[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Entwicklung farbfotografischer Bilder
nach dem Farbdiffusionsverfahren, wobei das bildmäßig belichtete Bildblatt mit einer
wässrig-alkalischen Arbeitslösung in einem Gefäß nach der Kippmethode in Kontakt gebracht
wird.
[0002] Zur Durchführung des Farbdiffunsionsverfahrens wird üblicherweise ein lichtempfindliches
Element verwendet, das farbgebende Verbindungen enthält, und ein Bildempfangselement,
in dem durch bildmäßig übertragene diffundierende Farbstoffe das gewünschte Farbbild
erzeugt wird. Hierzu ist es erforderlich, daß zwischen dem lichtempfindlichen Element
und dem Bildempfangselement während der Entwicklungszeit ein fester Kontakt besteht,
so daß die in dem lichtempfindlichen Element als Folge der Entwicklung erzeugte bildmäßige
Verteilung an diffundierenden Farbstoffen auf das Bildempfangselement übertragen werden
kann.
[0003] Der Kontakt kann hergestellt werden, nachdem die Entwicklung in Gang gesetzt worden
ist, oder er kann bereits hergestellt worden sein, bevor die Entwicklung beginnt.
Letzteres ist beispielsweise der Fall, wenn ein Material verwendet wird, in dem das
lichtempfindliche Element und das Bildempfangselement eine integrale Einheit bilden.
Es sind Ausführungsformen des Farbdiffusionsverfahren bekannt, bei denen eine derartige
integrale Einheit auch nach Beendigung des Entwicklungsvorganges weiter bestehen bleibt;
d.h. eine Abtrennung des lichtempfindlichen Elements vom Bildempfangselement ist auch
nach erfolgtem Farbübertrag nicht vorgesehen.
[0004] Eine derartige Ausführungsform besteht nach der deutschen Offenlegungsschrift 30
45 183 aus einem transparenten Schichtträger, lichtempfindlichen Elementen, einer
opaken lichtreflektierenden Schicht und einer Bildempfangsschicht, die zusammen einen
festen Schichtverband bilden, in die von der dem Schichtträger gegenüberliegenden
Seite eine wäßrig-alkalische Lösung eindringen kann.
[0005] Für die Herstellung farbiger Kopien wird die bildmäßige Belichtung des farbfotografischen
Aufzeichnungsmaterials im allgemeinen in einer Dunkelkammer vorgenommen, z.B. in Kontakt
mit einer transparenten farbigen Vorlage oder unter Verwendung eines üblichen Projektionsvergrößerungsgerätes.
[0006] Es schließt sich eine einfache Verarbeitung an, die im wesentlichen darin besteht,
daß das belichtete farbfotografische Aufzeichnungsmaterial mit einer alkalischen Entwicklerlösung
in Kontakt gebracht wird. Dies kann beispielsweise dadurch geschehen, daß das Material
in üblicher Weise in ein entsprechendes Entwicklerbad eingetaucht wird oder dadurch,
daß eine Entwicklerzubereitung in Form einer Paste auf die Bildempfangsschicht des
farbfotografischen Materials aufgetragen wird. Anstelle von flüssigen oder viskosen
Entwicklerzubereitungen können auch einfache alkalische Bäder oder Pasten verwendet
werden, wenn die erforderlichen Entwicklersubstanzen, z.B. Phenidon oder dessen Derivate
in eine oder mehrere Schichten des farbfotografischen Aufzeichnungsmaterials eingelagert
sind; etwa in die Bildempfangsschicht, die opake lichtreflektierende Schicht oder
eine oder mehrere Schichten des lichtempfindlichen Elementes. Die Entwicklung mit
flüssigen Entwicklerbädern kann in Schalen oder Tanks durchgeführt werden.
[0007] Das farbfotografische Aufzeichnungsmaterial gemäß der DE-OS 30 45 183 kann nach einer
anfänglichen Dunkelverarbeitungszeit von ein bis zwei Minuten ans Licht gebracht werden,
so daß die Entstehung des Farbübertragsbildes in der Bildempfangsschicht beobachtet
werden kann, ohne daß die nachträgliche Belichtung einen nennenswerten Einfluß auf
das herzustellende Farbbild ausübt. Zwar ist die Silberhalogenidentwicklung dann noch
nicht abgeschlossen und nachbelichtetes Silberhalogenid wird weiter entwickelt, was
sich darin äußert, daß das durch den transparenten Schichtträger sichtbare lichtempfindliche
Element sich dunkler einfärbt, jedoch wirkt sich dies im wesentlichen nicht auf die
Qualität des herzustellenden Farbbildes aus. Man hat somit die Möglichkeit das Entstehen
des Farbübertragsbildes zu beobachten und nach Wunsch den Entwicklungsprozeß bzw.
des Nachdiffundieren der
Bildfarbstoffe bei Erreichung einer ausreichenden Farbdichte abzubrechen, indem beispielsweise
das Aufzeichnungsmaterial gewässert wird oder durch Eintauchen in ein schwach sauer
gestelltes Unterbrecherbad in dem farbfotografisches Aufzeichnungsmaterial der pH-Wert
soweit abgesenkt wird, daß die bis dahin freigesetzten Farbstoffanionen in die entsprechenden
nicht mehr diffusionsfähigen Farbstoffsäuren überführt werden und man ein stabiles
Bild erhält.
[0008] Die Verwendung von stark alkalischen Arbeitslösungen mit einem hohen pH-Wert zur
Entwicklung der bildmäßig belichteten Bildblätter im Dunklen nach dem beschriebenen
Verfahren kann zu erheblichen Beschädigungen der Einrichtung und auch zu Verletzungen
des Verarbeiters durch Ätzen führen. Außerdem ist das Hantieren mit ätzenden Flüssigkeiten
im Dunklen umständlich.
[0009] Es sind Entwicklungsgefäße bekannt, bei welchen das zu entwickelnde Material im Dunklen
eingebracht und das Gefäß alsdann verschlossen wird. Durch Einlaß- und Auslaßventile
oder -öffnungen werden im Hellen die verschiedenen Chemikalienlösungen nacheinander
in das Gefäß eingebracht und nach deren Reaktion wieder abgelassen. Nach der Entwicklung
wird das Gefäß geöffnet und das entwickelte Material, wie zum Beispiel ein fotografisches
Papier oder ein Film entnommen, gewässert und getrocknet. Diese Vorrichtungen sind
in ihrem Aufbau und in ihrer Funktion sehr kompoliziert und für eine Entwicklung handelsüblicher
Bilder nach dem Farbdiffusionsverfahren nicht geeignet.
[0010] Aus der DE-PS 522 639 ist eine Taschendunkelkammer bekannt, die aus einem rechteckigen
Teil zur Aufnahme einer fotografischen Platte besteht und das Teil mit einem Gewinde
versehen ist und auf Flaschen mit Entwicklerlösung, Fixierlösung und Wasser aufschraubbar
ist. Bei dem Verschluß der beiden Teile wird ein Kugelventil geöffnet, sodaß die Chemikalienlösungen
Zutritt zu der fotografischen Platte erhalten und mit dieser reagieren können. Die
Vorrichtung ist sehr aufwendig ausgeführt und wegen der Verätzungsgefahr bei Verwendung
von alkalischen Arbeitslösungen nicht für das oben beschriebene Entwicklungsverfahren
nach dem Farbdiffusionsverfahren geeignet.
[0011] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Entwickeln farbfotografischer
Bilder nach dem Farbdiffusionsverfahren zu schaffen, mit der es auf einfache Weise
möglich ist, die Bilder weitmöglichst im Hellen zu entwickeln und Verätzungen oder
Schäden durch die wässrig-alkalische Arbeitslösung zu vermeiden.
[0012] Diese Aufgabe wird bei einer Vorrichtung der einleitend genannten Ausbildung gemäß
der Erfindung dadurch gelöst, daß ein zylindrisches Gefäß zur Aufnahme der Arbeitslösung
am oberen Rand mit einer Gewindehülse und darunter mit einem Berührungsschutz versehen
ist und ein weiteres zylindrisches Gefäß, in dem das zu entwickelnde bildmäßig belichtete
Monoblattmaterial enthalten ist, eine Haltevorrichtung für das Monoblattmaterial und
einen Gewindekern enthält, mit dem es in die Gewindehülse des Gefäßes einschraubbar
und mit diesem dicht verschließbar ist.
[0013] Die Entwicklungsvorrichtung gemäß der Erfindung ist überraschend einfach in der Herstellung
und in der Handhabung. Sie bietet einen ausreichenden Schutz vor der Berührung der
alkalischen Lösung im Gefäß und verhindert ein Herausfallen des zu entwickelnden Blattes
beim Kippen des das Blatt enthaltenden Gefäßes zum Aufschrauben auf das Gefäß mit
der Arbeitslösung.
[0014] Die Verarbeitung des Monoblattmateriales ist mit der Vorrichtung gemäß der Erfindung
äußerst einfach. Das Monoblatt wird in der Dunkelkammer mit einem üblichen Farbvergrößerungsgerät
bildmäßig belichtet und in das Gefäß 2 eingelegt und gegen Herausfallen mit einer
Haltevorrichtung gesichert.
[0015] Das Gefäß 2 wird auf das Gefäß 1 aufgeschraubt und kann dann in einen Hellraum gebracht
werden. Durch Kippen des Gefäßes 1 nach oben wird das Monoblattmaterial mit der Arbeitslösung
in Kontakt gebracht. Ein Temperieren oder Bewegen der Arbeitlösung während der Entwicklungszeit
ist bei Monoblattmaterial gemäß der DE-OS 30 45 183 nicht erforderlich. Bereits nach
einer oder eineinhalb Minuten ist der Entwicklungsvorgang beendet. Die beiden Gefäße
werden wieder gekippt, sodaß die Arbeitslösung wieder in ihr Gefäß zurückläuft.
[0016] Das Gefäß mit dem Monoblattmaterial wird im Hellen ab- . geschraubt, der daran etwa
noch vorhandene Rest der Arbeitslösung, durch Wässern beseitigt und das Monoblattmaterial
entnommen und wie üblich getrocknet. Die Arbeitslösung kann für viele aufeinander
folgende Entwicklungen von Monoblättern verwendet werden.
[0017] Der Berührungsschutz, der ein Hineingreifen in die alkalische Arbeitslösung verhindert,
kann in einer sehr einfachen Ausführungsform eine Lochscheibe sein, die eine Vielzahl
von Löchern besitzt, die beispielsweise kleiner als fünf Millimeter in ihrem Durchmesser
sind.
[0018] In einer weiterentwickelten Ausführungsform der Vorrichtung ist der Berührungsschutz
im Gefäß mit der Arbeitslösung ein Ventil, welches erst durch Aufschrauben des anderen
Gefäßes auf das Gefäß mit der Arbeitslösung öffenbar ist und ansonsten das Gefäß dicht
verschließt.
[0019] Diese Ausführungsform hat den erheblichen Vorteil, daß selbst bei einem Umfallen
des Gefäßes keine Alkalilösung austreten und Schäden anrichten kann, was insbesondere
bei der Handhabung der Vorrichtung im Dunklen von Vorteil ist.
[0020] Das Gefäß mit der Arbeitslösung kann bei Nichtbenutzung mit einem Verschlußteil,
das einen Gewindekern besitzt, hermetisch verschlossen werden und so als Aufbewahrungsbehälter
dienen. Dadurch wird ein Zurückfüllen in die ursprüngliche Vorratsflasche überflüssig.
[0021] Die Haltevorrichtung zur Verhinderung des Herausfallens des Monoblattmaterials kann
in einer einfachen und preiswerten Auführungsform ein herausnehmbarer Klemmring sein.
Dies erfordert aber, daß das lichtempfindliche Material im Dunkelraum auf das Arbeitslösungsgefäß
aufgeschraubt werden muß, um eine ungewollte Belichtung zu verhindern. Eine vorteilhafte
Weiterentwicklung der Vorrichtung zeichnet sich dadurch aus, daß die Haltevorrichtung
aus einem herausnehmbaren Labyrinth besteht, das die Arbeitslösung ein- und austreten
läßt, aber das Gefäßinnere vor Licht schützt.
[0022] Diese Weiterentwicklung, zeigt den erheblichen Vorteil, daß das Gefäß mit der Arbeitslösung
stets im Hellraum Verbleiben kann und nur das Gefäß für das Monoblattmaterial im Dunkelraum
mit dem bildmäßig belichteten Blatt versehen wird und dieses durch die Haltevorrichtung
gleichzeitig gehalten und vor einer Belichtung geschützt wird.
[0023] Eine vorteilhafte Ausführungsform der Vorrichtung zeichnet sich dadurch aus, daß
die Innenwand des Gefäßes mit Längsrippen versehen ist, die ein Haften des Monoblattmaterials
an den Innenwandungen mindern und die Herausnahme des entwickelten Blattes erleichtern.
[0024] Eine vorteilhafte Weiterentwicklung ist dadurch gekennzeichnet, daß ein herausnehmbarer
kreisring- oder spiralförmiger Einsatz mit nach innen gereichteten Längsrippen vorgesehen
ist, der so unterbrochen ist, daß das Monoblattmaterial mit mindestens zwei Windungen
in des Gefäß einlegbar ist, ohne daß sich die zu entwickelnde Bildseite berührt.
[0025] Durch diesen Einsatz wird es möglich auch längere Formate des Monoblattmaterials,
wie zum Beispiel Streifen zu entwickeln, ohne daß die Gefäße eine unhandliche Dimension
erhalten. Das bildmäßig belichtete Monoblatt wird hierzu in einfacher Weise in den
spiralförmigen Einsatz eingeschoben und um dessen äußeren Umfang gelegt und so in
das Gefäß eingeschoben und mit einer Haltevorrichtung gesichert.
[0026] Im folgenden werden Ausführungsformen der Erfindung anhand von Zeichnungen näher
beschrieben. Es zeigen
Fig. 1 ein Gefäß für die wässrig-alkalische Arbeitslösung im Schnitt
Fig. 2 ein Gefäß für das Monoblattmaterial im Schnitt
Fig. 3 ein Verschlußteil für das Gefäß nach Fig. 1
Fig. 4-6 Ventileinrichtungen für das Gefäß nach Fig. 1
Fig. 7 ein Gefäß nach Fig. 2 mit einem Labyrintheinsatz
Fig. 8 ein Gefäß nach Fig. 2 mit einem zusätzlichen Einsatz für größere Blattformate
im Längsschnitt
Fig. 9 ein Querschnitt durch das Gefäß nach Fig. 8 entlang der Linie AA
[0027] In den Fig. 1 und 2 sind die beiden wesentlichen Teile einer Vorrichtung zur Entwicklung
fotografischer Bilder nach dem Farbdiffusionsverfahren dargestellt. Das Gefäß nach
Fig. 1 ist zylindrisch und trägt an seinem oberen Rand eine Gewindehülse 7 zur Aufnahme
des Gefäßes 2 nach Fig. 2. Zur Abdichtung der beiden Gefäße 1,2 ist eine Gummidichtung
6 unterhalb des Gewindes eingelegt.
[0028] In den zylindrischen Innenteil des Gefäßes 1 ist ein Berührungsschutz 5 eingesetzt,
zum Beispiel eingeklebt, geschraubt oder gepreßt. Der Berührungsschutz 5 verhindert
ein unbeabsichtigtes Hineinfassen in das Gefäß 1, das mit der ätzenden wässrig-alkalischen
Arbeitslösung 4 gefüllt ist. Die Gewindehülse ist an dem Gefäß 1 angebracht, um beim
Auseinanderschrauben der Gefäße 1 und 2 etwa noch abtropfende alkalische Lösung aufzufangen.
[0029] Das Gefäß 2 nach Fig. 2 dient zur Aufnahme eines bildmäßig belichteten Monoblattmaterials
11 und ist mit einem Gewindekern 9 versehen. Um ein Herausfallen des eingelegten Monoblattmaterials
beim Verschrauben der beiden Gefäße 1 und 2 zu verhindern, wird nach dem Einlegen
des Monoblattmaterials 11 eine Haltevorichtung 10 in das Gefäß eingestzt. In einer
einfachen Ausführungsform ist die Haltevorrichtung ein Klemmring, der das Herausfallen
verhindert, aber durch vorgesehene Öffnungen der Arbeitslösung freien Durchfluß gewährt.
[0030] Fig. 3 zeigt ein Verschlußteil 3 zum Verschließen des Gefäßes 1, wenn dieses nicht
benutzt wird. Der Verschlußteil 3 ist mit einem Gewindekern 9 versehen, besitzt einen
geränderten Rand 12 und/oder eine Rippe 13 zum Eindrehen des Verschlußteiles 3 in
das Gewinde des Gefäßes 1.
[0031] Im allgemeinen ist die Vorrichtung bereits in dieser sehr einfachen und preiswerten
Ausführung betriebssicher und erlaubt die fehlerfreie Entwicklung farbfotografischer
Bilder in der oben beschriebenen Weise. Zur verbesserten Handhabung der Gefäße 1 und
2 können diese an ihrem äußeren Umfang teilweise, oder auch über den gesamten Umfang,
mit Rillen oder Rändelungen versehen sein, die das Auf- und Zudrehen erleichtern.
Da die Vorrichtung teilweise in Dunkelräumen verwendet wird, können die Gefäße 1,2
mit Leuchtmarken versehen sein, die das Auffinden von Ober- und Untergefäß 1,2 und
auch das Verschrauben erleichtern (nicht dargestellt).
[0032] Um ein Auslaufen der wässrig-alkalischen Arbeitslösung oder einen direkten Kontakt
mit dieser Lösung zu verhindern, zeigen die Fig. 4 bis 6 eine Weiterentwicklung der
Vorrichtung, wobei das Gefäß 1 mit Ventilen 12 solange verschlossen ist, bis das Gefäß
2 auf das Gefäß 1 aufgeschraubt ist.
[0033] In Fig. 4 ist ein Ventil 12 dargestellt, das aus einer Ventilplatte 16 und einem
Ventilteller 14 besteht. Eine Gummifeder 15 drückt im Ruhezustand den Ventilteller
14 gegen die Ventilplatte 16 und schließt das Gefäß 1 hermetisch ab. Wird das Gefäß
2 auf das Gefäß 1 aufgeschraubt, so drückt die Haltevorrichtung 10 gegen die Gummifeder
und öffnet das Ventil 12, sodaß die Arbeitslösung 4 in beiden Richtungen nämlich von
Gefäß 1 nach 2 und umgekehrt fließen kann (siehe Pfeile). Von Vorteil ist, daß ein
Öffnen des Ventils 12 nur dann erfolgt, wenn in das Gefäß 2 die Haltevorrichtung 10
zur Sicherung des Monoblattmaterials eingesetzt ist und so das zu entwickelnde Material
gesichert ist und nicht herausfallen kann.
[0034] Fig. 5 zeigt ein Ventil 12, bestehend aus einer Ventilplatte 17 die fest im Gefäß
1 befestigt ist und Öffnungen 13 besitzt, die in der Ruhelage durch eine Dichtung
21 auf einem Ventilteller 18 verschlossen sind.
[0035] Der Verschluß wird durch eine Feder 20 bewirkt, die in einem Gehäuse 19 angeordnet
ist und das Gehäuse mit dem Ventilteller 18 verbunden ist. Wird nun das Gefäß 2 auf
das Gefäß 1 geschraubt, so drückt der äußere Rand des
[0036] Gefäßes 2 das Gehäuse 19 gegen die Feder 20 nach unten, sodaß die Arbeitslösung zwischen
den Gefäßen hin- und herströmen kann (siehe Pfeile). Beim Abschrauben des Gefäßes
2 schließt sich das Ventil 12 sofort wieder.
[0037] Schließlich zeigt Fig. 6 eine weitere vorteilhafte Ausführungsform eines Ventiles
12 zum Verschluß des Gefäßes 1. Das Ventil 12 besteht aus einer fest in dem Gefäß
angebrachten Ventilplatte 24 und einem beweglichen Ventilteller 23, der mit seiner
Dichtung 27 durch Gummifedern 25 gegen die Ventilplatte 24 gepreßt wird und so das
Gefäß 1 hermetisch abschließt. Wird das Gefäß 2 auf das Gefäß 1 aufgeschraubt, so
drückt ähnlich wie bei Fig. 4, die Haltevorrichtung 10 gegen die Gummifedern 25, preßt
diese zusammen und öffnet das Ventil 12, sodaß die Arbeitslösung durchfließen kann
(siehe Pfeile).
[0038] Die beschriebenen Ventilausführungen unterscheiden sich dadurch, daß das Ventil 12
nach Fig. 5 auch ohne eine Haltevorrichtung 10 funktionsfähig ist, während die Ventile
12 der Fig. 4 und 6 in Zusammenarbeit mit der Haltevorrichtung 10 arbeiten. Das Ventil
12 der Fig. 4 wird durch das Zentrum der Haltevorrichtung 10 betätigt und ist daher
für Gefäße 1,2 mit kleinerem Durchmesser besser geeignet. Das Ventil 12 der Fig. 6
wird an dem Rand 26 der Haltevorrichtung 10 betätigt und ist insbesondere für Gefäße
1,2 mit großem Durchmesser von Vorteil.
[0039] Die Ventile 12 sind in dem Gefäß 1 eingeschraubt, sodaß sie herausgenommen werden
können um das Gefäß zu reinigen oder zu entleeren. Sie können aber auch eingeschweißt
oder eingeklebt sein, wobei zur Entleerung und Spülung des Gefäßes 1 ein Verschlußteil
nach Fig. 3 verwendet wird, der Bohrungen besitzt, um die Arbeitslösung abzulassen
und Spülflüssigkeiten einzulassen (gestrichelt dargestellt).
[0040] Fig. 7 zeigt eine Ausführungsform des Gefäßes 2 bei dem die Haltevorrichtung 10 in
einfacher Weise als Labyrinth ausgeführt ist. Nach der bildmäßigen Belichtung des
Monoblattmaterials 11 wird dieses in das Gefäß 2 eingelegt und gegen ein Herausfallen
und gegen eine ungewollte Belichtung durch die Labyrinth-Haltevorrichtung 10 gesichert.
[0041] Die labyrinthförmige Haltevorrichtung 10 besteht aus drei oder mehr kreisförmigen
Platten 28,29,30 deren Bohrungen oder Öffnungen 31 so gegeneinander versetzt sind,
daß die Flüssigkeit durchfließen, aber Licht nicht durchtreten kann. In der dargestellten
beispielsweisen Ausführungsform hat die obere Platte 28 eine mittige Bohrung 31 und
ist mit Stegen 32 an der mittleren Platte 29 befestigt, die einen kleineren Durchmesser
besitzt, als die erste Platte 28. An der kleineren Platte 29 ist wiederum mit Stegen
32 eine Platte 30 befestigt die ein mittiges Loch 31 besitzt. Eine oder zwei der Platten
28,30 sind mit einer Einrichtung versehen, mit der sie im Gefäß 2 befestigt werden,
zum Beispiel mit einem Gewinde, einem Steck-, Drehverschluß (Bajonettverschluß) oder
es ist eine Platte 28,30 als Klemmplatte ausgeführt und verklemmt sich mit der Innenwand
oder in einer dort befindlichen Nut. Das Labyrinth kann auch durch andere Anordnungen
von mehr oder weniger Platten gebildet werden. Es ist hierbei auch eine Ausführungsform
denkbar, wobei zwei Platten mit Bohrungen gegeneinander verdrehbar sind, so daß die
Bohrungen in einer ersten Stellung der Platten gegeneinander verdeckt sind und dem
Licht den Zutwehren und in einer zweiten Stellung übereinander liegen und der Arbeitslösung
freien Zutritt geben. Das Verdrehen der Platten gegeneinander kann hierbei beim Einschrauben
des Gefäßes 2 in das Gefäß 1 erfolgen, wobei ein Nocken im Gefäß 1 die Verdrehung
einer der Platten bewirkt (nicht dargestellt).
[0042] Die labyrinthartige Ausführung der Haltevorrichtung 10 hat gegenüber dem einfachen
Klemmring den Vorteil, daß nur das Gefäß 2 mit in den Dunkelraum genommen werden muß,
dort das bildmäßig belichtete Monoblattmaterial eingelegt und das Gefäß 2 mit der
labyrinthartigen Haltevorrichtung verschlossen wird. Das Aufschrauben des Gefäßes
2 auf das Gefäß 1, die Entwicklung und die Herausnahme des Monoblattmaterials kann
im Hellraum durchgeführt werden. Die alkalische Arbeitslösung verbleibt hierbei stets
im Hellraum.
[0043] In Fig. 8 ist ein Schnitt durch ein Gefäß 2 längs der Achse dargestellt, in das ein
Einsatz 33 eingesetzt und mit dem Klemmring (10) gehalten ist. Der Einsatz 33 besteht
aus einer kreisringförmigen Scheibe 34 auf der senkrecht stehend eine Scheidewand
35 angebracht ist, die an einer Seite offen ist. Die Scheidewand 35 dient als Abstandshalter
für das Monoblattmaterial 11, sodaß eine größere Länge des Materials 11 in das Gefäß
2 eingebracht werden kann, ohne daß sich Oberfläche des Materials (11) berührt.
[0044] Wie in Fig. 9, einem Querschnitt durch das Gefäß 2 der Fig. 8, gezeigt, wird das
Monoblattmaterial 11 entweder von oben in das Gefäß 2 eingelegt oder der Einsatz 33
aus dem Gefäß herausgenommen, das Monoblattmaterial 11 tangential entlang der Scheidewand
35 bis zu dem gebildeten Anschlag 36 eingeschoben und dann um den Einsatz 33 gelegt
und zusammen mit diesem in das Gefäß geschoben und durch die Haltevorrichtung 10 gesichert.
Die Haltevorrichtung 10 kann hierbei sowohl ein Klemmring oder ein Labyrinth sein.
[0045] Mit dem Einsatz 33 ist es möglich, fast die doppelte Länge eines Monoblattmaterials
11 in das Gefäß 2 einzubringen und zu entwickeln. Der Einsatz 33 kann auch als Spirale
ausgeführt werden, sodaß die Scheidewand 35 mehrere Windungen vollführt und somit
noch größere Längen des Monoblattmaterials 11 aufnehmen kann (nicht dargestellt).
[0046] Die Innenwandungen des Gefäßes 2 und die Innenseiten des Einsatzes 33 sind in vorteilhafter
Weise gerillt oder mit geringfügig nach innen ragenden abgerundeten Stegen 36 versehen,
die einen innigen Kontakt des Blattmaterials 11 mit den Innenflächen von Gefäß 2 und
Einsatz 33 verhindern und so eine nur geringsfügige linienförmige Anlage bewirken.
[0047] Die Vorrichtung wird vorteilhafterweise aus Kunststoff gefertigt, kann aber auch
aus Edelstahl hergestellt werden.
[0048] Die Verwendung der Vorrichtung beschränkt sich nicht nur auf die Entwicklung farbfotografischer
Bilder, sondern eignet sich in gleicher Weise auch für Schwarz-Weiß-Bilder, die nach
dem Farbdiffusionsverfahren oder auch mit einem Fixier-Entwickler entwickelt werden.
1. Vorrichtung zur Entwicklung farbfotografischer Bilder nach dem Farbdiffusionsverfahren,
wobei das bildmäßig belichtete Monoblattmaterial mit einer wässrig-alkalischen Arbeitslösung
in einem Gefäß nach der Kippmethode in Kontakt gebracht wird, dadurch gekennzeichnet,
daß ein erstes zylindrisches Gefäß (1) zur Aufnahme der Arbeitslösung (4) am oberen
Rand mit einer Gewindehülse (7) und darunter mit einem Berührungsschutz (5) versehen
ist und ein weiteres zylindrisches Gefäß (2), in das das zu entwickelnde bildmäßig
belichtete Monoblattmaterial (11) eingelegt werden kann, eine Haltevorrichtung (10)
für das Monoblattmaterial (11) und einen Gewindekern (9) enthält, mit dem es in die
Gewindehülse (7) des ersten Gefäßes (1) einschraubbar und mit diesem dicht verschließbar
ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Berührungsschutz (5)
eine Lochscheibe ist, die ein Hineingreifen in die Arbeitslösung verhindert.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Berührungsschutz (5)
im Gefäß (1) ein Ventil (12) ist, welches erst durch Aufschrauben des Gefäßes (2)
auf das Gefäß (1) öffenbar ist und ansonsten das Gefäß (1) dicht verschließt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Verschlußteil (3)
zum Verschluß des Gefäßes (1) bei dessen Nichtbenutzung vorgesehen ist, welches mit
einem Gewindekern (9) versehen ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Haltevorrichtung (10)
zur Verhinderung des Herausfallens des Monoblattmaterials (11) ein herausnehmbarer
Klemmring ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Haltevorrichtung (10)
aus einem herausnehmbaren Labyrinth (28, 29, 30) besteht, das die Arbeitslösung (4)
ein- und austreten läßt, aber das Gefäßinnere vor Licht schützt.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenwand des Gefäßes
(2) mit Längsrippen (36) versehen ist, die ein Haften des Monoblattmaterials (11)
an den Innenwandungen des Gefäßes 2 mindern.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein herausnehmbarer kreisringförmiger
oder spiralförmiger Einsatz (33) mit nach innen gerichteten Längsrippen (30) vorgesehen
ist, der in seinem Umfang unterbrochen ist, so daß das Monoblattmaterial (11) mit
mindestens zwei Windungen in das Gefäß (2) einlegbar ist, ohne daß sich die zu entwickelnde
Bildseite berührt.