[0001] Die Erfindung betrifft einen Hohlboden mit einem Unterboden und einem über Stützfüße
auf dem Unterboden aufliegen und mit diesem einen Hohlraum einschließenden Oberboden.
[0002] Bei einem bekannten Hohlboden (DE-OS 23 07 815) besteht der Unterboden aus einer
Betonschicht, über der eine Dämmschicht angeordnet ist. Die Tragfüße, auf denen der
Oberboden ruht, ragen durch Ausnehmungen der Dämmschicht hindurch und stehen unmittelbar
auf der Betonschicht. Nachteilig ist hierbei, daß die Dämmschicht den Trittschall
nicht dämpft. Der Trittschall wird vielmehr von dem Oberboden über die Stützfüße direkt
auf die Betonschicht übertragen. Die Stützfüße, die zumeist aus Metall
'bestehen, können darüber hinaus auch Kältebrücken bilden.
[0003] Andererseits ist es nicht möglich, bei Verwendung einer weichen Wärmedämmschicht
die Stützfüße direkt auf der Wärmedämmschicht abzustützen, weil die Wärmedämmschicht
dann infolge der starken örtlichen Belastung eingedrückt würde. Bei Verwendung einer
steifen Wärmedämmschicht wäre dagegen keine ausreichende Trittschalldämmung gegeben.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Hohlboden der eingangs genannten
Art in Hinblick auf Wärmedämmung und Schalldämmung zu verbessern.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß der Unterboden über
einer Dämmschicht eine Druckverteilschicht aufweist, die sceifer ist als die Dämmschicht.
[0006] Hierdurch wird erreicht, daß der Trittschall von den Stützfüßen über die Druckverteilschicht
in die Dämmschicht geleitet und dort absorbiert wird. Die Dämmschicht erstreckt sich
ohne Unterbrechungen über die gesamte Fläche des Hohlbodens - eventuell mit Ausnahme
zu vernachlässigender Randbereiche. Dadurch werden die Wärmeverluste nach unten hin
wesentlich verringert. Hierbei ist zu berücksichtigen, daß die Hohlräume von Doppelböden
als Fußbodenheizung verwendet werden können, wenn Warmluft in sie eingeleitet wird.
Diese Warmluft soll in erster Linie den Oberboden erwärmen, während der Unterboden
eine Wärmeabschirmung und -isolierung nach unten bewirken soll.
[0007] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist die Druckverteilschicht
zahlreiche öffnungen auf. Diese öffnungen dienen der Schallabsorbtion. Sie bewirken,
daß der in dem Hohlraum,z.B. infolge von
-Luftverwirbelung, auftretende Luftschall in die Dämmschicht eindringen kann, wo er
absorbiert wird.
[0008] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Oberseite der Druckverteilschicht
derart profiliert, daß ihr die Stützfüße oder oder nur einem Teil ihrer Höhe angeformt
sind. Der Hohlraum des Hohlbodens erstreckt sich hierbei nicht nur in den Bereich
der Stützfüße bzw. des Oberbodens, sondern auch in den Bereich des Unterbodens hinein.
Damit wird der ausnutzbare Hohlraum vergrößert bzw. das Verhältnis des Hohlraumes
zum Gesamtvolumen des Doppelbodens verbessert.
[0009] Die Druckverteilschicht kann entweder aus einer durch Ortguß hergestellten, im wesentlichen
durchgehenden Schicht bestehen oder aus gegeneinandergesetzten vorgefertigten Platten.
Vorzugsweise ist vorgesehen, daß die Fugen zwischen den Platten der Druckverteilschicht
gegen Fugen des Oberbodens in Draufsicht versetzt angeordnet sind. Damit wird verhindert,
daß sich die Plattenkanten in die Dämmschicht eindrücken.
[0010] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der von einer Schalung
für den durch Ortguß hergestellten Oberboden begrenzte Hohlraum seitlich durch Profilleisten
abgeschlossen. Die Profilleisten verhindern das Eindringen der Gießmasse des Oberbodens
in den Hohlraum. Sie werden längs des Randes des Doppelbodens angeordnet. Die Gießmasse,
die den Oberboden bildet, erzeugt dann zwischen der Wand und dem Hohlraum des Doppelbodens
einen massiven Block, so daß keine besonderen Maßnahmen zur Anpassung der Gießform
des Oberbodens an die seitliche Wand des Raumes erforderlich sind. Die Profilleisten
bestehen vorzugsweise aus miteinander verbindbaren Bausteinen, deren Längen im Rastermaß
der Stützfüße abgestuft sind.
[0011] Der Hohlraum des Hohlbodens dient in der Regel als Warmluft-Fußbodenheizung. Um eine
gewünschte Wärmeverteilung über die Fläche des Fußbodens zu erreichen, ist gemäß einer
bevorzugten Weiterbildung der Erfindung die untere und/oder die obere Begrenzungswand
des Hohlraumes mindestens stellenweise mit einer wärme-
; reflektierenden Beschichtung versehen. Eine solche Beschichtung an der Begrenzungswand
des Hohlraumes bewirkt in der Regel an dieser Stelle eine Absenkung der Fußbodentemperatur.
Auf diese Weise kann durch gezielte Verteilung wärmereflektierender Beschichtungen
die Wärmeverteilung im Doppelboden beeinflußt werden.
[0012] Wenn die Druckverteilschicht aus vorgefertigten Platten besteht, können sich Zwischenräume
zwischen den Randplatten und der benachbarten Gebäudewand ergeben. Um zu vermeiden,
daß diese Zwischenräume durch aufwendiges Zuschneiden von Platten ausgefüllt werden
müssen, ist gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, daß die
Druckverteilschicht seitliche Ränder hat, die sich über die gesamte Höhe des Hohlraumes
erstrecken und daß der Raum zwischen einem der Ränder und der benachbarten Wand mit
dem Material des Oberbodens oder einem anderen Material ausgegossen ist. Der seitliche
Rand wirkt hierbei zugleich als Schalung zur Begrenzung einer längs der Wand herzustellenden
Gießleiste.
[0013] Im folgenden werden unter Bezugnahme auf die Zeichnungen Ausführungsbeispiele der
Erfindung näher erläutert.
[0014] Es zeigen:
Fig. 1 einen Querschnitt durch eine erste Ausführungsform des Hohlbodens,
Fig. 2 eine Draufsicht der Profilleiste,
Fig. 3 einen Querschnitt durch eine zweite Ausführungsform eines Hohlbodens und
Fig. 4 einen Querschnitt durch eine dritte Ausführungsform des Hohlbodens.
[0015] Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 1 besteht der Unterboden 10 aus einer Betonschicht
11, auf der eine Dämmschicht 12 angeordnet ist, und der die Dämmschicht 12 bedeckenden
Druckverteilschicht 13. Die Dämmschicht 12 dient sowohl der Wärmedämmung als auch
der Schalldämmung. Sie kann aus Schaumstoff, Fasermatten oder einem anderen wärme-
und schalldämmendem Material bestehen. Da die Dämmschicht 12 relativ weich ist, ist
über ihr die Druckverteilschicht 13 aus einem härteren Material angeordnet. Die Druckverteilschicht
13 besteht im vorliegenden Fall aus einem gelochten Stahlblech, dessen Löcher mit
14 bezeichnet sind.
[0016] Auf der Druckverteilschicht 13 steht der Oberboden 15 mit den Stützfüßen 16. Der
Oberboden besteht aus einer auf eine verlorene Schalung 17 in fließfähiger Form aufgebrachten
Masse aus Estrich, Gips o.dgl., die die Schalung 17 ausfüllt und über der Schalung
17 eine für die Tragfähigkeit hinreichend starke Schicht bildet. Die Schalung 17 besteht
aus einer tragfähigen Kunststoffolie, aus der nach Art eines Eierkartons die Stützfüße
16 ausgeformt sind. Zwischen den Stützfüßen 16 befinden sich bogenförmige Übergänge,
so daß in dem Oberboden 15 zwischen den Stützfüßen 16 der gewölbeartige Hohlraum 18
gebildet wird. In diesen Hohlraum kann Luft zu Heizungs- oder Kühlzwecken geleitet
werden. Sofern hierbei Luftgeräusche entstehen, werden diese dadurch gedämpft, daß
die Schallwellen an der verlorenen Schalung 17 reflektiert werden und durch die Löcher
14 in die Dämmschicht 12 gelangen, wo sie absorbiert werden. Die Schalung 17 hat eine
solche Tragfähigkeit, daß sie die fließfähig aufgebrachte Masse 19 zunächst trägt.
Danach erhärtet diese Masse 19 und bildet die Tragstruktur des Oberbodens 15.
[0017] Die Stützfüße 16 verjüngen sich nach unten hin, wobei ihre Seitenwände nahezu rechtwinklig
auf die Druckverteilschicht 13 stoßen.
[0018] Die Schalung 17 besteht aus vorgefertigten profilierten Kunststoffplatten, die auf
die Druckverteilschicht 13 aufgesetzt werden. Um diese Platten nicht auf Maß zuschneiden
zu müssen, damit sie jeweils bis zu der seitlichen Wand 20 des Raumes oder Gebäudes
reichen, ist unter dem Rand der jeweils äußersten Platte eine Profilleiste 21 verlegt,
die den Hohlraum 18 seitlich begrenzt. Auf dieser Profilleiste 21 ist mit einem Klebeband
22 der Rand der Schalung 17 abdichtend befestigt. Der außerhalb der Profilleiste 21
liegende Rand der Druckverteilschicht 13 ist mit einer zähen teigigen Masse 23 bedeckt,
die die Löcher 14 in diesem Bereich abdeckt. Bei dem nachfolgenden Auftragen der Masse
19 auf die Schalung 17 bildet sich zwischen der Wand 20 und der Profilleiste 21 ein
Block .19', der bis dicht an die Wand 20 ragt. Der Block 19' ist von der Wand 20 nur
durch einen Trennstreifen 24 getrennt, der aus einem schalldämmenden Material, beispielsweise
aus Schaumstoff, besteht. Auf diese Weise wird die Übertragung von Körperschall zwischen
dem Oberboden 15 und der seitlichen Wand 20 verhindert.
[0019] Eine Draufsicht der Profilleiste 21 ist in Fig. 2 dargestellt. Die Profilleiste 21
besteht aus im Querschnitt rechteckigen Bauteilen 25, die an ihrer einen Stirnseite
einen kopfartigen Ansatz 26 und an ihrer gegenüberliegenden Stirnseite eine dem Ansatz
26 angepaßte Ausnehmung 27 aufweisen. Die Bausteine 25 können in der in Fig. 2 gezeigten
Weise aneinandergesetzt werden. Sie sind in abgestuften Längen verfügbar, die jeweils
ein ganzzahliges Vielfaches des Rastermaßes zwischen den Stützfüßen 16 bilden. Auf
diese Weise können die Profilleisten 21 in der jeweils gewünschten Länge zusammengesetzt
werden, ohne abgeschnitten werden zu müssen.
[0020] Bei dem Ausführungsbeispiel von Fig. 3 ist auf der Beton- . decke 11 eine Dämmschicht
32 angeordnet, die einen an der seitlichen Wand 20 hochgezogenen Abschnitt 32' aufweist.
Auf die Dämmschicht ist die aus einzelnen vorgefertigten Platten bestehende Druckverteilschicht
33 aufgesetzt. Die Druckverteilschicht 33 weist eine glatte Unterseite und eine profilierte
Oberseite auf. In der Oberseite sind Erhebungen 34 vorgesehen, auf die die nach unten
weisenden Ansätze 35 des Oberbodens aufgesetzt werden. Die Erhebungen 34 und die Ansätze
35 bilden jeweils einen Stützfuß. Die Erhebungen 34 befinden sich jeweils zwischen
Mulden der Druckverteilschicht 33, so daß der Hohlraum 18 zu einem Teil im Innern
des Unterbodens 10 und zu einem anderen Teil im Innern des Oberbodens 15 gebildet
wird. Die Oberseiten der Erhebungen 34 sind jeweils von einem Zentrierring 36 umgeben,
in dem ein Ansatz 35 des Oberbodens 15 zentriert wird.
[0021] Bei einer (nicht dargestellten) alternativen Ausführungsform sind die Ansätze 35
fortgelassen und die Erhebungen 34 erstrecken sich bis an die ebene Unterseite des
Oberbodens.
[0022] Der der seitlichen Wand 20 zugewandte Rand 37 der Druckverteilschicht 33 ist bei
dem Ausführungsbeispiel der Fig. 3 bis zur oberen Begrenzung des Hohlraumes 18 hochgezogen.
Das Ende der Schalung 17 ist auf die Oberseite des Randes 37 aufgelegt und dort verklebt.
Der Zwischenraum zwischen dem Rand 37 und dem an der Wand 20 anliegenden Abschnitt
32 der Dämmschicht ist mit der Masse 19 des Oberbodens 15 ausgefüllt. Diese Masse
erstreckt sich in dem genannten Zwischenraum bis zur Dämmschicht 32 nach unten.
[0023] Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 4 weist der Unterboden 10 eine Betonplatte 11
auf, die von der Dämmschicht 32 bedeckt ist. Ein Abschnitt 32' der Dämmschicht 32
ragt ein Stück an der Wand 20 auf. Zum Unterboden 10 gehören ferner die Platten 38,
die mit ihren ebenen Unterseiten auf der Dämmschicht 32 liegen und nach oben aufragende
Stützfüße-39 aufweisen. Der Oberboden 15 besteht aus den ebenen Platten 40, die auf
den Oberseiten der Stützfüße 39 liegen, und deren Spalte durch elastische Fugendichtungen
41 abgedichtet sind. Die Mulden 42 zwischen den Stützfüßen 39 begrenzen in.Verbindung
mit den Platten 40 den Hohlraum 18. Der Querschnitt der Stützfüße 39 verringert sich
nach oben hin, so daß die vertikalen Auflagekräfte, die von den Platten 40 auf die
Stützfüße 39 übertragen werden, über die relativ starren Platten 38 gleichmäßig auf
die relativ weiche Dämmschicht 32 verteilt werden.
[0024] Der der Wand 20 zugewandte Rand 43 der äußeren Platte 38 bildet eine durchgehende
Randleiste 43. Der Zwischenraum zwischen dem an der Wand 20 anliegenden Abschnitt
32' der Dämmschicht 32 und der Randleiste 43 ist mit einer Estrich-Füllmasse 44 ausgefüllt,
auf deren Oberseite die äußerste Platte 40 aufliegt.
[0025] Einige der Stützfüße 39 haben auf ihrer Oberseite im Abstand des Rastermaßes der
Platten 40 angeordnete Zentrierstücke 45 zum Zentrieren der Ränder der Platten 40.
Diese Platten 40 bilden die Bodenplatten. Sie bestehen beispielsweise aus einem Blech
mit darauf befestigtem Bodenbelag, aus Keramik o.dgl.
[0026] Wie Fig. 4 zeigt, sind die Mulden 46 in einigen oder in allen Bereichen des Hohlbodens
mit einer wärmereflektierenden Folie 46 beschichtet. Diese Folie bewirkt, daß Wärme
von dem Unterboden 10 in den Hohlraum 18 hinein reflektiert wird, so daß derjenige
Anteil der Wärme, der an den. Oberboden 15 abgegeben wird, noch vergrößert wird.
1. Hohlboden mit einem Unterboden und einem über Stützfüße auf dem Unterboden aufliegenden
und mit diesem einen Hohraum einschließenden Oberboden, dadurch gekennzeichnet , daß
der Unterboden (10) über einer Dämmschicht (12,32) eine Druckverteilschicht (13,33,38)
aufweist, die steifer ist als die Dämmschicht.
2. Hohlboden nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckverteilschicht
(13) zahlreiche öffnungen (14) aufweist.
3. Hohlboden nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberseite der
Druckverteilschicht (33,38) derart profiliert ist, daß ihr die Stützfüße (34,35; 39)
ganz oder nur zu einem Teil ihrer Höhe angeformt sind.
4. Hohlboden nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckverteilschicht
(33) aus einer durch Ortguß hergestellten, im wesentlichen durchgehenden Schicht besteht.
5. Hohlboden nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckverteilschicht
(38) aus gegeneinandergesetzten vorgefertigten Platten besteht.
6. Hohlboden nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Fugen zwischen den Platten
der Druckverteilschicht (38) gegen Fugen des Oberbodens (15) in Draufsicht versetzt
angeordnet sind.
7. Hohlboden nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der von
einer Schalung (17) für den durch Ortguß hergestellten Oberboden (15) begrenzte Hohlraum
seitlich durch Profilleisten (21) abgeschlossen ist.
8. Hohlboden nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Profilleisten (21) aus
miteinander verbindbaren Bausteinen (25) bestehen.
9. Hohlboden nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die untere
und/oder die obere Begrenzungswand des Hohlraumes (18) mindestens stellenweise mit
einer wärmereflektierenden Beschichtung (46) versehen ist.
10.Hohlboden nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Druckverteilschicht (33,38) seitliche Ränder (37,43) hat, die sich über die gesamte
Höhe des Hohlraumes (18) erstrecken, und daß der Raum zwischen einem der Ränder und
der benachbarten Wand (20) mit dem Material des Oberbodens (15) oder einem anderen
Material (44) ausgegossen ist.