[0001] Die Erfindung betrifft einen geschweißten Fachwerkträger der eingangs genannten Art.
[0002] Bei einem bekannten Fachwerkträger dieser Art (DE-OS 29 47 748) haben die Strebenstäbe
ein im Querschnitt V-förmiges, offenes Profil. Die Strebenenden sind über einen vorbestimmten
längsabschnitt zu dem ebenen Bandquerschnitt verformt, der zur Trägerhauptebene senkrecht
liegt und zur Bildung eines geschweißten Knotenpunktes eingesetzt ist. Im Knotenpunkt
liegt jeweils ein gemeinsamer Schnittpunkt zwischen den Schwerlinien der beiden zueinander
stoßenden Streben und des jeweiligen Gurtes vor. Damit die zum ebenen Bandquerschnitt
verformten Strebenenden in exakter Verlängerung der Schwerlinie des unverformten,
offenen Strebenprofils verlaufen, ist es erforderlich, das Querschnittsprofil der
Streben flachzudrücken und auch noch abzukröpfen, bis die Schwerlinie im flachgedrückten
Erstreckungsbereich'mit der Schwerlinie des übrigen Profilverlaufes fluchtet. Das
Verformen der Strebenenden ist teuer und aufwendig und muß mit großer Präzision und
unter Verwendung von Spezialwerkzeugen durchgeführt werden. Es hat sich in der Praxis
sogar als zweckmäßiger erwiesen, von einem flachen Bandmaterial auszugehen, und dieses
Bandmaterial zwischen den flachen Strebenenden in das offene Strebenprofil zu verformen
bzw. zu prägen. Auch dafür sind jedoch Spezialwerkzeuge erforderlich, so daß die Einzelstreben
nicht endlos vorproduzierbar sind. Ein weiterer, gravierender Nachteil dieses bekannten
Fachwerkträgers liegt in der relativ geringen Knick- bzw. Verdrillfestigkeit dieser
Einzelstreben, da der außerhalb der Gurte liegende Übergangsbereich vom flachen Bandquerschnitt
auf den Profilquerschnitt keine hohen Belastungen aufzunehmen vermäg. Zudem besitzt
ein offenes V-Profil einen außerhalb der Schwerlinie liegenden Druckpunkt, um den
es bei höheren Belastungen verdrillt oder geknickt wird. Diese letztgenannten Nachteile
lassen sich nicht einfach durch die Verwendung dickwandigerer Profilstäbe oder einer
Profilquerschnittsvergroßerung umgehen, da bei solchen Leichtbau-Fachwerkträgern das
Gewicht im Verhältnis zur Tragfähigkeit eine dominierende Rolle spielt.
[0003] Ferner ist ein Vorschlag zur Ausbildung eines Fachwerkträgers bekannt (FR-PS 900
974), bei dem die Druckstreben des Strebenwerkes aus Profilen mit Rohrquerschnitt
gebildet werden, wobei die Druckstreben an ihren Enden in Verlängerung der Schwerlinie
des Strebenprofils flachgedrückt sind. Abgesehen davon, daß dieser Fachwerkträger
modernen Anforderungen nicht gerecht wird, da in den Knotenpunkten keine gemeinsamen
Schnittpunkte aller aufeinandertreffenden Schwerlinien möglich sind, haben diese Druckstreben
den Nachteil, daß sie im freiliegenden Übergangsbereich vom vollen Profilquerschnitt
auf den abgeflachten Endquerschnitt leicht abknicken. Solche geschlossenen Profile
für Streben eines Fachwerkträgers sind zudem mit den Forderungen des Leichtbaus nicht
vereinbar, da sie im Verhältnis zur Tragfähigkeit des Fachwerkträgers dessen Gewicht
zu hoch treiben.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen ge~ schweißten Fachwerkträger der
eingangs genannten Art zu schaffen, der sich durch besonders knick-beul-und verdrillsteife
Streben im Strebenwerk auszeichnet, wobei die Streben besonders einfach un preiswert
herstellbar und verarbeitbar sein sollen.
[0005] Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil des
Hauptanspruchs angegebenen Merkmale gelöst. Ein derartiges Profil der Streben zeichnet
sich dadurch aus, daß der Druckpunkt in der Schwerlinie liegt, d.h. daß die Knick-
bzw. Verdrillfestigkeit der Strebe wesentlich höher ist, als bei anderen, offenen
Profilen. Zudem bleibt sowohl der Schwerpunkt als auch der Druckpunkt unabhängig von
der symmetrischen Verformung des Erofilquerschnittes bis zum flachen oder ebenen Bandquerschnitt
unverändert, so daß es keine Schwierigkeit bereitet, die Schwerlinie und die Linie,
auf der der Druckpunkt liegt, gerade bis in den Schnittpunkt mit der Schwerlinie des
Gurtes bzw. der anderen Strebe, fortzuführen. Ein weiterer, besonders wichtiger Gesichtspunkt
ist die einfache und preiswerte Herstellung dieses Profils. Derartige Streben können
als endlose Walzprofile hergestellt werden, wobei es dann ausreicht die Einzelstreben,
z.B. mit einer Flach- oder Schlagschereabzulängen, da bei diesem Ablängvorgang das
Verformen des Strebenendes bis auf einen ebenen Bandquerschnitt erfolgt, wie er für
das weitere Verarbeiten der Streben im Fachwerkträger erforderlich ist. Die Einzelstreben,
die den Verlängerungsabschnitt tragen, brauchen dazu nur über die Länge des Verlängerungsabschnittes
flach gewalzt und entsprechend abgebogen zu werden, was ebenfalls mit einem einfachen
Werkzeug und rasch und kostengünstig durchführbar ist. Als weiterer Vorteil dieser
Ausbildung der Streben ergibt sich trotz einer erheblich gesteigerten Knick-, Druck-und
Verdrillfestigkeit der Streben ein günstiges Trägergewicht in Relation zur Tragfähigkeit.
Neben der erhöhten Gestaltfestigkeit und damit verbesserten Tragfähigkeit des im Gewicht
leichten Trägers liegen die hervorstechenden Vorteile des Profilquerschnittes jedoch
in seiner einfachen Verformung. Unabhängig davon, ob von einem gewalzten Endlosprofil
mit S- oder Z-förmigem Querschnitt ausgegangen wird, das zur Bildung des ebenen Bandquerschnittes
flachgedrückt wird, oder ob von einem ebenen Bandmaterial ausgegangen wird, das in
die Querschnittgestalt gewalzt wird, ergibt sich im Übergangsbereich vom.Bandquerschnitt
auf den S- oder Z-Querschnitt eine geradlinige Fortführung der Schwerlinie. Beim Verformen
braucht keine außergewöhnliche Sorgfalt ausgeübt zu werden, da in jedem Fall die Profilhöhen-Abnahme
oder -Zunahme symmetrisch, das heißt, in Höhenrichtung von der Schwerlinie aus verläuft.
[0006] Eine zweckmäßige Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes geht weiterhin aus Anspruch
2 hervor. Diese Gestaltungsmaßnahme berücksichtigt die Forderung, daß ausschließlich
im gemeinsamen Schnittpunkt aller Schwerlinien eine zweckmäßigerweise gerade Verschneidungskante
zwischen den beiden zueinander stoßenden Streben erforderlich ist. Dies erbringt aber
andererseits den wesentlichen Vorteil, daß das Strebenprofil bis zum Schnittpunkt
der Schwerlinien hin in seiner Profilhöhe allmählich abnimmt, so daß kein abrupter
Übergang zwischen der vollen Profilhöhe und dem ebenen Bandquerschnitt vorliegt, an
dem dann eine besondere Knickgefahr bzw. eine außerordentlich kritische Gefahrenstelle
im statischen Verbund des Trägers, und zwar bei jedem Knotenpunkt zweifach, vorgegeben
wäre.
[0007] Eine weitere, bevorzugte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Fachwerkträgers,
bei dem die Verformung jedes Strebenendes mit einem allmählichen Übergang und in der
Profilhöhe symmetrisch zur Schwerlinie bis zum ebenen Bandquerschnitt in einem vorbestimmten
Längsabschnitt bewerkstelligt ist, so wie dies beispielsweise aus der FR-PS 900 974
bekannt ist, erläutert Anspruch 3. Dadurch, daß der eigentliche ebene Bandquerschnitt
erst im gemeinsamen Schnittpunkt der Schwerlinien vorliegt, wird erfindungsgemäß der
allmähliche Übergangsbereich vom vollen Profilquerschnitt mit der vollen Profilhöhe
zum ebenen Bandquerschnitt in den Gurt hinein verlegt, wo die Profilseitenränder am
Gurt festgeschweißt sind. Dadurch wird jeder ansich gegen ein Knicken oder Verdrillen
kritische Endbereich der Strebe, in dem die Profilhohe allmählich abnimmt, innerhalb
des Gurtes stabil abgestützt.
[0008] Dabei ist die in Anspruch 4 hervorgehobene Maßnahme zweckmäßig. Offene oder geschlossene
Hohlprofile haben trotz ihres geringen Gewichtes infolge der Profilierung eine hohe
Gestaltfestigkeit. Sie gehen zudem in wünschenswerter Weise mit den Streben einen
außerordentlich tragfähigen Verbund ein. Da die Strebenenden durch die allmähliche
Verformung divergierende Profilseitenränder haben, müssen die Innenwände der Hohlprofile
des Gurtes diese Divergenz ausgleichen oder aufnehmen, damit bei der Herstellung der
Streben nicht diese divergierenden Profilseitenränder durch zusätzliche und teuere
Maßnahmen begradigt oder beseitigt zu werden brauchen. Am zweckmäßigsten erfolgt dies
durch die schrägen Abschnitte der Innenwände der Hohlprofile, die diese Divergenz
kompensieren.
[0009] Es hat sich nun in der Praxis eine Ausführungsform eines Trägers hinsichtlich der
Relation zwischen dem Trägergewicht und der Tragfähigkeit als besonders brauchbar
erwiesen, wie sie aus Anspruch 5 näher entnehmbar ist. Der ∑ -förmige Querschnitt
der Hohlprofile führt nämlich neben dem Vorteil der Kompensation der Divergenz der
Profilseitenränder der Längsstreben im Knotenpunkt dazu, daß die geknickte Innenwand
des Hohlprofils wesentlich beul- und knickfester ist, als eine Innenwand mit vergleichbarer
Höhe bei einem vergleichbaren Hohlprofil mit ebener Innenwand.
[0010] Auch geht noch ein weiterer, wichtiger Gedanke der Erfindung aus Anspruch 6 hervor,
gemäß dem eine allgemeine Versteifung des Trägers in besonders einfacher und wirkungsvoller
Weise erzielbar ist. Verschnallungen durch eingeschweißte Querbleche sind an sich
bekannt. Jedoch haben die hier zwischen die Hohlprofile der Gurte eingeschweißten
Verlängerungsabschnitte jeweils der einen Strebe ein Zusammenspiel mit der Profilform
der Hohlprofile des Gurtes, da sie in deren Schwerlinien mit diesem verschweißt sind,
wobei bei diesen Hohlprofilen die Schwerlinie in der Höhe der Knicklinie ihrer Innenwände
verläuft. Diese Knicklinien in der Innenwand jedes Hohlprofils versteifen ihrerseits
die Beul- und Knickfestigkeit der Hohlprofile, die zur Gurtbildung eingesetzt sind.
Insbesondere bei größeren Trägern, wo die Höhe der die Gurte bildenden Hohlprofile
beträchtlich ist, ergibt sich hier eine besonders wirkungsvolle Verschnallung aus
dem Zusammenspiel der gestaltfesten Verlängerungsabschnitte der Streben und der hinsichtlich
der Knick-und Beulfestigkeit durch die Knickung der Innenwände verstärkten Hohlprofile
der Gurte.
[0011] Nachstehend, wird der Erfindungsgegenstand anhand der Zeichnungen erläutert.
[0012] Es zeigen
Fig. 1 übereinander angeordnete Schnitte entlang einem bestimmten Längsabschnitt einer
Strebe eines Fachwerkträgers, indem das Profil der Strebe allmählich bis zu einem
ebenen Bandquerschnitt abgeflacht ist,
Fig. 2 einen Längsschnitt durch einen Knotenpunkt eines Leichtbau-Fachwerkträgers
gemäß der Erfindung,
Fig. 3 den Knotenpunkt von Fig. 2 in einer perspektivischen und schematischen Darstellung,
Fig. 4 eine Querschnittansicht des Knotenpunktes von Fig. 2 in der Ebene IV-IV, und
Fig. 5 einen schematischen Detailschnitt in der Ebene V-V von Fig. 2.
[0013] Von einem Leichtbaufachwerkträger ist in Fig. 3 ein Knotenpunkt K perspektivisch
dargestellt, wobei dieser Knotenpunkt hier beispielsweise in einem Untergurt U des
Fachwerkträgers vorgesehen ist. In dem Knotenpunkt K stoßen zwei Streben 1 eines nicht
näher dargestellten, zick-zack-förmig angeordneten Strebenwerkes zusammen, wobei erkennbar
ist, daß die in Fig.3 von rechts oben kommende Strebe 1 einen Verlängerungsabschnitt
12 aufweist, der entlang der Schwerlinie S des Untergurtes, welche hier strichliert
angedeutet ist, umgebogen ist und dieser Schwerlinie folgt. Der Untergurt U wird von
zwei in einem Abstand zueinander parallel angeordneten, offenen Hohlprofilen 11, 24
mit Σ -förmigem Querschnitt gebildet. Die in Fig. 3 von links oben kommende Strebe
1 ist stumpf in die Abbiegung der anderen Strebe gestoßen und mit dieser verschweißt.
Ferner sind die innerhalb des Untergurtes liegenden Profilseitenränder der Streben
mit dem Untergurt verschweißt. Die Streben 1 weisen ein S-förmiges Querschnittsprofil
auf, das in dem Erstreckungsbereich der Streben allmählich bis auf einen flachen Bandquerschnitt
abgeflacht ist, mit dem sich die Streben in den Untergurt U hinein erstrecken.
[0014] Die Figuren 1 und 2 zeigen den Profilverlauf sowie die Ausbildung des Knotens K im
Detail.
[0015] Gemäß Fig. 1 haben die Streben einen Querschnitt, der annähernd einem aufgebogenen
S entspricht. Ein mittlerer, im wesentlichen gerade verlaufender Steg 2 geht in einander
entgegengesetzt verlaufende Bogenabschnitte 3 und 4 über, an welche sich zueinander
annähernd parallele Endabschnitte 5 und 6 anschließen. Der eine Profillängsrand ist
mit 7 bezeichnet, während der andere mit 8 bezeichnet ist. In der in Fig. 1 untersten
Darstellung des Profilquerschnittes wird die Profilbreite von Profilseitenrändern
9 und 10 bestimmt und mit bA bezeichnet. Die Profilbreite b
A wird in Richtung der sogenannten Minimalachse X gemessen, welche Minimalachse die
durch den Schwerpunkt S der Querschnittsfläche bzw. des Profils'gehende Achse des
minimalen Trägheitsmomentes ist. Zu dieser Achse X steht die Maximalachse Y, das heißt
die Achse des maximalen Trägheitsmomentes,senkrecht. Sie geht ebenfalls durch den
Schwerpunkt S. Bei dieser rotations-symmetrischen Profilquerschnittsform fällt auch
der sogenannte Druckpunkt D mit dem Schwerpunkt S zusammen. Die Profilhöhe h
A wird in Richtung der Maximalachse Y gemessen.
[0016] Die Streben 1 mit der Querschnittsform gemäß Fig. 1, unterste Darstellung verlaufen
zwischen den Gurten des Trägers und bilden das Strebenwerk. Jeweils in dem Bereich,
in dem die Streben 1 in die Gurten hineingeführt werden, sind sie in ihrem Querschnitt
bis auf einem ebenen Bandquerschnitt (Fig. 1, Darstellung C) verformt. Das heißt,
die Profilhöhe h
A wird allmählich bis auf h
C reduziert, wobei gleichzeitig die Profilbreite b
A bis auf den Wert b
C anwächst. Die Profilseitenränder 9, 10 divergieren zwangsweise in dem Bereich zwischen
A und C (siehe auch Fig. 1), und zwar in etwa mit geradem Verlauf, wie die zwischen
den Punkten A1 über B1 nach C1 gezogene Linie in Fig. 1 zeigt. Dabei hat im Bereich
D die Profilhöhe von h
A bereits auf h
B abgenommen, während die
Pr
ofilbr
eit
e von b
A auf b
B zugenommen hat. Bei der Verformung zwischen dem Abschnitt A und C hat jedoch die
Profilhöhe h in Bezug auf die Minimalachse bzw. Schwerlinie (ist gleich Linie der
Schwerpunkte S) symmetrisch abgenommen. Mit anderen Worten ist trotz der Querschnittsveränderung
von der vollen Profilhöhe auf die Profilhöhe des Bandquerschnittes die Schwerlinie
geradlinig fortgesetzt worden. Dieser wünschenswerte Effekt ist auf die gewählte Profilform
zurückzuführen.
[0017] Wie Fig. 2 erkennen läßt, ist infolge der Verformung des Profils der Streben 1 eine
Versetzung zwischen den Profilseitenrändern 9 und 10, gegeben, was aber ohne weitere
Bedeutung ist. Im Bereich dieser zueinander versetzten Seitenränder 9 und 10 sind
beide zueinander stoßenden Streben mit dem Gurt (Obergurt oder Untergurt) verschweißt,
wie durch die Schweißnähte 13, 14, 15 und 16 angedeutet ist. Diese Verschweißung erfolgt
natürlich mit beiden Hohlprofilen 11, 24, und zwar an deren Innenwänden 30. Die Schwerlinien
S der beiden Streben 1 treffen sich mit der Schwerlinie S des Untergurts in einem
gemeinsamen Punkt. Die Schwerlinie S.liegt von der mit 34 bezeichneten Oberseite des
Gurtes in Abstand H. Die in Fig. 2 linke Strebe weist den im Knotenpunkt K in Richtung
der Schwerlinie S des Gurtes abgebogenen Verlängerungsabschnitt 12 auf, in dem der
ebene Bandquerschnitt beibehalten ist. Dieser Verlängerungsabschnitt 12 ist ebenfalls
mit den Innenwänden 30 der Hohlprofile 11 und 24 verschweißt und bilden mit diesen
eine sogenannte Verschnallung. Aus statischen Gründen ist eine Wellung des Verlängerungsabschnittes
12 zweckmäßig, zumindest in dem Bereich, in dem die Schweißnähte 19, 20 mit den Innenwänden
30 enden. In ausgezogenen Linien ist eine Wellung 21 angedeutet, die über einen eine
Kerbwirkung vermeidenden gerundeten Übergang 23 zu einer Zunge 22 führt. Durch die
Wellung 21 wird im Bereich des Überganges 23 eine gerundete Abbiegung zur Verbesserung
der Ausbeul-oder Knickfestigtkeit in diesem Bereich geschaffen. Denkbar ist, wie in
strichlierten Linien angedeutet wurde, daß der Verlängerungsabschnitt 12 über einen
größeren Teil seiner Längserstreckung gewellt ausgebildet ist, was zur Verbesserung
der Wirkung der Verschnallung beitrüge. In die Abbiegung zwischen dem Verlängerungsabschnitt
12 und der in Fig. 2 linken Strebe stößt in einem stumpfen Stoß der bandförmige Querschnitt
der von rechts oben kommenden Strebe 1. Schweißnähte 17, 18 verlaufen hier entlang
den Stoßstellen zwischen den beiden Streben 1 und gehen im Bereich der Seitenwände
30 in die anderen Schweißnähte über.
[0018] Aus Fig. 2 ist auch erkennbar, wie die in Fig. 1 angedeuteten Profilseitenränderbzw.
die dort liegenden Punkte A1, B1 und C1 durch die allmähliche Verdrehung der Profilseitenkanten
inf
dge der Verformung zum ebenen Bandquerschnitt allmählich in die Zeichenebene gedreht
werden, so daß die Streben letztendlich mit den Profilseitenkanten satt an den Innenwänden
30 der Hohlprofile 11, 24 anliegen.
[0019] In Fig. 4 ist der Knotenpunkt K von Fig. 3 und Fig 2 in einer Ansicht der Schnittebene
IV-IV von Fig. 2 gezeigt. Es sind hierbei insbesondere die divergierenden Profilseitenkanten
7,8 bzw. die näher hervorgehobenen Profilseitenränder 9, 10 erkennbar. Die Sctwerlinien
S der Streben 1 führen zur Schwerlinie S des Gurtes, die in Fig. 4 senkrecht zur Zeichenebene
verläuft. Vom Untergurt ist in Fig. 4 in ausgezogenen Linien das Hohlprofil 11 erkennbar,
das hier mit einer Σ-förmigen Querschnittskonfiguration ausgebildet ist. Das Hohlprofil
11 wird natürlich im Gurt mit einem spiegelbildlich angeordneten Hohlprofil 24 der
gleichen Querschnittsgestalt kombiniert sein. In Fig. 4 sind jedoch an der dem Hohlprofil
11 gegenüberliegenden Seiten andere Möglichkeiten von Hohlprofilformen in strichlierten
bzw. strichpunktierten Linien angedeutet. Beispielsweise könnte ein der Divergenz
der Profilseitenkanten entsprechend schräg gestelltes U-Profil 31 zur Bildung des
Untergurts verwendet werden, wobei dann zum späteren Auflegen des Trägers auf eine
Lagerung der untere Schenkel dieses U-Pröfils wie bei 32 angedeutet auch horizontal
gestellt werden könnte. Ferner könnte auch ein vollkommen geschlossenes Kastenprofil
33 zur Bildung des Untergurtes herangezogen werden, das jedoch ebenfalls infolge der
Divergenz der Profilseitenränder schräggestellt werden müßte. Auch das in Fig. 4 rechte
Hohlprofil 11 könnte als geschlossenes Kastenprofil ausgebildet sein bzw. durch ein
zusätzliches Abschlußblech (vergleihbar mit dem bei 33 angedeuteten)aufweisen.
[0020] Das Hohlprofil 11 mit seinem Σ-förmigen Querschnitt hat zwei einander parallele Schenkel
27, die mit die Gestaltfestigkeit verbessernden Umbiegungen 25 und 26 versehen sind.
Die beiden Schenkel 27 werden durch die Profilinnenwand 30 miteinander verbunden,
welche Profilinnenwand aus zwei zueinander symmetrisch schräg einwärtsgeknickten Wandabschnitten30a
und 30b besteht, die sich in einer durchgehenden Knicklinie 29 treffen. Die Knicklinie
29 liegt auf der Höhe der Schwerlinie S des Untergurts. Die Schrägstellung zumindest
des Wamlabschnittes 30a ist so auf die Divergenz der Profilseitenränder der Streben
1 abgestimmt, daß die mit X1 bezeichnete Minimalachse des Hohlprofils 11 parallel
zur mit T bezeichneten Hauptebene des Trägers liegt, und daß die Oberseite 34 bzw.
die Schenkel 27 senkrecht zu dieser Hauptebene T des Trägers liegen. Die Querschnittsform
des Hohlprofils 11 kompensiert nicht nur die Divergenz der Profilseitenränder infolge
der Verformung des Profil der Streben von der S-Form auf den ebenen Bandquerschnitt,
sondern sie bringt auch eine deutlich verbesserte Beulfestigkeit bzw. Knickfestigkeit
des Hohlprofils 11 mit sich. Wenn die Verschweißung des Verlängerungsabschnittes 12
mit der Wand 30 von Fig. 2 betrachtet wird, ist erkennbar, daß gemäß Fig. 4 hier eine
außerordentlich stabile Verschnallung zwischen den Hohlprofilen 11 und 24 (Fig. 3)
des jeweiligen Gurtes erzielt wird, wenn die Ränder des Verlängerungsabschnittes 12
im Bereich der Knicklinien29 mit den Innenwänden verschweißt sind. Neben der höheren
Beulfestigkeit der Hohlprofile ergibt sich dann eine verbesserte Aufnahme der von
der Verschnallung bzw. dem eingeschweißten Verlängerungsabschnitt übertragenen Scherkräfte
und Momente in den Gurten.Unter Betrachtung von Fig. 2 ist dies leicht erkennbar.
Wenn das dargestellte Hohlprofil 11 parallel zur Zeichnungsebene eine Zugbelastung
nach rechts erfährt, während das vor der Zeichenebene liegende Hohlprofil 24 desselben
Gurtes eine parallel zur Zeichenebene nach links gerichtete Zugbelastung aufzunehmen
hat,so wird der eingeschweißte Längsabschnitt 12 senkrecht zur Zeichenebene verdreht
und si dabei die Innenwände 30, an denen er sich abstützt, einzudrücken. Da diese
jedoch infolge der Einknickung wesentlich beulfester sind, als ebene Innenwände, können
wesentlich höhere Belastungen in den zuvor erläuterten Richtungen aufgenommen werden,
als bei gleichwertig stark ausgebildeten Verschnallungen in Gurten mit Hohlprofilen
mit ebenen Innenwänden. Diese Wirkungsverbesserung beruht auf dem Zusammenspiel zwischen
den Streben mit ihrer speziellen Profilierung und dem in den Höhenbereich des Gurtes
hineinverlegten Verformungsbereich des Profils auf den Bandquerschnitt mit dem speziellem
Querschnitt der die Gurte bildenden Hohlprofile.
[0021] In Fig. 5 ist schließlich noch schematisch hervorgehoben, wie der zwischen die Hohlprofile
11 und 24 eingeschweißte Verlängerungsabschnitt 12 die Verschnallung im Obergurt oder
Untergurt (U,0) bildet, wo er mit beiden Hohlprofilen 11, 24 entlang den Knicklinien
29 mit diesen verschweißt ist.
1. Fachwerkträger mit wenigstens einem Ober- (0) und wenigstens einem Untergurt (U),
die miteinander durch zick-zack- oder sägezahnförmig angeordnete Einzelstreben (1)
verbunden sind, von denen im jeweiligen Knotenpunkt (K) das Ende der einen Strebe
(1) mit einem am Gurt (0 bzw. U) angeschweißten, der Schwerlinie (S) des Gurts folgenden
Verlängerungsabschnitt (12) versehen ist, während das Ende der anderen Strebe (1)
stumpf in die Abbiegung zwischen der einen Strebe und deren Verlängerungsabschnitt
(12) stößt, derart, daß sich in jedem Knotenpunkt (K) die Schwerlinien (S) der beiden
zueinander stoßenden Streben (1) und des jeweiligen Gurtes (0 bzw. U) in einem gemeinsamen
Schnittpunkt treffen, wobei die Streben (1) offen profilierte Stäbe sind, deren Enden
im Knotenbereich jeweils zu einem flachen und die Schwerlinien (S) der Streben (1)
gerade fortführenden Bandquerschnitt verformt sind, dadurch gekennzeichnet , daß die
Streben (1) im Querschnitt bis zum Bandquerschnitt ein S- oder Z-förmiges offenes
Profil aufweisen mit senkrecht zur Hauptebene (T) des Trägers gerichteter Minimalachse
(X) und in der Mitte der senkrecht zur Minimalachse (X) gesehenen Profilhöhe (h) liegender
Schwerlinie (S).
2. Fachwerkträger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß in jedem Knotenpunkt
.(K) der ebene Bandquerschnitt (C) bei der einen, den abgebogenen Verlängerungsabschnitt
(12) aufweisenden, Strebe (1) ausschließlich unmittelbar vor der Abbiegung und im
Verlängerungsabschnitt (12) und bei der anderen Strebe (1) ausschließlich unmittelbar
im Stoßbereich in der Abbiegung vorliegt.
3. Fachwerkträger nach den Ansprüchen 1 und 2, wobei die Verformung jedes Strebenendes
(5 bzw. 6) mit einem allmählichen Übergang und in der Profilhöhe symmetrisch zur Schwerlinie
(S) bis zum ebenen Bandquerschnitt in einem vorbestimmten längsabschnitt (A-C) bewerkstelligt
ist, dadurch gekennzeichnet , daß der Längsabschnitt (A-C) eine Länge aufweist, die
unter Berücksichtigung der Schräge, mit der die Strebe (1) in den Gurt (U, 0) geführt
ist, mindestens dem senkrecht zum Gurt und in der Hauptebene (T) des Trägers gesehenen
Abstand (H) zwischen der Schwerlinie (S) des Gurtes und derjenigen Oberseite (34)
des Gurtes entspricht, von der aus die Streben zum Knotenpunkt (K) in den Gurt hineingeführt
sind.
4. Fachwerkträger nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet , daß die Streben
(1) in dem Längsabschnitt (A-C) entlang der infolge der Verformung divergierenden
Profilseitenränder (7, 8, 9, 10) mit einem Gurt verschweißt sind (Schweißnähte 13,
14, 15, 16), der aus zwei mit einem das Eindringen der Streben (1) gestattenden Zwischenabstand
gegenüberliegenden, offenen oder geschlossenen Hohlprofilen (11, 24; 31, 32, 33) mit
innenliegenden Wänden (30) zwischen der Oberseite (34) und der Höhe der Gurt-Schwerlinie
(5) der Divergenz der Profilseitenränder der Streben (1) folgend durchgehend schräge
Abschnitte (30a) aufweisen.
5. Fachwerkträger nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet , daß die Hohlprofile (11,
24) einen annähernd -förmigen Querschnitt mit einer zu einer Knicklinie (29) in der
Höhe der Schwerlinie (S) führenden Einknickung in der Innenwand (30) aufweisen, wobei
der zwischen der Oberseite (34) und der Knicklinie (29) verlaufende Abschnitt (30a)
der Innenwand (30) mit seiner Schräge an die Divergenz der Profilseitenränder (7-10)
angepaßt ist.
6. Fachwerkträger nach den Ansprüchen 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet , daß der Verlängerungsabschnitt
(12) der einen Strebe (1) unter Ausbildung einer Verschnallung mit jeweils beiden
Innenwänden (30) entlang der Knicklinien (29) verschweißt ist.
7. Fachwerkträger nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet , daß die beiden
in einem Knotenpunkt (K) zueinandertreffenden Streben (1) gleichartig ausgebildet
und zueinander umgekehrt angeordnet sind, derart, daß die mit deren einem Ende stumpf
in die Abbiegung der einen Strebe stoßende andere Strebe am anderen Ende einen Verlängerungsabschnitt
(12) für einen weiteren Knotenpunkt (K) aufweist.