(19)
(11) EP 0 085 861 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
17.08.1983  Patentblatt  1983/33

(21) Anmeldenummer: 83100447.8

(22) Anmeldetag:  19.01.1983
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3E06B 9/10
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 22.01.1982 DE 3202017

(71) Anmelder: Gebrüder Kömmerling Kunststoffwerke GmbH
D-66954 Pirmasens (DE)

(72) Erfinder:
  • Weid, Jürgen, Dipl.-Ing.
    D-6783 Dahn (DE)
  • Denzer, Heinz
    D-6751 Schopp (DE)

(74) Vertreter: Schwabe, Hans-Georg, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte Schwabe, Sandmair, Marx Stuntzstrasse 16
81677 München
81677 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Rolladen


    (57) An der Aufwickelwalze (1) eines Rolladens ist zusätzlich zu einem dort angebrachten Rolladenpanzer (3) ein zweiter Rolladenpanzer (5) mit einem flexiblen Vesbindungsglied (7) befestigt, dessen Länge derart bemessen ist, daß die unterschiedlichen Aufwickelradien der beiden Rolladenpanzer (3,5) ausgeglichen werden.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Rolladen mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.

    [0002] Außenfenster und -türen bilden bekanntlich bei der Klimatisierung von Gebäuden die Zonen, an welchen die größten Wärmeverluste auftreten. Ebenso ist es bekannt, daß solche Wärmeverluste durch einen Rolladenpanzer gemindert werden können, der - bevorzugt an der Außenseite der Fenster- und Türöffnungen - derart angebracht ist, daß er die gesamte, entsprechende öffnung abdecken kann. Hierbei ist in der Regel der Rolladenpanzer seitlich in Rolladenlauf- . schienen geführt und sitzt nach vollständigem Herablassen mit seiner Unterkante auf der Fensterbank bzw. Türschwelle auf, so daß sich die einzelnen, gelenkig miteinander verbundenen Profilstäbe, welche den Rolladenpanzer bilden, derart übereinanderschieben, daß eine gewisse Abdichtung zwischen den einzelnen Stäben hergestellt ist. An der Oberseite der Fenster bzw. Türöffnung ist ein Rolladenkasten angebracht, in welchem eine horizontal verlaufende, zur Drehung antreibbare Aufwickelwalze gelagert ist.

    [0003] Um die wärmedämmende Wirkung zu verbessern, wurde bereits vorgeschlagen (DE-PS 1 659 775), zwei Rolladenpanzer mit jeweils gleicher Teilung (gleicher Profilhöhe der einzelnen, den Panzer bildenden Stäbe) mit Abstand voneinander in einer abzusperrenden öffnung anzuordnen. Durch einen derartigen "Doppelrolladen" wird eine erheblich wirksamere Zugluft- und Wärmesperre errichtet.

    [0004] Da jeder der beiden Rolladenpanzer eine Aufwickelwalze braucht, ergibt sich ein sehr tief bauender Rolladenkasten, der die Anwendungsmöglichkeiten des bekannten Doppelrolladens stark einschränkt. Insbesondere ist es nicht möglich, bereits vorhandene, einfache Rolläden umzurüsten, da in aller Regel der Raum, der in bereits vorhandenen Rolladenkästen vorliegt, zur Aufnahme zweier Aufwickelwalzen nicht ausreicht.

    [0005] Ordnet man die beiden Aufwickelwalzen nicht in gleicher ..' Höhe, sondern übereinander an, so wird der Rolladenkasten nachteiling hoch.

    [0006] Schließlich ist es bekannt (DE-OS 27 49 037), zum Zwecke der besseren Klimatisierung zwei Rollo-Vorhänge gemeinsam auf einer Aufwickelwalze anzuordnen. Das heruntergelassene Rollo und der heruntergelassene Rolladenpanzer weisen zwischeneinander einen zu Klimatisierungszwecken nutzbaren Zwischenraum auf und erstrecken sich parallel zueinander praktisch bis zur Unterseite der jeweiligen Fenster- oder Türöffnung.

    [0007] Diese Ausbildung läßt sich jedoch nicht bei Rolläden anwenden, da deren Rolladenpanzer eine erhebliche Dicke aufweisen. Daher würde nämlich beim Hochziehen der beiden Rolladenpanzer für den zusätzlichen, zweiten Rolladenpanzer jeweils ein Aufwickelradius wirksam sein, der um die Dicke des ersten Rolladenpanzers größer ist als der für diesen ersten Rolladenpanzer wirksame Aufwickelradius. Der zweite Rolladenpanzer bewegt sich dann mit seiner Unterkante beim Aufwickeln schneller als der erste Rolladenpanzer. Wenn man nun einen derartigen Doppelrolladen anstelle eines bisherigen, einfachen Rolladen in einen vorhandenen Rolladenkasten einsetzen würde, was dem Grunde nach bei entsprechender Dimensionierung der jeweiligen Rolladendicke möglich wäre, und wenn die Unterkanten beider Rolladenpanzer auf gleicher oder nur wenig unterschiedener Höhe aufsitzen würden, dann würden sich diese Unterkanten nach dem Hochziehen des Doppelrolladens in einer deutlich unterschiedlichen Höhe befinden. Da der vollständige Einlauf der Unterkante des Rolladenpanzers in den Rolladenkasten vermieden werden muß, um die sichere Funktion zu gewährleisten, würde also auch in diesem Fall die lichte Höhe der Fenster- oder Türöffnung durch die in diese Öffnung hineinragende Unterkante des ersten Rolladenpanzers erheblich verringert.

    [0008] Ausgehend von dieser Problemlage schafft die Erfindung einen Rolladen, bei welchem zwei parallel zueinander angeordnete, jeweils in Führungsschienen geführte Rolladenpanzer mit ihrer jeweiligen Unterkante sowohl in der oberen als auch in der unteren Stellung die gleiche Höhe einnehmen. Dies wird erfindungsgemäß durch eine besonders einfache und insbesondere einstellbare und nachstellbare Einrichtung erreicht, so daß die Erfindung mit einfachen Mitteln eine besonders gute Wärmedämmung von Fenster-' oder Türöffnungen schafft, ohne daß die lichte Höhe dieser Öffnung in nennenswerter Weise beschnitten wird, oder eine besonders große Einbautiefe oder -Höhe für den Rolladenkasten erforderlich ist.

    [0009] Die Erfindung erreicht dies durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1. Hierbei sind zwei Rollenpanzer übereinanderliegend auf eine einzige Aufwickelwalze aufgewickelt. Der erste Rolladenpanzer, der beim Aufwickeln die erste Wickellage bildet, ist in üblicher Weise mit seiner Oberkante an der Aufwickelwalze befestigt. Der zweite, zusätzliche Rolladenpanzer, der beim Aufwickeln eine zweite Lage zwischen den Lagen des ersten Rolladenpanzers bildet, ist mit seiner Oberkante an der unteren Seite eines flexiblen Verbindungsgliedes befestigt, welches mit seiner Oberseite seinerseits an der Aufwickelwalze befestigt ist. Dieses Verbindungsglied ist in der Lage, Zugkräfte im wesentlichen ohne Längung zu übertragen, weicht hingegen aufgrund seiner Flexibilität beim Einwirken von Druckkräften bzw. Schubkräften unter Bildung einer losen Schlaufe sofort aus. Die Länge dieses Verbindungsgliedes ist derart bemessen, daß bei hochgezogenem Doppelrolladen die Unterkanten bzw. die dort befestigten Abschlußleisten der beiden Rolladenpanzer sich am oberen Ende ihrer Bewegungsbahn in gleicher Höhe befinden. Wird nun der Doppelrolladen heruntergelassen, dann bewegt sich, wie bereits oben beschrieben, der zweite Rolladenpanzer schneller als der erste Rolladenpanzer und gelangt somit zuerst mit seiner Unterkante am unteren Ende seines Bewegungsweges an. Bei der weiteren Drehung der Aufwickelwalze bleibt dieser zweite Rolladenpanzer in Ruhe, während sich der erste Rolladenpanzer weiter nach unten bis in seine Endlage bewegt. Während dieses letzten Bewegungsabschnitts befindet sich das untere Ende des Verbindungsgliedes bereits im Stillstand, während das obere, an der Aufwickelwalze befestigte Ende sich weiter in deren Umfangsrichtung bewegt. Demzufolge weicht das Verbindungsglied aus, ohne daß eine Kraftübertragung zwischen dem zweiten Rolladenpanzer und der Aufwickelwalze stattfindet. Somit kann sich die Aufwickelwalze ungehindert weiterdrehen, bis auch der erste Rolladenpanzer in seine Endlage gelangt ist.

    [0010] Wird der erfindungsgemäße Doppelrolladen wieder aufgewickelt, dann läuft die oben beschriebene Bewegungsfolge in umgekehrter Reihenfolge ab: Zuerst bewegt sich der erste Rolladenpanzer nach oben, während sich das Verbindungsglied straff zieht. Dann bewegen sich beide Rolladenpanzer mit unterschiedlicher Geschwindigkeit, wobei der später startende zweite Rolladenpanzer bis zum oberen Ende des Bewegungsweges der beiden Rolladenpanzer den ersten mit seiner Unterkante gerade eingeholt hat.

    [0011] Durch entsprechende Änderung der Länge des Verbindungsgliedes ist jede gegenseitige Relativlage der beiden Rolladenpanzer-Unterkanten einstellbar. Es ist somit möglich, daß zum Erreichen einer besseren Wärmedämmung der jeweils außenliegende Rolladenpanzer mit seiner Unterkante den innenliegenden nach unten übergreift.

    [0012] Die Länge des Verbindungsgliedes kann jeweils von vornherein konstruktiv festgelegt werden. Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung ist es aber von Vorteil, daß die Länge einstellbar ist, um einen Einbau und eine Fertigung mit hohen Toleranzen zuzulassen und dennoch den erfindungsgemäßen Doppelrolladen nach dem Einbau so einstellen zu können, daß der sauber fluchtende Abschluß der beiden Unterkanten der einzelnen Rolladenpanzer in ihrer oberen Endlage möglich ist.

    [0013] Die Nutzung des erfindungsgemäßen Prinzipes läßt auch die Anordnung von mehr als zwei hintereinanderliegenden Rolladenpanzern zu.

    [0014] Es ist dem Grund nach möglich, als Verbindungsglied z.B. einen hochflexiblen Rolladenpanzer einzusetzen. Um aber den Durchmesser der Aufwickelwalze bei aufgewickelten Rolladenpanzern so klein wie möglich zu halten, sollte die Dicke des Verbindungsgliedes möglichst gering sein, so daß gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung das Verbindungsglied aus mindestens zwei Gurten besteht, welche an der Oberkante des zweiten Rolladenpanzers bzw. an der Aufwickelwalze angebracht sind.

    [0015] Im Sinne einer weitestgehenden Standardisierung der Einzelteile wäre es von Vorteil und ist es möglich, die beiden Rolladenpanzer mit der jeweils gleichen Teilung zu versehen, d.h., aus Profilstäben mit dem jeweils gleichen Profil herzustellen. Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung ist es aber von Vorteil, daß der erste Rolladenpanzer eine kleinere Teilung als der zweite aufweist, wobei insbesondere der zweite Rolladenpanzer eine übliche Teilung aufweist, während die Teilung des ersten Rolladenpanzers kleiner als üblich gewählt ist. Durch eine derartige, kleine Rolladenteilung ergibt sich für den beim Aufwickeln die erste Lage bildenden, ersten Rolladenpanzer ein kleinerer, möglicher Aufwickelradius, so daß durch dieses erfindungsgemäße Merkmal der Durchmesser der Aufwickelwalze mit aufgewickelten Rolladenpanzern noch weiter verkleinert wird. Wählt man zusätzlich Rolladenpanzer mit einer entsprechend geeigneten Dicke, dann ist es möglich, bereits vorhandene Einfach-Rolläden durch den erfindungsgemäßen Doppelrolladen einfach dadurch auszutauschen, daß man Aufwickelwalze, Rolladenpanzer und dessen seitliche Führung durch entsprechende erfindungsgemäße Elemente ersetzt.

    [0016] Bei der Außenmontage des Rolladens ist zu beachten, daß der jeweils wetterseitige Rolladenpanzer dem auftretenden Winddruck standhalten muß, während die Dicke des innenliegenden Rolladenpanzers weitgehend reduziert werden kann. Um die oben erwähnte Austauschbarkeit zu gewährleisten, ist es auch möglich, den äußeren Rolladenpanzer beispielsweise aus steifen Metallprofilen auszubilden, während der innenliegende Rolladenpanzer gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung aus wärmedämmendem Kunststoff gebildet sein kann.

    [0017] Der Gegenstand der Erfindung ist anhand der beigefügten, schematischen Zeichnung noch näher erläutert, in welcher der erfindungsgemäße Doppelrolladen im Querschnitt gezeigt ist, wobei sich die beiden Rolladenpanzer in Fig. 1 in ihrer unteren und Fig. 2 in ihrer oberen Endlage befinden.

    [0018] Der gezeigte Doppelrolladen weist eine Aufwickelwalze 1 auf, welche zum Aufwickeln eines ersten Rolladenpanzers 3 und eines zweiten Rolladenpanzers 5 in Pfeilrichtung (Fig. 1) und zum Abwickeln der aufgewickelten Rolladenpanzer 3, 5 (Fig. 2) entgegen der Pfeilrichtung drehbar ist.

    [0019] Der erste Rolladenpanzer ist an der Stelle 2 am Umfang der Aufwickelwalze 1 befestigt. Der zweite Rolladenpanzer 5 ist mit seinem oberen Ende 6 an zwei Gurten 7 angebracht, welche mit ihrem anderen Ende an der Stelle 8 am Umfang der Aufwickelwalze 1 angebracht sind. Hierbei überlagern die Gurte 7 von außen her den ersten Rolladenpanzer 3.

    [0020] Zwischen einem Bereich in der Nähe der Aufwickelwalze 1 und einer darunterliegenden Fensterbank 10 sind vertikal zwei Führungsschienen 9 angeordnet, und zwar eine auf jeder Seite der beiden Rolladenpanzer 3, 5. Die Führungsschiene 9 weist zwei sich in ihrer Längsrichtung erstrekkende Führungsnuten unterschiedlicher Breite auf, wie weiter unten noch näher erläutert wird. An der Oberseite der Führungsschiene 9 ist ein Einlaufbereich 11 vorgen sehen, der das verschleiß- und geräuscharme Einlaufen der beiden Rolladenpanzer 3, 5 gestattet.

    [0021] An der Unterseite des ersten Rolladenpanzers ist eine Abschlußleiste 13 angeordnet. An der Unterseite des zweiten Rolladenpanzers 5 ist eine Abschlußleiste 14 angeordnet.

    [0022] Jeder der beiden Rolladenpanzer 3, 5 ist aus einzelnen, jeweils aus einem Kunststoff-Hohlprofilstab gebildeten Gliedern 4 (Panzer 3) und 12 (Panzer 5) zusammengesetzt, welche mit ihrer Ober- bzw. Unterseite gelenkig in das nächsthöhere bzw. nächsttiefere Glied 4, 12 eingreifen. Wie aus der Zeichnung ersichtlich, weist das Glied eine durchschnittliche Dicke d, eine Länge in Rolladen-Laufrichtung 1 und eine zugehörige Führungsnutbreite w auf, während die Glieder 13 des zweiten Rolladenpanzers eine durchschnittliche Dicke D, eine Höhe L und eine zugeordnete Nutweite W aufweisen. Alle genannten Werte der Glieder 12 sind beträchtlich größer als jene der Glieder 4. Im übrigen sind sich die Querschnitte der beiden Glieder 4, 12 im wesentlichen ähnlich.

    [0023] Beim Einbau des dargestellten Doppelrolladens bilden die Glieder 12 bzw. der Rolladenpanzer 5 die Außen- bzw. Wetterseite, so daß sie, um dem Winddruck, Bemühungen eines Eindringens und dergleichen standzuhalten, bestimmte Mindestabmessungen aufweisen müssen. Der innenliegende, erste Rolladenpanzer 3 dagegen übernimmt die Aufgabe der zusätzlichen Wärmedämmung, ist deshalb mit Abstand zum zweiten Rolladenpanzer 5 angeordnet und besteht aus verhältnismäßig schlanken Gliedern, um beim Aufwickeln auf die Aufwickelwalze 1 möglichst wenig Raum aufzunehmen.

    [0024] Bei der in Fig. 1 gezeigten Betriebsstellung ist der Doppelrolladen geschlossen, wobei beide Abschlußleisten 13, 14 auf der Fensterbank 10 aufsitzen. Die Aufwickelwalze 1 nimmt eine Stellung ein, in welche sie durch die Schwerkraft des inneren, ersten Rolladenpanzers 3 gebracht wurde.

    [0025] Der äußere, zweite Rolladenpanzer 5 hat mit seiner unteren Abschlußleiste 14 bereits vorher die Fensterbank 10 erreicht; zu diesem Zeitpunkt waren die Gurte 7 von dem oberen Ende 6 des zweiten Panzers 5 ausgehend stramm um die Aufwickelwalze 1 herumgelegt, wobei die Befestigungsstelle 8 für die Gurte 7 in Pfeilrichtung gegenüber der Darstellung in Fig. 1 versetzt war. Zu diesem Zeitpunkt hat die Abschlußleiste 13 des ersten Panzers 3 die Fensterbank 10 noch nicht erreicht, und treibt somit weiter noch die Walze 1 entgegen der Pfeilrichtung zur Drehung an. Diese Drehung kommt zum Stillstand, wenn auch der erste Panzer 3 durch Aufsitzen seiner Leiste 13 zum Stillstand gekommen ist. Mittlerweile hat sich die Befestigungsstelle 8 für die Gurte 7 in Drehrichtung (entgegen der Pfeilrichtung) noch weiter verlagert, so daß die Gurte 7 bogenartig abgespreizt sind. Hierbei ist es von Vorteil, daß die Gurte 7 zwar außerstande sind, Druck- bzw. Schublasten zu übertragen, aber doch hinlänglich steif sind, um sich beim Auftreten einer derartigen Belastung abzuwölben. Wären die Gurte 7 schlaffer, dann könnten sie herunterhängen und sich unter Umständen verheddern.

    [0026] Wird die Aufwickelwalze 1 in dem in Fig. 1 gezeigten Zustand in Pfeilrichtung gedreht, dann wird sogleich der erste Panzer 3 nach oben gezogen, während der zweite Panzer 5 noch in seiner Lage verharrt, und zwar so lange, bis die Gurte 7 stramm um die Aufwickelwalze 1 bzw. die erste, dort bereits befindliche Wickellage, die aus dem ersten Panzer 3 besteht, herumgezogen sind. Erst dann bewegt sich der zweite Panzer 5. Da für diesen zweiten Panzer 5 stets ein größerer Aufwickelradius als für einen entsprechenden Abschnitt des ersten Panzers 3 vorliegt, wird sich dieser zweite Panzer 5 mit höherer Geschwindigkeit nach oben bewegen als der erste Panzer 3, wobei das Voreilmaß des ersten Panzers 3 bzw. die Länge der Gurte 7 derart bemessenist, daß am oberen Ende des Bewegungsbereiches der beiden Panzer 3, 5 gerade die Lage erreicht ist, die in Fig. 2 gezeigt ist.

    [0027] Da der zweite Rolladenpanzer 5 aus Gründen der Stabilität nicht wesentlich leichter ausgeführt sein kann als ein herkömmlicher Rolladenpanzer für einen Einzelrolladen, liegt zum Drehen der Aufwickelwalze 1 entgegen der Pfeilrichtung ein höheres Drehmoment als beim vergleichbaren Einfach-Rolladen vor, da zu diesem Drehmoment auch noch das Gewicht des ersten Rolladenpanzers 3 mit beiträgt. Weil aber die beiden Rolladenpanzer 3, 5 nicht gleichzeitig auf den unteren Anschlag 10 aufsetzen, findet am Ende des Bewegungsbereiches ein verhältnismäßig sanfter Auslauf statt, welcher verhindert, daß die ohnehin stets leicht abgebremste Aufwickelwalze 1 überdreht und dabei zu Störungen führt.

    [0028] Die in Fig. 2 gezeigte Aufwickelwalze 1, auf welche die beiden Rolladenpanzer 3, 5 aufgewickelt sind, weist wegen der verhältnismäßig geringen Abmessungen des ersten Rolladenpanzers 3 einen Radius R auf, welcher nicht wesentlich größer ist als der entsprechende Radius einer Aufwickelwalze für einen Einfach-Rolladen, da die gezeigte Aufwickelwalze 1 einen Wickelkörper-Radius r aufweist, der etwa um die Dicke d für die Glieder 4 des ersten Rolladenpanzers 3 kleiner ist, als der zulässige Mindestradius zum Aufwickeln des zweiten Rolladenpanzers 5, dessen Glieder 12 die üblicherweise verwendete Abmessung aufweisen.

    [0029] Wie ferner aus Fig. 1 ersichtlich ist, weisen die Glieder 4 des ersten Panzers 3 auf ihrer der Aufwickelwalze 1 zugewandten Innenseite eine konkave Krümmung mit kleinerem Radius auf als die Glieder 12 des zweiten Panzers 5, um die störungsfreie Funktion selbst dann sicherzustellen, wenn der genannte, ungewöhnlich kleine Wickelkörperradius r verwendet wird. Hierbei entspricht der Krümmungsradius der Glieder 4 im wesentlichen dem genannten Radius r.

    [0030] Die Glieder 4 weisen ferner auf ihrer dem zweiten Panzer 5 zugewandten Außenseite einen größeren Radius auf, der im wesentlichen dem Krümmungsradius der konkaven Innenseite der Glieder 12 entspricht.

    [0031] Zwischen den beiden Rolladenpanzern 3 und 5 ist, wenn sich diese in der Position der Fig. 1 befinden, ein nach außen und innen weitgehend abgedichteter Isolierraum geschaffen, der zusammen mit den isolierenden Hohlräumen der Glieder 4, 12 eine besonders gute Wärmedämmung quer zum heruntergelassenen Rolladen gewährleistet.

    [0032] Ende der Beschreibung.


    Ansprüche

    1. Rolladen mit

    - einer horizontal in einem Rolladenkasten drehbar gelagerten Aufwickelwalze,

    - einem flexiblen Rolladenpanzer, der mit dem oberen Ende an der Aufwickelwalze angebracht ist, auf diese aufwickelbar ist und abgewickelt mit seiner bevorzugt mit einer Abshlußleiste versehenen Unterkante auf einem Anschlag aufsitzt und eine im wesentlichen ebene, vertikale erste Fläche zum Verschließen einer Tür- oder Fensteröffnung oder dergleichen bildet,

    - jeweils einer Rolladen-Laufschiene beiderseits der genannten öffnung zur Führung des Rolladenpanzers,

    - einem zweiten Rolladenpanzer, der mit seinem oberen Ende ebenfalls mit einer Aufwickelwalze verbunden ist, auf dieser aufwickelbar ist, vorzugsweise beiderseits in Rolladen-Laufschienen geführt ist, und abgewickelt eine zweite, zur ersten parallele und mit Abstand angeordnete Fläche zum nochmaligen Verschließen der öffnung bildet,

    - und mit einer Einrichtung zum Drehen der Walzen, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Rolladenpanzer (5), der in abgewikkeltem Zustand mit seiner bevorzugt mit einer Abschlußleiste (14) versehenen Unterkante ebenfalls auf einem Anschlag (10) aufsitzt, an der gleichen Aufwickelwalze (1) wie der erste Rolladenpanzer über ein in Wickelrichtung im wesentlichen undehnbares, aber bei Schubbelastung flexibel ausweichendes Verbindungslied (7) befestigt ist, dessen Länge in Aufwickelrichtung derart bemessen ist, daß die Unterkanten (13, 14) der beiden Rolladenpanzer (3, 5), wenn diese aufgewickelt sind (Fig. 2), sich in gleicher Höhe befinden.


     
    2. Rolladen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Verbindungsglied (7) in der Länge einstellbar ist.
     
    3. Rolladen nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Verbindungsglied aus mindestens zwei Gurten (7) besteht.
     
    4. Rolladen nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet , daß der zweite Rooladenpanzer (5) eine größere Teilung (L) als der erste (3) aufweist.
     
    5. Rolladen nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet , daß der zweite Rolladenpanzer (5) an der Wetterseite der Tür- bzw. Fensteröffnung angeordnet ist und zur höheren Festigkeit dickere Glieder (12) aufweist als der andere.
     
    6. Rolladen nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet , daß mindestens einer der Rolladenpanzer (3,5) aus wärmedämmendem Kunststoff gebildet ist.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht