[0001] Die Erfindung betrifft einen Langlaufski, dessen Biegesteifigkeit ähnlich wie bei
einem bekannten Alpinski einstellbar sein soll.
[0002] Der Anmelderin ist ein Alpinski bekannt, der eine Spannvorrichtung mit einem vorderen
und hinteren, jeweils am Untergurt des Skikörpers angreifenden Spannband versehen
ist.
[0003] Durch unterschiedliche Zugkraftbeaufschlagung der Spannbänder soll die Wölbung des
Skies und damit dessen Härte veränderbar sein. Dabei waren 4 Einstellungen vorgesehen,
und zwar für
- Tiefschnee,
- weiche Piste,
- harte Piste,
- Harsch und Eis.
[0004] Bei der bekannten Konstruktion erstrecken sich die Spannbänder nahezu über die gesamte
Länge des Skies, um insbesondere auch das Schwingungsverhalten von Skivorderteil und
Skihinterteil beeinflussen zu können. Zu diesem Zweck war in die Spannbänder auch
jeweils ein Federpaket integriert.
[0005] Die Erfinder stellten nun fest, daß die bekannte Lösung für Langlaufski vollkommen
ungeeignet ist. Die Eigenschaften eines Langlaufskies in Bezug auf seine Zuordnung
als Anfänger- oder Fortgeschrittener-Ski bzw. auf das Körpergewicht des Läufers ist
in sehr hohem Maße von der Steifigkeitsverteilung in der sog. Sekundärspannungszone
abhängig. Unter der Sekundärspannungszone versteht man denjenigen mittleren Skibereich,
der bei Belastung desselben mit einem vorbestimmten Gewicht entsprechend dem durchschnittlichen
Körpergewicht, für das der Ski konstruktiv ausgelegt ist, eine ebene Unterlage nicht
berührt. Die Sekundärspannungszone entspricht im wesentlichen auch dem Abdruckbereich
im Gegensatz zu den vorderen und hinteren Gleitbereichen des Skies. Die Steifigkeit
in der Sekundärspannungszone wird bei herkömmlichen Langlaufskiern bekanntlich in
erster Linie durch Dimensionierung und Material der Gurte, durch den Qicken-Verlauf
der Keilkurve und durch die Einstellung der Vorspannhöhe beim Verkleben des Skies
beeinflußt.
[0006] Nach Fertigstellung des Skies ist die Biegesteifigkeit bei herkömmlichen Langlaufskiern
eine weitgehend konstante Größe und kann - abgesehen durch thermische Einflüsse und
Materialermüdungen - nicht mehr gezielt verändert werden.
[0007] Dies bedeutet für die Industrie, daß Skier mit unterschiedlichen Steifigkeitsverteilungen
hergestellt und entsprechend zugeteilt werden müssen, um den verschiedenen Läufergewichten
und Lauftechniken gerecht zu werden. Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe
zugrunde, einen Langlaufski zu schaffen, der sich nachträglich an verschiedene Läufergewichte
und Lauf techniken in einfacher Weise anpassen läßt.
[0008] Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 beschriebenen Maßnahmen gelöst.
Dabei hat der Erfinder erkannt, daß es beim Langlaufski genügt, wenn die aus dem Alpinskibereich
an sich bekannten Spannbänder nur im Bereich der sog. Sekundärspannungszone, die beim
Langlaufski von ganz wesentlicher Bedeutung ist, wirksam sind.
[0009] Vorteilhafte konstruktive Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
näher beschrieben. Hervorzuheben sind jedoch z.B. die Maßnahmen gemäß dem Patentanspruch
2, durch die eine gewichtsneutrale Spannvorrichtung erhalten wird. Der Balancepunkt
des Skies wird durch die Spannvorrichtung nicht oder nur unwesentlich beeinflußt.
[0010] Die Befestigung der freien Enden des bzw. der Spannbänder an den vorderen und hinteren
Endabschnitten der Sekundärspannungszone des Skies erfolgt vorzugsweise durch Verklebung
an der Unterseite des Skikörpers bzw. Skikörperkeils. Im übrigen sind die Spannbänder
in Skilängsrichtung frei beweglich, d.h. dehnbar, wobei natürlich möglichst dehnungsfreie
Spannbänder verwendet werden sollen. Die Spannbänder bestehen vorzugsweise aus Materialien
mit hoher Zugfestigkeit, hohem Zug-Elastizitätsmodul und geringer Dichte, wie z.B.
GFK-Laminat, Kevlar,
Carbonfaser, Edelstahl, oder dergl.
[0011] Die Grundkonstruktion des Skies wird vorteilhafterweise stets so gewählt, daß er
im Normalzustand seine geringste notwendige Biegesteifigkeit aufweist. Erst durch
Betätigung der Spannvorrichtung kann dann die Biegesteifigkeit im gewünschten Maße
erhöht werden. Bei Ausfall oder Bruch der Spannbänder oder Spannvorrichtung bleibt
der Ski auf diese Weise voll einsatzfähig, da er dann seine ursprüngliche konstruktionsbedingte
Steifigkeitsverteilung aufweist.
[0012] Gemäß Patentanspruch 4 kann die Konstruktion der Spannvorrichtung so ausgebildet
sein, daß der in Bezug auf den Angriffspunkt der Spannmittel an dem bzw. den Spannbändern
vordere und hintere Teil des bzw. der Spannbänder symmetrisch oder asymmetrisch, d.h.
mit jeweils gleicher oder unterschiedlicher Zugkraft, beaufschlagbar sind.
[0013] Auf diese Weise läßt sich die Spannungsverteilung in der vorderen und hinteren Sekundärspannungszone
individuell einstellen und dementsprechend noch feiner unterschiedlichen Läufergewichten
und Lauftechniken anpassen. Konstruktiv kann die Lösung entsprechend Anspruch 3 oder
Anspruch 15 ausgebildet sein.
[0014] Besonders wichtig ist im Hinblick auf die Gewährleistungshaftung des Skiherstellers
die Anordnung einer Überlastsicherung für die Spannvorrichtung in einem von außen
her zugänglichen Bereich. Es muß möglichst verhindert werden, daß durch Überdrehen
der Spannungsvorrichtung oder eines der Spannbänder reißt. Der Aufwand für die Erneuerung
gerissener Spannbänder wäre nämlich unverhältnismäßig groß. Zur Vermeidung dieser
Schwierigkeiten schlägt der Erfinder Überlastsicherungen gemäß den Ansprüchen 9 bis
12 und 22 vor.
[0015] Nachstehend werden zwei bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der
beigefügten Zeichnung näher erläutert.
[0016] Es zeigen:
Figur 1 einen Langlaufski mit einer in der Sekundärspannungszone desselben wirksamen
Spannvorrichtung in Seitenansicht,
Figur 2 in Ausschnitt II in Figur 1 in vergrößertem Maßstab und Schnitt,
Figur 3 eine zweite Ausführungsform einer Spannvorrichtung in einer Darstellung entsprechend
Figur 2, und
Figur 4 den in Figur 3 dargestellten Bereich des Skies in Seitenansicht.
[0017] In Figur 1 ist schematisch ein Langlaufski 10 mit einer auf der Deckfläche angeordneten
Skibindung 16 und einer noch näher zu beschreibenden Spannvorrichtung 20 zur Einstellung
der Härte des Skies schematisch dargestellt. Wie bereits eingangs ausgeführt worden
ist, ist bei einem Langlaufski die Spannungsverteilung in der sog. Sekundärspannungszone
ganz wesentlich, da es sich bei dieser Zone um den Abdruckbereich handelt, dem z.B.
Steighilfen, wie Schuppen oder Felle, zugeordnet sind. Die Sekundärspannungszone ist
in Figur 1 mit "S" gekennzeichnet. Hinsichtlich der Definition der Sekundärspannungszone
wird auf die obigen Darlegungen verwiesen.
[0018] Der Balancepunkt des Skies 10 ist mit der Bezugsziffer 18 gekennzeichnet. In diesem
Bereich ist auch die Skibindung 16 - wie allgemein üblich - montiert.
[0019] Die Spannvorrichtung 20 umfaßt zwei in Draufsicht auf den Ski 10 in Skilängsrichtung
sich parallel zueinander erstreckende, jeweils durchgehende Spannbänder 22, deren
freie Enden jeweils am vorderen und hinteren Abschnitt der Sekundärspannungszone an
der Unterseite des Skikörpers befestigt, vorzugsweise angeklebt, sind. Ferner umfaßt
die Spannvorrichtung 20 einen Spannbock 30 (vgl. auch Figur 2), mit einer in Skilängsrichtung
gewölbten Auflagefläche für die beiden Spannbänder 22, einen im Skikörper 12 aufrecht
gelagerten Spannbolzen 32, dessen unteres Ende im Spannbock 30 drehbar gelagert ist
und dessen oberes Ende mit einem Außengewinde 41 versehen ist, das mit einem Innengewinde
42 eines sich an der Skideckfläche über eine Zwischenscheibe 36 abstützenden Spannknopfes
34 zusammenwirkt. Die Spannbänder 22 sind, wie Figur 2 erkennen läßt, in Kunststoffschläuchen
44 an der Unterseite des Skikörpers bzw. zwischen Skikörper 12 und Laufbelag 14 in
Skilängsrichtung frei beweglich geführt. Die Kunststoffschläuche 44 gewährleisten
eine ungehinderte Bewegung der Spannbänder 22 und eine Übertragung der Spannkraft
auf die Befestigungsstellen der Spannbänder 22 an der Unterseite des Skikörpers bzw.
am Untergurt desselben. Die Schläuche 44, die vorzugsweise aus reibungsarmem Polyäthylen
bestehen, sind vorteilhafterweise in entsprechenden Längsnuten an der Unterseite des
Skikörpers 12 oder an der dem Skikörper 12 zugewandten Seite des Laufbelages 14 zwangsfrei
eingebettet.
[0020] Durch Drehen des Spannknopfes 34 z.B. in Uhrzeigerrichtung schraubt sich der Spannbolzen
32 in den Spannknopf 34 hinein, wodurch der Spannbock 30 nach oben und die Spannbänder
22 mit einer Spannkraft beaufschlagt werden, wobei als Widerlager für die Spannbänder
22 sich quer zur Skilängsrichtung und etwa parallel zur Skideckfläche erstreckende
Bolzen 26 und 28 dienen. Die Bolzen 26, 28 sind vorzugsweise in einem in der Ausnehmung
58 des Skikörpers 12 eingesetzten Kunststoff- oder Leichtmetallgehäuse 60 gelagert,
das an der Unterseite bzw. an der dem Laufbelag 14 zugewandten Seite mit einer ebenen
Abdeckung 62 versehen ist, so daß eine ununterbrochene Untergurtfläche gewährleistet
ist, an der der Laufbelag 14 anliegt bzw. angeklebt ist. Das Lagergehäuse ist in einer
unteren Ausnehmung 58 des Skikörpers 12 eingesetzt.
[0021] Bei entgegengesetzter Drehung des Spannknopfes 34 werden die Spannbänder 22 entlastet.
Der Ski zeichnet sich dann durch seine konstruktionsbedingte Eigenspannung aus.
[0022] Die Spannvorrichtung gem. Figur 2 erlaubt eine stufenlose Verstellung der Biegesteifigkeit
bzw. Härte des Skies. Bei reibungsarmer Auflagefläche des Spannbockes 30 erfolgt zwischen
dem vorderen und hinteren Teil der Spannbänder 22 ein Zugkraftausgleich, so daß die
Härteverstellung symmetrisch erfolgt in Bezug auf den Angriffspunkt des Spannmittels
bzw. Spannbocks 30.
[0023] Der Spannknopf 34 weist noch einen angeformten Zeiger 38 auf, der der Bewegung des
Spannknopfes 34 folgt und an einer Markierung 40 auf der Skideckfläche die Stellung
des Spannknopfes 34 von der spannungsfreien Null-Lage erkennen läßt.
[0024] Es wäre auch denkbar, den Spannbolzen 32 durch den Spannknopf 34 hindurch nach oben
herausragen zu lassen und mit
Farbringen zu versehen. Je größer die auf die Spannbänder 22 aufgebrachte Spannkraft
ist, desto weiter würde dann der Spannbolzen 32 aus dem Spannknopf 34 herausragen.
Die Reproduzierbarkeit der eingestellten Härte ist dann durch die erwähnten Farbringe
gewährleistet.
[0025] Die Spannbänder 22 können bei Belastung einer Untergurtverformung im Bereich der
Sekundärspannungszone "S" z.B. progressiv entgegenwirken.
[0026] Damit bei der Ausführungsform gem. den Figuren 1 und 2 bei entspannten Spannbändern
22 die dann relativ lose Spannvorrichtung 20 keine unerwünschten Klappergeräusche
verursacht, ist noch eine in Figur 2 nicht dargestellte Druckfeder, vorzugsweise Schraubendruckfeder,
vorgesehen, die den Spannbolzen in den Skikörper hineinzudrängen versucht. D.h., Spannbolzen
32 und Spannbock 30 sind stets gegen den Druck eines elastischen Elements nach oben
durch entsprechende Drehung des Spannknopfes 34 bewegbar. Zur Vermeidung von evtl.
auftretenden Klappergeräuschen kann die Ausnehmung 58 mit einem elastischen Schaumstoff
ausgefüllt sein.
[0027] In den Figuren 3 und 4 ist eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäß ausgebildeten
Langlaufskies schematisch dargestellt, wobei nur der die Spannvorrichtung aufweisende
Teil gezeigt ist. Teile, die bereits anhand der Figuren 1 und 2 beschrieben sind,
sind in den Figuren 3 und 4 mit denselben Bezugsziffern versehen. Hinsichtlich der
Funktion und Bedeutung dieser Teile wird daher auch auf die entsprechende Beschreibung
der Figuren 1 und 2 verwiesen.
[0028] Bei der Ausführungsform gemäß den Figuren 3 und 4 umfaßt die etwa im Bereich des
Balancepunktes des Skies im Skikörper 12 integrierte Spannvorrichtung 20 zwei Spannwalzen
46, 48, die jeweils um eine sich quer zur Skilängsrichtung und parallel zur Skideckfläche
erstreckende Achse drehbar gelagert sind. Die Spannmittel 24 sind also bei der Ausführungsform
gemäß den Figuren 3 und 4 horizontale Spannwalzen, während bei der Ausführungsform
gemäß den Figuren 1 und 2 als Spannmittel ein aufrechter Spannbolzen 32 und Spannbock
30 für die Auflage der Spannbän- 1 der 22 dienen.
[0029] Die Spannwalzen 46, 48 sind in dem Gehäuse 60 drehbar gelagert, wobei die Drehlager
mit den Bezugsziffern 54, 56 gekennzeichnet sind (Figur 4). Der vorderen Spannwalze
46 ist ein vorderes Spannband 22' und der hinteren Spannwalze 48 ein hinteres Spannband
22" zugeordnet. Die beiden Spannwalzen 46, 48 sind bei der Ausführungsform gemäß den
Figuren 3 und 4 unabhängig von einander betätigbar, so daß die Spannbänder 22' und
22" unterschiedlich stark auf die Spannwalzen 46 bzw. 48 aufwickelbar und damit die
Vdrspannung in der vorderen Sekundärspannungszone und hinteren Sekundärspannungszone
individuell veränderbar sind. Die beiden Spannwalzen 46, 48 können auch getrieblich
miteinander gekoppelt sein, so daß nur eine Spannwalze betätigt zu werden braucht,
um auch die andere Spannwalze in gleicher Weise zu drehen. Auf diese Weise ist eine
symmetrische Veränderung der Vorspannung in der Sekundärspannungszone sichergestellt.
[0030] Gemäß Figur 4 sind an einer Seitenwange des Skikörpers 12 die beiden Spannwalzen
46 und 48 von außen her zugänglich, und zwar jeweils über Vierkantlöcher 50, 52, in
die entsprechende Betätigungswerkzeuge einsetzbar sind. Statt Vierkant-Löcher können
auch Sechskant-Löcher für entsprechende Steckschlüssel vorgesehen sein.
[0031] Die freien Enden der unabhängig voneinander spannbaren Spannbänder 22' und 22" sind
natürlich wieder im Bereich der Endabschnitte der Sekundärspannungszone am Untergurt
des Skikörpers befestigt, vorzugsweise angeklebt.
[0032] Die Ausführungsform gemäß den Figuren 3 und 4 hat den Vorteil, daß die Spannvorrichtung
20 vollkommen gewichtsneutral im Skikörper 12 verankert werden kann, da keine Betätigungsmittel
aus der Skideckfläche herausragen, die ja eine Anordnung vor der Skibindung 16 bedingen.
[0033] Damit die gewünschte Vorspannung nach entsprechender Betätigung der beiden Spannwalzen
46 und 48 aufrechterhalten bleibt, sind diese in an sich bekannter Weise selbsthemmend
drehgelagert. Ferner ist jeder Spannwalze eine überlastsicherung zugeordnet, die vor
Erreichen der Reißgrenze der Spannbänder 22' bzw. 22" wirksam wird.
[0034] Die Drehstellung der Spannwalzen 46, 48 ist an entsprechenden Markierungen 64, 66
an der Seitenwange des Skies ablesbar, an der die beiden Spannwalzen 46, 48 nach außen
geführt sind. Gemäß Figur 4 können diese Markierungen Winkelskalen sein, wobei die
Drehstellung der Spannwalzen 46, 48 durch Zeiger 68, 70 angezeigt wird.
[0035] Wie dargelegt, sind die beiden Spannwalzen 46, 48 jeweils mit Uberlastsicherungen
versehen, um eine Uberdehnung der Spannbänder 22', 22" zu verhindern.
[0036] In entsprechender Weise ist natürlich auch die Spannvorrichtung 20 gemäß den Figuren
1 und 2 mit einer Uberlastsicherung versehen, wobei diese z.B. durch eine Sollbruchstelle
außerhalb des Skikörpers 12 gebildet wird. Zu diesem Zweck kann z.B. der Spannbolzen
32 aus einem sehr widerstandsfähigen rostfreien Stahl bestehen, während der Spannknopf
34 aus einem relativ weichen Kunststoff hergestellt ist, so daß bei Überdrehen des
Spannknopfes 34 nur dessen Innengewinde 42 ausbricht bzw. zerstört wird. Dieser Schaden
läßt sich durch Erneuerung des Spannknopfes 34 leicht beheben.
[0037] Es ist auch denkbar, in den Spannknopf 34 eine Innengewindehülse einzusetzen, die
bei Aufbringung eines zu starken Drehmomentes auf den Spannknopf 34 ausbricht, d.h.
sich vom Spannknopf 34 löst. Dieses "Sicherheitsdrehmoment" kann durch entsprechend
starke Klebverbindung oder Einschrumpfung der Gewindehülse in den Spannknopf 34 definiert
werden.
[0038] Eine andere Möglichkeit besteht darin, eine Innengewindehülse im Spannknopf 34 durch
eine radial wirkende Kugelraste bekannter Bauart lagezusichern. Nach Überschreiten
eines vorbestimmten Drehmomentes gibt dann die Kugelraste nach, so daß sich der Spannknopf
34 weiter drehen läßt, ohne daß das überhöhte Drehmoment auf die mit dem Spannbolzen
32 zusammenwirkende Innengewindehülse übertragen wird.
[0039] Die letztgenannte Überlastsicherung eignet sich auch für die Ausführungsform gemäß
den Figuren 3 und 4, um ein Überdrehen der beiden Spannwalzen 46 und 48 und damit
einen unerwünschten Bruch der Spannbänder 22', 22" zu verhindern.
[0040] Die Gewinde 41, 42 nach Figur 2 weisen eine relativ geringe Neigung auf. Auf diese
Weise ist eine Selbsthemmung der Spannvorrichtung 20 gewährleistet. Eine zusätzliche
Arretierung ist nicht mehr erforderlich.
[0041] Es sei abschließend noch darau
r hingewiesen, daß die beschriebenen Spannvorrichtungen jeweils in einem extrem verformungsarmen
- praktisch verformungsfreien - Bereich des Skies angeordnet sind, so daß die Gesamtflexibilität
des Skies dadurch in keiner Weise beeinträchtigt wird.
[0042] Es versteht sich von selbst, daß die nach außen geführten Teile der Spannvorrichtung
20 feuchtigkeitsdichtim Skikörper gelagert sind.
[0043] Sämtliche in den Unterlagen beschriebenen Merkmale werden als erfindungswesentlich
beansprucht, soweit sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik
neu sind.
1. Langlaufski,
dadurch gekennzeichnet , daß
in an sich bekannter Weise eine einen oder mehrere am Untergurt des Skikörpers (12)
angreifende Spannbänder (22 bzw. 22', 22") umfassende Spannvorrichtung (20) zur Veränderung
der Biegesteifigkeit.bzw. Härte des Skies vorgesehen ist, wobei das bzw. die Spannbänder
(22 bzw. 22', 22") der Spannvorrichtung (20) nur auf dem Bereich der Sekundärspannungszone
(S) des Skies (10) einwirken.
2. Langlaufski nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet , daß
das bzw. die Spannbänder (22 bzw. 22', 22") mit ihren freien Enden an den vorderen
und hinteren Endabschnitten der Sekundärspannungszone (S) des Skies (10) befestigt
und im Bereich des Balancepunktes (18) des Skies (10), vorzugsweise etwas vor diesem,
durch Spannmittel (Spannbock 30 bzw. Spannwalzen 46, 48) beaufschlagbar sind, derart,
daß die Zugspannung des bzw. der Bänder veränderbar ist.
3. Langlaufski nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß das bzw. die Spannbänder
im Skimittenbereich, vorzugsweise im Bereich des Balancepunktes (18) des Skies (10)
fixiert und durch an den vorderen und hinteren Endabschnitten der Sekundärspannungszone
(S) des Skies (10) angeordnete Spannmittel, vorzugsweise Spannwalzen, beaufschlagbar
sind, derart, daß die Zugspannung des bzw. der Bänder im vorderen und hinteren Bereich
individuell veränderbar ist.
4. Langlaufski nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß der in Bezug auf
den Angriffspunkt der Spannmittel an dem bzw. den Spannbändern (22) vordere und hintere
Teil des bzw. der Spannbänder symmetrisch oder asymmetrisch, d.h. mit jeweils gleicher
oder unterschiedlicher Zugkraft beaufschlagbar sind.
5. Langlaufski nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet , daß die Spannmittel (Spannbock
30) einen Zugkraftausgleich zwischen vorderem und hinterem Teil des bzw. der Spannbänder
(22) erlauben, so daß bei Beaufschlagung des bzw. der Spannbänder eine symmetrische
Veränderung der Skihärte erfolgt.
6. Langlaufski nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet , daß das Spannmittel eines
senkrecht zur Skideckfläche verstellbare Spannband-Auflage (Spannbock 30) mit einer
Spannbandauflagefläche minimalen Reibungswiderstandes umfaßt.
7. Langlaufski nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet , daß als Spannbandauflage
ein Spannbock (30) mit polierter, in Skilängsrichtung gewölbter Auflagefläche dient,
über die das bzw. die Spannbänder (22) geführt sind.
8. Langlaufski nach Anspruch 6 oder 7, dadurch , daß der Spannbock (30) mit einem
aufrechten Spannbolzen (32) gekoppelt ist, wobei der Spannbolzen (32) mit seinem unteren
Ende im Spannbock (30) um seine Längsachse frei drehbar gelagert ist und an seinem
oberen Ende ein Außengewinde (41) aufweist, das mit einem Innengewinde (42) eines
sich an der Skideckfläche abstützenden Spannknopfes (34) zusammenwirkt.
9. Langlaufski nach Anspruch 8, gekennzeichnet , daß im Spannknopf (34) eine Überlastsicherung vorgesehen ist, die vor Erreichen der Reißgrenze
des bzw. der Spannbänder (22) wirksam ist.
10. Langlaufski nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet , daß als überlastsicherung
eine im Spannknopf (34) angeordnete Rasteinrichtung (z.B. federbelastete Kugel- oder
Keilraste) oder Sollbruchstelle dient.
11. Langlaufski nach Anspruch 9, dadurch , daß der Spannbolzen (32) aus rostfreiem
Stahl, Aluminium oder dergl. besteht, während der Spannknopf (34) oder zumindest eine
in diesen eingesetzte, vorzugsweise eingeschrumpfte, Hülse mit dem Innengewinde (42)
aus einem relativ weichen Kunststoff besteht, so daß bei Überlastung nur das Innengewinde
(42) ausbricht, das durch Austausch des Spannknopfes (34) oder der Innengewindehülse
von außen her leicht erneuerbar ist.
12. Langlaufski nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet , daß als überlastsicherung
ein Anschlag für die Drehbewegung des Spannknopfes (34) vorgesehen ist.
13. Langlaufski nach einem der Ansprüche 6 bis 12, dadurch gekennzeichnet , daß als
Spannband-Auflage eine um sich etwa quer zur Skilängsrichtung und etwa parallel zur
Skideckfläche erstreckende Achse drehbar gelagerte Rolle bzw. Walze dient.
14. Langlaufski nach einem der Ansprüche 6 bis 13, dadurch gekennzeichnet , daß die
Spannung des bzw. der Spannbänder (22) durch Relativbewegung zwischen Spannbock (30)
oder Spannwalze und in Skilängsrichtung im Abstand vor oder hinter diesem bzw. dieser
ortsfest im Skikörper angeordnete Widerlager (26, 28) erfolgt, an denen sich das bzw.
die Spannbänder (22) bei Beaufschlagung durch den Spannbock (30) oder die entsprechende
Spannwalze abstützen.
15. Langlaufski nach einem der Ansprüche 1, 2 und 4, dadurch gekennzeichnet , daß
als Spannmittel zwei sich etwa quer zur Skilängsrichtung und etwa parallel zur Skideckfläche
im Skikörper (12) drehbar gelagerte Spannwalzen (26, 28) dienen, um die ein vorderes
(22') und hinteres (22") Spannband herumwickelbar sind, so daß durch Drehung der Walzen
(26, 28) die Vorspannung bzw. Härte des Skivorder- und Skihinterteils individuell
einstellbar ist.
16. Langlaufski nach Anspruch 3 oder 15, dadurch gekennzeichnet , daß die Spannwalzen
selbsthemmend drehgelagert sind.
17. Langlaufski nach Anspruch 3, 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet , daß die Spannwalzen
an mindestens einer Skiseitenwange nach außen ragen, und zwar mit einer Angriffsfläche
für ein Werkzeug (z.B. Steckschlüssel) zum Betätigen der im Skikörper gelagerten Spannwalzen.
18. Langlaufski nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß bei
spannungsfreien Spannbändern (22 bzw. 22', 22") der Ski (10) seine konstruktionsbedingte
geringste notwendige Biegesteifigkeit bzw. Härte besitzt.
19. Langlaufski nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet , daß die
Spannbänder (22 bzw. 22', 22") aus einem Werkstoff mit hoher Zugfestigkeit, hohem
Zug-E-Modul und geringer Dichte bestehen, vorzugsweise aus GFK-Laminat, Kevlar oder
dergl.
20. Langlaufski nach einem der Ansprüche 1 bis 19, gekennzeichnet , daß das bzw. die
Spannbänder (22 bzw. 22', 22") an der Skikörperunterseite zwischen dieser und dem
Laufbelag (14) innerhalb von Schläuchen (44) aus reibungsarmem Kunststoff, vorzugsweise
Polyäthylen, geführt sind.
21. Langlaufski nach einem der Ansprüche 1 bis 20, dadurch g e k , daß in Bezug auf
den Angriffspunkt der Spannmittel am bzw. an den Spannbändern (22 bzw. 22', 22") dessen
bzw. deren vordere und hintere Abschnitte ungleich lang sind.
22. Langlaufski nach Anspruch 3 oder 15, dadurch gekennzeichnet , daß der Antrieb
der Spannwalzen (26, 28) jeweils mit einer Überlastsicherung versehen ist, die vor
Erreichen der Reißgrenze der Spannbänder oder der Klebverbindung zwischen den Spannbändern
und dem Skikörper wirksam ist.
23. Langlaufski nach einem der Ansprüche 1 bis 22, dadurch gekennzeichnet , daß die
Spannbänder (22 bzw. 22', 22") stufenlos beaufschlagbar und damit die Härte des Skies
(10) stufenlos einstellbar sind.