(19)
(11) EP 0 086 995 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
31.08.1983  Patentblatt  1983/35

(21) Anmeldenummer: 83100844.6

(22) Anmeldetag:  29.01.1983
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3A63C 9/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR LI

(30) Priorität: 12.02.1982 AT 548/82

(71) Anmelder: TMC CORPORATION
CH-6340 Baar/Zug (CH)

(72) Erfinder:
  • Al-Madhi, Muad
    A-1030 Wien (AT)

(74) Vertreter: Szász, Tibor, Dipl.-Ing. 
HTM Sport- und Freizeitgeräte AG Tyroliaplatz 1
A-2320 Schwechat
A-2320 Schwechat (AT)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Grundkörper insbesondere für Skibindungen


    (57) Bei Grundkörpern von Skibindungen ist es bekannt, zum Erleichtern der Montage Bohrungen vorzusehen, deren Wand Ansätze aufweist, durch welche die Befestigungsschrauben in nicht montiertem Zustand des Grunkörpers festgehalten werden. Diese Ansätze sind sowohl entlang des Umfanges als auch in Höhenrichtung relativ zueinander versetzt.
    Um nun die Ansatzanzahl zu verringern und gleichzeitig einen verbesserten Halt als auch eine bessere Zentrierung der Befestigungsschrauben (5) in den Bohrungen zu erreichen, ist vorgesehen, nur zwei Ansätze (6, 7) zu verwenden, wobei jeder Ansatz durch zwei, unterschiedliche Radien aufweisende Kreise begrenzt ist. Der Radius des größeren Kreises entspricht dem Radius der Bohrung (4). Die beiden Kreise berühren einander tangential, ihre Berührungspunkte sind relativ zueinander um 180° versetzt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Grundkörper, insbesondere für Skibindungen, mit mindestens einer Bohrung für eine Befestigungsschraube, wobei die Wand der Bohrung zum Festhalten der eingesetzten Befestigungsschraube in deren nicht montiertem Zustand Ansätze aufweist, welche sowohl entlang des Umfanges der Bohrung als auch in Höhenrichtung relativ zueinander versetzt angeordnet sind.

    [0002] Ein Grundkörper der eingangs genannten Art ist beispielsweise als eine Grundplatte einer am Markt befindlichen Skibindung bekannt. Bei dieser bekannten Lösung sind in den einzelnen Bohrungen, welche zum Festhalten eingesetzter Befestigungsschrauben dienen, drei Ansätze vorgesehen, welche entlang eines Gewindeganges ausgestaltet sind. Dabei verläuft die Oberfläche jedes Ansatzes in der Richtung des Gewindeganges und auch der jeweiligen Steigung dieses Gewindeganges entsprechend, um ein einwandfreies Festhalten der einzelnen Befestigungsschrauben zu gewährleisten. Der Nachteil solcher Art ausgestalteter Ansätze besteht darin, daß eine Vorrichtung mit Spezialwerkzeugen, welche die Herstellung geeigneter Gewindegangabschnitte gewährleisten, verwendet werden muß. Für einen sicheren Halt der Befestigungsschrauben ist bei dieser Haltevorrichtung zwangsläufig die. Verwendung dreier Ansätze erforderlich, welche ihrerseits wiederum die Verwendung dreier Werkzeuge benötigen, wobei diese noch erodiert werden müssen, um die erforderliche, der Steigung des Gewindes entsprechende Oberfläche der einzelnen Ansätze herstellen zu können. Weiters können die so ausgebildeten Ansätze leicht beschädigt werden, wodurch der sichere Halt und somit die vertikale Lage der einzelnen Befestigungsschrauben gefährdet wird. Dies hat zur Folge, daß anläßlich der Montage die Schrauben in einer von der Vertikalen abweichenden Lage zur Oberseite des Skis stehen, wodurch das gesetzte Ziel nicht mehr erreicht wird. Es soll nähmlich die Befestigung der Grundplatte einer Skibindung ohne weitere Manipulationen lediglich durch Eindrehen der Befestigungsschrauben in die Halterung, vor allem in den Ski, erfolgen können.

    [0003] Die Erfindung hat sich nun die Aufgabe gestellt, einen Grundkörper der . eingangs genannten Art mit derartigen Bohrungen zu versehen, daß deren Ansatzanzahl verringert ist, deren Qualität des Festhaltens und deren Zentrierung für die einzelnen Befestigungsschrauben vor deren Verwendung der bekannten Lösung gegenüber verbessert ist, wobei die Stabilität der zur Verwendung gelangenden Ansätze erhöht und deren Ausgestaltung vereinfacht werden sollen.

    [0004] Gelöst wird die gestellte Aufgabe erfindungsgemäß dadurch, daß zwei Ansätze vorgesehen sind, und daß jeder Ansatz, in der Draufsicht betrachtet, durch je zwei, unterschiedliche Radien aufweisende Kreise, von welchen Radien der größere dem Radius der Bohrung entspricht, begrenzt ist, wobei die Kreise einander tangential berühren und die beiden Berührungspunkte der Kreise der beiden Ansätze relativ zueinander um 1800 versetzt sind.

    [0005] Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung der Ansätze reicht die Verwendung eines Paares von Ansätzen aus, um die Befestigungsschrauben in den einzelnen Bohrungen in der gewünschten Lage festhalten zu können, wobei die einzelnen Ansätze jedes Paares relativ zueiander entlang des Umfanges der einzelnen Bohrungen um 1800 versetzt sind.

    [0006] Der sich dabei ergebende Effekt ist insoferne überraschend, als von der Fachwelt erwartet wurde, daß zwei Ansätze zum Erreichen des gesetzten Zieles nicht ausreichen werden. Insbesondere wurde angenommen, daß dies keinesfalls mittels Verwendung von Ansätzen erreicht werden kann, welche keine dem Verlauf des Gewindeganges der einzelnen Befestigungsschrauben entsprechende Gestalt aufweisen.

    [0007] Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung besteht darin, daß die einzelnen Ansätze in Höhenrichtung im Ausmaß eines (vollen) Gewindeganges der zur Verwendung gelangenden Befestigungsschraube versetzt sind. Dadurch ist ein besonderer Halt der Befestigungsschrauben in den einzelnen Bohrungen, ohne daß eine unerwünschte Deformation der Ansätze stattfinden würde, gewährleistet.

    [0008] Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werdenanhand der Zeichnung, die ein Ausführungsbeispiel eines Grundkörpers für eine Sicherheitsskibindung darstellt, näher beschrieben. Hiebei zeigen: Fig.l einen erfindungsgemäßen Grundkörper eines Backenkörpers einer Skibindung in Draufsicht, die Fig.2 einen Schnitt entlang der Linie II-II der Fig.l und Fig.3 die Bohrung mit einer eingesetzten Befestigungsschraube.

    [0009] Ein in seiner Gesamtheit mit 1 bezeichneter Backenkörper einer Skibindung ist mittels einer als Grundkörper 3 bezeichneten Halterung auf der Oberseite eines Skis 2 befestigt. Das Gehäuse des Backenkörpers 1 ist mit dem Grundkörper 3 einstückig ausgebildet. Zur Befestigung des Grundkörpers 3 auf der Oberseite des Skis 2 dienen Befestigungsschrauben 5, von welchen eine in der Fig.3 in eine der Bohrungen 4 des Grundkörpers 3 eingesetzt dargestellt ist.

    [0010] Wie man es der Fig.l entnehmen kann, sind zur Befestigung des Grundkörpers 3 auf der Oberseite des Skis 2 zwei Paar Bohrungen 4 vorgesehen. In den einzelnen Bohrungen 4 sind jeweils Ansätze 6 bzw. 7 ausgebildet. In den Bohrungen 4 sind die jeweils vorgesehenen Ansätze 6,7 sowohl in Höhenrichtung, als auch, wie man es der Fig.l entnehmen kann, entlang des Umfanges der einzelnen Bohrungen 4 betrachtet, relativ zueinander um 1800 versetzt. Dabei beträgt der Abstand der beiden Ansätze 6,7 der Bohrung 4, wie man es der Fig.3 in Verbindung mit einer Befestigungsschraube 5 feststellen kann, einem (vollen) Gewindegang. Dies bedeutet, daß die beiden Ansätze 6,7 ohne jedwede Abschrägung ihrer Ober- oder Unterseite normal zur Oberseite des Skis 2 einen Halt für die einzelnen Befestigungsschrauben 5 bilden. Dabei weist jeder Ansatz 6,7 der einzelnen Bohrungen 4, in der Draufsicht betrachtet, eine besondere Gestalt auf, auf welche Ausgestaltung nun im einzelnen eingegangen werden soll.

    [0011] Jeder Ansatz 6,7 wird, in Draufsicht betrachtet, durch zwei unterschiedliche Durchmesser D,d aufweisende Kreise bestimmt. Der größere Druchmesser D entspricht dem Durchmesser der Bohrung 4. Die beiden, jeden Ansatz 6,7 bestimmmenden Kreise berühren einander tangential. Diese Berührungspunkte der Kreise beider Ansätze 6,7 sind relativ zueinander um 1800 versetzt.

    [0012] Die besondere Gestalt der einzelnen Ansätze 6,7 der einzelnen Bohrungen 4 ermöglicht das Beibehalten der zur Oberseite des Skis 2 parallelen Ober- bzw. Unterflächenausgestaltung dieser Ansätze 6,7, ohne daß die eingesetzten Befestigungsschrauben 5 aus ihrer normal zur Oberseite des Skis 2 verlaufenden Lage weggedrängt würden. Die beiden Ansätze 6,7 umfassen somit Teilbereiche des Schaftes 5a zwischen den Gewindegängen 5b der einzelnen Befestigungsschrauben 5, ohne daß während des Eindrehens derselben vor oder während der Montage die einzelnen Ansätze 6,7 Beschädigungen erfahren würden. Selbstverständlich ist dabei darauf zu achten, daß jeweils nur Befestigungsschrauben 5 mit einem Gewinde 5b zur Anwendung gelangen, für welche die Ansätze 6,7 erstellt worden sind.

    [0013] Die Aufnahmestelle zur Aufnahme des Kopfes der Befestigungsschraube 5 kann selbstverständlich je nach der Ausgestaltung des Kopfes auch eine von der in Fig.2 dargestellten Gestalt abweichende Gestalt aufweisen.

    [0014] Der Vollständigkeit halber sei noch bemerkt, daß der vertikale Abstand der beiden Ansätze 6,7 im Ausmaß eines vollen Gewindeganges jeweils von Unterseite zu Unterseite oder von Oberseite zu Oberseite der beiden Ansätze 6,7 zu messen ist. Da die beiden Ansätze 6,7 um 180° versetzt sind liegt der untere Ansatz an der Oberseite, der obere Ansatz 6 an der Unterseite des Gewindes der Schraube 5 an.

    [0015] Die Erfindung ist nicht auf die dargstellten Ausführungsbeispiele eingeschränkt. Es sind weitere Abwandlungen denkbar, die durchaus im Rahmen des Schutzumfanges liegen. So ist es unerheblich, ob das Gehäuse mit dem Grundkörper einstückig ausgebildet oder auf diesem in bekannter Weise befestigt, beispielsweise vernietet ist. Auch die Materialauswahl des Backenkörpers, dessen Gehäuses, des Grundkörpers und der Befestigungsschrauben liegen, unter Berücksichtigung der jeweiligen Bedingungen, im Ermessen des Konstrukteurs.


    Ansprüche

    1. Grundkörper, insbesondere für Skibindungen, mit mindestens einer Bohrung für eine Befestigungsschraube, wobei die Wand der Bohrung zum Festhalten der eingesetzten Befestigungsschraube in deren nicht montierten Zustand Ansätze aufweist, welche sowohl entlang des Umfanges der Bohrung als auch in Höhenrichtung relativ zueinander versetzt angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Ansätze (6,7)- vorgesehen sind, und daß jeder Ansatz (6,7) in Draufsicht betrachtet, durch je zwei, unterschiedliche Radien (D,d) aufweisende Kreise, von welchen Radien der größere (D) dem Radius der Bohrung (4) entspricht, begrenzt ist, wobei die Kreise einander tangential berühren und die beiden Berührungspunkte der Kreise der beiden Ansätze (6,7) relativ zueinander um 180° versetzt sind.
     
    2. Grundkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Ansätze (6,7) in Höhenrichtung im Ausmaß eines (vollen) Gewindeganges der zur Verwendung gelangenden Befestigungsschraube (5) versetzt sind.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht