[0001] Die Erfindung betrifft einen Ponton für Schwimmbrücken und Fähren, bestehend aus
vier auseinander- und zusammenklappbaren Schwimmkörpern, wobei in zumindest einem
der Außenschwimmkörper eine Spurtafel eingelassen ist, die an zumindest einer Querseite
Kupplungen zum Anlenken an den Außenkanten der Innenschwimmkörper aufweist.
[0002] Auseinander- und zusammenklappbare Pontdns für Schwimmbrücken und Fähren sind schon
seit längerem bekannt. Beispielsweise sind solche Pontons in der DE-OS 3
0 03 397 beschrieben. Bei diesen Arten von Pontons sind Ausführungsformen bekannt, bei
denen je eine Spurtafel in den Außenschwimmkörpern eingelassen ist. Diese Spurtafeln
können mittels eines aufbaubaren Krans aus den Außenschwimmkörpern herausgenommen
und an den Querkanten der Innenschwimmkörper mittels einfachen Bolzenkupplungen angelenkt
werden, um eine Verbindung zu einem Uferabschnitt zu schaffen.
[0003] Allerdings sind diese Spurtafeln nur in Ausnahmefällen einsetzbar, da sie relativ
kurz ausgebildet sind.
[0004] Sie eignen sich deshalb nur für Uferböschungen, bei denen der Ponton nahe genug herangefahren
werden kann. In den meisten Fällen ist dies jedoch wegen des Tiefgangs der Pontons
nicht möglich, so daß die Spurtafeln nicht verwendet werden können. In diesen überwiegenden
Fällen werden deshalb sogenannte Rampenabschnitte eingesetzt, die ähnlich wie Pontons
auseinander und zusammenfaltbar sind, jedoch nur einen geringen Tiefgang haben. Im
Gegensatz zu den Spurtafeln bilden sie auch eine geschlossene Fahrbahn, was aus Sicherheitsgründen
erwünscht ist.
[0005] Die vorbeschriebenen Rampenabschnitte sind jedoch wegen des komplizierten Faltmechanismusses
relativ aufwendig. Außerdem ist für ihren Transport ein eigenes Fahrzeug erforderlich.
[0006] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Lösung für die Rampen von
Schwimmbrücken oder Fähren zu finden, die einen Zusammenbau derartiger Brücken und
Fähren unter Verwendung nur eines Pontontyps erlaubt und dennoch für die meisten Uferformen
einsetzbar ist.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Spurtafel als sich über
annähernd die gesamte Länge der Außenschwimmkörper erstreckendes Rampenteil ausgebildet
ist und daß die Breite des Rampenteils so ausgelegt und die Kupplungen an diesen und
den Innenschwimmkörpern so angeordnet sind, daß zumindest zwei, vorzugsweise vier
nebeneinander an den Innenschwimmkörpern angelenkte Rampenteile eine geschlossene
Rampe bilden.
[0008] Erfindungsgemäß können aus solchen Pontons durch Herausnahme von vorzugsweise jeweils
vier Rampenteilen Rampen zusammengesetzt werden, wie sie bisher nur mittels besonderer
Rampenabschnitte herstellbar waren. Die Rampen bilden eine geschlossene Fahrbahn und
können etwa den selben Raum überbrücken wie ein Rampenabschnitt und sind demnach vielseitig
einsetzbar. Außerdem können sich die einzelnen Rampenteile besser ungleichmäßigen
Uferböschungen anpassen als ein starrer Rampenabschnitt.
[0009] Ein wesentlicher Vorteil liegt auch in der Kosten-
günstigkeit, denn zwei oder auch mehr solcher Rampenteile sind erheblich billiger als
ein gesonderter Rampenabschnitt mit dessen aufwendiger Klappmechanik. Außerdem braucht
jetzt nur noch ein Pontontyp gebaut zu werden, was für die Serienherstellung und Wartung
günstiger ist. Schließlich werden bei jeder Schwimmbrücke wenigstens zwei Transportfahrzeuge
für die Rampenabschnitte eingespart, da die Rampenteile platzsparend in den Pontons
mittransportiert werden.
[0010] Dies wirkt sich noch günstiger aus, wenn bei einer aus solchen Pontons aufgebauten
Schwimmbrücke die Rampenteile auch als Verbindungen zwischen zwei benachbarten Pontons
benutzt werden. Dies bietet sich an, wenn die Schwimmbrücke nur von einer niedrigeren
Lastenklasse befahren werden soll. Entsprechend werden Pontons eingespart, brauchen
also nicht mittransportiert werden. Außerdem ist hierdurch eine bessere Anpassung
an den jeweils zu überbrückenden Abstand möglich, weil die Rampenteile etwas kürzer
als die Pontons sind. Insgesamt zeichnet sich somit der erfindungsgemäße Ponton durch
vielseitige Einsatzmöglichkeit und besondere Kostengünstigkeit aus.
[0011] In Ausbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß das bzw. die Rampenteil(e) an beiden
Querseiten Kupplungen zur Verbindung zweier Pontons mit Rampenteilen aufweist bzw.
aufweisen, wie dies zuvor beschrieben ist. Zweckmäßigerweise sind die Rampenteile
ebenfalls als Schwimmkörper ausgebildet.
[0012] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgeschlagen, daß das bzw. die Rampenteil(e)
mit danebenliegenden Rampenteilen kuppelbar ist bzw. sind. Auf diese Weise kann die
aus den Rampenteilen bestehende Rampe als Ganzes hochgehoben werden, damit der Ponton
auch als Fähre zu benutzen ist. Das Anheben kann dabei durch einen zerlegbaren Kran
erfolgen, der in Vertiefungen in den Ecken der Außenschwimmkörper einsetzbar ist.
[0013] In der Zeichnung ist die Erfindung an Hand eines Ausführungsbeispiels näher veranschaulicht.
Es zeigen:
Figur 1 eine Draufsicht auf zwei Pontons mit Rampe;
Figur 2 einen Querschnitt durch ein Gewässer mit den Pontons und der Rampe gemäß Figur
1 und
Figur 3 einen Querschnitt durch ein Gewässer mit einer Schwimmbrücke.
[0014] .Die in Figur 1 gezeigten zwei Pontons 1, 2, von denen der in dieser Ansicht linke
nur zum Teil dargestellt ist, bestehen jeweils aus zwei Innenschwimmkörpern 3, 4 und
zwei Außenschwimmkörpern 5, 6. Diese sind derart gelenkig untereinander verbunden,
daß sie W-artig zusammengeklappt werden können. Die Innenschwimmkörper 3, 4 bilden
dabei die Fahrbahn für die überzusetzenden Fahrzeuge.
[0015] An der in dieser Ansicht rechten Querkante des rechten Pontons 1 sind insgesamt vier
Rampenteile 7, 8, 9, lo mit ihren jeweils kurzen Seiten angelenkt. Die gelenkige Verbindung
geschieht in üblicher weise durch in Ausnehmungen 11 am Ponton 1 eingreifende Augen
12, die mit passenden Bolzen verriegelt werden.
[0016] Die Rampenteile 7, 8, 9, lo sind annähernd so lang wie die Pontons 1, 2 und dabei
so ausgelegt, daß sie einerseits der Belastung durch Fahrzeuge standhalten, andererseits
jedoch so flach sind, daß Fahrzeuge von der Rampe direkt auf die Uferböschung fahren
können. Sie weisen versenkbare Hebeösen (31) auf, in die der Haken eines Krans einfassen
kann.
[0017] Bei Nichtgebrauch, insbesondere für den Transport, werden die Rampenteile 7, 8, 9,
lo in passende Vertiefungen 13, 14 eingelegt, die in den Außenschwimmkörpern 5, 6
der Pontons 1, 2 eingeformt sind. Die Vertiefungen 13, 14 sind so gestaltet, daß die
Rampenteile 7, 8, 9, lo nach dem Einlegen bündig mit den Oberflächen der Außenschwimmkörper
5, 6 abschließen, so daß deren Begehbarkeit gesichert ist.
[0018] Neben den Stirnseiten der Vertiefungen 13, 14 sind Aufnahmebohrungen 15 vorgesehen,
in die ein Kran zum Herausheben der Rampenteile 7, 8, 9, lo aus den Vertiefungen 13,
14 eingesetzt werden kann.
[0019] Figur 2 zeigt einen Querschnitt durch die Uferböschung 16 eines Gewässers 17. Auf
dem Gewässer 17 schwimmen die Pontons 1, 2 mit den angesetzten Rampenteilen 7, wobei
deren freie Enden auf der Uferböschung 16 aufliegen. In eine der Aufnahmebohrungen
15 ist ein zusammenlegbarer Kran 18 eingesetzt. Mittels eines Kranhakens 19 können
die Rampenteile 7, 8, 9, lo angehoben und nach Lösen der Verriegelung am Ponton 1
wieder in eine der Vertiefungen 13, 14 gelegt werden. Es besteht auch die Möglichkeit,
die Rampenteile 7, 8 9, lo mit dem Kran 18 zusammen anzuheben, wenn die Rampenteile
7, 8, 9, lo miteinander gekoppelt werden. Die
Pontons 1, 2 können dann als Fähre verwendet werden.
[0020] Figur 3 zeigt ebenfalls einen Querschnitt durch ein Gewässer 2o. Hier sind die beiden
Uferböschungen 21, 22 durch eine Schwimmbrücke 23 verbunden, die abwechselnd aus je
einem Ponton 24, 25, 26 und jeweils mehreren Rampenteilen 27, 28, 29, 3o zusammengesetzt
ist. Daraus läßt sich ersehen, daß die Rampenteile 27,28, 29, 3o nicht nur zur Verbindung
mit den Uferböschungen 21, 22, sondern auch zur Kopplung zweier Pontons 24, 25, 26
verwendet werden können. Auf diese Weise kann eine Schwimmbrücke aus wenigen Pontons
zusammengesetzt werden, wenn sie nur von niedrigeren Lastenklassen befahren wird.
[0021] Durch einen solchen Aufbau der Schwimmbrücke 23 kann zudem eine bessere Anpassung
an die Breite des zu überbrückenden Gewässers 2o erreicht werden, da die Rampenteile
27, 28, 29, 3o etwas kürzer als die Pontons 24, 25, 26 sind. Dabei ist es nicht notwendig,
daß Pontons und Rampenteile miteinander abwechseln, sondern es können auch zwischen
den Rampenteilen mehrere Pontons angeordnet werden.
[0022] Die Verbindung zwischen zwei Pontons bzw. zwischen einem Ponton und dem Ufer erfolgt
im Normalfall durch vier nebeneinanderliegende Rampenteile, damit eine geschlossene
Fahrbahn entsteht; es können aber, je nach Einsatzzweck der Brücke, auch weniger,
mindestens jedoch zwei Rampenteile eingesetzt werden.
1. Ponton für Schwimmbrücken und Fähren, bestehend aus vier auseinander- und zusammenklappbaren
Schwimmkörpern, wobei in zumindest einem der Außenschwimmkörper eine Spurtafel eingelassen
ist, die an zumindest einer Querseite Kupplungen zum Anlenken an den Außenkanten der
Innenschwimmkörper aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Spurtafel als sich über
annähernd die gesamte Länge der Außenschwimmkörper (5, 6) erstreckendes Rampenteil
(7, 8, 9, 10) ausgebildet ist und daß die Breite des Rampenteils (7, 8, 9, 10) so
ausgelegt und die Kupplungen (11, 12) so angeordnet sind, daß zumindest zwei nebeneinander
an den Innenschwimmkörpern (3, 4) angelenkte Rampenteile (7, 8, 9, 10) eine geschlossene
Rampe bilden.
2. Ponton nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite des Rampenteils
(7, 8, 9, 10) so ausgelegt und die Kupplung (11, 12) so angeordnet sind, daß vier
nebeneinander an den Innenschwimmkörpern (3, 4) angelenkte Rampenteile (7, 8, 9, 10)
eine geschlossene Rampe bilden.
3. Ponton nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das bzw. die Rampenteil(e)
(28, 29) Kupplungen zur Verbindung zweier Pontons (24, 25, 26) mit Rampenteilen (28,
29) aufweisen.
4. Ponton nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Rampenteile
(7, 8, 9, 10) als Schwimmkörper ausgebildet sind.
5. Ponton nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das bzw. die
Rampenteil(e) (7, 8, 9, 10) mit den danebenliegenden Rampenteilen (7, 8, 9, 10) kuppelbar
ist bzw. sind.
6. Ponton nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenschwimmkörper
(5, 6) in ihren Ecken Vertiefungen (15) zum Einsetzen eines zerlegbaren Krans (18)
aufweisen.
7. Schwimmbrücke unter Verwendung von Pontons gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schwimmbrücke (23) aus Pontons (24, 25, 26) und aus zwei Pontons
(24, 25, 26) verbindenden Rampenteilen (28, 29) zusammengesetzt ist.