(19)
(11) EP 0 086 934 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
31.08.1983  Patentblatt  1983/35

(21) Anmeldenummer: 83100136.7

(22) Anmeldetag:  10.01.1983
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3B21B 13/14
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE DE FR GB IT SE

(30) Priorität: 24.02.1982 DE 3206556
21.06.1982 DE 3223099

(71) Anmelder: SMS SCHLOEMANN-SIEMAG AKTIENGESELLSCHAFT
D-40237 Düsseldorf (DE)

(72) Erfinder:
  • Feldmann, Hugo, Dr.
    D-5110 Alsdorf (DE)
  • Illert, Karl
    D-4040 Neuss (DE)
  • Bohnenkamp, Heinrich
    D-4040 Neuss (DE)
  • Benz, Willi
    D-4040 Neuss (DE)

(74) Vertreter: Hemmerich, Friedrich Werner et al
Patentanwälte HEMMERICH-MÜLLER-GROSSE-POLLMEIER-MEY Hammerstrasse 2
D-57072 Siegen
D-57072 Siegen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren und Walzgerüst zum Auswalzen von Bandmaterial unterschiedlicher Breite


    (57) Beim Auswalzen von Bandmaterialquerschnitten unterschiedlicher Breite wird die Walzreise mit der größten vorkommenden Querschnittsbreite begonnen und mit der kleinsten vorkommenden Querschnittsbreite abgeschlossen. Zur Erzielung eines optimalen Bandprofils in Richtung der Querschnittsbreite wird dabei die definierte Stützlänge für die Arbeitswalzenballen mindestens annähernd auf die jeweilige Querschnittsbreite des Bandmaterialquerschnitts eingestellt. Zu diesem Zweck werden die Ballen der Arbeitswalzen in ihren über die jeweilige Querschnittsbreite hinausragenden Längenbereichen durch Abtragen in ihrem Durchmesser verringert und dadurch am Ballenumfang gegeneinander und gegenüber den Ballenflächen der Stützwalzen freigestellt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Auswalzen von Bandmaterial unterschiedlicher Breite, bei welchem die Walzreise mit der größten vorkommenden Bandbreite begonnen und mit der kleinsten vorkommenden Bandbreite abgeschlossen wird und bei welchem die Stützlänge für die Arbeitswalzenballen mindestens annähernd auf die jeweilige Walzgutbreite eingestellt wird. Gegenstand der Erfindung ist aber auch ein Walzgerüst zur Ausübung dieses Verfahrens.

    [0002] Sowohl beim Warmwalzen als auch beim Kaltwalzen von Bandmaterial werden sehr hohe Anforderungen hinsichtlich der Erzielung eines optimalen Bandprofils und einer hohen Ebenheit in Richtung der Walzgutbreite gestellt.

    [0003] Beim Auswalzen von Bandmaterial mittels herkömmlicher Walzgerüste wird jedoch das Entstehen eines optimalen Bandprofiles beeinträchtigt, weil die durch Stützwalzen und gegebenenfalls auch Zwischenwalzen an einer Durchbiegung gehinderten Arbeitswalzen über die jeweilige Breite des Bandmaterials stark gedrückt werden, während die über die Walzgutbreite hinausragenden Längenbereiche dieser Arbeitswalzen walzdruckfrei bleiben. In dem durch das Bandmaterial stark gedrückten Bereich flachen sich daher die Arbeitswalzen an ihrem mit der Stützwalze oder auch der Zwischenwalze in Kontaktberührung stehenden Umfangsabschnitt ab, während deren walzdruckfrei bleibenden Längenbereiche nicht abgeplattet werden, sondern ihren kreisförmigen Querschnitt behalten. Hierdurch werden die Arbeitswalzen zwangsläufig an ihren Enden gegen den Walzspalt hin abgebogen, mit der Folge, daß die Längskanten des Bandmaterials besonders hohen Beanspruchungen unterliegen und daher stärker gestaucht werden.

    [0004] Zur Erzielung eines optimalen Bandprofils, also zur Vermeidung einer stärkeren Auswalzung des Bandmaterials im Bereich der Längskanten, ist es zwar bekannt, die Walzgerüste mit besonderen Walzenbiegeeinrichtungen auszustatten, die dem Abbiegen der am Walzvorgang . nicht beteiligten Enden der Arbeitswalzen gegen den Walzspalt hin entgegenwirken. Bekannt ist es zum gleichen Zweck aber auch, ballig geschliffende Arbeitswalzen einzusetzen.

    [0005] Es hat sich jedoch gezeigt, daß durch Benutzung der Walzenbiegeeinrichtungen nicht in jedem Falle eine so große Spreizung zwischen den Enden der zusammenwirkenden-Arbeitswalzen erreichbar ist, daß ein optimales Bandprofil sichergestellt werden kann. Auch die Verwendung ballig geschliffener Walzen hat Nachteile. Und zwar kann sich nicht nur während längerer Betriebszeiten deren Balligkeit ändern, sondern es müssen für die Walzung unterschiedlich breiten Bandmaterials auch Walzen mit unterschiedlicher Balligkeit verwendet werden. Außer einer aufwendigen Lagerhaltung ergeben sich hierdurch aber auch häufige Walzenwechsel.

    [0006] Um die Ebenheit des Bandmaterials in Richtung der Walzgutbreite zu verbessern, also das Bandprofil zu optimieren, gehört es durch die DE-PS 955 131 und die . DE-AS 22 06 912 auch schon zum Stand der Technik. Wälzgerüste zu verwenden, bei denen die Arbeitswalzen an Zwischenwalzen und diese wiederum an Stützwalzen anliegen und wobei die Zwischenwalzen an ihren Enden kegelig verjüngt ausgebildet sind.

    [0007] Die Zwischenwalzen sind dabei einerseits so ausgeführt, daß die kegelige Verjüngung ihrer beiden Endabschnitt jeweils dort beginnt, wo die Längskanten des auszuwalzenden Bandmaterials an den Arbeitswalzen zu liegen kommen. Nachteilig ist auch hier, daß für unterschiedlich breites Bandmaterial verschiedene Zwischenwalzen erforderlich sind, die eine aufwendige Lagerhaltung und einen häufigen Walzenwechsel erforderlich machen.

    [0008] Andererseits gehört es aber auch zum Stand der Technik, Zwischenwalzen zu verwenden, die jeweils nur an einem Ende kegelig verjüngte Abschnitte haben und wobei das Zwischenwalzenpaar so in das Walzgerüst eingebaut ist, daß ihre kegelig verjüngten Endabschnitte an verschiedenen Gerüstseiten liegen. Durch gegenläufige Axialverschiebung der Zwischenwalzen lassen sich diese dabei so einstellen, daß der Beginn ihrer kegeligen Verjüngung jeweils dort zu liegen kommt, wo zwischen den Arbeitswalzen eine Längskante des zu walzenden Bandmaterials läuft. Nachteilig bei dieser bekannten Bauart eines Walzgerüstes ist jedoch der relativ hohe technische Aufwand, welcher für die Axialverschiebung der Zwischenwalzen getrieben werden muß. Als nachteilig hat es sich hierbei ferner erwiesen, daß das.Verschieben der Zwischenwalze, bezogen auf diese und die Stützwalze., zu einer asymmetrischen Anordnung bzw. ungleichen Länge der Biegearme an den Arbeitswalzen führt, die das Entstehen eines einwandfreien Bandprofiles beeinträchtigen können. Die für die Arbeitswalzenverschiebung notwendigen Einrichtungen vermindern zudem den Modul des Walzgerüstes, erhöhen den Walzenverschleiß und bedingen außerdem eine Abweichung von der herkömmlichen Walztechnik.

    [0009] Diese Nachteile such die Erfindung zu vermeiden. Ihr liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Verfahren zum Auswalzen von Bandmaterial anzugeben, welches mit minimalem technischen Aufwand die Herstellung optimaler und/oder in Richtung der Walzgutbreite genau ebener Bandprofile gewährleistet.

    [0010] Die Lösung dieser Aufgabe wird nach der Erfindung gemäß dem Kennzeichnungsteil des Anspruch 1 in der Hauptsache dadurch erreicht, daß die Arbeitswalzenballen in ihren über die jeweilige Walzgutbreite hinausragenden Längenbereiche.durch Abtragen am Ballenumfang - gegeneinander und auch gegen die ihnen benachbarten Stützwalzen bzw. Zwischenwalzen - freigestellt werden. Mit "Freistellen" ist dabei ein Freistellen bei unbelasteten Wälzen gemeint.

    [0011] Dabei hat es sich für das Erreichen eines optimalen Arbeitsergebnisses als wichtig erwiesen, wenn erfindungsgemäß nach Anspruch 2 die über die jeweilige Walzgutbreite hinausragenden Längenbereiche der Arbeitswalzenballen symmetrisch zur Walzmitte freigestellt werden.

    [0012] In den meisten Fällen erweist es sich für die Ausübung des Verfahrens als völlig ausreichend, wenn nach Anspruch 4 die über die jeweilige Walzgutbreite hinausragenden Längenbereiche der Arbeitswalzenballen wenigstens annähernd entsprechend der jeweiligen Walzenkontur, die sich unter Last ergibt, freigestellt werden.

    [0013] Ein besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen Verfahrensart liegt ferner gemäß Anspruch 5 darin, daß die über die jeweilige Walzgutbreite hinausragenden Längenbereiche der Arbeitswalzenballen im Walzgerüst bearbeitet werden können. Sofern dabei die Bearbeitung der Arbeitswalzenballen nicht schon während der Endphase eines Walzvorgangs durchgeführt wird, erfordert sie lediglich eine sehr kurzfristige Unterbrechung des Walzvorganges von einer größeren auf die nächstkleinere zu walzende Bandbreite.

    [0014] Nach Anspruch 6 ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß die über die jeweilige Walzgutbreite hinausragenden Längenbereiche der Arbeitswalzenballen abgedreht, abgefräst, abgeschliffen oder durch andere geeignete Verfahren freigestellt werden. Dabei ist es nach Anspruch 7 besonders wichtig, daß die über die jeweilige Walzgutbreite hinausragenden Längenbereiche der Arbeitswalzenballen in ihrem Durchmesser um O,1 bis 1,8 mm, vorzugsweise um 0,2 bis 1,00 mm verringert werden.

    [0015] Die erfindungsgemäße Verfahrensart macht sich die Tatsache zunutze, daß in Warmbandwalzwerken mindestens zweimal pro Arbeitstag und in Kaltbandwalzwerken mindestens zwei- bis dreimal pro Arbeitsschicht ein Arbeitswalzenwechsel in sämtlichen Walzgerüsten vorgenommen wird und dabei an den ausgebauten Ar-beitswalzen in der Werkstatt eine Nacharbeitung der-Bailenflächen stattfindet. Bei dem durch Abdrehen, Abfräsen oder Abschleifen durchgeführten Abtragvorgang werden die Walzballen der Arbeitswalzen von Warmwalzwerken in ihrem Durchmesser um 0,5 bis 1,0 mm verringert, während an den Walzballen der Arbeitswalzen von Kaltwalzwerken jeweils eine Durchmesserverminderung bis zu 0,5 mm stattfindet.

    [0016] Da während einer sogenannten Walzreise eines Arbeitswalzensatzes, d.h. innerhalb des Zeitraumes, welcher zwischen dem Einbau und dem Ausbau des betreffenden Arbeitswalzensatzes liegt, die Auswalzung unterschiedlicher Bandmaterialbreiten in der Regel nur in absteigender Folge, also von einer größeren zu einer kleineren Bandbreite hin, stattfindet, wird die üblicherweise erst nach Beendigung einer Walzreise stattfindende Abtragsbearbeitung der Walzballen erfindungsgemäß in bestimmter Weise schon innerhalb zw. noch während einer Walzreise durchgeführt, nämlich derart, daß die über die jeweilige Walzgutbreite hinausragenden Längenbereiche derselben gegeneinander und auch gegen die benachbarten Stütz- und/oder Zwischenwalzen freigestellt werden. Nach Beendigung jeder Walzreise braucht dann in der Werkstatt nur noch derjenige Mittelbereich der Arbeitswalzenballen nachgearbeitet zu werden, welcher zuletzt der Auswalzung von Bandmaterial gedient hat.

    [0017] Als besonders vorteilhaft erweist es sich, daß das erfindungsgemäße Verfahren zum Auswalzen von Bandmaterial unterschiedlicher Breite problemlos unter Benutzung herkömmlicher Walzgerüste ausgeübt werden kann,weil es hierzu erfindungsgemäß lediglich erforderlich ist, i solche Walzgerüste - gegebenenfalls auch nachträglich noch - mit Abtrags-Bearbeitungsvorrichtungen, wie z.B. Abdrehvorrichtungen, Abfräsvorrichtungen, Abschleifvorrichtungen oder andere geeignete Vorrichtungen auszurüsten.

    [0018] Besondere Vorteile ergeben sich erfindungsgemäß aber auch dann, wenn nach Anspruch 3 die am Ballenumfang endseitig freigestellten Arbeitswalzen im Walzgerüst zusätzlich einer Biegung unterworfen werden können und/oder wenn gemäß Anspruch 9 die freigestellten Arbeitswalzen im Walzgerüst zusätzlich einer lokalen Kühlung unterworfen werden können.

    [0019] Die Erfindung beschränkt sich dabei aber nicht auf die : entsprechende Abtragsbearbeitung an den über die jeweilige Walzgutbreite hinausragenden Längenbereichen der Arbeitswalzenballen. Vielmehr ist sie auch anwendbar für eine entspreche Abtragsbearbeitung an den Walzenballen der mit den Arbeitswalzen zusammenwirkenden Stütz- bzw. Zwischenwalzen.

    [0020] Durch das erfindungsgemäße Verfahren zum Auswalzen von Bandmaterialquerschnitten und das Walzgerüst zur Ausübung dieses Verfahrens ergibt sich der wesentliche Vorteil, daß die Herstellung optimaler und/oder in Richtung der Walzgutbreite genau ebener Bandprofile mit minimalem technischem Aufwand errreicht werden kann.

    [0021] Es ist nämlich nicht nur möglich, die über die jeweilige Querschnittsbreite des Bandmaterialquerschnittes hinausragenden Längenbereiche der Walzenballen symmetrisch zur Walzmitte freizustellen und diese Freistellung wenigstens annähernd entsprechen der jeweiligen Walzenkontur vorzunehmen, sondern die entsprechende Bearbeitung der Walzenballen kann auch unmittelbar im Walzgerüst vorgenommen und bspw. durch Abdrehen, Abfräsen, Abschleifen oder durch andere geeignete Verfahren erreicht werden. Es ist sogar möglich, die freistellende Bearbeitung der über die jeweilige Querschnittsbreite des Bandmaterialquerschnitts hinausragenden Längenbereiche der Walzenballen während des Walzvorgangs vorzunehmen.

    [0022] Als Walzgerüst zur Ausübung des Verfahrens kann ohne weiteres ein Vierwalzen-Walzgerüst, also ein solches mit zwei Arbeitswalzen und zwei Stützwalzen, zum Einsatz gelangen, während üblicherweise (z.B. nach DE-PS 955 136 und DE-AS 22 06 912) Sechswalzen-Walzgerüste zum Einsatz gebracht werden müssen.

    [0023] Bei einem Vierwalzen-Walzgerüst sind zur Ausübung dieses Verfahrens gemäß Anspruch 19 mindestens den Arbeitswalzen einerseits parallel und andererseits quer zur Walzachse verlagerbare Abtragvorrichtungen, bspw. Drehvorrichtungen, Fräsvorrichtungen, Schleifvorrichtungen und/oder andere geeignete Einrichtungen zugeordnet. In besonders vorteilhafter Weise kann nach Anspruch 20 ein Paar von Abtragvorrichtungen vorgesehen und gleichzeitig gegen die Endbereiche der Walzballen an den Arbeitswalzen angestellt werden.

    [0024] Durch die abtragende Bearbeitung am Ballenumfang können die Walzenballen der Arbeitswalzen in ihren über die jeweilige Walzgutbreite hinausragenden Längenbereichen gegeneinander und auch gegen die ihnen benachbarten Stützwalzen sowie beim Vorhandensein von Zwischenwalzen auch gegen diese freigestellt werden, und zwar dergestalt, daß in den freigestellten Längenbereichen die Ballen der unbelasteten Walzen sich nicht gegenseitig berühren.

    [0025] Das erfindungsgemäße Verfahren zum Auswalzen von Bandmaterialquerschnitten unterschiedlicher Querschnittsbreite sowie ein Walzgerüst zur Ausübung dieses Verfahrens, mit dem die freistellende Bearbeitung am Ballenumfang der Arbeitswalzen im Walzgerüst - gegebenenfalls auch während desWalzbetriebs - mit geringem technischen Aufwand, aber dennoch sicher und zügig bewerkstelligt werden kann, läßt sich auch auf andere Weise weiterbilden.

    [0026] Verfahrenstechnisch ist es erfindungsgemäß nach dem Kennzeichnungsteil des Anspruchs 10 nämlich auch möglich, daß die über die verschiedenen Querschnittsbreiten der Bandmaterialquerschnitte hinausragenden Längenbereiche der Walzenballen in den aufeinanderfolgenden Abtrag-Längenbereichen jeweils durch verschiedene Werkzeuge bearbeitet werden.

    [0027] Hierbei können nach Anspruch 11 die verschiedenen Werkzeuge nacheinander relativ zum Walzenballen in Arbeitsposition gebracht und dann an diesem über den jeweiligen Abtrag-Längenbereich hinweg entlangbewegt werden. Ferner ist es gemäß Anspruch 12 vorgesehen, daß jeweils zwei Abtragvorgänge gleichzeitig von den voneinander weggerichteten Ballenenden aus mit sich einander nähernder Bewegung am Ballenumfang ausgeführt werden.

    [0028] Nach Anspruch 13 erweist es sich in verfahrenstechnischer Hinsicht ferner als wichtig, daß die Bewegungslänge für jeden Abtrag-Längenbereich auf den Abstand zwischen zwei benachbarten Werkzeugen begrenzt wird, weil hierdurch eine besonders schnelle und zügige Abtragsbearbeitung der Arbeitswalzenballen bewerkstelligt werden kann.

    [0029] Ein Walzgerüst, insbesondere Vierwalzen-Walzgerüst, zur Ausübung des Verfahrens, bei dem mindestens den Arbeitswalzen einerseits parallel und andererseits quer zur Walzenachse verlagerbare Abtragvorrichtungen zugeordnet sind, ist nach Anspruch 26 dadurch gekennzeichnet, daß für jeden Abtrag-Längenbereich des Walzenballens ein besonderes Werkzeug einer Werkzeug- Gruppe in einem Werkzeugträger sitzt, der maximal um das Ausmaß eines Abtrag-Längenbereiches parallel zur Walzenachse verlagerbar ist, und daß die verschiedenen Werkzeuge der Werkzeug-Gruppe einzeln nacheinander mit dem Werkzeugträger in Arbeitsposition relativ zum Walzenballen stellbar sind. Eine besonders zweckmäßige Weiterbildung dieses Walzgerüstes wird nach Anspruch 27 dadurch erreicht, daß alle Werkzeuge der Werkzeug-Gruppe in einem gemeinsamen Revolverkopf sitzen, der um eine zur Walzenachse parallele Achse winkelverstellbar in einer von den Walzenständern getragenen Anstellvorrichtung gehalten ist.

    [0030] Nach Anspruch 28 ist dabei vorgesehen, daß die Werkzeuge aus in den Revolverkopf eingesetzten Drehstählen bestehen, so daß die Abtragsbearbeitung der Arbeitswalzenballen durch einen Drehvorgang bewirkt wird:

    Als empfehlenswert erweist es sich nach Anspruch 29, die Baulänge des Revolverkopfs auf die maximale Bearbeitungslänge des Walzenballens abzustimmen sowie nach Anspruch 30 das Abtragsmaß der Werkzeuge einerseits durch deren Radialstellung im Revolverkopf sowie andererseits durch eine koaxial zum Revolverkopf angeordnete und mit diesem gegen einen Stützbund der Walze anstellbare Tastrolle zu bestimmen.



    [0031] Die Radialstellung der Werkzeuge im Revolverkopf läßt sich nach Anspruch 31 durch Justiervorrichtungen veränderbar machen, während nach Anspruch 32 der Revolverkopf relativ zur Tastrolle in der Anstellvorrichtung durch einen hydraulischen oder mechanischen Vorschub zwischen zwei festliegenden Endstellungen axial verschiebbar ist.

    [0032] Eine besonders empfehlenswerte Ausgestaltung des Walzgerüstes wird nach Anspruch 33 dadurch erreicht, daß zwei Revolverköpfe mit übereinstimmender Werkzeug-Gruppen-Bestückung und je einer Tastrolle spiegelbildlich zueinander in einer gemeinsamen Anstellvorrichtung sitzen und dabei gleichsinnig winkelverdrehbar, aber gegenläufig axial verschiebbar vorgesehen sind.

    [0033] Nach Anspruch 34 erweist es sich ferner als wichtig, daß die einzelnen Werkzeuge einer Werkzeuggruppe mit gleichmäßigen Winkelabständen in Umfangsrichtung des Revolverkopfes verteilt angeordnet sind, wobei nach Anspruch 35 die Möglichkeit besteht, mehrere Werkzeug-Gruppen in Umfangsrichtung des Revolverkopfes hintereinander anzuordnen und jede derselben relativ zur Tastrolle auf ein anderes Abtragsmaß voreinzustellen.

    [0034] Für eine optimale Oberflächenbearbeitung der Arbeitswalzenballen ist es weiterhin empfehlenswert, gemäß Anspruch 36 dem oder jedem Revolverkopf für den Arbeitsbereich jedes Werkzeuges eine Kühlmittel- und/oder Schmierstoff-Sprühvorrichtung zuzuordnen.

    [0035] Schließlich steht nach Anspruch 37 ein Ausgestaltungsmerkmal des erfindungsgemäßen Walzgerüstes noch darin, daß die Anstellvorrichtung mit gegen die Walzebene'geneigter Arbeitsebene zwischen den Walzenständern vorgesehen sind, und zwar vorzugsweise an der Auslaufseite des betreffenden Walzgerüstes.

    [0036] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung werden nachfolgend anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Hierbei zeigen

    . Figur 1 in schematisch vereinfachter Prizipdarstellung ein Beispiel für die unter Benutzung ein und desselben Arbeitswalzensatzes während einer Walzreise nacheinander in absteigender Folge auszuwalzenden, unterschiedlichen Bandmaterialbreiten,

    Figur 2 ebenfalls in schematisch vereinfachter Prinzipdarstellung die für die Auswalzung der verschiedenen Bandmaterialbreiten nach Fig. 1 jeweils am Arbeitswalzensatz freizustellenden Endabschnitte des Walzenballens,

    Figur 3 in Walzrichtung gesehen den Walzensatz eines Vierwalzen-Walzgerüst, wobei an den Arbeitswal- zen die im Verlauf einer Walzreise an beiden Endabschnitten des Walzballens vorzunehmenden Abtragungen zur Freistellung des Ballenumfangs ! angedeutet sind,

    Figur 4 den Endabschnitt einer Arbeitswalze, wobei der freigestellte Längenbereich des Walzballens kegelstumpfförmig ausgebildet ist,

    Figur 5 einen Endbereich einer Arbeitswalze, bei der der freigestellte Längenbereich des Walzballens eine Profilgebung hat, die der Kantenentschärfung bzw. dem sogenannten "edge drop" des Bandmaterials entgegenwirkt,

    Figur 6 in schematisch vereinfachter Seitenansicht den Walzensatz eines Vierwalzen-Walzqerüstes mit den Arbeitswalzen zugeordneter Abtragvorrichtung für die freistellende Bearbeitung des Ballenumfangs an den jeweils walzkraftfreien Ballen-Endabschnitten,

    Figur 7 eine Draufsicht auf die Abtragvorrichtung nach Fig. 6,

    Figur 8 eine der Fig. 6 entsprechende Darstellung, jedoch mit abgewandelter Anordnung und Ausbildung, der den Arbeitswalzen zugeordneten Abtragvorrichtung.

    Figur 9 in schematisch vereinfachter Prinzipdarstellung und in Walzrichtung gesehen den Walzensatz eines Vierwalzen-Walzgerüstes, wobei an den Arbeitwalzen die im Verlauf einer Walzreise an beiden Endabschnitten des Walzenballens vorzunehmenden Abtragungen zur Freistellung des Ballenumfanges angedeutet sind,

    Figur 10 in größerem Maßstab und Seitenansicht die obere Hälfte eines Vierwalzen-Walzgerüstes mit den Arbeitswalzen zugeordnete Abtragvorrichtung für die freistellende Bearbeitung des Ballenumfangs an den jeweils walzkraftfreien Ballen-Endabschnitten,

    Figur 11 einen Schnitt entlang der Linie XI-XI in Fig.10,

    Figur 12 wiederum in vergrößertem Maßstab den in Fig. 11 mit XII gekennzeichneten Teilausschnitt und

    Figur 13 eine Ansicht in Pfeilrichtung XIII auf 12 und

    Figur 14 in schematisch vereinfachter Prinzipdarstellung eine Draufsicht auf eine Arbeitswalze aus einem Vierwalzen-Walzgerüst mit zugeordneten Abtragvorrichtungen besonderer Art für die freistellende Bearbeitung des Ballenumfangs an den jeweils walzkraftfreien Ballen-Endabschnitten.



    [0037] In Fig. 1 der Zeichnung sind in rein schematischer Darstellung eine größere Anzahl, bspw..fünf verschiedene Bandmaterialquerschnitte 1 angedeutet, die sich im wesentlichen nur dadurch unterscheiden, daß sie verschiedene Querschnittsbreiten 1.1 - 1.2 - 1.3 - 1.4 - 1.5 aufweisen.

    [0038] Jeder dieser unterschiedlichen Bandmaterialquerschnitte 1 soll dabei in einer Walzwerksanlage unter Erzielung eines Bandprofiles mit genauer Ebenheit in Richtung der jeweiligen Querschnittsbreite 1.1 - .... - 1.5, ausgewalzt werden. Dabei ist die Herstellung der Bandmaterialquerschnitte 1 mit relativ großer Dicke durch Warmwalzung möglich; jedoch ist auch die Kaltwalzung von Bandmaterialquerschnitten 1 von relativ geringer Dicke vorgesehen.

    [0039] Die Auswalzung sämtlicher in Fig. 1 nur bspw. angedeuteten Bandmaterialquerschnitte 1 von unterschiedlicher Querschnittsbreite 1.1 - .... - 1.5 soll in der Walzwerksanlage möglichst unter Benutzung ein und desselben Arbeitswalzensatzes, d.h. ohne Arbeitswalzenwechsel während ein und derselben Walzreise vorgenommen werden.

    [0040] Die jeweilige Walzreise wird dabei mit dem dicksten und breitesten Bandmaterialquerschnitt 1, also z.B. demjenigen mit der Querschnittsbreite 1.1 begonnen und so weitergeführt, daß zuletzt der dünnste und schmalste Bandmaterialquerschnitt l,also bspw. derjenige mit der Querschnittsbreite 1.5 zur Auswalzung gelangt.

    [0041] Die Auswalzung von Bandmaterialquerschnitten 1 mit in Richtung der Walzgutbreite genau ebenem Bandprofil kann nicht unter alleiniger Benutzung eines aus zwei zusammenwirkenden Arbeitswalzen 2' und 2" bestehenden Arbeitswalzensatzes 2 durchgeführt werden, sondern sie setzt voraus, daß jede Arbeitswalze 2' und 2" mindestens noch mit einer Stützwalze 3' und 3" eines Stützwalzensatzes 3 zusammenwirkt, wie das in Fig. 3 angedeutet ist. Die Walzung muß also zumindest unter Benutzung eines Vierwalzen-Walzgerüstes durchgeführt werden.

    [0042] Auch sogenannte Vielwalzen-Walzgerüste sind bereits für derartige Walzungen im Einsatz, und zwar sind diese so angelegt, daß die Arbeitswalzen unter Zuordnung weiterer Zwischenwalzen mit den Stützwalzen zusammenwirken.

    [0043] Sowohl bei Vierwalzen-Walzgerüsten gemäß Fig. 3 als auch bei den Vielwalzen-Walzgerüsten mit zusätzlichen Zwischenwalzen werden die an der Durchbiegung gehinderten Arbeitswalzen 2' und 2" über die Querschnittsbreite '1.1 - .... - 1.5 des auszuwalzenden Bandmaterialquerschnitts 1 stark gedrückt, wodurch sie sich in diesen Bereichen auf ihrem an der Stützwalze 3' bzw. 3" oder aber an der Zwischenwalze abstützenden Umfangsabschnitt abflachen. Hingegen sind die über die jeweilige Querschnittsbreite 1.1 .... - 1.5 hinausragenden Längenbereiche der Arbeitswalzen 2' und 2" walzdruckfrei, so daß sie nicht abgeplattet werden und damit ihren kreisförmigen Querschnitt behalten. Hierdurch bedingt werden jedoch die Arbeitswalzen 2' und 2" jeweils an ihren Enden gegen den Walzspalt 4 hin abgebogen.

    [0044] Diesem eigentümlichen Verhalten der Arbeitswalzen 2' und 2" muß jedoch begegnet werden, wenn ein in Richtung der Walzgutbreite genau ebenes Bandprofil erzielt und eine Kantenentschärfung, also die Bildung sogenannter "edge drops", an diesem unterbunden werden soll.

    [0045] In Fig. 2 ist - bezogen auf die verschiedenen Querschnittsbreiten 1.1 - .... -1.5 der Bandmaterialquerschnitte nach Fig. l - rein schematisch die Verfahrensart zum Auswalzen von Bandmaterial unterschiedlicher Breite angedeutet, mit welcher auf besonders einfache zweckentsprechende Art und Weise die Abstimmung der wirksamen Ballenbreite der Arbeitswalzen 2' und 2" auf die jeweilige Querschnittsbreite 1.1 - .... -1.5 der Bandmaterialquerschnitt 1 herbeigeführt werden kann.

    [0046] Diese Verfahrensart macht sich dabei die Tatsache zunutze, daß jeder Arbeitswalzensatz 2 nach Beendigung der Walzreise gewechselt und die Walzenballen 5' und 5" der einzelnen Arbeitswalzen 2' und 2" durch einen mechanischen Abtragvorgang bspw. durch Abdrehen, Abfräsen, Abschleifen oder andere geeignete Verfahren in ihrem Durchmesser vorzugsweise zwischen 0,2 und 1,0 mm verringert werden, bevor der betreffende Arbeitswalzensatz 2 für die nächste Walzreise wieder in das Walzgerüst eingebaut wird.

    [0047] Die Fig. 2a) zeigt dabei den Arbeitswalzensatz 2 mit den beiden Arbeitswalzen 2' und 2", wie er bei einem Walzenwechsel in das Walzgerüst zum Einbau gelangt. Dabei sind die Walzenballen 5' und 5" der beiden Arbeitswalzen 2' und 2" für das Auswalzen eines Bandmaterialquerschnitts 1 gemäß Fig. la) ausgelegt, welcher die größte Querschnittsbreite 1.1 aufweist. Dabei ist aus Fig. 2a) ersichtlich, daß die Länge 5.1 der Walzenballen 51. und 5" an den Arbeitswalzen 2' und 2" annähernd gleich der größten vorkommenden Querschnitssbreite 1.1 des Bandmaterialquerschnitts 1 nach Fig. la) ist, so daß die Walzenballen 5' und 5" praktisch keine walzdruckfreien Endbereiche aufweisen, die ein Abbiegen der Walzenenden in Richtung gegen den Walzspalt 4 verursachen könnten.

    [0048] Fig. 2b zeigt den Arbeitswalzensatz 2 mit seinen beiden Arbeitswalzen 2' und 2" in Zuordnung zu einem Bandmaterialquerschnitt 1 nach Fig. lb), welcher die Querschnittsbreite 1.2 aufweist. Dabei ist erkennbar, daß die Walzenballen 5' und 5" mit ihrer maximalen Ballenlänge 5.1 gemäß Fig. 2a) beidendig um ein beträchtliches Maß über die Längskanten des Bandmaterialquerschnitts 1 mit der Querschnittsbreite 1.2 hinausragen.

    [0049] Da diese über die Bandkanten hinausragenden Längenbereiche der Walzenballen 5' und 5" beim Auswalzen des Bandmaterialquerschnitts 1 mit der Querschnittsbreite 1.2 walzdruckfrei bleiben würden, köönten sie ein unerwünschtes Abbiegen der Walzenenden in den Walzspalt 4 hervorrufen und damit ein in Querrichtung unebenes Bandprofil des Bandmaterialquerschnitts 1 sowie auch unerwünschte Kantenentschärfungen, "edge drops", am Bandmaterialquerschnitt 1 hervorrufen.

    [0050] Zur Verhinderung dieser nachteiligen und höchst unerwünschten Folgen wird daher an den Walzenballen 5' und 5" beider Arbeitswalzen 2' und 2" des Arbeitswalzensatzes 2 während der Walzreise, d.h. bei im Walzgerüst verbleibendem Arbeitswalzensatz 2, beidendig ein bspw. mechanischer Abtragvorgang am Ballenumfang durchgeführt. Dieser Abtragvorgang kann durch Abdrehen, Abfräsen, Abschleifen aber auch durch andere geeignete Verfahren so bewirkt werden, daß die über die Querschnittsbreite 1.2 des Bandmaterialquerschnitts 1 hinausragenden Längenbereiche der Walzenballen 5' und 5" im Durchmesser um ein Maß verringert werden, welches mindestens O,1 und höchstens 1,8 mm beträgt. Die wirksame Bällenlänge wird dabei auf das Maß 5.2 gemäß Fig. 2b) gebracht, während gleichzeitig die Endbereiche der Walzballen 5' und 5" beider Arbeitswalzen 2' und 2" des Arbeitswalzensatzes 2 jeweils auf dem Längenbereich 6.2 gegeneinander und auch gegen die Ballen der benachbarten Stützwalzen 3' und 3" des Stützwalzensatzes 3 freigestellt werden.

    [0051] Wie in den Fig. 2c) und 2d) und 2e) angedeutet ist, wiederholen sich die gleichen Vorgänge auch für das Auswalzen der Bandmaterialquerschnitte 1 in den Querschnittsbereichen 1.3, 1.4 und 1.5 nach Fig. lc), ld) und le).

    [0052] Gemäß Fig. 2c) muß dabei die wirksame Länge der Walzballen 5' und 5" des Arbeitswalzensatzes auf das Maß 5.3 gebracht werden, d.h. es ist ein Freistellen beider Ballenenden auf das Maß 6.3 erforderlich.

    [0053] Gemäß Fig. 2) haben die Walzenballen 5' und 5" des' Arbeitswalzensatzes 2 das Maß 5.4, womit es erforderlicher ist, beide Ballenenden um das Maß 6.4 freizustellen.

    [0054] Schließlich ist in Fig. 2e) die wirksame Länge 5.5 für die Walzenballen 5' und 5" angedeutet, womit beide Ballenenden der Walzenballen 5' und 5" des Arbeitswalzensatzes 2 um das Maß 6.5. freigestellt werden müssen.

    [0055] In den Fig. 4 und 5 der Zeichnung sind zwei verschiedene Möglichkeiten für die Ausbildung der freizustellenden Ballenenden an den Arbeitswalzen 2' bzw. 2" angedeutet. Gemäß Fig. 4 hat dabei der freigestellte Endbereich 6.4 für die Walzenballen 5' und 5" der Arbeitswalzen 2' und 2" eine Profilgebung, die einer Kantenentschärfung bzw. der Bildung von edge drops an den Bandmaterialquerschnitten 1 entgegenwirkt.

    [0056] In Fig. 5 ist hingegen eine Formgebung des freigestellten Endbereiches 6.2 an den Walzenballen 5', 5" der Arbeitswalzen 2', 2" gezeigt, die der Walzenkontur unter Last für die jeweils auszuwalzende Querschnitssbreite des Bandmaterialquerschnitts annähernd entspricht.

    [0057] In beiden Fällen, d.h. sowohl beim Beispiel nach Fig. 4 als auch beim Beispiel nach Fig. 5 ist dabei der Ballenumfang in den über die jeweilige Walzgutbreite hinausragenden Längenbereichen der Walzenballen 5' und 5" durch das Abtragen in sich zu den Ballenenden hin konisch verjüngender Form freigestellt.

    [0058] Gemäß Fig. 4 beginnt dabei der konisch freigestellte Endabschnitt 6.4 der Walzenballen 5', 5" des Arbeitswalzensatzes 2 zur Vermeidung der Kantenentschärfung bzw..von "edge drops" mit relativ geringem Abstand innerhalb der.Längskanten der Querschnittsbreite des jeweils auszuwalzenden Bandmaterialquerschnitts 1.-D.h. die wirksame Ballenlänge 5.1 - ... - 5.5 der Walzenballen 5', 5" des Arbeitswalzensatzes 2 ist geringfügig kleiner als die auszuwalzende Querschnittsbreite 1.1.- ... - 1.5 des Bandmaterialquerschnitts 1.

    [0059] Im Gegensatz hierzu beginnt das konisch freigestellte Ballenende 6.2 gemäß Fig. 5 um ein geringes Maß außerhalb der jeweils auszuwalzenden Querschnittsbreite des Bandmaterialquerschnitts 1. Hier ist also die wirksame Länge 5.1 - .... - 5.5 der Walzenballen 5' und 5" des Arbeitswalzensatzes 2 etwas größer bemessen als die jeweilige Querschnittsbreite 1.1 - .... - 1.5 des auszuwalzenden Bandmaterialquerschnitts 1.

    [0060] Da das Ausmaß des zur Freistellung der Ballenenden am Umfang der Walzballen 5' und 5" jeder Arbeitswalze 2' und 2" vorzunehmenden Materialabtrags in jedem Falle innerhalb der vorgegebenen Maße für das Nacharbeiten der Walzballen 5' und 5" des Arbeitswalzensatzes 2 nach Beendigung einer Walzreise liegt, braucht bei Ausübung der erfindungsgemäßen Verfahrensart nach Beendigung jeder Walzreise des Arbeitswalzensatzes 2 in der Werkstatt praktisch nur noch derjenige Längenbereich der Walzenballen 5' und 5" nachgearbeitet zu werden, welcher während der Walzreise noch nicht von der freistellenden Abtragsbearbeitung betroffen wurde.

    [0061] Gegebenenfalls ist es aber auch denkbar, den Arbeitswalzensatz 2 im Walzgerüst zu belassen und dort vor Beginn der nächsten Walzreise die vollständige Nachbearbeitung der Walzballen 5' und 5" vorzunehmen.

    [0062] Besonders bei der Ausübung des erfindungsgemäßen Verfahrens für das Kaltwalzen von Bandmaterialquerschnitten 1 ist es wesentlich, daß die bei der Durchführung des Abtragvorgangs entstehenden Späne, Stäube oder dergleichen sicher abgesaugt werden, damit sie einerseits nicht auf die jeweils den Walzvorgang ausübenden Ballenflächen gelangen, andererseits aber auch nicht die Walzemulsion verunreinigen können.

    [0063] Es sei noch darauf hingewiesen, daß es besonders zweckmäßig ist, die über die jeweilige Querschnittsbreite des Bandmaterialquerschnitts hinausragenden Längenbereiche der Walzballen 5' und 5" symmetrisch zur Walzmitte freizustellen. Hierdurch wird in jedem Falle gewährleistet, daß an den Arbeitswalzen 2' und 2" des Arbeitswalzensatzes 2 gleichlange Biegehebelarme zur Wirkung kommen. Die Ebenheit des Bandmaterialquerschnitts 1 in Richtung seiner Querschnittsbreite läßt sich hierdurch besonders günstig beeinflussen.

    [0064] Der Impuls für die freistellende Bearbeitung der über jeweilige Querschnittsbreite des in der Walzung befindlichen Bandmaterialquerschnitts 1 hinausragenden Längenbereiche der Walzenballen 5' und 5" kann bspw. von der jeweiligen Stellung der jeweiligen Arbeitswalzenbiegevorrichtung abgeleitet werden.

    [0065] Er läßt sich aber auch mittels geeigneter Meßeinrichtungen hervorbringen, wie die Mittenabstände zwischen den Arbeitswalzen und den Stützwalzen einerseits in den mit dem Walzgut in Eingriff befindlichen Bereichen und andererseits in den nicht mit diesem in Eingriff befindlichen Bereichen ermitteln sowie miteinander vergleichen. Das hieraus resultierende Differenzmaß löst dann den Impuls für die freistellenden Bearbeitung an den Enden der Arbeitswalzenballen aus.

    [0066] In den Fig. 6 und 7 ist eine mögliche Bauform für eine Vorrichtung gezeigt, die einen mechanischen Materialabtrag am Umfang der Walzenballen 5' und 5" der Arbeitswalzen 2' und 2" des Arbeitswalzensatzes 2 jeweils im Bereich beider Ballenenden ermöglicht.

    [0067] Dabei sind, bspw. an der Einlaufseite des Walzgerüstes, und zwar vorzugsweise an beiden Seiten 7' und 7" der Bandeinlaufführung 7 Vorschubeinrichtungen 8 bzw. 8', 8" montiert, die Abnahmeeinrichtungen 9 bzw. 9', 9" tragen. Mit Hilfe der Vorschubeinrichtungen 8 bzw. 8', 8" können dabei die Abnahmeeinrichtungen 9 bzw. 9', 9" symmetrisch zur Walzlinie und gleichzeitig auf die Enden der Walzballen 5' und 5" beider Arbeitswalzen 2' und 2" zur Einwirkung gebracht werden und an deren Umfang Materialabtragungen in der nötigen Größenordnung vornehmen. Die die Vorschubeinrichtungen 8 bzw. 8', 8" und damit auch die Abnahmeeinrichtungen 9 bzw. 9', 9" von der Bandeinlaufführung 7 bzw. 7', 7" getragen werden, liegt es auf der Hand, daß sie sich leicht und sicher in Abhängigkeit von der jeweils zu walzenden Querschnittsbreite 1.1 - .... - 1.5 des Bandmaterialquerschnitts 1 auf den jeweils der Abtragsbearbeitung zu unterwerfenden Längenbereich der Walzenballen 5' und 5" beider Arbeitswalzen 2' und 2" des Arbeitswalzensatzes einstellen lassen.

    [0068] In Fig. 8 sind nur die obere Stützwalze 3' und die obere Arbeitswalze 2'eines Vierwalzen-Walzgerüstes dargestellt. Dabei ist jedoch erkennbar, daß die zur Freistellung der walzdruckfreien Endbereiche der Walzenballen dürchzuführende Abtragsbearbeitung an beiden Arbeitswalzen getrennt voneinander, z.B. mittels Schleifaggregaten 10 stattfindet, die jeder Arbeitswalze 2' bzw. 2" paarweise in ähnlicher Weise zugeordnet sind, wie das in Fig. 7 für die Abnahmeeinrichtungen 9 bzw. 9', 9" angedeutet ist. Die Einstellung der Schleifaggregat-Paare 10 in Richtung der Walzenachse kann dabei über eine Verstellspindel 11 in Abhängigkeit von der jeweils auszuwalzenden Querschnittsbreite 1.1 - .... - 1.5 des Bandmaterialquerschnitts 1 erfolgen, so daß die Abtragsbearbeitung an den Enden der Walzballen 5' und 5" der Arbeitswalzen 2' und 2" symmetrisch zur Walzmitte stattfindet. Die Schleifaggregat-Paare 10 sind dabei an einer Traverse 12 geführt, die an konzentrisch zur Stützwalzenachse drehbar in den Ständern gelagerten Führungsrinnen 13 befestigt ist. Durch Verdrehen der Führinge 13 mittels Stellzylinder 14 können dabei die Schleifaggregat-Paare gegen den Umfang der Walzballen 5' und 5" der Arbeitswalzen 2' und 2" um das jeweils notwendige Maß angestellt werden.

    [0069] Damit der beim Abtragvorgang zwangsmläufig entstehende Schleifstaub nicht auf die. im Walzeingriff befindlichen Ballenflächen der Arbeitswalzen 2' und 2" gelangen und auch die Walzemulsion nicht verunreinigen kann, wirkt einerseits im Bereich der Schleifaggregat-Paare 10 mit dem Ballenumfang eine Abstreifvorrichtung 15 und andererseits eine starke Absaugvorrichtung 16 zusammen, wie das in Fig. 8 bspw. angedeutet ist.

    [0070] Die Auswirkungen einer Anpassung der wirksamen Länge 5.1 - .... - 5.5 der Walzenballen 5' und 5" des Arbeitswalzensatzes 2 an die jeweilige Querschnittsbreite l.l - .... - 1.5 des auszuwalzenden Bandmaterialquerschnitts 1 und damit die Anpassung der Kontaktbreite zwischen den Arbeitswalzen 2' und 2" und den Stützwalzen 3', 3" wurden an einem Vierwalzen-Walzgerüst für eine Warmbreitbandstraße untersucht, bei dem die Stützwalzen einen Durchmesser von 1.600 mm und eine Ballenlänge von 2.240 mm sowie die Arbeitswalzen einen Durchmesser von 735 mm und eine Ballenlänge von 2.240 mm aufweisen.

    [0071] Verglichen wurden dabei jeweils Ergebnisse, bei denen einerseits die Kontaktbreite zwischen den Stützwalzen und den Arbeitwalzen der Ballenlänge (2.240 mm) ent- .sprach und andererseits die Kontaktbreite aus der jeweiligen Bandbreite zuzüglich 2 x 50 mm resultiert. Der untersuchte Bandbreitenbereich reichte dabei von 700 mm bis 2080 mm.

    [0072] Dabei wurde festgestellt, daß sich durch Verringerung der Kontaktbreite zwischen Stütz- und Arbeitswalzen schon ohne jede andere Maßnahme eine erhebliche Verringerung der Abweichungen des Walzprofils vom Rechteck erzielen läßt.

    [0073] Es ergab sich ferner, daß bei voller Kontaktbreite zwischen den Arbeitswalzen und den Stützwalzen die Arbeitswalzenbiegung mit abnehmender Bandbreite schnell an Wirkung verliert, während sie mit verringerter Kontaktbreite auch bei mittleren und schmalen Bändern gut wirksam ist.

    [0074] Es wurde auch festgestellt, daß bei einer an die jeweilige Bandbreite angepaßten Kontaktbreite zwischen den Stützwalzen und den Arbeitswalzen für das gesamte Breitenprogramm nicht nur eine wesentlich kleinere, sondern auch eine in weiten Bereichen von der Bandbreite nahezu unabhängige Balligkeit zur Erzielung eines konstanten Walzspaltprofils ausreicht. Würde man bei voller Kontaktbreite mit einer fest gewählten, für alle Bandbreiten konstanten Balligkeit arbeiten, dann wären erhebliche Biege- und Gegenbiegekräfte erforderlich, um für alle Breiten ein konstantes Walzprofil einzustellen. Bei verringerter Kontaktbreite kommt man hingegen mit wesentlich kleineren Korrekturen durch Biegen und Gegenbiegen der Arbeitswalzen aus.

    [0075] Da auch aus Änderungen der Walzkraft Veränderungen des Walzspaltprofils resultieren, lassen sich durch Anpassung der Kontaktbreite zwischen den Stützwalzen und Arbeitswalzen auf die jeweilige Bandbreite erhebliche Verbesserungen erzielen.

    [0076] Der Walzspalt reagiert bei einer auf die jeweilige'Bandbreite abgestimmten (verringerten) Kontaktbreite zwischen den Stützwalzen und den Arbeitswalzen bei mittleren und schmalen Bandbreiten nicht einmal halb so stark auf Walzkraftschwankungen wie bei voller Kontaktbreite zwischen den Stützwalzen und den Arbeitswalzen.

    [0077] Zur Korrektur des Walzspaltprofils genügen auch bei sehr schmalen Bandbreiten sehr geringe Biegekräfte. Bei angepaßter Kontaktbreite lassen sich die für eine Korrektur des Walzspaltprofils erforderlichen Biegekräfte bis auf 1/7 der für die volle Kontaktbreite erforderlichen Biegekräfte verringern.

    [0078] Wenn die Anpassung der Kontaktbreite zwischen Stützwalzen und Arbeitswalzen nicht unmittelbar vor einem Breitensprung erfolgt, wenn also die Kontaktbreite zunächst größer ist als vorgesehen, dann hat dies keine schädlichen Folgen für das Walzspaltprofil, sofern das Ausmaß des Umfangsabtrags um nicht mehr als 50 bis 100 mm gegenüber der Bandbreite nachhinkt.

    [0079] Die effektive Balligkeit einer Arbeitswalze setzt sich hauptsächlich aus drei Größen zusammen, nämlich

    - dem mechanisch aufgebrachten Walzenschliff,

    - der thermischen Balligkeit aufgrund von Temperaturunterschieden zwischen Ballenmitte und Ballenenden und

    - dem Verschleißprofil.



    [0080] Beim Warmwalzen können die Temperaturdehnungen der Walzen so groß werden, daß nur noch ein kleiner Teil der Balligkeit aufgeschliffen werden muß.

    [0081] Zur Verringerung der Walzspaltüberhöhung ist dabei weder ein Abtragen des Ballenumfangs bis zu den Bandkanten erforderlich, noch muß das Abtragmaß so groß sein, daß eine völlige Entlastung zwischen den Stütz- und Arbeitswalzen eintritt. Beide Parameter können zur Wahl der Größe des gewünschten Effektes dienen. Für die Auswalzung von Bandmaterialquerschnitten 21 mit in Richtung der Walzgutbreite genau ebenem Bandprofil muß mindestens ein Vierwalzen-Walzgerüst zum Einsatz gelangen, wie es in Fig. 1 schematisch dargestellt ist. Es hat einen aus zwei zusammenwirkenden Arbeitswalzen 22' und 22" bestehenden Arbeitswalzensatz 22 sowie einen aus zwei Stützwalzen 23' und 23" bestehenden Stützwalzensatz 23.

    [0082] Auch sogenannte Vielwalzen-Walzgerüste sind bereits für derartige Walzungen zum Einsatz gelangt, wobei diese so ausgelegt sind, daß die Arbeitswalzen 22' und 22" unter Zuordnung weiterer Zwischenwalzen mit den Stützwalzen 23' und 23" zusammenwirken.

    [0083] Sowohl bei den Vierwalzen-Walzgerüsten gemäß Fig. 1 als auch bei den Vielwalzen-Walzgerüsten mit zusätzlichen Zwischenwalzen werden die an der Durchbiegung gehinderten Arbeitswalzen 22' und 22" über die jeweilige Querschnittsbreite 26 des auszuwalzenden Bandmaterialquerschnitts 21 stark gedrückt, wodurch sie sich in diesen Bereichen auf ihren an der Stützwalze 23' bzw. 23" oder aber an der Zwischenwalze abstützenden Umfangsabschnitt abflachen. Hingegen sind die über die jeweilige Querschnittsbreite 26 hinausragenden Längenbereiche der Arbeitswalzen 22' und 22" walzdruckfrei, so daß sie nicht abgeplattet werden und damit ihren kreisförmigen Querschnitt behalten. Hierdurch bedingt werden jedoch die Arbeitswalzen 22' und 22" jeweils an ihren Enden 27 gegen den Walzspalt 24 hin abgebogen.

    [0084] Diesem eigentümlichen Verhalten der Arbeitswalzen 22' und 22" muß jedoch begegnet werden, wenn ein in Richtung .der Querschnittsbreite 26 des Bandmaterialquerschnitts 21 genau ebenes. Bandprofil erzielt und eine Kantenentschärfung, also die Bildung sogenannter "edge drops", an diesem unterbunden werden soll. Es muß daher eine Abstimmung der wirksamen Ballenbreite 27 der 'Arbeitswalzen 22' und 22" auf die jeweilige Quer- 'schnittsbreite 26 des Bandmaterialquerschnitts 21 herbeigeführt werden.

    [0085] Dabei ist davon auszugehen, daß jeder Arbeitswalzensatz 22 nach Beendigung der Walzreise gewechselt und Walzenballen 25' und 25" der einzelnen Arbeitswalzen 22' und 22" durch einen mechanischen Abtragvorgang, bspw. durch Abdrehen, Abfräsen, Abschleifen oder andere geeignete Verfahren, in ihrem Durchmesser, vorzugsweise zwischen 0,2 und 1,0 mm, verringert . werden, bevor der betreffende Arbeitswalzensatz 22 für die nächste Walzreise wieder in das Walzgerüst eingebaut wird.

    [0086] In Fig. 1 ist dabei durch voll ausgezogene Linien der Arbeitswalzensatz 22 mit den beiden Arbeitswalzen 22' und 22" angedeutet wie er bei einem Walzenwechsel in das Walzgerüst zum Einsatz gelangt. Dabei sind die Walzenballen 25' und 25" der beiden Arbeitswalzen 22' und 22" für das Auswalzen eines Bandmaterialquerschnitts 21 mit einer größtmöglichen Querschnittsbreite 26 ausgelegt. Da hierbei die Länge 27 der Walzenballen 25' und 25" an den Arbeitswalzen 22' und 22" annähernd gleich der größten vorkommenden Querschnittsbreite 26 des Bandmaterialquerschnitts 21 ist, weisen die Walzenballen 25' und 25" praktisch keine walzdruckfreien Endbereiche auf, die ein Abbiegen der Walzenenden in Richtung gegen den Walzspalt 24 verursachen könnten.

    [0087] Wird jedoch ein Bandmaterialquerschnitt 21 ausgewalzt, der eine geringere Querschnittsbreite 26 hat, wie das in Fig. 1 angedeutet ist, dann ragen die Walzenballen `25' und 25" mit ihrer maximalen Ballenlänge 27 beidendig um ein beträchtliches Maß über die Längskanten des Bandmaterialquerschnitts 21 hinaus.

    [0088] Da diese über die Bandkanten hinausragenden Längenbereiche der Walzenballen 25' und 25" beim Auswalzen des in Fig. 1 dargestellten Bandmaterialquerschnitts 21 aber walzdruckfrei bleiben würden, könnten sie ein unerwünschtes Abbiegen der Walzenenden in den Walzspalt 24 hervorgerufen und damit ein in Querrichtung unebenes Bandprofil des Bandmaterialquerschnitts 21 sowie auch unerwünschte Kantenentschärfungen (edge drops) am Bandmaterialquerschnitt 21 hervorrufen.

    [0089] Zur Verhinderung dieser nachteiligen und höchst unerwünschten Folgen wird daher an den Walzenballen 25' und 25" beider Arbeitswalzen 22' und 22" des Arbeitswalzensatzes 2 während der Walzreise, d.h. bei im-Walzgerüst verbleibendem Arbeitswalzensatz 22, beidendig ein, bspw. mechansicher, Abtragsvorgang am Ballenumfang durchgeführt. Dieser Abtragvorgang kann durch Abdrehen, Abfräsen, Abschleifen oder auch durch andere geeignete Verfahren so bewirkt werden, daß die über die Querschnittsbreite 26 des Bandmaterialquerschnitts 21 hinausragenden Längenbereiche 28 der Walzenballen 25' und 25" im Durchmesser um ein Maß verringert werden, welches mindestens O,1 und höchstens 1,8 mm beträgt, wie das in Fig. 1 durch gestrichelte Linie angedeutet ist. Die wirksame Ballenlänge 27 wird dadurch auf ein der Querschnittsbreite 26 des Bandmaterialquerschnitts 21 angenähertes Maß gebracht, während gleichzeitig die Endbereiche der Walzenballen 25' und 25" beider Arbeits- 'walzen 22' und 22" des Arbeitswalzensatzes 2 jeweils -auf dem Längenbereich 28 gegeneinander und auch gegen die Ballen der benachbarten Stützwalzen 23' und 23" des Stützwalzensatzes 23 freigestellt werden, wie das die gestrichelten Linien in Fig. 1 andeuten.

    [0090] Solche Abtragvorgänge am Umfang der Walzenballen 25' und 25" beider Arbeitswalzen 22' und 22" des Arbeitswalzensatzes 22 wiederholen sich während jeder Walzreise mehrfach, d.h., sie werden in Abhängigkeit von der jeweiligen Querschnittsbreite 26 der in absteigender Folge auszuwalzenden, unterschiedlichen Bandmaterialbreiten aneinandergereiht.

    [0091] Da die Abtragsbearbeitung der Walzenballen 25' und 25" beider Arbeitswalzen 22' und 22" des Arbeitswalzensatzes 22 jeweils im Walzgerüst stattfindet, bevor die Auswalzung des nächsten Bandmaterialquerschnitts 21 keinerer Querschnittsbreite beginnt, ist es wichtig, daß der Abtragvorgang mit möglichst geringem technischem Aufwand zügig und schnell sowie der für ein optimales Walzergebnis nötige Präzision ausgeführt wird. Um das zu erreichen, ist dem Walzgerüst nach Fig. 1 vorzugsweise für jede Arbeitswalze 22' und 22" des Arbeitswalzensatzes 22 eine Vorrichtung zugeordnet, die einen mechanischen Materialabtrag am Umfang der Walzenballen 25' und 25" jeweils im Bereich beider Ballenenden ermöglicht.

    [0092] Der Grundaufbau dieser Vorrichtung ist dabei aus den Fig. 2 und 3 der Zeichnung in bezug auf die obere Arbeitswalze 25' ersichtlich. Die der unteren Arbeitswalze 25" zugeordnete Vorrichtung ist dabei grundsätzlich gleichartig aufgebaut und angeordnet, jedoch der Einfachheit halber nicht gezeigt.

    [0093] Aus den Fig. 2 und 3 ist ersichtlich, daß die beiden Ständer 30' und 30" des Walzgerüstes an ihren einander zugewandten Innenseiten geneigte Führungen 31' und 31" aufweisen, in oder an denen ein Querjoch 32 gehalten ist, das über einen Antrieb 33, bspw. Hydraulikzylinder, relativ zur Arbeitswalze 22' anstellbar ist. Am Querjoch 32 ist wiederum über Führungen 34' und 34" eine Traverse 35 gehalten, die zwei äußere Lagerböcke 35' und 35" sowie einen mittleren Lagerbock 35'" aufweist.

    [0094] In der Traverse 35 ist einerseits zwischen dem äußeren Lagerbock 35' und dem mittleren Lagerbock 35'" ein Werkzeugträger 36' angeordnet, während andererseits zwischen dem äußeren Lagerbock 35' und dem mittleren Lagerbock 35"' ein zweiter Werkzeugträger 36" sitzt. Die beiden Werkzeugträger 36' und 36" sind spiegelbildlich zueinander angeordnet und ausgebildet sowie als Revolverköpfe ausgeführt, die um eine parallel zur Walzenachse verlaufende Achse 37-37, bspw. in Winkelschritten von 15° verdrehbar in der Traverse 35 gehalten werden. Qußerdem ist jeder der beiden Werkzeugträger 36' und 36" durch einen hydraulischen oder mechanischen Vorschubantrieb noch um einen vorbestimmten Weg 38' bzw. 38" in Richtung der Achse 37-37 hin- und herbewegbar in der Traverse 35 vorgesehen.

    [0095] Beide als Revolverköpfe ausgeführten Werkzeugträger 36' und 36" lassen sich, bspw. mittels einer gemeinsamen Welle 39 synchron und damit jeweils um gleiche Winkelschritte verdrehen und werden andererseits über den hydraulischen oder mechanischen Vorschubantrieb jeweils gegenläufig auf dieser Welle 39 um das Maß 38' bzw. 38" hin- und herbewegt.

    [0096] Jeder als Revolverkopf ausgeführte Werkzeugtäger 36' und 36" ist mit einer Vielzahl gleichartiger Werkzeuge 40, bspw. mit Drehstählen bestückt, und zwar derart, daß diese nicht nur in Richtung der Achse 37-37 jeweils übereinstimmenden Abstand 41 voneinander haben, sondern vielmehr auch in Umfangsrichtung um übereinstimmende Winkelabstände 42 zueinander versetzt angeordnet sind. Die Winkelabstände 42 zwischen zwei aufeinanderfolgenden Werkzeugen 40, bspw. Drehstählen, entspricht dabei den jeweiligen Drehwinkelschritten der als Revolverköpfe ausgeführten Werkzeugträger 36' und 36" um die Achse 37-37 oder einem ganzzahligen Mehrfachen hiervon.

    [0097] Sofern jeder Werkzeugträger 36' bzw. 36" mit einer entsprechenden Anzahl von Werkzeughaltern, insbesondere Drehstahlhaltern, ausgestattet ist, kann er im Bedarfsfalle mit mehreren, bspw. drei oder vier, hintereinandergeschalteten Werkzeug-Gruppen ausgestattet werden, von denen jede die gleiche Anzahl, bspw. sechs oder acht, Werkzeuge enthält.

    [0098] Die Baulänge der Werkzeugtäger 36' und 36" ist so gewählt, daß mit jeder an diesen befindlichen Werkzeug- Gruppe die größtmögliche Bearbeitungslänge 28 an jedem Ende der Walzenballen 25' beherrscht werden kann. Der Abstand 41 zwischen aufeinanderfolgenden Werkzeugen 4o jeder Werkzeug-Gruppe ist so gewählt, daß sich deren Arbeitsbereiche jeweils am Anfang und am 'Ende des zur Verfügung stehenden Vorschubweges 38' bzw. 38" für den Werkzeugträger 36' bzw. 36" zumindest geringfügig überdecken.

    [0099] Geht man bspw. davon aus, daß jede an dem als Revolverkopf ausgeführten Werkzeugträger 36' bzw. 36" vorgesehenen Werkzeug-Gruppe als Werkzeuge 40 sechs Drehstähle umfaßt, deren Abstand 41 voneinander 110 mm beträgt und daß der Vorschubweg 38' bzw. 38" für den Werkzeugträger in Richtung der Achse 37-37 auf 120 mm festgelegt ist, dann lassen sich beide Enden des Walzenballens 25' einer Arbeitswalze über eine Länge 28 von mindestens 660 mm in sechs aufeinanderfolgenden Bearbeitungsschritten einer Abtragsbearbeitung unterziehen, indem nacheinander alle in einer Werkzeuggruppe zusammengefaßten Werkzeuge 40 durch entsprechende Winkeldrehungen der Werkzeugträger 36' und 36" relativ zum Walzenballen 25' in Arbeitsposition gestellt werden und dann mit dem Werkzeugträger 36' bzw. 36" jeweils der Vorschubweg 38' bzw. 38" durchlaufen wird.

    [0100] Die wirksame Länge jedes als Revolverkopf ausgeführten Werkzeugträgers 36' und 36" kann also etwa um den zur Verfügung stehenden Vorschubweg 38' bzw. 38" kürzer bemessen werden, als die maximale Länge des einer Abtragsbearbeitung zu unterwerfenden Endbereiches 28 des Walzenballens 25'.

    [0101] Damit bei der Abtragsbearbeitung des Walzenballens 25' durch aufeinanderfolgend in Wirkstellung gebrachte Werkzeuge 40, bspw. Drehstähle, immer die gleiche ·Spanstärke sichergestellt wird, wird der radiale .sc.hneidenabstand aller Werkzeuge 40 der gleichen Werkzeug-Gruppe zur Achse 37-37, bspw. mit einer Schablone, exakt auf das gleiche Maß einjustiert. Die Justierung wird dabei jeweils auf eine Tastrolle 43' bzw. 43" abgestimmt, die koaxial zum Werkzeugträger 36' bzw. 36", aber frei drehbar und axial unverschiebbar auf der Welle 39 lagert.

    [0102] Diese Tastrolle 43' bzw. 43" wirkt mit einem jeweils neben dem Ende des Walzenballens 25' der Arbeitswalze 22' am Walzenzapfen ausgebildeten Bund 44' und 44" von vorgegebenem Durchmesser zusammen und bestimmt dadurch die bei der Abtragsbearbeitung des Walzenballens 25' durch die Werkzeuge 40 erzeugte Spandicke. Bei der Abtragsbearbeitung ist es also lediglich notwendig, über das durch die Antriebsvorrichtung 33 zwischen den Ständern 30' und 30" verschiebbare Querjoch 32 und die daran befestigte Traverse 35 die Werkzeugträger 36' und 36" so gegen die Arbeitswalze 22' anzustellen, daß die beiden Tastrollen 43' und 43" mit den Bunden 44' und 44" der Arbeitswalze 22' in Berührung kommt. Bei jedem anschließend stattfindenden Arbeitsgang zur Abtragsbearbeitung des Walzenballens 25' der Arbeitswalze 22' wird dann exakt die voreingestellte Bahnstärke und somit also auch die Durchmesserverringerung des Walzenballens 25' auf einfache Art und Weise exakt eingehalten.

    [0103] Erwähnt sei noch, daß die Führungen 34' und 34" zwischen dem Querjoch 32 und der Traverse 35 im wesentlichen senkrecht, also parallel zur gemeinsamen Achsebene der Walzensätze 22 und 23 verlaufen und 'dazu dienen, die Arbeitsebene der Werkzeugträger 36' und 36" bei unterschiedlichen Durchmessern der Arbeitswalze 22' bzw. 22" so einzustellen, daß sie in jedem Falle die Walzenachse exakt schneidet. Auf diese Art und Weise wird erreicht, daß bei jedem vorkommenden Ballendurchmesser der Arbeitswalze 22' und 22" eine exakte Abtragsbearbeitung an den Enden der Walzenballen 25' und 25" sichergestellt ist.

    [0104] Der hydraulische oder mechanische Vorschubantrieb.zum gegenläufigen axialen Verschieben der beiden Werkzeugträger 36' und 36" auf der gemeinsamen Welle 39 kann innerhalb dieser Welle 39 vorgesehen werden und ist deshalb aus Fig. 3 nicht ersichtlich. Der Drehantrieb für die Welle 39 zur gemeinsamen Winkelschritt-Verstellung der beiden Werkzeugträger 36' und 36" kann innerhalb des mittleren Lagerbocks 35'" vorgesehen werden. Aus Fig. 4 ist in größerem Maßstab der in Fig. 3 mit IV gekennzeichnete Ausschnitt ersichtlich. Dabei ist erkennbar, daß die Tastrolle 43' mittels eines Wälzlagers 45 frei drehbar aber axial unverschiebbar auf der Welle 39 sitzt, die wiederum den als Revolverkopf ausgebildeten Werkzeugträger 36' hält.

    [0105] In dem aus Fig.5 ersichtlichen Teilstück des Werkzeugträgers 36' sind als Werkzeuge zwei Drehstähle 40' und 40" im Abstand 41 hintereinander vorgesehen, wobei aus Fig. 5 hervorgeht, daß diese beiden Drehstähle 40; und 40" zugleich um den Winkel 42 von bspw. 15° in Umfangsrichtung des Werkzeugträgers 36' versetzt angeordnet sind, so daß sie durch eine Winkeldrehung des Werkzeugträgers 36' von 15° nacheinander in Arbeitsposition relativ zum Walzenballen 25' gebracht werden können.

    [0106] In Fig. 4 ist die aus Fig. 5 ersichtliche Lage des Drehstahls 40" durch voll ausgezogene Linien angedeutet, während die gestrichelten Linien dessen Arbeitsposition nach einer Winkeldrehung des Werkzeugträgers 36' von 15° im Uhrzeigersinn wiedergeben.

    [0107] Aus Fig. 2 geht noch hervor, daß jedem Werkzeugträger 36' bzw. 36" vorzugsweise für den Arbeitsbereich jedes Werkzeuges 40 eine Kühlmittel- und/oder Schmierstoff-Sprühvorrichtung 46 zugeordnet werden kann, damit eine optimale Oberflächenbeschaffenheit der Walzenballen 25' und 25" im Bereich der Abtragsbearbeitung erreicht wird. Möglich ist es aber auch an dieser Stelle Druckluft-Düsenaggregate 47 vorzusehen; wie dies in Fig. 4 angedeutet ist. Diese Druckluft-Düsenaggregate 47 sind dabei so angeordnet und ausgebildet, daß sie die bei der Abtragsbearbeitung entstehenden Späne seitwärts aus dem Bereich der Walzenballen 25' wegblasen, damit diese nicht in den Bereich des Walzspaltes gelangen. Diese Wirkungsweise wird noch dadurch vorteilhaft unterstützt, daß unterhalb der Bearbeitungszone eine Abschirmplatte 48 schwenkbar aufgehängt ist, die mit Hilfe eines Druckmittelzylinders 49 verschwenkbar ist und mit ihrem vorderen Ende so gegen den Walzenballen angelegt werden kann, daß ein Herabfallen von Spänen in den Bereich des Walzspaltes nicht möglich ist.

    [0108] In Fig. 14 der Zeichnung ist in rein prinzipieller -Darstellung eine weitere Möglichkeit für die Durch- .führung eines mechanischen Abtragvorgangs am Ballenumfang der Arbeitswalzen in einem Vierwalzen-Walzgerüst angedeutet.

    [0109] Wenn man davon ausgeht, daß die maximale Länge 57 des Walzenballens 55 der Arbeitswalzen 52 eines Vierwalzen-Walzgerüstes länger bemessen ist als die jeweils auszuwalzende Querschnittsbreite 56 des Bandmaterialquerschnitts 51, dann bleiben die über die Bandkanten hinausragenden Längenbereiche 58 der Walzenballen 55 walzdruckfrei. Deshalb können sie ein unerwünschtes Abbiegen der Walzenenden in den Walzspalt hervorrufen und demzufolge ein in Querrichtung unebenes Bandprofil des Bandmaterialquerschnitts 51 sowie auch unerwünschte Kantenentschärfungen, "edge drops",'am Bandmaterialquerschnitt 51 erzeugen.

    [0110] Zur Verhinderung dieser nachteiligen und höchst unerwünschten Folgen wird aber an den Walzenballen 55 der beiden zusammenwirkenden Arbeitswalzen 52 eines Vierwalzen-Walzgerüstes während der Walzreise, d. h. beim im Walzgerüst verbleibendem Arbeitswalzensatz, beidendig ein Abtragvorgang am Ballenumfang durchgeführt.

    [0111] Dieser Abtragvorgang wird dabei gemäß Fig. 14 durch die Benutzung von Lasergeräten 59' und 59" bewirkt, und zwar so, daß die über die Querschnittsbreite 56 des Bandmaterialquerschnitts 51 hinausragenden Längenbereiche 58 der Walzenballen 55 in ihrem Durchmesser um ein Maß verringert werden, welches mindestens 0,1 und höchstens 1,8 mm beträgt. Dadurch wird dann die wirksame Ballenlänge gegenüber der ursprünglichen Ballenlänge 57 auf das Maß 56 verringert, während gleichzeitig die Endbereiche 58 der Walzenballen 55 an den Arbeitswalzen 52 jeweils gegeneinander und auch gegen die Ballen benachbarter Stützwalzen freigestellt werden.

    [0112] Die zur Abtragsbearbeitung zum Einsatz gelangenden Lasergeräte 59' und 59" werden dem Vierwalzen-Walzgerüst so zugeordnet, daß ihr Laserstrahl 60' bzw. 60" jeweils so auf die Mantelfläche des Walzenballens 55 trifft, daß er auf einer durch die Walzenachse verlaufenden Ebene liegt. Die Raumlage der Lasergeräte 59' und 59" relativ zu der dem Abtragvorgang unterworfenen Arbeitswalze 52 ist dabei von untergeordneter Bedeutung, solange die Wirkebene der Laserstrahlen 60' und 60" auf einer durch die Achse der betreffenden Walze verlaufenden Ebene liegt und demzufolge senkrecht zu einer an den Ballenumfang gelegten Tangente auf die Mantelfläche des Walzenballens 55 trifft.

    [0113] Die Laserstrahlen 60' und 60" werden dabei während der Rotationsbewegung der Arbeitswalzen auf den Umfang des Walzenballens 55 zur Einwirkung gebracht und gleichzeitig werden die Lasergeräte 59' und 59" parallel zur Walzenachse in Pfeilrichtung 61' bzw. 61" bewegt. In Abhängigkeit von der jeweiligen Walzendrehzahl und/oder der erwünschten bzw. erforderlichen Walzenkontur wird die Abtragungstiefe am Ballenumfang durch Energieregelung der Laserstrahlen 60' und 60" bestimmt. Praktisch brauchbare Ergebnisse werden dabei erreicht, -wenn Lasergeräte 59' und 59" zum Einsatz gelangen, die eine Energieregelung mindestens innerhalb des Leistungsbereiches zwischen 5 und 12 kW ermöglichen.

    [0114] Werden hingegen Lasergeräte 59', 59" eingesetzt, die eine Energieregelung innerhalb größerer Grenzen nicht zulassen, dann besteht auch die Möglichkeit, die jeweils erwünschte Abtragungstiefe an den freizustellenden Längenbereichen 58 der Walzenballen 55 dadurch zu erreichen, daß dort die gleichen Spurlinien mehrfach nacheinander mit den Laserstrahlen 60' und 60" überfahren werden. Die Anzahl der jeweils durchzuführenden Spurlinienüberfahrung wird dann im wesentlichen durch die jeweilige Walzenkontur bestimmt.

    [0115] Um eine zusammenhängende Abtragfläche an den jeweils freigestellten Längenbereich 58 des Walzenballens 55. zu erhalten ist eine feinfühlige Energieregelung der Laserstrahlen 60' und 60" wünschenswert und auch eine sensible Steuerung der Querverschiebung für die Lasergeräte 59' und 59" in Pfeilrichtung 61' und 61" vorzusehen.

    [0116] Die Abtragsbearbeitung an den Mantelflächen der Ballen 55 von Arbeitswalzen 52 durch Laserstrahlen 60' und 60" ist nur für die nicht am Walzvorgang beteiligten Längenbereiche 58 vorgesehen, deren Oberflächenbeschaffenheit nicht den Güteanforderungen entsprechen muß, wie sie an die Oberflächenbereiche 56 der Walzenballen 55 zu stellen sind, die die Walzarbeit durchführen.

    [0117] 'Nach Beendigung einer Walzreise und vor Beginn der nächstfolgenden Walzreise ist daher vorgesehen, daß die Ballen 55 einer durch Laserbearbeitung behandelten Arbeitswalze 52 nachgeschliffen werden, um völlig glatte Oberflächen zu schaffen und insbesondere ledeburitische Gefügeausbildungen in der Grenzschicht zu beseitigen, welche durch die Wärmeeinwirkung des Lasers bei anschließender schroffer Abkühlung durch den Wärmeentzug über das Grundmaterial entstehen können. Die ledeburitischen Grenzschichten sind nämlich sehr hart und spröde und müssen deshalb vor dem Wiedereinsatz der Walzen durch Schleifen beseitigt werden.


    Ansprüche

    l. Verfahren zum Auswalzen von Bandmaterialquerschnitten unterschiedlicher Querschnitssbreite, bei welchem die Walzreise mit der größten vorkommenden Querschnittsbreite begonnen und mit der kleinsten vorkommenden Querschnittsbreite abgeschlossen wird und bei welchem die Stützlänge für die Ballen der Arbeitswalzen mindestens annähernd auf die jeweilige Querschnittsbreite der Bandmaterialquerschnitte eingestellt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Ballen (5', 5") der Arbeitswalzen (2', 2") in ihren über die jeweilige Querschnitssbreite (1.1 - ... - 1.5) hinausragenden Längenbereichen (6.2 - ... - 6.5) durch Abtragen am Ballenumfang freigestellt werden (Fig. 2, 4 und 5). '
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die über die jeweilige Querschnittsbreite (1.1 - .... - 1.5) des Bandmaterialquerschnitts (1) hinausragenden Längenbereiche (6.2- .... - 6.5) der Walzenballen (5', 5") symmetrisch zur Walzmitte freigestellt werden (Fig. 2).
     
    3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2 ,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die am Ballenumfang endseitig freigestellten Arbeitswalzen (2', 2") zusäztlich einer Biegung unterworfen werden.
     
    4.Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die über die jeweilige Querschnittsbreite (1.1 - ... - 1.5) des Bandmaterialquerschnitts (1) hinausragenden Längenbereiche (6.2 - ....-6.5) der Walzenballen (5', 5") wenigstens annähernd entsprechend der jeweiligen Walzenkontur freigestellt werden (Fig. 4).
     
    5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1, 2 und 4,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die über die jeweilige Querschnittsbreite (1.1 - ... - 1.5) des Bandmaterialquerschnitts (1) hinausragenden Längenbereiche (6.2 - ... - 6.5) der Walzenballen (5', 5")im Walzengerüst bearbeitet werden (Fig. 6 bis 8).
     
    6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1, 2, 4 und 5,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß über die jeweilige Querschnittsbreite (1.1 - .... - 1.5) des Bandmaterialquerschnitts (1) hinausragende Längenbereiche (6.2 - .... -6.5) der Walzenballen 5', 5") abgedreht, abgefräst, abgeschliffen oder durch andere geeignete Verfahren freigestellt werden.
     
    7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1, 2 und 4 bis 6,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß über die jeweilige Querschnitssbreite (1.1 - .... - 1.5) des Bandmaterialquerschnitts (1) hinausragende Längenbereiche (6.2 - .... -6.5) der Walzenballen (5', 5" in ihrem Durchmesser um 0,1 bis 1,8 mm, vorzugsweise um 0,2 bis 1,0 mm verringert werden.
     
    8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1, 2 und 4 bis 4,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die über die jeweilige Querschnitssbreite (1.1 - .... - 1.5) des Bandmaterialquerschnitts (1) hinausragenden Längenbereiche (6.2 - ..... - 6.5) der Walzenballen (5',-5") während des Walzvorgangs bearbeitet werden.
     
    9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die freigestellten Arbeitswalzen (2', 2") zusätzlich einer lokalen Kühlung unterworfen werden.
     
    10. Verfahren zum Auswalzen von Bandmaterialquerschnitten . unterschiedlicher Querschnitssbreite, bei welchem die Walzenreise mit der größten vorkommenden Querschnittsbreite begonnen und mit der kleinsten vorkommenden Querschnittsbreite abgeschlossen wird und bei welchem die Stützlänge für die Ballen der Arbeitswalzen mindestens annähernd auf die jeweilige Querschnittsbreite der Bandmaterialquerschnitte eingestellt wird, indem nach Anspruch 1 die Ballen der Arbeitswalzen in ihren über die jeweilige Querschnittsbreite hinausragenden Längenbereichen durch Abtragen am Ballenumfang freigestellt werden,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die über die verschiedenen Querschnittsbreiten (26) des Bandmaterialquerschnitts (21) hinausragenden Längenbereiche (28) der Walzenballen (25' und 25") in den aufeinanderfolgenden Abtrag-Längenbereichen jeweils durch verschiedene Werkzeuge (40) bearbeitet werden.
     
    11. Verfahren nach Anspruch 10,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die verschiedenen Werkzeuge (40) nacheinander . in Arbeitsposition zum Walzenballen (25', 25") gebracht (36', 36") und dann an diesem über den jeweiligen Abtrag-Längenbereich hinweg entlangbewegt werden (38', 38").
     
    12. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 und 11,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß jeweils zwei Abtragvorgänge gleichzeitig von den einander weggerichteten Ballenenden aus mit sich einander nähernder Bewegung am Ballenumfang ausgeführt werden.
     
    13. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Bewegungslänge (38', 38") für jeden Abtrag-Längenbereich auf den Abstand (41) zwischen zwei benachbarten Werkzeugen (40) begrenzt wird ( Fig. 3).
     
    14. Verfahren zum Abwalzen von Bandmaterialquerschnitten unterschiedlicher Querschnittsbreite, bei welchem die Walzreise mit der größten vorkommenden Querschnittsbreite begonnen und mit der kleinsten vorkommenden Querschnittsbreite abgeschlossen wird und bei welchem die Stützlänge für die Ballen der Arbeitswalzen mindestens annähernd auf die jeweilige Querschnittsbreite der Bandmaterialquerschnitte eingestellt wird, indem die Ballen der Arbeitswalzen in ihren über die jeweilige Querschnittsbreite hinausragenden Längenbereichen durch Abtragen am Ballenumfang freigestellt werden, nach einem der Ansprüche 1, 2 und 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß auf die freizustellenden Längenbereiche (58) der Ballen (55) der Arbeitswalzen (52) ein Laserstrahl (60', 60") gerichtet und dabei zwischen diesem Laserstrahl (60', 60") und dem Ballen (55) eine Relativbewegung im Umfangsrichtung (62) und Längsrichtung (61', 61") erzeugt wird (Fig. 14).
     
    15. Verfahren nach Anspruch 14,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Laserstrahl (60', 60") senkrecht auf die Mantelfläche des Ballens (55) gerichtet wird.
     
    16. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 und 15,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Abtragtiefe am Umfang des Ballens (55) durch in Abhängigkeit von der Walzendrehzahl und/oder Walzenkontur erfolgende Energieregelung des Laserstrahles (60', 60") bestimmt wird.
     
    17. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 16,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß an den freizustellenden Längenbereichen (58) die gleichen Spurlinien mehrfach nacheinander mit dem Laserstrahl (60', 60") überfahren werden.
     
    18. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 17,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Anzahl der Spurlinienüberfahrungen durch die jeweilige Walzenkontur bestimmt wird.
     
    19. Walzgerüst, insbesondere Vierwalzen-Walzgerüst, zur Ausübung des Verfahrens nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß mindestens den Arbeitswalzen (2', 2") einerseits parallel und andererseits quer zur Walzenachse verlagerbare, Abtragvorrichtungen bspw. Drehvorrichtungen, Fräsvorrichtungen, Schleifvorrichtungen und/oder andere geeignete Einrichtungen, zugeordnet sind.
     
    20. Walzgerüst nach Anspruch 19,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß ein Paar von Abtragvorrichtungen (9; 9', 9") vorgesehen und gleichzeitig gegen die Endbereiche (6.2 - ....-6.5) der Walzballen (5' und 5") beider Arbeitswalzen (2' und 2") anstellbar ist.
     
    21. Walzgerüst nach Anspruch 19 oder 20,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Abtragvorrichtungen (9; 9', 9") an der Bandeinlaufführung (7; 7', 7") angeordnet und mit dieser auf die Querschnittsbreite (1.1 - ... -1.5) des Bandmaterialquerschnitts (1) einstellbar ist (Fig. 7).
     
    22. Walzgerüst nach einem der Ansprüche 19 bis 21,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß zwei Paare von Abtragvorrichtungen (10) vorgesehen sind und je eines derselben auf jeder der Arbeitswalzen (2' und 2") zur Wirkung bringbar ist (Fig. 8).
     
    23. Walzgerüst nach Anspruch 22,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Abtragvorrichtungen, bspw. paarweise zusammenarbeitende Schleifaggregate (10) jeweils um die Längsachse der Stützwalzen (3', 3") schwenkbar und gegen den Umfang der Walzenballen (5', 5"( der Arbeitswalzen (2', 2") anstellbar sind (12, 13, 14).
     
    24. Walzgerüst nach Anspruch 19,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß es mit einer Arbeitswalzen-Biegevorrichtung ausgestattet ist.
     
    25. Walzgerüst nach Anspruch 19,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß den Arbeitswalzen (2', 2") und/oder den Stützwalzen (3', 3"( eine thermische Walzspaltbeeinflussung zugeordnet ist.
     
    26. Walzgerüst, insbesondere Vierwalzen-Walzgerüst, zur Ausübung des Verfahrens nach einem oder mehreren der Ansprüche 10 bis 13, bei welchem mindestens den Arbeitswalzen einerseits parallele und andererseits quer zur Walzenachse verlagerbare Abtragvorrichtungen, bspw. Drehvorrichtungen, Fräsvorrichtungen, Schleifvorrichtungen und/oder andere geeignete Einrichtungen, zugeordnet sind,
    dadurch gekennzeichnet, daß für jeden Abzrag-Längenbereich des Walzenballens (25', 25") ein besonderes Werkzeug (40) einer Werkzeug-Gruppe in einem Werkzeugträger (36' bzw. 36") sitzt, der maximal um das Ausmaß eines Abtrag-Längenbereiches parallel zur Walzenachse verlagerbar ist (38' bzw. 38"), und daß die verschiedenen Werkzeuge (40) der Werkzeuggruppe einzeln nacheinander mit dem Werkzeugträger (36' bzw. 36") in Arbeitsposition relativ zum Walzenballen (25', 25") stellbar sind.
     
    27. Walzgerüst nach Anspruch 26,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß alle Werkzeuge (40) der Werkzeug-Gruppe in einem gemeinsamen, als Revolverkopf ausgebildeten Werkzeugträger (36' bzw. 36") sitzen, der um eine zur Walzachse parallele Achse (37-37) winkelverstellbar (42) in einer von den Walzenständern.(30', 30") getragenen Anstellvorrichtung (31', 31"; 32; 33; 34; 35) gehalten (35', 35", 35'"; 39).
     
    28. Walzgerüst nach einem der Ansprüche 26 und 27,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Werkzeuge (40) aus in den als Revolverkopf ausgebildeten Werkzeugträger (36' bzw. 36") eingesetzten Drehstählen bestehen.
     
    29. Walzgerüst nach einem der Ansprüche 26 bis 28,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Baulänge des als Revolverkopf ausgebildeten Werkzeugträgers (36', 36") auf die maximale Bearbeitungslänge (28) des Walzenballens (25' bzw. 25") abgestimmt ist.
     
    30. Walzgerüst nach einem der Ansprüche 26 bis 29,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das Abtragungsmaß der Werkzeuge (40) einerseits durch deren Radialstellung in dem als Revolverkopf ausgebildeten Werkzeugträger (36' bzw. 36") sowie andererseits durch eine koaxial zum Werkzeugträger (36' bzw. 36") angeordnete und mit diesem gegen einen Stützbund (44' bzw. 44") der Arbeitswalze (22' bzw. 22") anstellbare Tastrolle (43' bzw. 43") bestimmbar ist.
     
    31. Walzgerüst nach einem der Ansprüche 26 bis 30,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Radialstellung der Werkzeuge (40) in dem als Revolverkopf ausgebildeten Werkzeugträger (36' bzw. 36") durch Justiervorrichtungen veränderbar ist.
     
    32 Walzgerüst nach einem der Ansprüche 26 bis 31,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der als Revolverkopf ausgebildete Werkzeugträger (36' bzw. 36") relativ zur Tastrolle (43' bzw. 43") in der Anstellvorrichtung durch einen hydraulischen oder mechanischen Vorschubantrieb zwischen zwei festliegenden Endstellungen axial verschiebbar ist (38' bzw. 38").
     
    33. Walzgerüst nach einem der Ansprüche 36 bis 32,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß zwei als Revolverköpfe ausgebildete Werkzeugträger (36' und 36") mit übereinstimmender Werkzeug-Gruppen-Bestückung und je einer Tastrolle (43' und 43") spiegelbildlich zueinander in einer gemeinsamen Anstellvorrichtung (31', 31"; 32; 33; 34"; 35) sitzen und dabei gleichsinnig winkelverdrehbar (39, 42), aber gegenläufig axial verschiebbar (38' und 38") vorgesehen sind.
     
    34. Walzgerüst nach einem der Ansprüche 26 bis 33,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die einzelnen Werkzeuge (40) einer Werkzeug- Gruppe mit gleichmäßigen Winkelabständen (42) in Umfangsrichtung des als Revolverkopf ausgebil- • deten Werkzeugträgers (36' bzw. 36") verteilt angeordnet sind.
     
    35. Walzgerüst nach einem der Ansprüche 26 bis 34,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß mehrere Werkzeug-Gruppen in Umfangsrichtung des als Revolverkopf ausgebildeten Werkzeugträgers (36' bzw. 36") hintereinander angeordnet sind und jede derselben relativ zur Tastrolle (43' bzw. 43"). auf ein anderes Abtragungsmaß voreinstellbar ist.
     
    36. Walzgerüst nach einem der Ansprüche 26 bis 35,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß dem oder jedem als Revolverkopf ausgebildeten Werkzeugträger (36' und 36"( für den Arbeitsbereich jedes Werkzeuges (40) eine Kühlmittel- und/oder Schmierstoff-Sprühvorrichtung (46) zugeordnet ist..
     
    37. Walzgerüst nach einem der Ansprüche 26 bis 36,
    dadurch gekennzeichnet, daß die Anstellvorrichtungen (31', 31"; 32; 33; 34', 34"; 35) mit gegen die Walzebene geneigter Arbeitsebene zwischen den Walzenständern (30', 30") vorgesehen sind (Fig. 2).
     
    38. Walzgerüst, insbesondere Vierwalzen-Walzgerüst, zur Ausübung des Verfahrens nach einem oder mehreren der Ansprüche 14 bis 18,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß ihm Lasergeräte (59', 59") mit senkrecht zum Mantel des jeweiligen Ballens (55) ausrichtbaren Laserstrahlachsen (60', 60") zugeordnet sind . (Fig. 14).
     
    39. Walzgerüst nach Anspruch 38,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß jedes Lasergerät (59', 59") parallel zur Walzenachse bewegbar (61', 61") angeordnet ist (Fig. 14).
     
    40. Walzgerüst nach einem der Ansprüche 38 und 39,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß Lasergeräte (59', 59") mit Energieregelung vorgesehen sind.
     




    Zeichnung




























    Recherchenbericht