[0001] Die Erfindung betrifft einen Grundkörper, insbesondere für Skibindungen, mit mindestens
einer Bohrung für eine Befestigungsschraube, wobei die Wand der Bohrung zum Festhalten
der eingesetzten Befestigungsschraube in deren nicht montiertem Zustand Ansätze aufweist,
welche sowohl entlang des Umfanges der Bohrung als auch in Höhenrichtung relativ zueinander
versetzt angeordnet sind.
[0002] Ein Grundkörper der eingangs genannten Art ist beispielsweise als eine Grundplatte
einer am Markt befindlichen Skibindung bekannt. Bei dieser bekannten Lösung sind in
den einzelnen Bohrungen, welche zum Festhalten eingesetzter Befestigungsschrauben
dienen, drei Ansätze vorgesehen, welche entlang eines Gewindeganges ausgestaltet sind.
Dabei verläuft die Oberfläche jedes Ansatzes in der Richtung des Gewindeganges und
auch der jeweiligen Steigung dieses Gewindeganges entsprechend, um ein einwandfreies
Festhalten der einzelnen Befestigungsschrauben zu gewährleisten. Der Nachteil solcher
Art ausgestalteter Ansätze besteht darin, daß eine Vorrichtung mit Spezialwerkzeugen,
welche die Herstellung geeigneter Gewindegangabschnitte gewährleisten, verwendet werden
muß. Für einen sicheren Halt der Befestigungsschrauben ist bei dieser Haltevorrichtung
zwangsläufig die. Verwendung dreier Ansätze erforderlich, welche ihrerseits wiederum
die Verwendung dreier Werkzeuge benötigen, wobei diese noch erodiert werden müssen,
um die erforderliche, der Steigung des Gewindes entsprechende Oberfläche der einzelnen
Ansätze herstellen zu können. Weiters können die so ausgebildeten Ansätze leicht beschädigt
werden, wodurch der sichere Halt und somit die vertikale Lage der einzelnen Befestigungsschrauben
gefährdet wird. Dies hat zur Folge, daß anläßlich der Montage die Schrauben in einer
von der Vertikalen abweichenden Lage zur Oberseite des Skis stehen, wodurch das gesetzte
Ziel nicht mehr erreicht wird. Es soll nähmlich die Befestigung der Grundplatte einer
Skibindung ohne weitere Manipulationen lediglich durch Eindrehen der Befestigungsschrauben
in die Halterung, vor allem in den Ski, erfolgen können.
[0003] Die Erfindung hat sich nun die Aufgabe gestellt, einen Grundkörper der . eingangs
genannten Art mit derartigen Bohrungen zu versehen, daß deren Ansatzanzahl verringert
ist, deren Qualität des Festhaltens und deren Zentrierung für die einzelnen Befestigungsschrauben
vor deren Verwendung der bekannten Lösung gegenüber verbessert ist, wobei die Stabilität
der zur Verwendung gelangenden Ansätze erhöht und deren Ausgestaltung vereinfacht
werden sollen.
[0004] Gelöst wird die gestellte Aufgabe erfindungsgemäß dadurch, daß zwei Ansätze vorgesehen
sind, und daß jeder Ansatz, in der Draufsicht betrachtet, durch je zwei, unterschiedliche
Radien aufweisende Kreise, von welchen Radien der größere dem Radius der Bohrung entspricht,
begrenzt ist, wobei die Kreise einander tangential berühren und die beiden Berührungspunkte
der Kreise der beiden Ansätze relativ zueinander um 180
0 versetzt sind.
[0005] Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung der Ansätze reicht die Verwendung eines
Paares von Ansätzen aus, um die Befestigungsschrauben in den einzelnen Bohrungen in
der gewünschten Lage festhalten zu können, wobei die einzelnen Ansätze jedes Paares
relativ zueiander entlang des Umfanges der einzelnen Bohrungen um 180
0 versetzt sind.
[0006] Der sich dabei ergebende Effekt ist insoferne überraschend, als von der Fachwelt
erwartet wurde, daß zwei Ansätze zum Erreichen des gesetzten Zieles nicht ausreichen
werden. Insbesondere wurde angenommen, daß dies keinesfalls mittels Verwendung von
Ansätzen erreicht werden kann, welche keine dem Verlauf des Gewindeganges der einzelnen
Befestigungsschrauben entsprechende Gestalt aufweisen.
[0007] Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung besteht darin, daß die
einzelnen Ansätze in Höhenrichtung im Ausmaß eines (vollen) Gewindeganges der zur
Verwendung gelangenden Befestigungsschraube versetzt sind. Dadurch ist ein besonderer
Halt der Befestigungsschrauben in den einzelnen Bohrungen, ohne daß eine unerwünschte
Deformation der Ansätze stattfinden würde, gewährleistet.
[0008] Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werdenanhand der Zeichnung,
die ein Ausführungsbeispiel eines Grundkörpers für eine Sicherheitsskibindung darstellt,
näher beschrieben. Hiebei zeigen: Fig.l einen erfindungsgemäßen Grundkörper eines
Backenkörpers einer Skibindung in Draufsicht, die Fig.2 einen Schnitt entlang der
Linie II-II der Fig.l und Fig.3 die Bohrung mit einer eingesetzten Befestigungsschraube.
[0009] Ein in seiner Gesamtheit mit 1 bezeichneter Backenkörper einer Skibindung ist mittels
einer als Grundkörper 3 bezeichneten Halterung auf der Oberseite eines Skis 2 befestigt.
Das Gehäuse des Backenkörpers 1 ist mit dem Grundkörper 3 einstückig ausgebildet.
Zur Befestigung des Grundkörpers 3 auf der Oberseite des Skis 2 dienen Befestigungsschrauben
5, von welchen eine in der Fig.3 in eine der Bohrungen 4 des Grundkörpers 3 eingesetzt
dargestellt ist.
[0010] Wie man es der Fig.l entnehmen kann, sind zur Befestigung des Grundkörpers 3 auf
der Oberseite des Skis 2 zwei Paar Bohrungen 4 vorgesehen. In den einzelnen Bohrungen
4 sind jeweils Ansätze 6 bzw. 7 ausgebildet. In den Bohrungen 4 sind die jeweils vorgesehenen
Ansätze 6,7 sowohl in Höhenrichtung, als auch, wie man es der Fig.l entnehmen kann,
entlang des Umfanges der einzelnen Bohrungen 4 betrachtet, relativ zueinander um 180
0 versetzt. Dabei beträgt der Abstand der beiden Ansätze 6,7 der Bohrung 4, wie man
es der Fig.3 in Verbindung mit einer Befestigungsschraube 5 feststellen kann, einem
(vollen) Gewindegang. Dies bedeutet, daß die beiden Ansätze 6,7 ohne jedwede Abschrägung
ihrer Ober- oder Unterseite normal zur Oberseite des Skis 2 einen Halt für die einzelnen
Befestigungsschrauben 5 bilden. Dabei weist jeder Ansatz 6,7 der einzelnen Bohrungen
4, in der Draufsicht betrachtet, eine besondere Gestalt auf, auf welche Ausgestaltung
nun im einzelnen eingegangen werden soll.
[0011] Jeder Ansatz 6,7 wird, in Draufsicht betrachtet, durch zwei unterschiedliche Durchmesser
D,d aufweisende Kreise bestimmt. Der größere Druchmesser D entspricht dem Durchmesser
der Bohrung 4. Die beiden, jeden Ansatz 6,7 bestimmmenden Kreise berühren einander
tangential. Diese Berührungspunkte der Kreise beider Ansätze 6,7 sind relativ zueinander
um 180
0 versetzt.
[0012] Die besondere Gestalt der einzelnen Ansätze 6,7 der einzelnen Bohrungen 4 ermöglicht
das Beibehalten der zur Oberseite des Skis 2 parallelen Ober- bzw. Unterflächenausgestaltung
dieser Ansätze 6,7, ohne daß die eingesetzten Befestigungsschrauben 5 aus ihrer normal
zur Oberseite des Skis 2 verlaufenden Lage weggedrängt würden. Die beiden Ansätze
6,7 umfassen somit Teilbereiche des Schaftes 5a zwischen den Gewindegängen 5b der
einzelnen Befestigungsschrauben 5, ohne daß während des Eindrehens derselben vor oder
während der Montage die einzelnen Ansätze 6,7 Beschädigungen erfahren würden. Selbstverständlich
ist dabei darauf zu achten, daß jeweils nur Befestigungsschrauben 5 mit einem Gewinde
5b zur Anwendung gelangen, für welche die Ansätze 6,7 erstellt worden sind.
[0013] Die Aufnahmestelle zur Aufnahme des Kopfes der Befestigungsschraube 5 kann selbstverständlich
je nach der Ausgestaltung des Kopfes auch eine von der in Fig.2 dargestellten Gestalt
abweichende Gestalt aufweisen.
[0014] Der Vollständigkeit halber sei noch bemerkt, daß der vertikale Abstand der beiden
Ansätze 6,7 im Ausmaß eines vollen Gewindeganges jeweils von Unterseite zu Unterseite
oder von Oberseite zu Oberseite der beiden Ansätze 6,7 zu messen ist. Da die beiden
Ansätze 6,7 um 180° versetzt sind liegt der untere Ansatz an der Oberseite, der obere
Ansatz 6 an der Unterseite des Gewindes der Schraube 5 an.
[0015] Die Erfindung ist nicht auf die dargstellten Ausführungsbeispiele eingeschränkt.
Es sind weitere Abwandlungen denkbar, die durchaus im Rahmen des Schutzumfanges liegen.
So ist es unerheblich, ob das Gehäuse mit dem Grundkörper einstückig ausgebildet oder
auf diesem in bekannter Weise befestigt, beispielsweise vernietet ist. Auch die Materialauswahl
des Backenkörpers, dessen Gehäuses, des Grundkörpers und der Befestigungsschrauben
liegen, unter Berücksichtigung der jeweiligen Bedingungen, im Ermessen des Konstrukteurs.
1. Grundkörper, insbesondere für Skibindungen, mit mindestens einer Bohrung für eine
Befestigungsschraube, wobei die Wand der Bohrung zum Festhalten der eingesetzten Befestigungsschraube
in deren nicht montierten Zustand Ansätze aufweist, welche sowohl entlang des Umfanges
der Bohrung als auch in Höhenrichtung relativ zueinander versetzt angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet, daß zwei Ansätze (6,7)- vorgesehen sind, und daß jeder Ansatz (6,7) in Draufsicht betrachtet, durch je zwei,
unterschiedliche Radien (D,d) aufweisende Kreise, von welchen Radien der größere (D)
dem Radius der Bohrung (4) entspricht, begrenzt ist, wobei die Kreise einander tangential
berühren und die beiden Berührungspunkte der Kreise der beiden Ansätze (6,7) relativ
zueinander um 180° versetzt sind.
2. Grundkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Ansätze
(6,7) in Höhenrichtung im Ausmaß eines (vollen) Gewindeganges der zur Verwendung gelangenden
Befestigungsschraube (5) versetzt sind.