[0001] Ausgangspunkt der Erfindung ist eine Teleskopantenne mit den im Oberbegriff des Anspruchs
1 angegebenen Merkmalen. Eine solche Teleskopantenne ist aus der DE-PS 881 965 bekannt.
Die bekannte Teleskopantenne besitzt zum Aus- und Einfahren in ihrem Innern ein flaches
Stahlband, welches auf seiner ganzen Länge Löcher trägt, in welche Zähne eines angetriebenen
Zahnrades eingreifen. Erwähnt sind in der DE-PS 881 965 alternativ ferner als Organ
zum Ein- und Ausschieben eine im Teleskopinnern laufende Schraubenfeder, welche durch
eine mit ihren Gewindegängen in die Gewindegänge der Schraubenfeder eingreifende angetriebene
Mutter vor bzw. zurück bewegt wird, und nicht näher spezifizierte, allgemein als Schiebezunge
bezeichnete Organe, welche außer aus Stahl auch aus Kunststoff oder aus sonstigem
Werkstoff ausgeführt sein können und welche mit einem Treibrad zwangsläufig ineinandergreifen
oder in einem Reibungsschluß stehen sollen.
[0002] Die Anforderungen an den Antrieb von Teleskopantennen für Kraftfahrzeuge sind wesentlich
dadurch bestimmt, daß Schubkräfte bis zu etwa 100 N aufgebracht und übertragen werden
müssen. Der aus der DE-PS 881 965 bekannte Antrieb ist dieser Anforderung nicht zuverlässig
gewachsen. Beim Ausschieben der Teleskopantenne kann das gelochte Stahlband im Teleskopinnern,
und zwar in den äußeren Teleskoprohren mit der größeren lichten Weite, knicken; da
die maximale Breite des Stahlbandes durch die lichte Weite des innersten, engsten
Teleskoprohres begrenzt wird, besitzt das Stahlband in den äußeren Teleskoprohren
mit zunehmender Ausschiebelänge zunehmend mehr Spielraum für ein Abknicken. Ein weiteres
Problem liegt darin, daß metallische Organe zum Ein- und Ausschieben einer Teleskopantenne
deren elektrische Kapazität verändern, weshalb sie keinen Eingang in die Praxis gefunden
haben.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Betriebssicherheit einer Teleskopantenne
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 zu verbessern, insbesondere einen möglichst
reibungsarmen Lauf der Betätigungseinrichtung zu ermöglichen und ein Abknicken des
ausschiebenden Organs zu verhindern.
[0004] Die Lösung dieser Aufgabe ist Gegenstand des Anspruchs 1. Vorteilhafte Weiterbildungen
der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0005] Durch die gewählte Form und Anordnung der Stirnflächen der Schlitze, welche mit den
Zahnflanken der Zähne des Zahnrades zusammenarbeiten, wird erreicht, daß die Zähne
die Schubkraft nur im Bereich der Längsmittellinie, also entlang seiner neutralen
Faser, auf den Draht übertragen, sodaß dessen Knickneigung infolgedessen nur gering
ist. Zugleich wird durch die Konzentration des mit den Zahnflanken zusammenarbeitenden
Teils der Stirnflächen der Schlitze auf einen schmalen Streifen im Bereich der Längsmittellinie
des Drahtes eine Gestaltung der Zahnflanken in der Weise erleichtert, daß während
der gesamten Abwälzbewegung eines Zahnes auf der einen Stirnfläche eines Schlitzes
die vom Zahn übertragene Schubkraft i.w. nur in Richtung der Längsmittellinie des
Drahtes übertragen wird. Dies hat zur Folge, daß das Zahnrad den Draht nur mit minimaler
Kraft seitlich auszulenken versucht, und der Draht deshalb nur mit minimaler Kraft
gegen ein der Stirnseite des Zahnrades gegenüberliegendes Widerlager gedrückt wird;
das Widerlager benötigt man in der Betätigungseinrichtung, um den Draht in Eingriff
mit dem Zahnrad zu halten; das Widerlager kann ein ebenes, dem Zahnrad tangenten-parallel
gegenüberliegendes Wandstück oder ein konkaves, das Zahnrad teilweise umschließendes
Wandstück sein; vorzugsweise ist das Widerlager eine zylindrische, das Zahnrad exzentrisch
umgebende, mit Vorteil frei um ihre Achse drehbare Wand. Durch den Spalt zwischen
Zahnrad und Widerlager vermag sich der neuartig geformte Draht mit minimaler Reibung
hindurchzubewegen.
[0006] Ergänzt wird die günstige Wirkung der Gestalt der Schlitze durch eine günstige Querschnittsform
des Drahtes. Der Drahtquerschnitt ist begrenzt durch die lichte Weite des innersten,
engsten Teleskoprohres und soll zur Erzielung einer möglichst großen Biegesteifigkeit
die zur Verfügung stehende lichte Weite möglichst vollständig ausnutzen. Deshalb wird
ein Draht mit rundem Querschnitt oder einem dem runden Querschnitt angenäherten Querschnitt,
z.B. mit sechs- oder achteckigem Querschnitt verwendet, welcher aus Gründen der leichteren
Herstellbarkeit und der Gleitfähigkeit aus einem Kunststoff bestehen soll.
[0007] Besonders günstig hinsichtlich Herstellbarkeit und Funktion verhält sich ein Draht,
bei dem die Stirnflächen der Schlitze gemäß Anspruch 2 kreisbogenförmig gestaltet
sind, wobei die Ansprüche 3 bis 7 die günstigsten Bemessungen für den Draht angeben.
[0008] Als Material für den Draht eignet sich besonders stranggepreßtes Polyformaldehyd,
welches zwar kerb-und bruchempfindlich ist, aber eine für das Ausschieben günstige
Festigkeit und in Längsrichtung verlaufende Textur aufweist. Die Schlitze werden in
einen solchen Draht am besten eingefräst, wobei der Draht schrittweise zwischen beidseitig
des Drahtes nacheinander auf diesen einwirkenden Fräswerkzeugen hindurchgeführt wird.
[0009] Die Höhe der Zähne des Zahnrades, welches mit dem Draht kämmt, soll größer sein als
der halbe Durchmesser des Drahtes, damit die Zahnflanken die neutrale Faser des Drahtes
erreichen können. Die Höhe der Zähne, soweit sie in die Schlitze eintauchen können,
soll jedoch nicht größer sein als der volle Durchmesser des Drahtes, damit die Zahnköpfe
nicht aus den Schlitzen vorstehen, sondern dem Draht die Anlage an seinem Widerlager
ermöglicht wird, sodaß der Draht zwischen dem Zahnrad und dem Widerlager gehalten
und geführt wird.
[0010] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist schematisch in den beigefügten Zeichnungen
dargestellt.
Figur 1 zeigt eine teilweise geschnittene Ansicht einer Teleskopantenne mit Betätigungseinrichtung
und
Figur 2 zeigt in vergrößertem Maßstab als Detail den Eingriff des angetriebenen Zahnrades
der Betätigungseinrichtung in den geschlitzten Kunststoffdraht, welcher entlang der
die Längsmittellinie des Drahtes enthaltenden Mittelebene der Schlitze geschnitten
ist.
[0011] Figur 1 zeigt eine Teleskopantenne 1 mit einer Betätigungseinrichtung 2. Von der
Teleskopantenne 1 selbst sind nur ein inneres Teleskoprohr 3 mit Antennenkopf 4 und
ein äußeres, in einer Manschette 5 geführtes Teleskoprohr 6 gezeichnet. Von der Betätigungseinrichtung
2 sind nur die für das Verständnis der Erfindung wesentlichen Teile dargestellt, nämlich
ein zylindrisches Gehäuse 7 mit tangentialer Austrittsöffnung 8 für einen geschlitzten
Kunststoffdraht 9 von kreisförmigem Querschnitt, dessen vorderes Ende im inneren Teleskoprohr
3 befestigt ist und welcher mittels eines angetriebenen, exzentrisch im Gehäuse 7
angeordneten Zahnrades 10 aus dem Gehäuse 7 ausgeschoben und wieder eingeholt werden
kann.
[0012] Der Draht 9 ist mit schmalen, in der Längsrichtung des Drahtes 9 vorzugsweise durch
parallele Flächen 11 begrenzten Schlitzen 12 versehen, welche in regelmäßigen Abständen
von ungefähr a = 1,5 mm (an der Drahtoberfläche gemessen) hintereinander angeordnet
sind und eine Breite von ca. 25% des Durchmessers d des Drahtes 9 besitzen. Die Längsmittellinie
13 des Drahtes 9 verläuft zugleich durch die Längsmittelebenen der Schlitze 12.
[0013] Die Stirnflächen 14a und 14b eines jeden Schlitzes 12 sind i.w. durch Zylinderflächen
begrenzt, welche durch Kreisbögen 15 und 15' mit dem Radius R erzeugt werden, deren
Mittelpunkte M und M' im Abstand D < R beidseits von der Längsmittellinie 13 liegen,
sodaß die Kreisbögen 15, 15' bzw. die durch sie erzeugten Zylinderflächen sich in
der die Längsmittellinie 13 enthaltenden, im rechten Winkel zur Längsmittelebene der
Schlitze 12 verlaufenden Ebene schneiden; in dieser Ebene weisen die Schlitze 12 ihre
geringste Länge L auf, um sich von da an kreisbogenförmig bis zur Drahtoberfläche
hin zu erweitern. Die gewählte Gestalt der Stirnflächen 14a, 14b der Schlitze 12 schafft
einerseits Raum für einen behinderungsfreien Ein- und Austritt der Zähne 16 des Zahnrades
10 und ermöglicht es, daß die Zahnflanken 17 die Stirnflächen 14a bzw. 14b praktisch
nur im Bereich der Schnittkante 18 der die Stirnflächen 14a, 14b begrenzenden Zylinderflächen
berühren. Die Schubkraft wird vom Zahnrad 10 daher praktisch nur entlang der neutralen
Faser des Drahtes 12 auf diesen übertragen, wobei das einschränkende Wort "praktisch"
deshalb gebraucht wird, weil sich die Schnittkante 18 durch Gebrauch natürlich abnutzen
und dadurch abrunden oder verbreitern wird.
[0014] Die Zahnflankenform und der Radius des Zahnrades 10 sind derart auf die Form und
Anordnung der Schlitze 12 im Draht 9 abgestimmt, daß während der gesamten Abwälzbewegung
der Zahnflanken 17 auf den Schnittkanten 18 die Übertragung der Schubkraft i.w. in
Richtung des Verlaufs der neutralen Faser des Drahtes 9 erfolgt.
[0015] Die Knickneigung des Drahtes 9 kann durch diese erfindungsgemäßen Maßnahmen äußerst
klein gehalten werden.
[0016] Der Draht 9 wird im Gehäuse 7 in einem nahe der Austrittsöffnung 8 gelegenen Arbeitsspalt
zwischen dem Zahnrad 10 und der Innenwand des Gehäuses 7, welche im Bereich des Arbeitsspaltes
ebenflächig mit tangentialer, in die Austrittsöffnung 8 führender Richtung ausgebildet
ist, gehalten und geführt. Die Höhe h der Zähne 16 ist geringfügig kleiner als der
Durchmesser d des Drahtes 9, sodaß bei der gewählten Anordnung im Arbeitsspalt mit
einerseits an der Innenwand des Gehäuses 7 anliegendem und andererseits bis zum Fußkreis
19 reichenden Draht 9 die Zähne 16 die Gehäuseinnenwand gerade noch nicht berühren.
Das zylindrische Gehäuse 7 kann um seine Achse drehbar angeordnet sein.
1. Teleskopantenne mit Betätigungseinrichtung für Kraftfahrzeuge, aus- und einfahrbar
durch ein im Teleskopinnern laufendes langgestrecktes, biegsames Organ, welches in
Längsrichtung in regelmäßigen Abständen hintereinander mit Löchern versehen ist, in
welche die Zähne eines angetriebenen Zahnrades eingreifen, dadurch gekennzeichnet,
daß das biegsame Organ ein im Querschnitt runder oder näherungsweise runder Draht
(9) aus Kunststoff ist, dessen Löcher (12) Schlitze sind, welche den Draht (9) in
einer die Längsmittellinie (13).des gestreckten Drahtes (9) enthaltenden Ebene durchsetzen
und deren in Richtung parallel zur Längsmittellinie (13) des Drahtes (9) gemessene
lichte Weite entlang der Längsmittellinie (13) ihren geringsten Wert (L) aufweist
und von der Längsmittellinie (13) zur Drahtoberfläche hin zunimmt.
2. Teleskopantenne nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlitze (12)
in der die Längsmittellinie (13) des Drahtes (9) enthaltenden Mittelebene der Schlitze
(12) und in den dazu parallelen, innerhalb der Schlitzbreite liegenden Ebenen jeweils
durch zwei sich auf der Längsmittellinie (13) schneidende Kreisbögen (15, 15') begrenzt
sind, deren Mittelpunkte (M, M') in diesen Ebenen beidseits der Längsmittellinie (13)
in einem Abstand (D) von dieser liegen, der kleiner ist als der Radius (R) des zugehörigen
Kreisbogens (15, 15').
3. Teleskopantenne nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Radien
(R) der beiden Kreisbögen (15, 15') miteinander und die Abstände (D) ihrer Mittelpunkte
(M, M') von der Längsmittellinie (13) miteinander übereinstimmen.
4. Teleskopantenne nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet ,
daß das Verhältnis von Kreisbogenradius (R) zum Abstand (D) des Kreisbogenmittelpunktes
(M, M') von der Längsmittellinie (13) zwischen 1,1:1 und 1,3:1, vorzugsweise bei 1,14:1
liegt.
5. Teleskopantenne nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Breite der Schlitze (12) zwischen 20 % und 40 % vorzugsweise ca. 25 % des
Durchmessers (d) des Kunststoffdrahtes (9) beträgt.
6. Teleskopantenne nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Radius (R) des Kreisbogens (15,15') das 1,0-fache bis 1,5-fache, vorzugsweise
ca. das 1,15-1,20-fache, des Durchmessers (d) des Kunststoffdrahtes (9) beträgt.
7. Teleskopantenne nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet ,
daß der entlang der Oberfläche des Drahtes (9) gemessene Abstand (a) aufeinanderfolgender
Schlitze (12) wenigstens 1 mm, vorzugsweise ca. 1,5 mm beträgt.
8. Teleskopantenne nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichne t,
daß der Draht (9) aus stranggepreßtem Polyformaldehyd besteht.
9. Teleskopantenne nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schlitze (12) in den Draht (9) eingefräst sind.
10. Teleskopantenne nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Höhe (h) der Zähne (16) des Zahnrades (10) größer ist als der halbe Durchmesser
(d) des Drahtes (9) und höchstens dem vollen Durchmesser (d) des Drahtes (9) gleich
ist.