[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Membranmodul für pneumatische Regelungssysteme
nach dem Gattungsbegriff des Anspruches 1.
[0002] Derartige Menbranmodule können in Einrichtungen zum Regeln oder Steuern von Regelgrößen,insbesondere
bei druckmittelbetriebenen Reglerr, Verlhältnisrelais, Additionsrelais oder dergleichen
Verwendung finden. Bei bekannten Einrichtungen dieser Art, wie sie beispielsweise
in dem Buch von Hengstenberg "Meßen und Regeln in der chemischen Technik", Springer
Verlag 1964, Seiten 1159 und 1170, insbesondere anhand der Abbildungen 127 und 136,
beschrieben sind, ist das gesamte Membranpaket mittels eines Steges fest verbunden.
Die feste Einspannung der Membranteller in die Membranen, sowie die Durchführung und
Fixierung dieses Steges, erschwert bei diesen bekannten sogenannten Büchsenreglern
die Zentrierung des gesamten Membranpaketes und seine paralleleAusrichtung in Bezug
auf die Düse des Kraft/Druck-Umformers. Um eine unerwünschte Hysterese, Knicke in
der Kennlinie bzw. Änderungen der wirksamen Membranflächen zu vermeiden, werden bei
den bekannten Büchsenreglern Doppelmembranen mit Wulst und mit entlüftetem Zwischenraum
benutzt. Dadurch verdoppelt sich nicht nur die Anzahl der erforderlichen Membranen,
sondern es wird der gesamteAufbau aufwendiger, was einerMiniaturisierung der Einrichtung
hinderlich im Wege steht.
[0003] In dieser Hinsicht wird durch einen aus der DE-PS 25 29 457 bekannten pneumatischen
Membranmodul eine Verbesserung erzielt. Bei diesem Modul sind die Membranteller lose
in dem Gehäuse gestapelt, wobei flache,dünne, dazwischen angeordnete Vergleichsmembranen
verschiebend auf die Membranteller einwirken. Dichtmembranen mit vernachlässigbarer
wirksamer Fläche grenzen die einzelnen Stufen gegeneinander ab. Die Zentrierung des
gesamten Membrantellerpaketes erfolgt durch eine Anpassung des Membrantellerdurchmessers
an die Ausnehmung des Gehäuses. Um eine wirksame Membranfläche vorgeben zu können,
müssen die Membranteller einen abgesetzten Durchmesser aufweisen. Während sich dieser
bekannte Membranmodul insgesamt bewährt hat, ergeben sich doch Toleranz- und Reibungsprobleme
aufgrund der Abstimmung des Membrantellerdurchmessers auf die Gehäuseausnehmung, insbesondere
wenn Kunststoffspritzgussteile verwendet werden.
[0004] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, unter Beibehaltung der sonstigen
Vorteile,wie loser Stapelung, billige Herstellung, einfache Montage, mögliche Miniaturisierung
usw. die Toleranzprobleme zu beseitigen. Die Lösung dieser Aufgabe gelingt gemäß der
im Anspruch 1 gekennzeichneten Erfindung. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der
Erfindung sind den Unteransprüchen entnehmbar.
[0005] Anhand von in den Figuren der beiliegenden Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
sei im folgenden die Erfindung näher erläutert.
[0006] Es zeigen:
Fig.1 den konstruktiven Aufbau eines erfindungsgemäßen Membranmoduls erster Ausführung
in einem Axialschnitt;
Fig.la den schematischen Aufbau des Membranmoduls gemäß Figur 1 zusammen mit seiner
Beschaltung zur Erläuterung von dessen Funktion;
Fig.2 den konstruktiven Aufbau eines erfindungsgemäßen Membranmoduls zweiter Ausführungsform
in einem Axialschnitt; und
Fig.2a den schematischen Aufbau des Membranmoduls gemäß Fig.2 zusammen mit seiner Beschaltung
zur Erläuterung von dessen Funktion als Verhältnismodul mit einstellbarem Verhältniskoeffizienten.
[0007] Gemäß Figur. 1 besteht der pneumatische Membranmodul aus mehreren aufeinandergestapelten
scheibenförmigen Gehäuseteilen 11-16,in die in bekannter Weise Luftkanäle und Kammern
eingearbeitet sind, was im vorliegenden Fall nicht näher erläutert werden muß. Das
obere Gehäuseteil 16 bildet zugleich das Unterteil eines Druckteilers 17,dessen Oberteil
aus einem Einstellknopf 18 besteht, welcher mittels einer Schraube 19 unter Zwischenlage
eines elastischen Dichtungsringes 20 gegen das. Unterteil 16 gepreßt wird. Die Schraube
19 wirkt mit einer Gegenmutter 21 zusammen,und eine dazwischengefügte Tellerfeder
22 gibt eine definierte Anpreßkraft vor. über einen O-Ring 23 wird eine zusätzliche
Abdichtung vorgegeben. Bei dem Druckteiler 17 handelt es sich im Prinzip um einen
bekannten Druckteiler der in der DE-OS 25 09 963 beschriebenen Bauart. Eine nähere
Erläuterung von Aufbau und Wirkungsweise des Druckteilers ist daher nicht erforderlich.
[0008] Jedes.Gehäuseteil 11 bis 16 ist mit einer zentralen Ausnehmung bzw. Kammer 24 bis
29 versehen, wobei die Kammern 24,25; 26,27 und 28,29 paarweise einander zugekehrt
und durch Vergleichsmembranen30,31 und 32 voneinander abgetrennt sind. Dichtmembranen
33 und 34 dichten die einzelnen Systeme gegeneinander ab.
[0009] Die in dem gesamten Paket innenliegenden Vergleichs-und Dichtmembranen besitzen jeweils
ein zentrales Loch 35. Durch dieses Loch greifen in den Ausnehmungen 25 bis 28 angeordnete
Membranteller 36 bis 39 mit Stiftansätzen 40 hindurch,wobei die Stiftansätze 40 in
entsprechende Ausnehmungen 41 in dem jeweils gegenüberliegenden Membranteller eingreifen.
Die Tiefe der Ausnehmungen 41 ist so auf die Länge der Stiftansätze 40 abgestimmt,
daß sich Ringstege 42 an den Membrantellern in die zwischen den Membrantellem liegenden
Vergleichs- und Dichtmembranen um ein definiertes Maß einpressen und eine entsprechende
Dichtwirkung erzielen.
[0010] Die das Paket jeweils abschließenden Membranteller 36, 29 und Vergleichsmembranen
30, 32 weise; insofern eine spezielle Ausgestaltung auf, als die nach außen weisenden
Planflächen der Membranteller mit einer Ringnut 43 versehen sind, in die jeweils ein
an der Membran angeordneter Ringkragen 44 eingreift. Hierdurch ist das gesamte Paket
bei seiner Axialbewegung geführt und gegen seitliche Verschiebung und Unsymmetrie
gesichert.
[0011] Figurla zeigt nochmals schematisch den pneumatischen Membranmodul gemäß Figur 1 und
seine Signalbeaufschlagung. Wie der Fachmann leicht erkennt, hat der Modul die Funktion
eines pneumatischen P-Reglers, wobei an der mittleren Vergleichmembran ein Soll/Istwertvergleich
durch
Gegeneinanderschalten der Drücke p
w und p
X erfolgt. Die untere Kammer wird vom Zuluftdruck p
z gespeist und über ein Düse/Prallplattesystem in die Atmosphäre teilweise entlüftet,
wodurch sich in Abhängigkeit vom Soll/Istwertvergleich ein veränderlicher Ausgangsdruck
p
a einstellt. Dieser Ausgangsdruck p beaufschlagt im Sinne einer negativen Rückführung
von unten und im Sinne einer positiven Rückführung von oben das Membran/Tellerpaket.
Die Größe der positiven Rückführung kann hierbei über den Druckteiler veränderlich
vorgegeben werden.
[0012] Bei dem in den Figuren 2 und 2a dargestellten Ausführungsbeispieles handelt es sich
im wesentlichen um einen Verhältnismodul, dessen Aufbau und Funktion vom Prinzip her
in der DE-PS 25 29 457 anhand der Figuren 2a bis 2c bereits beschrieben wurde. Die
anhand der Fig.1 bereits beschriebenen neuen Konstruktionsprinzipien wurden auch bei
diesem Modul verwendet, was durch die Verwendung gleicher Bezugsziffern zum Ausdruck
kommt. Der Modul braucht daher diesbezüglich nicht noch einmal beschrieben zu werden.
Als zusätzliche Elemente sind lediglich unter dem Druckteiler 17 eine Membran 45 und
eine Deckelplatte 46 angeordnet, wobei die Deckelplatte 46 in zum Teil nicht räher
dargestellter Weise der Aufnahme von Druckluftkanälen dient.
[0013] Die lose Stapelung der Membranteller 36, 39 gestattet mit Vorteil, daß diese voneinander
abheben können, wodurch eine vom Verhältniskoeffizienten unabhängige Einstellung des
Startpunktes ermöglicht wird. Der Verhältniskoeffizient ist durch den Quotienten aus
wirksamer Fläche der Membran 32 zu wirksamer Fläche der Membran 30 vorgegeben und
kann durch Verstellung des Druckteilers verändert werden. Der Startpunkt ist durch
den Punkt vorgegeben, in dem der geteilte Eingangsdruck
Px den Startpunktdruck p
w überschreitet. Durch die Einleitung des Druckes p
m läßt sich der Ausgangsdruck p
a insgesamt in Ordinatenrichtung verschieben. Dieser Sachverhalt läßt sich aus der
zuvor erwähnten DE-PS 25 29 457 in näheren Einzelheiten entnehmen.
[0014] Das Proportionalverhalten und die Empfindlichkeit der vorstehend beschriebenen pneumatischen
Module ist ausgezeichnet, da in dem gesamten Membransystem kaum eine Reibung auftritt.
Zudem kann so ein Modul weiterhin einfach und billig montiert werden, indem dieser
Stufe für Stufe unter Zwischenlage der Membranen und Einstecken der Membranteller
ineinander aufgebaut und anschließend beispielsweise durch Schrauben und Muttern verspannt
wird. Das Membran/Tellerpaket bedarf keiner Verspannung; vielmehr dichtet dieses selbsttätig
bei angelegten Drücken ab.
1. Membranmodul für pneumatische Regelungssysteme, mit mindestens einer Druckvergleichsstufe
(31,37,38), die eine anstehende Druckdifferenz in eine Kraft umformt, und mit einem
von der Druckvergleichsstufe gesteuerten Kraft/Druck-Umformer (11,30,36), wobei in
einem mehrteiligen Gehäuse (11-16) durch Vergleichs- und Dichtmembranen (30-34) unterteilte
Kammern (24-29) gebildet sind, in die die miteinander zu vergleichenden Drücke eingeleitet
werden, und wobei über von den Vergleichsmembranen beaufschlagte, lose in dem Gehäuse
gestapelte Membranteller (36-39) die resultierende Kraft in eine entsprechende Bewegung
der Membranteller umgesetzt wird, gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
a) die Membranteller (36-39) weisen zentrale Stiftansätze (40) und Ausnehmungen (41)
auf, wobei der Stiftansatz eines Membrantellers jeweils in eine Ausnehmung des benachbarten
Membrantellersüber ein in der Vergleichs- bzw.Dichtmembran (31 bzw.33,34) angeordnetes
zentrales Loch (35) eingreift;
b) das Gehäuse (11-16) und die Membranteller (36-39) weisen an sich gegenüberliegenden
Flächen Ringstege (42) auf, die bei anliegendem Druck zur Abdichtung in die Membranen
(30-34) eingepreßt werden; und
c) wenigstens 2 Membranteller (36,39) weisen in ihren Planflächen konzentrische Ringnuten
(43) auf, in die die zugeordneten Membranen (30,32) mit konzentrischen Ringkragen
(44) eingreifen.
2. Membranmodul nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zentralen Stiftansätze
(40) eine Länge aufweisen, die die Tiefe der zugeordneten zentralen Ausnehmungen (41)
um ein definiertes Maß übersteigt, wobei dieses Maß geringer als die Dicke der dazwischen
angeordneten Vergleichs- oder Dichtmembran (30-34) ist.
3. Membranmodul nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ringnuten (43) in
den Außenflächen der das Tellerpaket abschließenden Membranteller (36,39) angeordnet
sind.