angelegten Signale erzeugt oder der
bei der Voreinstellung der Farbzonenstellschrauben 18, 19 maßgebenden Werte im Speicher
22 des Abtastgerätes 21, die über die Leitung 28 an den Regler 26 anlegbar sind. Über
eine Leitung 29 ist der Sollwert eingebbar.
[0013] Im folgenden wird unter Bezugnahme auf Fig. 2 das der Erfindung zugrundeliegende
Wirkungsprinzip im einzelnen erläutert.
[0014] In Fig. 2 ist eine Druckvorlage 30 schematisch angedeutet, wobei diese in acht Farbzonen
a bis h unterteilt ist. Die in der Druckvorlage 30 angezeigten geometrischen Figuren
sollen die Druckflächen interpretieren, die auch entsprechend auf der Papierbahn 4
erzeugt werden sollen.
[0015] Ein Vergleich der Druckflächen in den einzelnen Zonen a bis h der Druckvorlage 30
zeigt den unterschiedlichen Farbbedarf in diesen einzelnen Zonen, der als Farbbe-3arfskurve
31 unterhalb der Druckvorlage 30 dargestellt ist und der maßgebend ist für die Voreinstellung
der Farbzonenstellschrauben 18, 19. Die die Einstellung der Farbzonenstellschrauben
18, 19 darstellenden Werte gelangen über einen Analog-/Digitalwandler 32, der durch
einen Multiplexer 33 steuerbar ist, an eine Leuchtdiodenanzeige 34 und über diese
an den Regler 26.
[0016] Über ein schematisch angedeutetes Bedienungspult 35, in dem eine Anzahl von Farbzonenstellmotorschaltern
36 vorhanden ist, ist eine manuelle Einstellung der Farbzonenstellschrauben 18, 19
möglich.
[0017] Die in dem Regler 26 ermittelten Werte zur Nachstellung der Farbzonenstellschrauben
18, 19 bei einer festgestellten Farbdifferenz AD, die, wie bereits erwähnt, unter
Berücksichtigung der Voreinstellwerte oder der Istwerte weiterverarbeitet wurden,
werden einem elektronischen Schalter 38 über Leitungen 39 zugeführt. Dieser betätigt
die zugeordneten Kontakte 37, wodurch eine geeignete Spannung, z. B. von 24 Volt,
an die den einzelnen Farbzonenstellschrauben 17, 18 zugeordneten Motoren anlegbar
ist.
[0018] Wie in Fig. 2 gestrichelt angedeutet, kann anstelle der Abfragung der einzelnen Farbzonenstellschrauben
18, 19, die, wie bereits erwähnt, über den Analog-/Digitalwandler 32 weiterverarbeitet
wurde, dem Regler 26 ebenso als Bezugsbasis für den Nachstellwert von dem Abtastgerät
21 bzw. dem Speicher 22 die für die Voreinstellung der Farbzonenstellschraube maßgebenden
Werte zugeführt werden (gestrichelt dargestellt).
[0019] Fig. 3 zeigt in vereinfachter Darstellung Kennlinien für einzelne Farbzonen, wobei
der Einfachheit halber lediglich die Farbzonen a, c, e und f betrachtet werden. Wie
die in Fig. 2 gezeigte Farbbedarfskurve 31 und die in Fig. 3 dargestellten Kennlinien
zeigen, ist für die Farbzone e der Farbbedarf am geringsten und für die Farbzone f
am größten. Wird beispielsweise auf der Abszisse in der Darstellung gemäß Fig. 3 ein
festgestellter Soll-Ist-Differenzwert ΔD festgestellt, so kann daraus unter Berücksichtigung
der Neigung der jeweiligen Kennlinie, die den Farbbedarf in der jeweiligen Zone angibt,
der individuelle Korrekturwert Δt für die Veränderung bzw. Nachregelung der Farbzonenstellschraube
abgeleitet werden, wie das für die Farbzone c gestrichelt angedeutet ist. Fig. 3 zeigt,
daß die Neigung der Linien für Farbzonen mit größtem Farbbedarf am größten ist, wodurch
bei einem festgestellten Soll-Ist-Differenzwert AD ein erheblich größerer Nachstellwert
Δt für die Farbzonenstellschrauben 18, 19 ermittelt wird, als dies bei Kennlinien
mit geringerer Neigung, d. h. Farbzonen mit kleinerem Farbbedarf,der Fall ist.
[0020] Die Umsetzung der Soll-Ist-Wertdifferenz 6D in ein Zeitsignal Δt im Regler 26 kann
beispielsweise mit Hilfe des in Fig. 5 angedeuteten Verstärkers 43, der einen variablen
Verstärkungsfaktor P aufweist, erfolgen. Der für jede Farbzone individuelle Verstärkungsfaktor
wird durch den flächenproportionalen Zonenwert gemäß der Farbbedarfskurve 31 bestimmt,
so daß entsprechend der Kennlinie in Fig. 3 Farbzonen mit hohem Farbbedarf ein hoher
Verstärkungsfaktor P und Farbzonen mit niedrigem Farbbedarf ein kleiner Verstärkungsfaktor
zugeordnet wird. Die unter Berücksichtigung des eingestellten Verstärkungsfaktors
P für eine bestimmte Farbdichtedifferenz erzeugte Spannung U am Ausgang des Verstärkers
43 wird einem Zeitglied 44 zugeführt, das an seinem Ausgang ein Zeitsignal Ät erzeugt,
das zur Ansteuerung der den Farbzonenstellschrauben 18, 19 zugeordneten Motoren verwendet
wird. Entsprechend des nachzustellenden Betrages wird der jeweilige Motor entweder
eine längere Zeit oder kürzere Zeit betätigt. Durch entsprechende Beschaltung des
Verstärkers können auch nichtlineare Kennlinien erzielt werden.
[0021] Fig. 4 zeigt vereinfacht den elektrischen Signalverlauf der Vorrichtung gemäß Fig.
1 und 2. Die von den Farbdichtemeßköpfen 23, 24 festgestellten Werte D gelangen dabei
über einen Verstärker 39 und einen Analog-/Digitalwandler 40 an einen Vergleicher
42 in dem Regler 26. Außerdem wird hier dem Vergleicher 42 von einem Sollwertspeicher
41 für die jeweilige Farbzone der entsprechende Sollwert eingegeben. Unter Berücksichtigung
des jeweiligen Farbbedarfs bzw. der entsprechenden Voreinstellung der Farbzonenstellschrauben,
die durch die Kennlinien 31 gemäß Fig. 2 angedeutet ist, wird dann das Nachsteuersignal
Δt erzeugt, das für eine bestimmte Zeit den elektronischen Schalter 38 betätigt.
[0022] Alternativ zu der analogen Erzeugung der Nachregelsignale Δt für die Farbzonenstellschrauben
18, 19 gemäß Fig. 5 kann auch eine digitale Erzeugung der Nachstellsignale Δt für
die einzelnen Farbzonen vorgenommen werden, wobei in diesem Falle eine Speichertabelle
gemäß Fig. 6 verwendbar ist. In Fig. 6 sind die ermittelten Farbabweichungen (Differenzsignale)
ΔD in Stufen 0 bis 7 angegeben, denen entsprechend dem jeweiligen Farbbedarf in den
einzelnen Farbzonen unterschiedliche Korrekturfaktoren Pl bis P3 usw. zugeordnet werden,
die für eine bestimmte Farbabweichung z. B. AD = 3 unterschiedliche Nachstellwerte
bzw. unterschiedliche Nachstellzeiten bewirken. Die Verarbeitung dieser Tabellenwerte
gemäß Fig. 6 erfolgt vorzugsweise in einem Regler 26, der als Mikroprozessor oder
als Bestandteil eines Mikroprozessors ausgebildet ist. Die Anwendung und gegebenenfalls
nachträgliche Optimierung nichtlinearer Kennlinien wird dadurch wesentlich vereinfacht.
Bezugszeichenliste:
[0023]
1 Druckwerk
2 Druckwerk
3 Rolle
4 Papierbahn
5 Falzapparat
6,7 Plattenzylinder
8,9 Gummizylinder
10,11 Farbwerk
12,13 Farbkasten
14,15 Farbkastenwalze
16,17 Farbmesser/-schieber
18,19 Farbzonenanstellschraube
20 Farbsteuerpult
21 Abtastgerät (Film/Platte)
22 Kassette
23,24 Farbdichte-Meßkopf
25 Meßwertaufbereiter
26 Regler (µ, ϕ)
27,28,29 Steuerleitungen
30 Druckvorlage
31 Farbbedarfskurve (sMesserstellung)
32 Analog/Digitalwandler
33 Multiplexer
34 Leuchtdiodenanzeige
35 Schalterbank
36 Farbzonenanstellmotorschalter
37 Relais-Kontakt
38 Relais
39 Steuerleitungen
40 A/D-Wandler
41 Sollwertspeicher
42 Vergleicher
43 Verstärker
44 Potentiometer
45 Zeitglied
1. Vorrichtung zur Regelung der Farbzuführung in einer Rotationsdruckmaschine, mit
fernverstellbaren Farbzonenstellgliedern an einem Farbwerk, einer Meßvorrichtung zum
Erfassen des zonenweisen Farbbedarfes entsprechend der zu bedruckenden Fläche zwecks
Voreinstellung von Farbzonenstellgliedern und einer Auswerteschaltung zum zonenweisen
Ermitteln der Stellgröße zum Nachregeln der Farbzonenstellglieder aus einem Soll-Ist-Vergleich,
dadurch gekennzeichnet, daß die für jede Farbzone (a bis h) ermittelten Stellgrößen
in einem Regler (26) in Abhängigkeit von der in der betreffenden Farbzone (a bis h)
zu bedruckenden Fläche verändert werden, so daß bei gleicher Farbdichteabweichung
in einer Farbzone (z. B. g) mit hohem Farbbedarf die Nachregelung (Öffnung) des Farbzonenstellgliedes
(18, 19) größer ist als in Farbzonen (z. B. e) mit geringem Farbbedarf.
2. Vorrichtung nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die in einem Abtastgerät
(20, 21) von einer Filmvorlage oder Druckplatte abgetasteten Meßwerte zur Voreinstellung
der Farbzonenstellglieder (18, 19) dem Regler (26) zuführbar sind und daß der Regler
(26) daraus für jede Farbzone (a bis h) einen zur zu bedruckenden Fläche proportionalen
Wert ermittelt und aus diesem sowie aus der jeweiligen aus Soll-Ist-Wert ermittelten
Stellgröße eine druckflächenproportionale Stellgröße zur Veränderung des jeweiligen
Farbzonenstellgliedes (18, 19) ermittelt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine zu bedruckende Papierbahn
(4) durch Meßköpfe (23, 24) abtastbar ist, daß die von den Meßköpfen (23, 24) erzeugten
Signale über einen Meßwertaufbereiter (25) dem Regler (26) zuführbar sind, daß die
Stellung der Farbzonenstellglieder (18, 19) über ein Farbsteuerpult (20) dem Regler
(26) zuführbar ist und daß der Regler (26) ein zeitproportionales Stellsignal ( At)
erzeugt, das über das Farbsteuerpult (20) jeweils die Farbzonenstellglieder (18, 19)
nachregelt.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Regler
(26) einen Verstärker (43) umfaßt, dessen Verstärkungsfaktor für jede Farbzone (a
bis h) druckflächenproportional veränderbar ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Ausgangssignal (U)
des Verstärkers (43) einem Zeitglied (45) zuführbar ist, das ein der Größe des Ausgangssignals
(U) entsprechendes Zeitsignal (Δt) für die Farbzonenstellglieder (18, 19) erzeugt.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Regler
(26) einen Vergleicher (42) und eine Speichertabelle (Fig. 6) aufweist.
7. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
zur Regelung der Farbführung ein Mikroprozessor verwendet wird.