[0001] In gewerblichen Wäschereien werden üblicherweise sehr alkalireiche Waschmittel eingesetzt.
Eine Bleiche erfolgt gewöhnlich mit Hypochlorit. Wasch- und Bleichmittelreste, : die
der gewaschenen Wäsche nach dem letzten Spülvorgang anhaften, sind durch Spülen allein
wirtschaftlich nicht zu entfernen. Die Beseitigung dieser Reste ist aber beispielsweise
zur Vermeidung von Hautirritationen und zur Beseitigung eines vom Hypochlorit stammenden
unangenehmen Chlorgeruchs notwendig. Hypochlorit- bzw..Chlorreste schädigen zudem
die Textilfasern.
[0002] Man setzt deswegen dem letzten Spülbad Mittel mit sauren und/oder reduzierenden Bestandteilen,
durch die störende Wasch-'und Bleichmittelreste in nicht störende Verbindungen umgewandelt
werden, zu. In vielen Fällen ist es weiterhin wünschenswert, daß gewaschene Wäsche
nach dem. Trocknen einen angenehmen weichen Griff aufweist; besonders trifft dies
für Wäsche, die auf der Haut aufliegt, ; und für Frottierartikel zu. Gelegentlich
ist auch eine bakteriostatische Ausrüstung der Textilien, z. B. von Rollenhandtüchern
erforderlich.
[0003] Aus diesem Grunde schließt sich häufig im letzten Spülbad eine Behandlung mit einem
textilweichmachenden Mittel und/oder mit antibakteriellen Wirkstoffen in wäßriger
Flotte oder beim anschließenden Trocknungsgang in einem automatischen Wäschetrockner
an.
[0004] Die Wäschebehandlung erfordert im allgemeinen mehrere Arbeitsgänge für "Absäuern"
(Neutralisieren) und "Antichlorieren" (Reduzieren) sowie Weichmachen bzw. antibakterielle
Ausrüstung. Mittel und Verfahren, mit denen gleichzeitig ein Absäuern und Antichlorieren
von frisch gewaschener Wäsche sowie eine Nachbehandlung mit Textilweichmachern bzw.
antibakteriellen Wirkstoffen in einem Arbeitsgang möglich ist, stellen daher für gewerbliche
Wäschereien eine beträchtliche Vereinfachung der Wäschenachbehandlung dar.
[0005] Die aus den US-Patentschriften 3 193 505, 3 676 353, .3 925 230, 3 984 335, 4 053
423, 4 089 786, 4 115 281 und der deutschen Patentanmeldung P 29 04 876.8 bekannten
Mittel und Verfahren erfüllen die Forderung nach einer gleichermaßen guten Weichmachung
bzw. antibakteriellen Ausrüstung, Absäuerung und Antichlorierung in einem Arbeitsgang
nicht oder nur unvolikommen, oder die Mittel lassen sich schlecht automatisch dosieren,
da sie als Pulver vorliegen. Das an sich - wegen der an gewerblichen Waschmaschinen
üblicherweise vorhandenen Dosiereinrichtungen für flüssige Mittel - wünschenswerte
Arbeiten mit flüssigen Nachbehandlungsnitteln, die man beispielsweise durch Auflösen
von pulverförmigen Mitteln zu einer Vorratslösung herstellen könnte, scheitert meist
an der schlechten Löslichkeit oder der ungenügenden Lösungs-oder Dispersionsstabilität
der bekannten, für den Einsatz in gewerblichen Wäschereien vorgesehenen Nachbehandlungsmittel.
Bekannte flüssige Mittel weisen nicht gleichzeitig absäuernde, antichlorierende und
weichmachende Eigenschaften auf.
[0006] Ein weiterer Nachteil vieler bekannter Mittel liegt z. B. auch-in der Ablagerung
von salzartigen Bestandteilen dieser Mittel,auf die Textilien, wodurch die Trageeigen-'
schaften und die Haltbarkeit der Textilien beeinträchtigt werden. Außerdem können
diese Ablagerungen, wenn sie in die Mulde einer Wäschemangel geraten, dort zu Störungen
führen.
[0007] Aufgabe dieser Erfindung ist daher die Bereitstellung eines flüssigen Wäschenachbehandlungsmittels
mit textilweichmachenden, absäuernden und antichlorierenden Eigenschaften, enthaltend
eine textilweichmachende quartäre Ammoniumverbindung, eine saure Verbindung und ein
Reduktionsmittel.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein flüssiges Mittel, das dadurch
gekennzeichnet ist, daß es als saure Verbindung eine anorganische oder organische
Säure bzw. saure Salze, Wasserstoffperoxid oder organische Percarbonsäuren als Reduktionsmittel
für Chlor und Chlorverbindungen mit positiver Wertigkeit und zusätzlich einen Stabilisator
für Peroxyverbindungen enthält, mit der Maßgabe, daß die Menge der sauren Verbindung
so gewählt ist, daß der pH-Wert des Mittels höchstens 4 beträgt.
[0009] Zusätzlich kann das Mittel antibakterielle Wirkstoffe enthalten. Ferner können gegebenenfalls
übliche Zusatzstoffe wie z. B. Dispergatoren, Schaumregulatoren, Farb-und Duftstoffe
in dem Mittel enthalten sein. Als fiüssiger Träger kommt Wasser, eventuell mit Zusätzen
geringer Mengen organischer Lösungsmittel infrage.
[0010] Durch den Einsatz des erfindungsgemäßen Mittels zum Nachbehandeln gewaschener Wäsche
ist es möglich, gleichzeitig alkalische-Waschmittelreste, die der Wäsche nach dem
Wasch- und Spülvorgang anhaften, zu neutralisieren, Hypochlorit-Bleichmittelreste
zu reduzieren, den Wäschestücken nach dem Trocknen einen angenehmen weichen Griff
und antistatisches Verhalten zu verleihen und sie gegebenenfalls antibakteriell auszurüsten,
wobei gleichzeitig die Bildung von Ablagerungen auf den Textilien verringert wird.
Das erfindungsgemäße Mittel läßt sich zudem bequem und genau automatisch dosieren.
[0011] Als textilweichmachende Wirkstoffe eignen sich die quartären Ammoniumverbindungen
mit,vorzugsweise zwei langkettigen, vorzugsweise gesättigten aliphatischen Resten
mit je 14 - 26, vorzugsweise 16 - 20 Kohlenstoffatomen und wenigstens einem quartären
Stickstoffatom im Molekül. Die langkettigen aliphatischen Reste können geradkettig
oder verzweigt sein und dementsprechend von Fettsäuren, bzw. von Fettaminen, Guerbetaminen,
oder aus den durch Reduktion von Nitroparaffinen erhältlichen Alkylaminen abstammen.
Bei diesen quartären Ammoniumverbindungen handelt es sich insbesondere um Derivate
des Ammoniaks, d. h. um die durch Alkylierung von langkettigen sekundären Aminen erhältlichen
quartären Salze, wie z. B. die Verbindungen Distearyldimethylammoniumchlorid bzw.
Ditalgalkyldimethylammoniumchlorid, oder um die durch Umsetzung von 1 Mol eines Aminoalkylethylendiamins
oder Hydroxyalkylethylendiamins mit 2 Mol einer langkettigen C
12-C
26-Fettsäure oder deren Ester erhältlichen Imidazolinverbindungen, die anschließend
durch Alkylierung in die quartären Imidazoliniumverbindungen überführt werden. In
diesen quartären Ammoniumverbindungen besteht das Anion im allgemeinen aus dem Säurerest,
der aus dem bei der Quaternierung verwendeten Alkylierungsmittel entstanden ist. Beispielsweise
kommt als Anion daher Chlorid, Bromid, Methylsulfat, Ethylsulfat, Methan-, Ethan-
oder Toluolsulfonat in Betracht. Neben diesen quartären Ammoniumverbindungen kommen
als Textilweichmacher auch die Kondensationsprodukte aus 1 - 3 Mol Fettsäurealkylester
oder 1/3 - 1 Mol Fettsäuretriglycerid mit 1 Mol eines Hydroxyalkylpolyamins, beispielsweise
Hydroxyethylethylendiamin oder Hydroxyethyldiethylentriamin, in Betracht. Besonders
geeignet ist das durch Umsetzung von 1 Mol eines Fettsäuretriglycerids, insbesondere
gehärtetem Talg, mit 1 Mol Hydroxyethylethylendiamin bei 90 - 150°C erhältliche Produkt.
Vorzugsweise wird als Textilweichmacher eine quartäre Ammoniumverbindung des Ammoniaktyps
mit 2 C
16 -C
20-Alkyl- oder Alkenylgruppen und 2 Methylgruppen im Molekül, und mit dem Chlorid-,
Bromid- oder Methylsulfat-Anion, insbesondere das.Distearyldimethylammoniumchlorid
oder Ditalgalkyldimethylammoniumchlorid eingesetzt. Diese Wirkstoffe führen bei den
behandelten Textilien zu einer gleichmäßigen markanten Griffverbesserung bei gleichzeitiger
antistatischer Ausrüstung ohne Fleckenbildung.
[0012] Unter sauren Verbindungen werden anorganische Säuren, wie insbesondere Orthophosphorsäure,
saure Salze der Orthophosphorsäure wie z. B. Natriumdihydrogenphosphat, nichtgrenzflächenaktive
organische Säuren mit 1 - 8 Kohlenstoffatomen, wie z. B. Amidosulfonsäure, Harnstoffverbindungen
der Orthophosphorsäure, Borsäure Oxalsäure, Milchsäure, Glykolsäure, Citronensäure,
Weinsäure, Benzoesäure, Phthalsäure, Glukonsäure; Ameisensäure, Essigsäure und Propionsäure
sowie
[0013] Sulfobenzoesäuren bzw. gegebenenfalls saure Alkalisalze dieser Säuren oder deren
Gemische verstanden. Glykolsäure, Citronensäure, Ameisensäure, Essigsäure, Milchsäure,
Weinsäure sind wegen ihrer leichten Zugänglichkeit und Ungiftigkeit bevorzugte organische
Säuren. Auch ein aus Adipinsäure, Glutarsäure und Bernsteinsäure bestehendes Gemisch
ist als saurer Zusatzstoff verwendbar. Die besonders bevorzugte Orthophosphorsäure
(H PO
4), kann auch gemeinsam mit Natriumdihydrogenphosphat als Absäuerungsmittel eingesetzt
werden. Das erfindungsgemäße Mittel enthält soviel saure Zusatzstoffe, daß der pH-Wert
des Mittels höchstens 4 beträgt. Je nach dem gewünschten Absäuerungseffekt enthält
das Mittel unterschiedliche Mengen saurer Stoffe, so daß der pH-Wert auch deutlich
niedriger z. B. bei 1 oder darunter liegen kann.
[0014] Wäsche, die mit einem Bleichmittel auf Hypochlorit-Basis behandelt wurde, haftet
häufig ein schwacher Chlorgeruch an. Zur Beseitigung dieses Chlorgeruchs der Wäschestücke
enthält das erfindungsgemäße Mittel vorzugsweise Wasserstoffperoxid (H
2O
2) als antichlorierenden Bestandteil. Das H
2O
2 wirkt gegenüber dem stärkeren Oxidatiosmittel Hypochlorit als Reduktionsmittel. Anstelle
von H 0 können auch organische Percarbonsäuren wie z. B. Diperazelainsäure oder Diperisophthalsäure
eingesetzt werden.
[0015] Das Wasserstoffperoxid ist wegen seiner leichten Zugänglichkeit und weil es bei der
Reduktion zu dem ohnehin anwesenden Wasser umgewandelt wird, bevorzugt. Ein weiterer
Vorteil des H
2O
2 besteht darin, daß es keine festen Ablagerungen bilden kann.
[0016] Zur Stabilisierung des erfindungsgemäßen Mittels gegenüber Schwermetall-, insbesondere
Kupfer- und/oder Eisenionen enthält das Mittel einen Schwermetallkomplexbildner. Geeignete
Komplexbildner sind z. B. Alkanpolyphosphonsäuren, Amino- und Hydroxyalkanpolyphosphonsäuren
und Phosphonocarbonsäuren, wie z. B. die Verbindungen Methandiphosphonsäure, 1-Aminoethan-1,1-diphosphonsäure,
Aminotrimethylentriphosphonsäure, 2-Phosphonobu- tan-1,2,4-tricarbonsäure und 1-Hydroxyethan-1,1-diphosphonsäure
oder Aminopolycarbonsäuren wie z. B. Nitrilotriessigsäure, Ethylendiamintetraessigsäure
oder Hydroxyethylethylendiamintriessigsäure bzw. deren Alkalisalze. Derartige Schwermetallkomplexbildner
wirken auch einer durch Schwermetallionen im Spülwasser verursachten Vergilbungstendenz
der Wäsche entgegen.
[0017] Unter antimikrobiellen Wirkstoffen, die das erfindungsgemäße Mittel enthalten kann,
werden hier bakterizid oder bakteriostatisch bzw. fungizid oder fungistatisch wirkende
Verbindungen verstanden. Diese Wirkstoffe sollen entweder als solche oder in Form
ihrer Salze wasserlöslich sein. Bei den als Zusätze geeigneten antimikrobiellen Wirkstoffen
handelt es sich z. B. um solche quartären Ammoniumverbindungen, die neben einem langkettigen
aliphatischen und zwei kurzkettigen aliphatischen Kohlenwasserstoffresten einen aromatischen,
über ein aliphatisches Kohlenstoffatom mit dem Stickstoffatom verknüpften, oder einen
aliphatischen, Doppelbindungen aufweisenden organischen Rest im Molekül enthalten.-
Beispiele für derartige antimikrobielle quartäre Ammoniumverbindungen sind die folgenden:
Dimethyl-benzyl-dodecylammoniumchlorid, Dimethyl-benzyl-tetradecylammoniumchlorid,
Dimethyl-(ethylbenzyl)-dodecyl-ammoniumchlorid, Dimethyl-benzyl-decylammoniumbromid,
Diethyl-benzyl-dodecylammoniumchlorid, Diethyl-benzyl-octyl-ammoniumchlorid, Dibutylallyl-,
Methyl-ethyl-benzyl-, Ethyl-cyclohexyl-allyl-, Ethyl-crotyl-diethylaminoethyl-dodecyl-ammoniumchlorid
und insbesondere Kokosalkyldimethylbenzylammoniumchlorid. Auch Dimethyldidecylammoniumchlorid
ist wirksam.
[0018] Daneben sind auch andere antimikrobielle Wirkstoffe einsetzbar, soweit sie in Gegenwart
von Perverbindungen in saurem Medium beständig sind. Hierzu gehören beispielsweise
Betaine, wie z. B. Dodecyl-di(aminoethyl)-glycin. Andere brauchbare antimikrobielle
Wirkstoffe sind z. B. Hexamethylen- bis -(chlorphenyl)-biguanid-diglu- conat bzw.
-dihydrochlorid und Dodecylglycin.
[0019] Als Dispergatoren, wie sie in den erfindungsgemäßen flüssigen Textilnachbehandlungsmitteln
enthalten sein können, eignen sich insbesondere die nichtionischen Tenside ("Nonionics").
Dazu gehören Produkte, die ihre hydrophilen Eigenschaften der Anwesenheit von Polyetherkerren
Aminoxid, Sulfoxid- oder Phosphinoxidgruppen, Alkylolamidgruppierungen oder ganz allgemein
einer Häufung von Hydroxylgruppen verdanken. Derartige Nonionics. enthalten im Molekül
wenigstens einen hydrophoben Rest mit 8 - 26, .vorzugsweise 10 - 20 und insbesondere
12 - 18 Kohlenstoffatomen, und wenigstens eine nichtionische, wasserlöslichmachende
Gruppe. Der vorzugsweise gesättigte hydrophobe Rest ist meist aliphatischer, gegebenenfalls
auch alicyclischer Natur; er kann mit den wasserlöslichmachenden Gruppen direkt oder
über Zwischenglieder verbunden sein. Als Zwischenglieder kommen z. B. Benzolringe,
Carbonsäureester- oder Carbonamidgruppen, ether- oder esterartig gebundene Reste mehrwertiger
Alkohole, wie z. B. die des Ethylenglykols, des Propylenglykols, des Glycerins oder
entsprechender Polyetherreste infrage. Typische, als Dispergatoren bevorzugte Nonionics
sind z. B. die Anlagerungsprodukte von ca. 9 Mol Ethylenoxid an Nonylphenol oder an
Dodecylalkohol, Polyethylenglykole mit bis zu 50-Ethoxy-Einheiten oder Polyethoxy-polyprop-
oxy-glykole mit bis zu 20 Ethoxy- bzw. Propoxy-Einheiten.
[0020] Der Gehalt der erfindungsgemäßen Mittel an den erfindungswesentlichen Bestandteilen
liegt je nach dem Schwerpunkt der Anwendung, d. h. je nach dem, ob die Mittel besonders
ausgeprägte textilweichmachende oder absäuernde oder antichlorierende ( = Hypochlorit
reduzierende) Eigenschaften oder besonders ausgeprägte Kombinationen dieser Eigenschaften
aufweisen sollen, im Bereich folgender Mengen:
a) 1 - 20 Gew.-% textilweichmachende quartäre Ammoniumverbindungen
b) 1 - 50 Gew.-% saure Verbindungen
c) 1 - 25 Gew.-% Wasserstoffperoxid oder organische Percarbonsäuren
d) 0,1 - 10 Gew.-% Stabilisator
e) 0 - 15 Gew.-% antimikrobiell wirksame Substanzen Rest Wasser, sowie gegebenenfalls
geringe Mengen Dispergatoren, Schaum- regulatoren oder andere übliche Zusatzstoffe.
[0021] Vorzugsweise haben die erfindungsgemäßen Mittel die folgende Zusammensetzung:
a) 2 - 7 Gew.-% einer textilweichmachenden qartären Ammoniumverbindung
b) 2 - 40 Gew.-% saure Verbindungen
c) 1 - 15 Gew.-% Wasserstoffperoxid oder organische Percarbonsäuren
d) 0,2 - 3 Gew.-% Schwermetallkomplexbildner als Stabilisator
e) 0,5 - 7 Gew.-% eines antibakteriellen Wirkstoffs Rest Wasser, sowie ggf. Dispergator
in geringen Mengen ...
[0022] Bevorzugt wird als textilweichmachende quartäre Ammoniumverbindung insbesondere die
in großem Umfang eingesetzten Verbindungen Dimethylditalgalkylammoniumchlorid oder
Dimethyldistearylammoniumchlorid verwendet, wovon Dimethyldistearylammoniumchlorid
besonders bevorzugt ist. Als antibakterielle Wirkstoffe werden quartäre Ammoniumverbindungen
bevorzugt, insbesondere Kokosalkyldimethylbenzylammoniumchlorid. Zur Antichlorierung
verwendet man insbesondere Wasserstoffperoxid, das in Gegenwart von Schwermetallkomplexbildnern
ausreichende Stabilität besitzt. Geeignete Schwermetallkomplexbildner, durch welche
sowohl das Wasserstoffperoxid stabilisiert wird als auch einer Verfärbung der Wäsche
durch die Verwendung von Wasch-, und Spülwasser mit einem an sich störender Gehalt
an Schwermetallionen entgegengewirkt wird, sind vor allem Alkanpolyphosphonsäuren
und Aminopolycarbonsäuren, insbesondere Hydroxyethylendiaminotriessigsäure und/oder
1-Hydroxyethanl,1-diphosphonsäure bzw. deren Alkalisalze. Erfindungsgemäße Mittel
enthalten insbesondere dann, wenn größere Mengen textilweichmachende quartäre Ammoniumverbindungen
zur Erzielung einer ausgeprägten weichmachenden Wirkung eingesetzt werden, zweckmäßigerweise
geringe Mengen, beispielsweise 0,5 - 5 Gew.-% nichtionische Tenside als Dispergator
[0023] Besonders ausgewogene Eigenschaften weisen Mittel der folgenden Zusammensetzung auf:
a) 2 - 7 Gew.-% Dimethyldistearylammoniumchlorid
b) 2 - 40 Gew.-% Orthophosphorsäure
c) 1 - 15 Gew.-% Wasserstoffperoxid
d) 0,2 - 3 Gew.-% 1-Hydroxyethan-l.1-diphosphonsäure
e) 0,5 - 7 Gew.-% Kokosalkyldimethylbenzylammoniumchlorid
Rest Wasser, sowie nichtionische Tenside als Dispergator in geringen Mengen
[0024] Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum gleichzeitigen Weichmachen, zum Entfernen
von Aktivchlor und zum Neutralisieren von alkalischen Waschmittelresten und gegebenenfalls
zur antibakteriellen Ausrüstung frisch gewaschener Wäsche. Das Verfahren ist dadurch
gekennzeichnet, daß man die Wäsche im letzten Spülgang mit 0,5 bis 20 g pro Liter
eines Mittels der oben beschriebenen Zusammensetzung, das man dem Spülbad zufügt,
0,5 - 5 Minuten lang unter ständiger Bewegung bei ca. 10 bis 30°C behandelt. Anschließend
trennt man die Behandlungsflotte beispielsweise durch Abquetschen oder Zentrifugieren
bis auf eine Restfeuchte von ca. 10 bis ca. 100 Gew.-%, bezogen auf das Trockengewicht
der Wäsche, ab. Die Wäsche wird dann beispielsweise in einem Wäschetrockner getrocknet
und gegebenenfalls gemangelt. Sie weist nach dem Trocknen einen weichen Griff auf.
Dabei ist sie frei von alkalischen Waschmittelresten. Ein Chlorgeruch ist nicht mehr
feststellbar. Durch die saure Nachbehandlung wird zudem.die Inkrustation verringert,
die sich in der Abnahme von der Faser anhaftenden aschebildenden Bestandteilen'ausdrückt.
Die so behandelte Wäsche zeigt zudem ausgesprochen antibakterielle Eigenschaften.
BEISPIELE
Beispiel 1
[0025] In einem Gefäß wurden mit einem intensiv wirkenden Mischer
a) 3 Gew.-% Dimethyldistearylammoniumchlorid
b) 15 Gew.-% Orthophosphorsäure
c) 1 Gew.-% Wasserstoffperoxid
d) 1 Gew.-% Hydroxyethylethylendiamintriessigsäure
Rest Wasser
miteinander vermischt. Es bildete sich eine stabile, nahezu klare Flüssigkeit mit
einem pH-Wert von 1. Von dieser Flüssigkeit setzte man dem letzten Spülbad einer gewerblichen
Waschmaschine 5 g pro Liter Spül-0 wasser von ca. 25 C zu und behandelte damit die
gewaschene und mit Hypochlorit gebleichte Wäsche ca. 2 Minuten lang. Nach dem Abschleudern
dieser Behandlungsflotte konnte man durch pH-Wert-Messung der anhaftenden Feuchtigkeit
feststellen, daß alkalische Waschmittelreste auf der Wäsche neutralisiert waren; die
Wäsche wies keinen Chlorgeruch mehr auf. Nach dem Trocknen hatte sie einen weichen
vollen Griff.
[0026] Ähnliche Ergebnisse erhielt man, wenn man die Phosphorsäure durch eine hinsichtlich
der Azidität äquivalente Menge NaH PO ersetzte.
Beispiele 2 bis 5
[0027] In gleicher Weise wurden erfindungsgemäße Mittel der folgenden Zusammensetzung hergestellt
und geprüft:

[0028] Die hiermit behandelte Wäsche wies nach dem Abschleudern der Behandlungsflotte und
dem Trocknen in einem automatischen Wäschetrockner die gleichen vorteilhaften Eigenschaften,
wie in Beispiel 1 beschrieben, auf. Dabei zeichneten sich die Rezepturen 3 und 5 durch
besondere Lagerstabilität aus, wenn sie zusätzlich 1,5 Gew.-% (Beispiel 3) bzw. 5
Gew.-%,(Beispiel 5) Nonylphenol, an das ca. 9 Mol Ethylenoxid angelagert waren, als
Dispergator enthielten.
[0029] Vergleichbare Ergebnisse erhielt man, wenn die Mittel statt Orthophosphorsäure.äquivalente
Mengen Glykolsäure, Ameisensäure, Essigsäure, Citronensäure, Milchsäure oder Weinsäure
enthielten.
[0030] Der Ersatz des Wasserstoffperoxids durch hinsichtlich des Persauerstoffs äquivalente
Mengen Diperazelainsäure oder Diperisophthalsäure in den zuvor genannten Rezepturen
führte zu ähnlichen Eigenschaften der damit behandelten Gewebe.
[0031] Enthielten die vorgenannten Mittel geringe Mengen einer antimikrobiell wirksamen
Verbindung wie z. B. 2 Gew.-% Kokosalkyldimethylbenzylammoniumchlorid, wies die damit
behandelte Wäsche außerdem antimikrobielle Eigenschaften gegenüber einer Reihe von
Testkeimen, z. B. Trichophyton mentagrophytes, Microsporum gypseum, Trichophyton rubrum,
Staphylococcus aureus, auf.
1. Flüssiges Wäschenachbehandlungsmittel mit textilweichmachenden, absäuernden und
antichlorierenden Eigenschaften, enthaltend eine textilweichmachende quartäre Ammoniumverbindung,
eine saure Verbindung und ein Reduktionsmittel, dadurch gekennzeichnet, daß es als
saure Verbindung eine anorganische oder organische Säure bzw. saure Salze, Wasserstoffperoxid
oder organische Percarbonsäuren als Reduktionsmittel für Chlor und Chlorverbindungen
mit positiver Wertigkeit, und zusätzlich einen Stabilisator für Peroxyverbindungen
enthält, mit der Maßgabe, daß die Menge der sauren Verbindung so gewählt ist, daß
der pH-Wert des Mittels höchstens 4 beträgt.
2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es
a) 1 - 20 Gew.-% textilweichmachende quartäre Ammoniumverbindungen
b) 1 - 50 Gew.-% saure Verbindungen
c) 1 - 25 Gew.-% Wasserstoffperoxid oder organische Percarbonsäuren
d) 0,1 - 10 Gew.-% Stabilisator
e) 0 - 15 Gew.-% antimikrobiell wirksame Substanzen
Rest Wasser, sowie gegebenenfalls geringe Mengen Dispergatoren, Schaumregulatoren
oder andere übliche Zusatzstoffe
3. Mittel nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß es
a) 2 - 7 Gew.-% einer textilweichmachenden quartären Ammoniumverbindung
b) 2 - 40 Gew.-% saure Verbindungen
c) 1 - 15 Gew.-% Wasserstoffperoxid oder organische Percarbonsäuren
d) 0,2 - 3 Gew.-% Schwermetallkomplexbildner als Stabilisator
e) 0,5 - 7 Gew.-% eines antibakteriellen Wirkstoffs
Rest Wasser, sowie gegebenenfalls Dispergator in geringen Mengen
enthält.
4. Mittel nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die textilweichmachende
quartäre Ammoniumverbindung insbesondere Dimethylditalgalkylammoniumchlorid oder Dimethyldistearylammoniumchlorid
ist.
5. Mittel nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der antibakterielle
Wirkstoff eine quartäre Ammoniumverbindung, vorzugsweise Kokosalkyldimethylbenzylammoniumchlorid
ist.
6. Mittel nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß es als Stabilisator
einen Schwermetallkomplexbildner aus der Gruppe der Alkanpolyphosphonsäuren und Aminopolycarbonsäuren
insbesondere 1-Hydroxyethan-1,1-diphosphonsäure und/oder Hydroxyethylendiamintriessigsäure
bzw. deren Alkalisalze enthält.
7. Mittel nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß es geringe Mengen
nichtionische Tenside als Dispergator enthält.
8. Mittel nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß es
a) 2 - 7 Gew.-% Dimethyldistearylammoniumchlorid
b) 2 - 40 Gew.-% Orthophosphorsäure
c) 1 - 15 Gew.-% Wasserstoffperoxid
d) 0,2 - 3 Gew.-% 1-Hydroxyethan-1,1-diphosphonsäure
e) 0,5 - 7 Gew.-% Kokosalkyldimethylbenzylammoniumchlorid
Rest Wasser, sowie geringe Mengen nichtionisches Tensid als Dispergator
enthält.
9. Verfahren zum gleichzeitigen Weichmachen, Neutralisieren alkalischer. Waschmittelreste,
Entfernen von Aktivchlor und gegebenenfalls zum antimikrobiellen Ausrüsten frisch
gewaschener Wäsche in wäßriger Flotte, dadurch gekennzeichnet, daß man die Wäsche
im letzten Spülbad mit einem dem Spülbad in Mengen von 0,5 bis 20 g pro Liter zugesetzten
Mittel nach den Ansprüchen 1 bis 8 0,5 bis 5 Minuten lang unter ständiger Bewegung
behandelt und anschließend die Nachbehandlungsflotte durch Abquetschen oder Zentrifugieren
bis auf eine Restfeuchte von ca. 10 bis ca. 100 Gew.-% bezogen auf das Trockengewicht
der Wäsche, von der Wäsche abtrennt.