[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Anbringen von Gegenständen, wie Etiketten,
Trinkhalmen od. dgl. an Pakkungen, Flaschen oder anderen Objekten, die in Abständen
an der Vorrichtung vorbeigeführt werden, welche die anzubringenden Gegenstände mit
einer Vorschubeinrichtung einzeln bereitstellt.
[0002] Beim Anbringen von Etiketten auf Industrieerzeugnissen, die von einer Maschine ausgestoßen
werden
.oder beim Anbringen von Trinkhalmen auf mit einer Flüssigkeit gefüllten Behältnissen
besteht die Schwierigkeit, daß die Objekte., auf welche die Etiketten bzw. Trinkhalme
od.dgl. aufgebracht werden sollen, von der Fertigungs- oder Abpackmaschine oft in
unregelmäßigen Abständen auf den Abförderer gelangen und deshalb erst wieder in ihrem
Mengenstrom vergleichmäßigt werden müssen, bevor sie weiteren Bearbeitungsschritten
unterworfen werden können.
[0003] Es ist bekannt, die von einem Förderer herangeführten, auf diesem in unregelmäßigen
Abständen liegenden Objekte zunächst gegen eine Stauplatte laufen zu lassen, so daß
mehrere Objekte dicht zusammengeschoben werden. Diese werden dann quer zum Förderer
einzeln entweder in zeitlich gleichem Abstand auf einen anderen Förderer abgeschoben,
der sie der weiteren Bearbeitung zuführt, oder sie Werden in die Zellen eines Zellenrades
gebracht, das sich absatzweise an der Bearbeitungsstelle vorbeidreht. Die an den einzelnen
Objekten zu applizierenden Gegenstände, wie Etiketten, Trinkhalme etc. werden dann
jeweils im Stillstand eines jeden Objektes an dieses angeklebt oder auf andere Weise
befestigt.
[0004] Das Zusammenschieben und intermittierende Weitertransportieren der wieder vereinzelten
Gegenstände erfordert einen zusätzlichen maschinellen und konstruktiven Aufwand, der
die Anlage erheblich verteuert und die Produktionsgeschwindigkeit herabsetzt.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zu schaffen, mit der Gegenstände,
insbesondere Trinkhalme, Etiketten od. dgl. an Objekte, wie Verpackungen, Flaschen,
Beutel etc., die auf einem Förderer auch in ungleichmäßigen Abständen und/ oder mit
ungleichmäßiger Geschwindigkeit vorbeigeführt werden, immer an der gleichen Stelle
angebracht werden können.
[0006] Diese Aufgabe wird mit der Erfindung dadurch gelöst, daß ein gegen das Objekt bewegbares
Applizierelement vorgesehen ist, das den anzubringenden Gegenstand gegen das Objekt
schleudert und entgegen der Wirkung einer Feder von einer Stoßvorrichtung betätigt
wird, die von dem vorbeigeführten Objekt gesteuert wird.
[0007] Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, daß die aus einer Bearbeitungs- oder Abpackmaschine
ausgeworfenen und in unregelmäßigen Abständen abtransportierten Objekte nicht erst
auf voneinander gleiche Abstände gebracht werden müssen, sondern kontinuierlich im
Vorbeilauf mit den Gegenständen versehen werden können, die auf ihrer Außenseite befestigt
werden sollen. Es ist also weder notwendig, gleiche Abstände der Objekte voneinander
einzuhalten, noch die Objekte während des Abbringens der Gegenstände anzuhalten. Dies
wird nach der Erfindung dadurch ermöglicht, daß die Stoßvorrichtung nur kurzzeitig
auf das Applizierelement einwirkt und bereits wieder verschwindet, bevor das Applizierelement
unter dem Stoß zusammen mit dem anzubringenden Gegenstand auf das Objekt aufschlägt.
Durch den Rückprall und die Wirkung der Feder wird erreicht, daß praktisch keine Relativverschiebung
zwischen dem vorbeigeführten Objekt und dem auf ihm anzubringenden Gegenstand stattfindet,
wobei die von den vorbeigeführten Objekten selbst betätigte Steuerung dafür sorgt,
daß die Gegenstände stets an der gleichen Stelle auf dem Objekt plaziert werden, wie
schnell und in welchen Abständen auch immer diese an der Vorrichtung vorbeigeführt
werden. Die Stoßvorrichtung weist zweckmäßig eine Luftdüse auf, die gegen das Applizierelement
gerichtete Luftstöße erzeugt. Eine solche Luftstoßvorrichtung arbeitet praktisch trägheitslos
und der Luftstoß bewegt das Applizierelement nur in derjenigen Richtung, in der es
den Gegenstad gegen das Objekt schleudert. Danach verschwindet der kurzzeitige Luftimpuls
von selbst, so daß der Rückprall und die Rückzugfeder das Applizierelement sehr schnell
und präzise wieder in seine Ausgangslage zurückführen, wobei es wesentlich ist, daß
die Stoßvorrichtung nur kurzzeitig auf das Applizierelement einwirkt und dann wieder
verschwindet.
[0008] Das Applizierelement ist zweckmäßig in mehreren Richtungen kippbar, um die bereitgestellten
Gegenstände wahlweise in verschiedenen Lagen und auf verschieden gestaltete Objekte
anbringen zu können. Hierbei ist es besonders zweckmäßig, wenn die Vorschubeinrichtung,
das Applizierelement und sein Antrieb gemeinsam auf einer Tragvorrichtung gelagert
sind, die um zwei zueinander senkrechte Achsen schwenkbar und feststellbar ist. Die
für den Vorschub benötigten Teile der Vorrichtung und das Applizierelement haben dann
immer die gleiche räumliche Lage zueinander, wobei das Applizierelement jede gewünschte
Winkelstellung zu den Objekten einnehmen kann, an denen die Gegenstände befestigt
werden sollen.
[0009] Das Applizierelement kann ein schwenkbarer Applizierhebel sein, der von der Stoßvorrichtung
gegen Federwirkung verschwenkt wird. Es ist aber auch möglich, das Applizierelement
als axial verschieblichen Applizierstößel auszubilden, der von der Stoßvorrichtung
gegen Federwirkung gegen das Objekt vorgeschoben wird.
[0010] Zum Steuern des Vorschubes und zum Einschalten des Applizierelementes in demjenigen
Augenblick, an dem sich das mit dem Gegenstand zu versehende Objekt gegenüber der
Anbringvorrichtung befindet, sind in der Bewegungsbahn der an der Vorrichtung vorbeigeführten
Objekte zweckmäßig Sensoren angeordnet, welche die Objekte erkennen und den Antrieb
der Stoßvorrichtung und/oder der Vorschubeinrichtung steuerh.
[0011] Besonders zweckmäßig ist es, wenn die Vorschubeinrichtung ein Zellenrad aufweist,
in dessen am Außenumfang angeordneten Zellen die anzubringenden Gegenstände gehalten
und von dem Applizierelement hintergriffen werden, das in mindestens einer, im Bereich
der Zellen angeordneten, randoffenen Umfangsnute des Zellenrades gleitet. Das Applizierelement
hat dann stds die gleiche Ausgangslage und braucht nur einen geringen Weg zurückzulegen,
um die Gegenstände an den vorbeigeführten Objekten anzubringen, die in den zweckmäßig
unter Unterdruck stehenden Zellen des Zellenrades festgehalten werden.
[0012] Das Applizierelement kann als Kipphebel ausgebildet sein, dessen einer Arm in die
Umfangsnut des Zellenrades eingreift und dessen anderer Arm von der Stoßvorrichtung
beaufschlagt wird. Hierbei ist es zweckmäßig, wenn ein Arm des Applizierhebels von
einer Feder ständig gegen die Ausströmöffnung der Luftdüse gedrückt wird.
[0013] Damit der Applizierhebel den jeweils anzubringenden Gegenstand sicher erfaßt und
dieser, ohne verkantet zu werden, gegen das jeweilige Objekt geschleudert wird, hat
das Zellenrad der Vorschubeinrichtung zweckmäßig zwei im Abstand voneinander angeordnete
Umfangsnuten, in denen die beiden Enden des einen, gabelförmigen Armes des Applizierhebels
liegen.
[0014] Wenn das Applizierelement als Applizierstößel ausgebildet ist, hat dieser an seinem
einen Ende ein den jeweils zu applizierenden Gegenstand hintergreifendes Vorschubelement
und an seinem anderen Ende eine Stauplatte, die vor der Ausströmöffnung der Luftdüse
angeordnet ist.
[0015] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
dnd den Zeichnungen, in denen eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung an einem
Ausführungsbeispiel näher erläutert ist. Es zeigt.:
Fig. 1 eine Vorrichtung zum Anbringen von Trinkhalmen in diagonaler Lage auf die Außenfläche
von mit einem Getränk gefüllten Packungen, die auf einem Förderer an der Vorrichtung
vorbeigeführt werden, in einer schematischen, perspektivischen Darstel- lung,
Fig. 2 den Gegenstand der Fig. 1 in einer Seitenansicht,
Fig. 3 den Gegenstand der Fig. 2 in einer Teildraufsicht in Richtung des Pfeiles III
gesehen,
Fig. 4 den Förderer zum Abfördern der Getränkepackungen und die Vorrichtung zum Anbringen
der Trinkhalme nach Fig. 3 in einer Stirnansicht in Richtung des Pfeiles IV gesehen
in vergrößertem Maßstab,
Fig. 5 den Gegenstand der Fig. 3 in einem Teilquerschnitt nach Linie V-V in vergrößertem
Maßstab,
Fig. 6 eine Draufsicht auf den Gegenstand der Fig.5,
Fig. 7 und 8 die Anbringvorrichtung in einer Seitenansicht in zwei verschiedenen Kipplagen,
Fig. 9 die Anbringvorrichtung in einer Stirnansicht in einer anderen Kipplage in echematischer
Daratellung,
Fig. 10 eine andere Ausführungsform des mit dem Zellenrad zusammenwirkenden Applizierelementes
in einer der Fig. 6 entsprechenden Darstellung.
[0016] In den Zeichnungen ist mit 10 eine Vorrichtung bezeichnet, mit der Gegenstände 11,
im vorliegenden Falle in einer Papierhülle steckende Trinkhalme, auf an der Vorrichtung
10 vorbeigeführten Objekte 12 aufgeklebt werden sollen, die im vorliegenden Falle
mit einem Getränk gefüllte Packungen sind. Die Packungen 12, die eine rechteckige
Form haben, werden in einer hier nicht näher dargestellten Abpackmaschine mit dem
Getränkgefüllt und verschlossen und gelangen dann in ungleichmäßigen Abständen auf
einen Förderer 13, der sie kontinuierlich und vorzugsweise mit gleichbleibender Geschwindigkeit
an der Vorrichtung 10 vorbei zu einer hier nicht mehr dargestellten Sammeästation
weiterfördert, wo sie gestapelt und dem Lager oder der Verwendungsstelle zugeführt
werden.
[0017] Die Anbringvorrichtung 10 ist in Höhe des Förderbandes 13 und unmittelbar neben diesem
angeordnet. Sie besteht aus einer Tragvorrichtung 14, beispielsweise aus einer Tischplatte,
die um zwei zueinander senkrechte Achsen 15 und 16 in einem Traggestell 29 in Richtung
der Pfeile 17 und 18 schwenkbar ist, und in jeder Schwenklage festgestellt werden
kann. Auf der Oberfläche 19 der Tragvorrichtung 14 ist ein Zellenrad 20 um eine zur
Oberfläche 19 senkrechte Achse 21 in der Nähe des dem Förderer 13 zugewandten Randes
22 der Tragvorrichtung drehbar gelagert, das von einem hier nicht mehr dargestellten
Schrittschaltwerk drehend angetrieben und schrittweise weitergeschaltet werden kann.
[0018] Im Zellenrad 20 werden die Trinkhalme 11 zugeführt, die in Papierhüllen 23 stecken,
welche einen zunächst zusammenhängenden Streifen 24 bilden, der von einer Vorratsrolle
25 über Umlenkrollen 26 und 27 abgezogen und dem Zellenrad 20 zugeführt wird. Die
Vorratsrolle 25 und die eine Umlenkrolle 26 sind auf einem Tragarm 28 drehbar gelagert,
der auf der Oberfläche 19 der Tragvorrichtung 14 befestigt ist (Fig. 2 und 3), während
die Umlenkrolle 27 parallel zum Zellenrad 20 auf der Oberfläche 19 der Tragvorrichtung
14 drehbar gelagert ist. Das Zellenrad 20, die Umlenkrollen 26 und 27 und die Vorratsrolle
25 bilden zusammen die Vorschubeinrichtung 30. Sie verändern ihre gegenseitige Lage
nicht, wenn die Tragvorrichtung 14 um die Achsen 15 und 16 geschwenkt wird.
[0019] Das Zellenrad 20 ist in den Fig. 5 und 6 näher dargestellt. Es besteht aus einem
zylindrischen Körper 31, der an seinem Außenumfang 32 eine Vielzahl von in Umfangsrichtung
im Abstand voneinander angeordneten Zellen 33 aufweist, die im Querschnitt halbkreisförmig
ausgebildet und dem Querschnitt der Trinkhalme 11 angepaßt sind. Der Abstand a der
Zellen in Umfangsrichtung entspricht dem Abstand a der Trinkhalme 11, die in dem Papierband
24 eingeschlossen sind, das von der Vorratsrolle 25 abgezogen wird, so daß sich die
von den Papierstreifen 24 umschlossenen Trinkhalme 11 einer nach dem anderen in die
Zellen 33 des Zellenrades legen, wenn das Band 24 zwischen dem Außenumfang 32 des
Zellenrades und einer an dessen Außenumfang 32 anliegenden Andrückplatte 34 einläuft.
[0020] Jede Zelle 33 steht über Radialbohrungen 35 und Axialbohrungen 36 mit einer Unterdruckkammer
37 in Verbindung, die über eine Vakuumleitung 38 an einen hier nicht mehr dargestellten
Unterdruckerzeuger angeschlossen ist.
[0021] Das Zellenrad 20 ist außerdem mit zwei im axialen Abstand voneinander angeordneten,
randoffenen Umfangsnuten 39 versehen, die tiefer sind als die Zellen 33. In diesen
Umfangsnuten 39 können die beiden Enden 40 des einen, gabelförmigen Armes 41 a eines
Applizierhebels 41 gleiten, der weiter unten noch näher erläutert werden wird.
[0022] Zwischen den Zellen 33 hat das Zellenrad 20 auf seiner äußeren Umfangsfläche 32 in
Axialrichtung verlaufende Rinnen 42 (Fig.6), in die das Messerblatt 43 eines schwenkbaren
Abschneidemessers 44 eintreten kann, welches neben dem Zellenrad 20 auf der Oberfläche
19 der Tragvorrichtung 14 um eine Achse 45 schwenkbar gelagert ist und dessen Messerblatt
43 einen Schlitz 46 in der Andrückplatte 34 durchgreift. Das Abschneidemesser 44 dient
dazu, das durchlaufende Papierband 24, in dem die Trinkhalme 11 eingeschlossen sind,
in einzelne Papierstreifen 23 zu zerschneiden, mit denen jeder Trinkhalm 11 auf einer
Pakkung 12 angeklebt wird.
[0023] Man erkennt aus Fig. 6, daß auch die Andrückplatte 3
4 an einem Hebel 47 sitzt, der in der Tragvorrichtung 14 um eine Achse 4
8 schwenkbar gelagert ist und federnd gegen den Aßßenumfang des Zellenrades 20 gedrückt
wird.
[0024] Der weiter oben bereits erwähnte Applizierhebel 41 ist ein zweiarmiger Kipphebel,
der mit einer Welle 49 neben dem Zellenrad 20 auf der Oberfläche 19 der Tragvorrichtung
schwenkbar gelagert ist. Der eine Arm 41 a erstreckt sich etwa parallel zum Förderer
13, ist gabelförmig ausgebildet und greift mit seinen beiden vorderen Enden 40 in
die randoffenen Umfangsnuten 39 des Zellenrades 20 derart ein, daß er hinter den in
den Kerben 33 durch Unterdruck gehaltenen Trinkhalmen '11 liegt, wenn sich das Zellenrad
20 in Richtung des Pfeiles 50 dreht. Der andere Arm 41 b des Applizierhebels41 steht
unter der Wirkung einer Zugfeder 51, die bestrebt ist, den Applizierhebel 41 in Fig.
6 entgegen dem Uhrzeigersinn zu schwenken und die das freie Ende 52 des Armes 41 b
des Applizierhebels 41 gegen den Rand 53 der Ausströmöffnung 54 einer Luftdüse 55
drückt. Die Luftdüse 55 ist an eine hier nicht mehr dargestellte Druckluftquelle mit
steuerbarem Absperrventil angeschlossen, durch welches Druckluft in kurzen Stößen
durch die Luftdüse 55 gegen das Ende 52 des Armes41 b des Applizierhebels 41 geblasen
werden kann. Das Absperrventil wird von einem Sensor 56, beispielsweise einer Photozelle
gesteuert (Fig. 1 und 4), die oberhalb des Förderers 13 im Bereich der Anbringvorrichtung
10 angeordnet ist und die jeweils an ihr vorbeilaufende Packungen 12 erkennt und einen
Steuerimpuls, ggf. mit vorher eingestellter Verzögerung, dem Luftventil zuleitet,
so daß sich dieses kurzzeitig öffnet und durch die Düse 55 einen Druckluftstoß austreten
läßt, der den Applizierhebel 41 entgegen der Wirkung der Feder 51 im Uhrzeigersinne
verschwenkt, wobei die vorderen, gabelartigen Enden 40 des Armes 41 a des Applizierhebels
41 von innen gegen den am weitesten vorne liegenden Trinkhalm 11 schlagen und diesen
mit seiner Hölle 23 gegen die gerade an ihm vorbeigeführte Packung 12 schlagen.
[0025] In Vorschubrichtung des Förderers 13 vor der Anbringvorrichtung 10 ist eine hier
nicht näher dargestellte Leimauftragvorrichtung 57 neben der Pörderer 13 angeordnet,
die durch zwei Düsen 58 zwei Leimpunkte 59 auf die der Anbringvorrichtung 10 zugewandte
Seitenfläche 60 der vorbeigeführten Packung 12 spritzt, wenn dessen Vorderkante den
Lichtstrahl einer Photozelle 61 passiert, welche die Leimauftragvorrichtung 57 einschaltet.
[0026] Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende:
Wie bereits weiter oben erwähnt, werden die Packungen 12, die in unregelmäßigen Abständen
auf dem Förderer 13 liegen, von diesem mit gleichbleibender Geschwindigkeit in Richtung
der Pfeile 65 an der Anbringvorrichtung 10 vorbeigeführt. Wenn eine Packung 12 an
der Leimstation 57 vorbeikommt und die Photozelle 61 ihre Vorderkante erfaßt, werden
durch die Leimdüsen 58 zwei Leimpunkte 59 auf die Seitenfläche 60 der Packung gespritzt.
Die Leimpunkte werden hierbei so angeordnet, daß sie sich in der vorderen unteren
und hinteren oberen Ecke der Seitenfläche 60 befinden, da die Länge des Trinkhalmes
11 etwas größer ist als die Höhe der Packung und deshalb diagonal auf die Seitenfläche
aufgeklebt werden muß, wenn sie über den Außenumfang der Packung 12 nicht vorstehen
soll.
[0027] Die mit den Leimpunkten 59 versehene Packung gelangt dann in den Bereich der Anbringvorrichtung
10. Hier sind die auf die Packungen aufzuklebenden, in ihrer Papierhülle 23 befindlichen
Trinkhalme 11 am Zellenrad bereitgestellt. Das von der Vorratsrolle 25 kommende Band
24 wurde mit Hilfe der Abschneideinrichtung 44 in einzelne Papierstreifen zerschnitten,
von denen jeder einen Trinkhalm 11 umschließt und in einer der auf dem Umfang 32 angeordneten
Zellen 33 durch Unterdruck festgehalten wird.
[0028] Sobald die Vorderkante einer Packung 12 die Photozelle 56 erreicht, wird ein Impuls
zum nicht dargestellten Druckluftventil geleitet, welches aus der Düse 55 einen Luftstoß
austreten läßt, der den Applizierhebel 41 entgegen der Wirkung der Feder 51 verschwenkt.
Hierbei schlagen die beiden vorderen Enden 40 des gabelförmigen Armes 41 a des Applizierhebeln
41 von hinten gegen den der Packung 12 gegenüberliegenden Trinkhalm 11 und schleudern
diesen gegen die Seitenfläche 60 der dem Zellenrad 20 gegenüberstehenden Packung 12,
die an ihrer gegenüberliegenden Seitenfläche 66 von einer Führungsschiene 67 abgestützt
wird, die am Förderer 13 be-
a festigt ist.
[0029] Sobald der Luftstoß aus der Luftdüse 55 vergangen ist, zieht die Feder 51 den Applizierhebel
41 in seine Ausgangslage zurück, in der das freie Ende 52 seinesArmes 41 b wieder
am Rand 53 der Ausströmöffnung 54 der Luftdüse 55 anliegt. Das Zellenrad 20 wird dann
von seinem Drehantrieb um eine Zellenteilung in Umfangsrichtung weitergeschaltet,
so daß der nächstfolgende Trinkhalm 11 in eine zum Förderer 13 parallele Lage gelangt
und die nächste Trinkhalmhülla 23 durch die Abschneidevorrichtung 44 von dem von der
Vorratsrolle 25 kommenden Band 24 abgeschnitten werden kann.
[0030] Man erkennt insbesondere aus den Fig. 2, 7 und 8, daß die Anbringvorrichtung 10 um
die Achse 15 so geschwenkt werden kann, daß das Zellenrad 20 mit dem Applizierhebel
41 verschiedene Neigungen α zu einer Horizontalen einnimmt, die verschiedenen Diagonalrichtungen
auf verschieden hohen Pakkungen entsprechen.
[0031] In Fig. 9 ist gezeigt, daß es auch möglich ist, Gegenstände auf Packungen anzubringen,
deren Seitenflächen 60 gggen die Grundfläche geneigt sind. In diesem Falle muß die
Tragvorrichtung 14 um ihre Achse 16 so geschwenkt werden, daß die Oberseite 19 der
Tragvorrichtung 14 mit einer horizontalen Ebene den Winkel β einschließt.
[0032] Bei der in Fig. 10 dargestellten anderen Ausführungsform der Anbringvorrichtung besteht
das Applizierelement aus einem Applizierstößel 68, dessen Schaft 69 in einer auf der
Tra-gvorrichtung 14 gelagerten Konsole 70 axial verschieblich gelagert ist und der
an seinem vorderen, dem Förderer 13 zugewandten Ende 69 a ein Vorschubelement 71 und
an seinem hinteren Ende 69 b eine Stauplatte 72 trägt, welche die Ausströmöffnung
54 der Luftdüse 55 verschließt. Das Vorschub element 71 ist bei der hier dargestellten
Ausführungsform als Gabelarm ausgebildet, dessen eines, gabelförmiges Ende 71 a in
den beiden Umfangsnuten 39 des Zellenrades 20 gleitat und an dessen anderem Ende 71
b eine Pückzugfeder 51 angreift, die bestrebt ist, den Applizierstößel 68 entgegen
seiner Vorschubrichtung 73 zurückzuziehen und mit der Stauplatte 72 gegen die Ausströmöffnung
54 des Luftventils 55 zu drücken. Um den Applizierstößel 68 symmetrisch zu belasten,
können auch zwei Federn 51 vorgesehen sein, die auf beiden Seiten des Stößelschaftes
69 und in gleichem Abstand von diesem am Vorschubelement 71 angreifen.
[0033] Wenn eine Packung 12 am Zellenrad 20 vorbeiläuft und die Pnotozelle 56 die Luftdüse
55 kurzfristig öffnet, wird die Stauplatte 72 von einem Luftstoß angeblasen, der den
Applizierstößel 68 in Richtung des Pfeiles 73 und entgegen der Wirkung der Feder 51
schlagartig verschiebt. Das vordere Ende 71 a des Vorschubelementes 71 greift hierbei
hinter den bereit-gestellten Halm und schleudert ihn gegen die Packung 12, wo er mit
seiner Papierhülle 23 an den vorher auf der Packung 12 aufgebrachten Leimpunkten 59
anklebt.
[0034] Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt, sondern
es sind mehrere Änderungen und Ergänzungen möglich, ohne den Rahmen der Erfindung
zu verlassen. Beispielsweise können mit der dargestellten Vorrichtung nicht nur Trinkhalme,
sondern auch andere Gegenstände, wie Etiketten, Werbeartikel od. dgl. auf Packungen,
Flaschen oder andere Objekte aufgeklebt werden. Hierbei spielt die äußere Gestalt
der Objekte keine Rolle, da es möglich ist, die Anbringvorrichtung um zueinander senkrechte
Achsen zu schwenken, um hierdurch die anzubringenden Gegenstände in dine Lage zu bringen,
die der Oberfläche der Objekte parallel ist, auf der die Gegenstände appliziert werden
sollen. Es ist auch nicht unbedingt erforderlich, auf die Objekte Leimpunkte aufzubringen,
sondern die anzubringenden Gegenstände können auch mit einer selbstklebenden Beschichtung
versehen sein, so daß sie unmittelbar auf den Objekten haften, wenn sie von dem Applizierhebel
gegen sie geschleudert werden. Ferner ist es möglich, für die Bereitstellung der zu
applizierenden Gegenstände eine andere Vorrichtung vorzusehen und als Stoßvorrichtung
einen mechanisch, elektrisch oder pneumatish betätigten Stößel zu verwenden.
1. Vorrichtung zum Anbringen von Gegenständen, wie Etiketten, Trinkhalmen od.dgl.
an Packungen, Flaschen oder anderen Objekten, die in Abständen an der Vorrichtung
vorbeigeführt werden, welche die anzubringenden Gegenstände mit einer Vorschubeinrichtung
einzeln bereitstellt, dadurch , gekennzeichnet, daß ein Applizierelement (41) vorgesehen ist, das den anzubringenden
Gegenstand (11) gegen das Objekt (12) schleudert und entgegen der Wirkung einer Feder
(51) von einer Stoßvorrichtung (54,55) betätigt wird, die von dem vorbeigeführten
Objekt (12) gesteuert wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stoßvorrichtung eine
Luftdüse (55) aufweist, die gegen das Applizierelement (41) gerichtete Luftstöße erzeugt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnnet, daß das Applizierelement
(41) in mehreren Richtungen kippbar ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorschubeinrichtung
(30) das Applizierelement (41) und sein Antrieb (55) gemeinsam auf einer Trggvorrichtung(14)
gelagert sind, die um zwei zueinander senkrechte Achsen (15,16) schwenkbar und feststellbar
ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Applizierelement
ein schwenkbarer Applizierhebel (41) ist, der von der Stoßvorrichtung (54,55) gegen
Federwirkung verschwenkt wird.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Applizierelement
ein axial verschieblicher Applizierstößel (68) ist, der von der Stoßvorrichtung (54,55)
gegen Federwirkung gegen das Objekt (12) vorgeschoben wird.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß in der
Bewegungsbahn der an der Vorrichtung (10) vorbeigeführten Objekte (12) Sensoren (56)
angeordnet sind, welche die Objekte (12) erkennen, und den Antrieb der Stoßvorrichtung
(55) und/oder der Vorschubeinrichtung (30) steuern.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorschubeinrichtung(30)
ein Zellenrad (20) aufweist, in dessen am Außenumfang (32) angeordneten Zellen (33)
die anzubringenden Gegenstände (11) gehalten und von dem Applizierelememt (41) hintergriffen
werden, das mit einem Vorscbubelement (41 a) in mindestens einer, im Bereich der Zellen
(33) angeordneten, randoffenen Umfangsnute (39) des Zellenrades (20) gleitet.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1.bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Applizierhebel
(41) als Kipphebel ausgebildet ist, dessen einer Arm (41 a) in die Umfangs-11 nute
(39) des Zellenrades (20) eingreift und dessen anderer Arm (41 b) von der Stoßvorrichtung
(55) beaufschlagt wird.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Arm (41 b) des Äpplizierhebels (41) von einer Feder ständig gegen die Ausströmöffnung
(54) der Luftdüse (55) gedrückt wird.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der
Applizierstößel (68) an seinem einen Ende (69 a) ein den jeweils zu applizierenden
Gegenstand (11) hintergreifendes Vorschubelement (71) und an seinem anderen Ende (69
b) eine Stauplatte (72) aufweist, die vor der Ausströmöffnung (54) der Luftdüse (55)
angeordnet ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß das
Zellenrad (20) der Vorschubeinrichtung (30) zwei im Abstand voneinander angeordnete
Umfangsnuten (39) aufweist, in denen die beiden Enden (40) des einen, gabelförmigen
Armes (41a) des Applizierelementes (41) liegen.