(19)
(11) EP 0 085 905 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
17.08.1983  Patentblatt  1983/33

(21) Anmeldenummer: 83100756.2

(22) Anmeldetag:  27.01.1983
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3E04B 1/99, E04B 2/74, A63J 5/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE FR IT LI

(30) Priorität: 09.02.1982 CH 794/82

(71) Anmelder: Max Eberhard AG Bühnenbau Weesen
CH-8753 Mollis (CH)

(72) Erfinder:
  • Eberhard, Max
    CH-8872 Weesen (CH)

(74) Vertreter: Blum, Rudolf Emil Ernst et al
c/o E. Blum & Co Patentanwälte Vorderberg 11
8044 Zürich
8044 Zürich (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Mobiles, freistehendes Wandelement und Verwendung desselben


    (57) Das Wandelement besteht aus einem Wandteil (2) und einem daran verankertem Fussgestell (1), das als Wagen so ausgebildet ist, dass ein Fussgestell (1) eines weiteren Wandelementes darin einschiebbar ist. Die Wandelemente können auf kleinem Raum gelagert werden und unabhängig vom Schnürboden auf der Bühne oder in anderen Räumen frei verfahren werden. Die Verankerung des Wandteils (2) unmittelbar am Fussgestell erlaubt den Einsatz massivier Plattenbauteile, welche akustisch günstig wirken. Ueberdies erlaubt dies, das Wandelement zugleich als Stützelement für weitere Bühneneinrichtungen, wie Scheinwerfer etc., zu verwenden, sodass mit den Wandelementen ein Bühnenraumaufgebaut werden kann.







    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein mobiles, freistehendes Wandelement, insbesondere zur Bildung __akustisch günstiger Bühnenrückwände, mit einem Fussgestell und mindestens einem darauf angeordneten ersten Wandteil, wobei das Fussgestell als Wagen ausgebildet und zum Stapeln mehrerer solcher Wandelemente derart angeordnet ist, dass ein entsprechendes Fussgestell eines weiteren Wandelements darin einschiebbar ist.

    [0002] Es solches Wandelement ist insbesonders in der US-PS 3 630 309 gezeigt. Dieses weist einen am Fussgestell angeordneten aufklappbaren Rahmen auf, an welchem mehrere Wandteile aufgehängt sind. Dies zieht nach sich, dass die Wandteile gewichtsmässig beschränkt und damit akustisch weniger wirksam sind. Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, ein Wandelement der eingangs genannten Art zu schaffen, welches auch den Einsatz von schweren, akustisch wirksamen Wandteilen gestattet und zudem derart ausgestaltet sit, dass es zusätzlich als Stützelement im Bühnenbereich eingesetzt werden kann. Die wird erfindungsgemäss durch ein gemäss Anspruch 1 ausgestaltetes Wandelement erreicht.

    [0003] Das Fehlen von Tragrahmen hat dabei den zusätzlichen Vorzug, dass die Wandteile beidseitig einsetzbar sind. Dies wird bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung dadurch verwirklicht, dass der Wandteil nun seine Längsachse drehbar auf dem Fussgestell gelagert ist. Bei einer Ausführungsform des Wandelements, das als Teil einer Akustikwand einsetzbar ist, sind seitlich am Wandteil und von ihm getragen über dessen Höhe verlaufende Schwenkflügel angeordnet.

    [0004] Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform weist für das-nahtfreie Zusammenfügen der einzelnen Wandelemente seitlich je eine Nut bzw. einen Kamm auf.

    [0005] Im folgenden sind Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes anhand der beiliegenden Zeichnungen näher erläutert.

    [0006] Es zeigen: -

    Fig. 1 eine räumliche Darstellung eines ersten Ausführungsbeispieles eines erfindungsgemässen Wandelementes im gestapelten Zustand;

    Fig. 2 und 3 eine Draufsicht auf zwei durch Wandelemente gemäss Fig. 1 gebildete Wandabschnitte;

    Fig. 4 eine Draufsicht eines anderen Ausführungsbeispieles eines erfindungsgemässen Wandelementes;

    Fig. 5 eine Seitenansicht eines weiteren Ausführungsbeispieles eines erfindungsgemässsen Wandelementes;

    Fig. 6 und 7 eine Front- und Seitenansicht eines anderen Ausführungsbeispieles eines erfindungsgemässen Wandelementes.

    Fig. 8 und 9-eine Draufsicht auf ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung mit drehbarem Wandteil, und

    Fig. 10 eine perspektivische Ansicht einer bevorzugten Verwendungsart der Wandelemente.



    [0007] Die in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele haben ein gemeinsames Grundkonzept, und daher sind die gleichen Teile jeweils mit der gleichen Bezugsziffer versehen.

    [0008] Wie Fig. 1 zeigt, weist das Wandelement im wesentlichen einen Fussgestell 1 und einen Wandteil 2 auf. Das Fussgestell 1 ist trapezförmig ausgebildet und besteht aus zwei gleichlangen Seitenstreben 3 und einer Querstrebe 4 auf der schmalen Seite. Die Seitenstreben 3 sind beim Ausführungsbeispiel von Fig. 1 einerseits am Wandteil 2 verankert und andererseits durch die Querstrebe 4 miteinander verbunden. Die Verankerung erfolgt durch zwei Stützen 5, die aufrechtstehend auf dem Fussgestell 1 sind und an der der Wandteil 2 befestigt ist.

    [0009] Ferner weist das Fussgestell 1 drei Schwenkrollen 6 auf, die im Bereich der Wandverankerung bzw. an der Querstrebe angeordnet sind. Beim Beispiel gemäss Fig. 1 ist es hierbei von Vorteil, wenn die an der Querstrebe 4 angeordnete Schwenkrolle 6 so ausgebildet ist, dass sie in der Höhe verstellbar ist.

    [0010] Aus Stabilitätsgründen kann das Fussgestell 1 mit einem Gewicht belastet sein.

    [0011] Aus den Fig. 2 und 3, die einen aus drei bzw. zwei Wandelementen aufgebauten Wandabschnitt zeigen, ist die Universalität der Wandelemente ersichtlich.

    [0012] In Fig. 4 ist ein anderes Ausführungsbeispiel dargestellt, das als Teil einer Akustikwand einsetzbar ist. Dieses Wandelement hat den gleichen Aufbau wie das in Fig. 1 dargestellte Wandelement und ist zusätzlich mit Schwenkflügeln 7 versehen. Die Schwenkflügel 7 sind an den Seitenkanten des Wandteiles 2 angelenkt und erstrecken sich über die Höhe des Wandteiles 2.

    [0013] Bei dem in Fig. 5 dargestellten Ausführungsbeispiel besteht der Wandteil 2 aus einem Unterteil 8 und einem in der Höhe verstellbaren Oberteil 9, der durch eine nicht dargestellte Einrichtung am unteren Wandteil befestigt und von diesem getragen ist.

    [0014] Die Fig. 6 und 7 zeigen ein weiteres Ausführungsbeispiel, bei dem der Wandteil 2 zweiteilig ausgebildet ist. Der Wandteil 2 hat einen unteren Teil 10, an dem das Fussgestell 1 verankert ist, und einen oberen Teil 11, der in an sich bekannter Weise um eine horizontale Achse geneigt werden kann. Der obere Teil 11 kann die Form eines Rechteckes oder eines gleichschenkligen Trapezes haben.

    [0015] Der Wandteil kann aus verschiedenem Material, z.B. Holz oder Leichtmetäll, bestehen.

    [0016] In den Fig. 8 und 9 ist als weiteres, bevorzugtes Ausführungsbeispiel ein Wandelement mit drehbarem Wandteil 2 gezeigt. Das Fussgestell besitzt hierbei eine zweite..., nach oben versetzte Qüerstrebe), 12, auf dem ein massiver Drehzapfen 13 angeordnet ist, worin das Wandelement drehbar gelagert und mittels einer Arretierung (nicht gezeigt) festlegbar ist.

    [0017] Die Wandteile weisen zwei im Abstand voneinander in einem Aluminium-Rahmen 14 gehaltene Wandplatten 15 auf, welche mit unterschiedlichen Oberfläche, z.B. auf einer Seite Schall-reflektierend und auf der anderen Seite Schall-absorbierend, versehen sein können. Durch Spiel der Wandplatten im Rahmen wird ein Verziehen des Wandteils durch Wärmeeinfluss vermieden. Jeweils neben den Schwenkrollen 6 sind zudem höhenverstellbare Standfüsse 16 angeordnet. Seitlich weist der Wandteil 2 im Rahmen 14 angeordnete Nut- und Kammleisten auf, die vorzugsweise als Gummiprofile ausgebildet sind und einen optisch sowie akustisch nahtfreies Zusammenfügen der Wandelemente gestatten.

    [0018] Zu Fig. 10 schliesslich ist perspektivisch dargestellt, in welcher Weise die vorstehend beschriebenen Wandelemente einsetzbar sind. Seitlich der Bühnentiefe sind mehrere Wandelemente 2 zueinander abgewinkelt aufgestellt, um einerseits als seitliche Blenden und zugleich als akustische Reflektoren zu dienen. Die Wandelemente können auch als Dekorationselemente, wie etwa im Bereich der Rückwand 17 ersichtlich, eingesetzt werden. Die vorderen Elemente schliesslich dienen zugleich als Stützelemente für eine Vorhang- bzw. Beleuchtungsschiene 18. Zu diesem Zweck können sie an ihrer Oberseite mit entsprechenden Befestigungsmitteln versehen sein.

    [0019] Das mobile, freistehende Wandelement gemäss der Erfindung erlaubt dank seiner Bauweise vielseitige Einsatzmöglichkeiten bei der Einrichtung von Bühnen auf. Die Ausbildung des Wandteils als tragender Teil gestattet die Verwendung relativ schwerer,d.h. akustisch wirksamer Bauteile und erlaubt es das Wandelement zu Stützzwecken einzusetzen.


    Ansprüche

    1. Mobiles, freistehendes Wandelement, insbesondere zur Bildung akustisch günstiger Bühnenrückwände, mit einem Fussgestell (1) und mindestens einem darauf angeordneten ersten Wandteil (2), wobei das Fussgestell als Wagen ausgebildet und zum Stapeln mehrerer solcher Wandelemente derart angeordnet ist, dass ein entsprechendes Fussgestell eines weiteren Wandelements darin einschiebbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Wandteil (2) unmittelbar mit dem Fussgestell (1) verbunden und als tragender Teil ausgebildet ist.
     
    2. Mobiles, freistehendes Wandelement, wobei das Fussgestell (1) zwei seitliche, trapezförmig zusammenlaufende Seitenstreben (3) aufweist, welche an der schmalen Seite mittels einer ersten Querstrebe (4) verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Streben (3) auf der gegenüberliegenden Seite entweder am Wandteil (2) verankert oder mittels einer nach oben versetzten, zweiten Querstrebe (12) verbunden sind, die den Wandteil (2) trägt.
     
    3. Mobiles, freistehendes Wandelement nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich der ersten Querstrebe (4) sowie den entgegengesetzten Enden der Seitenstreben (3) Schwenkrollen (6) angeordnet sind, wobei neben den Schwenkrollen (6) höhenverstellbare Standfüsse (16) vorgesehen sind.
     
    4. Mobiles, freistehendes Wandelement nach einem der vorangehenden Ansprüche, das als Teile einer Akustikwand einsetzbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass seitlich am Wandteil (2) über dessen Höhe verlaufende Schwenkflügel (7) angeordnet sind.
     
    5. Mobiles, freistehendes Wandelement nach Anspruch 2 , dadurch gekennzeichnet, dass der Wandteil (2) um seine Längsachse drehbar auf der zweiten Querstrebe gelagert ist, derart, dass der Wandteil beidseitig verwendbar ist.
     
    6. Mobiles, freistehendes Wandelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Wandteil (2) einen parallel dazu verschiebbaren, in verschiedenen Höhenlagen fixierbaren zweiten Wandteil (9) zur Verstellung der Höhe des Wandelements trägt.
     
    7. Mobiles,freistehendes Wandelement nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Wandteil (2) aus zwei im Abstand voneinander in einem Rahmen (14) befestigten Wandplatten (15) aufgebaut ist.
     
    8. Mobiles,freistehendes Wandelement nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass in den Seitenteilen des Rahmens (14) je Kamm und Nut zum nahtfreien Zusammenfügen der Wandelemente vorgesehen sind.
     
    9. Verwendung des Wandelements nach einem der vorangehenden Ansprüche als Stützelement, wobei zwischen mindestens zwei Wandelementen Träger (18) für Bühneneinrichtungen anbringbar sind.
     




    Zeichnung